Das Schwert der Göttinnen von Kittykate ================================================================================ Kapitel 4: Schloß Hyrule ------------------------ Die Sonne senkte sich über den Horizont herab. Der Wolkenverhangene Himmel erstrahlte in violett und orangefarbenen Tönen. Dazu verschleierte die bereits hereinbrechende Nacht das von der untergehenden Sonne unberührte Wolkenzelt in ein tristes grau. Die Temperaturen sanken mit dem zunehmend schwächeren Sonnenlicht. Eine erfrischende Kühle überzog das Land und am nächsten Morgen würden die Wiesen, die Blumen, die Gräser, die Bäume und Sträucher von Tau überzogen sein. … Tau... … Der Gedanke an den beschlagenden Niederschlag aus flüssigem Wasser, stimmte sie melancholisch. Die aufsteigende Kälte überzog die schlanken, nur von dünnem dennoch edlen Stoff verdeckten, Arme. Ein Schauer überzog ihren Körper und ließ sie frösteln. Die feinen Härchen ihrer Haut stellten sich auf. Frierend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, rieb sich über die kühle Haut um wenigstens ein wenig Wärme zu erzeugen, allerdings blieb dieser Versuch erfolglos. Die letzten Strahlen wurden von der Dunkelheit verschluckt. Eine trübe Stimmung hüllte das Land ein. Fast erinnerte sie dieser Anblick an eine unheilvolle Aura. Erinnerungen suchten sie heim. Schreckliche Gedanken, grausame Bilder, so real und dennoch so weit entfernt. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete tief die klare, kühle und frische Luft ein. Genoss beinahe das belebende Gefühl in ihren Lungen, ehe sie die Luft wieder ausstieß. Sanfte, weiße Wölkchen bildeten sich vor ihren Lippen. Ein weiteres Anzeichen das bald der Winter das Land ereilen würde. Ein erneuter Winter, ein erneutes Jahr, ein erneuter Schritt in die Zukunft, ein erneuter Stich in ihrem Herzen. Eine einzelne Träne löste sich aus ihren geschlossenen Augen, rollte über die weiche, porzellanweiße Haut hinab, an den vollen, zartrosa Lippen vorbei hin zum Kinn. Dort blieb sie hängen, wie ein Tropfen an einem Blatt, der sich nicht lösen wollte. Die Träne zog sich länger und länger hinab, verformte sich oval und letztendlich löste sich der Tropfen von der Haut. Wie in Zeitlupe fiel die Träne hinab. Als die Träne auf dem Boden aufschlug erklang ein zartes, glockenhelles Klingeln. Zeitgleich öffnete die junge Frau ihre trüben Augen. Das Blau darin, was einst einmal an den klaren, wolkenlosen und endlosen Himmel von Hyrule erinnerte, von einem Schatten überzogen. Eine Windböe zog auf, fuhr ihr durch das lange blonde Haar und spielte mit ihren Strähnen. Erneut überzog sie ein Schauer. Dieser Abend erinnerte sie an diese eine unheilbringende Nacht vor einigen Jahren aus einem anderen Zeitpfad. Kaum einer erinnerte sich an diese Zeit und das beruhigte sie einerseits, denn die Bewohner dieses Landes wussten nichts mehr von dem schrecklichen Leid. Andererseits bekümmerte sie es, da ihr einziger Verbündeter, ihr einziger Vertrauter, ihr liebster und einziger Freund so sehr unter diesen Erinnerungen litt. Es schmerzte sie zutiefst, ihm nichts von seinen seelischen Lasten abnehmen zu können, trug sie doch Schuld an seinem Leid. Sie alleine trug ihm diese schwere Aufgabe damals auf. Der Gedanke das es ihm durch das Schicksal vorherbestimmt war tröstete sie kaum. „Link“, hauchte sie beinahe tonlos. Sie spürte seine Seele und wenn nur für einen kurzen Augenblick, nicht länger als ein Wimpernschlag, aber dieser Moment beruhigte sie zutiefst. Es ging ihm gut. Er war wohlauf. Sie wollte mehr von ihm erfahren, suchte nach einer Verbindung zu ihm und fand sie auch, doch plötzlich durchfuhr sie ein innerlicher Blitzschlag, wie ein Riss und die Verbindung verschwand. Tränen traten in ihre Augen. Eine tiefe Leere breitete sich in ihr aus. Ein wehmütiges Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Sie wusste was es bedeutet, wollte diese Tatsache aber nicht wahrhaben. Die Folgeerscheinung könnte sie nicht ertragen. Die daraus resultierende Einsamkeit würde sie nicht verkraften. „Zelda?“ Die Stimme ließ sie aufhorchen. Schnell wischte sie sich mit ihren Händen über die Augen, fasste sich, würde Haltung bewahren, so wie man es von einer Prinzessin erwartet. Traurigkeit war ein Zeichen von Schwäche. Schnell wäre sie ein Opfer der Feinde. Unmerklich richtete sie sich auf, versteifte ihre Haltung, dennoch drehte sie sich nicht um. Die Dunkelheit verströmte eine seltsame Ruhe. Ein unruhiges Gefühl keimte in ihr auf. „Zelda, was macht Ihr hier draußen?“ Die ihr so vertraute Stimme erklang direkt hinter ihr. Schnell war die Person näher gekommen, legte ihr die rauen Hände auf die nackten Schultern. Eine angenehme Wärme umfing ihre kalte Haut. „Ihr seid eiskalt. Der Herbst geht in den Winter über. Ihr holt euch hier noch den Tod. Lasst uns hineingehen.“ Sie spürte den Druck der großen warmen Hände. Die Sorge um sie hörte sie deutlich. Ihre Augen hingen in der Dunkelheit. „Spürst du das auch?“ „Was soll ich spüren?“ „Es ist so still. Die Finsternis fühlt sich zeitlos an. Ein Schatten legt sich über das Land.“ „Was fühlt Ihr genau?“ Sorgenvoll senkte sich die Stimme, wirkte einige Nuancen tiefer. Schweigend verharrte sie. Schloss ihre Augen, hörte in sich hinein. Sie suchte nach einer Verbindung, fand aber keine mehr. Endlose Augenblicke verstrichen, ehe sie den Kopf schüttelte. „Nichts.“ Und eben dieses Nichts bereitete ihr unermessliche Sorgen. Sie besann sich und drehte sich in den Armen um. Ihre Augen fielen auf das üppige Dekolleté, welches von einem breiten schwarzen ledernen Band überdeckt wurde. Das rote Auge welches einen riesigen Tropfen weinte, ein Zeichen der Herkunft und des Stammes ihres Gegenüber, zogen ihren Blick wie magisch an. Die aufkommenden Erinnerungen an den anderen Zeitpfad verdrängend, die Traurigkeit über die unausweichliche Einsamkeit ignorierend, sammelte sie sich und blickte schließlich in die roten Augen ihrer langjährigen Vertrauten, Zofe und Ziehmutter. „Impa, irgendwas geschieht da draußen.“ Sie wandte besorgt ihr Gesicht ab und blickte wieder in die Dunkelheit der Nacht. Den sorgenvollen Blick der letzten überlebenden Shiekah erahnte sie noch bevor sie ihn spüren konnte. „Ihr solltet Euch ausruhen, Hoheit.“ Zelda nickte, zog sich in ihr Gemach zurück. Impa verabschiedete sich: „Vielleicht irrt Ihr auch nur und Hyrule ist nicht in Gefahr.“ Nicht überzeugt, dennoch nachgebend nickte die Prinzessin: „Ja, so wird es sein.“ „Gute Nacht, Prinzessin Zelda.“ Das Land Hyrule lag in tiefer Dunkelheit. Ein finsterer Schatten hüllte die Steppe, die Dörfer, die Stadt und letztendlich auch das Schloss ein. Die klirrende Kälte, welch diese Schwärze mit sich brachte, ließ sie bibbern. Sie stand auf ihrem Balkon, das Triforce der Weisheit strahlte im hellsten Blau. Ihr Herz pochte vor Angst, das Blut rauschte in ihren Ohren. Die Kälte ließ sie erschaudern. Ein großes schwarzes waberndes Nichts baute sich vor ihr auf. Das Fragment in ihrer Hand pulsierte stärker. Sie konnte um sich herum nichts mehr erkennen. Sie schien gefangen. Unter der Kälte erzitterte ihr Körper, ihre Beine gaben nach und sie sackte in sich zusammen. Verbissen blickte sie auf. Da erschienen drei rote Punkte in der Finsternis. Zelda schreckte aus dem Schlaf und starrte auf den samtenen roten Baldachin ihres Himmelbettes. Ihr Herz raste. Hektisch blickte sie sich um und erkannte das es keine Gefahr in ihrem Gemach gab. Es war nur ein Albtraum. Ihre Augen wichen nun zum Fenster. Im Land brach der Morgen an. Ein beruhigender Anblick, der auch ihren Herzschlag zur Ruhe brachte. Ihre blauen Augen, einst so klar und glänzend, schienen an diesem Morgen aber matter denn je zu sein. Sie richtete sich auf und lehnte sich an die vielen Kissen in ihrem großen Bett an. Kaum richtig wach, arbeiteten ihre Gedanken bereits. Was bedeutete nur dieser Traum? Alles deutete auf eine Gefahr hin und würde zumindest ihre Ahnung bestätigen, auch wenn sie noch keine unmittelbare Gefahr für Hyrule spürte. Zudem fragte sie sich was nur mit Link geschehen war. So oft hatte sie versucht ihn aufzuspüren, aber sie fand diese einzigartige Verbindung nicht mehr zu ihm. Das Seelenband zwischen der Prinzessin des Schicksals und dem Held der Zeit gab es nicht mehr. Es war letzte Nacht zerrissen. Unendliche Traurigkeit breitete sich in ihrem Herzen aus. Er war der einzige, dem sie überhaupt noch vertrauen konnte. Nur er brachte die Sonne in ihr Herz und die Hoffnung auf den Frieden. Hyrules Schicksal war noch nicht geschrieben. Sie ahnte das ihr Land bald erneut an einem Scheidepunkt stand. Und dieses Mal wusste sie, das sie allein kämpfen würde. Der Held der Zeit stand nicht mehr an ihrer Seite. Zelda schloss ihre Augen, versuchte ihn zu spüren, irgendetwas zu spüren, aber es geschah nichts. Sie spürte absolut nichts und das bereitete ihr unermessliche Sorgen. Es klopfte kurz an der Türe, dann allerdings trat Impa ein. Die weißhaarige Shiekah, betrachtete besorgt das blasse Gesicht und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Prinzessin“, begann sie, doch da schüttelte die junge Thronerbin den Kopf. Impa verstummte. „Ich habe einen Auftrag für dich“, sprach Zelda ernst und auch traurig zugleich. „Etwas geschieht in Hyrule. Finde heraus was es sein könnte. Wenn du nicht fündig wirst, suche die Weisen auf und bitte sie dir zu helfen.“ „Die Weisen?“ Impa blickte sie ernst an. „Nach dem Zeitkrieg entschieden wir doch, das die Weisen in ihre Welten zurückkehren.“ „Ich weiß“, antwortete die junge Frau trüb. Sie schlug die Decke zur Seite und stand auf. Ernst blickte sie zu ihrer Zofe auf. „Sie sollten dennoch vorgewarnt sein.“ Impa schien noch etwas sagen zu wollen, doch dann hielt sie sich zurück, verbeugte sich und verließ das Gemach um sich für die Abreise vorzubereiten. Zelda blickte zu dem großen Rundbogenfenster hinaus, das ihrem Bett gegenüber lag. Der Himmel über Hyrule war so klar und blau wie jeden sonnigen Tag. Doch sie konnte sich nicht an ihm erfreuen. Zu trüb und dunkel blickte sie der Zukunft entgegen. Das schlichte Nachtgewand schmeichelte ihrer schlanken Figur. Sie zog sich ihren Morgenmantel über und trat auf den Balkon hinaus. Für einen Moment schloss sie die Augen, lauschte den verschiedenen Geräuschen, den fröhlichen Lauten, dem friedlichen Leben. Sie hörte die Vögel zwitschern, überall erklang Musik, denn die Hylianer liebten es auf ihren Instrumenten zu spielen. Sie bildete sich sogar für einen kurzen Moment eine Okarina zu hören. Ein wenig lauschte sie den verschiedenen Melodien. Dann aber wurde es wieder Zeit sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie streckte den Rücken durch, lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf das unmittelbar bevorstehende und hörte wie jemand ihr Gemach betrat. Sicherlich war das eine ihrer Hofdamen, die ihr beim Umkleiden helfen wollte. Sie gönnte sich nochmals einen Blick über die Häuserdächer von Hyrule Stadt bis hin zur weiten hylianischen Steppe, ehe sie ihren Morgenmantel vor ihrer Brust zusammenzog und in ihr Gemach trat. Überrascht starrte sie denjenigen an, der nichts in diesem Raum zu suchen hatte. „Lord Siam.“ Erbost über diese Dreistigkeit zog sie ihre blonden Augenbrauen zusammen und fuhr ihn mit eisiger Stimme an: „Was führt Euch zu mir?“ „Guten Morgen, Hoheit“, verbeugte sich ein älterer Mann, in seiner lilafarbenen Robe gekleidet, die ihn als erster Berater des Königs auszeichnete. „Ihr habt kein Recht mich in meinem Gemach aufzusuchen. Alles was es zu besprechen gibt wird im Thronsaal oder im Arbeitszimmer meines Vaters beratschlagt. Warum seid Ihr hier?“ „Euer Majestät, ich bin zutiefst beschämt Euch in Euren privaten Gemächern aufzusuchen, aber es ist letzte Nacht etwas vorgefallen, das Ihr unverzüglich wissen solltet.“ „Es kann nicht warten bis ich angezogen bin?“ Um ihre Aufmachung zu verdecken, zog sie ihre Arme enger vor der Brust zusammen. „Leider, nein, Majestät.“ Er richtete sich wieder auf und blickte der Prinzessin direkt in die Augen. Zelda hatte schon immer ein ungutes Gefühl in der Gegenwart dieses Mannes empfunden. Das er sie nun mit diesen boshaften und kalten Augen ansah, trug nicht gerade dazu bei ihre Abneigung zu schmälern. Unruhe breitete sich in ihrem Innersten aus. Sollte ihr Traum eine Vision sein und etwas Schreckliches braute sich im Land zusammen? „Vom Außenposten in Alnayru wurden Angriffe vermeldet. Wir müssen von einem Angriff des Königreichs Hyliades ausgehen und sollten sofort zum Gegenschlag ansetzen.“ Zelda zu überrascht von den Worten des ersten Beraters schüttelte den Kopf. „Nein, ein Krieg ist beileibe zu vermeiden.“ „Hoheit, seine Majestät ist bereits informiert und plant die nächsten Schritte.“ Wieder einmal ohne sie um ihre Meinung zu bitten. Nach dem Zeitkrieg hoffte sie wirklich ihr Vater habe daraus gelernt. „Ist es denn bewiesen, das es sich um Hyliader handelt?“ „Nein, Majestät, wir vermuten nur, das...“ „Vermutungen sind unangebracht. Solange wir nicht die Gewissheit haben werden wir auch in keinen Krieg ziehen.“ Zelda deutete auf ihre Türe. „Ich werde meinen Vater aufsuchen.“ Der erste Berater verbeugte sich tief und verließ das Gemach der Thronerbin. Die Prinzessin wandte sich müde zum Fenster, als auch schon ihre Hofdame eintrat und ihr beim Umkleiden half. Anmutig und mit entschlossenem Blick verließ sie ihren privaten Bereich des Schlosses und ging durch die vielen Gänge zum Thronsaal. In diesem saß ihr Vater auf seinem Thron, die Stirn von Falten durchzogen, während er den Berichten eines Boten lauschte. Neben dem Thron stand sein erster Berater und dessen Gehilfe. Zusätzlich war die Leibgarde des Königs versammelt. Fünf Ritter, deren Familien seit vielen Jahren dem Königshaus treu zu Diensten standen. Als die Prinzessin den Thronsaal betrat, stoppte der Bote in seinen Erzählungen und verbeugte sich tief. Auch die Ritter senkten das Haupt, die rechte Hand zur Faust geballt über ihrem Herzen haltend. „Zelda“, begrüßte ihr Vater sie sorgenvoll. Die Prinzessin ging durch die im Halbkreis aufgestellten Ritter und stellte sich neben den Thron ihres Vaters. Die Hände vor ihrem Unterleib gefaltet. Mit wenigen Worten berichtete man ihr über die neuesten Erkenntnisse und der König deutete dem Boten fortzufahren. „Die Anschläge kamen überraschend. Drei Soldaten sind schwer verletzt. Zwei weitere kamen erst hinzu, als es vorbei war.“ Die Prinzessin übernahm das Wort. „Und wer die Angriffe verübt hat ist noch ungewiss?“ Der Bote blickte zur Thronfolgerin des Landes auf und senkte den Blick. „Ein Soldat beschrieb einen Hyliader, Majestät.“ „Bezeugten diese Aussage auch die zwei anderen Soldaten?“ „Nein, Majestät. Ein anderer ist nicht ansprechbar“, antwortete der Bote. Der König fuhr sich mit seiner Hand über die Stirn. „Dann müssen wir wohl davon ausgehen, das Hyliades den Friedensvertrag bricht.“ Zeldas Blick huschte zum königlichen ersten Berater, der herablassend zu ihr sah. Auch wenn sonst nichts seiner verschlossenen Mimik zu entnehmen war, so wusste Zelda in diesem Moment, das er sich bestätigt fühlte. „Und kann sich der dritte Soldat äußern?“, fragte sie nach, ohne auf die Aussage ihres Vaters einzugehen. Der Bote blickte kurz zum Berater, dann zum König und wieder zu der Prinzessin. „Dieser beschrieb ein fremdes Wesen.“ Alle stutzten, während der Blick des Beraters sich verfinsterte. „Fremdes Wesen?“, hakte der König misstrauisch nach. Der Bote nickte bestätigend. „Er beschrieb ein langes Geschöpf mit Klauen an wabernden Armen und Beinen. Der Kopf war nur als solcher zu erkennen, weil dieser auf dem Körper saß. Keine Augen, nur drei rote Punkte.“ Der Bote zögerte kurz, dann fügte er noch hinzu: „Jeder Schwerthieb ging hindurch.“ Zelda erinnerte sich an ihren Traum. „Vater, ich bitte dich auf einen Krieg mit Hyliades zu verzichten, solange wir nicht wissen mit welchen Wesen wir es zu tun haben.“ Der König blickte von seiner Tochter zu seinem ersten Berater. „Lord Siam, schlagt in den alten Büchern. Findet heraus welches Ungetüm unsere Männer angriff“, befahl der König und sein erster Berater verbeugte sich tief. „Du hast recht, mein Kind! Hyliades in einen Krieg zu verwickeln ohne standfeste Belege ist unsinnig und zieht irreparable Schäden nach sich.“ Zeldas erleichterter Blick entging niemanden. „Verstärkt die Wachen an den Grenzen zu Hyliades. Ich erwarte über jede Auffälligkeit einen unverzüglichen Bericht“, wies der König weiterhin an und die Ritter verbeugten sich. Schon verließen alle den Thronsaal und nur noch Zelda stand bei ihrem Vater. „Hattest du wieder eine Vision?“ Der König sprach erst als die Türe geschlossen wurde. Zelda nickte langsam. „Dieses Wesen erschien mir letzte Nacht im Traum.“ „Wo ist Impa?“ „Ich gab ihr den Auftrag herauszufinden was im Land geschieht.“ „Was ist mit dem Held der Zeit? Kommt er her? Können wir uns auf seine Unterstützung verlassen?“ Ein trauriger Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. Ihr Vater hatte jegliche Erinnerung an den alternativen Zeitpfad verloren und Zelda erzählte ihm von dem schrecklichen Schicksal in einer anderen Zeit. Seit der Rettung Hyrules war der Held der Zeit nur noch eine Legende. Es tat ihr weh zu wissen, das er für niemanden, außer ihr selbst, nicht existent war. Dabei war es allein sein Verdienst das Hyrule in Frieden leben konnte. „Ich weiß es nicht, Vater. Link ist...“, sie brach kurz ab. „... Link ist nicht mehr im Land. Ich weiß nicht, wo er sich zur Zeit aufhält.“ „Im Falle eines Krieges sollten wir uns nicht auf den Jungen allein verlassen.“ Zelda hoffte sehr, das es zu keinem Krieg kam. „Fühlst du dich nicht wohl, mein Kind? Du siehst so blass aus.“ Die Prinzessin hob einen Mundwinkel. „Dieselbe Frage könnte ich dir auch stellen, Vater.“ Der König blickte seine Tochter lange an. Ein ernster Zug um seine Augen. „Erst vor vier Jahren stattete ich Hyliades einen Besuch ab. König Valent war ebenso darauf erpicht den Frieden zu bewahren wie ich.“ Er hielt inne, dann blickte er seine Tochter ernst an. „Nicht zuletzt haben wir an euch gedacht. Unsere Kinder.“ Zelda schluckte. „König Valent hat eine Tochter und einen Sohn, wie du bereits weißt. Prinz Vadin ist in deinem Alter, Zelda. Wir hofften das ihr euch vermählt um den Frieden auf ewig zu halten.“ „Vater“, keuchte sie entsetzt auf. „Aus diesem Grund wundert es mich, wenn kriegerische Angriffe von Hyliades ausgingen“, ging er auch schon nicht weiter auf seine Hoffnung ein. Es verschlug ihr die Sprache. Sie träumte davon der Liebe wegen zu heiraten und nicht um Hyrule den Frieden zu sichern. Aus diesem Grund wusste sie nicht mit der Nachricht umzugehen, denn sie dachte ihr Vater würde das auch so sehen. Da der König aber diese Angelegenheit nicht weiter ansprach, nahm sie sich zusammen und tat es ihm gleich: „Wir sollten Hyliades nichts unterstellen. Misstrauen ist Gift und schädigt das Vertrauen nachhaltig.“ „Ich weiß, mein Kind, ich weiß.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)