The Conversion von Fandalite ================================================================================ Kapitel 4: Angst und Hoffnung ----------------------------- Ich weiß nicht wie ich es schaffte nachhause zu kommen und mich einfach wieder ins Bett zu legen geschweige denn am nächsten Tag zu meinen Arbeitsplatz zu fahren und mich auch dort die ganze Zeit über so zu verhalten als sei nichts geschehen aber irgendwie gelang es mir doch. Auch wenn ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste ob sie Yaheen bereits geschnappt hatten und wann sie mich holen kommen würden. Jeder Kunde , das war mir bewusst konnte einer von ihnen sein. Deshalb bekam ich auch jedes Mal wenn irgendjemand mich bat ihm zu helfen sein gerade eben gekauftes Aquarium zum Auto zu tragen beinahe einen Herzinfarkt und fragte mich ob man mich erst entführen und dann töten , oder umgekehrt gleich auf dem Parkplatz unauffällig eliminieren und anschließend entsorgen würde. Denn die Yirks- auch das wusste ich dank Issrin nur zu gut - verfügen über hoch technische Waffen. Unter anderem besitzen sie auch handliche wirklich winzig kleine Draconstrahler und jeder dieser Draconstrahler verfügt wiederum über drei Stufen: Betäuben, verletzen, atomisieren . Ein Schuss damit auf der letzten Einstellungsmöglichkeit und von mir würde nichts überbleiben außer einige wenige Moleküle. Man würde niemals eine Leiche finden oder auch nur ahnen was mit mir geschehen war. Stattdessen wurde man eine Weile nach einem lebenden Mädchen suchen. Einem Teenager der ohne ersichtlichen Grund durchgebrannt war wie es ja manchmal tatsächlich vorkommt. Allerdings auch das nur kurz denn die Yirks hatten bereits die Polizei unterwandert und würden meinen Fall möglichst bald abhaken und zum Cold Case erklären lassen- zum ungelösten Fall. Doch es geschah nichts dergleichen. Der Tag verging ohne besondere Vorkommnisse und als mein Chef und ich um fünfzehn Uhr dreißig den Laden dicht machten war ich immer noch am Leben . Von meinem Arbeitsplatz im Zentrum zu Yaheens Wohnung brauchte ich mit dem Rad selbst wenn ich so langsam fuhr dass ich fast umfiel allerhöchstens zwanzig Minuten doch ich war so nervös dass ich viel schneller unterwegs war . Als ich schließlich ankam war es erst zwanzig vor Vier und obwohl es bereits Herbst war war es angenehm warm. Eine leichte Brise wehte und blies goldgelbe und tiefrote Laubblätter über den Gehsteig. Die Tür des Hochhauses war aufgespreizt und als ich eintrat stieg mir ein angenehmer leichter Duft von Zitrone in die Nase . Jemand hat den Boden gewischt und die Fenster geputzt, dachte ich während ich, -diesmal zu Fuß- die Stufen hochging. Allerdings hatte dieser jemand die Treppengeländer und die Fensterbänke anscheinend vergessen denn sie sahen als einzige noch grau und matt aus während im Licht der langsam untergehenden Sonne die Staubkörner tanzten. Da an der Wand!, ein Wort, Irgendein Hausbewohner hatte etwas mit Filzstift an die Wand gekrakelt aber ich konnte es nicht lesen ,Hier ein erdiger Handabdruck. Schmutzige kleine Kinderfinger.Im nächsten Stock standen bunte Gummistiefel vor der Tür. Kleine blaugelb gemusterte Bernhard und Bianca-Gummistiefel. Ob sie wohl dem Kind gehörten dass weiter unten die Wand angeschmiert hatte? Fieberhaft sah ich mich um, versuchte krampfhaft Dinge zu finden über die ich nachdenken konnte um mich abzulenken doch es funktionierte nicht wirklich. Viel zu schnell war ich wieder oben direkt vor Yaheens Wohnung . Meine Finger zitterten fürchterlich als ich mich anschickte zu klingeln doch ich kam nicht dazu denn noch ehe ich den Knopf berührt hatte öffnete Issrins Kollegin schwungvoll die Tür und zog mich am Arm hinein. „Du bist sehr pünktlich, gut. Issrin Neun-Acht-Fünf hat sich erholt. Ich habe die Behandlung nun seit zwölf Stunden in regelmäßigen Intervallen durchgeführt. Jetzt muß dieselbe Prozedur an dir erfolgen“Sagte Yaheen und zog, kaum dass die Tür hinter uns ins Schloss gefallen war einen seltsamen silbrig weißen zylinderförmigen Gegenstand aus der Hosentasche ihrer schwarzen Jeans . Er war ungefähr so dünn wie mein kleiner Finger , vielleicht zehn Zentimeter lang und lief an einem Ende spitz zu . Ja, auf den ersten Blick sah es tatsächlich aus wie ein ganz normaler Kugelschreiber aber es war keiner . Das wusste ich ganz sicher in dem Moment wo Yaheen plötzlich hinter mich trat und mir das Ding ohne jeden weiteren Kommentar tief ins rechte Nasenloch schob und mit tief meine ich wirklich schmerzhaft tief. Irgendetwas Flüssiges , eine Art Spray wurde mir im Bruchteil einer Sekunde in die Nase gesprüht. Es fühlte sich so furchtbar kalt an dass ich auf der Stelle grauenvolle Kopfschmerzen bekam, gleichzeitig erfüllte ein ekelhafter unglaublich bitterer Geschmack meinen Rachen und machte meine Zunge ganz taub. Meine Augen tränten und brannten wie verrückt und ich versuchte mich , geschockt von der groben Behandlung, instinktiv zu befreien doch Yaheen hielt mich mit einer unglaublichen Kraft die man ihrem Wirtskörper so gar nicht zugetraut hätte unbarmherzig im Schwitzkasten und erstickte meine Schreie im dicken Ärmel ihres roten Wollpullovers. Erst als sie auch mit der anderen Seite fertig war ließ sie mich wieder los . „Diese Behandlung muss nun alle zwei Stunden zuverlässig wiederholt werden, auch nachts . Morgen um vier Uhr bist du nicht mehr infektiös. Du wirst dann wieder hier sein und ich werde die Reimplantierung vornehmen. Danach wirst du dich sofort zum Yirkpool begeben. Es ist zwar noch sehr früh im Zyklus aber die Krankheit hat Issrin-Neun-Acht-Fünf sehr geschwächt. Sie braucht die Kandronastrahlen dringend." Dann reichte sie mir den Zylinder und sah mir sehr genau dabei zu wie ich ihn in meine Jackentasche steckte bevor sie fortfuhr: " Allerdings sollte wenn möglich niemand merken dass du es bist. Immerhin hast du unfreiwillig begonnen. Du bist erst seit Kurzem ein observierter Volontär was an schon sehr ungewöhnlich ist . Dich nun derart kooperativ zu zeigen könnte einige hochrangige Yirks davon überzeugen sich näher mit Issrin Neun-Acht-Fünf zu befassen .Ich zum Beispiel würde das tun. " Irgendwie hörte ich gar nicht richtig zu was sie mir da erklärte während ich verzweifelt hustend nach freiem ungehinderten Atem rang. „In…in Ordnung. Einen Yirk spielen der die ganze Zeit mich spielt … das bekomme ich hin.“ Krächzte ich trotzdem als ich endlich wieder Luft bekam. Gleichzeitig ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte den Plastikbehälter in dem ich Issrin zuletzt gesehen hatte schließlich auf dem Fensterbrett neben der Küchenzeile. Noch ehe ich recht wusste warum lief ich hinüber und sah hinein. Sonnenlicht glitzerte im Wasser und Issrin sah viel weniger unförmig aus sondern eher um einiges länger und schmäler als in der schicksalhaften Nacht auf meinem Kopfpolster. Und während sie sich immer noch langsam aber dennoch schon deutlich fitter durchs klare Wasser schlängelte stellte ich auch überrascht fest dass sie Irgendwie gar kein bisschen mehr schleimig oder eklig aussah sondern einfach nur neutral. Wie irgendein Tier in seinem normalen Lebensraum eben. Natürlich war mir dennoch klar dass ein Yirk kein Tier war. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinn und bei dem Gedanken dass ich sie schon morgen früh wieder zurück in meinen Kopf lassen musste, egal ob ich das wollte oder nicht schüttelte es mich innerlich vor Abneigung . „ Du solltest belohnt werden , Mensch." Sagte Yaheen plötzlich direkt hinter mir. Ihre Stimme war kalt und emotionslos, eben so ihr Blick als ich mich nach ihr umdrehte. Aber dennoch sah sie mir das erste Mal auch wirklich in die Augen während sie fortfuhr: „Wäre die Erde eine bereits eroberte Welt würde ich dich zur Freien machen lassen. Du könntest leben wie es sich für deine Art geziemt an einem speziellen Ort zusammen mit anderen deiner Spezies. Bedauerlicherweise ist dieser Planet aber nach wie vor nicht ganz in unserer Gewalt .Daher muß ich ignorieren was du getan hast ." „Ja,.. ja ich verstehe. .“ flüsterte ich nur weil ich nicht wusste was ich sonst darauf antworten sollte und fühlte gleichzeitig einen schmerzhaften Kloß in meiner Kehle. Ja , ja ich weiß. Ich verliere mich in Details. Schweife ab und komme immer mehr vom Thema weg. Ich werde mich bemühen das jetzt nicht mehr zu tun, versprochen. Was ich euch aber trotzdem noch erzählen will ist wie es sich anfühlt wenn so ein Yirk in euren Kopf kriecht. Durch das Ohr direkt in euer Gehirn und dort die Kontrolle übernimmt. Ganz am Anfang habe ich euch ja erklärt wie ich zum ersten Mal infiziert wurde. Dass mein Kopf reingetaucht wurde in den Yirkpool und Issrin so in mich hineinschlüpfte. Ich habe auch erklärt dass sie dabei das ganze Gewebe rundherum irgendwie betäubt hat was sicher auch gut war weil ich sonst vermutlich vor Schmerzen gestorben wäre während sie ihren nassen , kalten , glitschigen Schneckenleib in mich rein zwängte. Was ich aber noch nicht erwähnt habe ist dass es sich auch anfühlt als ob man irgendwie gelähmt wird . Immer mehr in kleinen Stufen und das ist ein ziemlich erschreckendes unglaublich fieses Gefühl. Ich meine, der Yirk berührt dein Gehirn und auf einmal merkst du dass du deinen linken Arm nicht mehr bewegen kannst. Er kriecht weiter und du spürst deinen rechten Fuß nicht mehr. Das Ding erobert langsam einfach immer mehr von deinem Körper. Ohne dass du auch nur irgendwas dagegen machen kannst breitet es sich schießlich flach wie eine lebende Hülle über dein ganzes Gehirn aus . Schmiegt sich eng in alle Ritzen und Spalten und lässt gleichzeitig so ganz nebenbei spezielle Körperflüssigkeiten die als eine Art Kontaktmittel dienen in jede vorhandene Nische einsickern bevor es zu guter Letzt die vollständige Kontrolle über deinen Körper, dein Wissen und deine Erinnerungen übernimmt. Alles das davor dein Leben war, deine Erinnerungen und Gedanken gehört fortan dem Yirk der in deinem Gedächtnis herumwühlen und alles darin Befindliche auch beliebig auswählen und abspielen kann als wäre dein Verstand nichts weiter als ein Haufen alter Videokassetten. Keine sehr schöne Vorstellung nicht wahr?. Tja , aber leider ist es wahr und ganz genauso erging es auch mir am darauffolgenden noch sehr frühen Morgen als Yaheen Issrin wieder zurück in meinen Kopf setzte. Allerdings war die Yirk wirklich sehr geschwächt sodass sie gar nicht erst dazu fähig war die Kontrolle zu übernehmen wodurch das Gefühl für meinen eigenen Körper relativ schnell wieder zu mir zurückkehrte. Ich blieb dann auch noch zirka eine Stunde in Yaheens Wohnung und sie lud mich sogar ein mit ihr zusammen zu frühstücken. Na ja, einladen war jetzt vielleicht auch das falsche Wort dafür. Vielmehr stellte sie einfach wortlos einige Lebensmittel vor mich hin und schien irgendwie durch mich hindurch oder an mir vorbei zu sehen während ich aß. Ehrlich gesagt bekam ich sowieso kaum einen Bissen runter . Viel zu sehr hatte ich mich innerhalb eines Tages wieder an den Luxus gewöhnt vollständig alleine in meinem eigenen Körper zu sein. Das schwache Aufglimmen von Issrins Präsenz war mir mehr als unangenehm und ganz nebenbei musste ich nun auch noch ernsthaft darüber nachdenken welches Leben diese Frau die mir da gegenüber saß tatsächlich führte. Nicht der Yirk namens Yaheen Zwei-Zwei-Vier der ihren Körper kontrollierte sondern Julia Navratilova . Die echte, wahre Person. Ja ich weiß , irgendwo viel zu viele komplizierte Gedanken für vier Uhr morgens. Deshalb war auch irgendwo beinahe froh als es endlich Zeit wurde zum Yirkpool aufzubrechen. Dank meines unfreiwilligen Lebens als Controller kannte ich bereits eine Menge Eingänge zu diesem unterirdischen Labyrinth und einer davon war ob man es jetzt glaubt oder nicht ein Mc Donalds – Restaurant. Ich werde euch jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden wo sich dieses Restaurant befindet. Ihr müsst mir einfach vertrauen dass es da ist, irgendwo in einer Stadt deren Namen ich ebenfalls nicht verraten werde. Vielleicht ist es sogar eure Stadt, wer weiß?. Ihr werdet es auf jeden Fall niemals erfahren . Zu eurer eigenen Sicherheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)