Unspoken words von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: A familiar place --------------------------- Ein schwerer Seufzer entwich Yuu’s Lippen als er auf dem Betonboden lag, nur bedeckt mit einer bloßen Decke, während er die unbekannte Decke über ihm anstarrte.   Nachdem sie Ferid befreien konnten und Ky Luc mit der Königin vor ein paar Tagen entkommen war, waren sie für eine kleine Weile in Ferid’s Villa geblieben um zu entscheiden, was sie als nächstes tun sollten, da sie auch Krul’s Hilfe für ihren Plan die Menschen, die vor acht Jahren dem Virus zum Opfer gefallen sind, wiederzubeleben, brauchten und laut Guren’s Informationen hatte Ky Luc die Königin in eine Vampirstadt nahe Tokio mitgenommen.   Da sie nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten, beschlossen sie sich in Gruppen aufzuteilen und getrennt dorthin zu gehen.   Ferid und Crowley waren die ersten um die Umgebung vorher zu untersuchen, gefolgt von Guren und seinem Team am nächsten Tag und Yuu und die anderen hatte sich am Tag danach auf den Weg gemacht.   Nach zwei Tagen hatten sie Nagoya erreicht, wo sie beschlossen eine Pause einzulegen und die Nacht in einem der verlassenen Gebäude zu verbringen.   Jeder war ziemlich erschöpft, da sie den ganzen Tag über gelaufen waren und wegen ein paar Begegnungen, die sie mit niedrig rangingen Vampiren und apokalyptischen Reitern hatten, deshalb konnten alle ziemlich schnell einschlafen…außer Yuu.   Seltsamerweise fühlte er sich nicht müde, oder zumindest nicht so sehr wie er es sein sollte und so brauchte er eine ganze Weile, bis er überhaupt einschlafen konnte.   Aber unglücklicherweise nicht für sehr lang, da er schon nach wenigen Stunden wieder aufwachte und nun vor demselben Problem wie zuvor stand.   Mit seinem Blick auf die Decke fixiert, streifte er mit den Gedanken zu Guren ab, hoffend, dass er und sein Team im Moment sicher waren und fragte sich, ob sie bereits an ihrem Ziel angekommen waren. Aber auch, ob Ferid und Crowley okay waren…   Als ein weiterer schwerer Seufzer seinen Lippen entwich, setzte sich Yuu auf und sah sich im Raum um, da er sich etwas von seinen Gedanken ablenken wollte.   Obwohl alles pechschwarz um ihn herum war, war er trotzdem in der Lage ein paar Dinge zu erkennen. Es war nicht viel, nur ein paar Umrisse von Dingen, die hier und da standen und die bloßen Schatten seiner Freunde, die ebenfalls mit Decken nah beieinander lagen, aber dennoch…sollte er nicht in der Lage sein sogar das zu erkennen.   Ob es an seinen schärferen Sinnen lag, die er nun besaß, weil er sich seit dem Vorfall am Flughafen jeden Tag in einen Dämon verwandelt hatte, wegen seinem Training um den Seraph in ihm zu kontrollieren, oder an etwas anderem, konnte er nicht sagen.   Aber es gab auch nicht viel Zeit um darüber nachzudenken, da Yuu plötzlich bemerkte, dass jemand zu fehlen schien, als er die schlafenden Silhouetten von seinen Freunden betrachtete und er musste nicht einmal genauer hinschauen um zu wissen, wer es war, der sich offensichtlich hinausgeschlichen hatte, sobald alle von ihnen, einschließlich Yuu, eingeschlafen waren.     Typisch Mika…verschwindet einfach so auf eigene Faust, ohne jemanden Bescheid zu sagen.     Dachte er, gefolgt von einem kleinen Seufzen.   Da er wusste, dass er so bald nicht in der Lage sein würde einzuschlafen, und da er sowieso etwas frische Luft schnappen wollte, stand Yuu auf und ging auf die bereits beschädigte Vordertür zu, bevor er sie so leise wie möglich öffnete um die anderen nicht aufzuwecken und nach draußen trat.   Nachdem er die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte, holte er tief Luft und atmete die kalte Nachtluft ein, während er vor dem Gebäude stand.   Weil er nicht wusste, wo Mika hingegangen sein könnte und wo er als erstes nach ihm suchen sollte, beschloss Yuu einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen und vielleicht irgendwelche Hinweise über seinen Aufenthaltsort auf seinem Weg zu finden.    Das Geräusch von Fußschritten ohne eine einzige Lichtquelle…beschädigte und verlassene Gebäude…Verkehrsschilder und Straßenlampen, die die Natur sich langsam wieder zurückholte…Autos, die schon seit langer Zeit nicht mehr funktionierten…und ein klarer Nachthimmel mit Sternen und dem Mond übersät waren alles, das Yuu umgab, als er ziellos durch die leeren Straßen wandelte.   Und aus irgendeinem Grund konnte Yuu sich nicht helfen, als das Gefühl zu haben, dass er schon mal dort gewesen war, da ihm einige Dinge seltsam vertraut vorkamen und als er der Straße etwas weiter folgte, wurde es ihm immer und immer klarer, wo genau er war.   Yuu setzte seinen Weg fort, seiner Erinnerung vertrauend, bis er plötzlich vor einem Supermarkt stand, den er nur allzu gut kannte.   Der Ort, an dem er und Mika sich zum zweiten Mal wiedergetroffen hatten…der Ort, an dem Mika zum allerersten Mal sein Blut getrunken und sich in einen vollständigen Vampir verwandelt hatte…   Eine seltsame Art von Nostalgie verspürend bei der Rückkehr an diesen Ort, betrat Yuu das Gebäude durch seine weitgeöffneten und zersprungenen Glastüren.   Das Innere sah noch immer ziemlich gleich aus. Viele Regale, die entweder standen, oder umgefallen waren, gefüllt mit Lebensmitteln, die auch teilweise auf dem Boden verteilt waren.   Als er durch die Gänge wanderte um zu schauen, ob einige von den Lebensmitteln noch essbar waren und als Vorräte für ihren noch immer langen Wag nach Tokio zu gebrauchen waren, bemerkte Yuu plötzlich, dass er dort nicht alleine war.   Eine Person stand vor den Regalen, während sie eine Konservendose in der Hand hielt und offensichtlich in Gedanken versunken war, als sie sie anschaute.   „Also hierhin bist du verschwunden, Mika.“, sagte Yuu mit einem kleinen Lachen, als er auf seinen Freund zuging, den er die ganze Zeit über gesucht hatte.   „Yuu-Chan.“, entgegnete Mika leicht überrascht, als er von seiner Stimme so unerwartet aus seinen Gedanken gerissen wurde und richtete seinen Blick auf ihn, „Was machst du denn hier? Solltest nicht schon längst schlafen?“   „Tja.“, antwortete er und kratzte sich dabei mit einem unbesorgten Lächeln am Kopf, „Konnte irgendwie nicht. Ich schätze…es schwirrt mir gerade einfach zu viel im Kopf rum. Du weißt schon, wegen dem Plan und allem…“   „…“   „Und da du auf einmal plötzlich weg warst, da…hab ich mich gewundert, ob was passiert ist.“   Als er für einen kurzen Moment in seine zärtlichen, aber mit Sorge erfüllten smaragdgrünen Augen schaute, wand Mika den Blick von ihm ab.   „…Tut mir Leid.“, entschuldigte er sich mit schulderfülltem Gesichtsausdruck, „Ihr habt alle geschlafen und…ich wollte…einfach nur ein bisschen frische Luft schnappen, da ich sowieso nicht zu schlafen brauche und…hab i-irgendwie die Zeit dabei vergessen.“   „ ‘Die Zeit vergessen’, was?“, wiederholte Yuu ausrucklos, nachdem er seine stotternde Stimme beim letzten Teil gehört hatte und beäugte skeptisch die Konservendose die Mika noch immer in der Hand hielt.   „…Was?“, fragte Mika, als er seinen Blick bemerkte.   „Nichts. Es ist nur schön zu sehen, dass du scheinbar anfängst die anderen etwas mehr zu mögen.“   „Was?! Als ob ich je-“, versuchte er zu protestieren, aber verstummte, als Yuu auf die Dose in seiner Hand zeigte.   „Vampire essen keine menschliche Nahrung, oder?“   Bei dieser Bemerkung wurde Mika rot, da er sich von ihm ertappt fühlte, bevor er schnell die Dose wieder zurück ins Regal stellte.   „Q-quatsch! I-Ich war nur neugierig, ob es noch haltbar ist, das ist alles! Zieh jetzt keine falschen Schlüsse!“   „Aw, komm schon, Mika. Sei nicht schüchtern.“, sagte Yuu mit einem Grinsen, während er ihn mit dem Ellbogen anstupste, „Du kannst es ruhig zugeben. Ich verrats‘ auch niemanden~“   „H-halt endlich die Klappe!“, entgegnete Mika und schlug seine Hand weg, „Und wander‘ nicht einfach so ganz allein umher! Das ist viel zu gefährlich! Was, wenn Vampire dich angegriffen hätten?!“, schimpfte er, nachdem er seinen Blick wieder auf ihn gerichtet hatte.   „Dann hätte ich sie fertig gemacht.“, konterte Yuu und verdrehte dabei die Augen, „Mika, mach dir nicht so’n Kopf. Ich bin schließlich stark. Ich kann ziemlich gut auf mich selbst aufpassen.“   „Und was, wenn du nicht stark genug gewesen wärst? Wenn einer der Hochrangigen aufgetaucht wäre, dann hättest du definitiv keine Chance gegen ihn gehabt.“   „Vielleicht. Aber bis dahin, hätten wir schon so einen Krawall veranstaltet, dass die anderen den Kampf bemerkt hätten. Und außerdem.“, eines seiner sorgenfreien Lächeln erschien auf dem Gesicht, bevor er hinzufügte, „Bin ich mir sicher, dass ein gewisser Jemand, der mir immer den Rücken freihält, wann immer ich ihn dafür brauche, fast augenblicklich an meiner Seite gewesen wäre und mich beschützt hätte.“   „…“   Als er spürte wie sein Gesicht ganz leicht wärmer wurde wegen dem, was er gerade gesagt hatte, sah Mika erneut von ihm weg.   „Ich hatte sowieso nicht vorgehabt mich so weit weg von unserer montanen Basis zu entfernen.“, fuhr Yuu fort, während er eine Chipstüte aus dem Regal vor ihm nahm und nach dessen Haltbarkeitsdatum suchte, „Und aus irgendeinem Grund…hat mich mein Weg hierher geführt. Aber man, dieser Ort ist immer noch eine Ruine, selbst nach all der Zeit.“, bemerkte er und sah sich um, „Immer noch im selben schlechten Zustand. Nichts hat sich verändert, seit wir das letzte Mal hier waren, was?“   „Ja, der Ort nicht. Andere Dinge allerdings…“   Als er den Ton von Mika’s Stimme hörte, sah Yuu zu ihm hinüber und sah seinen traurigen Gesichtsausdruck und Blick in seinen Augen.   Er brauchte nichts weiter zu sagen damit Yuu verstand, an was er in diesem Moment dachte. Ausgerechnet an diesem Ort zu sein brachte sicherlich Erinnerungen zurück.   Erinnerungen von vor vier Monaten. Als sie sich wiedergetroffen hatten…als Mika kurz vorm Sterben war…Yuu ihm sein Blut gegeben hatte um ihn zu retten…und als Preis dafür ihn in einen vollständigen Vampir verwandelte.   Für Yuu war es eine gute Erinnerung, da es den Tag markierte, an dem sie endlich wieder zusammen sein konnten, die Seite des anderen nie mehr verlassen würden und so war es wahrscheinlich auch für Mika, aber…es war auch der Tag, an dem er wahrscheinlich eine der schwersten Entscheidungen in seinem Leben getroffen hatte.   Seine Menschlichkeit loszulassen und Menschenblut zu trinken…   Es ging damals nicht anders, beide wussten das. Sonst wäre Mika gestorben, oder hätte erneut die Kontrolle über sich selbst verloren und hätte es sich gewaltsam genommen, was viel schlimmer für ihn gewesen wäre, als einfach Yuu’s Willen zu akzeptieren. Und er hatte auch seitdem nie darüber ein Wort verloren, aber trotzdem…   Obwohl Mika versuchte es so gut es ging zu verstecken, konnte Yuu sehen, wie sehr es ihn störte…wie sehr es ihn schmerzte.   Ein Vampir zu sein…auf Blut angewiesen zu sein…dieselben roten Augen zu haben…nie zu altern…einfach…kein Mensch mehr zu sein.   Yuu hatte es versucht. Er hatte es so sehr versucht ihm diese Last abzunehmen, ihm zu sagen, dass es nicht wichtig war, zu was er nun geworden war, dass er noch immer Mika wäre und nichts das je ändern könnte, zu versuchen ihm die gleiche Wärme und Liebe zu geben, die er von ihm damals bekommen hatte als sie noch Kinder waren…aber das reichte offenbar nicht.   Und das Schlimmste…es gab niemanden, den Yuu dafür verantwortlich machen konnte. Anschreien konnte. Zusammenschlagen konnte, dafür, dass er Mika traurig machte. Niemanden. Nur…   „…Tut mir Leid.“, entschuldigte er sich und legte die Chipstüte wieder zurück ins Regal, ohne ihn dabei anzusehen, „Wenn ich nicht gewesen wäre…Wenn ich damals nicht weggerannt wäre und versucht hätte dich mit mir mitzunehmen, dann…“   „Nicht.“, sagte Mika mit sanften Ton, als er seinen schmerzerfüllten Gesichtsausdruck bemerkte, „Es gab nichts, das du hättest tun können. Wenn du geblieben wärst…hätten sie dich vielleicht auch verwandelt, oder…dich vielleicht sogar getötet. Es war besser so. Und ich hab dir nie dafür die Schuld gegeben.“   „…Ich wünschte, du würdest es.“, sagte Yuu leise.   „Huh?“   „Ich wünschte du würdest es!“, wiederholte er etwas lauter, während er mit der Faust gegen das Regal schlug und sich zu ihm umdrehte, „Ich hab dich damals zum Sterben zurückgelassen, nur um meinen eigenen miserablen Arsch zu retten. Es ist meine Schuld, dass du verwandelt wurdest und…darunter leidest. Ich bin dafür verantwortlich! Und du…obwohl du immer so verdammt traurig und verletzt aussiehst…gibst mir für nichts die Schuld.“   „Weil es nicht deine Schuld ist, Yuu-Chan.“   „Natürlich ist es das!“, bestand Yuu darauf und erhob dabei seine Stimme, „Sei mir…doch wenigstens böse, oder schimpf mich aus, oder so etwas. Sag…nur nicht, dass ich für nichts die Schuld trage. Das ist…nicht fair.“, flüsterte er und ließ frustriert den Kopf hängen.   „…“   Als er seine traurige und verzweifelte Stimme hörte, fehlten Mika die Worte.   Er hatte Yuu nie für irgendetwas, das damals passiert war, die Schuld gegeben, kein einziges Mal. Wenn überhaupt…gab sich Mika selbst die Schuld daran. Er war derjenige gewesen, der die Karte von Ferid gestohlen und die Idee hatte von Sanguinem zu fliehen.   …Er war derjenige gewesen, der so dumm war auf diese simple Falle hereinzufallen.   In einen Vampir verwandelt zu werden war nur die Strafe für seine Naivität, mehr nicht. Yuu hatte nichts falsch gemacht, nicht im Geringsten.   Deshalb konnte Mika absolut nicht verstehen, warum er die ganze Zeit die Schuld bei sich selbst suchte.   „Yuu-Chan, hör mal, ich-“   „Schlag mich.“, unterbrach Yuu ihn mit leiser Stimme.   „W-was?“, fragte Mika verwirrt.   „Schlag mich.“, sagte er erneut etwas lauter und hob den Kopf um ihn wieder anzusehen, „Du bist traurig und frustriert, oder? Darüber, dass so dazu gezwungen bist so zu leben? Ich hasse es dich so zu sehen. Ich hasse es mehr als alles andere. Und ich bin wütend auf mich selbst, dass ich das nicht ändern kann. Dafür…dass ich der Grund dafür bin.“   „Ich hab doch schon gesagt, dass du-“   „Wenn du mir also dafür überhaupt nicht die Schuld geben willst.“, unterbrach Yuu ihn ein weiteres Mal, „Dann schlag mich wenigstens so fest du kannst und lass deine Frustration an mir aus. Tu mir den Gefallen, Mika.“   „…“   „Schlag mich.“, wiederholte Yuu ein drittes Mal und klang dabei noch verzweifelter als zuvor.   Als er diese unerschütterliche Entschlossenheit in seinen smaragdgrünen Augen sah, die in diesem Moment zur gleichen Zeit auch Traurigkeit enthielten, konnte Mika nicht anders als ihn für einen kurzen Augenblick erstaunt anzusehen, bevor er sich wieder fing und einen Schritt auf ihn zuging.   Yuu kniff die Augen zusammen, da er erwartete jede Sekunde von ihm geschlagen zu werden, vielleicht sogar direkt in die nächste Wand zu fliegen, aufgrund seiner Stärke, aber stattdessen…spürte er nur wie zwei Hände je eine seiner Schultern packte und nur kurz darauf…ein paar weicher, aber kalter Lippen, die auf seinen lagen. Kapitel 2: Unexpected aftermaths... ----------------------------------- Yuu’s Augen waren weit aufgerissen, während sein ganzer Körper starr wurde und er sich verkrampfte, aufgrund des Gefühls von Mika’s Lippen auf seinen eigenen.   Nicht in der Lage sich zu bewegen, oder auf irgendeine Weise zu reagieren, konnte er ihn nur anstarren, wobei sein Kopf mit einem Mal völlig leer war und ihn nicht einen klaren Gedanken in diesem Moment fassen ließ.   Es kam ihm fast wie eine Ewigkeit vor, obwohl es nur bloße Sekunden waren, bevor Mika den Kuss wieder löste.   „Ich könnte dir nie…im Leben böse sein.“, sagte er mit verzweifelt klingender Stimme, nachdem er seine Augen wieder geöffnet hatte und seinen Kopf gegen Yuu’s Brust lehnte, „Und ich könnte dir auch nie für das, was damals passiert ist je die Schuld geben.“   „…“   „Ich war es, der diese verdammte Karte gestohlen hat und naiv genug war um zu glauben, dass es so einfach wäre von dort zu fliehen.“, fuhr Mika fort, trotz der fehlenden Antwort und festige den Griff an seinen Schultern, die er noch immer festhielt, „Direkt in Ferid‘s Falle zu laufen…Akane und die Kinder geradewegs in ihren Tod zu führen…Ich bin für all das verantwortlich, nicht du. Also gibt es keinen Grund dich für irgendetwas schuldig zu fühlen.“   „…“   „Es ist nicht deine Schuld, dass ich in einen Vampir verwandelt wurde. Ich hab nur das bekommen, was ich verdient hab, mehr nicht. In dem Moment, wo Ferid uns angriff, wusste ich, dass wir es nicht beide lebend dort raus schaffen würden und da ich das alles verursacht hatte, wollte ich, dass wenigstens du weiterlebst und ich hab gern…dieses Leben von mir benutzt um wenigstens eine gute Sache zu tun.“   „…“   „Egal, wie sehr du dir daran die Schuld gibst, nicht in der Lage gewesen zu sein mir zu helfen, du hättest nichts für mich tun können. Dafür war es schon zu spät und ich war mir dessen mehr als bewusst. Ich wusste…dass ich sterben würde. Aber solange ich dich damit retten konnte…war es mir gleich. Letztendlich…war es meine Entscheidung gewesen. Und ich bereue es nicht, nicht im Geringsten. Deshalb-“   Mika stockte abrupt im Satz, als er seinen Kopf wieder hob und Yuu ansah, der ihn noch immer mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, sein Gesichtsausdruck ein Mix aus Schock und Überraschung, während sein Gesicht in einen tiefen Rot-Ton getaucht war.   „…Y-Yuu-Chan?“, fragte er verwirrt.   „…“   „Ähm…Yuu-Chan, ist alles in Ordnung?“   „…“   „…Bist…du noch da?“   „…“   „Hallo?“   „…“   Aber er bekam noch immer keine Antwort, oder eine Reaktion von ihm. Er stand einfach nur da mit demselben Gesichtsausdruck, fast als ob er festgefroren wäre, ohne einmal zu blinzeln.   „Yuu-Chan!“, sagte Mika mit etwas erhobener Stimme, während er ihn schüttelte und endlich…konnte er Yuu damit wieder in die Realität zurückholen.   „H-huh? O-oh, ähm…T-tut mir Leid.“, entschuldigte er sich mit einem kleinen, aber hörbar nervösem Lachen, „Ich…muss ein bisschen weggetreten sein. Also, ähm…hast du gerade was gesagt?“   Nachdem er ihn ein paar Mal ungläubig angeblinzelt hatte, seufzte Mika nur schwer, bevor er seine Schultern losließ.   „Ist egal. Vergiss es einfach.“   „O-okay.“, stotterte Yuu, als er zu Seite sah, während er spürte wie sein Herz wie verrückt schlug und wie sein Gesicht praktisch vor Verlegenheit brannte.   Keiner von beiden wusste so genau, was er danach sagen sollte und während Yuu noch immer versuchte seine Nerven wieder zu beruhigen, beobachtete Mika ihn einfach schweigend.   Er hatte ihn zuvor noch nie so nervös, oder sprachlos gesehen. Normalerweise war er so ein Hitzkopf und so ziemlich ruhig in jeder Situation, selbst in gefährlichen, ohne je rot zu werden…aber jetzt…Es war ein so seltener, aber zur gleichen Zeit faszinierender Anblick, von dem Mika einfach seinen Blick nicht abwenden konnte.   Obwohl…er seine Reaktion nachvollziehen konnte.   Er konnte ebenfalls spüren wie sein Gesicht wärmer wurde bei der Erinnerung und dem noch immer anhaltenden Gefühl wie sich ihre Lippen berührten. Es war nicht geplant, oder beabsichtigt gewesen. Es war einfach spontan passiert.   Mika war einfach so von seinen Worten berührt gewesen, von der Tatsache, dass er ihm diese Last abnehmen wollte und, dass er sich so sehr um ihn sorgte, dass es einfach…passiert war.   Ob es nun ein Fehler war, oder nicht, Mika war sich nicht sicher. Er wusste nur, dass er es nicht bereute. Nicht mal ein kleines bisschen, aber trotzdem…   Als er Yuu so sah, wie er sich den Kopf darüber zerbrach und so verwirrt aussah ohne seinen Blick zu erwidern, fühlte er sich tatsächlich etwas schlecht deswegen. Ihn so zu überraschen und diese beunruhigende Spannung zwischen ihnen hervorzurufen…   Er dachte darüber nach, was sagen sollte, aber egal wie sehr er es versuchte, es fiel ihm nichts ein um diese bedrückende Atmosphäre um sie herum wieder zu lockern, deshalb seufzte Mika nur nach einer kleinen Weile.   „Komm schon, lass uns zurückgehen.“, schlug er vor, da er einsah, dass es keinen Sinn machte dort noch länger zu verweilen und das Thema wechseln wollte, „Wenn die anderen bemerken, dass wir weg sind, machen sie sich nur Sorgen und suchen vielleicht nach uns. Und wenn doch irgendwelche Vampire hier herumstreifen, könnte es gefährlich für sie werden, so ganz auf sich allein gestellt. Also lass uns keine Zeit mehr hier verschwenden.“   Und damit ging Mika an ihm vorbei und wollte sich auf den Weg zum Ausgang machen, während er Yuu noch kurz auf die Schulter klopfte.   Ob es daran lag, oder nur einfach eine Spätreaktion von dem Kuss war, konnte er nicht sagen. Aber nur Sekunden danach…sah er aus dem Augenwinkel heraus, wie Yuu plötzlich zu Boden sank.   „Y-Yuu-Chan?!“, rief Mika besorgt, bevor er sich umdrehte und sich vor ihn hinkniete, „Was ist los?!“   „I-ist…schon in Ordnung. M-mir geht’s gut, keine Sorge.“, versicherte Yuu ihm, sichtlich selbst verwirrt und überrascht ohne ihn dabei anzusehen, „Es ist nur…meine Beine fühlten sich auf einmal so schwer an und…haben einfach nachgegeben.“   Mika sah ihn nur irritiert an, während er sich fragte, was auf einmal mit ihm los war und warum er sich so seltsam verhielt.     Könnte es sein, dass es…noch immer an dem Kuss von gerade liegt? Macht ihm das wirklich so zu schaffen? Quatsch. Er ist nicht die Art Typ so zu reagieren. Oder könnte es sein, dass das sein erster…?     Als er spürte wie ihm bei diesem Gedanken erneut die Hitze ins Gesicht stieg, wand Mika den Blick von ihm ab und fragte:   „…Kannst du aufstehen?“   „Nicht wirklich…aus irgendeinem Grund wollen mir meine Beine einfach nicht gehorchen.“, entgegnete Yuu, während er versuchte aufzustehen, aber vergebens.   „Nicht. So machst du es nur noch schlimmer.“, warnte ihn Mika besorgt, nachdem er seinen Blick wieder auf ihn gerichtet hatte, „Wir…bleiben einfach hier, bis es dir besser geht, ja?“   „Und was ist mit den anderen? Wenn sie wirklich nach uns suchen, dann…“   Als er die sichtliche Sorge in seinen Augen sah, bereute Mika augenblicklich, was er zuvor gesagt hatte und sagte, um ihn etwas zu beruhigen:   „Okay, vielleicht war ich etwas zu pessimistisch. Ich meine…komm schon, wie oft haben wir uns schon nachts rausgeschlichen und sie haben es überhaupt nicht gemerkt? Und außerdem, Shinoa ist nicht so dumm die anderen einfach so unvorbereitet da rausgehen zu lassen.“   Nachdem er den letzten Teil gehört hatte, sah Yuu ihn wieder an, sein Gesichtsausdruck eine Mischung aus Überraschung und Unglaube.   „…Was?“, fragte Mika, irritiert von dem Blick auf seinem Gesicht.   „Du…hast sie ja beim Namen genannt.“, bemerkte er erstaunt.   „W-was? N-nein! I-Ich hab nur. Ich hab nicht.“, stotterte Mika, während er bei diesem Kommentar rot wurde und erst dann bemerkte, dass er sie wirklich bei ihrem Namen genannt hatte, „Ich meine, versteh mich nicht falsch, ich-“   „Also fängst du doch an sie zu mögen.“, unterbrach Yuu ihn mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht.   „Nein, tue ich nicht! Hör endlich auf das zu sagen! Ich vertraue ihnen in keinster Weise! Geschweige denn, mag ich sie! Überhaupt. Nicht!“   „Natürlich.“, sagte er mit sarkastisch klingender Stimme, „Und du hast definitiv auch nicht nach Vorräten vorhin für sie gesucht.“   „H-halt endlich die Klappe!“   „Dann bring mich doch dazu.“, forderte er ihn mit einem seiner üblich sorgenfreien Lächeln heraus.   „…“   Mika konterte nichts darauf, sondern sah ihn nur überrascht an, während rot langsam begann seine Wangen erneut zu bedecken, als ein bestimmter Gedanke ihm durch den Kopf ging.   Zunächst verstand Yuu nicht, warum er so reagierte, aber nach ein paar Sekunden spürte er ebenfalls wie sein Gesicht wärmer wurde, als er sich erinnerte, was das letzte Mal passierte, als er im Grunde von ihm zum Schweigen gebracht wurde.   Aus Verlegenheit wandten beide den Blick voneinander ab, sahen in verschiedene Richtungen und schwiegen, unsicher, was sie sagen sollten.   Da er seinen Kopf etwas klarer bekommen und diese bedrückende Atmosphäre, die sich bereits erneut begann sich um sie herum zu bilden, vermeiden wollte, stand Mika auf und beschloss einen kleinen Spaziergang um das Gebäude zu machen.   Nachdem er etwas frische Luft geschnappt und nachgesehen hatte, ob irgendwelche Vampire sich in der Zwischenzeit an sie angeschlichen hatten, ging Mika wieder hinein und kehrte zu Yuu zurück, der noch immer auf dem Boden saß, aber nun gegen eines der Regale lehnte, vor dem sie zuvor gestanden hatten.   Ohne ein Wort zu sagen, oder ihn auch nur anzusehen, ging Mika auf Yuu zu und setzte sich neben ihn.   Und so schwiegen sie für eine ganze Weile, während sie nichts außer dem sanften Atem des jeweils anderen neben sich und das Pfeifen des Windes hören konnten.   Irgendwann bemerkte Mika aus dem Augenwinkel heraus, dass Yuu mit der Zeit leicht anfing zu zittern, aufgrund der kalten Luft, die durch all die Ritze in den Wänden reinzog.   „Wenn dir kalt ist…wie wäre es dann, wenn wir endlich zurückgehen würden?“, schlug er vor, während er zu ihm rüber sah.   „…“   „Ich kann dich auch tragen, wenn du immer noch nicht gehen kannst, weißt du?“   „…“   „Yuu-Chan.“, sagte Mika seinen Namen im Befehlston, aber immer noch vergeblich.   Es war nicht so, als ob er noch immer nicht seine Beine bewegen konnte. Yuu wollte einfach nur noch nicht zurückgehen, sondern dort bleiben…mit Mika. Er genoss es bei ihm zu sein, Seite an Seite zu sitzen…selbst wenn sie nichts außer Stille umgab.   Und er wollte nichts sehnlicher, als das dieser Moment noch ein Weilchen länger andauerte…   Aber bevor er sich irgendwas einfallen lassen konnte, dass er sagen konnte, um ihn zu überzeugen dort zu bleiben, spürte Yuu plötzlich wie etwas weiches und warmes um ihn gelegt wurde. Er brauchte nicht lange um zu realisieren…dass es Mika’s Umhang war.   „…Ist dir denn nicht auch kalt?“, fragte er leicht besorgt und sah dabei zu Mika hinüber.   „Nein, ist schon okay, keine Sorge.“, entgegnete Mika, der ihn ebenfalls ansah, „Vampire…können Kälter nicht mehr spüren, genauso wie Hitze, also…geht das in Ordnung…“, fügte er hinzu, während er seinen Blick erneut von ihm abwand.   „…“   Als er diesen traurigen Blick auf seinem Gesicht sah und seine traurige Stimme hörte, spürte Yuu wie sein Herz schmerzte.   Er konnte es einfach nicht ausstehen ihn so zu sehen, wie er sich selbst so fertig machte, weil es nun gewisse Dinge gab, die er nicht mehr spüren, oder tun konnte als Vampir.     Warum nur…reicht nichts von dem, was ich tue, oder sage, aus um ihn von dieser Last zu befreien? Warum ist alles, was ich je tue, rumsitzen, unfähig etwas zu tun? Warum nur…kann ich ihn nicht glücklich machen…?     Fragte sich Yuu und verfluchte sich selbst mental, aufgrund seiner Machtlosigkeit ihm in irgendeiner Weise zu helfen, während er ihn noch für einige weitere Sekunden ansah…bevor er schweigend etwas näher an ihn rutschte und seinen Kopf auf seine Schulter legte, wobei er spürte wie Mika sich ganz leicht zu verkrampfen schien, aufgrund des plötzlichen Kontakts ihrer Körper.   „Eines Tages, verwandele ich dich zurück. Ich versprech’s.“, sagte er leise, „Egal wie lang es auch dauert. Selbst wenn es auf Lebenszeit sein sollte. Sogar bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Ich werde dich definitiv wieder zum Menschen machen.“   „ ‘Auf Lebenszeit’, was?“, wiederholte Mika mit einem kleinen Lächeln, berührt von seinen Worten, „Verschwende deine Zukunft nicht so an mir, Yuu-Chan. Im Gegensatz zu mir, hast du noch so viel vor dir, deshalb…solltest du mich lieber vergessen und-“   „Ich verschwende sie nicht.“, unterbrach ihn Yuu mit sanfter Stimme, „Du bist schließlich derjenige, der mir überhaupt erst eine gegeben hat. Wenn du nicht gewesen wärst…wäre ich nicht einmal hier. Mein ganzes Leben…wäre so leer und bedeutungslos…sogar wertlos ohne dich gewesen. Deshalb…gehört dir meine Zukunft sowieso und…um ehrlich zu sein könnte ich nicht mehr verlangen, als sie mit dir zu verbringen, aber…ich will dieses traurige Gesicht nicht mehr an dir sehen. Ich…sehe dich lieber lachen und lächeln. Es passt einfach so viel besser zu dir. Und solange ich dich damit irgendwie wieder glücklich machen kann…ist es mir egal, ob ich mich für den Rest meines Lebens in einem Zimmer einschließen und Bücher lesen muss um einen Weg zu finden dich wieder zurück zu verwandeln…“   „Und wenn Suchen von vornherein sinnlos ist? Bist du sicher, dass du mich dann auch noch an deiner Seite haben willst?“, fragte Mika mit einem kleinen und verlegenden Lachen, „Selbst wenn du bereits alt und grau bist und ich noch immer…so bin? Ein Vampir, der nie altert?“   „Natürlich.“, sagte Yuu mit einem liebevollen Lächeln, während er sich noch mehr an ihn ankuschelte, „Bis die Welt endet…bis zu dem Moment meines letzten Atemzugs…will ich bei dir bleiben. Mich könnte es nicht weniger kümmern, dass du ein Vampir bist, ich will immer noch mit dir weiterleben. Ganz gleich, was du bist, du bist immer noch Mika für mich…und egal was passiert, das wird sich auch nie ändern.“   „…“   Während er langsam seine Worte in sich einsinken ließ, konnte Mika spüren wie sein Gesicht mit jedem Moment, der verging, wärmer und wärmer wurde.   Egal wie viel seiner Menschlichkeit er schon bereits verloren hatte…Yuu schaffte es immer sein Herz mit solch wenig Aufwand auf die wunderschönste Art und Weise zu bewegen, es sich so anfühlen lassen, als ob es hüpfen würde, obwohl es schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu schlagen.   Und auch wenn fast alle seiner Emotionen bereits mit der Zeit verschwunden waren…und er sich eigentlich innerlich so tot deswegen fühlte…konnte Mika spüren wie sein Herz in diesem einen Moment mit einer ganz bestimmten Emotion überquoll.   Die einzige…die nie zu verblassen schien, egal wie viel Zeit auch verging.   „Hey…Yuu-Chan…“   „Hm?“   „Weißt du, damals nachdem ich…mit dir vom Schlachtfeld entkommen war und…mit dir hierher geflohen bin…“, begann Mika mit zögerlicher Stimme, „Da…hatte ich eigentlich vor zu sterben. All die Jahre…hab ich mich geweigert Menschenblut zu trinken. Ich wollte nicht wie all die anderen Vampire werden…ein Monster. Besonders, da…ich Angst hatte, dass du mich dafür hassen könntest. Ich hätte eher stattdessen den Tod gewählt, aber…zumindest wollte ich, dass du in Sicherheit bist bevor ich sterbe. Dich von den Menschen wegbringen und ich…wollte dir auch etwas sagen…Erinnerst du dich?“   „Ja, du…wolltest du mir von den Experimenten erzählen, die die Armee am ‘Seraph of the End’ durchgeführt hat, dass wir eigentlich schon immer Versuchskaninchen dafür waren und mich davor warnen, oder?“   „Naja…das war zumindest ein Teil davon…“   „ ‘Ein Teil’? Was…war denn dann der andere Teil?“, fragte Yuu leicht erstaunt und mit einem Hauch von Neugier in der Stimme.   „…Ich…“, begann Mika, aber zögerte dann für einen kurzen Moment, bevor er tief Luft holte und mit leiser Stimme, fast einem Flüstern, entgegnete, „…wollte dir sagen, dass…ich dich liebe…“   Nichts außer Stille und ihrem leisen Atem füllte danach erneut den Raum und kurz darauf spürte Mika wie das Gewicht auf seiner Schulter sich wieder erhob.   „…H-huh?“, stotterte Yuu, während er ihn überaus überrascht und ungläubig ansah, „W-was hast du gerade…“, er verstummte und glaubte noch immer nicht ganz, was er da gerade gesagt hatte.   „Ich…“, ergriff Mika erneut das Wort und sah ihn dabei an, „…wollte dir sagen, dass ich dich liebe.“, wiederholte er seine Worte noch einmal, dieses Mal etwas lauter, „Mehr als einen…du weißt schon…“   „…“   „…Ich hab mich in dich verliebt, Yuu-Chan…“, gestand er ihm und beobachtete wie Yuu’s Augen sich mehr und mehr überrascht weiteten. Kapitel 3: The words I've wanted to tell you -------------------------------------------- Yuu starrte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an, während er noch immer versuchte zu verstehen, was Mika gerade zu ihm gesagt hatte und dachte zunächst er würde scherzen…aber ein Blick in seine Augen und auf seinen Gesichtsausdruck, verrieten ihm, dass er es tatsächlich ernst meinte.   Unsicher, was er dazu sagen, oder wie er überhaupt reagieren sollte, wand Yuu nervös seinen Blick ab, wobei er spürte wie sehr sein Gesicht sich erwärmte, aufgrund dieses Geständnisses.   Und auch Mika war sich nicht sicher, was er als Nächstes sagen sollte, besonders, als er sah wie verwirrt und sprachlos Yuu war, genauso wie er es gewesen war, nachdem er ihn geküsst hatte…deshalb sah er ebenfalls von ihm weg mit einem mehr als sichtbaren Rotschimmer, der begann seine blassen Wangen zu bedecken.   Eine merkwürdige Stille herrschte für eine kleine Weile zwischen ihnen, die keiner von beiden sich so ganz traute zu unterbrechen und je mehr Zeit verging, desto mehr hatte Mika das Gefühl, dass er gerade einen schrecklichen Fehler begangen hatte.     Vielleicht…hätte ich das nicht sagen sollen. Dieser Kuss von vorhin hat die Dinge zwischen uns schon kompliziert genug gemacht und nun auch noch ein Geständnis? Ich weiß wirklich nicht, was plötzlich in mich gefahren ist. Was ich erwartet hab. Dass er sagt, dass er für mich dasselbe empfindet? Das ist lächerlich. Als ob er in mir je mehr als nur seinen besten Freund sehen würde. Er würde nie-     Plötzlich wurden seine Gedanken unterbrochen, als er spürte wie Yuu zögerlich seinen Kopf auf seine Schulter legte, was ihn dazu brachte, dass er sich verkrampfte.   Und erneut umgab sie nichts als Stille für eine kleine weitere Weile bis Yuu mit leiser, kaum hörbarer Stimme fragte:   „…Seit wann?“   „Ich…ich weiß nicht…“, antwortete Mika, da er verstand, auf was er sich mit dieser Frage bezog, „Fühlt sich wie ne‘ Ewigkeit an. Vielleicht schon seit wir Kinder waren…nachdem wir vor vier Jahren getrennt wurden, oder nachdem wir uns in Shinjuku wieder getroffen haben, bin mir nicht sicher. Eines Tages, da…wusste ich es einfach.“, gab er mit einem kleinen Lachen zu, „Es war nicht so ne‘ große Erkenntnis um ehrlich zu sein. Der Gedanke kam mir nur plötzlich in den Sinn, ‘Hey, ich liebe ihn.’ Das war alles. Ich war mir nicht sicher, was ich über diese Gefühle zunächst denken sollte, aber mit der Zeit…sind sie stärker und stärker geworden. Und dein ganzes ‘Egal, zu was du auch wirst, wir werden immer eine Familie bleiben’ Gerede hat es nicht gerade besser gemacht.“   „Oh? Also hab ich dich dazu gebracht dich bis über beide Ohren in mich zu verknallen, was?“, bemerkte Yuu scherzend und mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.   „…Ja…“   Ein überraschter Blick erschien auf Yuu’s Gesicht bei dieser unerwartet ehrlichen Antwort, woraufhin er spürte wie seine Wangen wieder anfingen zu glühen und sein Herz schneller schlug.   „…Bis du sauer auf mich?“, fragte Mika zögerlich, ängstlich vor der möglichen Antwort.   „Natürlich bin ich das.“, antwortete er ausdruckslos in derselben leisen Stimme wie zuvor.   Als er das hörte, spürte Mika einen stechenden Schmerz, wo sich sein Herz befand, da er dachte, dass Yuu sich generell auf seine Gefühle ihm gegenüber bezog, aber bevor er etwas dazu sagen konnte, fuhr Yuu fort:   „Ich meine, wie konntest du mir das nicht schon vorher sagen?!“, fragte er und klang dabei leicht verärgert, „Ich dachte wir hätten vereinbart keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben! Das ist so typisch von dir, immer bürdest du dir alles selbst auf, du hast dich seit damals überhaupt nicht verändert! Obwohl ich dir doch gesagt hab, dass-“   Plötzlich wurde er von Mika unterbrochen, der in Gelächter ausbrach und ihn so dazu brachte seinen Kopf wieder von der Schulter zu heben und ihm überrascht anzusehen.   „Ernsthaft, Yuu-Chan.“, schaffte Mika beim Lachen zu sagen, „Ich kann nicht glauben, dass du deshalb sauer bist. Du bist einfach…unglaublich, weißt du das?“   „…“   Yuu sagte zunächst nichts, sondern sah ihn nur für einen weiteren kurzen Moment an und lauschte dem Geräusch von Mika’s Lachen, das durch den leeren Supermarkt hallte und er sich daraufhin ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte.   „Siehst du?“, bemerkte er mit sanfter und zärtlicher Stimme, nachdem sich Mika langsam von seinem Lachanfall wieder erholte, „Das ist viel besser als dieses traurige Gesicht, das du normalerweise ziehst.“   „…Trottel.“, entgegnete Mika mit einem kleinen Lachen.   „Hey, ich mein es ernst!“, protestierte Yuu, „Hast du je mal in den Spiegel geschaut und dieses Lächeln von dir mal gesehen? Es ist-“   Yuu stockte mitten im Satz, nachdem Mika seinen Kopf herumgedreht hatte und sich ihre Blicke trafen.   Er konnte kein Wort mehr herausbringen, als er Mika warmes Lächeln sah, das er ihm in diesem Moment schenkte und war nicht mehr in der Lage seinen Blick von ihm abzuwenden.   „…Wunderschön…“, entwich es ihm als Flüstern, als er seine Sprache wiederfand.   „…“   Für einen weiteren kurzen Moment sahen sie sich einander tief in die Augen ohne etwas zu sagen, während Yuu bemerkte wie Mika’s Augen mit einer Emotion erfüllt waren, die er noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.   Etwas seltsames, jedoch wunderschönes, das ihm für einen Augenblick den Atem raubte, sein Herz zum Aussetzen brachte und ihn auf eine Weise fesselte, die er nicht ganz verstand.   Niemand hatte ihn je so angesehen, oder ihn all diese Dinge mit nur einem Blick fühlen lassen.   Und aus einem ihm unbekannten Gründen, wusste Yuu plötzlich, obwohl er sich sicher war, dass diese Art von Gefühl noch nie selbst erlebt hatte…dass der Blick in Mika’s Augen…Liebe war.   Yuu fragte sich wie er zuvor nur nie die Art bemerken konnte wie Mika ihn ansah…oder vielleicht hatte er dem nur nie so richtig Beachtung bis dahin geschenkt…   Aber bevor er weiter darüber nachdenken konnte, sah Yuu wie Mika’s Lächeln von seinem Gesicht verschwand, während sein Blick weicher wurde und ohne, dass er auch nur ein Wort sagte…näherte er sich ihm langsam an und schloss die Augen.   Yuu protestierte nicht, oder wich zurück. Selbst wenn er es gewollt hätte, wäre er dazu nicht in der Lage gewesen, da sich sein ganzer Körper plötzlich so schwer anfühlte. Stattdessen…beobachtete er ihn einfach wie er ihm näher und näher kam durch halb-geschlossene Augen, die sich fast automatisch ganz schlossen, als ihr Atem sich bereits vermischte und ein paar kalte, aber weiche Lippen leicht seine eigenen berührten.   Es war zögerlich und kurzlebig. Eine bloße Berührung mit wenig bis gar kein Druck und dauerte nur ein bis zwei flüchtige Sekunden…   Genauso wie der zweite Kuss, der kurz darauf folgte…   …Und der dritte…   Erst als sich ihre Lippen zum vierten Mal berührten…war es anders.   Länger, zärtlich und langsam. So verdammt süß…und unschuldig. Nicht fühlte sich gehetzt, überstürzt, oder in irgendeiner Weise lustvoll an.   Und trotz dessen…war es trotzdem zögerlich und tollpatschig…so voller spürbarer Nervosität. Etwas, dass Yuu ausgerechnet von Mika, der sich normalerweise immer so mutig und selbstsicher gab, nicht erwartet hätte.   Aber wie konnte er ihm das verübeln? Er konnte ja selbst spüren wie sehr er praktisch in diesem Moment aus purer Nervosität dahinschmolz, während sein Herz mindestens eine Meile pro Sekunde schlug und er eine mehrfache Gänsehaut bekam.   Yuu’s Kopf war einfach vollkommen leer, ließ ihn weder normal atmen, noch ihn einen klaren Gedanken fassen. Deshalb bemerkte er auch gar nicht ab wann er anfing den Kuss zu erwidern.   Ob es von Anfang an war, oder erst eine gewisse Zeit danach, er wusste es nicht.   Alles um ihn herum wurde einfach komplett ausgeblendet…außer dem Gefühl von Mika’s Lippen auf seinen eigenen.   Yuu verlor selbst jegliches Zeitgefühl, deshalb konnte er nicht sagen wie lange sie sich eigentlich küssten. Ob es nur wenige Sekunden waren, oder sogar Minuten, er war sich nicht sicher.   Er spürte nur wie Mika irgendwann vorsichtig den Kuss löste und wieder Abstand nahm.   Beide öffneten die Augen und sahen sich für einen kurzen und flüchtigen Moment an, ein tiefer Rotschimmer bedeckte ihre Wangen, bis ein schüchternes und nervöses Lachen Yuu’s Lippen entwich, bevor er nach unten sah, da er sich nicht traute seinen Blick zu erwidern.   „Sag…Mika…“, begann er mit leiser und zögerlicher Stimme, „Wie…fühlen sich Schmetterlinge im Bauch an? Ist es ein…komisches und kribbelndes Gefühl, von dem dir etwas…übel wird und das Atmen erschwert?“   „Naja…das kommt in etwa hin…warum fragst du?“   „…Weil es sich so anfühlt, als ob tausende von ihnen gerade Kreise in mir drin fliegen…“   „…“   „…Passiert dir das auch manchmal?“   Als er bei dieser Frage dieses verlegende Lächeln auf seinem Gesicht sah, schaute ihn Mika für einige weitere Sekunden schweigend an, bevor er sich leicht vorbeugte und seine Stirn an seine lehnte.   „…Es passiert mir die ganze Zeit.“, entgegnete er mit gleich leiser Stimme, „Wann immer du mit mir redest…oder mich ansiehst. Und besonders, wenn du lächelst…und lachst. Oder…wenn wir generell zusammen sind…Einfach immer.“   Diese Worte von ihm zu vernehmen zauberte ein warmes Lächeln auf Yuu’s Lippen, bevor er mit einem kleinen Lachen bemerkte:   „Hey…du hast es noch nicht gesagt, oder?“   „…Was meinst du?“, wollte Mika verwirrt wissen   „Du weißt was…“   „…“   Mika dachte eine kleine Weile darüber nach, auf was er sich beziehen könnte, bis es ihm endlich klar wurde, was er eigentlich damit meinte, woraufhin sein Gesicht erneut wärmer wurde.   „Ich…ich hab es vorhin doch schon gesagt, oder?“   „Nicht direkt…“, verneinte Yuu und sah ihm dabei wieder in die Augen, „Deshalb…könntest du es jetzt sagen? Du weißt schon, der Vollständigkeit halber?“   „…“   Mika schaute ihm für einen kurzen Moment in seine leuchtenden smaragdgrünen Augen, bevor er seinen Mund öffnete und dabei war die Worte hinauszulassen, die er ihm schon seit langer Zeit sagen wollte…aber hielt sich kurz bevor sie ihm über die Lippen kamen davon ab und schloss seinen Mund wieder, während er Abstand nahm.   „…Was ist?“, fragte Yuu leicht besorgt.   „Nichts.“, entgegnete Mika und wand dabei den Blick von ihm ab, „Ich…kann das einfach nicht.“   „Warum?“   „Weil es keinen Unterschied machen würde, ob ich es nun sage, oder nicht.“, sagte er mit leiser und traurig klingender Stimme, „Mir…ist mehr als bewusst, dass du meine Gefühl nicht erwiderst. Dass unsere ‘Liebe’ für einander nicht dieselbe ist. Dass sie völlig unterschiedlich ist.“   „…“   So sehr Yuu es auch verneinen wollte, er konnte es nicht.   Mika hatte tatsächlich irgendwie Recht. Egal wie sehr er es versuchte, er konnte nicht von ganzem Herzen sagen, dass er ihn auch auf diese Weise liebte. Aber das hieß auch nicht, dass er ihn abweisen konnte.   Yuu war noch nie zuvor in jemanden verliebt gewesen, deshalb wusste er nicht, was genau es war, dass er für seinen Freund empfand. Ob es nur platonisch war, oder Verliebtheit. Ob seine Gefühle nur so stark schienen wegen dem, was bisher in dieser Nacht passiert war und er sie versehentlich für etwas anderes hielt…oder ob es wirklich Liebe war, konnte er nicht sagen.   Alles in seinem Kopf drehte sich in diesem Moment, was ihn völlig verwirrt zurückließ ohne ihm irgendeine klare Antwort auf seine Fragen zu geben.   „Und selbst wenn du…eines Tages dasselbe für mich empfinden würdest…“, fuhr Mika fort, trotz seinem Schweigen, „Es…würde sowieso nicht zwischen uns funktionieren. Nicht wie die Dinge gerade stehen, ich meine…schau mich an.“, sagte er mit einem kleinen, aber traurigem Lachen und schaute ihn dabei wieder an, „Ich bin ein Vampir. Bleibe wahrscheinlich ewig einer. Es gibt nichts, was ich dir geben könnte. Keine Wärme, kein richtiges Zuhause, oder die Möglichkeit zusammen alt zu werden. Ich kann dir keinerlei Zukunft bieten, Yuu-Chan. Deshalb wäre es das Beste, wenn wir einfach…vergessen was passiert ist und-“   Plötzlich wurde er mitten im Satz unterbrochen von einem ihm bekannten Paar von weichen und warmen Lippen, die zärtlich auf seine eigenen gelegt wurden.   Überrascht von dieser unerwarteten Aktion, konnte Mika ihn nur mit weit aufgerissenen Augen anschauen, bis Yuu kurz danach Abstand nahm und erneut seine Stirn an seine lehnte.   „Sag das nicht.“, bat er ihn mit leisem, flüsterndem Ton, während seine Augen noch immer geschlossen waren, „Bitte sag nicht, dass du mir nichts geben kannst, wenn du mir bereits alles gegeben hast.“   „Aber-“   „Ich hab es schon einmal und ich sage es so oft du willst, es kümmert mich nicht, ob du ein Vampir bist.“, unterbrach ihn Yuu mit sanfter Stimme, „Ich hab nie verlangt, dass du mir etwas gibst und trotzdem…hast du mir deine Liebe gegeben. Selbst jetzt tust du es. Und für mich ist das mehr wert als eine strahlende Zukunft, in der alles schön und gut ist. Das und bei dir sein zu können ist alles, was für mich zählt, mehr nicht.“, fügte er hinzu, als er die Augen öffnete und ihn ansah.   „…“   Während er seine Worte langsam in sich einsinken ließ, schaute Mika ihm nur für ein paar Sekunden tief in seine smaragdgrünen Augen, bevor er mit leiser Stimme sagte, nur für ihn bestimmt zu hören:   „…Du machst es so verdammt schwer, weißt du das?“   „Was?“, fragte Yuu mit einem kleinen Lachen.   „Mich nicht noch mehr in dich zu verlieben…“, hauchte er kurz bevor er seine Augen schloss, sich vorbeugte und damit ihre Lippen erneut in einen unschuldigen Kuss vereinigte.   Yuu zuckte bei diesem plötzlichen Kontakt leicht zusammen, aber wehrte sich nicht. Als er ebenfalls begann seine Augen zu schließen, bemerkte er wie sich Tränen langsam in Mika’s Augen bildeten und kurz danach seine Wangen hinunterliefen nur Sekunden bevor er den Kuss wieder löste und seine Augen öffnete.   „…Ich liebe dich.“, kam es Mika endlich über die Lippen als ein bloßes Flüstern, „Ich liebe dich so verdammt sehr, Yuu-Chan…dass es wehtut. Es schmerzt sogar mehr…als sich nach Blut zu sehnen…“   „…Es…es t-tut mir Leid…“, entschuldigte sich Yuu leise, geschockt von seinen Worten, „I-Ich wollte nicht-“   „Dummkopf.“, unterbrach Mika ihn mit einem kleinen, aber sehr traurig klingendem Lachen, „Wofür entschuldigst du dich denn? Du hast nichts falsch gemacht. Es ist nur…wie es ist. Ich hab mich in dich verliebt und…du empfindest nicht dasselbe. Ganz einfach.“, sagte er mit fast brechender Stimme, während Träne für Träne seine Wangen hinunterlief.   „…“     Und wieder weint er…wegen mir. Warum ist das alles, was ich je tue? Ihn traurig zu machen und ihn zu verletzen? Warum nur kann ich ihn stattdessen nicht zum Lächeln und Lachen bringen? Warum kann ich…ihn nicht glücklich machen?     Langsam streckte Yuu eine Hand nach ihm aus und legte sie auf Mika’s Wange, bevor er einige seiner Tränen mit seinem Daumen wegwischte.     …Es macht mich so krank, dass ich niemanden dafür die Schuld geben kann…nicht einmal mir. Dass es nichts gibt, dass ich tun kann…um seinen Schmerz zu lindern…diesen traurigen und gebrochenen Blick…aus seinen Augen verschwinden zu lassen…     Dachte Yuu, während er ihm für ein paar weitere Sekunden traurig in seine blutroten Augen schaute.   „Mach doch nicht so ein Gesicht, Yuu-Chan.“, sagte Mika mit einem traurigem Lächeln, „Es gibt nichts für das du dich schlecht fühlen musstest. Wie ich schon sagte, es ist einfach wie es ist. Ich…muss das einfach so akzeptieren, also ist es okay, wenn du mich abweist und-“   Plötzlich wurde er erneut unterbrochen, als Yuu seine Hand wieder zurückzog und sich vorbeugte, während er seine Augen schloss…und seine Lippen ganz zärtlich auf Mika’s legte.   „Nicht, Yuu-Chan.“, sagte Mika, der den Kuss augenblicklich wieder löste und Abstand nahm, „Ich weiß, dass du…es nur gut meinst, aber…du kannst dich nicht dazu zwingen dich in mich zu verlieben. Also bitte, hör auf mit-“   „Dich zu küssen fühlt sich so verdammt schön.“, unterbrach ihn Yuu erneut mit überaus sanftem Ton, während er sich vorbeugte und seine Stirn mit geschlossenen Augen an seine lehnte, „Es gibt mir viele…und abermals viele Schmetterlinge und bringt mein Herz dazu wie verrückt zu schlagen.“   „…“   „Hör mal, Mika. Vielleicht…bin ich wirklich nicht in dich verliebt. Vielleicht unterscheiden sich unsere Gefühle füreinander wirklich so sehr…und ich muss dich letztendlich abweisen, aber diese Dinge, die ich spüre, wenn wir uns küssen…oder wenn ich bei dir bin sind Dinge, die ich mit niemand anderem spüre. Ich weiß nicht, was diese Gefühle bedeuten, ob sie überhaupt etwas bedeuten. Aber die Tatsache, dass ich mir nicht mehr sicher bin, was genau ich für dich empfinde…deutet doch darauf hin, dass es mehr als Freundschaft sein könnte…und das ist doch schon mal ein Anfang, denkst du nicht?“, fragte er, während er seine Augen öffnete und ihm ein kleines Lächeln schenkte.   „…“   Mika schaute ihm für ein paar weitere Sekunden in die Augen, bevor sich erneut Tränen in seinen Augen bildeten und ohne etwas zu sagen, drehte sich Yuu ganz zu ihm um und schlang seine Arme um seine Schultern, woraufhin er ihn so nah wie möglich an sich zog, während Mika zögerlich die Umarmung nur kurz darauf erwiderte und sein Gesicht in seiner Schulter vergrub.   Keiner von ihnen sagte noch etwas zum anderen und das einzige, das man hören konnte, war ihr Atmen und ein paar kleine, etwas gedämpfte Schluchzer, die von Mika kamen.   Und so verblieben sie in den Armen des anderen für eine ganze Weile in diesem verlassenen Supermarkt.   Der Ort, an dem Yuu Mika endlich wiedergefunden hatte…wo beide beschlossen den anderen niemals wieder loszulassen…wo Mika zum ersten Mal sein Blut trank und zum vollständigen Vampir wurde…wo sie sich zum ersten Mal küssten und Mika ihm sagte, dass er ihn liebte…   Der Ort…an dem, unbemerkt von Yuu, eine kleine Blume namens ‘Liebe’ zum allerersten Mal in seinem Leben anfing ihn ihm zu erblühen. 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