The Conversion von Fandalite ================================================================================ Kapitel 19: Hinrichtung ----------------------- Katzen fallen in einer Großstadt nicht sonderlich auf. Das merkt man als erstes wenn man selber eine Katze ist denn plötzlich kannst man überall hingehen ohne dass sich irgendjemand groß darum kümmert. Sogar mitten durch die Vordertüre eines Hauses das von einem Schwarm schwerbewafneter GSG9- Männer umstellt ist. Niemand würde einen beachten. Noch dazu hat man diese absolut unglaublichen Sinne und kann obwohl so ein Katzenkopf grade mal fünfundzwanzig bis dreißig Zentimeter vom Boden entfernt ist rennen wie ein olympiadischer Supersprinter und aus dem Stand ganz locker zwei Meter hoch springen. Ein Mensch schafft dieses Kunststück nicht einmal mit Anlauf und selbst wenn müßte er damit das Größenverhältnis zumindest halbwegs stimmt ohne jede Ansrengung schnell mal auf das Dach eines zehn Meter hohen Hochhauses hüpfen können. Ich hätte also durchaus beruhigt sein können aber ganz nach guter alter Menschenart hatte ich nicht gerade ein gutes Gefühl als Issrin die Treppen hinauflief und uns somit Yaheens Wohnung immer näher brachte denn schon von weitem hörten wir Stimmen: Zwei Frauen oder besser gesagt mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zwei Yirks in den Körpern der Frauen die sich unterhielten und eine der Stimmen gehörte zweifellos Yaheen- oder auch Jullia Navratilova- wie immer man es auch sehen mochte. Die andere hingegen kannte weder ich noch die Yirk welche meinen Körper bewohnte, aber sie klang auch keines wegs frendlich während sie in einer mir fremden Sprache auf Issrins Vormund einredete -fast schrie . Erklärte Issrin mir lapidar noch ehe ich dazu kam die Frage zu stellen was diese fremden Worte bedeuteten . Gleichzeitig fühlte ich ihren Ärger und ihre Furcht doch sie gab mir gar nicht erst die Chance auf weitere Antworten. Stattdessen lief sie die Treppen wieder hinunter bis sie eine leicht angelehnte Wohnungstür entdeckte . Ohne Zeit zu verlieren huschte sie durch den Spalt hinein und musterte die Umgebung . Es gab einen ähnlichen Flur wie in Yaheens Wohnung allerdings etwas geräumiger und das selbe galt auch für das dahinter liegende Wohnzimmer, und die Küche welche hier ein eigenständiger Raum war. Dort standen neben halbvollen Tassen auch noch angebissene Frühstücksbrötchen auf dem Esstisch herum und es roch nach Kaffee und Früchtetee. Einer der drei rustikalen Holzsessel war umgefallen und zwei flauschige rosa Kinderpantoffel mit lachenden Minniemaus-Köpfen lagen quer im Zimmer verteilt . Das Küchenfenster war sperrangelweit offen und wir konnten die falschen GSG9- Leute draussen Befehle brüllen hören. Kein Zweifel. Die Leute die hier wohnen waren allem Anschein nach ohne viele Erklärungen und wenig freundlich aus ihrer Wohnung komplementiert worden damit die Controller hier in Ruhe ihre Arbeit machen können. Issrin antwortete zwar nicht aber sie stimmte mir zu . Gleichzeitig fühlte ich voll böser Ahnungen wie sie hastig nach meinen Verstand griff und eine Erinnerung öffnete. Flash! Vor meinem Inneren Auge erschein ein Körper. Mein riesiger plumper menschlicher Körper der sich kurz darauf auch aus der quecksilberartigen Anmutigkeit der kleinen grauen Langhaarkatze herauszuschälen begann. Das Fell verschwand und gab rosige weiche Haut frei, meine Augen wurden viel besser dafür aber waren meine Ohren plötzlich fast taub und ich wuchs. Wuchs mit atemberaubender Geschwindigkeit während der Katzenschwanz in meine Wirbelsäule zurückflutschte und die zierlichen Pfötchen sich zu Füßen und Händen umformten. Wenige Minuten später stand ich- nun wieder auf zwei Beinen und splitterfasernackt- in einer fremden Wohnung . Der Katzenverstand in meinem Kopf war verschwunden. Die Welt- meine Welt- war mir plötzlich wieder so viel vertrauter aber gleichzeitig kam mir meine eben noch so gute Nase fast wie betäubt vor während ich mich langsam und schrittweise an den beinahe nicht existenten Geruchsinn der Spezies Homo Sapiens gewöhnte und vor allem war mir kalt. Auch wenn ich es nicht so real fühlte wie Issrin die im Augenblick ziemlich erbärmlich zitterte. Die Yirk schien sich aber nicht im geringsten darum zu kümmern als sie plötzlich eines der angebissenen Brötchen vom Tisch nahm und ohne jeden Genuss dafür aber mit noch viel mehr Eile zu essen begann. Ich für meinen Teil wusste nicht so recht was ich davon halten sollte denn auf der einen Seite wimmelte es da draußen nur so vor schwer bewaffneten Controllern die uns umbringen wollten und auf der anderen Seite gab es für den Ekel der mich bei dem Gedanken erfüllte dass Issrin mir da irgend ein Zeug rein stopfte dass irgendwelche Fremden schon im Mund gehabt hatten keine Worte . Hätte ich auch nur ansatzweise die Kontrolle über meinen Körper gehabt hätte ich mich dagegen gewehrt oder mich zumindest übergeben und Issrin wusste das . Sie fühlte meinen Widerwillen doch natürlich dachte sie gar nicht daran es bleiben zu lassen sondern genehmigte sich sogar noch ein zweites Brot bevor sie sich endlich dazu herabließ mit mir zu sprechen. Erklärte sie mir ruhig. Der H u n d ?!, Dachte ich nur denn und war im ersten Moment viel zu geschockt denn auch wenn mir der Katzenmorph irgendwo sogar gefallen hatte war ich auf den Dobermann nicht gerade scharf. Ich meine es ist jetzt nicht so dass ich keine Hunde mag- ganz im Gegenteil als kleines Mädchen hatte ich zig Hundebücher gewälzt in der Hoffnung irgendwann mal einen eigenen zu bekommen wenn ich Mama deswegen nur lang genug damit in den Ohren lag. Tja leider hatte sich der Wunsch Jahr um Jahr nicht erfült und als diese Hoffnung im etwas reiferen Grundschulalter schließlich und endlich begrub hatte ich- um mich zumindestens einbisschen darüber hinwegzutrösten kein eigenes Haustier zu haben- in den Ferien regelmäßig im nahegelegenen Tierheim ausgeholfen. Aber gerade deshalb wusste ich eben auch dass Dobermänner nicht nur irgendwelche knuffigen Promenadenmischungen waren sondern in erster Linie Schutz und Gebrauchshunde. Oft werden sie bei der Polizei, beim Zoll und beim Militär eingesetzt. Manchmal auch für die Jagd oder einfach nur als Wachhunde. Sie sind relativ groß und kräftig was vielen Menschen Angst macht und haben zusätzlich auch noch einen ziemlich ausgeprägten Beschützerinstinkt. Lachte Issrin in meinem Kopf doch es war kein fröhliches Lachen sondern wirkte viel mehr aufgesetzt und vor allem fühlte sie sich passend dazu mindestens so ängstlich und besorgt an wie ich war . Leider hielt sie das aber dennoch nicht davon ab wenige Sekunden später die erneute Verwandlung meines Körpers einzuleiten und so sehr ich es auch verhindern wollte , so wenig konnte ich tatsächlich dagegen tun . Den Rest erspar ich euch nur soviel: Wenige Minuten später war ich körperlich vollkommen ein Hund – oder besser gesagt ein ziemlich hässliches nacktes Vieh das nach Hund aussah denn es dauerte ewig bis endlich das rappelkurze goldbraun-schwarze Dobermannfell erschien. Es fühlte sich an wie eine warme, sanfte Welle die mich von Kopf bis Fuß einhüllte während gleichzeitig die Hundeintelligenz in mir hochkochte. Tja, und wenn man bedenkt wie besorgt ich-und sogar Issrin- bezüglich dieses Morph gewesen waren, könnte man meinen der erste Kontakt mit diesem Verstand hätte uns Angst einjagen müßen doch seltsamerweise tat er das nicht. Ganz im Gegenteil wir waren begeistert. Denn entgegen all meiner Erwartungen war der Hund kein bisschen aggressiv . Sicher er war neugierig und wachsam weil das einfach Eigenschaften waren die man dem Dobermann über unzählige Hundegenerationen hinweg bewusst angezüchtet hatte und die fremde Umgebung machte ihn vielleicht ein bisschen skeptisch aber trotzden war er vorallem enspannt und gut drauf und mit gut drauf meine ich jetzt nicht dieses schwammige kaum fassbare kümmerliche Etwas dass wir Menschen unter glücklich oder guter Laune verstehen sondern eher so als ob man irgendwie vollkommen auf Droge wäre: Es war die reine , vollkommene Essenz des Glücks!. Noch dazu war dieser Hund relativ jung. Ein frecher Teenager mit der Intelligenz eines Zweijährigen . Er wollte laufen und spielen und riechen. R i e c h e n ! Sehen konnte er zwar auch doch das war uninteressant und die Augen waren dementsprechend schlecht – um einiges schlechter sogar noch als die der Katze aber das war egal denn es gab so viel zu riechen und deshalb tat der Dobermann das dann auch und glaubt mir: Hunde haben zwar eine prima Nase aber dafür nicht wirklich sowas wie ein ausgeprägtes Zeitgefühl . Desshalb habe ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht wirklich eine Ahnung wie lange dieser Morph schwanzwedelnd und in bester ich-rauch-mein-Ganja-den-ganzen-Tag-Manier durch die fremde Wohnung getrabt war um an allem möglichem zu schnuppern. Zum Schluß sogar an irgendwelchen ausgetretenen Herrenturnschuhen im Flur deren Besutzer mitten durch einen schönen großen Hundehaufen gelatscht war- bis Issrin diesen Morph unter Kontrolle bekam aber schließlich schaffte sie es und das sogar um einiges besser als bei der Katze. Sie fühlt sich sogar überraschend wohl in diesem Morph und es scheint ihr auch irgend etwas daran vertraut zu sein!. –Nein!, nicht nur vertraut! Sie hat Erfahrung mit dieser Art von Verstand oder zu mindestens mit etwas sehr Ähnlichem!. Dache ich schockiert. Ich kam allerdings gar nicht mehr dazu Issrin tatsächlich zu fragen denn sie hatte neuerdings die unangenehme Angewohnheit sehr auf meine eindeutig nicht an sie adressierten Gedanken zu achten. Erklärte die Yirk. Gleichzeitig lachte sie und ich mochte es nicht. Ich mochte ihre Respektlosigkeit vor dem Leben freigeborener Wesen nicht . Aber noch viel weniger gefiel mir die Vorstellung diese fies aussehenden zwei Meter hohen Klingenmonster namens Hork Bajirs könnten in Wirklichkeit tatsächlich einfach nur harmlose nette Doofies sein wie der Dobermann in dessen Körper wir momentan steckten . Doch anstatt weiter zu sprechen lachte Issrin nur weiter- dieses mal allerdings nicht über ihre eigenen schlechten Witze sondern eindeutig über mich bevor sie schließlich den Hundekörper hinaus in das Treppenhaus und zielstrebig die Treppen hinauf lenkte und glaubt mir, wäre ich nicht so wütend gewesen über die unerträgliche Arroganz der Yirk und gleichzeitig wie paralysiert vor Angst hätte es mich über alle Maßen erstaunt wie still und leise sich ein derartig großes und wuchtiges Tier bewegen konnte . Denn die schwieligen Dobermannpfoten machten tatsächlich kaum ein Geräusch auf dem kalten Steinboden. Dafür hörten wir die unbekannte Frauenstimme nun aber umso lauter als Issrin sich schließlich an Yaheens Wohnungstür angelangt mit höchster Anstrengung damit ab mühte die widerspenstige Klinke so leise wie möglich mit unseren plumpen Vorderläufen zu öffnen die zwar zum Rennen perfekt geeignet , aber für komplexere Arbeiten absolut nicht geschaffen waren. „Es hat keinen Zweck die Tat zu leugnen um deinen Visser zu schützen, wann siehst du das endlich ein?. Bei Noor,wenn ich erst mit dir fertig bin wirst du dir wünschen zu getanden zu haben. Du wirst aus diesem armseligen Menschenkörper herauskriechen und ich werde dich wie einen Wurm zertreten. Ja genau das werde ich tun und wer weiß?, vielleicht kann Nestreen hier dem winzigen Verstand deines Wirts mehr Nützliches entocken als ich dir wenn du erst tot bist .“ Sagte die Stimme dieses mal zwar in meiner Sprache doch sie klang genauso böse und kalt wie vorhin. Die Tür war inzwischen offen und als Issrin unsere schmale Hundeschnauze vorsichtig durch den Spalt schob um sie noch weiter aufzudrücken konnten wir sie auch riechen : Zwei Menschen die vor Angst und Nervösität wie verrückt schwitzten und auch noch drei andere fremdartige Gerüche die der Hundeverstand nicht wirklich zuordnen konnte . Es war eine seltsame irgendwie erdige Note die merkwürdiger weise ausgerechnet mein geruchsbindes Menschengehirn an irgend etwas ganz Bestimmtes erinnerte. Die Emotionen die mit diesem Geruch einhergingen mochte ich ganz und gar nicht und am liebsten hätte ich Issrin darum gebeten meine Erinnerungen danach zu durchsuchen doch ich kam nicht dazu denn in dem selben Moment wo wir beide durch trübe Hundeaugen zwei diffuse Schatten beobachteten von denen einer die am Boden kniende Yaheen Zwei-Zwei-Vier war und der Andere vor ihr Stehende ihr Henker und ich über diesen Geruch nachgrübelte traf die Yirk in mir eine Entscheidung. Plötzlich und so schnell wie kein Mensch jemals sein würde zwängte sie sich durch die Tür und rannte auf die Gestalt die nicht Yaheen war zu. Die verwunderte Yirk bemerkte uns zwar und riss schützend die Arme hoch während sie sich noch in unsere Richtung drehte aber zu spät. Mitten im Laufen sprang Issrin und landete direkt auf der Brust des Feindes. BOMPF!. Vierzig Kilo wütender Dobermann rissen die zweibeinige Gestalt buchstäblich von den Beinen und noch während sie fiel knallte ihr Hinterkopf erst mit voller Wucht gegen die Kante des Couchtisches und anschließend nochmal mit Karacho auf Yaheens Wohnzimmerparkett . Kurz darauf roch die Hundenase Blut die aus einer kleinen Platzwunde des nun ohnmächtigen Controllers kam . Aber das war noch nicht alles. Unsere feinen Ohren hörten auch noch zwei andere höchst interessante Geräusche : Eines davon war ein mit Flüssigkeit gefüllter runder Behälter welcher mit einem lauten KLONK! zu Boden fiel um seinen gesamten Inhalt auf dem Teppich loszuwerden und das andere ein etwas kleinerer metallischer Gegenstand - vermutlich ein für Menschen modifizierter Draconstrahler- der in Richtung Yaheen davon schlitterte. Issrin wollte sich gerade dem Behälter zuwenden als ein verdächtiges ,selbst für Hundeohren kaum hörbares klick! ihre volle Aufmerksamkeit erforderte. Hastig wandte sie sich zur Seite um und wir sahen in Yaheens vor schmerz verzerrtes Gesicht. Die Unterlippe war aufgeplatzt und aus einer Wunde irgendwo unter der dichten schwarzbraunen Haarpracht ihres Wirtskörpers sickerte Blut . Gleichzeitig konnte sie die Augen vor Schwäche kaum offen halten, ausserdem war ihre rechter Fuß seltsam verdreht und schien grausam wehzutun aber irgendwie hatte sie es trotzdem geschafft blitzschnell über den Boden zu robben um sich den Draconstrahler zu schnappen. Einen entsicherten und auf vaporisieren gestellten Draconstraher den sie nun halb auf der Seite liegend direkt auf uns richtete. „Andalit!“ Zischte Yaheen. Obwohl es nur ein einziges geflüstertes Wort war klang es wie ein Fluch und ich wusste im nächsten Moment würde sie abdrücken. Auch wenn wir gerade ihr Leben gerettet hatten, würde sie uns ohne mit der Wimper zu zucken einfach töten wie Ungeziefer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)