Schulfieber II von Karokitty (Part 2) ================================================================================ Kapitel 7: Part 2 Nowak und Nezumi - Abschnitt 3 ------------------------------------------------ N War es ein Schock? Ich bekam kein einziges Wort über die Lippen. Selbst nicht als der Ältere versuchte mich dazu zu bringen ihm ins Gesicht zu sahen, in dem er mit seinen Händen meines umschloss. „Hast du dich so doll erschreckt oder freust du dich so sehr?“, fragte er leicht verwirrt. Ich schüttelte erst den Kopf und nickte dann. „Dann bin ich erleichtert.“, seufzte er und küsste mich auf die Stirn, während ich versuchte an seinen Händen vorbei mir über das Gesicht zu reiben. Schniefte ein bisschen und versuchte mich selbst wieder unter Kontrolle zu bringen, um wieder weiter essen zu können. Zwischendurch rutschte mein Blick auf meine Hand und es fühlte sich seltsam komisch an. „Ich hab für heute nicht so richtig was geplant. Wir könnten uns auf das Sofa setzten und Filme gucken. Kein Splater! Ich weiß du magst das nicht. Ich mein, ich hab noch irgendwo Animes liegen.“, grübelte er und schob sich die letzten Reste vom Curry in den Mund. Mir kam aber eine Idee. „Poker! Können wir Poker spielen?“, fragte ich schob mir schnell was in den Mund. „Wenn du möchtest.“, grinste er und lehnte sich zufrieden zurück. Schnell war alles wieder abgeräumt. Der kleine Tisch im Wohnzimmer leer geräumt und vorbereitet. Der Brünette stellte sich ein Bier auf den Tisch. Mir war das Zeug zu bitter und ich mochte Geschmack von Alkohol auch nicht sonderlich. Somit nahm ich mit kalten, gesüßten Tee vorlieb. „Du fragst doch sonst nicht? Was hast du vor?“, fragte Hideki und mischte die Karten durch. Ein bisschen angespannt schob ich den Stapel mit Plastik Chips zurecht die ,als Einsatz dienten. „Nur so.“, kam es von mir leicht hell und der Mann mir gegenüber zog eine Augenbraue hoch. Teilte die Karten aus und lächelte leicht. „Sollen wir das Spiel ein bisschen abändern?“, grinste er. Ich verstand nicht ganz was er meinte. Hatte Poker nicht immer die selben Regeln? „Wir könnten Strip-Poker spielen?“, kicherte er. „Der Verlierer muss ein Kleidungsstück ausziehen. Das Spiel ist dann zu Ende wenn einer nackt ist.“, gibbelte er und amüsierte sich köstlich darüber wie ich rot anlief. „Ähm... beim nächsten Mal..“, wurde ich verlegen. Hide meinte das er mich beim Wort nehmen würde und ich wusste das ich mich selbst in eine Falle geredet hatte. Aber jetzt wollte ich wissen, ob ich wirklich ein bisschen was gelernt hatte und tatsächlich! Ich gewann das eine oder andere Spiel und das nicht weil, Hide es wollte. Ihm war erstaunen und verblüffen anzusehen. So zog sich alles in die Länge. „All in!“, knirschte der der Brünette und die braunen Augen funkelten. „Ich... geh mit!“, sagte ich nicht ganz sicher und schob die Chips in die Mitte. „Showdown! Dann zeig mal was du hast Junge!“, grinste Hide und ich deckte meine Karten auf. Ich war mir so sicher, aber schlussendlich verlor ich aber mit meinem Drillig. Denn Hide hatten einen Flush. „Gib es zu! Du hast geübt!“, murrte er. Ich fragte mich kurz ob es ihn nun keinen Spaß mehr machte gegen mich ausschließlich zu gewinnen. „Ein bisschen... Yui und die Anderen haben mit mir zusammen gespielt.“, lächelte ich ein bisschen gezwungen. Er beugte sich rüber und strich mir über den Kopf. „Gut gemacht.“, lobte er. War das weil ich was gelernt hatte oder weil ich Zeit mit den anderen Verbrachte??? „Und jetzt musst du dich ausziehen!“, grinste er breit. „Was? Warum?!?“. „Weil du verloren hast!“, lachte Hide. „Ich hab doch gesagt beim nächsten Mal...“, sagte ich ein bisschen unsicher und fühlte wie mir das Blut in den Kopf ging. „Außerdem tut mir alles weh.“, jammerte ich und wurde schmerzlich daran erinnert, als ich nervös hin und her rutschte, wie sehr mein Hintern vorhin in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Aber ich wollte ein bisschen schmusen.“, seufzte Hideki wehleidig. „Das kann man doch auch mit Sachen...“, nuschelte ich und stand ungelenk auf. Ging um den Tisch und setzte mich auf Hides Schoß. Der Mann lehnte sich gegen das Sofa und ich mich gegen ihn. Ich schnaufte hörbar und machte die Augen zu, während der Gelockte mir über den Kopf strich. „Manchmal bist du so niedlich. Ich würde dich am liebsten in eines dieser süßen knappen Maid Kostümchen stecken und Stunden lang...“, kicherte Hide zum Schluss ohne den Satz zu beenden und zog mich ein bisschen fester an sich. Mein Kopf wurde glühend Heiß. „Wenn... wenn du dir das wünschst...“, stammelte ich und kratzte mir ein wenig über den Arm. „Ich würde alles für dich machen...“, flüsterte ich fast. Mit einem leichten Ruck drückte Hide mich ein bisschen von sich und ich sah verwirrt zu ihm hin und rieb mir über die glühende Wange. „Kind, sag so was nicht und vor allem, gib mir nicht so einen Freifahrtschein!“. Seine Stimme hatte einen seltsamen Unterton und ich wusste nicht ob er davon überfordert oder angetan war. Ich ergriff schnell sein Shirt, presste das Gesicht in den Stoff und damit an seine Brust. Das war einfach zu peinlich... H Nezumi und ich hatten uns fast die ganze Nacht geliebt. Der Kleine war beim vierten Mal an seine Grenzen gestoßen und eingeschlafen. Nackt, lag er in meinen Armen und ich strich sanft über seinen Oberarm, was ihn eine Schnute ziehen ließ. Ich spürte den Schorf an der Stelle und seufzte ein wenig. Einen kranken Geist, heilte man nicht in ein paar Tagen. Näher an mich ziehend, murmelte er etwas von „müde“ und „später“. Grinsend schloss ich die Augen und spielte ein bisschen mit meinem Ring. Nicht nur für ihn sollte es ein Symbole sein. Noch nie hatte ich mich so Hals über Kopf verliebt und fühlte mich auch noch wohl dabei. Das letzte Mal, dass ich solche Gefühle hatte endete mit Herzschmerz und das ich das Malen auf gab. Wenn ich Ayumi so friedlich schlafen sah, juckte es mir in den Fingern meine alten Utensilien heraus zu fischen und ihn zu zeichnen. Es würde aber nur alte Erinnerungen wieder wecken, die ich erfolgreich verbannt hatte in die tiefste und dunkelste Ecke meines Gehirns. Gut verpackt und nicht auffindbar. „Hide, wieso bist du noch wach?“, murmelte der Schönling in meinen Armen und ich schmunzelte: “Ich überlege gerade, wann du mich alten Sack absegnest und dir Jemand neuen suchst!“. Ayumi grinste und meinte : „Erst wenn ich alles von dir gelernt habe. Ich will ja auch was bieten können!“ Dann kuschelte er sich an meine Brust und atmete wieder ruhiger. Seid wann war er so schlagfertig? Stolz strich ich ihm über den Kopf und seufzte. Irgendwann, würde aus der Raupe ein wunderschöner Schmetterling werden und seine Flügel ausbreiten. Er wird fliegen, die Welt sehen und ich werde ihn nicht daran hindern können. Ich wurde wach, weil es in der Wohnung köstlich nach Essen duftete. Nackt ging ich in den Wohnbereich und sah wie Nezumi in Shorts, T-Shirts und Schürze vorm Herd stand und etwas in der Pfanne wendete. „Was machst du ?“, wollte ich wissen, als er zu mir sah und rot anlief. „Willst du dir nicht erst mal etwas anziehen?“, bekam ich als Gegenfrage und ich schnaubte. Ich hasste es, wenn er meine Fragen nicht beantwortete. Schmollend ging ich zurück ins Schafzimmer, zog mich an und kam wieder in die Küche, als ich auf den Teller etwas wie Kuchen sah. „Pfannkuchen! Sehr beliebt in Deutschland und Amerika. Haru meinte, du magst süße Sachen“, erklärte der Knirps und ich grinste. Ich küsste ihn und zog ihn näher heran. „Wie recht Haru damit nur hatte!“ Bevor meine Hände aber weiter wandern konnten, drückte er sie weg und wies auf die Teller. „Essen!“ Er ging zu seinem Platz und begann seinen Kuchen da anzuschneiden. Wieder schmollte ich und nahm neben ihm Platz um mir meinen Teller anzuschauen. Ich nahm einen Bissen und war wirklich mehr ,als angetan davon. Begeistert schwärmte ich und meinte, dass wenn er so weiter machen würde ich noch bis ende des Jahres einen dicken Bauch hätte. Grinsend, neckte mich Nezumi, dass ich dann eben mehr Sport machen müsste. Als Mediziner hatte ich es natürlich besser zu wissen. „Sex ist übrigens auch Sport! Hemmungsloser, ansträngender und lang andauernder Sex!“, grinste ich ihn breit an was ihn doch wieder nur verlegen machte. „Warten wie es ab, ob dein Bauch wächst! Sonst gibt es eben nur noch Gemüse für dich“, antwortete er und aß selbst auf. Es war schön zu sehen, dass er auf meine Späßchen mittlerweile einging. „Was ist denn eigentlich mit deinem Arm passiert?“, fragte ich und sah genau an seinem Blick das er zögerte oder sich überlegte welche Lüge er mir auftischen sollte. Nachdem er schwieg hob ich die Hand mit dem Ring und zeigte drauf. „Ayumi! Keine Geheimnisse mehr!“, erinnerte ich ihn und er nickte. „Ich war das. Aber nicht mit Absicht. Ich stand etwas unter Storm und dann war es schon passiert“, murmelte er und schien sich dafür gerade sehr zu schämen. Ich ergriff seine Hand mit dem Ring und küsste diese. „Das bekommen wir in den Griff! Das verspreche ich dir!“, flüsterte ich und küsste ihn. „Wie willst du Jemanden der so kaputt ist wie ich, normal kriegen?“, zitterte seine Stimme und ich drückte meine Stirn gegen seine. „Wer sagt denn, dass du normal sein sollst? Gerade das, macht dich doch interessant. Und du bist perfekt, mit kleinen Ausnahmen.“ Er schien das Gesagte einfach hinzunehmen, denn ohne das Gespräch weiterzuführen, räumten wir die Teller ab und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Sonntag machen sollten. „Kino?“, fragte er und ich zog eine Grimasse. Darauf hatte ich ja mal so gar keine Lust. „Paintball?“, fragte ich und irritiert sah er mich an. „Wie du ..ehm magst!“, kam es eher weniger begeistert. Ich versicherte ihm, dass es ihm gefallen würde und wir ein bisschen Spaß hätten. Lange mussten wir nicht nach solch einer Halle suchen, da diese Dinger aus dem Nichts auftauchten, seid alle es so cool faden. Wir wurden ausgestattet mit einem Anzug, Genitalschutz und einer Brille. „Wenn das so harmlos ist, wieso haben wir diese Dinge zusätzlich an??“, fragte Nezumi ängstlich und ich schmunzelte. „Mach dir mal keinen Kopf darüber!“ Schon ging es los. Wir waren in einem Team und spielten gegen zwei Andere die unsere Gegner sein sollten. Wir sprangen, krochen, versteckten uns , sprachen uns ab und pirschten uns vor. Dann, sprang einer von ihnen von einer Tonne und batz, hatte ich ihn erwischt. Grinsend, begutachtete ich mein Opfer und sah seinen Mitspieler. Schnell rollte ich mich auf die Seite, knallte dabei mit dem Steiß gegen einen Pfeiler und stöhnte auf. Er traf mich mehrmals, sodass ich komplett in Farbe getunkt war. Als ob ein Schuss nicht gereicht hätte um mich aus dem Spiel zu nehmen. „Nun suche ich den Kleinen!“, grunzte der blondierte, dürre Kerl und verschwand. Sein Hochmut, ließ ihn unachtsam werden und so übersah er Nezumi, der hinter dem Heuballen lag. „Geht es dir gut???“, quiekte er ein wenig und ich wimmerte : „Du musst mich rächen!!!“. Theatralisch ließ ich mich auf die Seite fallen und sah noch das Lächeln auf seinen Lippen. Natürlich hatte er keine Chance gehabt und kam genauso bunt wie ich zu mir gekrochen. Er lachte „Ich bin dir ins Jenseits gefolgt!“ und ließ sich neben mich rollen. Ich griff seiner Hand und drückte diese. „Weißt du was? Ich liebe dich und ich werde zu Alt für diesen Mist!“ Herzhaft begann er zu lachen und murmelte was davon, dass er sich wahrscheinlich gerade genauso fühlte. Beinahe kriechend stützte mich mein Kleiner und lieferte mich schmerzvoll auf dem Sofa ab. „Es war deine Idee!“, schmunzelte er während ich jammerte. „Keine Sorge! Bis morgen bin ich regeneriert! Autsch“, knurrte ich als er mir einen Eisbeutel aufs Steiß legte. „Werden wir sehen“, ärgerte er mich und packte seine Sachen. Es war immer so schwer, wenn mein Lustknabe wieder zurück musste. „Nur noch ein paar Monate. Dann hast du deinen Abschluss. Weißt du schon, was du dann machen willst?“, fragte ich und er schüttelte den Kopf. „Wie wäre es, wenn du vorerst bei mir wohnst, bis du einen Uni Platz hast?“, fragte ich doch er stand nur mit offenem Mund vor mir, was mich verlegen machte. N Mit einer Mischung aus Wehmut und Erleichterung betrat ich das Wohnheim des Internats. Es war jedes mal sehr schwer wieder zurück zu gehen, da ich in der Zeit bei Hide einfach alles andere ausblendete. Hier jedoch ,wurde ich wieder mit meinen schlimmsten Problemen konfrontiert. Auch wenn wir über meine Probleme redeten, waren sie wenn ich bei Hide war nur eine kleine Nebensächlichkeit. Wie ein Mückenstich der leicht juckte. Jetzt aber holte mich alles wieder ein und die Frage die Hideki mir gestellt hatte spukte wie ein unruhiger Geist durch meinen Kopf. Der Abschluss rückte näher. In ein paar Wochen würden sich alle ins Lernen stürzen und ich hätte keine Zeit mehr. Aber was war überhaupt mein Ziel. Ich fuhr mir nervös durch das Gesicht. Sollte ich studieren? Und wenn ja... Was? „Na? Wo hast du kleines Mäusen dich den rum getrieben? Du bleibst doch sonst immer im Wohnheim!“, bemerkte Honda der sich mit einem der Anderen wohl zum Aufenthaltsraum auf machte. „Geh und nerv jemand anderen!“, fauchte ich und ging an ihnen vorbei. Dabei stieß mich Honda absichtlich an und ich verlor fast das gleich Gewicht. „Vorsicht sonst fliegst du auch noch wie Omura!“, lachte der Mitschüler und Honda kicherte belustigt vor sich hin. „Pff.. Ich bin vorsichtig genug, dafür zu sorgen das er sich nicht den Schädel einschlägt! Glaub mal!“ „Wo.. hast du es her?!“, fragte Suwa ungläubig und nahm sein Telefon entgegen. „Hide hat es mir gegeben. Er hat es von Endo bekommen.“, gab ich erleichtert von mir. Erleichterung gefolgt von Trauer zeigten sich auf seinem Gesicht und er schaute für einen Moment auf das schwarze Display. Der Akku war leer und ohne weiteres, würde es wohl nicht an gehen. Der weißblonde bedankte sich bei mir und machte sich daran, das Elektronikgerät an den Strom anzuschließen. „Hide gibt sein bestes und ich hoffe das ihr euch wieder vertragt.“, sagte ich sachte und stellte meine Tasche ab. „Ich weiß nicht so recht ob ich das glauben soll! Dem Spinner war es die ganze Zeit nicht recht was zwischen mir und Haru war, warum sollte er jetzt anderer Meinung sein?“ Yui´s Worte waren eiskalt. Ich wog sachte meine Worte ab. „Weil er sich um seinen Freund sorgt! Er wollte nicht das er in Schwierigkeiten gerät. Würde rauskommen das du und Endo was haben, wäre das sein berufliches aus! Keine Schule in ganz Japan würde eine Lehrer einstellen ,der eine Liebesbeziehung mit seinem Schüler hatte. Endo würde vielleicht sogar ins Gefängnis gehen, wegen Sex mit einem Minderjährigen!“, sagte ich ruhig. „Sagt der, der was mit dem Kunstlehrer am laufen hat! Und wir hatten keinen Sex!“, zischte Yui und schaute mich finster an. „Zwischen mir und Haru ist es nie weit gekommen!!“ „Das zwischen mir und Hide ist was anderes... Er ist kein richtiger Lehrer mehr bei uns.“, sagte ich säuerlich. „Aber du bist keine 18 und ich wette Hide hat es sich nicht nehmen lassen dich zu vögeln! Der Mistkerl!“, fauchte Yui. In dem Punkt hatte der Blonde zwar Recht aber in einigen Wochen würde das Ganze anderes aussehen. Ich würde dann Volljährig sein und alles wäre gut. „Und?! Willst du uns jetzt Steine in den Weg legen, weil es bei uns klappt und bei dir nicht?! Oder uns anzeigen?! Willst du mir das Einzige nehmen was mir irgendwie was bedeutet, damit ich wirklich gar keinen Sinn mehr in meiner Existenz sehe?!? Nur weil du unglücklich bist, müssen es nicht auch alle andere sein Yuichiro! Ich bin endlich mal glücklich, also mach es mir nicht kaputt!!!“, schnauzte ich und hatte nicht bemerkt wie ich immer lauter geworden war. Meine Hände zitterten vor Aufregung, Angst und Wut. Yui drehte mir den Rücken zu. „Du bist so ein verdammt egoistischer Mensch! Immer ist dir alles wichtig was dich betrifft! Es geht nie um andere, sondern nur um dich.“, knurrte ich. Da packte Yui sein Handy, mit samt Ladegerät und stürmte aus dem Raum. „Und du glaubst der Typ der dich vögelt denkt anderes? Nowak ist nur auf seinen Spaß aus! Aber was misch ich mich da ein!“, knurrte er im vorbei gehen und warf die Tür hinter sich zu. Bei den Worten wurde mir flau. „Er hat unrecht.“, murrte ich leise und brauchte einen Moment um mich wieder zu beruhigen. Allerdings wurde der Druck auf meiner Brust größer, die Worte meines Zimmergenossen bohrten sich wie Schrauben in meinen Schädel und verunsicherten mich. Ich lies mich auf den Futon nieder, weil meine Beine und einfach alles an mir seine Kraft verlor. Was war, wenn Yui Recht hatte? Ich wollte nicht daran glauben, aber die Vorstellung allein war unerträglich. Bisher hatten mich die Zweifel, alleine das der Mann den ich liebte das Interesse an mir verlieren könnte oder aber sich woanders austobte, zu schaffen gemacht. Da war kein Platz gewesen für die wage Befürchtung, Hide könnte mich Trieb gesteuert nur benutzten. Schließlich sagte er doch das er mich liebte. H Mir tat einfach alles weh! Von Kopf bis Fuß. In den letzten Stunden, war ich um das doppelte anscheinend gealtert, auch wenn es das Wert gewesen war. Der Spaßfaktor war doch regelrecht groß gewesen. Nun saß ich hier, alleine in meiner Wohnung und es fühlte sich einfach unvollständig an. Wie sehr er mir doch ans Herz gewachsen war, in der doch recht kurzen Zeit. Ich gönnte mir ein Bier, glotzte noch ein wenig Television und ging dann zu Bett. Auf meine Nachricht, ob es Haru gut ging, erhielt ich keine Antwort. Er schien wohl schon zu schlafen, weshalb ich auch die Augen schloss und mich zurück lehnte. „Verdammt noch mal ja!“, knurrte ich und sah auf das rappelnde und leuchtende Handy auf dem Beistelltisch. „Wer zur Hölle???“, knurrte ich ins Telefon, als ich ein wimmern vernahm. „Hide.... du musst mir helfen... hier sind Leute! Sie wollen mich holen!“, schrie er und ein poltern war in der Wohnung zu vernehmen. „Haru? Haru?!? Was ist los?“, rief ich doch die Verbindung wurde abgebrochen. Angsterfüllt sprang ich aus dem Bett, was mir mein Rücken noch heimzahlen würde, zog mich an und machte mich auf den Weg in seine Wohnung. Dort angekommen, stand die Wohnungstür tatsächlich offen und ein paar Nachbarn hatten sich vor diese gestellt und schimpften. „Er ist zu laut! Was ist denn da los? Ich rufe die Polizei!“, schrie einer den ich versuchte zu beruhigen. „Ich bin Arzt! Ich werde nach ihm schauen! Es hört gleich auf, versprochen. Gehen Sie ruhig wieder in Ihre Wohnungen und rufen Sie nicht die Polizei das ist nicht nötig!“, bettelte ich schon quasi, ging in die Wohnung und schloss die Tür. „Haru?“, rief ich und sah diesen in der Ecke seiner Küche, auf dem Boden sitzen, mit einem Messer in der Hand. Er zitterte am ganzen Körper und konnte das Messer nicht einmal richtig halten. „Haru! Ich bin es Hideki!“, versuchte ich näher zu kommen, als dieser brüllte ich solle weg gehen oder er sticht mich ab. „Hab ich schon hinter mir! Erinner dich! Und nun, leg das Messer weg! Zackig!“, knurrte ich ihn an und sah wie die Zahnräder in der Birne zu arbeiten begannen. „Hide?“, fragte er vorsichtig und ließ das Messer auf die Fliesen fallen. Ich ging näher auf ihn zu, schob das Messer mit dem Fuß weg und schaute mir meinen Freund genauer an. Haru, hatte überall leichte Schnittverletzungen, er blutete am Kopf und war durchnässt mit Schweiß. Vorsichtig, setzte ich mich zu ihm, legte einen Arm um seine Schultern und zog ihn an mich heran. „Sie wollen mich holen, du musst mir helfen!", weinte er und ich strich ihm über den Kopf und merkte dann erst wie groß die Wunde doch war, denn meine Finger waren nun auch mit der roten Kostbarkeit verschmiert. „Wer wollte dich holen?“, fragte ich und er murmelte die Männer von damals. Sie wollten ihn verprügeln, deshalb hatte er das Messer genommen um sich zu schützen. „Sssschhh...Schhh.. ganz ruhig. Die sind nicht mehr da! Aber wir müssen dich ins Krankenhaus bringen, damit sie nach dir schauen können. Komm, steh auf!“, forderte ich, stand selbst auf und half ihm hoch. „Mir geht es gut! Ich muss nicht...“, unterbrach er sein Reden und begann zu wanken. „Du musst! Entweder ich fahre dich oder ich rufe einen Krankenwagen! Such es dir aus Haru!“, zischte ich, da der Mann es einfach nicht einsehen wollte. „Meine Autoschlüssel liegen dort drüben“, murmelte er und ich setzte ihn kurz auf einem Stuhl ab. Als ich die Schlüssel griff, fiel mir die leere Medikamentendose auf, die neben der Schale für die Schlüssel lag. „Haru? Wieso ist die Dose, mit den Tabletten von Seno leer? Du hast sie weg geworfen oder?“, fragte ich und er begann zu weinen. „Ich habe es versucht! Aber deine Tabletten haben mir nicht geholfen, also hab ich diese zu Ende genommen! Und dann war die Dose leer und es wurde immer schlimmer!“, er begann schnappend zu atmen. Das er nun hyperventilierte , konnte ich absolut nicht gebrauchen. Ich griff nach einer seiner Einkaufstüten, hielt ihm die an den Mund und leitete ihn an, beruhigend hinein zu atmen. Mein Freund, machte mir wirklich Sorgen. Er gehörte in ein Krankenhaus! Wenn nicht sogar in längere Behandlung. „Wir schaffen das Haruma!“, flüsterte ich ihm zu und drückte seine Schulter. Ziemlich schnell beruhigte er sich und ich konnte mich ein wenig in der Wohnung umsehen. Im Badezimmer, war das Waschbecken voller Blut und ich fragte ihn wo er sich versteckt hatte. Meine Vermutung, dass er sich unter dem Becken versteckt hatte und sich beim hochkommen ordentlich den Kopf angeschlagen hatte, lag wohl richtig. Erbrechen, war zu hören. Gott sei dank, hatte ich ihm vorher eine Tüte gegeben. „Wir fahren!“, sagte ich eilig und half ihn bis zu seinem Auto brachte ihn, ins Krankenhaus in der Nähe. Bis morgens um vier, saßen wir in der Notaufnahme bis Haru endlich behandelt wurde und direkt auf die neurologische Station kam. Ich schilderte dem behandelnden Oberarzt von der Situation und er wurde erst einmal mit Medikamenten sediert. „Wir werden ihn dann morgen, an die psychiatrische Abteilung weiterleiten. Dort wird er auf Entzug gesetzt, bekommt eine Therapie, die nötige Betreuung und leichte Medikamente. Bleiben Sie die Ansprechperson?“, fragte er und ich nickte. Ich würde alles klären und auch mit Yuudai reden. Yuudai war eigentlich der Letzte, der das nicht verstehen würde. Um fünf, kam ich endlich zu Hause an und versuchte es auf dem Telefon des Lehrers. Wir waren angewiesen, diese Nummer nur im Notfall zu wählen. Das war für mich zumindest einer. „Yuudai?“, hörte ich am Apparat und im Hintergrund knurrte es : „Ich bring ihn um, wenn er keinen guten Grund hat um diese Zeit schon anzurufen!“. Ich zischte, dass es sehr wohl ein Notfall war und schilderte Yuudai die Situation von Endo. „Er hatte einen psychischen Zusammenbruch, aufgrund eines Traumas. Sie werden Ihn wohl vertreten lassen müssen. Ich würde mir heute auch gerne Frei nehmen, um nach ihm zu sehen. Ist das in Ordnung?“, fragte ich und Yuudai brummte, dass dies absolut in Ordnung sei. „Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden!“, murmelte er noch und legte dann auf. Ich seufzte, ließ mich nach hinten in mein Sofa fallen und schloss die Augen. Der Anblick, von Haru wie er mit dem Messer, weinend in der Ecke saß, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. „Verdammt. Wieso bist du nicht früher zu mir gekommen?“, murmelte ich und rieb mir die Stirn. In meinen Gedanken verloren, schlief ich ein und wurde erst wieder wach, als eine Nachricht ankam mit > Wo bist du?< Ich hatte Nezumi vergessen Bescheid zu sagen, dass ich heute nicht auftauchen würde. Wieso, musste das alles so anstrengend sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)