Sesshomarus no saisho no ōmisoka - Sesshomarus erstes Silvesster von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nach dem Weihnachtsfest beschloss ich auch weiterhin, hierzubleiben. Es war ganz interessant, was ich von Kagome alles lernen konnte. Nachdem ich ihr das Schmuckstück geschenkt hatte, schien sie in mir einen anderen Mann zu erkennen. Voller Entzücken dackelte sie tagtäglich um mich herum. Jedes Mal schenkte sie mir ein breites Grinsen, hakte sich bei mir unter und erinnerte mich an eine läufige Katze. ›Sie will bestimmt Sex.‹ ›Hn. Möglich.‹ ›Warum kommst du ihrer Aufforderung nicht nach?‹ ›Es macht viel zu viel Spaß, ihr bei ihren Bemühungen zuzusehen. Ich kann warten.‹ ›Aber ich nicht! Quäl mich nicht so!‹ ›Hn. Auf einmal ungeduldig? Wir hatten einige Jahrhunderte keinen Sex.‹ ›Das war damals!‹ ›Unverbesserlich.‹ Ich grinste hämisch, als das Biest in mir zu protestieren gedachte. Dummer Hund. Kagome brauchte einfach diesen Abstand. Solange ich nicht nachgab, vermutete sie keine unlauteren Gedanken. Viel zu sehr wollte ich sie überraschen, an mich reißen und in ihr versinken, wenn sie es nicht erwartete, doch das musste warten. Der Zeitpunkt würde kommen. »Sesshomaru, alles in Ordnung?« »Hn?« »Du bist so still«, murmelte Kagome besorgt und schluckte. Sie konnte wirklich niedlich sein. »Bist du wütend?« »Nein, wieso sollte ich?« »Ich weiß nicht...«, wisperte die schwarzhaarige Frau neben mir und schmiegte sich dichter an meinen Arm. Langsam hob ich den Blick und starrte auf das Tempelgelände. Ihr Opa hatte beschlossen, auf dem Tempel Feierlichkeiten stattfinden zu lassen und wir? Wir drehten eine Kurbel und verteilten Lose. »Ich hätte gerne ein Los!«, gluckste eine junge Frau, die ihre Augen nicht von mir lassen konnte. Es war eine Schmach. Zum Glück musste ich keine Tempelgewänder tragen. Der blaue Yukata reichte. Auf ihm befanden sich Kreismuster, während Kagome einen roten Kimono mit Kois trug. Ich drehte geschickt die Kurbel, eine gelbe Kugel fiel heraus und Kagome reichte von dem Stapel eine Weissagung. Wie konnte man nur an solche Kindereien glauben? »Hab noch viel Spaß!«, verabschiede Kagome die Dame und lächelte ihr freudig nach, bevor sie zu mir aufblickte und zärtlich meinen Handrücken streichelte. »Es tut mir leid, dass du helfen musst. Bestimmt liegt es an den ganzen Menschen...« Ich schnaubte, umgriff ihre Taille und zog sie an mich. Kagome quietschte überrascht. Sie wurde hochrot und ihr Herz schlug heftig. Immer wieder reagierte sie so auf mich. »Kagome. Einer muss auf dich aufpassen. Nein, auf euch.« Meine Hand glitt hinab zu ihrem flachen Bauch, in dem mein Erbe heranwuchs. Niemals würde ich sie aus den Augen lassen. Viel zu wichtig war es, dieses erste Kind am Leben zu lassen. Es würde viele Kräfte erben. »Wer bist du und was hast du mit Sesshomaru gemacht?«, fragte sie verwirrt und stupste mich in die Seite. Ich hob eine Augenbraue. Was meinte sie? »Hn?« »Ich weiß nicht, es klingt nicht nach dir, dass du so offen darüber redest, jemanden zu beschützen. Bei Rin bist du einfach losgehechtet.« »Du bist mein Weib und trägst meinen Welpen.« Kagome verzog die Lippen und streckte mir kurz die Zunge raus. Natürlich nutzte ich es, beugte mich herab und schnappte sie mir. Die junge Miko keuchte, wimmerte leise und gab sich mir hin. Viel zu gern neckte ich sie. Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ ich sie entkommen, nur damit wir bemerken mussten, wie ein paar Schülerinnen knallrot zusahen. Diese unschuldigen Frauen. In meiner Zeit wären sie längst verheiratet und hätten ihre ersten Kinder. Wie anders diese Welt doch war. Auch musste ich mich mit einer Frau genügen. ›Als ob du noch eine andere bekommen könntest.‹ ›Du wagst es?‹ ›Ich habe doch Recht. Sei froh, dass sie dich will.‹ ›Ich könnte jede haben!‹ ›Das ich nicht lache. Aber versuch es doch. Ach halt, Kagome wird uns dann nicht mehr wollen. Denk dran, wie sie auf Inu Yasha reagiert hat.‹ Ich erinnerte mich viel zu gut daran. Sie hatte ihn am Ende zum Teufel gejagt und mit mir ein feuchtes Halloween verbracht. Jetzt war sie schwanger und zog mich weiterhin vor, doch prüfte sie mich. Unglaublich, dass ich, ein Daiyoukai, auf das Wohlwollen einer Miko hoffen musste. In der anderen Zeit hätte ich sie mir genommen, ohne Rücksicht auf Verluste. Kagome hätte sich mir unterworfen und – mir wäre langweilig geworden. ›Du stehst auf das Feuer in ihren Augen.‹ ›Hn.‹ Das Biest konnte wirklich nerven. Gerade kurbelte ich wieder, als ich eine bekannte Stimme vernahm. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Das durfte doch nicht wahr sein. Wieso tauchte er auf? »Sesshomaru, alles in Ordnung?« Kagome zupfte an meinem Ärmel, während sich meine Muskeln immer mehr anspannten. »Er ist hier.« »Wer ist er?«, fragte Kagome noch verwirrt, doch dann verstand sie, als weiße Hundeohren in der Menge aufteilten. »Inu Yasha!« Ich schnaubte leise, während Kagome erst zu mir und dann zu Inu Yasha blickte. Sie war sich anscheinend unsicher, was sie tun sollte. »Kümmer dich um ihn. Ich mache weiter.« Kagome nickte mir noch zu, bevor sie den Laden verließ. Mit den Augen verfolgte ich ihre Bewegungen, während einer nach dem anderen eine Kugel bekam. Dieser Inu Yasha musste unbedingt auftauchen. Reichte es ihm nicht, dass er mir Bescheid gesagt hatte? Ich stellte meine Lauscher auf, als Kagome auf Inu Yasha stieß und diesen dummen Köter in seine Arme schloss. Er erwiderte ihre Geste und in mir brodelte es. Wie konnte er es wagen. ›Geh hin und schlag ihn nieder!‹ ›Ich bin kein Barbar.‹ ›Aber er stiehlt unsere Braut!‹ ›Wenn er das vorhätte, hätte er uns nicht von ihrer Schwangerschaft berichtet.‹ Das Biest verstummte. Es wusste, ich hatte Recht. Kagome löste sich von Inu Yasha, der ihren Kimono begeistert betrachtete: »Kagome du siehst wunderschön aus! Wie ist es gelaufen?« »Sesshomaru kam und hat mich abgehalten... Erst war ich dir böse, doch jetzt danke ich dir dafür. Ohne dich, hätte ich einen großen Fehler begangen. Er ist wirklich ein guter Vater, beziehungsweise wird er es werden.« »Er? Mein Bruder?« Inu Yasha lachte und warf mir einen ungläubigen Blick zu. »Der ist doch gefühlskalt.« »Nein, ist er nicht. Weihnachten war wunderschön mit ihm. Natürlich ist er anders, nicht so umgänglich, doch dafür ist er sehr verantwortungsbewusst. Ich habe das Gefühl, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann, egal was kommt.« Inu Yasha schnaubte und stierte mich weiterhin an, während ich meiner Arbeit nachkam. Dieser Volltrottel sollte aufpassen, wie er von mir redete. Doch Kagomes Worte gefielen mir durchaus gut. Sie schmeichelte mir. »Wo werdet ihr leben?« »Hier. Vorerst, wieso?« Mein Bruder erstarrte, schluckte und begriff anscheinend, welche Arbeit auf ihn zukäme. »Das ist nicht dein Ernst oder? Ich meine... wieso?« Der Hanyou war überaus aufgeregt und biss sich auf die Unterlippe. »In dieser Zeit ist es einfach sicherer. Auch weiß die Ärztin, dass ich schwanger bin. Ich muss für bestimmte Untersuchungen dahin und ...« »Warte, Sesshomaru könnte sich hier nie einleben!« »Er kann es besser, wie du. Dein Bruder ist nicht auf den Kopf gefallen und hat einige Optionen.« »Aber Kagome...« »Was stört dich daran, wenn er hier bleibt?« »Ganz einfach. Er weiß, wie viel Arbeit es bedeutet, die Dämonen in Schach zu halten.« Ich hatte mich hinter die beiden geschlichen und erfreute mich innerlich daran, wie Inu Yasha in die Luft ging. Treffer versenkt. »Stimmt das?«, fragte Kagome nur nach und stierte zum Laden. Als sie erkannte, dass ihre Mutter mit ihrem Opa gerade weiter machte, schien sie beruhigt. Wie hatte sie gesagt? Ich war verantwortungsbewusst. »Kh.« Kagome stemmte die Arme in die Hüften und schnaubte. Sie war wirklich wütend, was mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. »Inu Yasha! Das ist nicht dein Ernst! Wie kannst du nur so selbstsüchtig sein!«, wetterte sie gleich los und stach mit ihrem Zeigefinger auf seine Brust ein. »Du bist so ein fauler Sack! Sesshomaru scheint wirklich keine Schuld zu treffen. Er hatte alle Arme voll zu tun, um die Dämonen vom Dorf fern zu halten, weil du dich auf die faule Haut gelegt hast! In den letzten Monaten bist du fett geworden und hast eine ruhige Kugel geschoben und jetzt, wo du auch mal ran musst, machst du hier Theater? Ich dachte, du bist gekommen, weil du nach mir sehen wolltest, dabei ging es dir nur um deinen Bruder!« ›Uhhh, Feuer!‹ ›Hn...‹ Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich gar nicht mehr zuhörte. Sie schien lange noch nicht mit ihr fertig zu sein. ›Ob sie die besonderen Worte nennt? Er trägt noch immer die Gebetsperlen.‹ ›Das hätte er verdient.‹ »MACH PLATZ!«, schrie sie und im nächsten Moment küsste mein Bruder den Boden. Freude machte sich in meiner Brust breit, während einige Menschen zur Seite wichen. Sie verstanden nicht, was geschehen war und Kagome lächelte wie eine Heilige. Wie ich diese Frau doch begehrte. »Aua!«, jaulte der Köter am Boden. Kagome drehte sich beleidigt um, hakte sich bei mir unter und zog mich in die Menschenmenge hinein. »Komm, wir gehen. Er kann mir gestohlen bleiben. Wie konnte ich diesem Idioten nur so lange hinterherlaufen?« »Wegen den Ohren?« »Hu?«, wunderte sich Kagome über meine Bemerkung und überlegte. Erst war es nur als schlecht gemeinter Scherz gedacht, doch Kagome nahm es für bare Münze. »Du könntest recht haben. Als ich damals in eure Zeit gezogen wurde, war ich von diesen Ohren fasziniert.« »Hn.« »Deine spitzen Ohren sind auch schön. Nur er war niedlich.« »Gut, dass ich nicht niedlich bin.« »Nein, du bist männlich. Heiß, erotisch und mein Mann.« Kagome grinste breit, streckte sich und küsste mich auf die Wange, bevor wir weiter über das Tempelgelände flanierten. Ich lauschte und hörte den Hanyou aufstehen, schimpfen und spürte seine Blicke im Nacken. Er hatte lange noch nicht aufgegeben. Dummer Hund. Inu Yasha musste noch lernen, wann ein Hund mit eingezogenen Schwanz nach Hause rennen sollte. »Er folgt uns.« »Wer?« »Wer wohl. Inu Yasha. Dabei hat er mich zu dir geschickt und jetzt beschwert er sich, dass ich hier bleibe. Bei dir.« »Nun, er wollte immer, dass ich in seiner Zeit bleibe.« »Verständlich. Ein ungebildeter Köter wie er könnte niemals in dieser Zeit bestehen.« »Wahrscheinlich hast du Recht. Er hat sich schon immer in dieser Zeit schwer getan. Nie wollte er sich an Gepflogenheiten halten oder etwas beitragen.« »Er hat dich ausgenutzt.« Sie nickte deprimiert und drehte sich um. Da stand der Hanyou und blickte uns wie ein begossener Pudel an. Immer wieder öffneten sich seine Lippen, wie die eines Kois, der nach Luft schnappte. Er war unfähig. Wie ich ihn doch verabscheute. ›Denk daran, ohne ihn wüssten wir nicht von Kagome.‹ ›Ich weiß.‹ Ein Knurren stieg in meiner Kehle auf. Mein Weib bemerkte es und umgriff meine Hand. Ihre Finger umschlangen meine und drückten zu. Sie zog meine volle Aufmerksamkeit auf sich und schenkte mir ein liebevolles Lächeln. »Reg dich nicht wegen ihm auf. Er ist es nicht wert.« »Wie recht du hast. Was würdest du gerne tun?« Sie überlegte kurz und sah sich um, bevor sie mich an der Hand hinter sich herzog. Leicht irritiert sah ich zu, wie wir uns von der Menschenmasse entfernten und zu ihr nach Hause gingen. Was hatte sie vor? ›Bestimmt zerrt sie dich ins Bett und nimmt sich, was sie will.‹ ›So ist sie nicht.‹ ›Schade.‹ Ich schnaubte und betrachtete Kagome, wie sie mir ein entzückendes Lächeln zuwarf. »Was hast du vor?« »Lass uns Mochi schlagen.« »Hn?« »Ich zeig es dir. Es ist eine Tradition an Neujahr und zeigt das Vertrauen ineinander.« »Erkläre.« Kagome verdrehte die Augen, während sie Reis holte, wie auch ein zylindrisches Gefäß aus Holz. Es ähnelte einem ausgehöhlten Baumstumpf. Sie legte den Klebereis hinein und griff sich einen Hammer mit langem Stab. Der Hammer war komplett aus Holz und das Kopfteil sehr länglich. Ich zählte eins und eins zusammen. Sie würde in dieses ausgehöhlte Gefäß auf den Reis einschlagen. »Also. Einer schlägt immer wieder auf den Reis, während der andere den Teig drehen muss. Das muss man jedoch sehr schnell machen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Wir müssen uns aufeinander abstimmen. Unseren Rhythmus finden.« Ich ging zu ihr herüber und sie zeigte mir, wie man den Reis wenden musste. »Was willst du machen?« »Hn. Ich wende.« Kagome erstarrte und blickte mich überrascht an. »Ich dachte...« »Nun, ich bin schnell. Somit wirst du mich nicht treffen. Des Weiteren könnte ich mich nicht gut genug kontrollieren und zu schnell zuschlagen.« »Verstehe. In Ordnung. Dann probieren wir es aus! Wenn es klappt, mach ich uns später köstliche Mochis!« »Ich verlasse mich drauf.« Mein Biest knurrte. Zu sehr hatte es auf ein Techtelmechtel gehofft. Natürlich wäre es verlockend, meinen Halbbruder damit eins auszuwischen, doch dieser Tag war ihr heilig. Des Weiteren wollte ich längst mehr, als ihren Körper. Von Tag zu Tag gefiel mir die Miko besser.   Kagome begann und schlug auf den Reis ein. Als sie den Hammer hob, griff ich hinein, wendete den Reis und zog meine Hand weg, nur damit sie gleich wieder zuschlug. Sie schien mir zu vertrauen, denn sie wurde nicht langsamer und gab den Rhythmus vor. Aber warum sollte sie auch. Ich war perfekt in allem, was ich tat. ›Nicht alles.‹ ›Sei still.‹ Ich knurrte kurz und wendete den Reis. Es war erstaunlich, wie schnell sich seine Konsistenz veränderte. Mochis also. Er hatte von dieser Köstlichkeit schon gehört und es würde mir gefallen, vor den Augen des Hanyous sie zu verspeisen. Kagome würde mich damit füttern und er hätte das Nachsehen. Dummer Köter. Wenn er sich mehr Mühe gegeben hätte, hätte er dies, doch wer so dumm war... Nun ja. Meine Miko schlug weiter begeistert zu, bis sie halt machte und in das Gefäß starrte. »Das sieht wunderbar aus!«, frohlockte sie, holte eine Schale von drinnen und kratzte mit einem Schaber den Reisbrei heraus. »Daraus machen wir jetzt Mochis. Komm Sesshomaru!« Ich nickte und folgte ihr ins Haus, während das Biest gegen seinen Käfig sprang. ›Nutz es aus, komm schon!‹ ›Ich nehme es zurück, langsam komm ich auf den Geschmack, dich zu quälen.‹ ›Was? Nein, das ist nicht dein Ernst!‹ Es brüllte in mir, doch ich ignorierte es gekonnt, ging zu Kagome in die Küche und sah zu, wie sie verschieden Pasten aus dem Kühlschrank holte. Jedes hatte eine eigene Farbe, wie auch den passenden Geruch. Ich nahm rote Bohnenpaste wahr, wie auch Sesam, grünen Tee und andere Geschmäcker. »Wir haben einiges gekauft. Hoffentlich schmecken sie dir.« Die Tür öffnete und schloss sich. Inu Yasha. Ich setzte ein fieses Lächeln auf, beugte mich zu Kagome herab und brummte freudig: »Alles aus deiner Hand schmeckt mir.« Hitze schoss in ihre Wangen, während der Köter wütend schnaubte. Ein Trampeln ertönte und dann sah auch Kagome ihn. »Du kaufst ihm das doch nicht wirklich ab oder?« »Was meinst du?« »Er meint es doch nicht ernst, bemerkst du das nicht? Sesshomaru würde niemals so reden!« »Und das soll heißen, er verstellt sich?« ›Du fliegst auf!‹ »Warum sollte ich mich verstellen?« »Weil du niemals so ein herzlicher Mann wärst!« »Vielleicht verheimliche ich diese Seite in der anderen Zeit.« »Wer es glaubt! Ich entlarve dich noch als Betrüger!« Kagome knurrte neben mir und blickte meinen Bruder vernichtend an. »Hast du nichts besseres zu tun? Sesshomaru ist hier ein anderer. Mir gefällt es! Wenn du etwas dagegen hast, kannst du gehen. Ich habe dich nicht eingeladen.« »Kh? Einer muss auf dich dumme Pute aufpassen. Du läufst in sein offenes Messer hinein.« »Wenn schon Schwert«, brummte ich belustigt, während Inu Yasha Kagomes Hand griff. Als ich das sah, ertönte ein lautes Knurren aus meiner Kehle. Ich fletschte die Zähne und umgriff sein Handgelenk. Gift benetzte die Hand meines Bruders. Ätzendes Gift. Sofort ließ er jaulend los und sprang einige Meter zurück. »Siehst du, er ist ein Monster!« »Er beschützt mich nur. Fass mich gefälligst nicht mehr an!« »Kagome, was ist mit dir los? Hat er dich verzaubert?« ›Wenn das so einfach ginge, müssten wir uns keine Mühe geben.‹ ›Schweig still.‹ Mein Biest war heute ein ungemütlicher Gast. Aber wieso beschwerte ich mich. Wir schliefen neben ihr und sie hatte eine Phase, in der sie so verführerisch roch. Jeden Morgen rieb sie sich an uns, doch wir gaben ihr nicht, wonach sie verlangte. Aber das könnte ich jetzt nutzen. »Habe ich nicht.« »Du willst doch nur das eine, bestimmt hast du sie verzaubert.« »Da muss ich dich enttäuschen.« Kagome wurde rot und drückte mir eine Hand auf die Lippen. Sie duftete nach den verschiedenen Pasten, was mich in Versuchung brachte, doch ich blieb eisern. »Sesshomaru will nicht nur das Eine!« »Khe.« »Kagome hat auch andere Qualitäten.« »Und die wären?« Inu Yasha hatte unbewusst den Vogel abgeschossen. Ich spürte, wie mein Weib in Flammen aufging. Wut brannte tief in ihr. Nur zu gerne hätte ich ihr Bakusaiga gereicht, um ihr dabei zuzusehen, wie sie meinen Bruder zu Sashimi verarbeitete. »DU WAGST ES?« Kagome stapfte wütend auf meinen Bruder zu, hob die Hand und ohrfeigte ihn. Der Hund jaulte, als ein Mach Platz folgte und ein Tritt auf seinen Hinterkopf. Es waren eindeutig ihre Hormone, doch ich fand Gefallen daran. Sie könnte ewig schwanger bleiben, wenn sie Inu Yasha dann immer rund machte. »Aber... Kagome!« »Verpiss dich in deine Zeit! Wir wollen Spaß haben! Im Gegensatz zu dir ist Sesshomaru eine große Hilfe und er mag, was ich ihm koche!« »Ich doch auch!« »Von wegen, du magst es nur, wenn ich dir Instantnudeln koche!« »Die schmecken auch am besten!« »Inu Yasha, geh lieber. Sonst töte ich dich. Im Gegensatz zu Kagome werde ich nicht nachsichtig sein.« Die Ohren des Hanyous wackelten ängstlich, bevor er sich auf den Fersen umdrehte und wütend abzog.   Wir atmeten erleichtert auf. Kagome drehte sich mit einem Lächeln um, ging zum Tresen und bereitete ihre Mochis. Diese Stille war mir nicht geheuer, doch fand ich auch Gefallen daran. »Bitte sag nichts. Ich schäme mich, dass ich ihm so lange nachgerannt bin.« »Jeder macht Fehler. Begann dies nicht auch mit einem?« Kagome blickte hoch zu mir, während ich ihr tief in die braunen Augen sah. »Du hast Recht. Doch war es ein guter Fehler«, grinste sie. Ich legte einen Arm um sie und streichelte mit der Hand über ihren Bauch. Es beruhigte sie. Ihr Herzschlag wurde langsamer und sie formte perfekte Kugeln. Ich spürte, wie sie sich dabei Mühe gab. Inu Yasha war wirklich ein Dummkopf, wenn er glaubte, dass Kagome nur für das eine gut war. Sie war so viel mehr. ›Wenn dich einer hören würde, könnte er glauben, sie hätte dich verhext.‹ ›Wer weiß.‹ ›Ein Daiyoukai, der einem Menschenweib gehört. Benimm dich nicht wie ein abgerichteter Hund.‹ ›das werde ich nicht. Zurzeit genieße ich nur die Vorzüge dieser Welt.‹ ›Du lässt mich nicht raus...‹ ›Ein Nachteil, doch bestimmt gibt es andere Möglichkeiten.‹ Mein Biest knurrte, während ich mich hinab beugte und an ihrem Hals knabberte. Kagome kicherte erfreut. Sie drehte sich um und schob einen Mochi teilweise in den Mund. Erst wunderte ich mich, doch dann verstand ich, beugte mich herab und stahl das weiße Gut aus ihrem Mund. Als ich den Ball zerbiss, schmeckte ich grünen Tee. Nicht zu süß und nicht zu bitter. Es war genau richtig. »Vorzüglich«, flüsterte ich an ihr Ohr und küsste es. »Inu Yasha weiß gar nicht, was er verpasst.« »Vielleicht bekommen die anderen aus dem Dorf ein Mochi und er darf traurig zusehen.« »Kagome. Ist das mein Einfluss?« »Was? Nein... ich glaube es ist das Baby...« »Hn.« Kagome kicherte und zwinkerte mir zu: »Ich meine damit die Hormone.« »Etwas anderes wäre auch unsicher gewesen. Doch hätte ich nicht unbedingt vermutet, dass du ihm gegenüber so aggressiv bist.« »Ich weiß nicht. Es sitzt noch tief, was zwischen uns geschah. Ich kann ihm nicht verzeihen und dann bist du noch da. Er muss das jetzt akzeptieren.« »Wird er müssen, da du mein Kind austrägst.« »Unser Kind.« »Unser«, verbesserte ich mich und küsste ihren Hals noch einmal, bevor ich ihr weiter zusah. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, das ich nicht einmal mehr niederrang. Es war angenehm, mit ihr hier zu sein. Kagome, meine Kagome.   Nach einer Stunde waren alle Mochis fertig. Sogar ich hatte einige geformt und ihr geholfen, sie am Ende in Reismehl zu tauchen oder in Sesam. Kagome war begeistert und ich fand die Ausbeute auch beachtlich. Sie machte sich als Frau. Immer mehr bewies sie nicht nur kämpferische Qualitäten, sondern auch die einer ehrbaren Frau. Sie würde gut für meinen Spross sorgen. »Die sehen köstlich aus«, lächelte Kagomes Mutter, die zur Küche hereinblickte. »Würdet ihr beiden wieder weiter verkaufen? Ich bereite dann schon mal den Eintopf vor.« »Natürlich Mama!« Wir gingen zurück zum Stand und verkauften dann weiter, während ihr Opa allen seine Fantastereien aufdrängte. Ob es diese unnützen Bannzettel waren oder seine Hirngespinste. Immer wieder gab er eine neue Geschichte zu Preis. Nicht zuletzte die Geschichte vom Shikon No Tama. Grauenhaft. Kagome hatte ihm anscheinend nicht berichtete, wie es sich wirklich abgespielt hatte. »Redet er immer so viel?« »Lass ihn, er hat kaum jemanden und du bist auch nicht kommunikativ.« »Hn.« »Siehst du?« Kagome schüttelte sacht den Kopf und schielte zu ihrem Opa, dem ein paar Kinder fasziniert lauschten. Wie konnten sie das nur glauben? Naiv. In meiner Zeit gab es schon solche Kinder, doch diese hier übertrafen alles gesehene. »Sei kein Spielverderber. Lass ihn.« »Nur, weil du es bist.« Ich beugte mich hinab und küsste sie. ›Wie oft willst du sie heute noch küssen?‹ ›Sei still.‹ ›Kannst du noch etwas anderes sagen? Schlaf mit ihr!‹ ›Nein.‹ Es schlug nach mir, doch ich ließ mich nicht davon beeindrucken. Sollte er doch. Niemals würde mich mein Biest niederringen. »Sesshomaru? Du musst kurbeln...« Ich zwinkerte. Stimmte ja. Kagome beobachtete mich besorgt, während ich weiter arbeitete. Vielleicht sollte ich ihr von meiner anderen Seite erzählen, nur falls sie durchbrach. Doch jetzt musste ich mich erstmal um unsere Kundschaft kümmern.   Gegen Abend beendeten wir den Verkauf und begaben uns ins Haus. Ein wohltuender Geruch strömte mir entgegen. Ihre Mutter beherrschte es, ein wohlschmeckendes Mahl zu bereiten. Erst hatte es mich gegraust, doch in dieser Zeit waren die menschlichen Speisen schmackhaft. Kagome hatte sich nur gewundert, dass ich dieses Curry essen konnte. Mein dummer Bruder hatte wie ein Kind geheult. Lachhaft. Ich, Sesshomaru, würde mich nicht von einem Curry niederringen lassen. Interessiert betrat ich mit Kagome die Küche und blickte auf den Tisch. Auf ihm stand schon der fertige Eintopf auf einer Wärmeplatte, wie auch Stäbchen. Mein Weib setzte sich ordentlich an den Tisch, während ich ihrer Mutter half. ›Was soll das?‹ ›Du wirst schon sehen, was es bringt.‹ Mein Biest knurrte noch, während ich den angewärmten Sake auf den Tisch platzierte und mich zu Kagome setzte. Auch ihr kleiner Bruder, wie ihr Opa und ihre Mutter gesellten sich zu uns. Alles in allem begann ich es zu genießen. Meine Verteidigung setzte dich herab und bewies Kagome, dass in mir noch mehr steckte. Wieso veränderte sie mich nur so sehr? ›Du bist doch verknallt... gib es zu.‹ ›Hn.‹ Das Biest lachte heiser und legte sich auf die Lauer. Glaubte es denn wirklich, ich würde ihn freilassen? Dummes Biest. Zu gern würde es ausbrechen, doch ich ließ es nicht zu. »Möchtest du einen Becher Sake?« Ich nickte und Kagome goss ihn mir ein. Diese Frau gehörte mir, eindeutig. Die Welt würde folgen. In der Zukunft schienen Dämonen verschwunden. ›Das klingt besser.‹ ›Hn.‹ »Danke«, seufzte ich und kippte die warme Flüssigkeit hinunter. »Hm. Du stellst dich sehr gut an. Ich glaube ich käme damit klar, wenn du meine Enkeltochter heiratest und der nächste Erbe des Tempels wirst.« Alle verstummten. Kagome schnappte nach Luft und sah erst mich und dann ihren Opa an. »Opa, was soll das? Sesshomaru und ich haben nie davon geredet, dass wir heiraten wollen!« »Das gehört sich aber. Deswegen habe ich ihn in letzter Zeit beobachtet. Er würde ein gutes Oberhaupt werden.« Kagomes Hand umgriff zitternd meine. Wieso hatte sie Angst? Es war eine natürliche Überlegung des Familienoberhauptes. Hatte sie etwa nicht vor, meine Frau zu werden? »Ach Opa, sie haben doch noch Zeit«, erklärte Kagomes Mutter schnell. Die junge Miko neben mir schluckte schwer. Sie war sich unsicher. Anscheinend musste ich mich nun einmischen. »Es ehrt mich, dass Sie mich als würdig erachten. Ich würde mich freuen, wenn Sie die Zeremonie durchführen werden.« Kagome erstarrte und zupfte an meinem Ärmel, sodass ich mich zu ihr drehen musste. Ihre Augen starrten mich ungläubig an. Ob sie abwog, um was es sich hier handelte? Einen Scherz womöglich? »Sesshomaru, was redest du da?« »Ich habe deinem Opa zugestimmt. Du wirst meine Frau.« »Hast du schon mal daran gedacht, mich deswegen zu fragen?« Ein Lächeln zierte meine Lippen. Wie immer eine starke Frau, die ihren Dickkopf durchsetzen wollte. Ich drehte mich zu ihr und nahm ihre Hand, bevor ich sie direkt fragte: »Higurashi Kagome, werde meine Frau.« Ihre Mutter war schier begeistert, das Biest erfreut und ihr Opa nickte, während Souta mit offenen Mund da saß. Nur Kagomes Gefühle konnte ich nicht interpretieren. Dieser Schritt war größer, als jeder andere davor, doch sie atmete tief durch, nickte und sprang mich an. Sie schloss ihre Arme um meinen Hals und schmiegte sich an meine Wange. »Ja, ich will!« Alle klatschten und ich zog meine Braut in die Arme. So viel Körperkontakt. Doch ich genoss es immer mehr. »Heute Abend?« »Wie?« Sie löste sich wieder und starrte mich, dann ihren Großvater an. »Aber das geht nicht so schnell!« »Da hat Kagome recht. Aber ich werde alles vorbereiten und dann Bescheid geben, wann ihr heiraten könnt.« Kagome atmete beruhigt aus und biss mir zart in die Ohrmuschel: »Das war gemein!« »Ich ärgere dich gerne.« Sie brummte und umarmte mich noch etwas länger, bevor sie sich wieder hinsetzte und mir schon ein Stück Fleisch an die Lippen hielt. Ich öffnete den Mund, nahm es an und kaute. Es war köstlich. Geschickt hob ich auch ein Stück Fleisch heraus und fütterte mein Weib. Ich fragte mich, ob auch meine Eltern einst so miteinander umgegangen waren. Mein Vater hatte viel mit Inu Yashas Mutter unternommen, doch... was für Gefühle hatte er? Wurde er von einem Menschen verzaubert, wie auch ich? Seufzend trank ich noch einige Schalen Sake, während ihr Großvater nur noch über die Hochzeit redete. Kagomes Mutter schien über Gewänder nachzudenken. Eigentlich war es nur Souta, der ruhig blieb und die Augen verdrehte. Ihn interessierte es nicht so sehr. Kagome neben mir schien noch hin und hergerissen zu sein. Sie war erstaunt über meine Zusage. Was hatte sie geglaubt? Sie war mein. Es würde unser Band stärken. ›Wolltest du nicht irgendwann abhauen?‹ ›Hn.‹ ›Sag nicht, du überlegst, hier wirklich zu bleiben! Nicht dein Ernst, das kannst du uns nicht antun!‹ ›Sei still.‹ Mein Biest fluchte und knurrte. Ich würde abwarten und mir diese Welt genauer ansehen, bevor ich mich entschied.   Wir aßen etwa eine Stunde, bevor wir Spiele spielten. Es war interessant, was es für Kartenspiele gab. Immer wieder erstaunte mich die Zeit und bald artete es in Wettkämpfen aus. Keiner schien verlieren zu wollen. Eine Karte nach der nächsten flog auf den Tisch. Es war berauschend. Auch ich wurde mitgerissen und versuchte mit Taktik ranzugehen, doch oftmals war es nicht möglich. Viel zu sehr war es dem Zufall überlassen, welche Karten man zog. »Du hast verloren, Sesshomaru!« Kagome grinste mich breit an. Sie streckte mir die Zunge hinaus und ließ sich nach hinten auf ihren Rücken fallen. »Gewonnen, Yeah!« Ich brummte, beugte mich über sie und legte mich fast auf sie rauf, nur um einen Kuss zu stehlen: »Du bist meine Braut. Somit ist es unser Sieg.« »Das ist nicht dein Ernst!« »Doch«, hauchte ich in ihr Ohr. Gänsehaut machte sich auf ihr breit. Mir gefiel das wirklich gut, sie so weit zu reizen. Schnell löste ich mich wieder und setzte mich an den Tisch, um meine verbleibenden Karten zu spielen. Ich würde mich später noch bei ihr rächen für ihre Frechheiten.   Nach einer Weile, schaltete plötzlich ihre Mutter den Fernseher an. Wir zählten hinunter und dann war es so weit. Wir stießen an und alle beglückwünschten einander zu Neujahr. Ein lautes Knallen ertönte. Kagome ergriff meine Hand und zog mich zu dem Geräusch, während ich nur daran dachte, ein Feind stände vor der Tür, doch dem war nicht so. Wir verließen das Haus und dann sah ich es. Blumen aus Feuer am Himmel. Überall erschienen sie und hinterließen die lauten Geräusche. »Feuerwerk!« Kagome grinste breit und drückte meine Hand fest. Leider hatten wir nicht den besten Platz, doch das konnte ich ändern. Ich schnappte die junge Miko, hob sie auf meine Arme und sprang hinauf aufs Dach. Erschrocken hielt sie sich fest, drängte sich an mich, doch als ich einen festen Stand hatte, blickte sie wieder hinauf. »Wunderschön...«, staunte sie und auch ich tat es. So viele bunte Lichter. Immer wieder erwartete mich hier ein neues Wunder. Es war entschieden, ich würde ein Jahr in dieser Welt bleiben, sie ergründen und vielleicht würde ich nie wieder rüber gehen. Diese Annehmlichkeiten und diese Ruhe. Ich verstand meinen Vater immer mehr, wieso er gerne bei seiner Zweitfrau gewesen war. Menschen hatten ihre eigenen Vorzüge. Man konnte ihnen vertrauen. Meine Mutter hätte in der Zeit schon genug geplant, um einen umzubringen. »Gefällt es dir?« »Ja, dir auch?« »Sehr«, brummte ich genüsslich, beugte mich herab und küsste mein Weib. Sie kicherte in den Kuss, umarmte mich und schmiegte sich immer fester an, während das Feuerwerk uns mit seinen bunten Lichtern kitzelte. Es war eine gute Entscheidung gewesen. Ich würde Inu Yasha noch einmal danken, denn ohne ihn wäre dies nicht möglich gewesen. Immer mehr kam von diesem anderen Sesshomaru in mir hervor. Hatte ich mich so sehr verstellt? Oder veränderte mich Kagome einfach so stark. Ich wusste es nicht, doch ließ ich es immer mehr zu. Unsere Lippen streichelten einander, unsere Zungen liebkosten die des jeweils anderen. Ich drängte sie immer dichter an mich heran und ahnte, dass die kommende Nacht uns beiden zusagte. Kagome Higurashi. Bald würdest du meine Ehefrau sein und Inu Yasha würde dann verstehen, dass du ihm nie wieder gehören würdest. Meins. Mein Biest knurrte innerlich. Es sollte sich zurückhalten. Unser Erbe war gesichert und ich würde das Oberhaupt dieser Familie werden. Ich würde lernen, meinen Einfluss auszuweiten, unser Kind erziehen und eine neue Ära der Hunde in dieser Welt einläuten. »Ich liebe dich!«, flüsterte Kagome an meinen Lippen und wurde rot. War es Liebe? Ich war mir noch nicht sicher, doch würde ich es hoffentlich bald erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)