Light Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 9: Edom --------------- Hera stand am Rand des fliegenden Berges und warf einen Stein hinab. Neben ihr floss ein Fluss, der hinab in die Tiefe ging und dort wie Regen hinabfiel. Es war windig so weit oben, doch sie konnte noch gut das Gleichgewicht halten. „Geh nicht zu dicht an den Rand.“ „Ach ich fall schon nicht!“ „Wenn du fällst springe ich nicht hinterher.“ Hera drehte sich um und streckte Souta die Zunge raus, nahm dann den nächsten Stein und warf ihn hinab, direkt auf einen anderen fliegenden Felsen. Schmunzelnd lehnte Kisho sich zurück und sah zu den anderen fliegenden Bergen. Das sowas überhaupt möglich war, war schon erstaunlich, andererseits, es gab ja auch unglaubliche Dinge, die im Ninjareich passierten. Kishos Blick ging zu Maya, die neben ihm saß und eine Blume in der Hand drehte. „Was ist das eigentlich zwischen Riku und dir?“ „Das ist Privatsache, Brüderchen.“ „Freundschaft mit gewissen Vorzügen?“ Kisho grinste seine Schwester an, die ihm dann nur die Blume zuwarf und ihn gegen den Arm boxte. Ihr Bruder lachte und Maya konnte sich ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Sie pflückte die nächste Blume, besah sie sich und drehte sie dann etwas. „Du hast dich bis über beide Ohren in ihn verknallt.“ „Warum klingt das bei dir so negativ, Souta?“ Souta schwieg und musterte Hera, die freudig eine Kette aus Blumen bastelte. Hera konnte sich schon immer für alles Mögliche begeistern. Ganz gleich wo man war, Hera fand immer eine Beschäftigung und immer etwas das sie toll fand. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Soutas Lippen, das dort jedoch nur kurz verweilte. „Du bist so süß, wenn du deine Freundin ansiehst und Lächeln musst.“ Maya wuschelte Souta durchs Haar und grinste ihn breit an, während er ihre Hand wegschlug und sie böse ansah. Souta zeigte normalerweise selten seine Gefühle für Hera, sehr zum Leidwesen seiner Freundin. Doch alle wussten das er Hera wirklich liebte, auch wenn er es offen niemals zugeben würde. Maya musterte ihn und dann Hera und lehnte sich dann zurück. Kurz traf sich ihr Blick mit dem ihres Bruders und sie lächelten sich an, ehe sie sich ins Gras fallen ließ. „Guck mal, Maya.“ Hera stand vor ihr und reichte ihr eine Kette aus Blumen, aus Weißen und Blauen mit etwas Grün dazwischen. Es sah wirklich schön aus, Hera hatte ein Talent dafür schöne Dinge herzustellen. Lächelnd nahm Maya die Kette entgegen, während sich Hera hinhockte und sie begeistert ansah. Kurz überlegte die Ältere und hängte sie dann Souta um den Hals, der sie böse ansah. Kisho lachte und Hera konnte sich ebenfalls ein Lächeln nicht verkneifen. Souta nahm sich die Kette ab und hing sie stattdessen Hera um, die ihn mit einem leichten Rotschimmer verlegen ansah. „Och wie niedlich du bist. Du schenkst deiner Freundin Blumen.“ „Halt die Klappe, Maya.“ Hinter ihnen kam euch Leuchten aus dem Tempel, vermutlich waren die anderen zurück. Kurz sahen sich die vier an und standen dann auf und dann kamen auch schon die anderen aus dem Tempel. Mangetsu trug dabei ein neues Schwert auf dem Rücken, ein Größeres, scheinbar das Himmelsschwert. Das gerade Mangetsu das Schwert trug, war nicht verwunderlich, immerhin war er der beste Schwertkämpfer unter ihnen. „Und etwas schlauer?“ „Teilweise. Wir wissen zumindest jetzt genauer was Lily vor hat.“ Hera trat vor Mangetsu und verschränkte die Arme hinterm Rücken und sah ihren großen Bruder an. Dieser hob eine Augenbraue und sah sie leicht lächelnd an. „Ist das das Himmelsschwert? Darf ich es mal halten?“ „Ein anderes Mal, Hera.“ Er legte seine Hand auf den Kopf seiner Schwester und wuschelte ihr leicht durchs Haar. Hera rollte mit den Augen und sah Mangetsu leicht beleidigt an, der sich jedoch zu den anderen umdrehte. „Wir sollten erstmal nach Sollos zurück. Dann sehen wir weiter.“ Schweigend saßen sie am Strand und dachten nach. Yuuki ließ seinen Blick durch die Runde schweifen, zu Mangetsu der das Himmelsschwert in der Hand hielt und zu Sasuke, der auf den Boden sah. Suigetsu saß neben Sasuke und musterte diesen, tauschte dann einen Blick mit Yuuki aus, der nur mit den Schultern zuckte. Kayla hatte ihren Kopf an Mangetsus Schulter gelegt, der das Schwert in seiner Hand drehte und auf die Klinge sah. „Und was machen wir jetzt?“ Yuuki blickte fragend in die Runde, erhielt jedoch nur ein Schweigen. Er seufzte und stupste Sasuke leicht an der Schulter an. „Alles okay?“ Dieser nickte nur und schaute auf seine Hand. Yuuki seufzte und ließ sich dann zurückfallen, breitete die Arme aus und schaute in den Himmel. Seit vier Tagen überlegten sie nun schon, doch keiner hatte so recht eine Ahnung was sie tun sollten. Stimmte das wirklich, hatte Fang sie nicht verraten? Yuukis Blick ging wieder zu Sasuke, der mit einem undefinierbaren Blick auf seine Hand sah. „Ich bin ja dafür das wir einfach in die Dämonenwelt reisen. Überzeugen wir uns selber davon ob Fang und betrogen hat oder nicht. Am besten wir fragen sie einfach selber. Und an das Schwert kommen wir so auch.“ „Und das auch nur eine Täuschung war? Vielleicht war das so geplant, weil sie wussten, dass sie überwacht wurden.“ „Aber das finden wir nur heraus, wenn wir Fang zur Rede stellen.“ Yuuki sah alle an, doch erneut schwiegen alle. Er seufzte und stützte den Kopf auf die Hand. Es war zum Verrückt werden. Keine wollte die Entscheidung treffen, keiner war sich sicher was sie tun sollten. Yuuki reichte es. Er stand auf und sah Mangetsu ernst und leicht genervt an. „Gib mir das Schwert! Ich öffne jetzt das Tor zur Hölle, suche Fang und das Schwert und bringe sie hier her. Ganz gleich ob ihr mitkommen wollt oder nicht!“ Verwirrt sahen ihn alle an, doch ehe jemand reagieren konnte, griff Sasuke nach Yuukis Handgelenk und sah ihn an. Yuuki erwiderte seinen Blick fragend, während die anderen gespannt auf die beiden sahen. „Lass uns morgen in die Dämonenwelt gehen. Erst brauchen wir einen Plan.“ „Sasuke hat recht. Wir können nicht unvorbereitet in die Dämonenwelt gehen. Sonst passiert das gleiche wie letztes Mal und sie wissen das wir kommen.“ „Wir lassen uns etwas einfallen. Morgen früh um zehn Uhr treffen wir uns im Gemeinschaftsraum.“ Alle nickten und dann standen nach und nach alle auf. Yuuki sah Sasuke an, der neben ihm stand und noch immer sein Handgelenk hielt. „Können wir kurz reden?“ Yuuki nickte nur und dann ließ Sasuke sein Handgelenk los und ging am Strand entlang, abseits von den anderen, sodass niemand sie hören konnte. Fragend blickte Yuuki ihn an, während Sasuke die Hände in die Hosentasche schob und zum Meer sah. „Was ist, wenn Fang uns nicht verraten hat? Wenn sie wirklich nur so getan hat damit Lily ihr vertraut und sie an das Schwert kommt. Zutrauen würde ich es ihr.“ „Du liebst sie noch, oder?“ „Liebe vergeht nicht von heute auf morgen. Das müsstest du doch wissen.“ Yuuki schmunzelt leicht und ließ seinen Blick über den Strand schweifen. Ja, er wusste es zugut. Sasuke schaute auf den Boden, er wirkte traurig und dennoch irgendwie kalt und zurückgezogen. Verlassen zu werden war nicht sehr angenehm, für niemanden. „Ich würde ihr verzeihen. Wenn sie es getan hat um die Welt zu retten, um uns zu retten, dann auf jeden Fall. Und wenn du sie noch liebst, dann tust du das auch.“ „Sie hat mich verlassen. Sie sagte sie hat mich nie geliebt und das sowohl unsere Beziehung, als auch ihre und Rikus nie wirklich echt war. Wenn das alles nur dazu diente Lily zu täuschen, warum hat sie uns dann nichts gesagt?“ „Vielleicht weil sie dachte es käme nicht echt rüber. Vermutlich hätte man es uns angemerkt das Fang log und dann wäre Lily dahintergekommen.“ Sasuke seufzte leise und blieb stehen, sah zum Drachennest hinauf. Yuuki folgte seinem Blick zu einem Felsen auf dem Asha lag, der Behemoth von Fang. Sie hatte sich kaum bewegt, wenig gefressen und wirkte extrem gereizt. Vermutlich fühlte sie sich zurückgelassen und hintergangen. „Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“ „Was hast du auf dem Herzen, Sasuke? Du willst mir etwas sagen, stimmt’s?“ Sasuke schwieg und sah weiterhin den Behemoth an, der nun den Kopf hob und zu ihnen hinabsah. „Wenn Fang uns nicht hintergangen hat und zurückkehren sollte und alle ihr verzeihen … ich weiß nicht ob ich das kann. Vermutlich wird nichts mehr so wie es war, wir können mit unserer Beziehung nicht einfach so weitermachen als wenn nie etwas gewesen wäre.“ „Warum nicht? Ihr habt eben eine kleine Pause eingelegt, na und? Solange ihr nicht mit anderen geschlafen habt ändert sich doch nichts.“ Yuuki zuckte mit den Schultern und schaute wie Sasuke die Hände zu Fäusten ballte und die Zähne zusammenbiss. Fragend hob er eine Augenbraue und musterte den Jüngeren. „Das ist ja das Problem. Ich habe mit einer anderen geschlafen.“ Mein Leben war voller Fehler. Fehler, dich ich womöglich nicht mehr gut machen konnte. Lily holte mit ihrer Ruinpeitsche aus und schlug auf Fang ein, die laut aufbrüllte. Sie war an eine Wand gekettet, übersäht mit Wunden, die nur spärlich heilten. Ihre Kleidung war zum Teil zerrissen und hing an ihr herab, während Fang leicht zitterte. Eine Ruinpeitsche verursachte unglaubliche Schmerzen, innere Schmerzen die höllisch waren. Lily holte erneut aus und schien einen Spaß daran zu haben Fang zu quälen. Vali stand einige Meter entfernt, ballte die Hände zu Fäusten und sah Lily hasserfüllt an. Anders stand neben ihn und hielt ihn auf, falls er eingreifen sollte. „Lily hör auf. Fang ist unsere Schwester.“ Fang schrie erneut auf und dann drehte sich Lily um und blickte Vali wütend an. Das Mädchen war noch Jung, doch sie war extrem gewalttätig. Eine Eigenschaft, die sie von Hades geerbt hatte und wofür Vali sie hasste. „Fang ist ein Halbdämon! Und sie hat mich hintergangen. Genau wie du.“ Lily sah über ihre Schulter und fixierte Fang, die sie ebenfalls wütend ansah. Dann begann Lily zu schmunzeln und trat an Fang heran, riss ihr die letzten Fetzen ihrer Kleidung runter und ließ sie dann, nur in Unterwäsche gekleidet, an der Wand hängen. In ihrer Hand erschienen kleine Ruinkugeln, die sie auf Fang warf und dann zu Vali ging. „Du hast das hier zu verantworten. Während ihr hier unten über eure Taten nachdenkt könnt ihr beide ja etwas Spaß haben. Das ist doch das, was du dir wünscht.“ „Das ist krank, Lily.“ „Nein. Wir sind Dämonen. Unter uns ist es völlig natürlich. Es kommt dir nur widerwärtig vor, weil sie nur ein Halbdämon ist.“ Lily drückte Vali einen Schlüssel in die Hand und ging dann eine schmale Treppe hinauf zu einer Tür, die Anders hinter ihr zuschloss. In dem dunklen und kalten Raum waren sie nun alleine. Vali ließ eine einzige Ruinkugel erscheinen, die in der Luft schwebte und etwas Licht spendete. Zu versuchen die Tür aufzubrechen brachte nichts, das wusste Vali aus Erfahrung. Er schloss mit dem Schlüssel die Ketten auf und nahm Fang in seine Arme, glitt dann mit ihr auf den Boden. Schnell zog er sein Shirt aus und streifte es Fang über, nahm sie dann in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Es tut mir leid, Fang. Ich hätte wissen müssen das sie uns eine Falle stellen. Lily vertraut mir nicht.“ „Schon okay. War ja auch meine Schuld.“ Fang richtete sich etwas auf und drückte sich von Vali weg. Er sah seine Schwester an und strich ihr eine Strähne beiseite, dabei verwischte er etwas Blut über ihre Stirn. Fang atmete schwerer und zitterte leicht, schien noch immer die Schmerzen von Lilys Angriffen zu spüren. Vali biss die Zähne zusammen und klammerte sich an Fangs Schultern. „Ich gebe dir etwas Kraft von mir, Fang. Dann heilen deine Wunden schneller.“ „Nein! Ich will keine Kraft von dir. Je mehr du mir gibst, desto mehr verwandle ich mich in einen vollwertigen Dämon. Und das will ich nicht.“ „Aber deine Wunden werden nicht heilen. Du wirst ziemliche Schmerzen haben.“ Er packte sie etwas grober als er eigentlich wollte an den Oberarmen und sah sie an. Fang biss sich auf die Unterlippe und hob den Kopf, hielt seinem eisernen Blick stand. Auf gar keinen Fall wollte sie ein vollwertiger Dämon werden, denn dann konnte sie nicht mehr in der Menschenwelt leben. „Fang bitte. Versteh es doch!“ „Nein! Ich könnte dann nicht mehr in der Menschenwelt leben und ich habe keine Lust quer durchs ganze Dämonenreich zu fliehen. Außerdem kannst du mich nicht in einen vollwertigen Dämon verwandeln. Dir fehlt dazu der Mut.“ Vali packte ihre Handgelenke und drückte sie grob gegen die Wand hinter ihr. Dabei sah er sie ernst an und biss die Zähne zusammen. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten einen Halbdämon in einen Vollwertigen zu verwandeln. Zum einen die Möglichkeit die unser Vater versucht hat, aber das würdest du nicht tun, du kannst mir keine Schmerzen zufügen. Und die andere Möglichkeit wäre das du mit mir schläfst und mir dabei eine Menge Energie von dir gibst. Aber dazu fehlt dir der Mut.“ Vali umfasste ihre Handgelenke fester und brachte Fang kurz zum Aufbrüllen. Er presste sie mehr an die Wand und näherte sich ihrem Gesicht. Fang schluckte und versuchte die Schmerzen zu ignorieren, was ihr sichtlich schwerfiel. „Was spielt es denn für eine Rolle ob du in der Dämonenwelt oder in der Menschenwelt lebst? Denkst du Sasuke verzeiht dir wirklich? Er liebt dich, keine Frage. Aber inzwischen ist viel Zeit vergangen, Fang. Und er kennt die Wahrheit nicht, die Wahrheit das du in Wirklichkeit Lily getäuscht hast und ihn immer noch liebst. Was denkst du passiert, wenn du nach fast einem Monat zurückkehrst und ihn um Verzeihung anflehst? Eine Woche hätte vielleicht funktioniert, aber ein Monat? Um dein Leben zu retten, bin ich bereit über meinen Schatten zu springen, selbst wenn du mich nachher hassen wirst.“ Dies war nicht der Vali, der ihr Mut zugesprochen hatte, der ihr versichert hatte alles zu tun damit sie in die Menschenwelt zurückkam. Nein, dies war ein anderer Vali, einer der von seinen Gefühlen überwältigt wurde und kaum noch klar denken konnte. Fang wusste nicht was sie mit ihm gemacht hatten. Doch so wie sie von einer vergifteten Ruinpeitsche, die sie langsam umbrachte, angegriffen wurde, so konnte es sein das Lily auch ihm irgendwelche Drogen gegeben hatte. Sie machte sich einen Spaß aus Valis Gefühlen und seinen Kampf diese zu unterdrücken. „Nur vollwertige Dämonen können das Gift der Ruinpeitsche abstoßen. Du wirst langsam zerfressen und das lasse ich nicht zu. Unter gar keinen Umständen.“ „Hör auf, Vali! Du bist nicht der, der du eigentlich sein solltest. Lily manipuliert dich. Tue nichts was du später bereust, bitte.“ „Das tue ich doch schon längst.“ In seinen Augen sah sei Trauer und Wut, Wut über seine eigene Schwäche sich nicht gegen Lily wehren zu können. Langsam legte er seine Lippen auf ihre und presste sie immer mehr auf den Boden bis er schließlich auf ihr drauf lag. Fang ballte die Hände zu Fäusten und versuchte sich zu wehren, doch es gelang ihr nicht, die Schmerzen waren zu groß und Vali zu stark. Wäre ich nur stärker gewesen… nichts von alledem wäre passiert. Verwirrt sah Sasuke auf das Himmelsschwert, welches Mangetsu ihm reichte. Fragend zog Sasuke eine Augenbraue hoch und schaute den Schwertkämpfer an. Sie hatten sich kampfbereit gemacht, ihre Waffen angelegt und geschärft. Sasuke trug nicht seine Rüstung, sie würde ihn nur behindern. Stattdessen trug er eine schwarze Hose, ein schwarzes ärmelloses Oberteil und darüber eine graue ärmellose Jacke. Um seine Arme hatte er sich Bandagen gewickelt, die eigentlich nur Zierde waren, doch er mochte sie. Fang hatte mal gesagt das ihm diese Klamotten stehen würden. Er schüttelte den Kopf und sah Mangetsu wieder an. „Was soll ich damit?“ „Du bist ein Drachenritter. Du solltest es haben. Außerdem bist du stärker als ich. Vermutlich wirst du es eher gebrauchen können als ich.“ Mangetsu trug seine Uniform, doch hatte er seine Rüstung ebenfalls nicht angelegt. Auf seinem Rücken trug er sein Schwert und um den Hals eine Kette, die in der Mitte durchgebrochen wurde. Suigetsu trug das andere Teil davon, wie Sasuke wusste. Zögerlich nahm Sasuke das Schwert entgegen, ebenso wie die Scheide und schob es hinein. Er band es sich auf den Rücken und schielte über seine Schulter. „Wenn uns Fang als Feindin gegenübersteht, kannst du dann gegen sie kämpfen?“ „Ich denke. Wir werden es sehen.“ Mangetsu nickte und klopfte ihm auf die Schulter. Dann ging er zu den anderen, die schon warteten, doch Sasuke blieb stehen und drehte sich nochmal zu Itachi und Kisame um. Die beiden blieben in der Menschenwelt, da niemand wusste was passieren würde, wenn sie die Dämonenwelt betreten würden. Itachi kam einige Schritte auf ihn zu und sah ihn an, stupste ihn dann gegen die Stirn, so wie er es früher schon getan hatte. „Sei vorsichtig, kleiner Bruder.“ „Ich stich mit dem spitzen Ende zu.“ Sasuke lächelte seinen Bruder kurz an und ging zu den anderen, zog das Himmelsschwert und sah darauf. Kurz blickte er nochmal die anderen an, die dann nickten und dann nickte er ebenfalls. Alle würden gehen, auch Hera, sehr zum Leidwesen von Suigetsu und Mangetsu. Sasuke drehte sich dann von den anderen weg und schwang das Schwert in der Luft, das dann zu Leuchten begann und ein Portal öffnete. Entschlossen traten sie hindurch in die dahinterliegende Dämonenwelt. Hera, Maya, Kisho und Souta versteckten sich hinter einigen Gebäuden und hielten sich im Schatten auf. Die rote Sonne stand hoch am roten Himmel und brannte heiß wenn man direkt von ihr getroffen wurde. Ein Grund warum die vier Ninja sich im Schatten aufhielten. Kisho und Maya lugten um die Ecke und entdeckten einige Wachen vor einem Tor, welches zum Hof vor dem Palast führte. Das Haupttor würden sich andere vornehmen, ihre Aufgabe war es zu verhindern, dass mehr Dämonen durch andere Eingänge kamen. Hera lehnte an der Wand und hatte die Beine angezogen und die Arme und den Kopf daraufgelegt. „Vier Wachen. Vermutlich sind hier noch welche, die wir nicht sehen können.“ „Hera du bleibst hier. Wir kümmern uns um die Dämonen.“ Kisho und Maya standen auf und auch Souta wollte sich erheben, doch da packte Hera ihn am Arm und sah ihn. Fragend schaute Souta sie an, ebenso wie Kisho und Maya. „Ich muss dir etwas sagen.“ „Später, Hera. Jetzt ist es schlecht.“ Souta fuhr ihr kurz über den Kopf und dann sah er Kisho an, der nur nickte. Traurig sah Hera ihnen nach und lugte dann vorsichtig hinter der Wand hervor. Schnell griffen die drei die Dämonen an, die erledigt waren noch bevor einer Alarm schlagen konnte. Leise räumten die drei die Leichen weg und versteckten sich dann hinter der nächsten Wand. „Kleiner Mensch.“ Hera zuckte zusammen und drehte sich um und sah einen Dämon hinter ihr. Er hatte Flügel auf dem Rücken und einige Hörner guckten aus seinen Armen und dem Kopf heraus. Schnell zog Hera ein Kunai und warf es auf den Dämonen, machte dann einen Salto nach hinten und formte im Sprung einige Fingerzeichen. Gerade als sie das letzte Fingerzeichen formte und wieder auf dem Boden gelandet war, wurde sie von einem zweiten Dämon attackiert, der sie durch die Luft wirbelte. Hera schrie auf und knallte hart auf dem Boden auf. „Hera!“ Souta kam auf sie zu, während Kisho und Maya gegen weitere Dämonen kämpften, die plötzlich auftauchten. Also hatte doch einer Alarm geschlagen. Souta trat einen Dämon weg und schlug dem anderen ins Gesicht, stellte sich dann direkt vor Hera. Er formte einige Fingerzeichen und ließ dann zwei Eisspeere in seiner Hand erscheinen. Schnell raste er auf die Dämonen zu, wirbelte einige Male herum und stach auf sie ein. Die beiden Dämonen schrien und fielen zu Boden. Es waren niedrigere Dämonen, schwächere, die vermutlich nur der reinen Wache dienten. Souta hockte sich neben Hera, zog sie auf die Beine und hinter eine Wand, etwas versteckt, damit sie keiner entdeckte. „Alles klar?“ Er strich Hera eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie an. Sie nickte nur und lächelte leicht, legte dann ihre Arme um ihn. Leicht verwirrt nahm er sie in den Arm und schloss für einen Moment die Augen. „Du Dummkopf. Ich wollte dir sagen das ich noch einige andere Dämonen gesehen habe, die vermutlich die Wachen im Auge behielten. Aber du wolltest mir ja nicht zuhören.“ „Oh. Tut mir leid, Hera. Beim nächsten Mal höre ich dir zu, versprochen.“ Hera lächelte leicht und sah ihn an, stand noch immer in seinen Armen. Wenn sie alleine waren, war er so anders, er war liebevoll und zeigte ihr seine Gefühle. Hera war etwas neidisch auf die anderen Frauen, doch sie liebte Souta und war froh das er überhaupt in irgendeiner Art und Weise zu seinen Gefühlen stand. Sie nickte und ging auf Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Nasenspitze zu hauchen. Leicht lächelnd sah Souta sie an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und trat schließlich hinter der Wand vor. Die beiden rannten zu Kisho und Maya, die am Tor standen und sich umsahen. „Noch mehr Dämonen?“ „Nein wir haben keine weiteren gesehen. Wir verstecken uns hier und behalten die Gegend im Auge.“ Hera und Souta nickten, während das Mädchen nach der Hand ihres Freundes griff und sie leicht drückte. Manche Menschen konnten offen ihre Gefühle zeigen und andere nicht. Ich war froh das Souta bei mir war, egal ob er seine Gefühle offen zeigte oder nicht. Suigetsu und Riku schlugen einige Dämonen zu Boden, während um sie herum Kayla, Sharon und Karin weitere Dämonen vernichteten. Die fünf kümmerten sich um ein anderes Tor, das zum Hof führte, genau gegenüber von dem Tor, um welches sich Kisho, Souta und die beiden Mädchen kümmerten. Weitere Dämonen kamen auf sie zu und griffen an und dann schlugen die fünf sie jedoch zu Boden. „Ich frage mich warum sie hier nur so schwache Dämonen hinschicken.“ „Vielleicht sind alle anderen im Palast.“ „Oder es haben sich die Stärkeren abgewandt.“ Kurz herrschte Schweigen zwischen den Kriegern und dann hörten sie ein Schreien eines Dämons. Einige Dämonen mit Flügeln und Hörnern kamen auf sie zugestürmt, doch auch die waren recht schnell besiegt. Riku sah zu einem der auf dem Boden lag und dachte nach. Man ließ doch nicht die schwachen Dämonen die Tore beschützen. „Vielleicht eine Falle?“ Suigetsu sah Riku an, der ihn dann ebenfalls ansah und mit den Schultern zuckte. Kayla, Karin und Sharon sahen die Jungs an und tauschten dann einige Blicke aus. Es war ja nicht so das sie sich beschwerten, doch wenn es wirkliche eine Falle war und sich die ganzen starken Dämonen im Palast befanden, dann hatten Sasuke, Mangetsu und Yuuki einige Probleme. „Sagte nicht Dario, dass nicht alle mit dem einverstanden sind was Lily vorhatte? Was ist, wenn sie diese neue Welt gar nicht wollten und ihr deswegen nicht beistanden? Vielleicht ist das hier auch keine Falle.“ „Möglicherweise. Aber was machen wir nun? Abwarten?“ „Wir-“ Plötzlich schlug neben ihnen eine Ruinkugel ein, die von einem Dämon kam, der auf dem Tor saß. Und dann tauchten auch noch weitere auf, die alle sofort angriffen. Riku stellte sich vor Kayla und Sharon und wehrte einen Angriff ab, während Suigetsu vor Karin ging und sein Schwert hob. Zwei Dämonen rasten auf ihn zu und griffen an, doch Suigetsu konnte ihre Angriffe abwehren und schlug sie zurück. Er holte mit dem Schwert aus und trennte einem den Kopf ab, während er dem anderen einen Arm abschlug und dann das Schwert in die Brust rammte. Kurz drehte er sich zu Karin um und lächelte sie an und schaute dann zu den anderen drei, die ebenfalls gerade die Dämonen töteten. Kurz herrschte Stille, ehe Riku aufsah und durch die Runde blickte. „Ich vertraue Sasuke, Yuuki und Mangetsu. Wir sollten weiter nach Plan gehen und das Tor hier schützen.“ Die anderen nickten und gingen dann in Deckung, immer das Tor im Auge, damit niemand in den Palast eintreten konnte. Sasuke, Yuuki und Mangetsu rannten durch die Gänge des Palastes und töteten unterwegs mehrere Dämonen, diesmal schien sie niemand kommen gesehen zu haben. Bald erreichten sie die große Tür und den dahinterliegenden Thronsaal. Lily wirkte überrascht als sie die drei sah und biss die Zähne zusammen. Neben ihr stand Anders und ging in Kampfbereitschaft, wartete noch auf den Befehl von Lily. „Wie seid ihr in die Dämonenwelt gekommen?“ Auf einem der Throne lag das Dämonenschwert, mit seiner dunklen Klinge und den roten Verzierungen. Die drei Jungs sahen sich an und nickten und dann zog Sasuke das Himmelsschwert. „Wir haben auch so ein Schwert. Dass man damit ein Portal erschaffen kann, wusstest du scheinbar nicht.“ Lily fluchte und sah auf das Himmelsschwert in Sasukes Hand. Das Himmelsschwert schimmerte leicht weiß-bläulich, während das Dämonenschwert eher rot-schwarz erschien. Die Dämonin nickte Anders zu, der dann blitzschnell seine Flügel erscheinen ließ und auf die drei zustürmte. Doch sein Angriff wurde jäh unterbrochen, eine Ruinkugel traf ihn und schleuderte ihn weg. Einige Meter vor den drei tauchte plötzlich Fang auf, mit ihren Dämonenflügeln und ihrem Stab in der Hand. Verdutzt sah Lily zu ihr, ebenso wie Sasuke, Mangetsu und Yuuki. Sasuke schluckte und verstärkte seinen Griff um das Schwert noch mehr. Sein Herz hämmerte wie wild als er Fang sah. „Fang! Wie seid ihr da rausgekommen?“ „Es war schlau uns in eine Zelle zu sperren wo Dämonen von Innen nicht rauskommen. Und Giro ebenfalls in eine solche zu sperren um zu verhindern, dass wir ihn beschwören. Aber du hast vergessen das wir noch einige Freunde haben.“ Vali kam von der Terrasse und stellte sich neben Fang. Von der Treppe hinter den Thronen kamen Giro und Dario und da schien es Lily klar zu werden was sie meinten. „Du müsstest inzwischen tot sein, Fang. Das Gift hätte dich umbringen müssen. Außer Vali hat dich in einen vollwertigen Dämon verwandelt.“ Lily schmunzelte breit und fixierte die beiden. Doch beide reagierten darauf nicht, blieben einfach nur ruhig. Sie wirkten überhaupt nicht angespannt oder zeigten sonst irgendwelche Gefühle gegenüber dem, was Lily gesagt hatte. „Wenn ich ein vollwertiger Dämon wäre hätte ich goldene Augen und keine Blauen. Vali hat mir lediglich das Gift ausgesaugt, denn auf ihn hat das ja keine Wirkung.“ Fang ging in Kampfhaltung und sah wie Lily fluchte. Neben ihr erschienen einige Dämonen, die dann Giro und Dario angriffen und auch auf sie losgingen. Vali schoss vor und Fang wollte dies ebenso tun, doch da ging Vali dazwischen und fixierte ihren Arm mit einer Fessel aus Ruin, die aus dem Boden kam. Fang zog dran, doch sie konnte sich nicht befreien und dann ging auch schon der Kampf zwischen den Dämonen los. Sie fluchte und plötzlich stand Yuuki vor ihr und packte sie an den Schultern. „Fang! Bitte sag mir das alles nur gelogen war. Du hast uns nicht hintergangen oder? Das war nur eine Täuschung für Lily. In Wahrheit stehst du noch immer auf unserer Seite, oder?“ Fang schluckte und sah Yuukis flehenden Blick. Dann sah sie Mangetsu an und schließlich Sasuke. Er sah sie kalt an, versuchte es zumindest. Doch er konnte die Sehnsucht und Hoffnung nicht verstecken, zumindest nicht vor jemanden, der ihn inzwischen so gut kannte. Schließlich sah Fang zu Yuuki und nickte. Erleichterung machte sich bei ihm breit und sie sah die Freude. Dann kam auch Mangetsu, lächelte leicht und zog an der Fessel, doch es tat sich nichts. „Das schafft ihr nicht. Kümmert euch um die Dämonen, ich befreie mich schon irgendwie.“ Die beiden lächelten sie an und nickten dann, stürzten sich mit ins Kampfgetümmel. Inzwischen waren immer mehr Dämonen anwesend und genug Gegner zum Bekämpfen da. Fang steckte ihren Stab weg und versuchte sich mit einem Angriff auf die Fessel zu befreien, doch es tat sich nichts. „Lass mich das machen.“ Sie sah wie Sasuke mit dem Schwert ausholte und die Fessel klirrend durchtrennte. Erstaunt sah sie ihn an und auch er schien etwas verwirrt zu sein, dass sein Plan wirklich funktioniert hatte. Dann trafen sich ihre Blicke, die keineswegs voller Hass oder Wut waren. Sasuke hielt in der einen Hand sein Schwert und mit der anderen umklammerte er Fangs Handgelenk. Sie sahen sich schweigend an, blickten sich gegenseitig in die Augen. „Sasuke es tut mir leid. Aber es musste überzeugend sein. Und … ich denke du hast was Besseres als einen Halbdämon verdient.“ „Aber ich will nichts Besseres.“ Für einen winzigen Moment beugte er sich herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Kurz wirkte Fang verwirrt, doch dann fasste sie sich wieder und sah zum Thron. Sasuke hatte sich schon abgewandt und sah auf das Kampfgetümmel. „Kannst du das Schwert anfassen?“ „Ja. Nur Dämonen können es. Wir müssen die beiden Schwerter zerstören.“ „Aber nicht hier. Wir bringen sie in die Menschenwelt.“ Fang nickte und dann rannten die beiden auf die Throne zu. Fang griff nach dem Dämonenschwert, umfasste den Griff und sprang dann in die Luft und landete leichtfüßig auf dem Boden. Sie sah Lily fluchen und wie sie einige Angriffe auf sie startete und sie sah wie Mangetsu und Yuuki neben ihr landeten und sie offensichtlich schützen wollten. Doch Sasuke war schneller, blieb vor den drei stehen und ließ eine schützende Aura erscheinen und ein Skelett, welches sich um sie legte. „Sasuke, wir müssen ein Portal öffnen um in unsere Welt zu gelangen.“ „Was ist mit den anderen?“ Vor ihnen tauchte Vali auf und Susannoo verschwand wieder. Er warf einen Blick über seine Schulter zu Fang und sah dann zu den Dämonen, die vor ihm standen. Vali schnippte mit dem Finger und dann erschien hinter den Kämpfern aus Nevarron und Portal, dessen starker Zog sie anzog. Fang weitete die Augen als sie die Zeichen und Verzierungen am Rand des Portals sah. „Vali was hast du vor?“ Verwirrt sah Fang zu ihrem Bruder, wollte zu ihm, doch Sasuke hielt sie auf und legte seine Arme um sie. Dann wurden die vier plötzlich durch das Portal gesaugt und landeten auf der anderen Seite am Strand vor Sollos. Fang schaute durch das Portal hindurch zu Vali, der eine riesige Ruinkugel auf das Portal hielt. Sie hörte Lily und Anders fluchen und sah dann wie Vali ihr einen Blick über die Schulter zuwarf. „Ich konnte Halbdämonen noch nie ausstehen.“ „Vali…“ Fang sah ihn an, ihr Herz raste und sie wusste was er plante. Sie warf das Dämonenschwert weg und wollte auf das Portal zu rennen, doch Sasuke legte von hinten seine Arme um sie und hinderte sie daran wegzukommen, egal wie sehr sie sich auch wehrte. Fang versuchte sich zu befreien, doch Sasuke hielt sie eisern fest und sah ebenfalls auf das Portal. „VALI!“ Der Dämon schoss die Kugel auf das Portal das dann laut explodierte und eine Druckwelle aussandte. Schützend legte sich Susannoo um Sasuke und Fang, während sie verzweifelnd auf den Rauch sah. Dann entdeckte sie die Dämonenkette, die er ihr offensichtlich noch zugeworfen hatte bevor das Portal zerstört wurde. Das Portal war weg, der Rauch ebenfalls und es war nichts mehr zu sehen. Zitternd klammerte sich Fang an Sasuke, der seine Arme um sie legte und einige Blicke mit Mangetsu und Yuuki austauschte. In der Ferne sah er die anderen, die Vali scheinbar ebenfalls durch ein Portal geschickt hatte, bevor er dieses zerstört hatte. „Fang. Was hat er getan?“ „Er hat das Tor zerstört. Das Tor zur Hölle. Dies war nicht nur irgendein Portal, es war DAS Portal. Niemand kann die Hölle jetzt betreten oder verlassen.“ Ihre Stimme wurde leiser und das Zittern etwas Stärker. Sasuke wusste wie sie sich fühlte, die Gewissheit das man den Bruder nie wiedersehen würde war unerträglich. Sanft fuhr ihr Sasuke durchs Haar und legte seinen Kopf auf ihren, während sie sich an seinen Arm klammerte und ihr Gesicht in seiner Brust vergrub. Vali tat immer alles um mich zu schützen. Das er soweit ging, hätte ich nie geglaubt. Vielleicht könnte auch er sein Schicksal ändern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)