Suddenly von Kauya ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- „Setzen sie sich bitte Miss Beaumont.“ Besagte nickte auf die Aufforderung Professor McGonagalls und tat wie ihr geheißen. Aurelia hatte sich zwar vorbereitet nach Hogwarts zu kommen, damit viele verschiedene Fragen zu beantworten oder womöglich sogar alleine sein zu müssen. Nur das hatte sie vollkommen vergessen. Den sprechenden Hut und in welchem Haus sie ihre verbleibende Schulzeit verbringen würde. Wohin würde sie am besten passen? War sie tapfer und mutig wie eine Gryffindor, weise wie eine Ravenclaw, gerecht und treu wie eine Huffelpuff oder doch listig wie eine Slytherin? Auf was auch immer die Wahl fallen würde, sie hatte ja nur die wenigen Schuljahre, da konnte man sich mit jeder Auswahl arrangieren und hatte nicht jeder irgendwie alle Eigenschaften tief in sich? Mut, Treue, Weisheit und eine Spur Listigkeit? Noch einmal atmete Aurelia tief ein und aus, ehe ihr der Hut bereits aufgesetzt wurde. „Hmmmh… na wen haben wir denn da? Eine Beaumont. Wusste gar nicht dass es Nachkommen gibt.“, begann der Hut direkt zu analysieren. „Du bist kein Erstklässler, wo kommst du nur her? Ah… Ich erinnere mich. Wie hieß das gute Kind doch gleich… Rosie, nicht wahr? Ein zartes Mädchen war sie, hat Huffelpuff alle Ehre gemacht, doch für dich ist das nichts.“, plapperte er weiter drauf los, was Aurelia einen unheimlichen Schauer bescherte. Lange hatte niemand mehr diesen Namen in den Mund genommen, außer ihrem Vater. Doch es war nicht das was ihr so Sorgen machte, sondern die Tatsache, dass der Hut womöglich viel mehr über sie verraten könnte, als sie eigentlich bereit war preis zu geben. Aurelia wollte nicht dass alle bereits jetzt alles von ihr kannten. Professor Dumbledore und einige andere Professoren waren in ihre Geschichte eingeweiht und das reichte fürs erste. Mehr musste einfach nicht sein. „Keine Sorge Kleine.“, hörte sie wieder den Hut sprechen, hielt den Atem an, bevor sie realisierte, dass sie sich wohl so angespannt hatte. Das hatte den Hut wohl dazu gebracht nicht näher auf das Thema einzugehen, was ihr nur recht war. „Gryffindor!“ Endlich die Erlösung. Aurelia schmunzelte. Ihr wurde der Hut abgenommen und die Menge klatschte. Gryffindor also… War da nicht dieser besondere Junge? Harry Potter? Aurelia ging auf die langen Tische zu, drängte sich vorsichtig zwischen zwei Schüler auf einen Platz. Sie saß nun neben einem Mädchen mit wilden Locken und einem- nein zwei größeren Jungen mit roten Haaren. Weasleys. „Hi, ich bin Fred!“ „Und ich bin George, hallöchen!“ Verwirrt blickte Aurelia abwechselnd in die nahezu identischen Gesichter, nicht darauf vorbereitet so schnell in eine Konversation verwickelt zu werden. „Wie alt bist du?“, fragte George. „Und hast du einen Freund?“, fügte Fred hinzu. Ehe die neugewonnene Gryffindor überhaupt den Ansatz machen konnte antworten zu wollen, hörte sie auf der anderen Seite ein genervtes Schnauben. „Sie ist keine zwei Sekunden hier und ihr überfallt sie so? Wie unhöflich!“, tadelte das Mädchen mit den wilden Locken, was Aurelia zum schmunzeln brachte. Ja sie war etwas überrumpelt und leicht überfordert, doch wirkten die Zwillinge nicht so, als wollten sie ihr etwas böses. „Ich bin Hermine. Hermine Granger.“, stellte sich das Mädchen nun ebenfalls vor, reichte der neuen Gryffindor lächelnd die Hand.“ Aurelia ergriff diese nach kurzem zögern. Diese Geste überraschte sie fast so sehr, wie der Überfall der Zwillinge. „Freut mich sehr. Das sind meine Freunde Harry, Ron, seine Brüder Fred und George kennst du ja bereits und das auf der andere Seite vom Tisch ist Ginny, auch eine Weasley.“ Bevor Hermine noch mehr Freunde bekannt machen konnte, legte ihr Ron eine Hand auf die Schulter. „Mensch Hermine. Du kannst ihr an ihrem ersten Tag doch nicht gleich so viele Namen an den Kopf werfen. Als ob sie sich alles merken kann.“ „Tja Ronald, nicht jeder hat ein Sieb da oben wie du.“, rechtfertigte sich Hermine und stemmte die Hände sitzend in die Hüften. Hell lachte der Neuling inmitten der bunten Gruppe auf, hielt sich dabei die Hand vor den Mund. „Ihr seid ja ulkig.“ Eine knappe Feststellung, was die anderen um sie herum zum schweigen brachte, jedoch nicht vor Entsetzen, sondern weil sie erst jetzt realisierten, dass niemand hatte Aurelia zu Wort kommen lassen. „Ich freu mich hier zu sein.“ Nachdem die Erstklässler ebenfalls den Häusern zugeteilt waren, begann das größte Festessen, das man sich vorstellen konnte. Von Kürbispastete bis hin zur Siruptorte war alles da. Während alle anderen munter das Essen von ihren Tellern schaufelte, ließ sich Aurelia dabei Zeit. Nicht weil sie keinen Hunger hatte, sondern weil sie sich ein Bild von den Schülern, den Lehrern, einfach allem machen wollte. Sie schob sich ihre Gabel in den Mund, während ihr Kinn auf den Handrücken ihrer rechten Hand ruhte, abgestützt mit dem Ellenbogen auf der Kante des Tisches. Die grünen Augen schweiften durch den vollen Saal, musterten hier und da die ein oder andere Person. Die meiste Aufmerksamkeit schenkte sie jedoch den Slytherin. Laut, ungehalten, rücksichtslos und albern. Kein Wunder konnte sie sich sonst auf nichts anderes konzentrieren. Sie waren so laut, dass sogar die lautesten an ihrem eigenen Tisch übertönt wurden, warfen achtlos mit Essen umher und dennoch wurden sie nicht gebeten dies zu unterlassen. Ein kurzer Blick in Richtung der Lehrer, dann Verstand Aurelia. Es war wohl ein normales Bild und vergebene Müh dem ein Ende zu setzen. Das verzweifelte Kopfschütteln von Professor Hagrid war Bestätigung genug und Aurelia war in diesem Moment ziemlich erleichtert darüber, dass der Hut sie nicht zu den Slytherins geschickt hatte. „Wer ist das?“, flüsterte das blonde Mädchen so leise, dass nur Hermine sie gehört hatte. Diese überlegte nur den Hauch einer Sekunde ob die Frage überhaupt an sie gerichtet war, ehe sie auch schon Ausschau in die Richtung hielt, in die Aurelia zu blicken schien. Unbehagen durchfuhr Hermines Körper, als ihr Blick auf den eisigen Draco Malfoys traf. „Ach der. Beachte ihn am besten gar nicht. Das ist Draco. Draco Malfoy. Er will dich nur verunsichern, weil er keine Ahnung hat wer du bist und wieso du hier bist. Sein Vater hat ihm schon zu Beginn verraten dass jemand Neues kommen wird, er konnte ihm aber nicht sagen wer genau. Das macht ihn bestimmt wütend. Sein Vater ist Lucius Malfoy weißt du.“ Interessiert hielt Aurelia dem stechenden Blick des Slytherins stand. Sie hatte keine Angst. Dass sie womöglich eine Weile Thema Nummer 1 sein würde war ihr bewusst. „Malfoy also…“, murmelte sie nachdenklich vor sich hin. Ron beugte sich über den Tisch, damit er die Neue direkt betrachten konnte. „Er ist ein Idiot und macht einem das Leben wo es nur geht schwer!“, warf er ein, worauf Aurelia zu grinsen begann. „Ein echter Slytherin was?“ Verwirrt tauschen die anderen um sie herum Blicke aus. Schließlich wandte sie sich wieder in die Gruppe, da Malfoy den Blickkontakt abgebrochen hatte, weil ihn ein anderer Slytherin versehentlich angerempelt hatte und er seinem Unmut darüber kund machen musste. „Er ist böse…“ Hermine hauchte die Worte so leise, als hätte sie Angst jemand anderes könnte sie hören und dafür bestrafen. „Halt dich lieber fern von ihm und seiner Gang.“ Aurelia nickte nur. Bevor der erst Unterricht beginnen konnte, wurden für die Neuen die Zimmer eingeteilt. Glücklicherweise gab es noch ein freies Bett welches Aurelia beziehen konnte. Sie war die erste im Raum und vermutlich würde dies eine Weile erst mal so sein, weil die anderen Mädchen bereits in ihrem Zimmer gewesen waren.
Aurelia blickte sich um um in Erfahrung bringen zu können, welches Bett noch frei stand, da öffnete sich die Tür. Das erste was zu sehen war waren wilde Locken. Hermine trat ein. „Aurelia!“, begrüßte der Lockenkopf diese, fiel dem blonden Mädchen sogleich um den Hals, welche ihr etwas überrumpelt die Hände sachte auf den Rücken legte. „Witzig oder?“ Die neue Gryffindor gluckste amüsiert auf, schließlich löste Hermine die Umarmung. „Du wirst dich wunderbar mit den anderen verstehen! Naja sie sind vielleicht etwas sonderbar aber im Großen und Ganzen sind sie alle sehr liebenswert. Das Bett dort rechts ist deins, mach es dir bequem.“ Aurelia zog eine Augenbraue hoch. Sie empfang Hermine schon als wunderlich und ihre Freunde ebenfalls. Vielleicht lag es aber nur daran, dass sie die vergangenen Jahre kaum Kontakt zu Gleichaltrigen hatte. So seltsam sie auch waren, waren sie auch gleichermaßen herzlich, was das blonde Mädchen beim Essen festgestellt hatte. Die Unterrichtsstunden verliefen unspektakulär. Aurelia hatte dank ihres Vaters kaum Stoff aufzuholen, dennoch musste sie sich mehr als die anderen anstrengen. Ihr Vater hatte ihr - soweit er neben der Arbeit konnte - Hausunterricht gegeben. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte die späte Aufnahme in Hogwarts wohl wesentlich problematischer verlaufen können. Auf dem Weg in die Schlafräume wurden Hermine und Aurelia aufgehalten. Sie hatten den Unterricht gemeinsam mit Ron, Harry und Neville verlassen, wobei sich die Jungs aber von ihnen abgekappselt hatten, da sie noch zu Fred und George wollten. Niemand anderer als Draco Malfoy und Anhang versperrten ihnen den Weg. „Was willst du Malfoy?“, schnaubte Hermine genervt, dieser musterte sie abwertend, begann zu grinsen. Auf die Frage ging er nicht weiter ein. Er machte einen Schritt auf Aurelia zu, welche sich keinen Millimeter von ihrem Fleck bewegte. „Beaumont, richtig?“, wandte er das Wort an sie. „Richtig.“, war das einzige was er als Antwort bekam. „Erzähl schon, wieso bist du hier?“ Es war kaum übersehen, dass Draco genervt war. Anscheinend hatte er damit gerechnet, dass Aurelia von sich aus begann zu erzählen. „Das könnte ich dich auch fragen. Was genau wird denn in einer Schule gemacht?“ Hermine prustete auf, hielt sich die Hand vor den Mund, da sie bereits finster von Malfoy angefunkelt wurde. „Hälst du dich für etwas besseres oder was?“, blaffte er sie von oben an. Aurelia war etwas kleiner als Hermine, doch im Gegensatz zu Draco sah sie fast schon kindlich aus. Vor Zorn hatte Draco den Abstand zwischen ihnen verringert und Hermine musste sich ziemlich zurück halten, um nicht schützend vor Aurelia zu springen. Sie tat es nur nicht, weil sie bereits einen Fuß nach vorne gestellt hatte, wurde jedoch kaum merklich von Aurelia am Umhang wieder nach hinten gezuppelt. „Das hab ich nicht gesagt. Deine Frage ist nur nicht ganz durchdacht. Du kannst sie mir gerne nochmal stellen, vielleicht etwas präziser.“, mit diesen Worten nahm das blonde Gryffindor Mädchen Hermine an der Hand und wandte sich zum gehen. Draco hatte für sie nicht den Anschein gemacht noch weiter sprechen zu wollen. Schnaubend packte Draco Aurelia an der Schulter und drehte sie wieder zu sich. Er konnte gar nicht so schnell reagieren, da hielt sie ihm bereits ihren Zauberstab an die Kehle. Starr machte er keinen Schritt und auch seine Anhängsel schienen nicht eingreifen zu wollen. „Fass mich nie wieder ohne meine Erlaubnis an.“ Sie sprach ruhig, schließlich wollte sie nicht unnötig aufmerksam auf sich machen. Der Zug allein war unbedacht. Sie mochte es lediglich nicht von oben herab betrachtet zu werden und dann auch noch so grob vom gehen abgehalten zu werden. Gerade wollte Aurelia ihren Zauberstab wieder wegpacken, was eine Spur zu langsam war. Professor McGonagall hatte das Szenario bereits entdeckt und eilte zur Gruppe. „Was ist denn hier los? Miss Beaumont? Möchten sie mir das erklären? Sie wollen doch nicht, dass Professor Dumbledore die Entscheidung sie in Hogwarts aufzunehmen bereut, nicht wahr?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf und noch bevor sie antworten konnte begann Malfoy zu sprechen, wurde aber von Hermine unterbrochen. „Tut mir Leid dass ich dich in so eine Situation gebracht habe…“, entschuldigte sich das blonde Mädchen, nachdem sie mit Hermine im gemeinsamen Zimmer angekommen war. Irgendwie hatte es Hermine geschafft die Situation zu retten. Genug, damit auch Malfoy nichts mehr zu sagen hatte. „Ich bin es nur nicht gewohnt dass… Ihr habt mir zwar erzählt dass Draco ein Idiot ist, ich hätte nur nicht gedacht dass er es schafft das innerhalb von wenigen Sekunden zu bestätigen.“ Hermine grinste schief, nahm auf ihrem Bett Platz. „Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn du wüsstest wie viele solcher Situationen es mit ihm schon gab, da war das ganz harmlos.“ Aurelia nickte lächelnd, legte ihren Umhang ab, hantierte dann etwas an ihren Haaren herum, bis sie einen halbwegs anständigen Pferdeschwanz mit ihren langen, blonden Haaren hinbekam. Hermine druckste eine Weile herum, stand auf und setzte sich wieder, blickte dabei immer wieder zu Aurelia. Hermine wäre jedoch nicht Hermine, würde sie nicht ihrer Neugier nachgehen. „Dein Zauberstab ist sehr schön.“, stellte sie zum Anfang fest, deutete auf das Stück Holz in der Hand ihrer Zimmergenossen, welche ihn gerade unter ihr Kissen legen wollte. „Oh danke, das ist Haselnussholz. Es hat lange gedauert bis er zu mir kam.“, antwortete sie lächelnd, drehte den Zauberstab noch einmal kurz in der Hand, legte ihn dann schließlich unter ihr Kopfkissen. „Ich hab einige Zeit bei Ollivander gearbeitet. Hinten Unterlagen sortiert oder was gerade nötig war und wozu er keine Lust hatte. Aber es hat mir Spaß gemacht. Eines Tages war Ollivander Erledigungen machen und ich hab in der Kammer aufgeräumt, bin von der Leiter gefallen aber nicht zu Boden gestürzt. Bevor ich es überhaupt realisieren konnte hatte ich ihn in der Hand und mich schweben lassen.“, erzählte sie munter, selbst überrascht darüber, dass sie etwas von sich aus zu erzählen hatte. „Du hast bei Ollivander gearbeitet? Wie alt bist du wenn ich fragen darf?“, immer noch traute sich Hermine nicht ganz die offensichtlichste aller Fragen zu stellen, doch Aurelia verstand dennoch. „Ich habe mit vielleicht 12 Jahren gebettelt und gefleht bei ihm anfangen zu können. Ich hatte bei so vielen gefragt ob ich aushelfen könnte, doch niemand wollte ein Kind einstellen, zu recht. Ollivander war auch skeptisch, nahm mich aber trotzdem. Weißt du, wir haben das Geld sehr gebraucht… Meine Mutter…“ Aurelia stoppte. Niemandem außer Dumbledore hatte sie in letzter Zeit über sich erzählt und auch bei ihm hatte sie einen schweren Klos im hals. „Rosie?“, ergänzte Hermine ruhig, Aurelia nickte. Hermine hatte sich an die Worte des sprechenden Hutes erinnert und nun wusste sie ganz genau, dass Rosie ihre Mutter und damals Schüler in Hufflepuff war. „Meine Mutter wurde krank kurz nachdem ich den Brief aus Hogwarts bekommen habe. Ich konnte sie nicht alleine lassen, also beschloss ich nicht zu gehen. Mein Vater hat mir alles was er konnte beigebracht, nur deshalb konnte ich hier mitten in der Schulzeit einsteigen. Weil er aber alleine arbeiten konnte, wollte ich helfen, also habe ich bei Ollivander angefangen. Leider verstarb meine Mutter vor knapp zwei Jahren. Es war jedoch ihr sehnlichster Wunsch, dass ich nach Hogwarts komme und nun bin ich hier.“ Plötzlich hatte Hermine einen Klos im Hals und einen Knoten in der Brust. Es tat ihr auf einmal unendlich Leid sie schon am ersten Schultag mit ihrer Vergangenheit konfrontiert zu haben. Bevor sie auch nur noch ein Wort sagen konnte, hörten beide lautes Gelächter im Flur. Die Tür ging auf und Lavender, Parvati und Fay - die anderen Zimmergenossinnen - betraten den Raum. Das war der Stichpunkt für beide das Thema zu wechseln. Hermine dachte sich, dass das blonde Mädchen nicht bereits am ersten Tag allen ihre Geschichte auf die Nase binden wollte und so begann eine kleine Vorstellungsrunde, gefolgt von Gesprächen eines jeden Mädchens. Lavender schwärmte wie hübsch die Jungs doch über die Sommerferien geworden waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)