Das erste Treffen von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Ich geh dann Schatz!“, verlautete ein schwarzhaariger Mann an der Tür zu ihrem Haus, während er ein kleines Kind auf dem Arm hatte. Es hatte schwarzes Haar und silberne Augen. Seine Kagome. „Warte!“, rief eine braunhaarige Frau, die schnell um die Ecke mit einer Tasche bog. „Die hast du vergessen!“, schimpfte sie ein wenig und hielt ihm die große blaue Tasche hin. „Manchmal weiß ich nicht, wo du deinen Kopf hast.“ Er wurde leicht rot, während die kleine Kagome auf seinem Arm gluckste, sie war ein ganzes Jahr jetzt alt und entwickelte sich prächtig. „Ich auch nicht. Es tut mir leid…“, brummte er und sie verdrehte die Augen, bevor sie sich streckte und ihn auf die Lippen küsste. „Wenn du mitkommen würdest…“ „Vergiss es. Ich will mit ihm keine Zeit verbringen. Des Weiteren arbeitest du so viel, dass du kaum Zeit mit ihr verbringst. Du weißt wie man Windeln wechselt und die kleine füttert. Also keine Ausreden!“ Er seufzte und hob ein wenig die Schultern. „Er ist, wie er ist. Was erwartest du?“ „Ein wenig mehr Freundlichkeit und weniger Hass.“ „Er hat einfach seine Probleme mit menschlichen Frauen.“ Sie verdrehte die Augen. „Immer die gleiche Leier. Ich bin es leid wegen ihm wie Dreck behandelt zu werden.“ „Ach Liebste.“, fluchte er heiser und küsste sie noch einmal. „Ich werde ihm sagen, dass er dich besser behandeln soll. In Ordnung?“ „Mach das, dann komm ich mit. Aber ich glaube an dich, du schaffst das schon.“ Er nickte lächelnd und küsste sie noch einmal. Sie freute sich sehr darüber, dass auch nach diesen Jahren ihre Liebe immer noch heiß loderte. Ihr Liebster war toll, auch wenn er ein wenig viel Verantwortung hatte.   Der schwarzhaarige Mann, welcher auch leicht silbrige Augen hatte, verabschiedete sich und legte sein Kind in einen Kindersitz und schnallte sie an. Er genoss das freudige Quietschen seiner lieben kleinen Tochter. Ob es ihr gefallen würde, wenn sie da wären? Er war wirklich sehr darauf gespannt.   Die Fahrt verlief wirklich ruhig mit seinem Auto. Kagome war nach wenigen Metern eingeschlafen, sie liebte das Autofahren. Warum wohl? Neugierig stierte er zu seinem Kind, während er ein breites Grinsen aufsetzte. Wie sein Freund reagieren würde? Natürlich hatte er sich gegen die Beziehung ausgesprochen, aber auch gegen seine Tochter, die eindeutig Anzeichen zeigte, dass sie von seiner Macht etwas geerbt hatte? Freudig grinste er, während er auf einen Waldweg abfuhr und die unebene Straße entlangrollte. Kagome hoppelte leicht in ihrem Sitz auf und ab und wurde langsam wach. Doch statt eines Quäkens schien sie begeistert und kreischte freudig. Er mochte sie wirklich. So aufgeweckt und lieb. Sesshomaru musste seine Tochter einfach mögen, denn er würde sie am liebsten Verspeisen. „Kleine Prinzessin, gleich sind wir da.“, erzählte er ihr noch liebevoll, als er vor einem hübschen Haus anhielt. Es war ein Holzhaus, dass er sich hatte erbauen lassen. Erst hatte er natürlich überlegt, wie sein Freund eher den japanischen Stil zu wählen, doch da er eine Familie hatte und nicht so oft kommen konnte, entschied er sich für dieses pflegeleichte Modell.   Als der Motor aus war, hob er seine Tochter mit dem Sitz heraus, wie auch die blaue Tasche und sah zum Haus. Ein ganzes Wochenende würde er hier mit seiner Tochter verbringen. Ob seine Frau einfach Ruhe für sich wollte oder meinte sie es ernst, dass er zu wenig Zeit mit seinem Mädchen verbrachte? Die Arbeit war natürlich hart, doch seiner Familie sollte es immer gut gehen.   „Du bist spät.“, grummelte es plötzlich hinter ihm. Er ließ fast seine Tochter fallen, als er sich umdrehte und einen weißhaarigen Mann anstarrte, dessen Nüstern sich wütend blähten. „Sesshomaru, schön dich zu sehen.“, grinste er, während Kagome freudig gluckste. Natürlich blieb dem weißhaarigen Mann mit dem lila Mond auf der Stirn und den magentafarbenen Streifen auf der Wange das kleine Kind nicht verborgen. Leicht neugierig näherte er sich, schnupperte und starrte mit seinen goldenen Augen in die seines Freundes. „Was soll das Balg hier?“ „Das ist meine kleine Prinzessin.“, frohlockte der schwarzhaarige, während Sesshomaru nur schnaubte. „Warum machst du das?“ „Ich wollte sie dir zeigen.“, sagte er weiter und hob das Kind mit dem Sitz an. „Ist sie nicht süß?“ Sesshomaru betrachtete die silbrigen Augen, bemerkte den zarten Duft nach Lotus und seufzte. „Es ist zu gefährlich für ein Baby.“ „Ich pass schon auf sie auf.“, meinte er und schaukelte Kagome ein wenig, als ihm der Sitz kurz aus der Hand rutschte, er ihn aber sofort wieder fing. „Siehst du?“ Sesshomaru verspannte sich kurz, drehte sich und ging dann los. „Dann komm. Arbeit gibt es genug.“ Der Mann verdrehte die Augen. Wundervoll. Mister Miesepeter von Eisberg war wieder nur auf Arbeit aus. Es war wirklich lange her, seit sie einfach einen Sake getrunken hatten. Warum konnte er nicht etwas lockerer sein. Natürlich wusste er um eine seiner Aufgaben und half ihm dabei, doch… er konnte manchmal echt gemein sein, da verstand er seine Frau wirklich. Sofort folgte er Sesshomaru, der wieder den direkten Weg nahm. Es war ihm egal, ob er ein kleines Kind dabeihatte. Murrend sah er seine Tochter an, die noch freudig quietschte und die Welt mit ihren Fingern berühren wollte. Zumindest sie hatte ihren Spaß, auch wenn er seinen Freund nur grummeln hörte. Es war wohl doch ein Fehler gewesen, aber vielleicht ergab sich noch etwas. Er wollte wirklich, dass sein bester Freund sein Kind akzeptierte. „Sesshomaru, mach halblang.“ „Vergiss es.“, brummte er und hielt schon inne und deutete mit dem Kopf in die Richtung. „Da vorne ist einer. Ich finde es unverantwortlich, dass dein Balg sehen soll, wie du jemanden das Leben nimmst.“ Er seufzte und sah sein Kind an, bevor er neckisch eine Augenbraue hob und Sesshomaru die Art Wiege in den Arm drückte und die Tasche neben ihm fallen ließ. Sesshomaru riss die Augen auf, während er schon losrannte. „Dann wartest du hier, gleich wieder da!“ „Hn.“, brummte er und umklammerte den Korb in seinem Arm, starrte auf das kleine Mädchen mit dem schwarzen Haar und den silbrigen Augen. Es blubberte und plapperte Dinge, die er nicht begriff. Was für eine dumme Kindersprache, sie sollten wissen, dass man sie nicht verstand. Welch unsinniges Gefasel, um ihres Gleichen zu betören und zu verführen. Doch nicht mit ihm. Nicht mit Sesshomaru, der immun dagegen war. Nachdenklich stand er noch kurz da, bevor er sich seufzend bückte, die Tasche ergriff und zum nächsten großen Baum wanderte, der Schatten spendete. Es war Sommer und das Kind würde, genauso wie er, einen Hitzschlag bekomme, wenn sie dortblieben. Unverantwortlich war dieser Mann, mit dem er schon viele Jahrhunderte verbracht hatte. Natürlich waren sie Freunde, doch bemerkte man zu oft, wie viel älter er war und wie weit er schon von dem wahren Leben entfernt war. Aber was sagte er da? Er selbst lebte eher abgeschieden und sammelte die Dämonen ein, die den Tod suchten. Leise vor sich hin knurrend, sank er herab, lehnte sich an einen Baum und entspannte seine Beine. Immer machte er die Drecksarbeit, auch wenn er keine Probleme damit hatte. So war es nun mal und würde es auch weiter bleiben. Nachdenklich blickte er die kleine an und drehte sie von sich weg. Was sollte er mit dem Kind? Er sollte doch wissen, dass es viel zu gefährlich war. „Sniff.“ „Hm?“, machte er und hob ein wenig den Kopf an, um auf den schwarzen Schopf zu blicken. Das Glucksen hatte aufgehört, doch dafür schien sie … was tat sie da? „WÄÄÄHHHH“, schrie die kleine Prinzessin wie am Spieß. Er schüttelte sich und starrte das Kind verdattert an. Verdammt. Geschwind drehte er es und sah sich um. Niemand durfte wissen, dass er mit einem Kind hier war. Was würden die sagen, wenn sie diesen Halbling sahen? „Shht!“, versuchte er, doch das Wehklagen hörte nicht auf. Er schnallte sie schnell los und zog sie zu sich, sah ihr in die Augen, die sich immer wieder schlossen. „Hör auf!“, brummte er weiter, doch es half nichts. Sein Körper spannte sich immer mehr an, bis ein Wind ihn erfasste und sein Haar in dieser Sommerbrise ihr ins Gesicht wehte. Man konnte es glauben oder nicht, das Jaulen setzte aus und im nächsten Moment wusste er warum. Die Kleine hatte tatsächlich seine Haare im Mund und lutschte daran. Seine Augen weiteten sich. Was zum? „Hör auf…“, fluchte er und hielt die kleine auf seinen einen Arm, bevor er die Tasche an sich zog und sie aufriss. Immer wieder kaute und sabberte sie seine Haare an. Vielleicht Hunger? Zumindest sah sie so aus, als wollte sie sein Haar essen. Geschwind zog er eine Flasche raus, betrachtete sie und dann das Kind, bevor er sich noch einmal umsah und ihr dann die Falsche hinhielt. Ihr Mund öffnete sich und ihre Hände ergriffen die Flasche, die sie begeistert an ihren Mund zog und schon kräftig daran saugte. Nachdenklich sah er sie an, beruhigt, dass sie die Lautstärke reduziert hatte und man nur noch die Schluckgeräusche vernahm. Sie hatte schon etwas. Ehrlich, er hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, selbst einen Erben zu zeugen. Nicht nach damals. Die Welt war einfach nicht sicher und er bräuchte eine Frau, die… auch ohne ihn für ihre Sicherheit sorgen könnte. Er seufzte, begutachtete sie noch ein wenig, bis die Falsche leer war. Sesshomaru nahm sie ihr weg und legte sie an seine Brust. Das kleine Mädchen griff leicht in seinen weißen Yutaka und schmiegte ihren Kopf an seine Brust. Sesshomaru legte seinen Arm schützend um das kleine Kind und zog sie noch ein wenig dichter heran, bevor er seine Augen ausruhte, da die kleine endlich Ruhe gab. Nerviges Bündel. Wirklich nervig. Er schnupperte vorsichtig. Aber sie roch zumindest gut. Niemals würde er ihre Windeln wechseln, das konnte ihr Vater tun. „Prinzessin also? Wie du wohl richtig heißt?“, fragte er leise und legte den Kopf kurz schief und öffnete seine goldenen Augen, bevor er sie mit seinem Finger anstupste. Das Mädchen quiekte und rülpste. Er hob eine Augenbraue. Das Benehmen hatte sie von seinem Vater… Er stupste noch einmal und sah ihr breites Lächeln. Seufzend lehnte er sich zurück. Anscheinend würde er auf das Mädchen achten müssen, während ihr Vater sich um die Wesen kümmerte. Was wohl ihre Mutter dazu sagen würde? Sie würde verrücktspielen und schimpfen. Dieses Menschenweib, welches einfach nicht verstand, wie verschieden sie doch alle waren. „Ihr habt euch angefreundet?“, fragte eine Stimme plötzlich neben ihm. Sesshomaru schreckte zusammen, während die kleine Kagome sich eng an seine Kleidung presste. „Was? Nein!“, meinte Sesshomaru etwas zu schnell und stand schon auf, bevor er ihm sein Kind geben wollte, doch die schwarzhaarige Prinzessin hielt sich fest und er hatte Sorge, sie zu verletzten. „Lass los!“, schimpfte er leise, während sein Freund immer breiter grinste. „So, so? Sie mag dich.“ „Ich aber nicht sie.“, fluchte er und endlich ließ sie los. Schnell gab er sie zu ihrem Vater, doch das Baby heulte wieder und im nächsten Moment hatte er es wieder an der Backe. Ihr Vater hob eine Braue, als die Prinzessin bei ihm das Geplärre einstellte. „Erstaunlich.“, hauchte er und hob eine Augenbraue. „Anscheinend darfst du sie weiter halten, du willst sie doch nicht in Gefahr bringen?“ „Das wirst du noch bereuen.“, knurrte er und hörte ein Glucksen. Er sah herab und knurrte wieder. Wieder ein Glucksen. Dieses Baby machte ihn jetzt schon irre. Das würde er nicht ertragen. Hoffentlich würde ihr Vater sie nie wieder mitbringen.   Am Abend kam dann Sesshomaru noch zu ihm und stellte beruhigt fest, dass die kleine Prinzessin eingeschlafen war. Sein Freund nahm sein Kind ab und hielt es eng an sich, während er Sesshomaru ansah. „Ist sie so schlimm?“ „Sie hat einen starken Willen.“ „Das hat sie von mir, nicht?“ „Nein, von deiner Frau.“, gab er als Widerwort und genoss den schockierten Blick seines Freundes. „Du weißt, dass man so keine Freunde gewinnt.“ „Will ich auch nicht.“, meinte er und sah Kagome an. Zumindest suchte er sie sich aus. „Danke für deine Hilfe.“ Kagomes Vater ging noch ein paar Schritte, als die kleine die Augen öffnete und wieder anfing zu schniefen. Sesshomaru starrte den Vater an, der keine Ahnung hatte, was abging. Er schnupperte. Alles in Ordnung. Noch. Dann sah er auf den kleinen Mund und ging hin, nur um zu sehen, dass die kleine Prinzessin seine Haare anstarrte. „Sie hat Hunger.“ „Woher willst du das wissen?“ „Ich weiß es einfach. Gib ihr Essen.“ „Bist du jetzt ein Babyversteher? Bestimmt ist es etwas Anderes.“ „Ach ja?“, fragte er und zog noch eine Flasche Milch aus der Tasche und hielt sie Kagome hin, die sie sofort nahm. Sein Freund starrte auf das Schauspiel, während Sesshomaru nur eine Braue hob und er die Flasche abnahm. Sein Freund sah ihn nur ungläubig an, während er die Prinzessin fütterte. Vielleicht war Sesshomaru unfreundlich und kalt, doch er war ein fähiger Mann. Er wusste schon, warum er ihm seine Geheimnisse anvertraute. Wenn etwas passierte, würde er seine Tochter schützen, das wusste er jetzt. Seine kleine Tochter Kagome. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)