Earth Post War- The Switchers von Fandalite ================================================================================ Kapitel 27: Böse Überraschung ----------------------------- Das Merkürdige an diesem Traum war dass ich zumindest währenddessen die ganze zeit über gewusst hatte dass ich träumte. Ich war drin in Arkans Erinnerungen...Nein nicht nur in seinen Erinnerungen, auch in seinen Gedanken die er vor langer Zeit gedacht hatte. Da waren ein Mensch und ein Yirk und beide gehörten zu mir. Ich war David Lawson aber ebenso Sub-Visser Neunzehn. Ich war mit mir und der Welt zufrieden. Alles war glasklar. Das änderte sich allerdings schlagartig als es schließlich vorbei war und ich in die Gegenwart zurückkatapultiert wurde . Verwirrung, Panik, Orientierungslosigkeit Ein Teil von mir fehlt!. Ich fehle.. Wer bin ich?, wo bin ich ?.... WANN?!. Ruckartig fahre ich hoch und finde mich umgeben von vollständiger Dunkelheit wieder . Gleichzeitig gelingt es mir kaum einen brauchbaren Gedanken aus dem fiebrigen Strudels meines Ichs zu ziehen . < Es tut mir leid David. Da ich mit einem Menschen noch niemals auf diese Art Wissen geteilt habe , war es wohl ein bisschen zu viel des Guten. Aber keine Sorge. Gleich wird es besser werden.> Verspricht mir eine Stimme in meinem Kopf. Eine Stimme?. In meinem Kopf?!... Sie erinnert mich an irgend etwas aber im ersten Moment bin ich einfach noch so verwirrt dass mir beim besten willen nicht einfällt an was... Erst dann nach und nach kommt alles wieder. Unzählige Erinnerungen fluten meinen Kopf . Die meisten bleiben aber einige... -manche - verblassen ebenso schnell wieder wie sie gekommen sind und werden zu kaum greifbaren Schatten die irgendwo im undurchsichtig schwarzen Grundwasser meines Unterbewusstseins versinken . Arkan hilft mir dabei sie zu sortieren ... Arkan?. Der Yirk in meinem Kopf. Ja, so lautet sein Name und ich... ich bin David!. < Rebooten?, ...was? > Denke ich immer noch mit mental weichen Knien Antwortet Arkan und ist dabei eindeutig peinlich berührt. Arkan seufzt. < Ersteres wäre vermutlich wirklich besser. Zweiteres habe ich getan weil ich vielleicht möchte, dass du Fragen stellst ..> Fragen stellen... Denke ich nur und spüre wie es mir gleichzeitig eiskalt den Rücken hinunterläuft . Immerhin gehört Arkans Vorleben als Sub-Visser Neunzehn nicht unbedingt zu meinen Lieblingsthemen aber da ihm freie Hand gelassen habe was er mir von sich zeigt muß ich mich jetzt wohl mit dem Ergebnis zufrieden geben . sage ich deshalb und versuche das flaue Gefühl in meinem Magen zu ignorieren. < Weil mir im Gegensatz zu den Menschen, die meisten Yirks das nie verzeihen würden. Selbst zu Zeiten des Imperiums wo Mord unter gewissen Umständen straffrei blieb , war es unter Geschwistern stets ein Tabu. Auch dass Sub- Visser Neunzehn mich zum Schluss hin wie einen Sklaven behandelt hat, als der Wahnsinn durch das Hal-Pak in ihm überhand nahm oder er mir... Nun, sagen wir einfach mir ein äusserst unschönes Ende bereiten wollte das dank Rita stattdessen ihm zu teil wurde, spielt keine Rolle dabei. Ich würde für sie immer Abschaum und schuldig sein . > Frage ich weiter . Arkan übermittelt mir den Anflug eines mentalen, wenn auch eindeutig entschuldigenden Lächelns . < Ich habe Rita zu ihrer Familie zurückgeschickt und die als Polizisten getarnten Yirks welche im nNamen meines Bruders ihren Tod gefakt hatten mussten sich eine gute Ausrede für dieses "Missverständnis" einfallen lassen ... Natürlich konnte ich sie nur als Wirt gehen lassen aber es war ein freundlicher Yirk. Jung und der einzige der von meinem Geheimnis wusste. Heute ist er ein wichtiger Sprecher der Peacer im amerikanischen Mainpool und Adam wurde mir ein guter Freund während der Invasion. Trotz unseres äusserst misslungenen Starts lernte er zu verstehen, nun... zumindest mit der Zeit....> Mit der Zeit?.... Moment mal Zeit!. Wie von der Terantel gestochen fahre ich herum und taste nach meinem Handy. "Wie lange habe ich geschlafen?!, wie lange war ich weg. Hat sie schon angerufen?!" Nun lacht Arkan wirklich und lenkt seine Aufmerksamkeit ebenfalls auf mein Handydisplay . < Du hast gerade einmal eine halbe Stunde geschlafen> also wird es wohl noch eine Weile dauern bis sie..-> Hier ist will Arkan eigentlich noch sagen als ein leises aber dennoch unüberhörbares Geräusch ihn unterbricht: Sssst, Sssst, Sssst!. Noch eine SMS?. Wieder von Nina?. Neue: Nachricht: Hi bin jetzt doch früher da als gedacht. Brauche noch 10 Minuten bis zu deinem Haus, weil Freunde mich herfahren. Holst du/ihr mich ab?, draussen regnet es nämlich ein bisschen und ich habe wirklich Angst dass ich mit meinen Krücken ausrutsche. ... Was?, Zehn Minuten?!. Kommentiert Arkan meine stummen Gedanken und ist ebenfalls sichtlich vewirrt. Gleichzeitig fühlt er sich fast ein wenig ärgerlich an denn so bald hat er tatsächlich nicht mit ihr gerechnet und mein Yirk gehört (wie die meisten alten Leute!) definitiv nicht zu den Personen die Überraschungen mögen. Ich als introvertierter Nerd der ich bin eigentlich auch nicht, vor allem weil ich normalerweise immer etwas Zeit brauche um mich auf Besuch vorzubereiten, ganz besonders wenn es um ein Outing geht aber in diesem Fall überwiegt dennoch eindeutig die Freude. Sage ich deshalb ungewöhnlich fröhlich und spüre fast schon körperlich wie er seine nicht existenten Augenbrauen hochzieht denn er mag diese Anspielungen auf die äusserliche Ähnlichkeit zwischen seinen Leuten und irdischen Nacktschnecken nicht besonders- wie die meisten Yirks übrigens. Aber da Arkan ja in meinem Fall auch ganz genau spürt wie ich es meine gibt er mir nur einen leichten mentalen Schubs und sagt: Antworte ich cool während ich mich aus meiner bequemsten Schlabber-Jogginghose samt Wohlfühlsocken und viel zu weitem T-Shirt schäle und es gegen eine wettertauglichere Kleidung austausche. Fünf Minuten später bin ich fertig und schleiche die Treppe hinunter. Als ich am Wohnzimmer vorbeikomme ziehe ich vorsichtig die Türe zu denn mein Vater ist - fie fast jeden Tag- wieder einmal während dem Fernsehen eingeschlafen und hängt inzwischen schnarchend auf der Couch. Meine Mutter schläft zwar noch nicht denn leise Musik dringt aus dem Schlafraum meiner Eltern und ich weiß dass sie im Bett sitzt , ihre Hände fest mit dem Einband irgendeines Krimis verschweißt. Aber ich habe definitiv keine Lust einen von den Beiden in mein kleines geheimes Treffen mit Nina miteinzubeziehen und verhalte mich deshalb bewusst ruhig. So merkt auch keiner dass ich die Haustür aufschließe und hinauusgehe. Draussen ist es natürlich bereits dunkel und es regnet mittlerweile auch nicht mehr nur ein bisschen sondern in Strömen. Die ersten Blitze zucken auch schon über den Himmel. Gewitter!. Arkan liebt Gewitter denn sie erinnern ihn an seine Heimatwelt die er mir ganz zu Anfang unserer Freundschaft gezeigt hat. Weit weniger intensiv zwar als die letzte Erinnerung und ich war dabei auch definitiv wach gewesen aber trotzdem muss ich seither bei der kleinsten Gewitterwolke an diesen seltsamen Ort denken. An den dunkelgrünen Himmel mit seinen fünf Monden der von ständigen Elektromagnetischen Entladungen seiner Kandronasonne gestreift wird , an die eher kargen flachen Ebenen im Zentrum des größten Kontinents wo er geboren worden ist und manchmal finde ich es unfair dass er meinen Planeten kennen lernen kann aber ich nicht seinen. Dann wünsche ich mir ich könnte diesen Ort tatsächlich besuchen und alles sehen. Mit meinen eigenen Augen. Die drei Niar-Pools , die schier endlosen Trockensavannen und die weitaus artenreicheren Trockenwälder die sie umsäumen... Gibt Arkan zurück wärend wir wortlos im Regen stehen und durch meine Augen den nur von Blitzen erhellten, wolkenverhangenen Himmel beobachten. Jeder Yirk ?, frage ich nach einer weile scherzhaft als ich die leicht gedrückte melancholische Stimmung meines Freundes nicht mehr ertrage die ihn immer erfasst wenn er an seine Heimat denkt . Doch zu meinem grenzenlosen Erstaunen lacht Arkan kein bisschen. Nein, er wird sogar ziemlich ernst und lenkt seine gesamte Aufmerksamkeit auf mich als er sagt : Was?!gebe ich ungläubig zurück und schüttle gleichzeitig ohne es wirklich zu wollen reflexartig den Kopf. Arkan seufzt nur und ich spüre zwar dass er nicht wirklich meiner Meinung ist aber er antwortet mir nicht . Stattdessen denkt er über Dinge nach in die ich keinen Einblick habe und beobachtet er einen weißen oder zumindest hellgrauen und schon etwas heruntergekommenen VW -Transporter mit ziemlich hohem Dach der soeben auf der anderen Steaßenseite stehenbleibt und zwar mitten auf dem Bürgersteig!. Ein leicht untersetzter Mann steigt auf der Fahrerseite aus, lässt die Türe offen und geht mit einem etwas merkwürdigen Gang der mich ein bisschen an eine Ente erinnert um das Fahrzeug herum und nach hinten zum laderaum aber er ist nicht allein gekommen. Wenn ich blinzle und mich ganz stark konzentriere glaube ich sogar noch einen zweiten dünneren Mann und ein Mädchen zu sehen... Ob das Nina und ihre Freunde sind?... Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht mich bei dem Gedanken ohne dass ich etwas dagegen tun kann Bietet Arkan nach einigen Minuten des stillen Zweifelns schließlich hilfsbereit an und ich stimme ihm , wieder einmal unendlich dankbar dafür ein Wirt zu sein, stumm zu und bin ohne wirklich zu verstehen warum richtig froh darüber alles aus der Ferne beobacheten zu können. Im Auto sitzt dann auch wirklich Nina und sie winkt uns vage zu als wir die Straße überqueren . "Hi!." Sagt sie leise so wie Arkan direkt vor dem Fahrzeug stehen bleibt . Sie lächelt sogar aber es wirkt -genauso wie das Winken vorhin- übertrieben und aufgesetzt. Gleichzeitig ist in ihren Augen etwas dass so gar nicht zu ihrer gezwungenen zur Schaustellung von Freundlichkeit zu passen scheint. Soetwas wie...-Angst!. Nina hat Angst und sie gilt ganz eindeutig nicht uns!. Zusätzlich wühlt der seltsame Fahrer auch noch immer im Laderaum herum während der zweite Kerl neben ihr trägt eine Kapuze und starrt zum Fenster hinaus als wären wir gar nicht da. Irgendetwas ist hier faul. Arkan und ich merken es im selben Moment . "Nina, was ist hier los?. Wovor fürchtest du dich?." Fragt der Yirk deshalb nach einigen Sekunden mit fester Stimme und streckt ihr sanft aber bestimmt die Hand entgegen um ihr aus dem Wagen zu helfen Doch sie schüttelt nur den Kopf , sieht uns nicht einmal an und ihre Stimme ist kaum mehr wie ein Hauch als sie sagt : "Nein David oder....oder Arkan... oder wer auch immer !. Es tut mir leid! ... Ich..ich wollte nicht das so etwas passiert aber sie haben mich dazu gezwungen!..." Flüstert sie . Gleichzeitig laufen ihr unzählige Tranen über die Wangen und dann plötzlich während wir noch völlig verwirrt daneben stehen und nicht wissen was wir von all dem halten sollen überschlagen sich die Ereignisse: Der Fremde neben ihr reißt sich die Kapuze vom Kopf dreht sich zu uns um und packt mit einer Hand Ninas Haare. Mit der anderen setzt er den Lauf einer kleinen silbrigen Waffe an Ihre Schläfe !. Die Zeit scheint still zu stehen und erst bin ich so perplex dass ich gar nicht weiß was ich tun oder denken soll. Aber Arkan realsiert die Tatsahen um einiges schneller als ich und bewegt sich keinen Milimeter um die traurige Gestalt eines Nothlits vor uns nicht noch weiter zu provozierren denn der Fremde ist niemand anderes als Zacharias und er hat einen Draconstrahler!. "Ah, wie ich sehe erinnerst du dich an mich. Schön, schon, schön!. Beim Kandrona, ich bin richtig gerührt!" "Spottet der Hagere. "So und jetzt wo wir uns alle so sehr über das Wiedersehen gefreut haben möchte ich euch beide bitten im Laderaum platz zu nehmen um euch von Onkel Justin ordnungsgemäß verschnüren zu lassen und zwar ganz ohne Theater wenn ich bitten darf weil ich mich ansonnsten gezwungen sehe deine kleine Freundin auf sehr schmerzvolle Weise zu vaporisieren." Ich glaube es nicht !, ein Draconstrahler!. Wie zur Hölle kommt dieser verfluchte Scheißkerl an einen Draconstrahler?! Ich weiß es nicht und auch Arkan kann sich keinen Reim darauf machen. Was er allerdings sehr wohl versteht ist wie diese Waffen funktionieren und er hat es mir auch einmal erklärt: Sie lösen eine Art radikalen und unglaublich schnellen, kaskadierenden Zellverfall aus und noch dazu sind besonders die älteren yirkanische Dracons in den meisten Fällen so modifizert dass die damit getöteten Opfer ohne jede Ausnahme unerträgliche Qualen leiden während ihre Zellen platzen . Deshalb und nur deshalb, leistet er Zacharias Anweisungen - wenn auch bebend vor Wut- augenblicklich Folge... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)