The Conversion von Fandalite ================================================================================ Kapitel 8: Eine Bitte --------------------- Die Reinfizierung verlief kurz und fast schmerzlos. Überhaupt war Issrin wirklich wieder fit da sie den Eintritt in meinen Körper im Gegensatz zum frühen Morgen in Yaheens Wohnung dieses Mal gleich beim ersten Anlauf schaffte. Sie übernahm auch sofort ohne Probleme die vollständige Kontrolle und überflog routiniert meine Erinnerungen die ich angelegt hatte als sie nicht in meinem Kopf war, während wir durch einen völlig anderen Ausgang als den welchen ich bei meiner Ankunft gewählt hatte, wieder nach oben gingen. Allerdings schwieg sie und wirkte völlig in ihre eigenen Gedanken versunken . Auch noch als wir schließlich aus einer öffentlichen Toilette mitten in der Stadt wieder hinaus ins Freie .traten. Inzwischen war es halb neun, die Sonne blinzelte hinter den Wolken hervor und eine Menge Menschen waren bereits unterwegs um shoppen zu gehen oder um Familie und Freunde zu besuchen. Ein typischer Samstagmorgen. Meine eigene Familie würde mich nicht vermissen da ich ihnen geistesgegenwärtig einen Zettel geschrieben hatte ich würde mit ein paar Freundinnen das schöne Wetter ausnutzen und wandern gehen. Sogar Regenkleidung und einen Rucksack hatte ich mitgenommen um meine kleine Notlüge echter wirken zu lassen und da ich meine Mutter normalerweise nicht anschwindelte würde auch niemand an mir zweifeln. Lügen. Wiederholte ich stumm für mich selbst in dem allzu vertrauten kleinen Winkel meines eigenen Verstandes den Issrin mir zugesprochen hatte und musste unwillkürlich wieder an Petra denken. Diese Frau war entweder unter der Quälerei ihres Yirks oder durch die Schreckensbilder ihres Berufes vollkommen verrückt geworden , ganz ohne Zweifel . Aber trotzdem ließen mich manche der Dinge die sie mir erzählt hatte nicht los. Was wusste ich denn tatsächlich über das Wesen welches mich nun seit über zwei Monaten fremdsteuerte?. Erst hatte der Hass überwogen. Die Angst . Aber nun wo der erste Widerwille sich gelegt hatte und der Resignation gewichen war, war da auch eine gewisse Neugier. Wie dachte diese Kreatur ? Was fühlte sie ? Stimmte es was Petra sagte und hatte die Yirk bevor sie in meinen Körper eingedrungen war tatsächlich auf einem Raumschiff irgendwo im Weltraum gelebt?. Wie alt war sie?. Sie... War sie überhaupt eine Sie oder ein Er? Oder vielleicht auch keines von Beiden? Issrin!. Das erste Mal seit über einer halben Stunde wo sie nun wieder in meinem Kopf war redete sie wieder mit mir . Sie klang ziemlich ungehalten und reagierte noch dazu auf Gedanken die nicht direkt an sie addressiert waren. Das kam nur sehr selten vor. < Ja , ich bin u n g e h a l t e n weil du nichts besseres zu tun hast als dich an einen freien Supervisor des yirkanischen Geheimdienstes zu wenden. Auch wenn du d e n ks t du hast mit einem Wirt gesprochen,. Mit Sicherheit war es ein Yirk. Auch dieses Kind, E l l i. Sie wollten Vertrauen aufbauen. Dir Informationen entlocken. Bestimmt besteht bereits ein Verdacht gegen mich. Oder gegen Yaheen Zwei -Zwei -Vier. Ich habe eine Voor-Harr-Infektion verschwiegen, Sie hat mich gedeckt anstatt die Erkrankung zu melden . Darauf steht die Todesstrafe!> Die Yirk war nun wirklich wütend, aber da war noch ein anderes Gefühl dass vermutlich zu heftig war und deshalb - zumindest teilweise- zu mir durchsickerte: Nackte Angst und ein Teil von mir hatte trotz allem Mitleid mit ihr. Sagte ich deshalb . Erwiederte Issrin kalt. Issrin gab mir keine Antwort, doch ihr Zorn über meinen ihrer Meinung nach respektlosen Tonfall flammte heftig in mir auf . Ich wusste wenn ich es nicht sein ließ konnte das sehr unschön für mich enden aber es gelang mir einfach nicht mich zu bremsen. Nur zu deutlich fühlte ich wie Issrin plötzlich nach etwas tastete dem sie sich schon lange nicht mehr bedient hatte. Es war völlig klar: Sie würde mich bestrafen wenn ich noch einen einzigen Gedanken ungefragt an sie richtete und so sehr ich mich vor dem fürchtete was sie mir damit antun konnte so sehr war ich gleichzeitig auch enttäuscht . Irgendwie hatte ich es nämlich für einen winzigen Moment tatsächlich gewagt zu denken dass nicht mal ein Yirk so tief sinken würde jemanden Schmerzen zufügen der ihm gerade erst das Leben gerettet hatte. Ich hatte viel mehr gehofft sie wäre mir vielleicht sogar irgendwie dankbar und wir wären gewissermaßen quitt. Issrins Gedankenstimme war nicht mehr als ein feindseliges Zischen . Ihre Wut stieg unterdessen sogar noch weiter aber sie zog ihre Aufnerksankeit wenigstens von diesem einen bestimmten Teil meines Gehirnes zurück. Stattdressen wandte sie sich einem anderen zu... Flash! ...Ein schmales, blasses Gesicht und dichte dunkelbraune Locken die fast bis zur Schulter reichen. Schmale, farblose Lippen. Grünbraune Augen blicken mir aus dem Spiegel entgegen ... Ich! Ja Ich. Ich sollte diese eklige Schnecke eigentlich ihrem Schicksal überlassen .Meine Hände beben und ich umklammere den Rand des Waschbeckens fester damit ich zu zittern aufhöre. Ja ,ja! das sollte ich wirklich tun oder noch besser: Das Ding der Öffentlichkeit zeigen Immerhin liegt da in meinem Bett grade der ultimative Beweis für eine ausserirdische Invasion. Zumindest solang dieses hilflose , widerliche Alien noch lebt . Ich bin ein Mensch, ich muß es tun für mich und meine gesamte Rasse. Danach sollte ich versuchen mit meiner Familie unterzutauchen oder in eine art Zeugenschutzprogramm zu kommen Aber... was ist wenn der Erste an den ich mich wende auch ein Yirk ist. Dann bin ich tot und Mama und Em sowieso. Man weiß nie wer sie sind, wo sie sind. Ausserdem-... Stille. Dunkelheit. Ebenso schnell wie sie gekommen waren verblassten die Bilder wieder. Genauso wie die damit verbundenen Emotionen und Gedanken. Meine Emotionen und Gedanken. Issrin hatte eine meiner Erinnerungen geöffnet . Ich kannte das bereits nur zu gut denn sie tat dasselbe beinahe ständig um ihre Rolle zu spielen und als Mensch durchzugehen . Aber nur selten machte sie es auch so dass ich ebenfalls sehen konnte was sie gerade betrachtete und ich fühlte mich auf einmal sehr müde. Sehr schwach. Stellte die Yirk zufrieden fest Sagte ich nur und war zu deprimiert um mehr zu tun. Ich wusste zwar dass es ein Symptom war das mit dieser Art von psychischer Folter einher ging welche Issrin gerade gegen mich angewandt hatte aber da war auch noch etwas anderes: Ich konnte nicht mehr. Dieser ewige Kampf den ich ohnehin nicht gewinnen konnte machte mich krank. All dieser sinnlose Hass!. Viele Wochen schon hatte in mir die dunkle Ahnung mehr und mehr Gestallt angenommen dass ich wohl für immer ein Sklave sein würde. Issrin hatte das schließlich sogar bestätigt und ich fürchtete mich vor der Zukunft die mich erwartete. Ich meine sicher, die meisten Yirks waren relativ dezent und verachteten Artgenossen die ihre Wirte zu ihrem eigenen sadistischen Vergnügen quälten ungefähr in der selben Art und Weise wie wir normalen Menschen Leute hassen die sich daran aufgeilen Pferde oder Hunde zu schlagen. Aber im Gegensatz zur Spezies Homo Sapiens kümmert sich bei den Yirks keiner groß darum. Einige wenige schimpfen vielleicht hinter vorgehaltener Hand über solche Quäler, andere- noch viel wenigere- bemitleiden den Wirt möglicherweise sogar aber niemand würde jemals auch nur ansatzweise auf die Idee kommen einzuschreiten denn ein Wirt das hatte ich sehr schnell gelernt gilt als Privatangelegenheit des ihn besetzenden Yirks. Als sein Eigentum. Nichts da also mit Tierschutzgesetzen für Human-Controller und die Zeit die ich noch mit Issrin hatte und wenigstens halbwegs wusste woran ich war, war begrenzt. Ich hatte keine Ahnung wann sie mich endgültig verlassen und wer danach kommen würde. Daher wollte ich nun tatsächlich mit jeder Faser meines Selbst das was Petra angesprochen hatte: Frieden zwischen uns. Sandte ich meine Gedanken direkt an die Yirk. Eine ganze Weile antwortete sie nicht. Ich spürte nur wie sie – wenn auch immer noch mit unterschwelligem Zorn - weiter die Straße entlangging und meine Emotionen betrachtete. Eine halbe Ewigkeit schien in den wenigen Sekunden zu vergehen die ich auf irgendeine Regung wartete als Issrin endlich sagte , obwohl ich wusste wie sinnlos es war versuchte ich instinktiv meine Enttäuschung vor der Yirk zu verbergen während ich sehr vorsichtig fortfuhr Issrin schwieg wieder. Ich konnte förmlich spüren wie sie meine Emotionen in sich aufnahm und überlegte. Plötzlich sagte sie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)