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Anders als du denkst

Tora Igarashi x OC.
von

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Diese nervtötende Person

Erzählsicht der Schülerin:
 

Das Läuten der Schulglocke löste die Mathematik Stunde ab. Es war mir nur recht. War es doch nicht gerade mein allerliebstes Fach. Seufzend packte ich alles zusammen was ich in meine Umhängetasche tat. Nur die Bücher, die keinen Platz mehr hatten, hielt ich in meinen Armen, bevor ich von meinem Platz aufstand. Die anderen Schüler ignorierend verließ ich dann die Klasse. Im Gang des Flures auf dem Weg zu meinem Spind gingen ebenfalls Schüler an mir vorbei, die meine Laune genauso verschlechterten. Ich seufzte tief. »Warum musste mich das Schicksal nochmals so hart treffen an solch einer Schule zu gehen? Das ist doch nicht mehr normal wie die sich für was ganz Besonderes halten! Als wären sie Auserwählte… Wenn man überhaupt die Schule betritt merkt man schon anhand der Atmosphäre was für eine gegensätzliche Welt Arm und Reich sind. Auch wenn ich in diese Welt dazu gehöre fühle ich mich nicht wohl…«
 

Selbst jetzt, nach etwas über drei Monaten, änderte sich nichts daran wie ich mich in dieser Elite Schule, die sich Miyabigaoka nannte, fühlte. So traurig es auch war zeigte sich auch bei den Lehrern, dass ihr Charakter zu wünschen übrig ließ. Da mich dieses hochnäsige Verhalten anwiderte ging ich ihnen aus dem Weg. Was mir, wie nicht anders zu erwarten, schiefe Blicke einbrachte. Diese Schule war dafür bekannt, dass reiche Erben ihrer hochrangigen Firmen hier zur Schule gingen. Es spielte keine Rolle ob ihre Noten schlecht waren oder nicht. Wie das Ergebnis der Schule auch sein würde, das Erbe traten die Nachkommen so oder so an. Diese Tatsache war etwas was mich ebenso verstimmte. Somit konnten die Schüler tun und lassen was sie wollten. Ob zu lernen oder nicht, würde ihr Leben nicht beeinflussen. Auch Stipendiaten waren hier zugelassen. Nur sehr wenige allerdings. Dazu noch wurden diese in der Schule schlechter behandelt. Ich kam aus einem reichen Hause. Daher wäre ich dem "Rang" der anderen ebenbürtig. Jedoch war ich nicht stolz darauf… Kurz bevor ich meinen Spind erreichte wurde ich plötzlich von der Seite in einem anderen Gang gezogen. Von anderen abgeschnitten und spärlich belichtet. Vor Schreck ließ ich die Bücher fallen, die ich in meinen Armen eingeklemmt hatte. Ich konnte mir schon vorstellen wer mich gepackt und an die Wand befördert hatte. Voller Zorn sah ich in gelbe Augen, die amüsiert funkelten.
 

Igarashi! sprach ich erbost zu dem Jungen, der gleich alt wie ich war. Zu den gelben Augen passend blonde Haare, die einen kurzen Schnitt hatten. Recht gutaussehend und ein boshaftes Grinsen aufgesetzt. Sein Lächeln, wo ein Zahn hervor lugte, erinnerte mich immer an einem Wolf. Vor mir stand Tora, der angesagte Sohn des Igarashi Multikonzerns. Und zugleich der Schulsprecher. Ach. Wer wird denn gleich wütend werden? Und nenn mich doch bei meinem Namen. Schließlich sind wir doch Klassenkameraden. sagte er mit einem neckenden Grinsen. »Leider!« fügte ich in Gedanken hinzu. Würde ich gerne, wenn du nicht so unverschämt wärst! Dieser lachte nur auf meine Bemerkung. Wenn der Kerl aufbrausend genug wäre darauf einzugehen, hätte ich zumindest mit Worten ihm zusetzen können. Darauf konnte man jedoch lange warten. Der Sechzehnjährige war zu beherrscht, um darauf anzuspringen. Das wäre ihm doch nicht interessant genug. Es gab jedoch etwas deutlich Größeres was mich bei Tora angewidert auszucken ließ. Er war…speziell. Und mir eindeutig zu nah! Zwei Finger seiner rechten Hand umgriffen mein Kinn, während sein anderer Arm sich lässig an der Wand abstützte.
 

Was aber noch viel wichtiger ist. Lass dich endlich auf mich ein! Dir würde es an nichts fehlen! verstellte er seine Stimme ganz charmant. Dabei mir über die Wange streichelte. Mir machte er jedoch nichts vor! Selbst seine geschauspielerte Stimme war nicht glaubhaft genug. Erst recht in seinen Augen, in dem sich das Lüsterne widerspiegelte. Kein Interesse! So toll bist du nicht! Jeder andere wäre idealer als du! Da kommt mir wohl eher das Essen hoch! sagte ich ablehnend und stemmte mich gegen seinen Oberkörper. Normalerweise würde es nichts bringen. Doch zu meiner Verwunderung ließ er es zu, dass diese Nähe weniger wurde. Ich atmete erleichtert aus, bis seine Stimme mich aus meinen Gedanken brachte. Welch verletzende und doch auch vulgäre Worte, Mayu! Aber ich sehe es dir nach so mit mir umzugehen! Schließlich kennst du durch deine Erziehung nichts anderes! konterte er provokant. Oh, wie ich diese herablassende Art an ihm hasste!
 

Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Du hast ja keine Ahnung! Und nun lass mich in Ruhe! Sicher hast du besseres zu tun, als deine Zeit mit mir zu verschwenden! Mit diesen Worten kehrte ich ihm den Rücken zu und seufzte genervt. Oh man! Dabei waren die Bücher sowieso schon so schwer! Alles deine Schuld! Warum musstest du mich denn auch noch belästigen! kam es klagend und bückte mich, um die Bücher auf dem Boden aufzusammeln. Allerdings hätte ich es besser wissen müssen, wenn ich so darüber nachdachte. Ich hätte Tora nicht den Rücken kehren sollen… Denn seine Hände befanden sich nun auf meinem Hintern. Kannst du mir verraten was das jetzt soll...?! Ich war nahe dran auszuflippen. Sieht man das denn nicht? Ich halte dich fest, damit du nicht umfällst. kam es ganz selbstverständlich von ihm. Wenn da nicht dieser schadenfreudige Ton wäre. Was nun folgte war seine schauspielernde Art als vorbildlicher Schulsprecher, was er in der Öffentlichkeit zur Schau stellte: Natürlich helfe ich meiner Mitschülerin aus, wenn sie meinen Beistand braucht. So etwas ist doch keine Zeitverschwendung! Was wäre ich für ein Schulsprecher, wenn ich auf meine Mitschüler nicht achten würde. Mir kam das Verlangen zu kotzen. Ja, ich bin gerührt von deiner Anteilnahme! Genauso auch, dass du aus Fürsorglichkeit mich massierst! Was für ein rücksichtsvoller Schulsprecher du bist! ließ ich die Worte absichtlich schneidend mit Verachtung rüberkommen.
 

Das tat er nämlich wirklich. Streichelte und massierte meinen Allerwertesten, während er seinen Glanz heuchlerisch darbot. »Ihm muss das ja echt Spaß machen… Was für ein notgeiler Aufreißer!« Als ich alle Bücher aufgehoben hatte machte ich einen Schwung nach hinten und holte mit einem meiner Bücher nach ihm aus. Leider traf ich daneben. Ich hatte eigentlich auf seinen Blondschopf gezielt. Aber irgendwie waren seine Reflexe auszuweichen auch gar nicht weiter verwunderlich. Den Kampfsport Judo meisterte er wie kein anderer. So erzählte man sich von den Informationen, die ich über ihn recherchiert hatte. Zähneknirschend sah ich zum Schulsprecher, welcher mich süffisant ansah. Mein Kiefer spannte sich an. Was für ein Pech, was? An deiner Zielfähigkeit solltest du arbeiten, wenn du mich erwischen möchtest! Aber…das wirst du sowieso niemals schaffen! Hahaha! Egal wie oft ich es erleben werde, meinen Spaß an dir werde ich wohl nie loswerden! Du bist einfach zu drollig! Ich zitterte vor Wut. Wenn ich gegen ihn doch nur ankommen könnte! Um mich von ihm nicht noch weiter demütigen zu lassen drehte ich mich um und ging schnurstracks zu dem lebhafteren Gang, wo sich mein Spind befand. Igarashi hörte ich noch rufen: Wo willst du hin? Unser Gespräch ist noch nicht beendet! Ach. War es das nicht? Also für mich schon!
 

Ohne mich noch umzudrehen ließ ich diesen Kerl links liegen und sperrte dann meinen Spind auf. Bücher, die ich nicht mehr brauchte hinein, und andere wieder raus. Die Tür ins Schloss fallen lassend lehnte ich mich mit dem Rücken dagegen. Dabei die anderen Bücher fest um meine Arme geschlungen. Kurz ein Moment der Ruhe, wo ich die Augen schloss und tief durchatmete. Ein paar Meter weiter weg von mir hörte ich wie ein anderer Spind aufgemacht wurde und wandte mich in diese Richtung. Und sah dann in die verhassten Augen dieser Person, welche mich ebenso erblickten. Als ob Tora das Timing abgepasst hatte, dass ich gehen "wollte", hielt er die Flügeltür lässig in seinen Fingern, während seine Augen mich grinsend beobachteten. Ohne es zu wollen regte mich schon allein das auf. Hinter dem Schulsprecher kamen Schülerinnen auf ihm zu, die um seine Gunst schwänzelten. Natürlich waren alle Mädchen geblendet von seinem Aussehen und seinem "zuvorkommenden" Verhalten. Sein Ideal, die Schule noch besser zu machen und sich für diejenigen einzusetzen, ein glänzendes Bild eines vorbildlichen Schulsprechers.
 

Es war ja auch so, dass er seinen wahren Charakter gut verbarg. Ein begnadeter Schauspieler wie er im Buche stand! Da taten mir schon die Mädchen leid die auf ihn herein fielen. Und ihm ihre Liebe gestanden. Wenn er eine um den Finger gewickelt hatte saß man in der Falle. Und ich mochte lieber nicht wissen wie er diese demütigte, indem er zeigte wo er stand. Seine Mittel zur Macht demonstrierte, ganz abhängig von seiner Laune an der Leine genommen. Was ihn selbst betraf, da beneidete ich die Schülerinnen absolut nicht. Es widerte mich eher an wie er mit Frauen umging… Und dennoch, obwohl sie ihm Aufmerksamkeit schenkten, blieb sein Augenmerk stets auf mich gerichtet. Das Grinsen wohlbemerkt noch immer vorhanden. So als wollte er sagen: Siehst du wie viel ich dir überlegen bin? Mir wird schlecht! murmelte ich in mich hinein. Außer mir vor Wut sah ich ein letztes Mal zu diesem reichen Schnösel, der recht gelassen meinen Blick erwiderte, und machte mich zurück auf dem Weg ins Klassenzimmer. Wenn ich mir das Ausmaß des Ärgers mit ihm schon vorstellte was er jetzt schon in meiner ruhigen inneren Welt auslöste! Und dabei war ich ihm erst gestern so richtig begegnet!
 


 

{Rückblick von vor 3 Monaten}
 

Recht widerwillig stieg ein Mädchen von einer Limousine aus, wo der Chauffeur wenige Sekunden danach wegfuhr. In der passenden Kleidung der Miyabigaoka betrat die neue Schülerin das Gebäude. Sehr prunkvoll erschien ihr diese Schule. Sowohl von außen, als auch von innen. Ziemlich unnötig mit Geld anzugeben, wie sie fand. Unwohlsein ergriff das Herz des sechzehnjährigen Mädchens unter vielen ungewohnten Eindrücken. So ruhig wie dessen Charakter war brauchte es Zeit genug, um sich an all das zu gewöhnen. Angefangen von den unbekannten Schülern. Bis hin zu der ganz anderen Atmosphäre, die sie innerlich zu ersticken drohte. Ein Zettel aus der Umhängetasche kramend ging sie die Flure entlang, wo sich schon eine Handvoll Schüler aufhielten. »Um zu erfahren in welches Klassenzimmer ich muss soll ich zum Schulsprecher gehen. Tora Igarashi…« Der Wegbeschreibung des Zettels folgend versuchte sie sich zu orientieren. Dennoch war der Weg verwirrender als vermutet. All die Gänge waren riesig, viel zu weitläufig, und mit ebenfalls unzähligen Türen versehen.
 

Irgendwie gelang es dem silberhaarigen Mädchen doch noch an die richtige Tür zu gelangen. So kam es, dass jenes vor dieser einen stoppte. Nervös atmete sie durch und klopfte. Nach kurzem Warten kam keine Reaktion. Sie klopfte erneut an die Tür. Wieder nichts. Dann ein drittes Mal. Als sie darauf Geräusche von drinnen wahrnahm. Neugierig geworden legte sie den Kopf seitlich an die Tür und horchte. Verzerrte Stimmen kamen von innen, aber verstehen konnte man nichts. Konzentriert legte sich ihre Stirn in Falten. Bislang war nichts Brauchbares herauszuhören, doch versuchte es weiter etwas daraus raus zu filtern. Vor ihr kam ein Klick Geräusch und noch ehe sie reagieren konnte schwankte ihr Körper und fiel auf dem Boden. Aua… Tut das weh! Das Gesicht verzogen rieb sie sich an den Ober und Unterschenkeln. Danach sah sie nach oben und begegnete einem gelben Augenpaar eines blondhaarigen Jungen, der sie verwirrt anstarrte. Drinnen in dem Raum bewegte sich etwas und ihr Blick fiel auf ein Mädchen, das sich gerade die Uniform richtete…
 

Peinlich berührt, von der Situation ertappt zu sein gelauscht zu haben, stand sie auf. Wobei sie nochmals zu der Person neben ihr blickte. Was willst du? kam es desinteressiert von ihm. Ähm… Ich suche den Schulsprecher Tora Igarashi. Um in meine neue Klasse zu kommen. Das bin ich. Bei den Worten erhellte sich seine Miene, während ihr Blick nochmal zu dem Mädchen schweifte, welches gerade lächelnd das Zimmer verließ. Ihr noch hinterher sehend bekam sie ein Gefühl der Unbehaglichkeit was sie zuvor mitbekommen hatte. So ganz verschwinden wollte es in ihrem Kopf nicht. Ein Räuspern holte sie aus ihren Gedanken. Komm rein. sagte er höflich. Machte zugleich eine hereinkommende Geste. Dieser nachkommend schritt das Mädchen in das Zimmer. Gleich danach hörte jenes wie die Tür hinter dieser geschlossen wurde. Danach ging der Schulsprecher vor und setzte sich auf seinen Sessel. Nun… Zuerst einmal, wie heißt du? Ich bin Mayu Akimichi. Es freut mich sehr dich kennenzulernen, verehrter Schulsprecher. antwortete diese und verbeugte sich respektvoll. Gleichfalls. grüßte er zurück. Allerdings in einem gelangweilten Ton. Sogleich nahm der Sohn der Igarashi Familie eines der Dokument Mappen, die auf dem Tisch lagen, an sich und las es sich recht schnell durch. Eines jedoch klang komisch an einer der Zeilen, weshalb seine gelben Augen größer wurden. Eine nachdenkliche Pose einnehmend sah er zu ihr hinüber. Verunsichert lächelte sie. Mayu. Bist du adoptiert worden? Diese abrupte Frage brachte sie aus dem Konzept.
 

Schnell kam von der Silberhaarigen: Nein, nein! Ich wuchs bei meinen leiblichen Eltern auf. Adoptiert wurde ich nie. Aber weshalb die Frage, Tora? Stimmt etwas nicht? Der Blondhaarige erwiderte zu Anfang nichts darauf. Dann verneinte er es lächelnd. Ich wollte mich nur vergewissern. Sich am Laptop beschäftigend tippte er ein paar Mal und klickte mit dem Touchpad bis er das gewünschte hatte. So wie es aussieht bist du in meiner Klasse 2-S. Ich würde dich gerne begleiten, doch ich habe noch kurz zu tun, bevor ich mich auch auf dem Weg mache. Ist gut. Wo genau befindest die sich? Tora erklärte ihr wie sie zu dem Klassenzimmer fand und dann ging sie. Als sich die Tür schloss starrte er gedankenverloren vor sich hin. Ab und zu lächelte er verwegen. »Ein recht schlichtes und langweiliges Mädchen… Ihr Aussehen ist jedoch sehr ansprechend! Schade, dass sie nicht so wie all die anderen Weiber aus sich herausgeht, um mit mir auszukommen! Somit macht sie mich nicht interessant, um sie rumzukriegen! Allerdings…macht eine Sache das wieder wett!« Den Rollsessel mit einem Schwung zur anderen Seite drehend, wo sich ein großes in die Länge gezogenes Fenster erstreckte, bemerkte man ein gewisses Funkeln seiner Augen für die geweckte Neugier.
 

»Als sie verneint hatte, dass sie adoptiert wurde. Ich habe das Gefühl, dass sie ehrlich geantwortet hatte. Und trotzdem…komme ich nicht umhin daran zu glauben, dass es auch eine Lüge war. Ihre Reaktion spricht ebenfalls dafür. So als ob sie erleichtert wäre und doch auch aufgewühlt, dass man etwas erfuhr was sie nicht wollte… Das Lächeln war gekünstelt gewesen, als ich ihr diese Frage stellte. Da muss etwas dahinterstecken! Besonders bin ich mir aus diesem Grund so sicher, da in der Akte etwas sehr interessantes steht!«
 

/Mayu, die Erbin des Akimichi Mode Konzerns, bekommt nun die Ehre diese Aufgabe entgegenzunehmen./
 

»Etwas Beiläufiges, was selbstverständlich ist für unsereins in der Miyabigaoka. Überflüssig, dass es drinnen steht. Und das "nun" macht mich stutzig. Ein nichtssagender Satz, der doch viel mehr preisgibt, als beabsichtigt. Dieses Detail wird doch aufregender werden als gedacht bei diesem Mädchen! Ich freue mich schon darauf alles aufzudecken! Doch zunächst…« Kanade? Nach kurzem Rufen wurde eine Türklinke ganz nah bei ihm im Zimmer betätigt und ein anderer Junge gleichen Alters erschien. Schwarze kurze Haare, wo die Stirnfranzen zur Seite zurechtgemacht wurden. Kanade Maki, Toras Mitschüler und guter Freund aus der Klasse 2-A. Zugleich noch der Vizepräsident. Seine Familie besaß eine sehr erfolgreiche Restaurant Kette. Spezialisierte sich hauptsächlich dem Butler Dasein. Er selbst hatte ebenso diese Funktion dem Schulsprecher in der Schule ganz der Butler zu dienen. Was möchtest du, Tora? Soll ich Nachforschungen anstellen? Wie immer sehr schlussfolgernd von dir! So ist es! In der Akte von Mayu Akimichi ist etwas dem man nachgehen sollte. Geheimnisse werden in dieser Schule nicht toleriert! Ich, als Schulsprecher, habe selbstverständlich die Verantwortung, dass es auf der Miyabigaoka mit rechten Dingen zugeht! Egal wie du an diese Informationen herankommst, selbst wenn man einen Privatdetektiv anschaffen muss!
 

Habe verstanden! Mit diesen Worten ging er aus der gleichen Tür wieder hinaus. Kurz in sich hinein grinsend erhob Tora sich aus seinem Schreibtischsessel, packte das nötige für die Schulstunden ein und begab sich in seine Klasse. Am selben Tag noch wurde Mayu von ihm im Schulgebäude herumgeführt. Auch stand das mit den Pflicht AGs an, für welche man sich bei der Plan Verteilung anmelden sollte. Wie nicht anders zu erwarten wurde in der Miyabigaoka Arbeitsgemeinschaft ganz hoch geschrieben. Bis Ende der Woche hatte man Zeit sich einzutragen. Genauso wurde der Abstand zwischen Tora und der neuen Schülerin weiter bewahrt. Jeder seinem eigenen Schulstoff widmend sprachen die beiden nur selten miteinander. Ebenso auch in den Pausen. Ein einfaches Nicken als Begrüßung, und schon gingen sie in der Schule ihre eigenen Wege. Bis dann knappe drei Monate vergingen und der Montag begann. Der Schulsprecher saß eine Stunde vor Stundenbeginn in seinem Büro und ging die vielen Dokumente durch, die pünktlich beantwortet werden mussten. Da klopfte an seiner Reichweite jemand an der Tür. Herein! Kanade betrat den Raum. Was gibt es? wollte er mit gesenktem Kopf an seine Arbeit wissen. Ich habe die geheime Akte von der Schülerin Mayu Akimichi worum du mich gebeten hattest. Lächelnd stützte der Blondhaarige seinen Kopf an der Hand ab, wobei er die Papiere nun desinteressiert zur Seite legte. Sehr gut! Aber warum hat es so lange gedauert? Gab es Probleme? Sozusagen. Aber auch wenn es schwer war diese Informationen zu beschaffen habe ich was du wolltest. Und du hattest recht gehabt mit deiner Vermutung.
 

Tora runzelte fragend die Stirn, während sein Freund ihm die Akte auf dem Tisch legte. Unter Umständen könnte sie mehr damit Unruhe stiften als es danach aussah. Er begann die Akte durchzublättern und wurde nach und nach immer aufmerksamer. Seine gelben Augen weiteten sich. Danach schloss er still die Akte. Die Fassungslosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben. … Dem stimme ich zu, dass das kein gutes Licht auf sie fällt! Das überrascht mich… Mehr als nur selten kam es vor, dass Tora in der Gegenwart von anderen seine Fassung verlor. So sehr wie er abdriftete war das jedoch kein Wunder. Langsam, als er zu sich selbst wiederfand, stahl sich ein fieses Grinsen auf seinen Zügen. Hm. Nun, ich würde sagen, dass diese Ebene von diesem Mädchen ansprechend ist. Ich werde sie ausreichend testen, um zu entscheiden was mit ihr passieren wird. Es waren gerade wenige Minuten vor Ende der Vormittagspause. Mayu schlenderte entspannt in die Klasse, als sie am Flur direkt davor Kanade Maki begegnete, der anscheinend auf sie gewartet hatte. Ah. Da bist du ja. Verdutzt blieb sie vor ihm stehen. Kanade? Tora möchte dich sprechen. Er ist im Arbeitszimmer. Aber die Stunde fängt doch gleich an! Sag ihm, ich komme später zu ihm.
 

Es wäre besser du würdest jetzt gehen. Es ist wichtig. Und keine Sorge. Der Lehrer hat für dein Fehlen Verständnis. Ich habe um seine Erlaubnis gebeten, dass du im Unterricht nicht anwesend bist. Vor dem Kopf gestoßen nickte sie. Gut. Ich werde dich zu ihm führen. Als der Schwarzhaarige das sagte drehte er sich um und ging. Etwas zögernd folgte sie dem Jungen. »Irgendwie fühle ich mich seltsam… Fast nicht imstande ruhig zu bleiben. Diese Situation…finde ich befremdend. Dann muss es wohl ein Gespräch unter vier Augen sein, sonst hätte Tora mich doch hier aufgesucht. Seinen guten Freund Kanade kann ich ebenso schwer einschätzen. Allein seine Schlitzaugen und sein perfekt freundliches Gesicht lassen nichts von ihm ablesen. Irgendwie unheimlich, dass er das gleiche Gesicht aufsetzt, egal in welchem Moment.« Schließlich gelangten die beiden nach ein paar Minuten an die Tür des Schulsprechers. Kanade klopfte an und hörte schon dessen Stimme, dass sie eintreten konnten. Gleichzeitig läutete in diesem Moment die Schulglocke.
 

Er öffnete die Tür. Tora. Mayu Akimichi wäre nun hier, so wie du es mir aufgetragen hast. Gut. Kommt rein! Das taten sie wie geheißen und die Tür schloss sich. Sich im Raum umsehend hatte die Silberhaarige ihren Begleiter aus den Augen verloren der im Hintergrund Tee zubereitete. Danach verschwand dieser unbemerkt. Tora schoss gerade Dartpfeile in die Dartscheibe. Welche stets ins Schwarze trafen. Währenddessen gegenüber von seinem Schreibtisch saß sein Gast auf einem Stuhl und trank Tee. »Die große Frage ist jedoch… Warum bin ich hier? Was ist so wichtig, dass er mit mir ein Gespräch sucht?« Und. Wie läuft es mit dem Unterrichtsstoff? Hast du dich hier gut eingelebt? stellte er ihr die Frage wie aus dem Nichts. Halb ehrlich antwortete sie: Ja, habe ich. Ich komme meistens gut mit im Unterricht und alle sind sehr entgegenkommend. Der Blondhaarige lächelte freundlich, während er weiterhin die Dartpfeile warf. Das ist schön zu hören. Schließlich muss alles gut geregelt sein, damit du dich hier wohlfühlst. Die weiteren Minuten vergingen ohne dass einer im Raum etwas sagte. Nur der Prall auf der Dartscheibe störte die Ruhe.
 

Unruhig zupfte Mayu an ihrer Uniform. Ähm… Tora? Weshalb bin ich hier? Hab ich irgendetwas falsch gemacht? Oh, nein! Keineswegs! Gegen dich wurden keine Beschwerden eingereicht, falls du das meinst. Ich möchte nur etwas mit dir nett plaudern. Kurze Zeit verstrich in dem es wieder still war. Bis… Sag mal. Wie fühlt es sich an ganz am Boden kauernd die Realität zu verlieren? Im nächsten Moment verschluckte die Angesprochene sich an dem Tee, wobei sie ins husten kam. Wie-Wie meinst du das? hörte man es krächzend aus ihrer Kehle. Tora lächelte verschmitzt. Genau so wie ich es sagte, Mayu. Oder soll ich es noch ausführlicher fragen. Nun gut. Dann frage ich anders. Was ist das für ein Gefühl mit Drogen gehandelt zu haben? Wie eine versteinerte Statue saß sie da. Dem auf dem Tisch gestellten Tee längst keiner Beachtung schenkend. Drogen? Wie kommst du denn darauf? Ich hatte weder damals noch heute mit Drogengeschäften etwas zu schaffen! Hier muss ein Irrtum liegen! Das steht bestimmt nicht in meiner Schulakte! Dabei stand sie aufgewühlt vom Stuhl auf. Der Schulsprecher zog die Dartpfeile heraus und schritt zu seinem Schreibtisch, wo er diese ablegte. Sein Mundwinkel hob sich wieder, als er ihr vielsagend in die Augen sah. Ein Irrtum sagst du? Da muss ich dich enttäuschen! Du solltest mich besser nicht anlügen!
 

Aber ich lüge nicht! Diese Information ist- Nach jedem Wort nach hinten gehend stieß die Sechzehnjährige an eine Wand. Ihr Gegenüber ihr nachfolgend, bis sie von diesem nicht mehr wegkonnte. nicht stimmig von den Fakten? Und wieder lügst du mich an. Mal sehen ob du dann immer noch Ausreden parat hast, wenn ich das hier sehe! Augenblicklich zog der Sohn des Igarashi Multikonzerns ihre langen Ärmel hoch und packte ihre Arme an die Innenseiten. An beiden Armen waren Narben zu erkennen, die eindeutig von Einstichstellen stammten. Stumm als auch den Blick gesenkt krempelte Mayu ihre Ärmel nach vor wie sie zuvor waren. Grinsend hörte man: Wir verstehen uns wie du siehst. Weist du was das heißt? Ein Schlucken folgte als sie ihren Blick zu ihm hob. Recht gequält. Woher weist du davon? Tora ging lässig zu seinem Schreibtisch, wo er sich nun dagegen lehnte. Aus deiner Akte natürlich. Woher denn sonst? Dafür landet sie auf meinem Tisch. »Als ob… Ich weis wohl am besten, dass dem nicht so ist! Nicht ohne Grund hatten sich meine Eltern davon vergewissert, dass ich nichts an die Außenwelt durchsickern lasse was damals war! Weder von mir noch schriftlich! Also wie kam er zu dieser Akte?!« Du hast mein Leben beschatten lassen! kam es finster. Interessiert begutachtete er ihre Reaktion. »Oh. Was sieht man denn da? Mayu kann also auch ihre ruhige Art fallen lassen. Sehr interessant! So wie sie die ganzen Wochen über war schien mir als würde sie nichts aus der Ruhe bringen.«
 

Wofür hältst du mich? Das würde ich doch niemals tun. Außerdem ist das wohl selbstverständlich sich um die Informationen eines Schülers zu kümmern, die lückenhaft sind. Ich, als Schulsprecher der Miyabigaoka, kann es doch nicht verantworten, dass hier Verwahrloste ein und raus gehen! Das sollte man verstehen können. Zähneknirschend ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Dieser überhebliche Ton reizte sie noch mehr von dieser ernsten Situation. Mayu Akimichi. Sechzehn Jahre und Tochter eines Mode Konzerns. Der Notendurchschnitt miserabel. Schon allein deshalb auffällig, dass du es bis hierher geschafft hast. Nur durch deine Eltern, die daran Hoffnungen setzen, dass deine Noten besser für deine Zukunft werden, hatte der Direktor sich erbarmen lassen. Das interessante kommt jedoch jetzt. Grimmig hörte sie ihm zu wie er ihr Leben darlegte und sichtlich daran Spaß hatte in ihrem herum zu wühlen was nicht dem Standard dieser Schule entsprach.
 

Du wurdest nicht von deinen leiblichen Eltern großgezogen. Als zwei Mädchen, von deren zwei verschiedenen Familien geboren wurden, kam es dazu, dass versehentlich diese beiden vertauscht wurden. Das eine lebte die vielen Jahre über in einem hochrangigen Konzern voller Wohlstand, während das andere von Unterschichtlern so heranwuchs wie der niedrigste Rang es vorsieht. Dein Pech dazu kam, dass wenige Jahre danach, als du fünf warst, die Eltern wegen Beziehungsproblemen Alkohol konsumierten und du die Erfahrung machtest von ihnen beschimpft und geschlagen zu werden. Noch schlimmer wurde es jedoch, dass deren Einfluss auf dich noch schwerer zuteilwurde, wo nicht allzu lange danach die Drogen mit ins Spiel kamen. Um so viel wie möglich zu haben schafften sie dich schließlich auch an diese Stoffe aufzutreiben. Nicht nur die Drogen selbst, sondern auch mit Kunden ihresgleichen ins Geschäft zu kommen. Da musstest du natürlich selbst welche nehmen, um überzeugend sagen zu können wie gut dieser Rausch sich anfühlt. Mittendrin von der Erzählung hörte Mayu gar nicht mehr zu. Und ihr Blick ins Leere gerichtet. All die Erinnerungen, die sie verdrängt hatte, kamen bildlich wieder hervor.
 

Dieser Zustand deines Alltags hielt bis fünfzehn an. Erst seit einem halben Jahr konntest du in die Familie, in die du eigentlich gehörst. Ob Schicksal oder nicht. So kam es, dass du zum wiederholten Male, durch die Wirkung der Drogen, ins Krankenhaus musstest. Wie es der Zufall so wollte befand sich deine richtige Mutter auch dort. Durch die DNA klärte sich auf wessen Kind du bist und der Tausch der Kinder wurde vollzogen. Wie ich noch dazu mitbekam befinden sich deine Ersatzeltern im Gefängnis, durch die Anzeige, die sie eingewirkt hatten. Seine Erzählung endete und wartete bis sie was dazu sagte. Leicht abgelenkt merkte das Mädchen mit den silbernen Haaren kurz danach, dass dieses von ihm erwartend angesehen wurde. …Und was willst du jetzt von mir? Da du nun davon weist.” sprach sie es direkt an was ihr verdächtig vorkam. Kluges Mädchen! Dein Misstrauen gefällt mir! Gut, dass du von alleine auf das Problem draufkommst! antwortete Tora zufrieden. Nun. Da du davon sprichst. Eine kurze Pause legte er ein. Die Miyabigaoka nimmt nur die besten hier auf. Erst recht nur die Vermögenden wie du ja weist. Unterschichtler haben hier nichts zu suchen! Zumal es deren an finanziellen Mitteln sowieso fehlt. Dabei grinste er hämisch. »Also wenn er nicht bald mal mit der gehässigen Art den ärmeren Menschen gegenüber aufhört, weis ich nicht was ich dann tun werde! Wirklich mehr als nur abstoßend…«
 

Ganz theatralisch beugte Tora sich zu dem Tisch vor und stützte seine Hände daran ab, während sein Blick nach wie vor auf ihrem ruhte. Weist du eigentlich, dass ich veranlassen sollte dich rauszuschmeißen? Diese Akte, die einem einen Einlass ermöglicht wie ernst diese Sache ist. Der Ruf von dir was gewesen war ist ein Skandal deiner Familie! Wenn das hier die Runde macht bist nicht nur du dran! Falls das Image dieser Schule beschädigt wird weist du ja was folgen wird! Das ist nicht akzeptabel und nicht tolerierbar! Je länger er ihr dieses Problem nahebrachte, desto gefährlich ernst wurde sein Gesicht. Also gibt es keine andere Möglichkeit als diese… So ist es! Seufzend kam ein Und dabei hatte ich gehofft, wenn ich es ertragen würde in diese Schule zu gehen, dass meine Eltern mich zumindest etwas in Ruhe lassen… Diesen Satz hörend legte er interessiert den Kopf schief. Allerdings…gäbe es etwas, um dieses Thema von der Miyabigaoka abzuwenden. Mit großen Augen horche sie auf. Der Sechzehnjährige schritt zu eines der Sofas und machte es sich dort sitzend bequem. Wie möchtest du das wiedergutmachen?
 

Zur selben Zeit streifte er sich die weiße Uniform Jacke ab, die er auf der Rückenlehne ablegte. Sein schwarzes Hemd sehend lockerte er seine Krawatte. Irritiert beobachtete die Schülerin ihn. Wo sie doch innerlich zugeben musste den Blick von ihm nicht abwenden zu können. Nun… Ich weis nicht. Gibt es wirklich etwas was mir helfen kann hier zu bleiben? Komm her. Dann erzähl ich es dir. kam es zurück. Zweifelnd sah sie in seine gelben Augen. Warum? Darauf gab er keine Antwort. Nur das breite Grinsen sprach Bände. Bedeutete im Klartext, dass sie keine andere Wahl hatte. Widerwillig fügte sie sich seinem Wunsch und stand dann vor ihm. Nochmal grinste er. Was ist denn? Ich beiße schon nicht. Diesmal erschien es Mayu so, als ob er wie ein Wolf einen Zahn hervor zeigte. Dass ihn das mehr als nur belustigte war offensichtlich. Ärgerlich spannte sich ihr Kiefer an. Doch mehr oder weniger kam sie dem nach und saß neben ihm. Was Tora als Aufforderung sah sie zu der Frage aufzuklären. Kommen wir nun zur Sache. Wie ich dir erklärt habe wäre ich als Schulsprecher verpflichtet dieses Detail zu melden. Es wäre ungünstig für dich, wenn deine Vergangenheit dir diese Chance verbauen würde. Daher ein Angebot. Ich würde dir helfen hier zu bleiben. Darauf aufpassen, dass außer mir und Kanade niemand Wind davon bekommt.
 

»Er will mir helfen? Damit hätte ich nicht gerechnet. Tora scheint wohl doch freundlicher zu sein als ich annahm. Sehr hilfsbereit von ihm!« Natürlich nur mit einer Gegenleistung! Ohne einem gewissen Nutzen bekommt niemand etwas! In ihrer Stimme hörte man wie sie mit solch einer Antwort schon gerechnet hatte, als sie darauf erwiderte: Schon klar. Das macht auch Sinn, dass du Stillschweigen bewahrst. Was möchtest du im Gegenzug von mir? Ich könnte dir Geld geben. Aber ich glaube davon hast du bereits mehr als genug davon. Ihr ratloses Gesicht ließ Tora auflachen. Nein. Das will ich wie du schon sagst tatsächlich nicht. Ich habe jedoch schon eine gewisse Vorstellung was ich von dir möchte! Sein Gesicht näherte sich ihr und lehnte sich ein ganzes Stück nach vor, sodass die Schülerin nun in der Liegeposition war. Tora? Was machst- Gerade pustete dieser sanft in ihr Ohr, knabberte sogleich an ihrem Ohrläppchen. Was zur Folge Erschaudern auslöste. Es sollte dabei jedoch nicht enden. Seine Lippen legten sich auf ihrem Hals und liebkoste sie weiter. Bis er die kurze Jacken Uniform aufknöpfte und sie davon befreite. Auch an ihrer Krawatte machte er sich zu schaffen. Nun das störende freigelegt küsste der Blondhaarige sich nochmals ihrem Hals entlang wo er noch nicht drangekommen war. Schließlich gelangte er mit seinem Tun bis zu ihrem Schlüsselbein. Das Mädchen unter ihm war verwirrt wie auch benebelt zugleich von dem geschehenen, dass kein Ton der Gegenwehr von dessen kam.
 

Toras Hände fuhren ihre Seiten entlang. Streichelten ihre Arme. Ganz automatisch hörte man ein entspanntes Keuchen. Mit dem Ellenbogen aufstützend nahm er mit der freien Hand ihr Kinn und hinterließ auf ihrem Hals seinen warmen Atem. In die violetten Augen von ihr konnte man nach wie vor diese Benebelung erkennen, was ihm ein dreckiges Grinsen brachte. In ihr Ohr hauchend sprach er: Diese Nähe, welche deine geschundene Seele braucht und dir Entspannung gibt. Willst du mehr davon? Oder soll ich aufhören? Dir muss allerdings bewusst sein, dass, falls du einwilligst, dass ich weiter machen soll, dies meine Bedingung an dich ist. Das schien ihre betäubten Sinne zu vertreiben was er kaum deutlicher ausdrückte. Mit geweiteten Augen drückte sie ihn von sich weg, was ohne Gegendruck geschah, und saß dann wie er aufrecht. Du meinst… Eine Sex Beziehung willst du dafür haben? Beziehung? … Ja, so eine Art meine ich. Kurz hielt Mayu inne. Doch von ihren Gefühlen hatte sich auch jetzt nichts verändert, weshalb sie sich ihre Worte zurechtlegte. Nun… Ich weis nicht. Eigentlich hätte ich es mir so vorgestellt mich einem Mann hinzugeben der mich auch liebt… Eine offene Beziehung jedoch… Sie schwieg und kaute unsicher auf ihrer Lippe. Das was Tora sah ließ seinen Mundwinkel zucken. Diese Reaktion mit der Lippe machte sie für ihn begehrenswert.
 

Du kannst aber auch gerne die Schule verlassen. Ein missfallenes Mundwinkel Zucken folgte. Das ist Erpressung! kam es zwischen den Zähnen hervor. Bemüht nichts Falsches zu sagen. Während der nun folgenden Worte rückte der Schulsprecher gefährlich nah an sie heran. Überleg doch mal was ich dir alles geben könnte, dafür dass ich nichts nach außen dringen lasse. Das ist doch ein fairer Tausch, oder etwa nicht? Es ist nur das was ich fordere. Solch eine Gelegenheit kommt nie wieder mich gnädig zu stimmen! Ihre Augen spiegelten Hass wider wie er seine Überlegenheit einsetzte. Noch näher kam er ihrem Gesicht, wo seine Zunge diesen kleinen Abstand ausnutzte spielerisch um ihrem Ohrläppchen herum zu gleiten, bis hin ins Ohrinnere. Tora, lass das gefälligst! Spiel nicht mit mir! hörte man ein empörtes Schnauben. Sich versuchend zu wehren schob sie ihn grob weg, doch er rührte sich keinen Zentimeter. Stattdessen hielt er ihre Hände fest, die mit aller Kraft versuchten, dass er aufhörte. Auf all das gab er jedoch keinerlei Notiz und fuhr bei seiner Tätigkeit ungerührt fort. Steckte seine Zunge sogar tiefer ins Ohr. »Scheiße… Was macht dieser Perverse da nur!!!« Lange hielt sie dem allerdings nicht stand sich dagegen zu sträuben. Ihr Körper reagierte anders, als sie es wollte. Und so fühlte sie wie ihre Wangen sich erhitzten. Seine geschmeidigen Bewegungen in ihrem Ohr lösten nach und nach etwas in ihr aus. Gelegentliches Stöhnen unvermeidlich.
 

Nach etlichen Minuten löste sich seine Zunge von ihr. Wie schön dein Stöhnen doch ist. So sehr du es auch abstreitest. Es gefällt dir was ich mache. Bist wohl eine kleine Masochistin, was? Dabei entlockte dem Blondhaarigen ein lüsternes Grinsen gepaart mit Bosheit. Sich diese Behauptung nicht gefallen lassend verteidigte sie sich. Was fällt dir ein du- Mayu… flüsterte Tora ihr verführerisch ins Ohr. Ich weis, dass du dem nicht abgeneigt bist mit mir dieses Spiel zu treiben! Dafür gehst du viel zu sehr darauf ein was ich tue! Das kannst du mir also nicht vorspielen! Du willst mich genau so sehr wie ich dich! Warum wehrst du dich so dickköpfig dagegen? Es würde dir gefallen, so viel ist sicher! Ich würde dir alles zu deiner Zufriedenheit machen. Keiner könnte dir so vieles bieten wie ich! Gebe dem nach was ich dir darbiete… Der Schulsprecher entfernte sich etwas von ihr. Wartete auf ihre Antwort. Mayu schluckte. Du spielst wirklich nicht fair… Kann sein. Doch ich nehme mir immer das was ich will! Und das aus Überzeugung! sagte er grinsend. Zögerlich kam ein Auch wenn ich es ablehnen werde. Mal angenommen ich würde dem zustimmen. Was passiert, wenn sich bei uns beiden irgendwann mehr entwickelt als nur Sex? Auf diese Frage nicht gefasst hob er überrascht eine Augenbraue. Dann verschlossen sich seine Gesichtszüge. Keine Angst. Dazu wird es nicht kommen! Ich bin an solch einer Beziehung nicht interessiert! Nur an dieser Art! Und so lange das bei mir so ist würde ich alles daransetzen, dass das auch bei dir so bleibt!
 

Trübsinnig wandte die Schülerin den Blick ab. So wie sie seine wahre Natur nun kannte hatte sie diese Antwort schon befürchtet. Und dennoch fühlte sie Beklommenheit in ihrem Herzen, was sich nicht abschütteln ließ. Jetzt verstehe ich warum dich alle Mädchen so bewundern, jedoch kein einziges so nah an dich herankonnte. Tora vernahm das verdutzt. Fing sich dann aber sogleich wieder. Findest du? Woher diese Annahme? Soll ich dir zeigen wie nah ich tatsächlich den Mädchen an dieser Schule gekommen bin? erwiderte Tora keck, wobei er erneut ihr Kinn gefangen hielt. Verärgert funkelten die Augen des Mädchens. Nein, danke! Diese Details will ich wirklich nicht wissen! Hehe. Eifersüchtig etwa? Nüchtern erwiderte sie: Auf dich? Weshalb sollte ich. Außer dein Aussehen gibt es nichts was dir Punkte verleihen würde, um dich interessant zu finden! Den Griff seiner Hand weggeschlagen neigte sie den Kopf. Zudem meinte ich nicht das Sexuelle was dich wohl ziemlich besessen macht! Was ich damit ausdrücken wollte war… Dein Herz, an das kein Mädchen durch deine Distanz herankommt. Finde ich traurig. Leicht von der Rolle biss er die Zähne zusammen, während er seine Hand zur Faust formte.
 

Ach ja? Ich finde du solltest wohl lieber bei dir anfangen, anstatt dich in meine Angelegenheiten einzumischen was dich nichts angeht! Finster ließ er der Silberhaarigen seine jetzige Stimmungslage sehen. Diese bedrohliche Aura machte ihr Gänsehaut. Nun drehte der Schulsprecher den Spieß um und fing an sie gehässig anzusprechen. Zumal mein Problem längst nicht so gewaltig ist als deines! Ich würde dir wirklich raten mein Angebot anzunehmen, bevor das noch hässlich endet! Obwohl es dir wohl kaum was ausmachen wird wieder bei null anzufangen, mit der Suche deine Zukunft zu verbessern! Schließlich warst du ja schon die meiste Zeit ganz am Boden, so wie es sich für Unterschichtler gehört! Vielleich möchtest du lieber zurück wo du mal warst? Mich würde nicht wundern, wenn du noch immer drogenabhängig bist. Hat es dir Spaß gemacht dich mit Drogen abzugeben? Vielleicht sollte ich mal zu dir kommen. Wenn ich fragen würde, würdest du mir anbieten Drogen zu nehmen? Auf einmal hörte man ein lautes Geräusch durch das Zimmer gehen. Sich nicht mehr unter Kontrolle gehabt hatte ihn eine Ohrfeige erwischt, was seinen Kopf zur Seite schleudern ließ.
 

Stark gerötet legte Tora mit geweiteten Augen eine Hand auf seine Wange. Dann fiel sein Blick auf die Schülerin und bekam einen furchteinflößenden Ausdruck in den Augen. Sein Mund öffnete sich bereits, doch Mayu kam ihm zuvor. Wie kannst du es wagen mich so zu verurteilten, obwohl du mich überhaupt nicht kennst! Hör auf von Dingen zu reden, wovon du absolut keine Ahnung hast! In den Augen glänzten Tränen, wobei manche schon ihren Weg hinunter zur Wange fanden. Du hast ja einen noch viel schlechteren Charakter als ich dachte! Und damit du erleichtert bist: Von den Drogen habe ich mich inzwischen losgerissen und nehme gänzlich keine mehr! Mit diesen Worten griff sie nach der Uniform Jacke als auch der Krawatte, die sie beide wieder an die richtige Stelle richtete, und stand vom Sofa auf. So schnell wie möglich machte die Schülerin sich auf dem Weg zur Tür. Eines will ich dir noch sagen! Halte dich in Zukunft von mir fern! Ich will nichts von deinem Sex Angebot wissen! Lass dir was besseres einfallen was ich als Bedingung erfüllen soll! Damit öffnete sie die Tür und mit einem Rums fiel sie ins Schloss.
 

{Rückblick Ende}

Die Schattenseite einer reichen Familie

Mayus Sicht:
 

Kaputt von diesem mühseligen Tag ließ ich mich auf den schwarzen Ledersitz des Limousine Wagens fallen. Die Umhängetasche neben mich legend. Der Chauffeur fragte so wie immer nach meinem Wohlbefinden, bevor dieser dann vom Gelände der Schule losfuhr. Erleichtert seufzte ich. »Wenigstens bin ich Tora ab hier dann los! Er macht mir schon in der Miyabigaoka das Leben schwer! Und weis zu viel von meiner Vergangenheit! Was ist aber, wenn er meine Adresse auch noch herausfindet…? Dann habe ich wirklich ein Problem! Zuzutrauen wäre es diesem perversen Schulsprecher…« Den Tag Revue passieren lassend versteifte sich mein Körper. Dabei die Hand zur Faust geballt. Abgesehen davon mich in den Pausen, von anderen abgeschirmt versteht sich, zu belästigen hatte Tora es sich auch zur Aufgabe gemacht mir in einer AG aufzulauern. In dem Schach-Club, Tischtennis und Zoologie-Club hatte ich mich in der ersten Woche eingetragen. Allesamt recht interessant. Wobei ich bei der Tätigkeit Schach erst mal warm werden müsste. Hatte ich so meine Probleme damit. Jedenfalls, was Tora betraf, hatte er sich die Ehre gegeben mir in dem Tischtennis-Club einen "Besuch" abzustatten. Was er damit bezweckt hatte war mir schleierhaft. Doch was schlechtes würde es sicherlich bedeuten, wenn es Tora persönlich war, der sich was in den Kopf gesetzt hatte. Wie ich mir vorstellen konnte würde es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Schulsprecher auch in den anderen AGs auftauchen würde. Doch hatte ich zumindest bei dem Zoologie-Club eine kleine Hoffnung, dass er mich dort niemals belästigen würde. Sich eher daran langweilen würde mit Tieren Zeit zu verbringen. Hoffte ich jedenfalls.
 

Wenn ich an das vergangene an gestern zurückdachte, wo ich dann diese Seite von ihm kennenlernte. Im Grunde genommen war es mir unerklärlich, dass ich Mitleid für diesen Kerl empfunden hatte. Sein Charakter war geradezu abstoßend gewesen und ebenso boshaft. Dass er keine Frau fürs Leben fand war ganz und allein sein Verdienst! Seine Lebensweise an dieses Thema mit Frauen heranzugehen beschwor das ja geradezu herauf! Mit keiner hier in der Miyabigaoka meinte er es ernst, nur den Spaß und Vorteil für ihn sehend. Ich wollte gar nicht erst wissen das wievielte ich gewesen wäre, hätte ich das alles schweigend so hingenommen, ohne ihm zu verdeutlichen wie falsch seine Handlung doch war. Wie sich das für die Mädchen anfühlte ging ihm aus seiner Sicht ja nichts an! Eher vielmehr noch genoss dieser Sadist es wie seine weiblichen Opfer darunter litten! Und doch durch seine hohe Position, dazu noch, dass man auf Unglauben anhand seines Schauspiels stoßen würde, nicht zu vergessen seine Machtausübung, falls man sich ihm widersetzte, trauten diese sich nicht etwas gegen ihn zu unternehmen. In diesem Schulsystem stimmte so einiges nicht! Diese Ohrfeige zuletzt bereute ich auch heute nicht. So dreist Behauptungen anzustellen musste ich einfach damit beantworten. Ich war mir allerdings sicher, dass das mal ein Nachspiel haben würde. … Mir fiel gerade erst auf, dass ich dauernd über ihn nachdachte. »Weshalb handeln sich meine Gedanken ausschließlich um diesen Igarashi?! Dabei kann es mir gar nicht egaler sein was mit ihm ist! Verdammt!« Verärgert kaute ich auf meiner Lippe.
 

Die Zeit verging, indem ich aus dem Fenster schaute, bis schlussendlich vor meinem Zuhause geparkt wurde und ich ausstieg. Nun vor diesem monströsen Gebäude stehend erschauderte es mich bei dem Gedanken mich darauf mental "vorzubereiten" was mich dann erwarten würde. Tief durchatmend betätigte ich mit elektronischem Sicherheitshandabdruck die Tür und ging rein, bevor ich diese hinter mir schloss. Eine Person ließ mich aufschrecken. Brauchte somit eine Minute, um mein Herz zu beruhigen. Vor mir stand der Butler James. Herzlich willkommen zurück, gnädiges Fräulein. War Ihr Tag und die Rückfahrt denn zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen? Ja, war es… Danke, dass du fragst. Diese geschwollen unterwürfige Art mich zu empfangen, genauso auch mir zu dienen, war mir nicht besonders geheuer. Besser gesagt, ich hasste es! Zudem eines der Gründe, bevor ich nach der Schule meinen Eltern begegnete, war immer diese störende Begegnung meines Butlers. Er war mehr als nett, rücksichtsvoll und zuvorkommend. Doch jedes Mal, wenn ich das Gebäude betrat, erschreckte er mich. Erstens da ich in Gedanken war, und zweitens tauchte dieser wirklich wie ein Geist auf, ohne dass man es bemerken würde. Das freut mich. Nun, ich gebe dem Herrn und der Herrin des Hauses Bescheid, dass Sie angetroffen sind. Somit drehte sich James um und ging in eines der vielen sehr großen Räume. Ich folgte ihm schwermütig.
 

Wie der Schulsprecher der Miyabigaoka damals schon gesagt hatte, war ich die Tochter eines Mode Konzerns. Mein Vater, Taiki Akimichi, machte seine Arbeit und Geschäfte als angesehener Maßschneider. Während Manami Akimichi, meine Mutter, als Model ihm in der Familie behilflich war. Doch nicht nur für ihn, sondern sie war auch in ganz Japan bekannt. Die Familie Akimichi war daher stark im Mittelpunkt. Viele andere Firmen suchten uns auf, um Aufträge für sich zu sichern. Wieder bogen der Butler und ich ab, seit ein paar Minuten ging das so. So riesig war dieses Grundstück. Da meine Orientierung nicht gerade die beste war, so war ich doch froh darüber, dass James mich führte. Allmählich erkannte ich, dass uns der Weg direkt in Vaters Arbeitszimmer führte. Vor diesem standen wir nun. Der hochgewachsene Mann machte den Finger krumm und klopfte an die Tür, bevor er nach ein paar Sekunden die Türschnalle runter drückte. Die Tür nun auf betraten wir das Zimmer. Der Raum war enorm groß und hatte viele kostspielige Gegenstände. Als Deko an manchen Ecken Zimmerpflanzen, an der Decke ein Kronleuchter und zwei begehbare Kleiderschränke. Ein Podest sowie ein Model Steg. Auch für das Foto Shooting hatten all die Geräte Platz. An einer anderen Stelle des Zimmers stand passend dazu ein riesiger Tisch, darauf unter anderem die Nähmaschine, welche mein Vater so gut wie immer im Betrieb hatte. Ich sah auch ein aufgeklapptes Skizzenbuch, seine neueste Idee sichtbar zu erkennen. Daneben ein Kleiderständer, wo Jacke und Hut hingen. Der Fotograf knipste einige Fotos, meine Mutter dabei mit dem geschneiderten roten Abendkleid meines Vaters hin und her schwenkend. Eine aus Diamanten besetzte Kette funkelte bei jeder Bewegung. Stolz und graziös posierte sie strahlend, sowie ausdrucksstark vor der Kamera.
 

Ihr langes Haar bis zur Brust gehend erkannte man, dass ich ihre Haarfarbe geerbt hatte. Die Augenfarbe jedoch nicht, die meiner Mutter schimmerten in einer ähnlichen Farbe wie das Haar. Grau, mit einem Stich von Schwarz. Genau so, Manami! Diese Ausstrahlung passt perfekt! Ich möchte mehr von diesem Blick! rief der Fotograf begeistert. Mein Kopf bewegte sich zu meinem Vater, der mit funkelnden Augen, welche Violett waren, im Hintergrund stand und das Schauspiel beobachtete. Sein kurzes Haar hatte eine bräunliche Farbe. In seinen Händen ein Skizzenblock mit einem Stift zwischen den Fingern, das geradezu eifrig auf dem Papier glitt. Als sie Schritte hörten drehten alle drei ihre Köpfe zu uns Neuankömmlingen. Oh. Wenn das nicht Mayu Akimichi ist! kam es lächelnd von dem Mann mit dem Fotoapparat. Mayu, Liebes! Wie schön, dass du zuhause bist! hörte ich die liebevolle Stimme meiner Mutter. Mein Vater trat zu mir und umarmte mich kurz. Willkommen zuhause, Mayu. Dann sahen wir uns einige Sekunden an. Guten Tag Vater, guten Tag Mutter. grüßte ich beide höflich. Ich lächelte aufgesetzt. Diese Begrüßung war das erste was beide mir eintrichterten seit ich hier nun auch lebte. Dann machen wir Feierabend, meine Gnädigste! Ich lasse euch nun mit eurer Tochter alleine. Überrascht kam von meiner Mutter: Wie?? Ist das denn in Ordnung?
 

Ja, ist es. Das wichtigste haben wir im Kasten! Wir können ruhig morgen weiter machen! Er ging hinaus und winkte zum Abschied. Danach waren wir nur noch zu viert im Raum. Wie ging es dir in der Schule? So weit gut. Nichts woran man sich sorgen müsste… antwortete ich meinem Vater. Ich verschwieg lieber was für Differenzen ich mit Tora hatte. Die beiden würden es mir sowieso nicht glauben. Allein dass der Sohn des Igarashi Multikonzerns in der Miyabigaoka mit involviert war reichte schon aus, um meine Eltern hellauf zu begeistern. Nun. Da du jetzt wieder hier bist können wir den Unterricht fortsetzen. Oh, warte einen Augenblick, Liebling! Ich ziehe mich nur schnell um! Schon war sie hinter der Umkleide Trennwand verschwunden. Als meine Mutter von dieser wieder hervor kam stand sie, nun sagen wir mal, in alltagstauglicheren Klamotten. Zumindest aus der Perspektive eines Models. Ein langer Rock der Farbe Dunkelblau bewegte sich im Schritt. An der Seite befand sich ein tiefer Schnitt, der somit viel Einblick auf ihr Bein ermöglichte. In der gleichen Farbe war das Top, welches schulterlos und am Hals befestigt bis zur Hüfte ging. Beides in einer so guten Qualität, dass man schon allein vom Hinsehen keinen Zweifel bekam, dass diese aus Marken Designs entworfen wurden. Zum Schluss noch hängende Ohrringe, die all das andere an ihr in nichts nachstanden. Das aller wichtigste Motto ihrer Mode war jedoch: Als Frau all ihre Reize darzubieten.
 

Der Rock, welcher bis zu den Knöcheln ging, betonte ihre Hüften sowie auch ihre Beine. Das Oberteil zeigte viel Haut und besonders formte dieser ihre Weiblichkeit. Selbst mit ganz normalen Klamotten wie ich sie mal früher hatte - die übrigens gleich entsorgt wurden, so schockiert waren meine Eltern - waren ihre Brüste nicht zu verfehlen. Mir persönlich wäre das zu gewagt… Und obwohl meine Mutter ohne Zweifel hübsch war fand ich hatte sie es doch nicht nötig sich so zu präsentieren… Dann können wir ja beginnen! Mayu, setz dich bitte dorthin. Nickend tat ich das was Vater von mir wollte. Schließlich saß ich auf dem Schreibtischsessel, an welchem für gewöhnlich er seiner Arbeit nachging. Alles weitere geschah wie sonst auch, seit ich ebenfalls ein Teil dieser Familie wurde. Benimm Stunden, man lehrte mich unnachgiebig die Tätigkeit, besser gesagt das Gespür für Schneidern und Mode. Schließlich sollte ich eines Tages in die Fußstapfen meines Vaters treten… Und in die meiner Mutter noch dazu. Sie war von dieser Idee nicht abzubringen, dass ich irgendwann genau wie sie ein Model voller Aufmerksamkeit und im Mittelpunkt stehen würde. Ein Star, dass von allen umringt wird… In ihrer Welt sie, die ein Model war, ein Model ausbildete… Genauso wie mein Vater mir das bis zum Umfallen beibringen wollte - dazu war noch zu sagen, dass ich das einzige Kind dieser Familie war - entsprach das auch nach ihren Wünschen.
 

Sprich; Ich sollte dazu noch unerbittlich üben, bis ich wie ein professionelles Model posieren und gehen konnte. Zum Schluss musste ich mich mit den beiden begleitend auf dem Weg zum Speisesaal machen, um die Regeln am Tisch mir einzuprägen. Es war nach wie vor schwierig für mich all die Bestecke auseinander zu halten, wo ich doch nur den einfachen Standard bisher in meinem Leben kannte. Erst dann konnte ich mich meinen Hausaufgaben widmen. Freizeit für mich nutzend hatte ich so gut wie gar nicht, wenn ich das Haus betrat… Ironischerweise nur, wenn ich mich in der Miyabigaoka aufhielt. Nach dem Vorbereiten des nächsten Tages für die Schule ließ ich mich erschöpft ins Bett fallen. Körperlich sowie geistig brauchte ich nun Ruhe. Es war auch an der Zeit schlafen zu gehen. Später Abend zeigte mir der sich schwarz verfärbte Himmel. Ebenso bestätigte sich das auf meinem Wecker, dass es recht spät war. Ich ließ meine Gedanken an dem heutigen Tag schweifen und starrte rauf zur Decke.
 

»Hach… Wenn der mühselige Tag zuhause sich doch nicht ständig wiederholen würde… Mich schaudert es immer von der Schule hierher anzukommen. Vor lauter Pflichten - was eigentlich überhaupt nicht mein eigener Wunsch ist - habe ich nicht für eine Minute Zeit für mich selbst! Genauso wie die Erwartungen meiner Eltern, dass ich dann dem gleichen nachgehen sollte. Das empfinde ich als unglaublich erdrückend diese Last zu tragen… Und dabei will ich doch einen ganz normalen Beruf, ohne Aufmerksamkeit zu erlangen, was für "nicht reiche" genau das richtige ist erlernen. Wie groß mein Wunsch doch ist Bibliothekarin zu werden. Doch meine Eltern hören mir da erst gar nicht zu…« Ich hatte vor geraumer Zeit mein Anliegen meiner Vorstellung, was die Zukunft betraf, den beiden angesprochen. Was das für eine Reaktion auslöste war mehr als strafend…
 


 

{Rückblick}
 

Einmal, was sehr selten vorkam, hatten meine Eltern den Unterricht verkürzt, sodass wir gemeinsam Abendessen konnten. Das Besteck klimperte, die beiden redeten angeregt über dieses und jenes. Ich hielt mich im Hintergrund und hörte halbherzig zu. Meistens ging es um den Tratsch von Mode, Kosmetik und wie andere Berühmtheiten sich präsentierten. Es kotzte mich inzwischen so an. Dauernd dieselbe Leier. Meistens wusste ich schon was einer der beiden antworten oder von sich geben würde. Es hing mir zum Hals raus, ich war es so leid… Bis das Thema sich auf mich bezog was alles gut gelaufen war und manches verbessert gehörte. Vater und Mutter erzählten aufgeregt wie es nach ihren Vorstellungen aussah, wenn ich das Erbe antreten würde. Es war lieb gemeint, aber… Vater, Mutter. Dürfte ich- Wie schön erwachsen sie dabei aussehen würde, findest du nicht, Liebling? Ja, und wie hinreißend Mayu herausstechen würde! Alle sich nach ihr umdrehen und bejubeln würden! Und die Herzen aller Männer erobert! Hach, noch einmal jung müsste man sein! schwärmte Mutter in ihrer eigenen Welt. So hört mir doch zu! Ich- Natürlich wird sie nur mehr beim Arbeiten sein, doch das Resultat kann sich dann sehen lassen! Aller Munde wird man nur mehr über unsere Tochter sprechen, noch mehr Ansehen steigern von der Beliebtheit, die ihr gebühren wird!
 

Allerdings bräuchte sie Unterstützung. Alleine würde sie es schwer haben all dem gewachsen zu sein. Was meinst du Schatz, sollten wir allmählich anfangen für Mayu Heiratsanträge zu organisieren? Es reicht! Haltet endlich die Klappe!!! schrie ich mit gesenktem Kopf und stand auf, während ich mich unüberhörbar an dem Tisch abstützte. Allgemeines Schweigen. Aber Mayu… Was hast du, Liebes? Nach Mutter hörte ich schon die verärgerte Stimme meines Vaters. Wie redest du denn mit uns! So nicht, junge Dame! Das was du bei diesen…Leuten gelernt hast wirst du nicht in diesem verwahrlosten Ton deines Standes hier verlauten lassen! Was würden denn die Leute von uns denken! Werde dir endlich bewusst wessen Tochter du bist! schimpfte er harsch in einem unnachgiebigen Ton. Ich biss die Zähne zusammen und blickte rauf zu meinem Vater, der ebenfalls aufgestanden war. Nur meine Mutter blieb sitzen und sah besorgt zu mir hinüber. Verzeih meinen Ton, Vater. Aber jetzt hört ihr mir mal zu! Ich bemühe mich seit ich bei euch bin immer, dass ihr stolz auf mich seid! Sage nichts was euch missfällt, auch wenn ich eigentlich anderer Meinung bin! Da hätte ich doch aber zumindest gerne ein Mitspracherecht auf das was meine Zukunft betrifft, oder etwa nicht?! Ist das zu viel verlangt, dass ihr meinen eigenen Wunsch respektiert?! Die letzten Worte schrie ich nur mehr verzweifelt. …Komm, setz dich wieder hin, mein Kind. Innerlich ausgelaugt befolgte ich den nun sanfteren Worten meines Vaters. Er tat es mir gleich.
 

Also gut. Was möchtest du uns nun so wichtiges mitteilen? Leicht zitternd bewegte sich mein Mund. Also, es ist so. Diese Erwartungen, die ihr beide in mich setzt, sind so hoch, dass ich mich kaum wohl fühle hier zu sein! Ich schätze es sehr, dass ihr euch so viele Gedanken um mich macht was aus mir später werden wird. Wirklich, es freut mich, dass ich euch nicht egal bin. Doch… Es ist nicht mein persönliches Erstreben von Mode Design und als Model um die Länder zu reisen. Ich möchte, mich von Büchern umgeben, eine Bibliothekarin werden. Nun mein Innerstes ausgesprochen wartete ich auf die Reaktion meiner Eltern. Die Stimmung empfand ich dann als unangenehm, als ich meinen Vater verächtlich schnauben hörte. Tse! Das soll doch wohl ein Witz sein… Meinst du das wirklich ernst?!!! Über so etwas so schlecht Witze zu reißen… Man merkt, dass dir all die Jahre in der Umgebung aus der Unterschicht nicht gutgetan haben! Aber es ist mein Ernst! Ich fühle mich- Schweig, Mayu! Du solltest mich nicht noch mehr enttäuschen… Betreten schwieg ich. Bitter lachte mein Vater auf. Was habe ich nur falsch gemacht, dass ich mir so einen Unfug von dir anhören muss! Mir scheint, du brauchst einiges mehr an Unterricht, um erwachsen zu werden! Schockiert von meiner Aussage hatte meine Mutter dazu auch etwas zu sagen. Mayu, warum um alles auf der Welt ziehst du das Alltägliche aus der Unterschicht mehr vor, als den Reichtum unserer Familie??? Das ist schrecklich was du da von dir gibst… Diese verarmten Menschen haben dich beeinflusst, dich einer Gehirnwäsche unterzogen! Wie traurig was aus meiner richtigen Tochter geworden ist… Dabei ist dein Aussehen zu schön, um keine Aufmerksamkeit zu bekommen! Welche Schande!
 

Tränen bildeten sich in ihren traurigen Augen und hielt ihre Hände vors Gesicht, bevor der Schwall ihrer Gefühle zu hören war. Mein Vater, der neben ihr saß, streichelte beruhigend über ihren Rücken. Sagte aufmunternde Worte zu ihr. Sein Blick mehr als mitfühlend. Bis er mich strafend ansah. Ich schluckte. Aber das seht ihr falsch! Als ich weiter reden wollte fiel mir mein Vater mit wutverzerrtem Gesicht ins Wort. Hast du dir eigentlich mal Gedanken gemacht wie es uns damit geht was du begehrst! Was glaubst du geben wir beide uns so viel Mühe für dich und stecken so viel in unsere Arbeit! Der Erfolg ist das wertvollste Gut, der größte Stolz unserer Familie! Ohne dies wären wir nichts in der Gesellschaft! Mit deinem Wunsch würden wir das Gespött Japans werden! Du bist nun mal das einzige Kind der Familie! Was wird aus meiner Arbeit, wenn ich es nicht mehr ausübten kann, aber du dich weigerst dich dieser Aufgabe anzunehmen?! Oder aus dem Model Geschäft deiner Mutter, wo sie dir mit so viel Stolz diese Welt zeigen möchte?! All das hätte keinen Wert mehr, wenn du es tatsächlich nicht weiterführen würdest! Sind wir dir etwa nicht wichtig genug, um uns niedergeschlagen zu sehen?!
 

All diese Vorwürfe zu hören verließ meinen Mut mich für das einzusetzen was ich doch aus tiefstem Herzen wollte. Sie hatten recht was sie sagten. Ich dachte zu egoistisch. Ließ das außer Acht was meine Eltern dafür gaben. Aber…sollte ich denn unglücklich werden, während die beiden zufrieden über das Ergebnis ihrer Arbeit waren??? Jetzt wurde ich als böses Mädchen abgestempelt das undankbar zu ihren Eltern war… Trotzdem machte ich noch einen Versuch. Warum ist es euch so wichtig, dass ich diese Aufgaben erfülle, die ihr bei mir sehen wollt? Bevor ich kam war das Mädchen Fumiko doch dem verpflichtet all das gerecht zu werden. Sie ist dafür qualifiziert das Erbe anzutreten, was bei mir nicht der Fall ist! Entsetzt starrten mich Vater und Mutter an. Ich wusste ich hatte wieder was Falsches gesagt. Warum denkst du, dass Fumiko wichtiger ist als du?! Du bist doch unsere Tochter! Unser Fleisch und Blut, was sie nun mal nicht ist, auch wenn sie das aus der Picke von uns beiden gelernt hat! Ich kann nicht mehr! Verzweifelt hielt meine Mutter sich in Vaters Armen fest und schluchzte an seiner Brust. Jener besah mich mit einem düsteren Blick, der mir den Rest gab überhaupt einen Ton von mir zu geben. Sag jetzt kein Wort mehr! Damit löst du nur Unheil aus! Und ich schwieg. Den Rest des Abendessens blieb es still zwischen uns allen.
 

{Rückblick Ende}
 


 

An diesen Moment zurückdenkend ließ meinen Körper frösteln. Der Versuch meinerseits scheitere kläglich sie dazu zu bringen mich zu verstehen… Erst recht mir richtig zuzuhören. Es hatte keinen Sinn es anzusprechen. Seit diesem Gespräch hatte ich es nicht mehr versucht es noch einmal anzugehen. Noch immer blieb das in meinem Gedächtnis wie mein Wunsch auf meine Eltern eingewirkt hatte. Ich liebte es wirklich mich mit Büchern zu beschäftigen. Dort konnte ich in eine andere Welt, an der mein seelischer Schmerz mich nicht verfolgte. In diesem Hobby fühlte ich mich geborgen und blühte darin vollkommen auf, weshalb ich einen Narren an Mangas und Animes gefressen hatte. Obwohl mir natürlich bewusst war wie eigenartig das aussah, für einen solch hohen Stand wie der meine. Mich somit auf die Seite der Nerds schlug. Doch das war mir egal. Bei diesem Thema fühlte ich mich zum ersten Mal so richtig glücklich. Verbittert dachte ich nochmal an das zurück was mir im Kopf geblieben war. Wie ich damals zu ihnen schon gesagt hatte war ich dankbar dafür, dass meine richtigen Eltern sich um mich sorgten, im Gegensatz zu denen, die mich großgezogen hatten. Mich von dem Loch raus holten und mir eine Zukunft gaben.
 

Der Entzug jahrelanger Drogen war brutal gewesen. Aber ich war mehr als froh von dieser Sucht losgekommen zu sein. Um ehrlich zu sein wüsste ich nicht wie lange ich es in diesem Zustand ausgehalten hätte… Daher konnte ich es den beiden nicht so wirklich übelnehmen, dass die Freude meines Erstrebens sich in Grenzen hielt. Durch meinen Vater und meine Mutter hatte ich zum ersten Mal einen Grund weiter zu leben. Wurde mein Wille geweckt, wo ich doch zuvor des Lebens überdrüssig war. In vielerlei Hinsicht stand ich den beiden tief in der Schuld. Und dadurch kam ja auch dieser Einfall mein Hobby zum Beruf zu machen. Es war trotz allem wirklich nicht das wahre ständig unterdrückt zu werden. Besonders wenn es auch noch die eigenen Eltern auslösten. Ob ich das Ziel Bibliothekarin jemals erreichen würde lag in den Sternen. Nahezu ungreifbar. Natürlich würde ich noch weiter alles versuchen was möglich war. Doch mein Optimismus hielt sich in Grenzen. Schwer atmete ich aus und legte mich auf dem Bauch. Die Decke auf meinem Körper, welche mir die nötige Wärme gab, bettete ich mein Kinn auf meine ineinander gefalteten Hände. Noch eine Sache machte mir Kopfschmerzen. Genau so viel was meine Eltern in mir auslösten. Und zwar der Schulsprecher… »Dieser Kerl ist mir ein Rätsel. Wie kann man bloß so…so werden?« Ich verstand es einfach nicht. So jemandem wie ihm war ich bisher noch nie begegnet. Mich nun auf dem Rücken drehend stand ich sogleich vom Bett auf. War mir erst jetzt bewusst, dass ich die Schuluniform noch immer am Körper trug. Noch kurz ein paar Schritte zum Kleiderschrank machend holte ich mir ein violettes Nachthemd heraus. Die Kleidung der Miyabigaoka ausgezogen legte ich diese auf der Lehne des Schreibtischsessels ab. Das samtige Nachthemd nun am Körper tragend tapste ich mit nackten Füßen zum Bett, bevor ich mich dort niederließ. Zuletzt knipste ich das Licht meiner Nachttischlampe aus. Zugleich seufzte ich schwer. Die Decke bis zum Kinn gezogen kuschelte ich mich entspannt hinein. Langsam wurden meine Lider schwer und schlief bald ein.

Schulische Leistungen

Toras Sicht:
 

Eine Viertelstunde vor Stundenbeginn trudelten die letzten Schüler ein. Sowie auch Mayu Akimichi. Ich wusste genau wie ihre Laune sinken würde, wenn sie mich jetzt schon sah. Weshalb ich vor dem Schultor an der Wand gelehnt auf sie wartete. Viele Mädchen winkten mir kichernd zu, doch manche hatten den Mut mir einen zusammengefalteten Zettel - welche natürlich mit geröteten Wangen stotterten - zu überreichen. Die ich achtlos in meine Hosentasche steckte. Zu gegebener Zeit würde ich diese entsorgen. Der Gedanke an den überfüllten Schulbriefkasten - der wie nicht anders zu erwarten an mich adressiert sein wird - ließ mich genervt die Augen verdrehen. Nicht, dass ich es nicht genoss von ihnen umschwärmt zu werden. Das gab mir wieder diese Überlegenheit, die mir überaus gefiel. Nur war es ermüdend dauernd diese Weiber mir so leicht gefügig zu machen. Keine Herausforderung für mich. Nun, ich musste mich ja um diese überflüssigen Briefe nicht kümmern. Dazu hatte ich andere, die diese Aufgabe übernahmen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Da kam auch schon das Objekt meines Aufenthaltes. Genau wie von mir erwartet fingen ihre violetten Augen an diesen genervten Ausdruck anzunehmen. Hallo, Igarashi. Was verschafft mir denn die "Ehre", dass du auf mich wartest? Die höfliche Anrede wurde vollkommen von dem vor Sarkasmus triefenden Ton verschluckt.
 

Diesen respektlosen Ton vernommen ließ mich verstimmt eine Augenbraue in die Höhe heben. »Wie die mit mir redet… Das sollte ich ihr wohl auch möglichst bald verklickern wie das hier abläuft! Nämlich als Frau unter mir stehend um meine Gunst bettelt!« Allerdings war das für den Moment doch etwas was meine Laune hob. Es war erfrischend ihren Unmut mir gegenüber zu spüren zu bekommen, was die anderen Tussen nicht dazu imstande waren. Ach, kein allzu nennenswerter Grund. Außer, dass mir auch zu Ohren kam unter welchem Defizit du noch so leidest. Sie schäumte schon vor Wut. Das las man deutlich in ihrem Gesicht. Mit dem Satz Und zwar in Orientierung. beendete ich die Erklärung. Zu schade für Mayu, dass sie kein Talent fürs Schauspielern besaß. Dafür verschaffte es mir umso mehr Vergnügen. Mein Grinsen vertiefte sich. Ich frage mich so langsam was mit dir nicht stimmt! Dein "Hobby" gestaltest du ziemlich einfallslos! kam es verachtend. Ich merkte schon wie mich das anstachelte. Und mein Körper sich auf ihren Ton anspannte. Jedes Mal mehr, wenn sie sich sträubte, wollte ich sie mehr denn je. Bevor ich allerdings einen Konter ansetzen konnte ging die Silberhaarige auch schon an mir vorbei. Irritiert blieb ich in der Position, bis ich ihr sofort nachging. Recht nah hinter ihr gehend kamen wir in unsere Klasse an und setzten uns auf die jeweiligen Plätze. Zu ihrem Glück wie ich mir denken konnte war ihrer etliche weiter weg von mir. Ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln. Die letzten Minuten nutzten wir Schüler damit aus den Taschen das nötige für die Unterrichtsstunde auf dem Tisch bereit zu legen. Als die Glocke erklang betrat der Lehrer des Fremdsprachen Fachs Englisch den Raum.

Wie es sich vorbildlich gehörte grüßten wir ihn höflich mit einer Verbeugung. Knallend unter der Last des Buches lag dieses dann auf dem Lehrerpult. Na dann auf ein Neues, liebe Schüler! Nehmt die Bücher heraus und schlagt von gestern die Aufgabe der Seite 23 auf! Kurz darauf wies er uns an einige Aufgaben durchzugehen. Der Raum war still, als alle sich an die Arbeit machten. Zur Freude des Lehrers. Und von mir versteht sich. In meiner Klasse wagte sich niemand sich schlecht zu benehmen. Selten, aber doch, gab es von anderen Klassen welche, die sich über meine Regeln hinwegsetzten, da ich nicht in deren Räumen zuständig war. Solche gehörten zu dummen Leuten, die glaubten, dass sie von mir nichts zu befürchten hatten. Ich ihnen nicht schaden konnte. Dabei bewies ich ihnen mehr als nur das Gegenteil wie sehr sie sich irrten. Solche Aufgaben gehörten für mich, als Schulsprecher, eben auch dazu meine Macht zu demonstrieren, dass praktisch alle ohne mich ein nichts wären. Zufrieden von den konzentrierten Gesichtern der Schüler widmete auch ich mich nun den gewählten Seiten des Englisch Buches.
 

Nach zwanzig Minuten hatte ich diese, als auch Zusatz Aufgaben, die der Lehrer mir aufgrund meiner Bitte gab, problemlos fertigbekommen. Ich schielte seitlich zu Akimichis Sitzbank. Und bekam mit, dass sie so ihre Probleme damit hatte. Das war natürlich so wie sie aufgewachsen war nichts neues was ich da sah. In den meisten Fächern verhielt es sich nicht anders. Abwechselnd an den Haaren raufend und an der Lippe kauend - vor zwei Tagen konnte ich das bei ihr auch schon beobachten, was nach wie vor auf mich erotisch wirkte - verzog sich ihr Gesicht verzweifelt. Lange sah ich mir dieses interessante Bild an. Dann amüsiert darüber überlegte ich schon zu ihr zu gehen und ihr zu helfen, als jedoch die Schulglocke ertönte. Das Buch schließend sagte der Lehrer noch Der Rest, für welche, die es nicht geschafft haben, ist Hausaufgabe! und ging dann hinaus. … Was?! Ach, so ein Mist! hörte ich sie fluchen. Also wirklich. Das Mädchen schaffte es immer mich zu unterhalten. Was mich zum Schmunzeln brachte. Die weiteren Stunden liefen ähnlich ab.
 

Gerade ging ich den Flur entlang und suchte mit meinen Augen die Umgebung ab. Andere Schüler sagten mir, dass Mayu sich in der Bibliothek aufhielt. Wie passend, wenn ich so an die Stunden zurückdachte. Schließlich kam ich dort an und betrat besagten Raum. Eine Bibliothekarin im Jahre von vierzig bewachte die Ordnung der Bücher des großflächigen Raumes. Rote lange Haare, die in einem Dutt streng raufgesteckt wurden. Außer die vorderen Strähnen. Die lagen aufgrund der Länge auf ihren Schultern. Bekam etwas von ihrer Weiblichkeit zurück, was die strenge Frisur ansonsten zurückdrängen würde. Ihre grünen Augen wurden durch eine Brille umrahmt, von welcher sie kritisch zu den Schülern spähte. Die Brille selbst wurde von einer Schnur festgehalten. Begrüßend nickte ich der Bibliothekarin zu, die es mir lächelnd gleichtat. Zu ihrer Verwunderung, da ja klarerweise Stille herrschte, kam ich auf sie zu. Verzeihen Sie mir für die Störung, Frau Watanabe. Aber in welcher Richtung befindet sich das Mädchen Mayu Akimichi? fragte ich freundlich und verbeugte mich kurz.
 

Nicht doch! Es ist mir eine Ehre, dass der Sohn des Igarashi Multikonzerns die Bibliothek besucht! Recht oft bist du nicht anzutreffen. »Mit meinen Noten habe ich es ja auch nicht wirklich nötig hier zu verweilen. Das ist nur für diejenigen, für die es die einzige Lösung ist, um hier nicht zu versagen.« beantwortete ich ihr im Stillen ihren Kommentar. Schade, ja. Ich werde daran denken und mich mal öfters hier blicken lassen. Sehr nett von dir, Tora. Also um Mayu Akimichi geht es. Sie nahm das Registerblatt an sich, wo sie die Unterschriften der Anwesenden durchging. Sie schien gefunden zu haben nach dem sie sucht, da ihre Augen aufblitzten. Frau Watanabe rückte ihre Brille zurecht. Ach, da haben wir sie ja! Ganz rechts, eher an einem abgelegenen Platz. Mit den Worten Vielen Dank, Frau Watanabe. machte ich mich dorthin auf dem Weg. Zwischendurch sah ich andere Schüler, die aus demselben Grund wie meine Mitschülerin hier waren. So betrachtet waren es gar nicht mal so viele wie ich erwartet hatte.
 

»Werden wohl doch nicht viele geben, die in einer schwierigen Situation sind. Und wenn, dann helfen ihnen sicher die Bediensteten.« Ein kleines Lächeln erlaubte ich mir dabei. Dann sah ich die Gesuchte schon, die den Rücken zu mir gekehrt büffelte. Viele Bücher aneinander gestapelt standen auf dem Tisch um sie herum. Da fiel mir etwas ein wie ich sie begrüßen konnte und ein verschlagenes Grinsen bildete sich auf meinen Zügen. Ganz leise schlich ich mich an das Mädchen heran, das zu beschäftigt war, um irgendeine Bewegung zu bemerken. Nach vorne, ganz nah an ihrem Nacken gebeugt, hauchte ich an ihr Ohr ein Soll ich dir helfen? und saugte an ihrem Ohrläppchen. Dabei streifte meine Zunge leicht darüber. Gekonnt wich ich zurück, als sie erschrocken um sich schlug. Verdattert drehte sie sich zu mir um. Waaaah! Tora! Lass das verdammt nochmal…und mach das nie wieder! kam es außer Atem. PSSSSSSST! hörte man weiter weg von den anderen Anwesenden. Ein Lachen meinerseits folgte. »Sie sagt also meinen Namen, wenn sie mich unvorbereitet antrifft. Wie interessant!« begriff ich mit Freude. Ich musste zugeben, dass mir diese Erkenntnis Spaß machte. Zu meiner Mitschülerin drehend lehnte ich mich an dem Tisch an. Die Hand zu ihrer Brust führend versuchte sie sich zu beruhigen, bevor dann ihr Blick düster wurde. Offenbar bemühte sie sich ihre Stimme durch die Bibliothek Regeln zu zügeln. Was hast du hier eigentlich zu suchen! Zumindest hier hätte ich nicht vermutet, dass du mich stalkst!
 

Ich ignorierte ihre Wut und stichelte stattdessen: Dass du am Ohr empfindlich bist hätte ich nicht erwartet. Wo du doch offensichtlich danach verlangst meine Zunge versenkt zu bekommen. An den Moment zuletzt erinnernd fingen ihre Wangen an zu glühen. L-Lenk nicht vom Thema ab! Im übrigen wird das sowieso nie wieder mehr geschehen! Wie schade. ließ ich es bedauernd klingen. Aber falls du doch noch deine Meinung änderst kannst du immer zu mir kommen. Dabei sah ich vielsagend in ihre violetten Augen. Nein, danke! Dieser Tag wird nicht kommen! So viel kann ich dir schon mal sagen! prophezeite sie im harten Ton. Das ließ mich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Also, was ist! Weshalb bist du wirklich hier? Ihr Misstrauen war nicht zu überhören. Während ich ihr antwortete zog ich einen Stuhl zu mir heran, auf welchen ich mich dann setzte und stützte mein Kinn an der Hand ab. Seit langem sehe ich schon, dass es dir an dem nötigen Schulstoff mangelt. So würdest du immer hinten bleiben, und auf kurz oder lang den Ärger deiner Eltern auf dich ziehen, was du nicht gebrauchen kannst. Anstatt dich selbst damit abzumühen. Wie wäre es, wenn ich dir helfen würde? Bestätigend lächelte ich dabei. Unglaube sah ich dann wenige Sekunden später. Bis dieser sich in Ärger wandelte.
 

Hilfe…von dir? Bist du dir sicher? Du verarschst mich bestimmt! Und selbst wenn, dann wird es sicher einen Haken dabei geben! Ganz fein von dir ausgedacht! Somit würde ich in deiner Schuld stehen, und müsste mich bei dir erkenntlich zeigen. Diese Masche kenne ich von dir schon! Also nein, danke! Da versuche ich es lieber selbst, als bei dir um Hilfe zu suchen! Zuletzt schnaubte sie aufgebracht, verschränkte gleichzeitig demonstrativ die Arme vor der Brust. Leicht verärgert zog sich eine Augenbraue von mir nach oben. Mein Blick wurde ernst als ich sagte Gut. Wie du meinst. und stand zeitgleich auf. Verwundert darüber folgte ihr Blick meinen Bewegungen. Wie jetzt… Du gibst einfach so auf? Ohne nervig weiter mich überreden zu wollen?Ihre überforderte Stimme klang fast schon wieder drollig, ja sogar einladend auf mich es weiter zu versuchen. Wäre da nicht diese eine Sache. Die Reaktion von ihr kaltlassend entgegnete ich ein Du hast doch gesagt, du willst keine Hilfe von mir. Also wäre es reine Zeitverschwendung mich, bei dieser klaren Antwort, immer noch um dich zu bemühen. Dann schaffst du es offensichtlich doch allein. Viel Spaß noch. und drehte mich um und ging, während ich die Hand zum Abschied hob. Irgendwie hatte ich das Gefühl Mayu würde etwas sagen wollen, auch wenn sie dabei noch zögerte. Doch ich hatte keine Lust zu warten und verließ einfach die Bibliothek.
 

Meine Gedanken kreisten um dieses kurze Gespräch mit ihr. Dabei war es mir egal wohin mich der Weg führen würde. »Im Prinzip hat sie recht. Für mich würde es sich als Vorteil ziehen, wenn sie zugestimmt hätte. Das wäre mir tatsächlich entgegengekommen. Genauso auch der Grund mit dem Helfen, was mir wirklich gut in die Hände spielen würde. Doch es steckt von meiner eigentlichen Absicht eine ernsthafte dahinter… Es wäre doch zu schade, wenn ich sie einfach ins Ungewisse schlittern lasse. Das wäre zwar eine Genugtuung für ihre freche Klappe, aber…wenn das mal schief geht und sie, wenn ich Pech habe, sich nach einer anderen Schule umsehen muss habe ich keinen Spaß mehr an ihr. Mayu ist da zugegebenermaßen wirklich eine Bereicherung mich zu unterhalten. Keine andere Frau ist bisher dazu in der Lage gewesen! Bis auf Misaki Ayuzawa bin ich davon ausgegangen, dass das eine Ausnahme ist. Wieder zurück in dem Alltag von Tussen umgeben zu sein, die meine Langeweile steigern, möchte ich ungern.« Und deshalb missfiel es mir wie Mayu meine Hilfe so abweisend ablehnte. Dabei konnte sie mir dankbar sein, dass ich mich dabei herunterließ an ihre Sorgen zu denken! Dieses Weib! Zähneknirschend begannen meine Schritte schwerer zu werden. Bald fing ich mich wieder und erledigte die restliche Zeit über Pflichten, die für einen Schulsprecher äußerste Priorität hatten.
 

Inzwischen, seit einiger Zeit im Arbeitszimmer mit Unterlagen beschäftigt, sah ich seit langem auf die Wanduhr. Obwohl ich nicht klagen konnte diese hohe Position zu besetzen, war es doch eine stark vertretende Aufgabe der Verantwortung und Konzentration. Gähnend fuhr ich mir mit der Hand über das Gesicht. Einen Kaffee konnte ich gut gebrauchen. Vielleicht auch die Druckmassage von Kanade wäre nicht schlecht. Doch dieses Mal hatte ich irgendwie keine Lust darauf. Auch verspürte ich nicht den Wunsch, so wie sonst immer, Kanade zu rufen, um mir einen Kaffee aufzugießen. Besser wäre es mir die Füße zu vertreten und mir selbst einen Kaffee zu holen. Das tat ich dann auch. Wieder am Platz hingesetzt spürte ich neue Kraft, die mir das Koffein verlieh, und arbeitete eifrig weiter daran wo ich steckengeblieben war. Doch später empfand ich die Arbeit als langwierig. Den Kugelschreiber bewegte ich lustlos zwischen meinen Fingern. Ich sah nochmals auf die Uhr. Irgendwie fehlte mir die Abwechslung. Die Uhrzeit genauer betrachtend überlegte ich welche Tätigkeit mein zurzeit reizvolles Objekt gerade machte. Sie müsste wohl auf dem Weg in die Tischtennis AG sein. Nach kurzem Überlegen fand ich es für das Beste die Arbeit mal sein zu lassen, damit ich endlich auf andere Gedanken kam. Da kam mir dieses Mädchen gerade recht. Ich grinste. Die Zeit nutzend erhob ich mich und verließ sogleich den Raum, um mich direkt auf den Weg zu ihr zu begeben. Kurze Zeit später hörte ich schon den Aufprall der Tischtennisbälle. Schien wohl ein spannendes Spiel zu sein, da dieses Geräusch ohne Pausen erfolgte.
 

Den Kopf lugte ich hinein in das offene Zimmer. Viele solcher Tische standen dort. Manche der Schüler eher mit wenig Interesse daran teilnahmen, und andere wiederum richtig an der Sache vertieft. So wie es bei Mayu der Fall war, als ich sie unter den anderen erspähte. Ich trat etwas näher dazu. Der Rest bemerkte mich schon, doch bei ihr und ihrem Gegner traf dies nicht zu. Leicht aus der Puste, wenn sie die Zeit besaß, strich sie ihr feuchtes Haar zur Seite. Augenblicklich verdunkelten sich meine Augen verräterisch, aufgrund dieser Vorstellung, durch mich außer Atem zu sein. Wie ein Jäger seine Beute ließ ich sie nicht aus den Augen. Das was ich da sah gefiel mir. Ich würde das schon noch hinbekommen, dass sie unter mir lag. Vollkommen entkräftet von meiner Leistung. Mehr bräuchte ich nicht, als das zu hören. Frauen sollten erst gar nicht reden. Das Stöhnen war vollkommen ausreichend, um meine Stimmung zu steigern. Daran denkend konnte ich gar nicht anders, als einen bestimmten Glanz meiner Augen preiszugeben. Dabei breit grinsend. Das Grinsen ließ ich für Außenstehende gut sichtbar als freundliches wirken, um die wahre Bedeutung dahinter zu verbergen. Mein Image sollte ja schließlich keine Risse bekommen. Nun lag mein Blick mehr dem Spiel selbst.
 

Ihre Reflexe und schnelle Reaktionsfähigkeit gingen ihr geradezu problemlos von der Hand. Das war schon bemerkenswert mit welcher Konzentration, und besonders der Motivation, sie den Ball mit dem Schläger zurückschlug. An den Augen bemerkte man am meisten wie hoch konzentriert sie war. Ununterbrochen jede Bewegung mitverfolgend. Doch nicht nur diese Regung, auch die Freude eines Kindes nahm man in dem Violett wahr. Irgendwann jubelte sie aufgeregt und sprang leicht, als Zeichen ihrer Freude. Juhu! Gewonnen! Hach, du schaffst mich! Aber du bist ein sehr guter Trainingspartner! Nicht vielen gelingt es mich zu schlagen! sagte ein Junge in meinem Alter anerkennend, während dieser sich mit der Hand erschöpft übers Gesicht fuhr. Im nächsten Moment schlug seine Stimme in die eines Kindes um. Wie wär's, noch eine Runde? Sehr gerne! Eine Revanche möchte ich dir schon geben! Vielleicht gewinnst du dann ge- wäre der Satz herausfordernd aus ihren Lippen gekommen, als sie, sich mit dem Gesicht zu mir drehend, jedoch verstummte. Das Violett in ihnen starrte fassungslos, und es brauchte ein paar Sekunden, bis sie ihre Fassung zurückgewann. Zu dieser Reaktion hatte ich ein erheitertes Lächeln übrig. Dann, genau wie erwartet, sah man Ablehnung für mein Erscheinen. Mayu, was hast du? …Nichts, nichts! Mir war nur etwas "Unerfreuliches" eingefallen! Lass uns weiter machen!
 

Wow, wer hätte gedacht, dass ihre so fröhliche Stimmung allein durch mich so tief sinken konnte. Dass diese Worte wie Giftpfeile auf mich gerichtet sein sollten erklärte sich von selbst. Diese Tatsache brachte mich jedoch noch weniger davon ab sie in Ruhe zu lassen. Der Tischtennisball flog ein weiteres Mal flitz hin und her. Nach kurzer Zeit bemerkte ich eine Veränderung des Spiels. Nicht nur, dass die Wut meiner Mitschülerin sich auf den Ball fokussierte - wo ich zugeben musste, dies zu sehen mehr als zum Lachen war -, sondern auch ihre Beobachtungsgabe fing an immer deutlicher nachzulassen. Viel öfter, als beim letzten Mal, blieb der Ball im Netz hängen. »Ob die fehlende Konzentration damit zusammenhängt, dass ich anwesend bin? Hehe, wie goldig!« Letzten Endes verlor Mayu unweigerlich. Eine Siegespose einnehmend rief diesmal er begeistert: Oh ja, das war schon besser! Ich hatte schon so langsam an meinem Können gezweifelt! Ja… War ein echt gutes Spiel. Meinen Glückwunsch. ließ sie es mit enttäuschter Stimme verlauten. Anscheinend zog seine Reaktion ihre Laune nicht weniger runter, als angesichts dessen mich gesehen zu haben. Komm schon, Kleines! Beim nächsten Mal wird es besser für dich laufen! Für deine Ausdauer dieses Spiels hast du echt meinen Respekt!
 

Gut gelaunt legte dieser während der Worte seinen Arm um ihre Schultern. Leicht hob sich ihr Mund zu einem Lächeln. Danke. Gebe ich gerne zurück! Es hat Spaß gemacht! Ein andermal können wir das gerne fortsetzen. Nun strahlten ihre Augen als sie ein Beim nächsten Mal werde ich es dir nicht mehr so leicht machen! Sei darauf gefasst! nachsetzte. Ich konnte mich stets über ihre Gemütslage nur wundern. So wie ihr Blick traurig wurde, sah man im nächsten Augenblick den Funken des Kampfgeistes darin. Ich kann es kaum mehr erwarten! lachte ihr Gegenüber amüsiert. Dann entfernte er sich von ihr. Gab ihr Bescheid, dass er sich eine Erfrischung gönnen würde. Als er mich nun bemerkte nickte er mir freundlich zu. Somit stand Mayu allein vor dem Tisch, an dem zuvor ein Spiel im Gange war. Ich schritt zu ihr, die ihren Blick auf mich fixierte. Das Publikum löste sich auf und jeder tat wieder das gewöhnliche. Offenbar hast du wohl Freundschaft geschlossen. Ich dachte schon, du würdest allein bleiben. Auf meine beleidigende Anmerkung hatte sie nur ein abwertendes Schnauben übrig. Ein Handtuch in die Hand nehmend tupfte Mayu sich den Schweiß an der Stirn und an dem Nacken ab. Shun ist kein schlechter Kerl. Sogar eine angenehme Art hat er, finde ich. Obwohl man an seiner Ausdrucksweise leider auch bemerkt, dass er zur Miyabigaoka gehört. Er ist trotzdem nicht komplett so, wie ich es mir vorgestellt hatte. machte sich in ihrer Stimme Erleichterung breit.
 

Und wie hast du es dir gedacht? tat ich schmunzelnd so als ob es mich interessieren würde. Den Zweck erfüllt legte sie das Handtuch hinter sich auf dem Tisch. Dass er genauso so ein Arsch ist wie du! Abgehoben, und von sich selbst absolut überzeugt, dass alle anderen nur durch einem selbst bedeutend sind! Vor allem, wenn man dieser Eigenschaft die Krone aufsetzt, schwächere Menschen am liebsten abschaffen, oder beherrschen will! Autsch! Hast du so eine Meinung von mir? Betroffen hielt ich mir eine Hand an die Brust und lächelte. Zischend antwortete sie: Einen anderen Eindruck habe ich mal bisher nicht von dir bekommen! Ich bezweifle auch, dass ich jemals eine positive an dir finden werde! Schmunzelnd kam von mir ein Bist du dir da sicher? Vielleicht kann ich dich ja überraschen. Ja, klar. Und wenn, dann nur mit deiner sadistischen Ader.Die Silberhaarige rollte genervt mit den Augen. Konnte sich aber doch dazu durchringen mir ernst in die Augen zu sehen. Also schön! Was willst du, dass du meine Laune zerstören musst?machte sich doch ein Stück von ihrer genervten Stimmung bemerkbar. Ob gezielt oder unbewusst. Es unterstrich ihre dreiste Haltung zu mir es zu wagen mich nicht nach der Hierarchie mit Respekt zu behandeln. Ich lag deutlich über ihrer Wenigkeit! Bewusst ließ ich Worte wie diese Fürs erste einen höflicheren Ton, wenn ich bitten darf! Inzwischen solltest du doch am besten wissen wie sehr ich dir mit einer unbedachten Handlung von dir schaden kann! gefährlich klingen. Darauf schwieg sie. Hielt sich jedoch nicht zurück mir einen hasserfüllten Blick zu schicken. Ich finde, wir sollten an einem anderen Ort weiter darüber sprechen. Unseren schlechten Start am Montag würdest du sicherlich nicht wollen, dass sich das herumspricht. Ein wissendes Lächeln lag auf meinen Lippen. Mayu bewegte sich dann, ohne mich eines Blickes zu würdigen, und begab sich mit mir nach draußen.
 

Etwas weiter weg der Tischtennis AG blieben wir stehen, als Mayu sich mit dem Rücken an die Wand lehnte. Die Arme vor der Brust verschränkt sah sie abwartend in meine Augen. Dann bin ich ja mal gespannt mit welcher Erpressung du mir nun deine Überlegenheit zeigen willst! Eines will ich aber noch loswerden. Deine Einstellung ist zum Kotzen! Da kann ich dich nur verachten dafür! Ich hoffe, du bist stolz auf dich!Auf ihre Meinung null wert legend lachte ich kurz. Was wäre dieses Mädchen nur ohne ihren Sarkasmus, was? Doch es war herrlich, musste ich zugeben. Dann fangen wir mal mit meinem neuen Angebot an. Da du den letzten vernichtend abgeblockt hast. Ich ließ ihr noch die Zeit daran zu denken was für Gefühle ihr damals hochgestiegen waren. Diesen jedoch wirst du nicht ablehnen können! Das versichere ich dir! Meine ernstgemeinte Drohung hörend lehnte ich mich weit zu ihr vor, versperrte ihr somit den Weg für Fluchtmöglichkeiten. Noch deutlicher gab ich ihr das Gefühl mir ausgeliefert zu sein, nachdem ich die Arme anwinkelnd jeweils unmittelbar vor ihrem Kopf platzierte. In ihren Augen schlich sich schon die Unsicherheit, als sie ihren Nacken ein wenig nach oben neigen musste. Für die Ohrfeige lasse ich mir noch etwas passendes einfallen! Du hast Glück, dass ich dich auf das nicht verpfeife! Wie nach deinem Wunsch habe ich nun etwas anderes, was ich von dir möchte.
 

Die darauffolgenden Worte sprach ich ganz langsam an ihrem Ohr, während ich ihr Gesicht beobachtete. Ich gebe dir eine Frist von einer Woche! Bis dahin solltest du mir jeden Tag Reize anbieten, um es mir zu überlegen! Sollte einmal etwas nicht nach meinen Vorstellungen sein fliegst du! Ich machte ein paar Schritte nach hinten und gab sie frei. Gespannt wartete ich. Nicht lange, und ich hatte schon die Reaktion, die ich mir versprochen hatte. Was für eine wohltuende Genugtuung das war erinnerte mich stets ihr entsetztes Gesicht daran, welches zunehmend an Farbe verlor. Der Schock saß geradezu in ihren Knochen. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass ihre Seele begann sich aus dem Staub zu machen. Ihre Mimik war wie ein Film Preis, den ich gewonnen hatte. Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde diesen Anblick nicht zu genießen. Ich unterdrückte mir den Drang zu Grinsen. Ihr Mund klappte schon auf - mit ziemlicher Sicherheit einen Protest aussprechend -, doch ich brachte sie zum Schweigen. Versuch es erst gar nicht dich rausreden zu wollen! Es ist ganz einfach. Du akzeptierst diese Bedingung, oder du kannst es dir einfach machen, und deine Eltern somit im Nacken haben mit deiner Entscheidung. Dir bleibt sowieso keine andere Wahl als diese! Keine von den beiden wird dich von der Situation retten! stellte ich klar. Dumm war sie nicht, doch lieber sie machte sich erst gar keine Hoffnungen. Für einen Moment war es still aus ihrer Richtung.
 

Bevor ich dich was wichtiges dazu frage… Ich möchte gerade nur sicher gehen ob du das was ich ahne denkst, oder ich mich einfach nur mit der Vorahnung vertan habe. Mein Blick wurde zunehmend interessiert was Mayu da für Andeutungen machte. »Sie macht es ja ganz schön spannend. Was sie wohl denkt was ich für Absichten habe?« Zu meiner Freude sprach sie schon weiter. Dieses "Reize anbieten". Soll das sexuelle Nötigung sein, auf das du da anspielst? Denn dann kommen wir wieder zu einer Ohrfeige als Antwort! formulierte sie ihre Gedanken vorsichtig. Mit zunehmender Anspannung nebenbei. Auf diese Aussage war ich nicht gefasst gewesen. Für wenige Sekunden entglitten mir die Gesichtszüge aus ansteigender Überraschung. Normalerweise ließ ich mir nicht in die Karten schauen. Doch als ich mich unter Kontrolle hatte tat ich das entspannt ab. Bei ihr konnte ich mal eine Ausnahme machen. Besonders, wenn ich so etwas überaus Drolliges zu hören bekam. Den Anflug eines erheiterten Lachens bemühte ich mich gar nicht erst es zu unterdrücken.
 

Während ich das tat merkte ich wie die Silberhaarige wütend ein Was ist so lustig?! Ich meine das ernst was ich sage!!! herausbrachte. Wohl um ihre zunehmende Verwirrung zu verschleiern. Das brachte mich allerdings noch mehr zum Lachen. Mein Körper bebte kurz von meinem großen Spaß, den ich dabei hatte. Jedoch gelang es mir mich wieder ernst hinzustellen. Mir gefällt wie ähnlich wir denken, was Sex angeht! Hätte ich nicht erwartet, dass du so versaut sein kannst, Kleines! klärte ich meine Mitschülerin breit grinsend auf. Wenn auch mit zuckenden Mundwinkeln, welche vom Lachen noch zurückgeblieben waren. Ihre violetten Augen zeigten Verleugnung als sie sofort dagegensprach: Als ob ich so wie du wäre! Ich- Mit meiner Hand unterband ich es, dass sie sich erklärte. Ich war nämlich noch nicht fertig. Ein verlockender Gedanke. Wenn du das freiwillig auf dich nehmen würdest, würde ich darauf mit Freuden eingehen. Doch von deiner klaren Antwort zu meinem ersten Angebot wäre es billig was ähnliches zu versuchen. ließ ich währenddessen meine Finger zwischen ihre silbernen Haarsträhnen gleiten. Argwöhnisch betrachtete sie meine Hand mit angespanntem Kiefer. Was ich mit einem amüsierten Schmunzeln quittierte.
 

Von dem hier abgesehen war es deutlich wie sie von meiner Antwort erleichtert aufatmete. Jedoch blieb das nicht lang. Sekunden später begann es in ihrem Kopf erneut zu rattern was für ein Angebot ich genau meinte. Diese Ungewissheit verlieh ihr erneute Ratlosigkeit. Was ich am Montag schon mal in ihrem Gesicht zu sehen bekommen hatte. … … … Wie…stellst du dir das dann vor? Was meinst du mit "Reize anbieten"?Am liebsten würde ich diese Situation, wie sie ganz verzweifelt eine Lösung finden wollte, aufnehmen. Noch besser filmen, um mir das immer zu geben, wie sie nichts dagegen tun konnte. Ich tat nachdenklich so als würde mich ihre Lage interessieren, bevor ich dann boshaft grinste. Nochmal zu ihr tretend nahm ich ihr Kinn in beschlag. Hm. Das überlasse ich dir! Dir wird schon etwas einfallen mich zu unterhalten! Aufgrund dessen, dass ich ihr Kinn im Griff hatte, konnte ich auch spüren, wie sich ihr Kiefer verärgert anspannte. Auch ihr Blick sprach Bände. Jedoch wussten wir beide, dass sie den Kürzeren ziehen würde. Ganz gleich was sie sagen würde. Innerlich hatte ich noch einen Grund zur Freude: Mir war es gelungen mich für das in der Bibliothek zu revanchieren. Es nagte nach wie vor an mir, wie dieses Weib mit mir dort umgegangen war. Und auch noch die helfende Hand wegschlug! Doch das war noch besser, als alles andere ihr das zurück zu zahlen. Diese Machtlosigkeit von ihr genoss ich über alle Maßen. Genau so stellte ich es mir vor mir Mayu gefügig zu machen. Das Spiel, welches nun seinen Lauf nahm, würde mir mehr als nur Spaß machen. Und natürlich würde ich gewinnen. Was denn auch sonst.

[Ultimatum 1] Überraschende Wendungen

Mayus Sicht:
 

Das war doch einfach nicht zu fassen was dieser Scheißkerl von mir verlangte! Sein "Angebot", was eher nach wie vor einer Erpressung glich, egal wie ich es auch drehte und wendete, hatte mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen! Tiefe Augenringe waren die Folge. Gerade von der Limousine ausgestiegen war ich auf dem Weg zum Schultor, wo ich mir die Zeit über schon den Kopf zermarterte wie ich meinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte. Es war aussichtslos wurde mir bewusst. »Vielleicht verliert er das Interesse an mir, wenn ich mich so wie immer diese Woche unauffällig verhalte.« Wie idiotisch sich diese Illusion anhörte machte mir meine innere Stimme, die in passenden Momenten sarkastische Bemerkungen von sich gab, deutlich klar. Die ganz spöttisch von sich gab: //Mach dich doch nicht lächerlich! Er wird das nicht einfach so auf sich beruhen lassen! Ihm entgeht gar nichts!// Resigniert stieß ich die Luft aus. Am liebsten würde ich mich hinter einem Stein verkriechen. Alles war besser, als in der Miyabigaoka von ihm ins Visier genommen zu werden! Seine Gemeinheiten und Launen zu ertragen. Natürlich wusste ich, dass ein Stein mich noch weniger vor diesem Sadisten schützen konnte. Bitter verzogen sich meine Lippen. Mit jedem Schritt in die Richtung der Schule wurde mir schon ganz anders. »Na dann hinein in die Höhle des Löwen…«
 

In der kurzen Pause - wie konnte es auch anders sein - wurde ich ins Büro des Schulsprechers gerufen. Diesmal jedoch ohne Kanade. Nach leichtem Anklopfen betrat ich schließlich sein Territorium. »Das ist ja geradezu lächerlich diesen Ort so zu betiteln!« kam es mir Augen verdrehend. Doch zu meinem Pech passte diese Beschreibung wirklich. Tora saß entspannt auf dem Sofa. Die Dokumente auf seinem Schoß, wo er eines gerade in der Hand hatte. Durch das Öffnen der Tür, sowie die Geräusche meiner Schritte, sah er auf. Es schien so, als wenn nun Leben in seinen Augen zu sehen war. Hatte wohl von seiner Arbeit Langeweile bekommen. Dass ich diesem ein Ende setzte schmeckte mir nicht wirklich. Bevor sicherlich seine bald ausgesprochene Frage aus seinem Mund entweichen würde begann ich mit etwas anderem. Vielleicht um ihm, auch wenn mir keine andere Wahl mehr offenstand, meinen Unmut zu zeigen. Wie kommt es, dass ich schon in so kurzer Zeit ein zweites Mal im Büro des Schulsprechers bin! Mir kam schon zu Ohren, dass vielen dieser Aufenthalt erst verwehrt bleibt! Abgesehen von den leicht zu habenden Mädchen, welche du dir mit Geld erkaufst! Die Arme vor der Brust verschränkt schüttelte ich ernst den Kopf. Das war einfach grotesk mich hierher zu bestellen, und das aus dem Grund, weil ich seine Laune hob. War ich denn ein Clown in dieser Schule, oder was! Als ich einen Funken an Erheiterung in dem gelben Augenpaar erkannte ließ ich skeptisch eine Augenbraue nach oben wandern.
 

Anders als gewollt ging er auf meine spitze Bemerkung nicht ein. Vielmehr legte der Blondhaarige dem gar keinem Wert bei. Er sagte nichts. Antwortete lediglich mit einem belustigten Grinsen. Anschließend hörte man ein Lachen, was meine Vermutung nur bestätigte. Auf das erste Wort was er, seit ich hier war, sagte hörte man folgendes: Amüsant wie du von dem Grund deines Erscheinens ablenken willst. Natürlich hatte dieser Kerl es schon längst überrissen mit was mein Versuch darauf abzielte. So ein Mist! Sein Körper erhob sich, als er mit geschmeidigen Schritten geradewegs auf mich zu kam. Kurz vor mir blieb Tora stehen. Mein Kopf wandte sich nach oben. Seine Hand strich meiner Wange entlang, bis diese an meinem Kinn ruhte. Diesen zog er nah an sich heran. Somit konnte ich seine gelben Augen noch besser sehen, die berechnend in die meinen sahen. Dazu zeigte er spitzbübisch die Zähne. Wie hast du dich denn nun entschieden mich zu unterhalten? Ich bin gespannt was dabei herausgekommen ist. Wie man von deinem Schlafentzug entnehmen kann scheinst du dir vieles überlegt zu haben. Noch eines dazu draufsetzend wurde sein Grinsen breiter und lachte dunkel. Sauer verengte ich meine Augen zu Schlitzen, als ich seine Hand wegschlug. Sei still! Nur weil ich schlechtere Karten habe kannst du dir nicht alles erlauben was du willst! Bis ich kleinlaut aufhörte mich weiter zu beschweren, da Toras Hände grob meine Handgelenke packten.
 

Sein gefährlicher Blick machte es zusehends schwerer meine Lippen zu bewegen. Wie dumm von dir deine Meinung zu äußern. Nur zu schade, dass es mich nicht interessiert! Dein Mut allerdings ist bemerkenswert! So sehr, dass ich nicht weis was ich zuerst mit dir anstellen soll! Weitere Worte waren nicht nötig sie auszusprechen. Sie hatten auch so diese Bedeutung inne. Besonders, da der Schulsprecher mir zu nahe kam. Was somit auslöste, dass seine Lippen sein Ziel erreichten neckisch an meinem Ohrläppchen zu saugen. Protestierend wand ich mich unter seinem eisernen Griff. Lass diese fiese Nummer, Igarashi! Deine notgeile Variante kann mir gestohlen bleiben! Auf meine Wortwahl verstärkte sich sein Griff. Zur selben Zeit knabberte er dominant an meinem Ohr. Ein Schauer lief mir die ganze Rückenlänge hinab. Es war leider unumstritten, dass mein Körper auf seine dominante Art mit Wohlgefallen reagierte. Tora hatte recht mit dem was er damals sagte. Was für ein Masochist ich doch war… Seine grobe Behandlung nicht unterbrechend drängte er mich immer weiter nach hinten, bis ich dann eine Wand an meinem Rücken spüren konnte. Besitzergreifend umfasste er meine Hüften. Achtete zugleich darauf, dass sein Oberkörper mich mit einer Festnageltechnik fixierte. Ein Entkommen war unmöglich.
 

Dann strich seine Zunge einige Male meinem Hals entlang. An manchen Stellen der Haut öfter als mir lieb war. Dabei konnte ich es zu meinem Missfallen nicht verhindern als Reaktion unregelmäßig zu atmen. Mehr als ungewollt stieg mein Puls von seinem Tun in die Höhe. Und das ärgerte mich! Nach einer Weile ließ er von meinem Hals ab. Blieb aber noch immer in dieser Position. Seine Finger hoben mein Kinn an. Ich muss gestehen, dass es mir so langsam gefällt dich zu züchtigen. Ein diabolisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Ich jedoch hatte Mühe mich zu beherrschen. Eines meiner Augen zuckte schon. Spürte allerdings auch einen gefährlichen Reflex in meiner Hand ihm Schmerzen zuzufügen. Der Drang danach war unbändig groß. Und dass, obwohl ich niemand war der gerne zu Gewalt griff. Doch was sich dieser verdammte Fatzke dabei herausnahm ging zu weit! »Züchtigen, züchtigen!? Es reicht! Er wagt es schon wieder eine Grenze zu überschreiten! Was bildet sich dieser Scheißkerl eigentlich ein?!« Mir war bewusst was dieser verzogene Bengel da alles an Drohungen in Gang setzen konnte, wenn ich mich ihm widersetzen würde. Hatte er mir das oftmals nur zu deutlich zu verstehen gegeben. In dem Moment waren mir die Konsequenzen jedoch gänzlich egal. Ignorierte die Gefahr gekonnt. Diesem verführerischen Drang in der Hand wollte ich unbedingt Ausdruck verleihen. Den Moment der Stille nutzend, den der Schulsprecher dafür verwendete mich boshaft zu beobachten, holte ich mit meiner Hand aus. Doch die Ohrfeige, die ihm schmerzend ereilt hätte, unterbrach er geschwind, als er meine Hand abfing. Wahrlich zu schade. Dass sie ihnen wertvollen Dienst nicht erfüllt hatte.
 

Was aber nicht hieß, dass es Tora kalt ließ. Das tat es nämlich ganz und gar nicht, wie ich in seinen bedrohlichen Augen erkannte. Gewissermaßen ließ dieser Blick meine Entschlossenheit beträchtlich schrumpfen, welche ich vor einer Minute gehabt hatte. Doch nur ein kleines bisschen. Mein trotziges Gesicht ganz offen zeigend, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, gefiel ihm ebenso wenig wie die gescheiterte Ohrfeige. Noch immer hielt er mein Handgelenk, während seine Miene ein Stück düsterer wurde. An deiner Stelle würde ich das nicht mehr wagen mir nochmal mit der Aktion zu kommen! Dir ist wohl nicht klar in was für Schwierigkeiten ich dich bringen kann! Oder ist dir das auf einmal nicht mehr von Bedeutung? Du weist, wenn ich will kann ich dich fertigmachen! raunte Tora mir gefährlich ins Ohr. Abfällig schnaubte ich. Mir würde vieles einfallen wie ich es wagen konnte. Wollte schimpfen, um mich treten, dass ihm hören und sehen verging. Wollte ihn fragen für wen er sich hielt Frauen wie Dreck zu behandeln. Doch ich blieb still. Um nicht doch noch eine unüberlegte Bemerkung loszulassen presste ich meine Lippen aufeinander. Mein Zorn war so groß. Wenn er die Miyabigaoka nicht unter seiner Kontrolle hätte würde ich meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Vor allem, weil sein abscheuliches Getue meinen Stolz als Frau verletzte. Wie wertlos Tora mit uns umging war einfach unfassbar! Er ließ mich los, stand aber noch weiter nah bei mir. So ist es gut! Bist doch schlau genug dich mit mir nicht anzulegen! Ich habe deine Zukunft in der Hand was mit dir geschehen wird! Vergiss das nicht! Da du dich wieder zu benehmen weist seh ich über eine Maßregelung deines respektlosen Verhaltens noch einmal davon ab! Du kannst dich wirklich glücklich schätzen! Es wäre wünschenswert, wenn das nicht wieder passieren würde!
 

Ich kam mir bei seinen ersten Worten fast wie ein Hund vor. Nur schwer konnte ich mich zurückhalten. Auch wenn es mich ankotzte nahm ich seine deutlich ausgesprochene Drohung ernst. Mit diesem Tyrannen war nicht zu spaßen. All die Beleidigungen schluckte ich hinunter. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen verächtlich zu schnauben. »Wie selbstgefällig sein Ton gerade war! Das bringt mich sowas von auf die Palme! Ich hasse ihn!« Der Blondhaarige ging indes zu seinem Schreibtisch und lehnte sich dagegen. Seine Augen betrachteten mich abwartend. Ist etwas? fragte ich ohne Scheu. Ich habe mich gefragt wann du mir mitteilst, zu welcher reizvollen Tat du dich entschlossen hast. Davon angespannte Züge annehmend entgegnete ich nichts dazu. Sekunden, die sich für mich wie Minuten anfühlten, dachte ich fieberhaft nach. Nun eine Idee habend, die mir jedoch nicht ganz so gefiel, haderte ich mit mir. Ein paar Mal atmete ich durch, bevor ich ihm diese verlauten ließ. Ich musste bescheuert sein auf diese Aufgabe zu kommen. Doch mir fiel im Moment nichts Besseres ein. Klar war, dass ich diese Entscheidung aber sowas von bereuen würde! Ich konnte es selbst nicht glauben was ich da sagte. Ich… Ich wäre dazu bereit mich als deine Sekretärin zur Verfügung zu stellen. Als Schulsprecher hast du sicher sehr vieles zu tun, an das du denken musst. Dabei könnte ich dich entlasten.
 

Diese Worte meinte ich auch ernst. Es musste hart sein als Schulsprecher für wirklich alles verantwortlich zu sein. Da stieg der Stress gerne mal in die Höhe. Nur, da es ihn betraf, hatte ich kein Mitleid. Etwas Neues bei Igarashi zu sehen war ungewöhnlich, wo er doch so ziemlich auf sein Umfeld bedacht war nichts von seinem Innenleben preiszugeben. Ganz anders wirkten seine gelben Augen, die sich stark weiteten. Hatte ich ihn wohl eiskalt erwischt. Das ließ mich doch siegreich schmunzeln. Eines zumindest was ich in ihm unvorbereitet auslöste. Auffallend ruhig war er für seine Verhältnisse. Hatte ich etwa so etwas eigenartiges vorgeschlagen? Doch ich sollte mich mit meinem Gefühl irren. Denn seine Züge fingen erneut an diese hinterlistige Art zurück zu erlangen wie ich es schon die ganze Zeit kannte. Hm. Wer hätte gedacht, dass du mit einer nützlichen Idee kommst. War ja eine gute Entscheidung gewesen dich unter Druck zu setzen! Ich bin einverstanden! Anschließend setzte Tora noch ein Fürs erste. an. Wie gerne ich sein verdammtes Grinsen in Stücke reißen würde! Das Interesse verlierend bewegte er sich zu seinem Sessel, in dem er sich dann niederließ. Gut. Da das geklärt ist kannst du nun gehen! Ab morgen wirst du dem zugeteilt was alles für dich anfallen wird! Es sei denn, du willst mich ein weiteres Mal mit etwas überraschen. Die Hände ineinander gefaltet hatte sein raubtierhafter Blick etwas Anzügliches. Meine inzwischen geballten Hände zitterten.
 

Also das würde ich wenn möglich gerne vermeiden, Schulsprecher Igarashi! Es liegt mir fern dich bei deiner Arbeit zu stören! So gut wie möglich lächelte ich freundlich und es gelang mir sogar die Stimme in einem höflichen Ton rüberzubringen. Der Blick des Blondhaarigen sagte Unzufriedenheit aus. Wenn er meinte, dass ich einlenken würde hatte er sich aber gewaltig getäuscht! Höflich verbeugte ich mich zum Abschied, bevor ich hinaus ging. Der Rest des Tages verging ganz normal, ohne dass der Schnösel sich blicken ließ. Bei den anderen Pausen, sowie direkt nach den Unterrichtsstunden, ließ er mich in Ruhe. Sogar bei keinem der AGs begegnete ich ihm. Mein Glück, was mich seit Beginn der Miyabigaoka verlassen hatte, konnte ich gar nicht fassen! Doch auch wenn mich das glücklich stimmte traute ich diesem Frieden nicht. Weshalb ich mich öfters als nötig umsah. Man fragte mich ob mir etwas fehlte, doch ich verneinte es stets.
 

Den Zoologie-Club beendet trottete ich um das Schulgelände. Was ich nicht merkte war, dass mir jemand nachging. Ich war gerade dabei zu der schwarzen Limousine zu gelangen, als mir etwas auf die Schulter tippte. Erschrocken blieben meine Beine augenblicklich stehen. Mit dem Kopf sah ich hinter mich. Ein Ruck, und jemand drückte mich von hinten an sich. Der Atem des Anderen kitzelte meinen Nacken. Der Situation anpassend hörte ich ganz nah an meinem Ohr diese eine Stimme, die meinen Körper lahmlegte: Wie schön dich zu sehen! Habe ich es also noch geschafft dich rechtzeitig zu erwischen! Eine Zunge leckte erotisch an meinem Hals. Hinterließ leichte Bisse an meinem Nacken. Ich stöhnte auf das was geschah auf. Kein Zweifel. Das war Tora. War ja klar. Dachte ich es mir doch, dass ich letztendlich von dem Erscheinen dieses Stalkers nicht verschont wurde. Lass mich auf der Stelle los, du widerlicher Schulsprecher! Du hast doch das gekriegt was du wolltest! Also lass den Scheiß und hau ab!!!
 


 

Toras Sicht:
 

Widerspenstig wie eh und je zappelte Mayu in meiner Umklammerung. Bringen tat es ihr jedoch nichts. Es war mir ein leichtes meinen Griff um dieses Mädchen beizubehalten. Auch wenn ich so viel mehr in dieser Umarmung tun wollte hielt ich mich zurück. Der Chauffeur könnte uns sonst sehen. Hast du nicht noch etwas vergessen, weshalb ich hier bin? Ihre Wut verging durch meine Worte im nu und wurde still. Sie schien nachzudenken. Daher entschloss ich mich ihr auf die Sprünge zu helfen. Hämisch grinsend gab ich ihr meine Antwort. Schon vergessen, dass du dich vor einem Schulverweis retten kannst, indem du mich unterhältst? Das gilt nicht nur in der Schule, sondern auch außerhalb. Da ich ihren Körper ganz nah bei mir hatte fiel mir auf, dass sie regelrecht erstarrte. Das blieb jedoch nicht lange. Noch im selben Augenblick drehte sie sich mit Schwung um, wobei ihre silbernen Haare mitgerissen wurden, und stierte mich geradezu feindselig an. Das ist doch ungeheuerlich! Was erlaubst du dir mit mir umzugehen wie es dir gefällt! Da spiele ich nicht mit! Was ich in der Schule und in meiner Freizeit mache ist meine Sache! Also komm mir bloß nicht damit! Wie mich das vor Angst erzittern ließ, ich konnte dabei einfach nur lachen. Wie naiv von ihr. Dachte sie etwa das würde mich aufhalten? Wie drollig. Ich schnalzte tadelnd mit der Zunge. Mein Blick sagte schon alles.
 

Anscheinend verstehst du den Ernst deiner Lage nicht! Ich sage es nochmal: In deiner Situation hast du absolut keine Berechtigung etwas zu entscheiden! So lange du in dieser Schule bleiben willst gibt es für dich gar keine andere Möglichkeit, als dich dem anzupassen! Mit dem nächsten was ich tat rechnete sie nicht. Wodurch meine Absicht die gewünschte Wirkung erzielte. Und glaube mir, Die angefangene Pause nutzte ich damit eines ihrer silbernen Haarsträhnen in meine Hand zu nehmen, wobei ich diese um eines meiner Finger wickelte. das ist noch dein kleinstes Problem. So dickköpfig Mayu auch sein konnte besaß sie genug Vernunft, dass ihr weiteres Auflehnen für sie nicht vorteilhaft wäre. Man, wenn du bloß nicht so viel Macht in der Schule hättest wäre es für mich eine Sorge weniger! kam es in einem klagenden Ton. »Hehe, natürlich würde es das.« kommentierte ich ihre genervte Reaktion belächelnd in mich hinein. Nach dem Schweigen ihrerseits kam ein frustrierter Seufzer. Mir bleibt wohl keine andere Wahl wie ich dich kenne! Schön, an was hast du denn gedacht mit was ich meine Zeit mit dir totschlagen soll? Aber dass eines klar ist! Es kommt nicht in Frage dich zu mir nach Hause zu nehmen! Egal was du sagst! Und genauso lässt es mich kalt welche Konsequenzen mich dann erwarten würden! Dort wo ich lebe hätte ich keine Ruhe mehr vor dir! Darum ging es ihr? Dass sie hoffte, dass ich ihre Adresse nicht herausbekäme? Ha, wie mich dieses Mädchen erheiterte.
 

Eigentlich müsste Mayu mich inzwischen besser kennen, dass kein Problem für mich zu groß war. Ihr auch da aufzulauern würde mir ein Vergnügen sein! Doch das hob ich mir für ein anderes Mal auf. Lass mal sehen. Fürs erste würde mir eine Fahrt zu einem Ort deiner Wahl gefallen. Verstehe schon… Um mir zumindest dort nach der Schule über dem Weg zu laufen. Das kleinere Übel sozusagen! Auf die Worte hin ruhte mein Blick der Missbilligung auf ihr. In solchen Momenten stellte ich mir nicht selten die Frage wie lange ich ihr loses Mundwerk noch so hinnehmen würde. Beizeiten galt es ihren Sarkasmus zu zügeln. Von meiner Äußerung, was ich mit ihr unternehmen wollte, nickte das Mädchen langsam. Fast schon behutsam in meinen Augen. Womöglich, um sich innerlich zu wappnen, dass ich sie begleitete. Mehr als widerwillig – ich sah ihr schon an, dass sie zur Miyabigaoka kehrtmachen wollte - setzte meine Mitschülerin den Weg nun zu der schwarzen Limousine fort. Ich folgte ihr. Dann waren wir beide schon auf den Ledersitzen. Die Tür nun ebenfalls zu bewegte sich in der Mitte des Wagens langsam eine vertönte Scheibe nach unten bis man ihren Chauffeur erkannte. Einen schönen Nachmittag, Fräulein Mayu. wünschte er ihr ganz in seiner Rolle als Diener. Eine Sekunde später bemerkte er mich, was sein Gesicht überrascht aussehen ließ. Oh, und wer ist dieser junge Mann hier? Sofort begann ich – so wie ich es in der Elite Schule stets so aussehen ließ – meine Rolle als Schulsprecher einzunehmen, als ich freundlich lächelte. Innerlich höchst amüsiert darüber bekam ich mit, wie das Gesicht der Silberhaarigen kurz eine Fratze schnitt, bevor sie ihre Züge im Griff hatte. Man merkte deutlich wie sie sich die Wahrheit verkniff. Das hier ist Tora, ein guter Mitschüler von mir aus meiner Klasse. Er gehört zu dem Igarashi Multikonzern. Dank meiner manierlichen Selbstbeherrschung unterließ ich es laut loszulachen. Zu komisch!
 

Was, der Sohn der Igarashi Familie? Es ist mir eine Ehre Ihnen kennenlernen zu dürfen! Ganz meinerseits. Höflich sagte ich das, doch ich sah lieber interessiert zu dem Mädchen neben mir, das verständnislos das Gesicht verzog. Ich konnte mir schon denken weshalb. Eines meiner Mundwinkel hob sich leicht. Wenn sie sich nur im Spiegel betrachten könnte. Da werden sich Ihre Eltern aber freuen einen so hohen Gast zu haben, Fräulein Mayu! führte der Chauffeur das fast abgebrochene Gespräch plötzlich weiter. Voller Hast und mit blassem Gesichtsausdruck fuchtelte sie wild mit ihren Armen herum. Eh?! Nein, das ist ein Missverständnis! Wir fahren nicht zu dem Anwesen! Ich hatte eher daran gedacht mit ihm zu eines meiner Lieblingsplätze zu fahren! Ab da konnte ich nicht mehr an mich halten und prustete laut los. Im Hintergrund nahm ich einen wütenden Laut wahr. Das machte die Situation noch witziger! Eine Lachträne wegwischend sahen meine Augen zu der mürrischen Mayu. Der Chauffeur nun wohl gänzlich verwirrt beobachtete ratlos das Szenario. Meine Mitschülerin fand als erstes von den beiden ihre Stimme zurück als sie sich räusperte. Also bitte nicht zu meinen Eltern fahren! Dafür habe ich meine Gründe… Fahr uns zu meinem Spielplatz. »… Ich hör wohl nicht recht! Weshalb wählt sie einen Spielplatz? Für das ist sie doch schon zu alt, um sich mit kindischen Dingen zu beschäftigen!«
 

Vielleicht war das eine ausgelegte Finte, die dieses Mädchen mir legen wollte. Bei ihr konnte man da niemals sicher sein. Nach ein paar Minuten stand die Limousine schon. Der Motor wurde abgestellt. Mayu wandte sich an den Chauffeur: Du brauchst uns nicht zu begleiten! Allzu lange wird es nicht dauern bis wir wieder da sind! Ach ja. Und du kannst meinen Eltern Bescheid geben, dass es etwas später wird! Die Tür aufgemacht stiegen wir aus. Anschließend machten wir uns auf zu dem besagten Spielplatz. So wie man es vor Augen hatte besaß dieser Ort alles was zu diesem passte. Das silberhaarige Mädchen ging auf eine Schaukel zu und setzt sich sogleich darauf. Ich verstand es noch immer nicht wieso ihr dieser Ort so viel bedeutete. In einer stehenden Position verschränkte ich verständnislos die Arme vor der Brust. Was hat es mit diesem Spielplatz auf sich, dass dir dieser Ort eingefallen ist? Jetzt sag mir nicht du spielst noch immer gerne mit Sandburgen. Das letzte wollte ich einfach stichelnd damit kundtun wie ich darüber dachte. Leicht blähten sich ihre Wangen auf. Ebenso gingen ihre Augenbrauen sauer in die Höhe. Idiot! Hör auf solch einen Schwachsinn von dir zu geben! Gerade du, der gerne in dem Lebenslauf anderer herumschnüffelt, müsstest doch wissen, dass ich nie in dem Genuss kam das typische Schema eines Kindes zu haben!
 

Ausdruckslos bewegte ich meine Beine etwas näher zu ihr, bis ich mich an eines der Holzbalken anlehnte, die diese Metallketten zusammenhielten. Mein Blick wurde nachdenklich, als ich die Hände in die Hosentaschen vergrub. »Irgendetwas stimmt da nicht! Es fühlt sich so an, als ob mehr dahintersteckt, als nur der Ort eines Kindes, was sie nie sein konnte!« In solch einer Situation wie diese war ich noch nie gewesen, was ich nun zu sehen bekam. Ihre violetten Augen waren gegen Boden gerichtet. Vollkommen leer und abwesend. Da ergriff Mayu nach Minuten der Stille unerwartet das Wort. Du möchtest wissen wieso ich diesen Ort ausgesucht habe? Der Grund ist, dass ich hier am besten nachdenken kann. Wenn mich etwas aufwühlt, ich jedoch lieber alleine sein will, komme ich gerne hierher… Mir fiel auf, dass ihre Stimme nicht wie sonst stark klang. Es haftete, außer, dass es leiser war, auch Traurigkeit daran. Eigentlich war es nicht meine Art aufmerksam einer Frau zuzuhören. Da wollte ich lieber nur ein Betteln hören, dass ich gnädig war, sowie einiges Stöhnen. Was mich dazu brachte nicht taub zu bleiben wunderte mich mehr als alles andere. Womöglich, weil ihre Aussage gar nichts anderes zuließ als dem zuzuhören. Das nächste was mir fremd war, war, dass ich betroffen darauf reagierte. Allein schon dieser Blick. Aus mir unerfindlichen Grund schloss ich kurz die Augen. Etwas in mir wollte sie nicht so allein gelassen sehen lassen…
 

Kaum zu glauben, dass ich zu solch einem Gefühl fähig war. Wenigstens bewahrte ich mir meinen Stolz sie nicht zu trösten. Stattdessen gesellte ich mich zu ihr auf eine andere Schaukel. Nun sahen wir uns gegenseitig an. Selbstmitleid wird dir auch nicht dabei weiterhelfen. Daraufhin senkte sich ihr Kopf, bis die silbernen Haare ihr Gesicht verbargen. … Halt den Mund! flüsterte sie in einem warnenden Ton. Ich meine, sprach ich ohne Rücksicht weiter. Dabei nahm ich einen hochnäsigen Blick an. so erbärmlich wie du jetzt aussiehst kommt mir der Gedanke dich einfach kurz und schmerzlos aus der Miyabigaoka raus zu befördern! Mir sagen langweilige Frauen wie dich gar nicht zu! Dass du es mir so einfach machst enttäuscht mich muss ich sagen! Viel zu unvorbereitet ging ihr Kopf schnell in die Höhe, bevor sie unbeherrscht ihre Stimme erhob: Halt deine verdammte Drecksklappe! Was weist du denn schon wie es mir geht! Du hattest schon immer ein perfektes Leben! Musstest dich um nichts kümmern oder sorgen! Und hattest eine wohlbehütete Kindheit!!! Welch ein verwöhnter Schnösel, wie du, könnte je meinen Schmerz nachempfinden! Schnell hielt ich ihre Hand fest, die im Begriff war mir auf die Wange zu schlagen. Zum zweiten Mal an diesem Tag nebenbei erwähnt. Gerade dass ich mich schon wieder in dieser Situation befand sie davon abzuhalten ließ mich ihr Handgelenk unbarmherzig zupacken. Doch im Unterschied zu dem Moment in meinem Büro sah ich ihr unüberlegtes Handeln nicht nach. Mit meinen Worten hatte ich sie dazu sozusagen ja getrieben. Von daher sah ich diesmal davon ab. Nach wie vor sahen wir uns wütend an. Ich musste allerdings zugeben, dass ich sie noch nie so außer sich gesehen hatte. In jederlei Hinsicht wurde mir vom neuen bewusst wie anders diese Frau im Gegensatz zu den restlichen von ihnen war. All die anderen waren so einfach gestrickt. Das war bei Mayu nicht der Fall. Gerade jetzt bewies es sich umso deutlicher.
 

Ihre Hand gegen mich zu erheben hatten diese Weiber es niemals gewagt, was der Silberhaarigen beinahe ein zweites Mal gelungen wäre. Noch weiter ließ keiner von uns den anderen aus den Augen. Ihre Augen schimmerten leicht, doch die Tränen konnte sie sich zurückhalten. Mein Griff lockerte sich Stück für Stück, bis ich ihr Handgelenkt gänzlich losließ. Den Körper gerade gebracht wippte sie sich in der Schaukel leicht auf und ab. Hah… Was macht das schon aus dich zu enttäuschen! Das wäre die beste Möglichkeit mich für dich uninteressant zu machen! Dann wäre ich dein Stalking endlich los! Vielleicht sollte ich das doch bei dir ausprobieren! sagte sie mit einem spottenden Lächeln. Gerade da konnte ich es nicht lassen provozierend eine Augenbraue zu heben. So leicht wirst du mich nicht los! Das weist du, oder? Sich das vorzustellen kann man schon, finde ich! Dein Stalking nervt schon. Ich lachte leicht. Dieser Traum würde ihr gewiss nicht erfüllt werden. Dafür würde ich schon sorgen. Und wer weis. Es wäre interessant ob das zu schaffen wäre, dass du dich freiwillig von mir abwendest. Was für ein unschuldiges Biest Mayu doch sein konnte. Zu meinem Wohlwollen wich dieser depressive Blick nach und nach immer mehr aus ihren Augen. Bekam die herausfordernde sowie freche Ausstrahlung wie es für gewöhnlich war, wenn wir solche Unterhaltungen führten. Es wäre auch zu umständlich für mich, wenn das so geblieben wäre.
 

Geschickt brachte ich es im gleichen Moment zusammen Mayu an den Hüften zu nehmen und sie auf meinem Schoß zu befördern. Erschrocken davon hörte ich einen erstickten Schrei aus ihrem Mund. Noch realisierte sie nicht was ich gemacht hatte. Was sich mit geweiteten Augen dann änderte. Es ist zu bezweifeln ob dir diese Gelegenheit überhaupt glücken wird! Noch nie kam es dazu, dass ich freiwillig von einer schönen Frau abließ! Dieser Tag muss erst noch erfunden werden, meine liebe Mayu! Und diesen wirst du mit ziemlicher Sicherheit nicht vorantreiben können! Es war eine gute Wahl gewesen meine Mitschülerin auf meinem Schoß zu haben. Die Beine hingen leicht in der Luft, direkt neben meinen Knien anwinkelnd. Praktisch erwies sich auch das lange Kleid der Mädchen Schuluniform. In der Position, wo ich sie nun hatte, ging der untere Teil des Kleids der ruckartigen Bewegung mit und rutschte somit für mich weit genug nach oben. Diese Chance nicht entgehen lassend legte ich die Hände auf ihre Unterschenkel. Wanderte langsam immer weiter ihrer weichen Haut entlang und umfasste zum Schluss ihr Gesäß, welches ich festhielt. Dabei konnte ich immer breiter grinsend dabei zusehen, wie sich ihre Mimiken unterschiedlich veränderten. Was… Was ist in dich gefahren! Lass mich runter! A~h! Ihr eigenes Zappeln hinterließ Spuren. Statt sich von mir befreien zu können löste sie eine Umkreisung an meinem Schritt aus.
 

Fast hätte es mich auch dazu verleitet zu stöhnen. Der Biss auf die Zunge verhinderte meinen Laut. Das Violett ihrer Augen sprang aufgeregt hin und her, dabei bekamen ihre Wangen zunehmend eine dunkler werdende Farbe. Wahnsinn, wie sie mich damit scharf machte! Es ist schon eine interessante Position in der du bist, findest du nicht? Das hat doch was. Damit können wir schon mal üben, bis ich dich dazu bekomme mit mir zu schlafen. raunte ich ihr ins Ohr. Zur Bestätigung half ich nach, dass ihr Becken nochmal an meinem Schritt zu spüren war. Abermals konnte sie sich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Du verdammtes Arschloch! Nie im Leben werde ich mich dir hingeben! Da bemühst du dich umsonst! A~h! Meinem wissenden Blick konnte sie nicht entkommen. Auch wenn sie sich das einredete wusste sie, dass ich sie nicht ernst nehmen konnte. Das würde ich an deiner Stelle nicht so leichtfertig sagen! Die Wirkung kannst du nicht ignorieren! Schließlich bist auch du nur eine Frau! Die Augen ein Stück geweitet quiekte Mayu auf, als ich kräftig in ihre Pobacke kniff. Lass diesen Unsinn, Tora! Du bist doch der Schulsprecher, der das größte Vorbild der Miyabigaoka zeigen sollte! Was, wenn jemand uns sieht? Wieder entlockte ich ihr ein Keuchen. Nur der Unterschied, dass ich nun beide Hände dazu verwendete ihren Hintern zu kneten. Diese Aussicht was ich zu fassen bekam war zu verführerisch.
 

Du hast Angst, dass jemand uns sieht? Keine Sorge! An einem abgeschiedenen Ort wird bestimmt keiner kommen! Kinder waren bisher auch nirgends zu sehen. Sei doch ehrlich. Du willst dich davor doch nur drücken! Oder hast du vielmehr Angst davor, dass du herausfindest wie sehr dich das erregt? Eines meiner Hände ließ los und machte sich stattdessen daran sich, nach wie vor unter dem Kleid, langsam von ihrem Bauch rauf zu streicheln. D-Das wagst du nicht! Untersteh dich mich dort auch noch anzufassen! Das wirst du bereuen, wenn du das tust! Ihr schwaches Argument quittierte ich mit einem lüsternen Blick. Meine Zunge strich ihrem Hals entlang und saugte kurz. Danach knabberte ich an ihrem Ohr. Gar nichts wirst du tun. ließ ich sie unbeeindruckt wissen. Ich war überzeugt das Grinsen meinerseits, was sie deutlich spüren konnte, machte sie noch unruhiger. Wie nicht sonderlich schwer zu erkennen genoss ich diesen Moment in vollen Zügen. Endlich hatte ich Mayu genau da wo ich sie haben wollte. Voll und ganz in meinem Element vertieft bemerkte ich eine Bewegung nicht, die mich einen Moment später mehr als nur verwundern sollte. Als ich diesen gewissen Druck, der mir ziemlich vertraut war, an meinem Geschlecht wahrnahm sog ich stark die Luft ein. Stöhnte stockend auf. Das Gewicht auf meinem Schoß verschwand. Fassungslos blickte ich rauf zu Mayu, die mit gewissem Abstand auf ihren Beinen stand und laut durchschnaufte, als hätte sie einen Marathon hingelegt.
 

Du hast… Nicht schlecht, Kleines! fand ich mit einem boshaften Grinsen meine Fassung wieder. Diese Aktion habe ich nicht kommen sehen! Doch sei beim nächsten Mal sanfter an meinem wertvollen Stück! Ihn grob anzufassen vermiest die Stimmung! gab ich verwegen von mir, während ich leicht über die schmerzende Stelle fuhr. Ganz offen gesagt gestand ich mir ein, dass mich das doch stark überraschte. Sie konnte also in diese Richtung reagieren. Äußerst interessant! Da traf das Sprichwort 'Stille Wasser sind tief' bei ihr ohne Übertreibung. Wenn sie nur wüsste, dass ihr Handeln wesentlich dazu beitrug mich nicht los zu werden. So etwas war mir bei den Frauen noch nie - und ich hatte schon viele gesehen – untergekommen, dass diese solch eine reizvolle Eigenschaft in sich vereinen konnten. In deinen Träumen, du Lüstling! antwortete Mayu mit einer Schadenfreude, die meiner sadistischen Ader in nichts nachstand. Zufrieden lächelte ich. Dann erhob ich mich von der Schaukel. Wir werden sehen! Ich werde das nicht nur in meinen Träumen geschehen lassen! Darauf warte ich zu gerne, wenn die Zeit dafür gekommen ist! ließ ich sie selbstsicher wissen, als ich zugleich langsam immer näher zu ihr schlich, bis ich direkt vor ihr stehen blieb. Ihre Hand ergriffen hinterließ ich einen Kuss auf ihrem Handrücken. Ließ ihre Reaktion nicht aus den Augen, die nicht gerade positiv aussah. Das Spiel hat begonnen, Mayu! Wir werden sehen wer wem wohl mehr unterliegt!

[Ultimatum 2] Konfrontation auf höchster Stufe!

Mayus Sicht:
 

Der nächste Tag wurde turbulenter. Um einiges sogar, als ich es mir zusammengereimt hatte. Der Posten, als Sekretärin des Schulsprechers zu fungieren, ließ einem auf vieles Einblicke ermöglichen, mit welchem Aufwand Dokumente und Flyer der Schule, sowie andere wichtige Entscheidungen, herum gereicht wurden. Wo doch diese was anderes zu tun hatten, als Tora den Papierkram zu überbringen. Nicht zuletzt auch Kanade meistens nicht weniger von den anderen verschont wurde, diese seinem guten Freund unter Zeitdruck auf seinem Schreibtisch zu legen. Tja, damit musste ich mich nun herumschlagen. Wo doch nun "endlich" jemand blödes wie ich sich dazu erklärt hatte sich dieser Aufgabe anzunehmen. Ich war mir dessen bewusst, dass dies meinem normal verlaufenden Alltag einen Strich durch die Rechnung machen würde - und das in einem beängstigenden Ausmaß -, aber dass es so hart war hätte ich mir nicht träumen lassen...
 

Das bestätigte den Stress von Tora und seinem Umfeld genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Alles in sich zu bereuen sowie auch jammern nützte mir ja nun nichts mehr. Schlicht und ergreifend musste ich nun damit leben. Mich damit zurechtfinden. Ganz einfach. Ich hatte mich in dieses Problem hineingeritten, also musste ich mich diesen Konsequenzen stellen, die diese Aufgabe mit sich zog. Meine Entscheidung zurück zu ziehen wäre demütigend. Nicht nur das, sondern auch beschämend. Das Getuschel der gesamten Schule im Nacken zu haben - was ja auch berechtigt war, das würden nur kleine Kinder machen dem zuzusagen und dann sich anders zu überlegen, weil die Arbeit doch zu hart dafür war als man gedacht hatte, was einem nicht mehr gefiel sich davon abzuwenden - sowie auch diese ständigen Anspielungen von diesem "reizenden" Igarashi meines feigen Entschlusses würden bestimmt nicht auf sich warten lassen. Nein, das kam erst recht nicht in die Tüte! Wer wusste schon was mir blühen würde, würde dieses Gerede bis zu meinen Eltern vordringen.
 

Wenn das geschehen würde, war sicher, dass ich schon mal die Schaufel zu meinem Grab benutzen würde. Von daher fiel diese Idee schon mal gänzlich aus. Nicht zum ersten Mal ertappte ich mich heute meine Idee dazu zu bereuen. Während ich all dem herum scheuchen das Timing genau im Blick behalten musste. Was sich dank meiner Orientierungslosigkeit als ein schweres Unterfangen darstellte. »Noch etwas was schlecht für meine Aufgabe ist. Juhu...« machte sich sarkastische Freude in mir breit. Unglaublich fand ich es, dass es dem Direktor der Miyabigaoka allem Anschein nach nichts anging, sondern alles auf Tora abgewälzt wurde. Und nur so nebenbei bemerkt schoben sich meine Gedanken zu einer mitleidigen Richtung, die ganz gewiss nicht Tora galten. Hätte ich eine Hand frei, so würde ich für meinen bescheuerten Gedankengang mir auf die Stirn schlagen. Für solch einen Unfug hatte ich keine Zeit! Und sowieso sollte man Mitleid aus der Gefühlsliste streichen, wenn es um diesen egozentrischen Tyrannen ging!
 

Zwei Dokumente in den Händen haltend machte ich mich schon eilig auf dem Weg in sein Büro. Das eine war ein Einverständnis dazu, dass einer der Publicity den Lehrern, vor allem ran dem Schulsprecher, Fragen stellte, um zusätzlich noch diese Schule in ein großes Licht zu stellen. Zu dem zweiten brauchte es nur eine Unterschrift dieser gefragten Person, sodass den Musical, Musik und Sport AGs gewisse Gegenstände bewilligt wurden. Doch hier mussten so einige blind in diesem "pompösen Schloss" sein nicht auf das Datum zu achten, was an diesem Tag hinfällig war! Das hatte mir ja wirklich zu meinem Fitness Training gefehlt! Mein Herz hämmerte aufgeregt in der Brust, als ich nun mit einem Klopfen jenes Zimmer betrat. Keiner da. »Nein, nein, nein! Das kann doch nicht wahr sein!!! Gerade dann, wenn man seiner Wenigkeit braucht, ist er nirgends anzutreffen! Ganz ruhig, Mayu! Beruhige dich! Das wird kein Weltuntergang sein!«
 

Lachhaft für manch andere zwang ich mich damit mich nicht wahnsinnig werden zu lassen. Wie ärgerlich, doch mir blieb nichts anderes übrig als ihn zu suchen. Dass ich das mal erleben würde, nun hinter ihm her zu sein. Dieser Sadist würde das allemal lachend genießen, wenn er diesen Anblick sehen würde! So viel war sicher! Da ich hier nichts erreichte machte ich in dem Zimmer kehrt, schloss die Tür wieder und suchte nach jemandem, der weiter wusste wo er war. Ich stellte fest, dass Zeitdruck und Stress eine besonders schlechte Kombination war. Meine Menschenkenntnis kam mir abhanden, was ansonsten mein zuverlässiger Begleiter war. So kam es, dass ich an einige falsche Ansprechpartner geriet. Besser gesagt weibliche. Ich wusste schon, dass einige Mädchen in dieser Schule zu vergessen waren. Dass diese an ihrer Arroganz sowie ihrem Gezicke nicht daran erstickten wunderte mich am meisten.
 

Kommentare wie Ich wüsste nicht was dich das angeht! bekam ich zu hören, bis hin zu dreisten Frechheiten Wozu sollte ich dir das sagen? Ich habe dem ehrwürdigen Tora viel mehr zu bieten, als ein langweiliges Etwas! blieben mir leider nicht erspart. Reinste Zeitverschwendung was ich da tat! Und wirklich, endlich, endlich fand ich einen Jungen, der mir eine normale Antwort darauf gab. Nach einer Wegbeschreibung machte ich mich daran diesen Ort zu finden. Zuvor jedoch zog ich mir entsprechend bequeme Klamotten an, damit ich überhaupt in dessen Räumlichkeiten reingelassen werden würde. In der Judo AG - Ironie des Schicksals ließ grüßen - befand sich der Schulsprecher. Wie seine Reaktion werden würde wollte ich erst gar nicht herausfinden. Nun in der Dojo Sporthalle angekommen beobachtete ich weiter weg das Geschehen wie manch andere Schaulustige, die dem Kampf mit fesselndem Blick zusahen. Es sollte mich seit meiner ersten Begegnung mit der ultimativen Bosheit in Person nicht wundern, dass genau jene nicht mal für einen Moment auf der Matte lag, sondern dessen Gegner auf dem Boden aufschlug. Dennoch tat es das. Womöglich unterschätzte ich ihn wegen seines Verhaltens grundlegend. Zuletzt die Festnageltechnik, die es seinem Gegner chancenlos machte wieder auf zu kommen.
 

Und wieder entstand das Bild eines wilden Tieres vor mir, dass all die Fluchtmöglichkeiten beseitigte. Schon beängstigend wie viel er auf Überlegenheit wertlegte. Ich musste dann allerdings widerlich von dem Anblick das Gesicht verziehen, als ein Mädchen aus meiner Klasse das durch Schweiß verbrauchte Handtuch Toras zurückbekam und sogleich ihr Gesicht daran anschmiegte. Wie eklig das doch war. Ich hatte Mühe mich nicht zu übergeben. Nun war es amtlich, dass alle Mädchen - von mir ausgenommen - einen Hirnschaden hatten! So bald Igarashi im Mittelpunkt stand waren sie nicht mehr sie selbst. »Wie beschämend für eine Frau!« schimpfte ich still an dieses hobbylose Mädchen gerichtet. Für dem Mädchen ein von sich selbst überzeugtes Lächeln übrighabend, was diesem noch mehr dazu verleitete sich dem Handtuch zu widmen, drehte er sich langsam im Kreis. Ganz deutlich sich dem Sieg zu sonnen und begeisterte Rufe ihm galten. Bis sein Blick auf mich hängen blieb. Augenblicklich legte sich ein schiefes Grinsen auf seinen Zügen. Dieser Kerl regte mich auf! Und das zusehends!
 

Trainer, für heute ist genug. Lasst uns morgen weiter machen! Und heute schließe ich ab. gab er bekannt. »Moment... Bitte was will er???« Ich konnte mit wachsendem Entsetzen nicht fassen was sich während meiner Anwesenheit abspielte. Dieser Mann war doch der Trainer, und nicht er! Und trotzdem gehorchten ihm alle aufs Wort! Nach wenigen Minuten war die Halle leer bis auf Tora und mich. Noch neben mir stehend war mein Gehirn gerade dabei das zu begreifen. Was für eine tolle Leistung du wieder hinbekommst mich mit unerwartetem zu unterhalten! Du gibst dir ja doch noch ordentlich Mühe, mir zu gefallen! Ich bin beeindruckt! Fast hätte ich es aufgegeben zu glauben, dass du dich mal von allein den Weg zu mir machen würdest. Ein hinterhältiges Grinsen begleitete seine Worte. »Natürlich hätte er das!« Aufgestachelt von dem was er sagte ließ ich mich dabei mitreißen. Spar dir die Sprüche, Igarashi! Wir wissen beide, dass ich nicht aus diesem Grund hier bin! Auch wenn ich zugeben muss, dass diese Ironie des Ortes makaber ist!
 

Das ließ ihn nochmal schmunzeln. Kommen wir aber nun zur Sache! Diese Doku- Ach, ich wusste gar nicht, dass du es ohne mich so sehr nicht mehr aushalten kannst, mich zu bitten es mit dir gleich hier und jetzt zu treiben. unterbrach er mich mit vielsagenden Augen. Sowie auch breitem Grinsen. Mit dem Gedanken »Boah ey, kann der an nichts anderes denken?! So ein widerlicher Typ!« riss mir allmählich, welcher ohnehin äußerst dünn vorhanden war, der Geduldsfaden. Allerdings sollte ich es nun tunlichst unterlassen mich falsch auszudrücken. Das ersparte mir wesentlich mehr Unannehmlichkeiten. Und sowieso war ich in Eile, wo ich mir solche unnötigen Sachen nicht leisten konnte. Genervt seufzte ich auf, während ich nicht gut gelaunt sprach: Das meinte ich auch nicht! Bitte sei wenigstens jetzt normal! Gerade jetzt kann ich das am aller wenigsten gebrauchen! Auch wenn ein genervter Ton meiner Stimme zu hören war, so schwang auch leichte Verzweiflung mit. Der Blondhaarige zog mehr an meinen Nerven, als ich jemals gedacht hatte. Zumindest war er nun ruhig auf meine Worte. Doch das ließ mich nicht freuen.
 

Inzwischen erkannte ich zu gut wann Tora am gefährlichsten war, wenn er nichts mehr erwiderte. Die gelben Augen schienen mich geradezu durchbohren zu wollen. Weist du, zog er es bestimmend in die Länge und mit einem Satz stand er schon vor mir. dass ich hier im Vorteil bin? Dir dürfte doch bekannt sein in welcher AG du dich befindest, nicht wahr? Sein Atem prickelte unangenehm an meiner Haut, was mein Unwohlsein bei diesem Igarashi zusätzlich steigerte. Trocken lachte ich leicht darauf. Eine Drohung. Dein Ernst? Wie alt bist du bitte! Solch ein trotziges Benehmen steht dir als Schulsprecher nicht! Zum Ende hin hoben sich meine Mundwinkel höhnisch. Noch eindringlicher wurde das Gelb in seinen Augen. So weit sogar, dass der Glanz darin nichts harmloses mehr besaß. Die gnadenlose Kälte gepaart mit abmurksender Gefahr befand sich darin. Diesen Ausdruck hatte ich bis jetzt noch nie bei ihm gesehen. Seine erdrückende Autorität ließ gar nichts anderes zu als mich am liebsten fort zu wünschen und schluckte schwer.
 

Doch ich bemühte mich Ruhe zu bewahren. Selbst wenn dies unmöglich klang. Ich wollte heute noch zu einem Ende kommen! Hier die Dokumente von der Publicity auf Anfrage eines Interviews für einen Fragebogen. Zusätzlich von den Musical, Musik und Sport AGs hofft man auf deine Zustimmung. Du musst bei den beiden nur unterschreiben, dann bist du mich los. Auffordernd ließ ich einen Kugelschreiber herum kreisen. Doch das war zu einfach hier zu verschwinden. Ein bösartiges Grinsen erreichte seine Lippen als er sagte: Zwing mich doch. Mit voller Absicht zielte er es mit seiner Provokation darauf ab mich vor dem Kopf zu stoßen. Und das auf erschreckende Weise. Nach seiner glorreichen Idee stellte er sich auf die Matte und wartete, dass ich es ihm gleichtat. Oh nein, so nicht! Was für einen Schwachsinn du wieder von dir gibst! Du musst so oder so unterschreiben! Heute noch! Es hat ja keiner für nötig befunden mal auf das Datum zu schauen! Ich gab es nicht gerne zu, doch der Stress, was dieser Job auslöste, übertrug sich allmählich auf mich. Da vermisste ich mein ruhigeres Leben. Ganz belehrend, so als würde er mit einem Kind reden, kam er mir mit dem Willst du denn so unbedingt meine Unterschrift? und blickte selbstsicher zu mir hinüber. Du bist so unmöglich! Mit dir kann man nicht normal reden! Erschöpft legte ich die Hand, welche noch den Kugelschreiber hielt, auf meine geschlossenen Augen.
 

Ist dir nicht mal der Gedanke gekommen, dass dir diese Forderung nichts bringt? Wie du sicherlich aus meiner Akte herausgefunden hast beherrsche ich keinen Kampfsport. Das wäre dir doch zu langweilig mich so schnell zu besiegen. Im Hintergrund erklang ein tadelndes Schnalzen. Wie kurzsichtig hältst du mich eigentlich? Selbstverständlich weis ich darüber Bescheid. Doch das macht mir nichts. Es erfüllt den Zweck dich zu erniedrigen. Und findest du nicht, dass du dir keine Möglichkeiten aussuchen kannst? Ohne überlegen zu müssen wusste ich schon so auf was der Blondhaarige anspielte. Dafür war der hochnäsige Ton seiner Stimme zu deutlich. Die Hand von meinen Augen weggenommen zeigte ich ihm mit feindlichen Blicken wie mich seine Arroganz ankotzte. »Grrr, dieser Großkotz!« Mir fiel in dem Moment dann aber etwas Entscheidendes ein, was mich misstrauisch die Augenbrauen hochziehen ließ. Moment! Das könnte ja auch eines deiner fiesen Tricks sein mich dir hilflos auszuliefern! Woher soll ich wissen, dass du dann wirklich direkt nach dem Kampf unterzeichnest? Die Arme verschränkend machten es meine Augen dem gleich dieser Person kein Vertrauen zu schenken.
 

Oh. Was für ein durchdachtes, kluges Mädchen. Du hast recht. Elegant ging Tora erneut auf mich zu. Und da dem so ist, kann ich gar nicht anders, als dich mit meinem Autogramm zu belohnen. Tse, wie eingebildet! Kurz mit einem erotischen Blick strich er über eines meiner Haarsträhnen bis zu meinem Ohr entlang. Eines der Dokumente nahm er sich aus meiner Hand und unterschrieb - und das im Stehen -, bevor jenes mir zurück gereicht wurde. »Was für eine perfekte Handschrift! Kann der Kerl mal nicht etwas?!« regte ich mich über seine Perfektion auf. Dann machte der Schulsprecher sich zurück auf die Matte. Sah mich süffisant an. Meine letzte Unterschrift bekommst du nach dem Kampf. Nicht, dass du dich gleich aus dem Staub machst. Und das macht es ja auch umso interessanter. War ja sowas von klar, dass er diese Strategie verfolgte. Wie berechnend! Meine Beine bewegten sich auf die Judomatte zu - dabei sachte die Papiere an der Kante vor jener legend, daneben der Kugelschreiber - bis ich ihm gegenüberstand.
 

In dem Dojo gehörend trug ich Sportklamotten der Farbe Blau mit leicht weißen Streifen und an der Seite des Brustkorbs wies ein bedrucktes Logo der Elite Schule auf. Was Gutes hatte es bei dieser Sache nur in diesem Aufzug hier durchgelassen zu werden. Es wäre äußerst unangenehm mit der Schuluniform gegen ihn antreten zu müssen. Nebenbei bemerkt besaß Igarashi die typische Judo Kleidung mit schwarzem Gürtel. »Was für ein Angeber...« Nun nahm ich wie mein Gegenüber eine Kampfstellung ein, die entgegen zu seinem bei weitem keine Anerkennung brachte. Der Illusion gab ich mich erst gar nicht hin Anfängerglück zu haben. Ich war so gut wie geliefert. Eine letzte Verzweiflung an mein mir zugewunkenes Pech schickend »Warum bloß hatte die Miyabigaoka nur diesen Sadisten als Schulsprecher auserkoren?!? Bitte, tut sich doch nur der Boden auf, der mich verschlucken möge, als diese Schmach zu ertragen!« nahm ich große Atemzüge mit der Erwartung der schlimmsten Niederlage, die mich erwartete. Mit der nächsten Bewegung bewies sich wieder, dass mir ein Gefallen wie dieser keineswegs getan wurde. Ein Wimpernschlag und sein Arm schnellte auf mich zu. Als ich einen erschrockenen Laut von mir gab machte ich einen Satz nach hinten, taumelte und machte Bekanntschaft auf der Matte. Abschätzend musterte mich der größte Idiot, den die Welt je gesehen hatte. Seine Hand fuhr über sein blondes Haar. Bedachte mich mit einem hochmütigen Blick. Wie ich sehe braucht es von mir so einige Einzelstunden bis die Eleganz deines Körpers sitzt.
 

Was für eine Frechheit dieser arrogante Flegel besaß! Als würde ich darauf brennen von ihm unterrichtet zu werden! Steh auf. forderte er mich auf. Als ich sicher auf meinen Beinen stand begann er wieder mit rasanter Geschwindigkeit mich zu erwischen. Wie ich dabei tat wusste ich nicht, doch ich konnte jedes Mal knapp ausweichen. Knapp in dem Sinn, da meine Beine ihm unsicher entkamen und wackelnd stoppten. In dem sogenannten Glück seiner Angriffe zu entgehen konnte ich mich nicht konzentrieren. Dafür wühlte mich das Gefühl der Panik zu sehr auf, weshalb meine Augen starr seinen Angriffen folgten. Doch wie vorauszusehen knickte ich mal bei einem meiner Fluchtversuche ein und war im Begriff auf dem Boden zu knallen. Als Tora mit einer geschickten Handbewegung jenes abfing und mich herum wirbelnd an sich zog, sodass mein Rücken seinen Oberkörper berührte. Verheißungsvoll wurde mir zugeflüstert: Wenn ich es mir recht überlege, finde ich diese Position gar nicht mal so übel! Es wäre erfreulich dich noch öfter hier begrüßen zu dürfen, wie du beneidend meinem Training zusiehst. Dann würde dieser Moment nicht nur jetzt auftauchen. Angewidert von der bloßen Vorstellung daran verzog sich mein Mund zu einer Grimasse.
 

Dem machte das auch noch Spaß! Wie abartig! Hm. Verzeih, aber deine Wahnvorstellung zerstöre ich mehr als alles andere! Zudem glaubst das auch nur du andere mit deinem Können in Staunen zu versetzen! verteidigte ich mich zumindest mit Worten, wozu ich gerade mit meinem Körper nicht in der Lage war. Der Blondhaarige lachte jedoch heiter, ohne dass meine Aussage etwas gebracht hatte. Wie ärgerlich! Meine kleine Mayu, du irrst dich mit dem Glauben, es wäre nicht so. Zu jeder Zeit steht es mir frei ohne Mühe Menschen wie dir ein Staunen zu entlocken. Den belustigten Ton nur wenig von meinem Ohr entfernt war der Rest seiner davor lachenden Stimme. Angeberei ist das, nichts weiter! Durch so etwas angebetet zu werden ist keine große Kunst wie Schleimer wie dir! Dir dürfte durch diese billigen Frauen an deiner Seite ja sicherlich klar sein, dass allein dein Einfluss sie dazu bringt wie ein Magnet an dir zu kleben. Dein wahres Gesicht, so wie du es mir zeigst, würde keiner dazu bewegen freiwillig bei dir zu bleiben! Wozu auch? Sich mit dir abzugeben ist absolute Zeitverschwendung!
 

Mit jedem Wort mehr, wo ich mich dem Ende näherte, verspannte sich seine Muskulatur meiner schroffen Wortwahl. Gerade würde ich gerne Mäuschen spielen an was Igarashi wohl dachte. Es würde mich zufrieden stimmen zu sehen, dass mein ungewöhnlich langes Gerede sich in seinem Kopf festsetzen würde. Doch was machte ich mir denn vor. Natürlich würde so etwas ihm nicht zum Nachdenken bringen was er an sich ändern müsste, um ehrliche Freude anderer zu spüren. Ganz und allein der Zorn meiner unverschämten Art ihm nicht zu gehorchen würde sich blicken lassen. Und wie der Zufall es so wollte bewahrheitete sich das, als ich an meinem Ohr ein gefährliches Brummen hörte. Wie es aussah versuchte der Tyrann sich unter Kontrolle zu halten. Doch das kümmerte mich herzlich wenig. Gerade jetzt kam ich so richtig in Fahrt ihm meine Meinung zu sagen wie die Wahrheit um ihn nun mal stand. Und die konnte bekanntlich bitter sein.
 

Auf diese Aufmerksamkeit, die du bekommst, brauchst du dir nichts einzubilden! Wenn du es tust, bist du nur zu bemitleiden! Freundlichkeit und Liebe kann man sich nicht erkaufen! Solche, die dich stets begleiten, dann aber ansonsten nicht für dich da sind, wenn es darauf ankommt. Wenn dich das stolz macht auf solche Art angeschmachtet zu werden, dann bist du ja noch erbärmlicher als ich dachte! Sein Griff um meinen Bauch verfestigte sich. Und zwar so sehr, dass sich so langsam ein äußerst unangenehmer Schmerz breitmachte. Was mich dazu brachte mehr und mehr Luft einzusaugen. »Oh, da hab ich ja wohl einen wunden Punkt erwischt.« meldete sich meine schadenfreudige innere Stimme zu Wort. Nichtsdestotrotz von den Schmerzen breitete sich ein triumphierendes Lächeln auf meinem Gesicht aus. Hatte ich nun doch was gefunden mit dem ich sein Ego treffen konnte. Von der Wut seinerseits eingenommen wurde seine Stimme verzerrt, als man von ihm hörte: Was macht dich nur so faszinierend, dass ich dich nicht dafür bestrafe! Eines sollte dir jedoch bewusst sein, allzu lange werde ich deine scharfe Zunge nicht so hinnehmen! Dann wirst du mich nur mehr anflehen freundlicher zu dir zu sein! Merke dir: Keiner hatte es heil überlebt sich mit mir anzulegen! Daraufhin ließ er mich abrupt los.
 

Kurz war ich dabei mein Gleichgewicht zu finden, bis ich es schaffte und ruhig vor ihm stand. Mein Blick wanderte zu seinen verdunkelten Gesichtszügen, dazu noch seinen stechenden Augen. Das Gelb darin empfand ich in diesem Moment als unerträglich weiter dort hinein zu sehen. Dennoch senkte ich meinen Blick nicht. Jedoch bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Mir wurde mit Schrecken bewusst was ich mit meinem berechtigten Konter ausgelöst hatte. Ganz schleichend langsam hallten seine warnenden Worte von damals in meinem Inneren wider.
 

'Sollte einmal etwas nicht nach meinen Vorstellungen sein fliegst du.'
 

»SCHEIßE!!! Was habe ich bloß getan?!?!« machte sich die Panik in meinen Gedanken bemerkbar. Dass Tora all das, was ich ihm hasserfüllt spüren ließ, nicht gefiel sah doch ein Blinder. Wenn ich Pech hatte würde genau das passieren wovor ich mich fürchtete. Aus der Schule hinaus geworfen zu werden... Starr blickte ich weiter in seine Augen, die von der unfassbaren Kälte nicht abließen. Für wie lange wir so standen wusste ich nicht. Nach und nach änderte sich der Ausdruck seiner Augen, um dann eine ausdruckslose Miene anzunehmen. Noch mehr geriet ich in Panik einen furchtbaren Fehler begangen zu haben. Recht wenig gab er mir mit Worten zu verstehen ihm auch das letzte Dokument unterschreiben zu lassen. Den Kugelschreiber ebenfalls in die Hand nehmend übergab ich ihm beides und der Schulsprecher machte das was er versprochen hatte. Seine unnahbare Maske wurde nicht weniger, als mir beides zurück gereicht wurde. Wirklich unheimlich ihn so zu sehen. Den Bogen hatte ich nun gewaltig überspannt.
 

Einem verzogenen reichen Bengel wie ihm würde es nicht schaden mal nicht mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Doch es war wohl zu direkt gewesen... Seine Hand langte zu meinem Kinn und zog es grob zu sich hoch. Du wirst es bereuen mir so entgegen zu treten! Wahrscheinlich wirst du schon bemerkt haben mit was für einem Fehler du mich nun herausforderst! Zusätzlich packte eine Hand nach meinem Haar, wickelte es um dieser und zog kräftig daran, sodass mein Kopf mit schmerzendem Pochen stark nach hinten gebracht wurde. Der Schmerz verteilte sich peinigend und ein Zischen meinerseits zeigte die Wirkung seines Handelns. Meine zugekniffenen Augen öffnend funkelte ich dieses Scheusal mit solch einer Abscheu an, die ich aufbringen konnte. Was dieser seinerseits mit einem sadistischen Blick sowie grausamen Lächeln quittierte. Als Zeichen dafür wie sehr er es genoss mich leiden zu sehen. »Bastard!« Seine dunkle Stimme senkte sich lauernd, büßte keineswegs die angespannte Atmosphäre ein, die sich zwischen uns wie elektrische Stromschläge breit gemacht hatte. Und eines sollte dir klar sein! fuhr er fordernd fort. Bedachte die Tatsache, dass ich die Luft anhielt mit einem wissenden Grinsen. Ich verliere nie!



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Juri-Namikanze
2018-11-24T19:07:52+00:00 24.11.2018 20:07
Wow mega gut geschrieben! :) Das ist mal eine sehr gute FF. Bin nämlich ein großer Fan von Maid sama und Tora ist mein Liebling Charakter, würde mich freuen wenn du schnell weiter machst:)

Antwort von:  Todesengel1618
30.11.2018 23:26
Guten Abend, Juri-Namikanze! :D
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Freue mich sehr darüber. Auch, dass dir meine Geschichte gefällt. Wünsche dir noch weiterhin viel Spaß zu meiner Geschichte. ;D
Werde mir die größte Mühe geben, dass es dich auch weiterhin begeistert.
Dann lesen wir uns vielleicht mal wieder. :3

LG

PS: Tora ist auch mein Lieblings Charakter. Dieser Kerl, auch wenn er das Letzte vom Letzten ist, ist er doch ein enorm faszinierender Charakter von Maid-sama. Allein schon das ganze was ihn ausmacht. Sprich; Seine verdorbene und boshafte Seite. Da kann man gar nicht anders als ihn zu mögen. ;P


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