Dunkle Vergangenheit von -Maru- (*ÜBERARBEITUNG UND NEUE FREISCHALTUNG ALLER KAPITEL*) ================================================================================ Kapitel 18: 18. Herzenswünsche ------------------------------ 18. Herzenswünsche Harry stand nachdenklich an einem Fenster in seinem Gemeinschaftsraum. Er starrte stumm in den Himmel und vertrieb sich die Zeit damit, die Sterne zu zählen. Als er sich schon fünfmal verzählt hatte, gab er es auf und ließ seinen Blick zum Verbotenen Wald gleiten. Er musste sich daran erinnern, wie auf einmal dieser Fluch zwischen den Bäumen herausgeschossen war und Mariah in den Wald geschleudert hatte. Auch dieser Anblick, wie diese langen, splittrigen, schwarzen Äste aus ihrem Rücken geragt hatten, ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Voldemort hatte also vor, Mariah umzubringen. Hatte sie ihm deshalb nichts erzählen wollen? Weil sie dies schon geahnt hatte und ihn aus der Schusslinie holen wollte? Er erschrak, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte und drehte sich ruckartig um. Hinter ihm stand Ron. "Du stehst hier schon seit Stunden, willst du nicht endlich mal schlafen gehen?", fragte er. "Nein ... Wenn ich jetzt schlafen gehe ... habe ich Angst, dass Mariah nicht mehr lebt, wenn ich aufwache ...", murmelte Harry. Er achtete gar nicht mehr darauf, dass er gerade über seine wahren Gefühle Mariah gegenüber sprach. "Sag mal ... habt ihr beide Schluss gemacht?" Harry sah seinen besten Freund irritiert an. "Wie - Woher weißt du -" "Vor einem Monat ward ihr doch noch zusammen. Ich kann mir das denken, weil ihr beide nach dieser Sache mit dem Todesser so glücklich ward. Fast jede Stunde habt ihr euch sehnsüchtige und verliebte Blicke zugeworfen. Keine Angst, nur beim genauen Hinsehen hab ich das bemerkt", versicherte Ron. Harrys vor Überraschung geöffneter Mund schloss sich langsam. Er seufzte leise. Es war doch sinnlos, Ron jetzt noch irgendwas vorzumachen. "Okay, ich geb's ja zu ... Nach dieser Sache mit diesem Todesser waren Mariah und ich eine Zeit lang zusammen", sagte Harry, ohne seinen Freund anzusehen. Dieser grinste triumphal. "Na also, wusst ich's doch!", sagte er zufrieden. Harrys Wangen wurden leicht rot. "Warum habt ihr es denn nicht offiziell gezeigt?", wollte Ron wissen. Harry drehte sich seufzend zum Fenster und sah hinaus. "Erinnerst du dich noch, wie heftig die Gerüchteküche hier gebrodelt hat, weil Mariah und ich so gut befreundet waren? Alle dachten, zwischen uns wäre irgendwas und haben uns immer so schelmisch angegrinst. Sirius hat mich auch mit diesen ganzen Gerüchten genervt. Deshalb haben wir unsere Beziehung geheim gehalten. Ich wollte einfach nicht, dass uns die anderen die ganze Zeit so blöd begaffen und dann auch noch solche Sprüche folgen wie: 'Oh, schaut mal! Harry Potter und seine erste feste Freundin!'", äffte Harry ein Tratschweib nach. Ron lachte bei diesem Ton. Doch sein Gesicht wurde sofort wieder ernst. "Ist das nur deine Einstellung oder wollte Mariah eure Beziehung auch geheim halten?", wollte er wissen. "Sie war derselben Meinung." "Also scheidet übertriebene Beziehungsgeheimhaltung als Trennungsgrund aus", sagte Ron nachdenklich. "Stimmt schon, aber ... ich konnte ihr einfach nicht mehr vertrauen", gab Harry leise zu. "Wie meinst du das?", fragte Ron. Harry hätte sich auf die Zunge beißen können. Er musste sich jetzt gut überlegen, was er sagte, ohne Mariah zu verraten. "Hat sie dich etwa mit einem anderen Jungen betrogen?" Überrascht drehte sich Harry zu seinem besten Freund um. "Doch nicht etwa mit Malfoy, oder?", fragte Ron mit schlimmer Vorahnung. Harrys Kinnlade klappte herunter. Er war vollkommen baff. "Wie kommst du denn auf so was?" "Ist es denn nicht so?" Harry schüttelte den Kopf. "Na wenigstens etwas", sagte Ron beruhigt. "Wie kommst du bitteschön darauf, dass sie was mit Malfoy hat?", fragte Harry ungläubig. "Na ja, der wuselt doch in letzter Zeit immer so oft um sie und Elisha herum. Und da er und Elisha sich nicht abkönnen, kam mir das schon irgendwie komisch vor", meinte Ron. "Tja, wär ja auch noch schöner gewesen. Aber ich konnte ihr nicht mehr vertrauen, weil sie mir einfach nichts von sich erzählen wollte", murmelte Harry, der nun wieder aus dem Fenster raussah. "Sie wollte dir nichts von sich erzählen? Nichtmal von ihrer Familie oder von ihrem Zuhause?" Harry nickte wehmütig. "Doch heute ... wo sie so verletzt im Schnee gelegen hat ... da wurde mir klar, dass unsere Trennung ein Fehler war und auch wie sehr ich sie vermisst habe. Das habe ich zu ihr auch gesagt, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mich gehört hat", erzählte er. Ron schwieg kurz und stellte sich nun neben seinen Freund ans Fenster. "Schon komisch", murmelte er und sah hinauf zum Sternenhimmel. Harry stutzte. "Was meinst du?" "Zuerst wird Mariah von diesem Todesser angegriffen, dann lässt sie auf einmal Tische, Stühle und Schüler schweben und spricht auch noch Parsel wie du. Und dann auch noch dieser Angriff heute. Das alles ist doch ... komisch, oder?" Harry schwieg verbissen. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass Ron ihn mit diesen Worten gerade nicht fragte, sondern damit konfrontierte. Ein kurzes Schweigen folgte, bis Ron erneut das Wort ergriff. "Also möchtest du es nochmal mit ihr versuchen?" "Ja ... Falls sie überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben will", bezweifelte Harry. Ron grinste. "Ach das wird sie bestimmt. Ich habe sie in letzter Zeit sehr oft beobachtet und für mich sieht es so aus, als ob ihr die Trennung wirklich nahe geht. Rede morgen am besten sofort mit ihr", schlug er vor. Harry nickte dankbar. "Du ... wirst doch niemandem von mir und Mariah erzählen, oder?", fragte er vorsichtig. "Natürlich nicht", versicherte Ron. Plötzlich ertönte ein schrilles Kreischen und Harry und Ron sahen erschrocken zum Himmel. Lauras Falke Silence kam auf sie zugeflogen und landete vor ihnen auf dem Fensterbrett. An seinem Bein war ein Zettel befestigt. "Was macht Elishas Falke denn hier?", fragte Ron irritiert. Harry zuckte mit seinen Schultern und befreite Silences Bein von dem Zettel, den er auch sofort las: Lieber Harry, als du, Ron und Hermione gegangen seid, hat uns Snape erzählt, dass es Mariah schon ein wenig besser geht und dass sie außer Lebensgefahr ist. Der Fluch auf dem Quidditchfeld wurde von Peter Pettigrew abgefeuert. Anscheinend hat Voldemort auf einmal vor, Mariah umzubringen. Madam Pomfrey ist gerade in Snapes Büro und er wird versuchen, sie für einige Zeit hinzuhalten, während ich und Draco Mariah im Krankenflügel besuchen. Ich bitte dich, auch sofort dahin zu kommen, denn wir müssen unbedingt mit dir reden. Bis gleich, Laura. Harry strahlte vor Glück. Mariah lebte also noch. "Und? Was schreibt sie?", wollte Ron wissen. "Mariah ist außer Lebensgefahr und ich soll sofort in den Krankenflügel kommen, weil Elisha Mariah besuchen will. Außerdem ist Madam Pomfrey gerade nicht da", erzählte Harry glücklich. Ron strahlte nun auch. "Super! Na dann mach dich mal auf den Weg!" Harry nickte und rannte eilig, aber jedoch vorsichtig in seinen Schlafsaal. Unter seinem Bett kramte er seinen Tarnumhang hervor und verließ den Raum dann auch sofort wieder. Im Gemeinschaftsraum sah er, dass Silence schon wieder verschwunden war. "Pass gut auf dich auf", sagte Ron. Harry nickte, verschwand unter dem Tarnumhang und verließ den Gemeinschaftsraum durch das Portraitloch. Eilig durchlief er die dunklen einsamen Gänge. Das Lächeln auf seinem Gesicht konnte einfach nicht verschwinden. Er war überglücklich, dass Mariah diesen Angriff überlebt hatte. Nur warum wollten sie und Laura auf einmal mit ihm reden? Wollten sie ihm vielleicht endlich erzählen, wo sie an diesem einen Tag gewesen waren? Er erschrak urplötzlich und drehte sich ruckartig um. Was hatte er da eben gehört? Es waren Schritte gewesen, doch er war allein im Gang. Misstrauisch sah er sich noch einmal genau um, bevor er langsam und ein wenig zögernd weiterging. Seine Schritte waren nun sehr leise. Er wollte nicht riskieren, von jemandem gehört zu werden. Nach ungefähr zehn Minuten kam er endlich im Krankenflügel an. Bevor er seinen Tarnumhang ablegte, betrachtete er zuerst die Situation. Mariah lag auf einem Krankenbett, dessen Matratze sehr dick und flauschig aussah. Sie war wach und starrte stumm zur Decke. Am Ende des Bettes saßen Laura und Draco Malfoy, die Mariah beunruhigt betrachteten. Am offenen Fenster saß Silence. "Hey", sagte Harry. Etwas erschrocken, drehten sich die drei Freunde zum Eingang. Harry befreite sich von seinem Tarnumhang und ließ ihn zu Boden gleiten. Laura seufzte vor Erleichterung. "Hast du uns erschreckt", murmelte sie lächelnd. Harry lächelte zurück und sah zu Mariah. Diese richtete ihren Oberkörper langsam auf und sah Harry direkt in die Augen. "Setz dich bitte, Harry. Wir werden dir jetzt alles erzählen", sagte sie. Harry starrte sie zuerst sehr überrascht an, doch dann nickte er und setzte sich auf einen Stuhl, der vor dem Bett stand. Er sah die drei vor sich erwartungsvoll an. Laura drehte sich kurz mit einem fragenden Blick zu Mariah. Diese nickte und sah nun wieder zu Harry. "Gut, Harry. An diesem Tag vor einem Monat ... waren Draco, Laura und ich in der Nocturngasse." Harrys Augen weiteten sich. Er brauchte mehrere Sekunden, bis er etwas sagen konnte. "Wa-was wolltet ihr denn da?", fragte er. Mariah schloss kurz die Augen und erzählte Harry mit Lauras und Dracos Hilfe alles. Von dem Buch der Blutrituale, von der Reise in die Winkelgasse, die daraufhin in die Nocturngasse geführt hatte, von der Todesserjagd, von Severus' und Narzissas Rettung, von der Begegnung mit Cornelius Fudge, von der Schlangenattacke und natürlich von dem plötzlichen Verschwinden des Buches. Laura erzählte Harry auch, dass sie und Draco zusammen von jemandem beobachtet worden waren. Doch sie log, dass sie bei einem Kuss und nicht unter der Dusche im Vertrauensschülerbad erwischt worden waren. Harry schaute die drei nach diesen vielen Worten lange mit halbgeöffnetem Mund und konfusem Blick an. "Und ... jetzt will Voldemort dich umbringen?", fragte er an Mariah gewandt. Sie senkte den Blick. "Nein, er wollte mich wahrscheinlich nur ärgern", murmelte sie. Harry war nun nicht mehr der Einzige, der sie irritiert anstarrte. "Bitte? Du wurdest mitten in den Verbotenen Wald aus einer Höhe von ungefähr fünfzehn Metern geschleudert! Natürlich wollte er dich umbringen! Theoretisch braucht er dich doch gar nicht mehr!", fuhr Laura sie ungläubig an. Harry stutzte. "Was meint sie damit?", wollte er wissen. "Wir haben dir doch erzählt, dass Voldemort dieses Ritual bestimmt durchführen will. Dazu braucht er natürlich die Erben der vier Gründer, um an das Blut zu kommen. Er selbst ist der Erbe Slytherins, also braucht er mich eigentlich nicht mehr. Jetzt muss er nur noch die Erben von Ravenclaw und Hufflepuff finden, falls er dies nicht schon geschafft hat", antwortete Mariah trocken. "Und was ist mit dem Erben von Gryffindor?", fragte Harry. Mariahs Gesicht wirkte nun sehr traurig. "Den hat er schon gefunden", murmelte sie. Harry starrte sie überrascht an. Mariah sah ihm nun wieder direkt in die smaragdgrünen Augen. "Du bist es, Harry. Du bist Godric Gryffindors Erbe", sagte sie. In diesem Augenblick schaltete sich Harrys Verstand für einige Sekunden ab. Seine Gedanken schwirrten in einer fremden, weiten Welt. Er war froh, dass er auf dem Stuhl saß, denn seine Beine hätten diesem Schock mit großer Sicherheit nicht standgehalten. Sein Herzschlag war auf einmal sehr langsam, als ob es drohen würde, stehen zu bleiben. "Was?", flüsterte er fassungslos. "Du bist der Erbe von Gryffindor. Voldemort hat es mir im letzten Sommer selbst gesagt und es hat sich nicht wie eine Lüge angehört", versicherte Mariah. Harry konnte es noch immer nicht glauben. Es war einfach zu absurd. "Aber ... das kann nicht sein", murmelte er. Nun sprach Laura ihn an. "Harry, hast du dich nie gefragt, warum Voldemort deine Eltern getötet hat?" Harry sah sie verwundert an. "Na ... weil sie gegen ihn gekämpft haben und ihm so im Wege waren", meinte er, da er bis jetzt nur das von anderen Leuten gehört hatte. Lauras Blick wirkte nun so, als würde sie es ihm gar nicht sagen wollen. "Er hat dies getan, weil dein Vater ein Nachkomme Gryffindors war. Seine ganze Familie stammte von diesem Gründer ab. Deine Mutter nicht und deswegen wollte Voldemort sie zuerst nicht töten. Doch da sie sich für dich opfern wollte, hat er das nur zu gerne getan", sagte sie. Harrys gesamter Körper war nun vollkommen taub. Sein Vater war ein Nachkomme Gryffindors gewesen? Warum nur hatten ihm Sirius und Remus nie davon erzählt? Wussten sie es etwa selbst nicht? Doch, ganz sicher. Und selbst wenn sie es nicht wussten, dann wusste es Dumbledore. Da war sich Harry ganz sicher. Er erinnerte sich, wie er damals mit seinem Schulleiter über seine Hauseinteilung nach der Geschichte mit der Kammer des Schreckens geredet hatte. Er dachte an das Schwert, das er damals aus dem Sprechenden Hut gezogen hatte. 'Nur ein wahrer Gryffindor hätte das aus dem Hut ziehen können.' Das hatte Dumbledore damals zu ihm gesagt. Ein wahrer Gryffindor. "Woher wisst ihr das alles so genau? Also ... dass meine Mutter sich für mich geopfert hat und dass Voldemort zuerst nicht daran interessiert war, sie zu töten?", fragte er leise. Er zuckte leicht zusammen, da diesmal Dracos Stimme erklang. "Einige Todesser waren in dieser Nacht vor eurem Haus und haben alles gehört, was da drin geschehen ist. Später erzählten sie bei einigen Todessertreffen alles herum. Dass du Gryffindors Erbe bist, ist zwar immer nur ein Gerücht gewesen, doch ich habe mir schon gedacht, dass da was dran ist", erzählte er. Harry senkte langsam seinen Blick. Warum nur hatte man ihm nie davon erzählt? "Bis zum Sommer letzten Jahres wollte Voldemort dich umbringen. Doch vor einigen Monaten hat er sich wahrscheinlich wieder an dieses Buch erinnert und braucht dich nun lebend. Und zwar, um dein Blut zu bekommen", sagte Mariah. Harry sah ruckartig auf. "Aber ... er hat mir doch bei unserer letzten Begegnung etwas Blut abgenommen", sagte er. Mariah und Laura starrten ihn überrascht an, doch Draco hatte einen wissenden Blick. "Dieses bisschen Blut hat gerade mal dazu ausgereicht, dass er seinen alten Körper zurückbekommen hat", erklärte er. Harry und die Mädchen seufzten leise vor Erleichterung. "Wisst ihr nun auch, was Voldemort und die Todesser als Nächstes vorhaben?", wollte Harry wissen. Die anderen schüttelten bedauernd die Köpfe. "Nein, ich kann nicht mehr zu den Todessern, denn für sie bin ich jetzt ein Verräter. Sie würden mich sofort ohne wenn und aber umbringen", sagte Draco. "Und was ist mit Snape?", fragte Harry. Irritiert sahen die drei ihn an. "Was soll mit ihm sein?", kam es von Laura. "Er hat Dumbledore doch am Ende des letzten Schuljahres angeboten, bei den Todessern zu spionieren." "Echt?", fragte Mariah überrascht. "Da musst du dich irren, Harry. Er spioniert nicht bei den Todessern. Für ihn wäre das totaler Selbstmord", meinte Laura. Harry stutzte. Er war sich ganz sicher, dass Snape und Dumbledore am Ende des letzten Schuljahres darüber gesprochen hatten. "Apropos Snape, wir sollten hier mal langsam wieder verschwinden. Wahrscheinlich ist Madam Pomfrey schon auf dem Weg hierher", meinte Draco bei einem Blick auf eine Wanduhr. Die anderen nickten. Laura und Draco erhoben sich, Harry jedoch setzte sich am Ende vom Bett hin. Mariah sah ihn verwundert an. "Na gut, dann gehen wir schon vor. Wenn Madam Pomfrey uns sieht, sage ich einfach, dass Laura die zweite Vertrauensschülerin ist. Die Vertrauensschüler kann sie sich nämlich nie merken. Sie meint immer, das wär ihr zu hoch", sagte Draco grinsend. Er und Laura wünschten Mariah noch eine gute Nacht, bevor sie den Krankenflügel verließen. Auch Silence streckte seine Flügel aus und flog hinaus in die kalte Nacht. Nun sahen sich Harry und Mariah nervös an. "Ähm ... geht's dir schon besser?", nuschelte er. Mariah nickte stumm. Harry sah nun auf ihre weiße Bettdecke. Er wusste einfach nicht, wie er es anfangen sollte. Minutenlang saßen sie einfach nur stumm da. Auf einmal waren Schritte vom Eingang her zu hören und Harry versteckte sich eilig unter seinem Tarnumhang. Madam Pomfrey betrat den Krankenflügel und erblickte sofort Mariah. "Oh, Sie sind schon wach. Wie geht es Ihnen?", fragte sie erfreut, ging auf sie zu und fühlte ihren Puls. "Schon viel besser, danke", antwortete Mariah. "Es ist wahrhaftig ein Wunder, dass Sie aufgrund dieser Verletzungen überlebt haben", gab die Frau zu. Mariah sah nun in eine Ecke, wo sie Harry vermutete. "Wann kann ich denn wieder raus?", fragte sie. "Tja, wenn Ihre Genesung weiterhin so gut verläuft, werde ich Sie wahrscheinlich schon in einigen Tagen entlassen können." Mariah lächelte glücklich. "So, ich lege mich jetzt ein wenig hin und Sie schlafen am besten auch weiter", forderte Madam Pomfrey sie auf. Mariah legte sich nun wieder mit ihrem Kopf auf das bequeme Kissen und schloss die Augen. Madam Pomfrey löschte daraufhin das Licht und verschwand in einem hinteren Raum. Mariah öffnete ihre Augen und sah zur Seite. Sie fühlte Harrys Gewicht am Ende ihres Bettes. Stumm, sah sie auf diese Stelle und setzte sich vorsichtig auf. "Möchtest du jetzt nur dasitzen und mich anglotzen?", fragte sie. Harry antwortete nicht. Mariah seufzte. "Harry, wenn du mit mir reden willst, dann lege bitte deinen Tarnumhang ab", bat sie ihn. Harry zögerte kurz, doch dann glitt sein Tarnumhang wie flüssige Seide von seinem Körper zum Boden herunter. Seine Augen funkelten leicht in der Dunkelheit. "Danke ... dass ihr mir alles erzählt habt. Das bedeutet mir wirklich sehr viel", murmelte er. "Das war vorhin wohl ein richtiger Schock für dich", meinte Mariah. "Ich bin beinahe gestorben vor Überraschung." Mariah konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Was meintest du vorhin eigentlich damit, dass Voldemort dich mit diesem Angriff heute nur ärgern wollte?", wollte Harry gerne wissen. Mariahs Grinsen blieb, doch diesmal wirkte es hämisch. "Er wollte mich nicht umbringen. Wenn er es wirklich gewollt hätte, dann wäre es ihm auch gelungen", flüsterte sie. "Mich versuchte er mein ganzes Leben lang zu töten und er hat es nie geschafft." "Ja, weil die Geister deiner Familie und die Kräfte Gryffindors dich beschützt haben. Die Kräfte, die ich besitze, verschwören sich nur gegen mich. Voldemort wollte mir nur Angst einjagen, mir somit zeigen, dass er es ernst meint. Es mir auf diese Art zu zeigen, ist typisch für ihn." Plötzlich rückte Harry näher zu ihr ran und strich mit seiner Hand über ihre. Das Mondlicht fiel durch das Fenster in den Raum und traf Harrys Gesicht, das nun sehr ernst wirkte. "Ich hatte solch eine Angst, dich zu verlieren. Dieser Anblick ... wie du da mit diesen riesigen Ästen im Rücken im Schnee gelegen hast, ging mir den ganzen Tag über nicht mehr aus dem Kopf", murmelte er. Mariah umfasste nun seine Hand und sah ihn an. "Du ... hast doch zu mir gesagt, dass du unsere Trennung bereust. Hast du das ernst gemeint?", fragte sie unsicher. Harry lächelte leicht und streichelte ihre Wange. "Ja ... Ich hätte nie mit dir Schluss machen sollen. Und dann habe ich dich auch noch so blöd angepöbelt, weil -" "Shhhh", flüsterte Mariah und legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen. "Du hattest ja Recht. Ich hätte dir das alles viel früher sagen sollen. Kein Wunder, dass du mir nicht mehr vertrauen konntest. Ich ... würde wirklich gerne wieder mit dir zusammen sein", sagte sie lächelnd. Harry lächelte ebenfalls und setzte sich nun direkt neben ihr auf die Bettkante. Er strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und näherte sich ihr. "Ich liebe dich", sagte er und küsste sie. Er spürte, wie Mariah gegen seine Lippen lächelte und anfing, den Kuss zu erwidern. Sie fuhr mit ihrer Zunge seinen Lippen nach und ließ diese in seinen halbgeöffneten Mund wandern. Sie umspielte seine Zunge und stupste sie lockend an. Harrys Hände strichen durch ihre langen Haare und seine Zunge massierte nun ihre. Atemlos lösten sie sich nach einiger Zeit voneinander und Mariah lächelte Harry verliebt an. Sie leckte ihm noch einmal frech und fast unmerklich über die Lippen. Dann küsste sie seine rechte Wange und drückte ihre sanft an seine. "Ich liebe dich auch", flüsterte sie ihm ins Ohr. Harry lächelte überglücklich und legte seine Arme um sie. Er wollte die ganze Nacht einfach nur bei ihr sitzen, sie umarmen und ihr immer wieder sagen, wie sehr er sie liebte. Doch schon sprach Mariah mit einer Stimme der Vernunft. "Morgen ist wieder Schule. Geh mal lieber schlafen, sonst schläfst du im Unterricht ein", sagte sie und löste sich aus der Umarmung. Harry sah sie gespielt beleidigt an. "Willst du mich wieder so schnell loswerden?", fragte er. Mariah grinste und küsste seine Nasenspitze. "Natürlich ... nicht", kicherte sie. Harry lächelte und erhob sich vom Krankenbett. "Ich komme morgen wieder und bringe dir deine Hausaufgaben", sagte er und griff nach seinem Tarnumhang. "Danke ... Schlaf gut", sagte Mariah und legte sich langsam hin. "Du auch, bis morgen", erwiderte Harry und verschwand unter dem Tarnumhang. Mariah hörte, wie er den Raum verließ. Sie sah zur Decke und lächelte. Selbst in ihrem Zustand fühlte sie sich in diesem Augenblick, wie der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt. Mit diesem Gefühl schloss sie langsam ihre Augen und schlief ein. *** Nun war ungefähr eine Woche vergangen. Mariah lag noch immer im Krankenflügel, doch ihre Wunden waren schon fast vollständig verheilt. Harry hatte sie jeden Tag besucht und ihr die Hausaufgaben gebracht. Er hatte ihr auch alle aktuellen Neuigkeiten unter den Mitschülern erzählt. Wenn Madam Pomfrey mal nicht da gewesen war, hatten sich die beiden auch die eine oder andere Zärtlichkeit ausgetauscht. Einmal war auch Dumbledore zu Besuch da gewesen und hatte Mariah gute Besserung gewünscht. Sie hatte Harry bald auch erzählt, was in Dumbledores Büro geschehen war. Beide hatten sich auch über ihre Fähigkeit, Parsel zu sprechen, unterhalten. Harry hatte ihr daraufhin auch geschildert, wie er sich gefühlt hatte, als der Sprechende Hut in nach Slytherin hatte schicken wollen. So viel hatten die beiden selten miteinander gesprochen. Mariah war auch sehr froh, endlich so offenherzig mit ihm reden zu können. Harry kam gerade von einem dieser Besuche zurück und war auf den Weg zu seinem Gemeinschaftsraum. Plötzlich hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Er drehte sich um und erblickte Remus, der aus seinem Büro heraussah. "Kommst du bitte kurz rein? Ich muss mit dir reden", bat dieser und winkte ihn herbei. Harry nickte verwundert und betrat Remus' Büro. Er entdeckte sofort Sirius, der seltsamerweise in seiner menschlichen Gestalt auf einem Stuhl vor Remus Schreibtisch saß. Sein Blick war sehr ernst. Remus schloss die Tür und ging auf Harry zu. Der sah den ehemaligen Freund seines Vaters neugierig an. "Harry, wo bist du an dem Abend gewesen, an dem Mariah die erste Nacht im Krankenflügel verbracht hat?", fragte Remus. Harry starrte ihn überrascht an. "Im ... Gemeinschaftsraum ... Wo sonst?" Remus warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Harry musste unmerklich schlucken. So nervös war er noch nie in Remus' Gegenwart gewesen. Plötzlich erhob sich Sirius und umkreiste Harry und Remus wie ein Geier. "Harry, wir haben an diesem Abend gehört, wie du zum Krankenflügel geschlichen bist. Als Hund konnte ich deinen Geruch und deine Schritte wahrnehmen und wusste, dass du es bist, den wir da auf dem Gang rumlaufen hörten", sagte er und verschränkte beim Gehen die Arme vor der Brust. Harry wurde langsam unruhig. Er erinnerte sich daran, dass er an diesem Abend Schritte hinter sich gehört hatte. Also waren dies Sirius und Remus gewesen. Nun fuhr Remus fort. "Wir sind dir gefolgt und ... haben dein Gespräch mit Mariah, Elisha Blaine und Draco Malfoy mitgehört." Harry erbleichte sichtlich und starrte die beiden Männer entgeistert an. Jetzt wusste er, wo er hier gelandet war. In einem Verhör. Nun kam Sirius ebenfalls auf Harry zu. "Mariah und Elisha haben also etwas mit Voldemort zu tun ... und du wusstest davon. Warum hast du uns nichts erzählt?", fragte Sirius vorwurfsvoll. Harry schwieg verbissen. Er wusste nun wirklich nicht, wie er sich noch aus dieser Schlinge ziehen konnte. "Weil du in Mariah verliebt bist, nicht?", fragte Remus leise. Erschrocken und mit roten Wangen sah Harry zu Remus auf. "Ne-nein!", sagte er bestimmt. "Verarsch uns bitte nicht! Wir haben dich im Krankenflügel hinter einem roten Vorhang am Eingang solange beobachtet, bis du ihn endgültig verlassen hast!", sagte Sirius nun etwas ungeduldig. Harry lief scharlachrot an. Einerseits vor Scham, andererseits vor Wut. Wieso hatten sie ihn nur auf so unverschämte Weise beobachtet? Sie hatten also alles gesehen und gehört. Gott, war das peinlich. Doch das Schlimmste war, das Remus und Sirius nun über vieles Bescheid wussten. Auch über seine heimliche Beziehung mit Mariah. "Harry, wie konntest du dich nur darauf einlassen? Was ist, wenn diese beiden Mädchen und Draco Malfoy in Wirklichkeit Voldemort dienen und dich nur reinlegen wollen?!", sagte Sirius eindringlich. "HÖR AUF!", entfuhr es Harry plötzlich. Sirius wich ein wenig erschrocken zurück. "Ihr redet hier vom Reinlegen? Was ist mit euch? Ihr habt mir doch auch vieles verschwiegen! Hatte Mariah Recht? Hatte sie Recht damit, dass ich der Erbe von Godric Gryffindor bin?!", fragte Harry angespannt und nun eine kleine Spur leiser. Remus und Sirius sahen zu Boden. Ein langes Schweigen folgte. "Ja", antwortete Remus schließlich. "Seit wann wisst ihr es?", fragte Harry leise. 'Bitte, bitte sagt mir, dass ihr es erst seit kurzem wisst und mich nicht die ganzen Jahre lang angelogen habt,' betete er innerlich. "Wir ... wir wissen es schon seit einigen Monaten nach deiner Geburt", antwortete Sirius bedauernd. In Harrys Kopf brach ein riesiger Wirbelsturm der Verzweiflung aus. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Die beiden hatten also die ganze Zeit davon gewusst. "Dumbledore meinte, dass du noch nicht alt genug wärst, es zu erfahren", meinte Sirius ein wenig klein mit Hut. Harrys Blick verfinsterte sich. "Hallo?! Falls ihr es noch nicht bemerkt habt - Ich bin fünfzehn und kein kleines Kind mehr!", zischte er wütend und drehte sich in Richtung Tür. "Harry!", sagte Remus streng und hielt den Jungen von hinten an der Schulter fest. Harry blieb stehen und sah stumm vor sich hin. "Wir dachten, dass du mit dieser Kenntnis noch nicht klarkommen würdest. Dass du dich vielleicht mit dem Wissen, so eine mächtige Persönlichkeit zu sein, überfordert fühlen würdest", erklärte er vorsichtig. Plötzlich fühlte Harry, dass Remus' Griff um seine Schulter kräftiger wurde. "Sirius und ich möchten dich jetzt nur darum bitten, dich von Mariah und den anderen beiden fern zu halten, bis wir diese ausreichend verhört haben." In Harry kam nun eine unheimlich gewaltige Wut hoch. Ausgerechnet jetzt, wo er und Mariah wieder glücklich zusammen waren, sollte er sich von ihr fern halten und zulassen, dass man sie, Laura und Malfoy jetzt in die Mangel nehmen würde? Ruckartig drehte er sich um und schlug Remus' Hand von seiner Schulter weg. "DAS KÖNNT IHR SOFORT VERGESSEN! WARUM GLAUBT IHR EIGENTLICH, DASS MARIAH AUF VOLDEMORTS SEITE IST??!! IHR WISST DOCH ÜBERHAUPT NICHTS!!!!", brüllte er sie beide an und rannte aus dem Büro. Er wusste nicht, ob Remus und Sirius ihm hinterherliefen und selbst wenn, dann wär ihm das sowieso egal gewesen. Er rannte so schnell, als ob es um sein Leben ginge und kam keuchend vor dem Portrait der fetten Dame an. Schnell leierte er das Passwort und betrat den Gemeinschaftsraum. Dort saßen Ron und Hermione in den roten Sesseln. Als sie Harry entdeckten, sahen sie ihn irritiert an, da ihm der Schweiß über die Stirn lief und er vor lauter Erschöpfung noch immer laut keuchte. "Was ist denn mit dir los?", fragte Hermione. "Ich ..." Weiter sprach Harry nicht, da er nicht wusste, wie er seinen beiden Freunden erklären sollte, was da soeben passiert war. Auf einmal erhob sich Hermione und sah Harry mit demselben ernsten Blick wie Sirius an. "Haben Remus und Sirius mit dir über Mariah gesprochen?", fragte sie abrupt. Harrys Augen weiteten sich vor Schreck. "Woher -" "Sirius hat uns heut früh erzählt, dass du damals in der Nacht nach dem Angriff auf Mariah in den Krankenflügel geschlichen bist", unterbrach Hermione ihn. Harry verfluchte Sirius in Gedanken. Hilfesuchend, sah er zu Ron, der ihn jedoch ebenfalls sehr ernst ansah. "Was genau hat er euch erzählt?", fragte Harry angespannt. "Nur, dass du dorthin geschlichen bist und ...", Hermione hielt kurz inne,"... und dass dort auch Elisha und Malfoy waren. Außerdem sollst du dich mit ihnen unterhalten haben, als würdet ihr die besten Freunde sein." "Ich-ich wollte Mariah doch nur besuchen und Elisha und Malfoy waren rein zufällig da!", protestierte Harry. "Zufällig? Findest du es nicht auch seltsam, dass sie und Elisha so gut mit Malfoy klarkommen?", fragte Hermione ungläubig. "Ist doch nicht schlecht, oder? Du behauptest doch auch immer, dass zwischen den Häusern Frieden herrschen sollte!", sagte Harry nun leicht aufgebracht. "Ja schon, aber Malfoy weiß doch noch nicht einmal, was Freundschaft ist. Weißt du eigentlich irgendwas davon, dass er und Elisha zusammen sind?" Harry hob überrascht eine Augenbraue. Woher wusste sie denn das schon wieder? "Nein ... Wie kommst du denn überhaupt auf so was?" "Ich ... habe sie vor ungefähr einem Monat zusammen im Vertrauensschülerbad gesehen." "Und?" "Na ja ... sie ... haben zusammen geduscht ... und ..." Weiter sprach Hermione nicht, sondern errötete heftig. Harry wunderte sich, doch dann fiel bei ihm der Groschen. Hermione hatte die beiden in flagranti erwischt. Laura hatte ihm also eine Lüge aufgetischt, weil ihr das peinlich gewesen war. "Na und? Dann sind die beiden eben zusammen. Ist das heutzutage ein Verbrechen?" "Harry, mach endlich die Augen auf!", sagte Hermione ernst. Überrascht, sah Harry in ihre braunen Augen. Dort sah er ein seltsames goldenes Funkeln, dass er fast immer bei ihr sah, wenn sie sich ernsthaft Sorgen machte. "Mit Mariah stimmt irgendwas nicht und bei Elisha scheint auch so einiges im Busch zu sein! Seit sie an unserer Schule sind, passieren hier nur noch seltsame Dinge! Angefangen von Remus' Ausraster, bis hin zu dem Angriff vor einigen Tagen! Es weist vieles darauf hin, dass sie etwas mit der schwarzen Magie zu tun haben! Vielleicht ... gehören sie sogar Du-weißt-schon-wem an!" "DAS REICHT!!", fuhr Harry sie an. Hermione erbleichte durch diesen unerwartet lauten Ton. "Was redest du hier von Dingen, von denen du zur Abwechslung mal keine Ahnung hast?! Warum denkt ihr eigentlich alle, dass Mariah eine Unterwürfige Voldemorts ist??", brüllte er sie fast an. Hermione sah nun sehr unsicher aus. Ron hingegen, der noch immer auf dem Sessel saß, wirkte noch völlig ruhig. "Naja ... schließlich spricht sie doch Parsel ... und außerdem wurde sie jetzt schon zweimal von Todessern angegriffen ... Vielleicht hat sie diese ja verraten und -" "Hermione! Ich kann ebenfalls Parsel! Und? Diene ich Voldemort?!" "Nein, aber - " Nun erhob sich Ron auf einmal. "Harry, Hermione will damit doch nur sagen, dass wir uns Sorgen um dich machen. Dass Mariah und Elisha vielleicht Du-weißt-schon-wem dienen, ist schon eine Latte zu hoch, doch irgendwie sind die beiden doch schon seltsam", sagte er schonend. Harry drehte sich wütend zu ihm um. "Von dir hätte ich so was am allerwenigsten erwartet!! Und so jemandem wie dir habe ich meine Geheimnisse anvertraut!!" "Hey, es ist nicht so, wie du denkst!", protestierte Ron. "Ach lasst mich doch alle in Ruhe! Ich dachte, ihr würdet zu mir stehen und nicht auf das hören, was andere über mich erzählen! Eure ganzen Voruteile über Mariah und Elisha sind einfach nur krank!!", raunte Harry beide an und drehte sich zum Portraitloch. "Und falls ihr gerne noch mehr Dinge über mich wissen wollt, dann geht einfach zu Remus und Sirius und fragt sie!!", rief er ihnen noch zu und verließ mit schnellen Schritten den Gemeinschaftsraum. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Harry fühlte sich, als wär er in einem unheimlichen Alptraum gefangen. Zuerst Sirius und Remus, die schon seit seiner Geburt gewusst hatten, dass er und sein Vater von Godric Gryffindor abstammten und dann auch noch seine zwei besten Freunde. Das war einfach zu viel für ihn gewesen. Alle hatten auf einmal so direkt auf ihn eingeredet und verlangten auch noch von ihm, dass er sich von Mariah fern halten sollte. Harry rannte immer schneller. Ungläubigkeit, Enttäuschung und Wut wallten in ihm auf. Er spürte kleine Tränen, die seiner Wange nach hinten entlang flogen, da er regelrecht durch die Korridore flitzte. Normalerweise wusste er in so einer Situation nie, wo er hin wollte. Doch diesmal wusste er es. Er wollte in diesem Augenblick nur zu einer Person. Zu Mariah. Schon nach wenigen Sekunden kam er keuchend vor dem Krankenflügel an. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Er entdeckte sofort Mariah, die sich gerade ihren schwarzen Schulumhang anzog. Als sie Harry bemerkte, lächelte sie erfreut, doch plötzlich lief er auf sie zu und zog sie in seine Arme. Mariah war sehr perplex, da Harry sie wie ein Verzweifelter an sich drückte. "Harry, was hast du denn?", fragte Mariah besorgt. Irrte sie sich oder vernahm sie kurz ein schwaches Schluchzen von ihm? Harry ließ sie nach mehreren Sekunden los. "Hey, was ist denn?", fragte Mariah noch einmal und streichelte tröstend seine Wange. Harry schloss kurz seine Augen und seufzte leise. Kurz darauf öffnete er sie wieder. "Remus und Sirius sind mir in dieser einen Nacht zum Krankenflügel gefolgt ... und haben unser gesamtes Gespräch belauscht", sagte er leise. Mariahs leicht gebräunte Gesichtsfarbe wurde sehr blass. Ungläubig starrte sie ihn an. Dann fiel ihr etwas ein. "Haben sie ... etwa auch ...", fing sie unsicher an. "Ja, sie haben auch unseren Kuss und unsere Liebeserklärungen mitgekriegt", sagte Harry bedauernd. Er hätte bei jedem Mädchen erwartet, dass diese rot werden würde, da man sie bei so was beobachtet hatte, doch Mariah war nicht so eine. Ihr Gesicht wirkte eher schockiert und sehr angespannt. "Hast du sie denn damals gesehen?", fragte sie. "Nein. Sie haben mich vorhin zur Rede gestellt und wollten auf mich einreden. Sie meinten, ich soll mich von dir und Laura fern halten, bis sie euch ausreichend verhört haben." Mariah sah ihn ungläubig an, aber ihr Blick spiegelte auch leichte Furcht. Harry verstand sofort. "Ich werde mich natürlich nicht von euch fern halten und ich werde auf keinen Fall zulassen, dass sie euch ausquetschen", versicherte er ihr. Mariah lächelte erleichtert. "Hey, Harry. Schon wieder hier?" Harry und Mariah drehten sich zum Eingang und sahen dort Laura und Draco. "Oh, zum Glück seid ihr beide da! Wir haben ein großes Problem! In der Nacht, in der wir Harry alles erzählt haben, wurden wir von Sirius Black und Remus Lupin belauscht!", sagte Mariah. "Was?!", kam es fassungslos von den beiden Slytherins. Mariah und Harry nickten bedauernd. "Sie sind Harry heimlich in den Krankenflügel gefolgt und haben alles mitgehört", erzählte Mariah. "Ist es nicht eher so, dass unser lieber Potter ihnen das alles erzählt hat und uns gar keiner belauscht hat?", fragte Draco misstrauisch. Harry warf ihm einen gereizten Blick zu. "Du solltest dich mit deinen Worten lieber zurückhalten, Malfoy, und dich nicht mit Laura im Vertrauensschülerbad amüsieren!", erwiderte er. Draco, Laura und Mariah sahen ihn verwundert an. "Woher weißt du davon?", fragte Mariah. "Hermione hat euch beide vor einem Monat dort gesehen." Laura und Draco waren schockiert. "DAS WAR DIE GRANGER?", fauchte Draco entgeistert. Laura hielt sich die Stirn. "Oh, mein ... Gott ...", murmelte sie und setzte sich auf Mariahs Krankenbett. "Außerdem hat Sirius ihr und Ron davon erzählt, dass wir hier miteinander gesprochen haben", fügte Harry noch hinzu. Mariah, Laura und Draco wurden noch blasser, obwohl das eigentlich kaum noch möglich war. "Wer weiß noch davon?", fragte Mariah, die versuchte, ruhig zu bleiben. "Sonst niemand. Ich bin mir auch sicher, dass Hermione das nicht rum erzählen wird." Mariah sah ihn zweifelnd an. Sie erinnerte sich, was Hermione Parvati und Lavender über sie erzählt hatte. "Was sollen wir denn jetzt machen?", wollte Laura wissen. Harry zuckte mit den Schultern. "Es wäre wohl am besten, wenn ihr euch alle so unauffällig wie möglich verhaltet. Snape solltet ihr auch lieber so schnell wie möglich informieren", schlug Harry vor. Mariah, Laura und Draco nickten. Plötzlich ging die Krankenflügeltür mit einem lauten Knall auf und über zehn Hauselfen kamen hereingestürmt. Sie trugen einen weiteren Hauselfen, der sehr stark verwundet war. "SCHNELL! WIR BRAUCHEN HILFE!!", quiekten und schrien die kleinen Gestalten verzweifelt. Mariah nahm ihnen mit großer Überraschung den Verletzten ab und legte ihn aufs Krankenbett. Beim genaueren Hinsehen erkannte sie den Hauselfen, der ohnmächtig war. Es war Dobby. "MADAM POMFREY!", rief Mariah laut und schon nach wenigen Sekunden kam die Gerufene angerannt. "Was ist denn hier los?!", fragte sie mit einem seltsamen Blick auf die Hauselfen. "Dieser Hauself hier ist verletzt! Bitte helfen Sie ihm! Er ist ein guter Freund von uns!", bat Mariah. Madam Pomfrey sah sie zuerst überrascht an, doch dann trat sie ans Krankenbett heran und untersuchte Dobby. Mariah knibbelte nervös mit ihren Fingern und wie die ebenfalls völlig besorgte Laura konnte sie ihren Blick nicht von Dobby abwenden. Sein ganzer Körper war übersät mit Schnittwunden und Prellungen. "Was ist denn eigentlich mit ihm passiert?", fragte Harry die anderen Hauselfen, die sehr nervös wirkten. "Ir-irgendjemand ist schon wieder in die Küche geschlichen! Eine kleine verhüllte Person! Sie hat Dobby ohne Grund angegriffen! Wir hatten große Angst und haben uns versteckt! Als es ruhiger geworden war, sind wir wieder rausgekommen und diese Person war weg! Wir haben Dobby sofort hierhergebracht!", erzählte einer der Hauselfen mit einem aufgeregten Quieken. Harry und auch Laura und Draco, die dies ebenfalls gehört hatten, sahen nun nachdenklich zu Dobby. Harry erinnerte sich daran, dass es in der Küche schon mehrere kleine Einbrüche gegeben hatte. Nur warum war Dobby auf einmal angegriffen worden? Nach einiger Zeit wandte sich Madam Pomfrey von Dobby ab. "Es ist nichts Ernstes. Eine Nacht hier und er kann morgen wieder munter Töpfe polieren", sagte sie. Mariah lächelte glücklich. "Sie sollten jetzt auch gehen. Zwar ist noch Wochenende, doch Sie sollten sich wieder an das Leben bei Ihren Mitschülern gewöhnen." Harry sah überrascht zu Mariah. Diese grinste ihn an. "Ich darf hier wieder raus", flüsterte sie ihm zu. Harry strahlte. Doch gleich kam wieder dieses beklemmende Gefühl in ihm hoch. Mariah würde es in der nächsten Zeit sicher nicht einfach haben. Dafür würden die anderen schon sorgen... Madam Pomfrey ging noch einmal zu einem kleinen Schrank und holte eine kleine, weiße Büchse heraus, die sie auch gleich Mariah übergab. "Das ist eine besondere Wundsalbe, die dafür sorgt, dass Ihre Wunden nun vollständig verschwinden. Lassen Sie es sich bitte von jemanden zweimal pro Tag auftragen", erklärte die Frau. Mariah nickte und steckte die Büchse ein. "Und es ist wirklich nichts Schlimmes?", fragte sie und zeigte mit einem Kopfnicken zu Dobby. "Nein, seien Sie ganz beruhigt", versicherte Madam Pomfrey mit einem Lächeln. Mariah nickte dankbar und verließ mit ihren Freunden und den Hauselfen den Krankenflügel. Die Hauselfen verschwanden sofort mit einem lauten 'Plopp'. Laura und Draco drehten sich zu Harry und Mariah. "Am besten sprechen wir morgen weiter", schlug Laura vor. Die anderen nickten und die vier gingen partnerweise zu ihren Gemeinschaftsräumen. Mariah und Harry liefen zuerst stumm nebeneinander. Doch dann ergriff Harry das Wort. "Wer hat ihn wohl angegriffen?", fragte er mehr sich als Mariah. "Wer weiß. Ein Todesser kann es schon mal nicht gewesen sein, denn um das Schlossgelände herum ist eine Schutzbarriere und da kommt niemand so einfach durch", meinte sie. "Aber dieser Todesser, der sich in mich verwandelt hat, ist doch auch hier reingekommen", erwiderte Harry nachdenklich. Mariah zuckte mit den Schultern und schaute beim Gehen aus einem der Fenster des Ganges hinaus. Draußen sah sie, wie mehrere Schüler gerade eine Schneeballschlacht veranstalteten. "Schau mal! Sie wollen noch den letzten Schnee ausnutzen", sagte sie. Harry sah nun ebenfalls raus. "Könntest du dich schon dazu gesellen?", fragte er. "Nein, leider nicht. Außerdem ist mir gerade nicht danach und ich würde mich nach dieser Sache auf dem Quidditchfeld auch nicht wohlfühlen ...", bedauerte sie. Harry nahm sie an der Hand. "Ist schon klar", sagte er lächelnd und gemeinsam gingen sie weiter. Unterwegs erzählte Harry ihr noch haargenau, was Sirius, Remus, Ron und Hermione gesagt hatten. Mariah musste es sich sehr verkneifen, ihn nicht mitleidig anzusehen, denn, dass ihn plötzlich seine nahe liegendsten Freunde so unter Druck setzten, war schon sehr heftig. Doch er hasste es, wenn man ihn bemitleidete und das wusste sie. In der Hinsicht war er nicht anders als sie. Bald kamen sie endlich bei ihrem Gemeinschaftsraum an. "Schön, dich gesund wiederzusehen!", sagte die fette Dame erfreut. Mariah lächelte. "Danke. Lulatsch!", rief sie und ging gemeinsam mit Harry durch das Portraitloch. Im Gemeinschaftsraum war kein Mensch. 'Gut so', dachte Harry. "Schön, wieder hier zu sein", sagte Mariah, um die Stimmung, die sie von Harry spürte, aufzulockern. Er erwiderte dies mit einem Lächeln. Mariah setzte sich auf das rote Sofa und zog sich ihren Umhang aus. Daraufhin holte sie die weiße Büchse heraus und sah nun zu Harry. "Würdest du mir damit bitte den Rücken einkremen?", fragte sie und hielt ihm die Büchse entgegen. Harry blieb in diesem Moment die Spucke weg. Konfus, starrte er sie an. "Bitte, ich selbst komm an meinen Rücken nicht ran und Madam Pomfrey sagte ja, dass ich es zweimal pro Tag von jemanden auftragen lassen soll", sagte sie und sah ihn bittend an. Sein Blick wirkte noch immer sehr ungläubig. "Äh ... okay!", presste er hervor und kam auf sie zu. Sie gab ihm die Büchse, die er ihr sofort abnahm. Dann drehte sie sich etwas zur Seite und öffnete langsam ihre Bluse. Harry schoss das Blut ins Gesicht. Aus Scham wollte er wegsehen, doch das konnte er einfach nicht. Es war wie bei einem Autounfall. Man will wegsehen, doch man muss hinsehen. Nun zog sich Mariah die Bluse aus und Harry errötete noch heftiger. Sie hatte gar keinen BH an. Er war heilfroh, dass er nur ihren nackten Rücken sehen konnte und sie ihren Oberkörper nun mit ihrer Bluse bedeckte. Sie bemerkte seinen Blick und schmunzelte leicht. "Damit die Wunden sich nicht doch noch entzünden, soll ich in den nächsten Tagen keinen BH tragen. Der Druck würde auch zu sehr schmerzen", sagte sie. Harry nickte nervös. Mariah legte sich nun mit dem Bauch aufs Sofa. Harry setzte sich zögernd auf den äußeren Rand und öffnete die Büchse. Mit seiner Hand nahm er eine große Portion von der weißen und kühlen Salbe heraus und drückte es vorsichtig auf ihren warmen Rücken. Plötzlich zuckte Mariah zusammen und er zog erschrocken seine Hand zurück. "Entschuldige, aber die Salbe ist eiskalt!", kicherte Mariah. Harry schwieg und setzte zu einem neuen Versuch an. Dieses Mal zuckte Mariah nicht zusammen, was Harry sehr beruhigte. Langsam verteilte er die Salbe auf ihren Rücken. Ihre Haut war warm und weich. Der goldbraune Teint wurde durch das flackernde Feuer im Kamin noch stärker betont. Seine Hand kreiste nun an ihren Schulterblättern wie bei einer Massage. "Mmm ... das tut gut", murmelte Mariah mit einem zufriedenen Lächeln und geschlossenen Augen. Harry lächelte und seine Nervosität nahm langsam ab. Nun besah er ihren Rücken genauer. Er erkannte kleine, zarte Narben und auch die Stellen, wo die Äste rein gerammt gewesen waren. Auf einmal überkam ihn ein unheimlich starker Drang. Wie gebannt, starrte er auf die feine Haut, die nur von einzelnen Haarsträhnen bedeckt war. Die zarte, wärmende Bräune war so wunderschön. Ganz langsam beugte er sich über sie und berührte mit seinen Lippen sanft ihren Nacken. Völlig unerwartet, drehte sie sich ruckartig zur Seite, wobei sie mit ihrem Ellenbogen heftig seine Wange erwischte und ihn so vom Sofa runterschubste. Er landete unsanft auf den Boden und hielt sich die schmerzende Wange. Irritiert, sah er zu ihr hoch. Sie saß da, bedeckte noch immer ihren Oberkörper mit ihrer Bluse und sah ihn erschrocken und mit gehetztem Blick an. Plötzlich ging das Portraitloch auf und Ron und Hermione kamen herein. Sie blieben abrupt stehen, als sie Harry und Mariah sahen. Ungläubig und schockiert, wanderten ihre Blicke zwischen den beiden hin und her und Harry und Mariah begegneten ihnen mit ähnlichen Blicken. "Ähm ... ich ... äh ... Ich habe nur Mariahs Rücken eingekremt - Hat Madam Pomfrey verschrieben!", stotterte Harry und zeigte ihnen zur Bestätigung die Büchse, die er trotz des Sturzes noch immer in der Hand hielt. Nun sahen Ron und Hermione erneut zu Mariah, die noch immer völlig verstört auf dem Sofa saß. Besonders misstrauisch sahen sie aus, als sie wirklich realisierten, dass Mariah mit ihrer Bluse ihren nackten Oberkörper bedeckte. "Und ... warum sitzt du auf dem Boden?", fragte Ron, der nun wieder zu Harry herabsah. Der stand schnell auf. "Ich ... bin gerade aufgestanden, dabei gestolpert und dann hingefallen", log er. "Aha", sagte Ron nur. Hermione hingegen starrte Mariah noch immer völlig geschockt an. Auf einmal wandte sie den Blick jedoch ab und lief mit schnellen Schritten in ihren Schlafsaal. Das laute Knallen der Tür war zu hören. Die anderen sahen ihr nervös hinterher. Ein langes peinliches Schweigen entstand. Dann erhob sich Mariah langsam und griff mit der einen Hand nach ihrem Umhang, den sie sich auch sofort umlegte. "Dürfte ich mal kurz in euren Waschraum?", fragte sie an Ron gewandt. Der sah sie kurz mit einem seltsamen Blick an, bevor er seufzte. "Geh ruhig", sagte er. Mariah lächelte dankbar und lief eilig und auch sehr peinlich berührt in den Jungenschlafsaal. Nun sah Ron wieder zu Harry. Der setzte sich, ohne seinen Freund anzusehen, aufs Sofa und verschloss die Büchse. Erneut folgte ein Schweigen und gerade wollte Ron zu einem Satz ansetzen, doch Harry kam ihm zuvor. "Ich habe ihr nur den Rücken eingekremt, das ist alles!", betonte er. "Schon gut, das bezweifle ich ja auch nicht", erwiderte Ron. Eine kurze Stille folgte und Ron kam endlich zu dem, was er schon sagen wollte. "Hör mal, ich weiß, dass Hermione und ich es heute wirklich sehr übertrieben haben. Und ich möchte auch, dass du weißt, dass ich weder Hermione, noch sonst irgendjemandem von deinen Gefühlen für Mariah erzählt habe." "Wär ja auch noch schöner", murmelte Harry, der sich überhaupt keine Mühe dabei gab, dies leise zu sagen. "Wir sind nun mal deine Freunde, also ist es doch normal, dass wir uns um dich sorgen", sagte Ron, der diese kleine Bemerkung mit Absicht überhörte. "Oder anlügen", flüsterte Harry bei dem Gedanken an Remus und Sirius. "Was?" "Nichts", erwiderte Harry. "Selbst wenn es dir Leid tut, Mariah hältst du doch aber trotzdem noch für eine Dienerin Voldemorts, oder?", fügte er noch ahnend hinzu. Ron zuckte bei Voldemorts Namen leicht zusammen. "Diese Theorie hatte Hermione, nicht ich. Ich finde das alles zwar auch sehr seltsam, doch ... ich glaube nicht, dass Mariah für ... V-Voldemort arbeitet", schloss Ron mit einem Schlucken ab. Völlig perplex starrte Harry seinen besten Freund an. Der hatte gerade zum ersten Mal diesen Namen ausgesprochen. "Aber ich möchte trotzdem, dass du vorsichtig bist", fügte Ron hinzu. Harry war zuerst noch ein wenig sprachlos dadurch, dass Ron Voldemorts Namen ausgesprochen hatte. "Äh, hast du Hermione eigentlich endlich deine Gefühle gestanden?", fragte er unsicher. Ron sah ihn gereizt an. "Lenk jetzt bloß nicht vom Thema ab!", ermahnte er ihn. "Tu ich doch gar nicht! Ich möchte es nur gerne wissen", verteidigte Harry sich. Ron betrachtete ihn noch immer etwas genervt, doch dann gab er es auf. "Nein, habe ich nicht und in Zukunft habe ich es auch nicht vor." "Wieso denn nicht? Wenn du so weiter machst, wird dir noch einer zuvorkommen!" "Das muss ich ja Merlin sei Dank erstmal nicht befürchten", meinte Ron und setzte sich neben Harry aufs Sofa. "Also wirklich, Hermione ist zwar manchmal ein stures Arbeitstier, aber nichtsdestotrotz hat sie doch bestimmt einige Verehrer", sagte Harry mit einem Kopfschütteln. Ron sah ihn verärgert an. "Das meinte ich nicht damit! Natürlich hat sie einige Verehrer! Zum Glück interessiert sie sich für keinen von denen. Nur leider ..." "Ja?", hakte Harry nach. "... ist sie in jemanden verliebt", beendete Ron trocken. Harrys Kinnlade klappte herunter. "Echt?? Sag, wer ist es?", fragte Harry aufgeregt, der diese kleine Sache von vorhin und die kleine Lappalie mit seinen Freunden wohl gerade für kurze Zeit zu vergessen schien. Ron schwieg und sah stumm ins Kaminfeuer. "Hat sie sich jetzt etwa doch noch in Viktor Krum verliebt?" "Nein!", raunte Ron genervt. "Ist es jemand, den ich kenne?" "... Nein." "Dann ist es also ein Junge aus der Muggelwelt?" "Harry!", sagte Ron und sah Harry ins Gesicht. "Was löcherst du mich hier mit solchen Fragen? Kümmer dich lieber um deine Probleme mit Mariah als um meine!" "I-ich habe keine Probleme mit Mariah!", protestierte Harry. "Denkst du wirklich, ich bin so bescheuert? Mariah sah vorhin vollkommen verstört aus! Was hast du denn gemacht, dass sie so fertig aussah und dich auch noch vom Sofa geschubst hat?" "Zum letzten Mal, Ron! Ich bin beim Aufstehen hingefallen! Ist das so ein großes Wunder, dass du mir so was nicht zutraust?", fragte Harry sarkastisch. "Tut mir ja Leid, aber das kann ich dir einfach nicht abkaufen", meinte Ron und sah Harry erwartungsvoll an. Harry bemerkte diesen Blick und seufzte. "Meinetwegen. Also, ich habe ihr ganz normal den Rücken eingekremt - Mit anderen Worten, ganz harmlos - Doch dann überkam mich so ein seltsamer Drang und dann ... habe ich ganz vorsichtig ihren Nacken geküsst", flüsterte Harry mit geröteten Wangen. Ron entfiel ein seltsamer Laut, der wohl die Verkörperung von Überraschung, Freude und Schock zugleich war. "Wow ... du gehst ja ran", murmelte er noch. Harry errötete nun noch mehr. "Jedenfalls ist sie dann heftig zusammengezuckt und hat mich vom Sofa geschubst. Dabei hat ihr Ellenbogen meine Wange getroffen", erzählte er und zeigte auf seine linke Wange, auf der sich schon langsam ein deutlicher blauer Fleck bildete. "Vielleicht war sie ja auch nur sehr überrascht über deine ... plötzliche Annäherung", sagte Ron mit einem unmerklichen Glucksen. "Nein, sonst wäre sie danach nicht so verstört gewesen", murmelte Harry nachdenklich. "Sag mal, irgendwie sind wir jetzt vollkommen vom Thema abgekommen, oder?", fiel es Ron auf einmal auf. Harry sah ihn verblüfft an. "Stimmt. Ist dir eigentlich aufgefallen, dass wir schon das ganze Schuljahr über so wenig miteinander gesprochen haben?" Ron nickte. "Dabei fehlen mir diese Gespräche richtig." "Mir auch", meinte Ron. "Ich glaube, diese Distanz zwischen uns ist wegen den Dingen vor dem letzten Sommer entstanden", sagte Harry. Ron sah zu Boden. "Ja, das wird wohl der Grund sein", murmelte er trocken. Nun schwiegen beide kurz und starrten ins Feuer. "Was soll ich jetzt bloß machen? Ich meine, wegen der Sache mit Mariah." "Rede am besten schnell mit ihr. Und fall nicht wieder über sie her", schlug Ron grinsend vor und stand auf. Harry errötete erneut und sah beschämt zu Boden. "Ich geh jetzt mal zu Hermione und rede noch ein wenig mit ihr. Und noch was ... Ich werde dir vertrauen ... und Mariah auch." Harry lächelte dankbar. Während er erneut ins Kaminfeuer sah, hörte er, wie Ron sich entfernte und den Mädchenschlafsaal betrat. *** Es war ungefähr zehn Uhr abends und Mariah saß nervös auf dem roten Sofa im Gemeinschaftsraum. Einige Male stand sie auf und lief vor dem Kamin auf und ab. Sie wartete auf Harry. Er hatte sie beim Abendessen kurz zur Seite genommen und darum gebeten, um zehn Uhr im Gemeinschaftsraum auf ihn zu warten. Er wollte bestimmt mit ihr über diesen kleinen Vorfall reden. Warum hatte er so was nur gemacht? Sie hatte solch einen Schreck bekommen, da in genau diesem Augenblick, als seine warmen Lippen ihre Haut berührt hatten, tausende von Erinnerungen in ihr hochgekommen waren. Schlimme Erinnerungen von widerlichen Erlebnissen. Sie schämte sich sehr, dass sie Harry vor Schreck vom Sofa geschubst und ihm auch noch buchstäblich mit ihrem Ellenbogen eine verpasst hatte. Er hätte ja nicht wissen können, dass seine plötzliche Annäherung sie so aufschrecken würde. Wie sollte sie ihm das bloß erklären, fragte sie sich verzweifelt. Zu allem Überfluss waren auch noch Ron und Hermione in genau diesem Moment aufgetaucht. Für die beiden musste diese Situation sehr zweideutig ausgesehen haben. Sie, Mariah, hatte mit nacktem Oberkörper und verstörtem Gesicht auf dem Sofa gesessen und Harry hatte mit schmerzender Wange auf dem Boden gehockt. Hoffentlich dachten Ron und Hermione jetzt nicht, dass Harry vorgehabt hatte, über sie herzufallen. "Mariah?" Mariah zuckte zu Tode erschrocken zusammen und drehte sich ruckartig in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Dort tauchte auf einmal Harry wie aus dem Nichts auf und Mariah sah den Tarnumhang in seiner Hand. "Ha-hast du mich erschreckt!", nuschelte sie und hielt sich an der Stelle ihres Herzens. "Tut mir Leid!", entschuldigte sich Harry, dem das sehr peinlich war, sie schon wieder erschreckt zu haben. "Schon gut ... Was willst du denn nun von mir?", fragte sie und versuchte, ihre Atmung wieder zu beruhigen. "Ich ... möchte, dass du mit mir kommst." Mariah sah ihn verdutzt an. Plötzlich streckte er ihr seine Hand entgegen. "Gehen wir irgendwo hin, wo uns keiner stört. Ich möchte gerne in Ruhe mit dir reden", sagte er bittend. Mariah starrte ihn nun ungläubig an und ihr Blick wanderte zu seiner Hand. Sie zögerte lange, doch dann ergriff sie seine Hand, erhob sich langsam und ging auf ihn zu. Er lächelte sie beruhigend an und warf den Tarnumhang über die beiden. Mariah musste sehr nah an Harry herantreten, da der Umhang die beiden sonst nicht vollkommen bedeckt hätte. Sie fühlte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht und feine Schauer überkamen sie. "Vertrau mir", flüsterte Harry. Mariah nickte zögernd und ganz langsam schritten sie aus dem Gemeinschaftsraum. Minutenlang schlichen sie ziellos umher und dabei sagte keiner ein Wort. Harry versuchte, sie so wenig wie möglich zu berühren, denn er wollte sie nicht schon wieder erschrecken. Mariah sah fast immer zu Boden. Warum war sie eigentlich immer noch so nervös? Harry wollte ihr doch nichts Böses antun. "Miau!" Harry und Mariah zuckten vor Schreck zusammen. Wenige Meter vor ihnen stand eine alte, zerzauste, getigerte Katze, deren Augen in der Dunkelheit rötlich funkelten. 'Mrs. Norris!', dachte Harry panisch. Die Katze des Hausmeisters ging langsam auf ihn und Mariah zu. Beide wichen unruhig zurück. Mariah fragte sich, ob diese Katze durch den Tarnumhang sehen konnte. Plötzlich ertönte ein weiteres Miauen, nur, dass es diesmal etwas tiefer war. Die beiden Gryffindors sahen zur Seite. Neben ihnen stand Krummbein - Hermiones roter und dicker Kater. Mrs. Norris fauchte aggressiv und Krummbein erwiderte dies ebenfalls mit einem gefährlichen Fauchen, das sich aber eher wie ein Knurren anhörte. Mrs. Norris zuckte dadurch zusammen und verschwand hinter der nächsten Ecke. Harry befreite sich und Mariah von dem Umhang. "Danke, Krummbein", sagte Harry heilfroh. Krummbein machte einen Katzenbuckel und tapste ein paar Schritte vorwärts. Dann drehte er sich wieder um. "Ich glaube, er will, dass wir ihm folgen", schlug Mariah vor. Harry war derselben Ansicht und nickte. Krummbein lief weiter und die beiden folgten ihm, nachdem sie sich wieder vollkommen mit dem Tarnumhang bedeckt hatten. Krummbein lief mehrere Etagen hoch und seine beiden Verfolger wurden von Stufe zu Stufe immer müder. Doch dann kamen sie in einem Korridor an und Krummbein blieb vor einer Tür stehen, an der er seinen Rücken rieb. Harry legte seinen Tarnumhang erneut ab und Krummbein suchte wieder das Weite. "Der schleicht wohl jede Nacht hier herum. Macht sich Hermione denn keine Sorgen?", flüsterte Mariah. Harry zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich habe ihn auch schon lange nicht gesehen", murmelte er und öffnete langsam die Tür, wobei diese leise knarrte. Harry und Mariah traten ein und sahen sich um. Sie standen in einem alten Klassenzimmer, in dem noch die Tische und Stühle standen, die aber völlig verstaubt waren. So wie es aussah, war dieser Raum seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Harry schloss die Tür hinter sich und Mariah schritt zu einem Fenster, welches sie auch sofort öffnete. Die kalte Luft fühlte sich wie Eiswasser auf ihrem Gesicht an. Sie sah hinauf zum weiten pechschwarzen Himmel. Die Sterne funkelten wie Diamantenstaub und verwandelten den dunklen Himmel in ein dunkelblaues Firmament. Mariah bemerkte, wie Harry neben ihr zum Stehen kam und ebenfalls die Sterne betrachtete. Sie sah unmerklich zu ihm und beobachtete, wie die Sterne sich in seinen Brillengläsern spiegelten. Sie erschrak, als Harry ihr plötzlich ins Gesicht blickte und starrte diesmal mit roten Wangen hinaus auf die Ländereien und auf den großen See. "Mariah?", murmelte Harry leise. "Hm?", konnte Mariah nur zustande bringen. "... Sieh mich bitte an", bat Harry. Mariah schluckte und drehte sich ganz langsam und mit nervösem Blick zu ihm um. Harrys Augen durchbohrten die ihrigen förmlich. Am liebsten hätte Mariah ihren Blick wieder abgewandt, doch schon begann er zu sprechen. "Was ... was da heute ... passiert ist ... Ich meine, als ich ... deinen Nacken geküsst habe ... Es tut mir Leid ... falls ich zu aufdring -" "Nein - Das warst du nicht - Ich ... ich war nur ziemlich überrascht und ... es tut mir Leid wegen deiner Wange ... Ich wollte das nicht", unterbrach Mariah ihn schuldbewusst. "Ach, das war doch nur aus Reflex. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Trotzdem tut mir das alles sehr Leid", erwiderte Harry. Mariah lächelte und lehnte sich gegen die Wand. "Vergessen wir es einfach, okay?", schlug sie vor. Harry nickte erfreut und ging zu ihr. Er blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen und lächelte sie glücklich an. Mariah lächelte ebenfalls genauso glücklich. Sie hob langsam ihre Hände und ließ diese durch Harrys pechschwarzes Haar streichen. Dabei zog sie ihn langsam zu sich und drückte ihre Lippen sanft auf seine. Der Kuss war sehr kurz und sie lösten sich wieder voneinander. Beide sahen in die Augen des anderen, wo Verlangen und Sehnsucht zu sehen war. Sie schlossen diese wieder und küssten sich erneut. Diesmal aber intensiver und mit viel mehr Leidenschaft. Andauernd lösten sich ihre Lippen und trafen sich auch wieder genauso oft. Zwischendurch keuchten und rangen sie nach Luft. Mariahs Hände wanderten nun zu seiner Brust und kreisten dort langsam und vorsichtig umher. Harry stöhnte leise in ihren Mund, er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Dieses Gefühl, welches sie ihm gab, war einfach unglaublich. Seine eine Hand versank in ihren schönen, langen Haaren und durchstrich die Strähnen an ihrem Hinterkopf. Seine andere umschlang ihre Taille und drückte sie an sich. Mariah wehrte sich nicht, im Gegenteil, sie erwiderte seine Zärtlichkeiten und Berührungen nur zu gerne. Sie steckte all ihre Liebe und Zuneigung in diese Küsse. Aus einem Impuls heraus, öffnete sie langsam ihre Augen und sah in die linke Seite des Klassenzimmers. Sie stutzte. Dort zwischen den Tischen und Stühlen, direkt vor der Tafel, stand ein riesiges Etwas, das von einem großen, roten Tuch verdeckt wurde. Mariah löste sich von Harry, ohne ihren Blick von diesem verhüllten Gegenstand abzuwenden. "Schau mal", sagte sie und zeigte in die besagte Richtung. Harry sah irritiert zur Seite. "Was ist das?", fragte er. "Keine Ahnung", murmelte Mariah. Harry ließ sie los und schritt ganz vorsichtig auf das unbekannte Etwas zu. Er hob unsicher seine Hand und schob das rote Tuch ein klein wenig zur Seite. Er erstarrte wie zu einer Steinstatue. "Das ist unmöglich", flüsterte er nach einigen Schweigesekunden. "Was?", fragte Mariah neugierig und ging langsam zu ihm. Harry kam wieder einigermaßen zur Besinnung und mit einem Ruck zog er das gesamte Tuch herunter. Mariahs Mund öffnete sich vor Erstaunen. Vor ihnen stand ein riesiger Spiegel, der fast bis zur Decke ragte und auf zwei Klauenfüßen stand. Er hatte oben einen goldenen Rahmen, auf dem eine seltsame Inschrift abgebildet war: NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CIN. Mariahs Stirn legte sich in Falten. Was sollte das denn bedeuten? Vielleicht eine andere Sprache, oder war es vielleicht verschlüsselt? "Nerhegeb", murmelte Harry geistesabwesend. "Wie?", fragte Mariah. Harry trat näher an den Spiegel heran und berührte ihn sanft mit der rechten Hand. "Das ist der Spiegel Nerhegeb. Er zeigt dir all die tiefsten und geheimsten Wünsche deines Herzens. Aber niemals die wirkliche Wahrheit", sagte er leise. "Woher kennst du denn diesen Spiegel?" "In meinem ersten Schuljahr bin ich zufällig in ein anderes leeres Klassenzimmer geraten und habe ihn dort gesehen. Ich ... habe dadrin meine Familie gesehen ...", flüsterte er und sah traurig zu Boden. Mariah sah ihn mitfühlend an und strich mit ihrer Hand beruhigend über seine Schulterblätter. "Am Anfang dachte ich ... Wow, meine Familie existiert noch ... Ich bin fast jede Nacht zu diesem Spiegel gegangen und habe meine Familie die ganze Zeit lang nur angestarrt. Doch dann ist Dumbledore auf einmal in diesem Klassenzimmer aufgetaucht und hat mir die Bedeutung des Spiegels erklärt. Dass er uns unsere tiefsten und verzweifeltsten Herzenswünsche zeigt. Jedoch weder Wissen, noch Wahrheit. Viele Leute sollen durch diesen Spiegel verrückt geworden sein. Der Spiegel wurde daraufhin versteckt und Dumbledore meinte zu mir, ich solle nicht noch einmal danach suchen. Außerdem sollte ich nicht immer nur meinen Träumen nachjagen ... und auf keinen Fall vergessen zu leben", erzählte Harry leise. Mariah hatte während seinen Worten eine Gänsehaut bekommen. Sie empfand Mitleid für Harry. Wie schlimm musste das bloß sein, seine Familie, die gar nicht mehr am Leben war, nach so vielen Jahren nur in einem Spiegel sehen zu können? "Siehst du sie immer noch?", wollte Mariah wissen. Harry sah kurz in den Spiegel. Nach wenigen Sekunden lächelte er traurig und nickte. "Ja, aber auch dich. Wie du meine Hand hältst und glücklich lächelst." Mariah lächelte mit leicht geröteten Wangen und sah erneut nach oben. "Weißt du auch, was das da bedeutet?" "Was meinst du?" "Die Inschrift auf dem Goldrahmen", sagte sie und zeigte nach oben. Harry betrachtete diese bekannten Worte. "Ich weiß nicht", antwortete er bedauernd. Mariah überlegte hin und her und nahm sich noch einmal jedes Wort und jeden Buchstaben vor. "Lies das alles mal rückwärts", sagte sie nach einer Weile. "Warum?" "Versuch es einfach." Harry gehorchte und las vor: "Nicht ... dein ... Antlitz ... aber ... dein ... Herz ... begehren ... Oh ja, das passt", meinte er mit belegter Stimme. Er trat langsam ein paar Schritte vom Spiegel zurück und blickte in Mariahs Gesicht. "Willst du deinen Herzenswunsch auch sehen?", fragte er sie. Mariah sah ihn überrascht an. Was war eigentlich ihr innigster Herzenswunsch? Sie wusste es gar nicht mehr so genau. Als kleines Kind hatte sie viele Träume und Wünsche gehabt. Doch durch die vielen Tränen und Hilfeschreie der letzten Jahre waren diese verloren gegangen. Was, wenn dieser Wunsch ihr eigentlich gar nicht gefallen würde? "Überleg es dir aber gut. Wenn du einmal hineingesehen hast, wird dich dieses Bild dein Leben lang verfolgen", wurde sie von Harry gewarnt. Mariah schwieg. Sie kniff kurz die Augen zusammen und trat entschlossen einen Schritt vor. Langsam öffnete sie ihre Augen wieder und sah in den Spiegel. Sie sah in ihre eigenen Augen, die voller Erwartungen steckten. Rechts neben ihr stand ein glücklich lächelnder Harry, der ihre Hand festhielt. Doch ... direkt hinter ihr stand ein Mädchen ... Nein ... Eine junge Frau ... Eine Frau, die sogar so jung aussah, um maximal zwanzig zu sein. Eine Frau, die Mariah beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten war. Ihre langen, welligen Haare reichten bis zu Hüfte und waren blond. Ihr Körper war unglaublich weiblich und schlank. Er wurde von einem aquamarinblauen Umhang und einem himmelblauen Kleid bedeckt. Ihre wunderschönen Augen waren ebenfalls blau und in ihnen waren kleine Tränen zu sehen. Mariah starrte sprachlos in ihr Gesicht. Es kam ihr so vor, als würde sie einem Zwilling von ihr neben sich zu stehen haben. Plötzlich umarmte die Frau Mariahs Spiegelbild. Mariah schluckte. Es fühlte sich an, als würde sie wirklich von jemanden umarmt werden. Sie sah noch einmal genauer hin. Der Ärmel an dem linken Unterarm der Frau war ein wenig eingerissen und ... dort war das Dunkle Mal zu sehen... Wer war diese Frau nur? Warum sah sie Mariah so ähnlich und trug auch noch das Dunkle Mal? Auf einmal beugte sich die Frau leicht nach vorn und gab Mariahs Spiegelbild einen mütterlichen Kuss auf die Stirn. Mütterlich? Mariah erbleichte. Jetzt wusste sie, wem sie soeben gegenüber stand. "Mutter ...", murmelte sie leise. Harry sah überrascht in den Spiegel. Sah Mariah in diesem Augenblick wirklich ihre Mutter? Ihm fiel plötzlich ein, dass Mariah ihm noch nie von ihrer Mutter erzählt hatte. Verwundert, sah er zu, wie Mariah langsam auf den Spiegel zuging und ihre Hände dagegen drückte. Über eine Minute herrschte Stille. Doch auf einmal hörte Harry, wie Mariah anfing leise zu schluchzen. Plötzlich hob sie ihre rechte Hand, die sie zu einer Faust ballte, und hämmerte diese mit aller Kraft gegen den Spiegel. Durch das stumpfe Geräusch, welches dadurch entstand, erschrak Harry heftig. Er sah hilflos mit an, wie Mariah weiterhin auf den Spiegel einschlug, der diese Schläge aber unbeschadet aushielt. "WARUM??!! WARUM QUÄLST DU MICH SO??!! WARUM??!!", schrie sie verzweifelt und schlug noch einmal zu, doch es nützte nichts. Ihre Tränen liefen haufenweise über ihre Wangen und tropften nacheinander auf den kalten Steinboden. Mariah lehnte nun halb gegen den Spiegel und rutschte erschöpft zu Boden. Der Spiegel quietschte dadurch leicht. Harry stand immer noch wie betäubt da. So hatte er Mariah noch nie gesehen. So wütend und verzweifelt. Nun hörte er, wie sie heftig schluchzte und lief mit schnellen Schritten zu ihr. Er beugte sich zu ihr runter und nahm sie, ohne zu zögern, in die Arme. Mariah fing an, sich zu wehren und versuchte, ihn wegzuschubsen, doch er drückte sie dadurch noch fester an sich. Er begann damit, sie langsam hin und her zu wiegen, um sie ein wenig zu beruhigen. Mariah hörte nach einer Weile zwar auf, sich zu sträuben, doch ihr Schluchzen und Weinen wurde noch stärker. Harrys Hand strich tröstend über ihren Kopf. Minutenlang hockten sie beide auf dem Boden. Mariahs Tränen durchnässten Harrys Kleidung. Zwischen ihren lauten Schluchzern waren bald einige Worte zu hören. "Warum nur - Warum hat er ... sie nur getötet? ... Angeblich hat dieser Mistkerl sie doch geliebt!" "Wer denn?", fragte Harry leise, um sie nicht zu erschrecken. Mariahs Hand krallte sich in sein T-Shirt. "Voldemort ... Er ... hat meine Mutter ... nur wenige Minuten nach meiner Geburt umgebracht." Harry stockte der Atem. Voldemort hatte auch Mariahs Mutter getötet? "Aber ... du meintest doch, dass ..." Harry konnte es komischerweise nicht aussprechen. Die Tatsache, dass Voldemort wirklich jemanden geliebt hatte, war einfach unvorstellbar. "Ja ... Das hat mir zumindest Lauras Mutter erzählt. Alle Todesser kennen diese Geschichte ... Meine Mutter hieß Marianne Maleika ... Sie war eine junge, ausgebildete Aurorin ... und hatte den Auftrag sich als Todesserin zu tarnen und Voldemort auszuspionieren ... Sie hatte Erfolg und wurde zu einer seiner besten Diener ..." Mariah schluchzte noch einmal laut und drückte ihr Gesicht gegen Harrys Brust. "Doch dann ... verliebte sich Voldemort in sie ... Er gestand ihr dies auch und sie saß in der Falle ... Sie ging zu ihrem Auftragsgeber und berichtete ihm davon ... Keiner weiß, ob sie es aus Befehl oder aus freiem Willen gemacht hat ... doch sie blieb bei den schwarzen Magiern ... Dann ... hat irgendein Scheißtodesser sie verpfiffen und Voldemort war unheimlich wütend ... Zu genau dieser Zeit ... brauchte er einen Nachfolger ... Er hat meine Mutter ... gezwungen, ihm einen zur Welt zur bringen ... und dazu ... hat er ... sie verge -" Mariah weinte laut weiter. Sie konnte nicht mehr. Niemandem hatte sie je davon erzählt. Zumindest erinnerte sie sich an niemanden... Harrys andere Hand strich nun über ihren Rücken. Er konnte es einfach nicht glauben. Mariah war durch eine Vergewaltigung entstanden? Und Voldemort hatte die Frau, die er geliebt hatte, aus Wut über den Verrat umgebracht? Harry wusste, dass es Mariah nicht gut tun würde, noch länger in der Nähe des Spiegels zu sein und versuchte, aufzustehen. Doch Mariah schlang ihre Arme um seinen Hals und hielt ihn so am Boden. "Mariah", murmelte Harry mit bittender Stimme. Mariah ließ ihn nicht los, sondern drängte sich noch stärker an seinen wärmenden Körper. Harry seufzte leise. Ganz langsam ließ er seine Hand unter ihre Kniekehlen wandern und ganz sachte und vorsichtig hob er sie hoch. Er wunderte sich, wie leicht sie war. Er hatte kaum Probleme, sie festzuhalten und gleichzeitig gerade zu stehen. Mariah blieb still und hielt sich an ihm fest. Harry ging mit ihr in seinen Armen zum Fenster zurück und sah zu seinem Tarnumhang herab, der auf dem Boden lag. Er ging langsam in die Hocke und stützte Mariahs Beine auf seinem rechten Knie ab. Schnell griff er nach dem Tarnumhang und warf ihn über sich. Er richtete sich wieder auf und verließ mit Mariah den Raum. Unterwegs begegneten sie diesmal niemandem. Mariah schluchzte noch lange und zeigte Harry somit, dass sie immer noch wach war, obwohl sie auch manchmal so wirkte, als wenn sie eingeschlafen wäre. Bald stand Harry endlich vor dem Portrait der fetten Dame. "Lulatsch!", rief er laut und deutlich. Die fette Dame schreckte auf und sah sich um. Doch leider sah sie niemanden, aber da das Passwort ertönt war, war sie gezwungen, zur Seite zu schwenken. Harry rannte eilig hindurch und stand nun im Gemeinschaftsraum. "Mariah, willst du nicht schlafen gehen?", flüsterte er. Mariah schwieg und schüttelte den Kopf. "Möchtest du bei mir schlafen?" Mariah nickte leicht. Harry ging mit ihr die Treppe hoch und betrat den Schlafsaal der Jungen. Alle Jungs lagen in ihren Betten und schliefen tief und fest. Obwohl er und Mariah durch den Tarnumhang nicht zu sehen waren, schlich Harry so leise wie möglich zu seinem Bett am Ende des Saals. Dort angekommen, setzte er Mariah vorsichtig auf sein Bett ab. Dann setzte er sich neben sie, zog den Vorhang zu und legte einen Stillezauber um sein Bett. Harry befreite sich nun ganz von dem Tarnumhang und betrachtete Mariah, die vor ihm hockte und stumm auf seine Bettdecke starrte. "Danke ... dass ich bei dir schlafen darf", murmelte sie. Harry lächelte und legte sich auf den Rücken hin. Er streckte seinen Arm aus und zog sie sachte zu sich. Mariah krabbelte zu ihm und kuschelte sich an ihn. "Tut mir Leid, dass du das mit ansehen musstest ... Ich bin vollkommen ausgerastet, weil ... ich zum ersten Mal meine Mutter wirklich gesehen habe ... Da sind auch viele Erinnerungen und meine Wut wegen Voldemort, dass er zu meiner Mutter so brutal gewesen ist, wieder hochgekommen ... Ich hatte mich früher, als ich noch klein war, immer gefragt, wer meine Eltern sind. Erst durch Laura und ihrer Mutter habe ich die Wahrheit erfahren. Doch davor ... durchlebte ich die Hölle", flüsterte Mariah mit kleinen Schluchzern. Auch dieses Mal strich Harrys Hand über ihren Kopf. "Möchtest du darüber reden?", fragte er vorsichtig. Mariah zögerte erst, doch dann nickte sie. Ihre linke Hand krallte sich erneut in den weichen Stoff von Harrys T-Shirt, welches immer noch etwas durch ihre Tränen durchnässt war. Sie schloss kurz ihre Augen, atmete noch einmal tief ein und fing an zu erzählen. Anfangs war ihre Stimme zittrig. "Gleich nach seinem Sturz wurde ich von einem Todesserpaar aufgenommen. Bei ihnen bin ich auch aufgewachsen. Für sie musste ich immer mit den Hauselfen die Hausarbeit machen. Schon mit meinem vierten Lebensjahr hat das angefangen. Doch ... in meinem sechsten Lebensjahr verschlimmerte sich alles ... Es war Nacht und ich lag in meinem Bett. Mein Zimmer ähnelte einem Kerker ... kalt, dunkel und einsam ... Mein Bett war sehr sehr groß. Ich hatte nur ein riesiges Laken zum Zudecken. Im Winter habe ich deswegen jede Nacht gefroren. Das einzige kleine Fenster war vergittert. In der hintersten Ecke stand ein riesiger Schrank mit vielen schönen Kleidern, in die mich mein Adoptivvater ... Raven Reason, immer gesteckt hat ... Dieser betrat dann auf einmal das Zimmer und kam auf mich zu. Ich dachte zuerst, ich hätte auf dem Küchenboden einen Fleck übersehen und stellte mich schon darauf ein, alles noch einmal zu wischen. Doch als ich aufstehen wollte ... drückte er mich wieder so stark aufs Bett zurück, dass ich kaum noch Luft bekam ... Dann beugte er ... sich plötzlich zu mir runter und ... wollte mich küssen ... Aus seinem Mund roch ich den widerlichen Alkohol und drückte ihn von meinem Gesicht weg ... Plötzlich ... riss er mir das Nachthemd vom Leib und ... küsste meinen ganzen Körper ... Es war so eklig ... Ich schrie ... doch niemand half mir ... Auf einmal lag auch mein Slip auf dem Boden und ... er ... er öffnete rasch seine Hose....und drang brutal in mich ein ...", schloss Mariah trocken ab. Harry starrte sie geschockt an. Das Mädchen, das er so liebte, war vergewaltigt worden - Als Sechsjährige. Deswegen hatte sie also so einen gehetzten Blick gehabt, als er ihren Nacken geküsst hatte... Verwundert, sah er zu, wie Mariah sich auf einmal aufsetzte. Plötzlich beugte sie sich über ihn und eh er sich versah, saß sie auf seinem Bauch. Erschrocken, sah er in ihr Gesicht. Ein leerer, dunkler und gefühlsloser Blick traf seinen. Es war ein ihm vollkommen fremder Blick. Auf einmal nahm sie ihm die Brille von der Nase und legte diese auf seinen Nachttisch. "Die Nacht verging quälend langsam. Erst am nächsten Morgen verließ er mein Zimmer. Ohne eine tröstende Geste, ohne ein Wort des Bereuens. Mein Laken war zerwühlt und voller Flecken. Das Blut floss zwischen meinen Beinen herunter, wo es heftig schmerzte ... Doch all dies ... war erst der Anfang ... Nach einiger Zeit ... nahm er mich zu einigen Feiern mit und verlieh mich an seine Freunde. Auch die haben ihre dreckigen, fettigen Finger nicht von mir gelassen ... Raven kam fast viermal pro Woche in mein Zimmer und quälte mich bis zum Morgen. Schon bald befahl er von mir, ihn zu ... verwöhnen, wie er es nannte ... Er wollte zum Beispiel, dass ich das mache", sagte sie emotionslos und presste ihre Lippen begierig auf seinen Mund. Harrys Augen weiteten sich. Er spürte, wie Mariahs Zunge zwischen seine Lippen in seinen Mund schoss und diesen bis ins kleinste Detail erkundigte. Harry versuchte, sie wegzudrücken oder den Kopf wegzudrehen, doch mit ihren Händen hielt sie diesen fest und dachte gar nicht daran, den Kuss zu beenden. "Gnnnn ... ngggh!" Nur diese Laute entwichen seiner Stimme. Mariah trieb ihm regelrecht die Luft aus den Lungen. Auf inmal löste sie sich von ihm und keuchte erschöpft. Harry schnappte hörbar nach Luft und musste ebenfalls keuchen. "Das - hach - habe ich aber nicht - keuch - getan ... Deshalb wurde ich zur Strafe geschlagen ... Doch das hier habe ich getan." Harry zog scharf die Luft ein, als er bemerkte, wie Mariah sich nun auf seinen Unterleib setzte und ihre Hüfte kreisen ließ. Sie hielt ihn an den Oberarmen fest, sodass er sich nun auch kaum noch bewegen konnte. Er kämpfte schwer dagegen an, nicht zu keuchen, doch das konnte er einfach nicht. "Mariah ...", flüsterte er. Sie reagierte nicht und ließ ihre Hüfte weiter kreisen. Und zwar sehr provozierend und aufreizend. Er sah zu ihr auf. Noch immer starrte sie ihn mit diesem leeren Blick an. Sie war einfach nicht mehr sie selbst. Er fühlte, wie sich ein seltsames Kribbeln, ein starkes Ziehen und eine heftige Hitze in seinem Unterleib bildete und rasant ausbreitete. Was war das bloß? Etwa Erregung? Feiner Schweiß lief über seine Stirn. Er schloss seine Augen und keuchte immer unregelmäßiger. Nur verschwommen nahm er Mariahs Gesicht noch wahr. Ihre Worte drangen gerade noch zu ihm durch. "Ihm hat das genauso gefallen. Deshalb sollte ich weitermachen", murmelte sie geistesabwesend. Plötzlich drückte sie ihren Unterleib ruckartig gegen seine Lenden. Harrys Augen öffneten sich abrupt und ein leises Stöhnen entfiel seiner Kehle. Er drehte seinen Kopf zur Seite und hechelte vor Erschöpfung. Dieses Gefühl war auf einmal soeben durch seinen gesamten Körper geflossen, wie ein kräftiger Stromschlag. Er schreckte auf, als ein paar kleine Tropfen auf sein Gesicht fielen. Irritiert, sah er auf und nun in Mariahs tränendurchtränkte Augen, die ihn schuldbewusst betrachteten. "Doch du ... du bist nicht wie er ... nicht wie ... all die anderen ... oder?", schniefte sie und weinte weiter. Harry sah sprachlos zu ihr hoch. Diese unglaubliche Kälte und Gleichgültigkeit war aus ihren Augen verschwunden. Die Hitze in seinem Körper verschwand langsam wieder und er atmete wieder normal. Entschlossen, streckte er seine Arme aus und zog Mariah zu sich herunter. Nun lag sie auf ihm und er drückte sie fest an sich. Mariahs Augen weiteten sich. "Nein ... Ich werde dir niemals wehtun ... Ich werde dafür sorgen, dass deine Seele nie wieder so beschmutzt wird", flüsterte er. Mariah kamen erneut die Tränen und sie schloss langsam ihre Augen. "Ich liebe dich, Harry", murmelte sie, bevor der Schlaf sie übermannte und ins Traumland beförderte. "Ich dich auch", erwiderte Harry und schlief mit seiner Liebsten im Arm ein. *************************************************** AAAAARRRRGGGGHHHHHH! Die Scheißtelekom hat uns schon wieder abgeschaltet!!! Ich könnt die alle *piep*!! Ähem, na ja. Ab 17. Juni bin ich ja bei ARCOR und ab da kann ich mich euch wieder so oft widmen, wie ich will *hihi*. Vorher bin ich noch in Frankreich. Mit anderen Worten könnte also das nächste Kapitel, das übrigens mein größter Liebling wird, ein wenig auf sich warten lassen. Zum Kapitel: Tja, was soll ich sagen? Diesmal bin ich besonders auf die Gefühle von Harry und Mariah eingegangen, was ja sehr viele von euch wollten. Von Anfang an wollte ich, dass Harrys Freunde dagegen sind, dass er eine Beziehung mit Mariah hat. Ich bin nunmal ein Fan von verbotenen Paaren*hihi* Laura und Draco hatten nicht so viel Auftritt, doch wenigstens wisst ihr jetzt, wer der kleine Spanner war. Außerdem wird es im nächsten Kapitel eigentlich um die ganze Jugendclique gehen. Die Szene mit dem Einkremen ist mir erst vor einigen Wochen gekommen. Ich wollte gerne, dass Harry endlich mal auf Mariahs schlimme Erfahrungen hingewiesen wird. Die Szenen mit dem Spiegel Nerhegeb gehen mir sehr nah ans Herz. Den Film zum ersten Band habe ich vor dem Lesen gesehen. Als Harry seine Eltern darin gesehen hat ... habe ich eine regelrechte Gänsehaut bekommen ... Die Hintergrundmusik war einfach wunderschön *dahinschmelz*( Ich habe auch den Soundtrack, doch genau die Stelle, wo die Musik besonders schön wird, fehlt! *grrrr*) Später habe ich dann das Buch gelesen. Als dann der Spiegel auftauchte, hatte ich eine ganz traurige Musik aus dem Film 'Nell'( Der traurigste Film, den ich jemals gesehen habe *schnief*) im Kopf. Bei dieser Szene habe ich geweint ... Mir ist das nicht peinlich. Ich war einfach nur hin und weg. Als ich erfahren habe, dass Joannes Mutter kurz zuvor verstorben war, als sie dieses Kapitel geschrieben hatte, musste ich innerlich wohl noch mehr weinen. Nun genug geheult *Tränen wegwisch*. Die Szene in Harrys Bett ist sehr heftig geworden. Mariah hat sich ihm jetzt nun vollkommen geöffnet und ist vor Wut in einer Art Trance verfallen. Zuerst wollte ich, dass sie in diesem Abschnitt nun genau so eine 'intime' Beziehung wie Laura und Draco beginnen, doch damit werde ich euch doch noch schön lange auf die Folter spannen*fggggg* So, ich glaube das genügt! Das nächste Kapitel wird 'Fehler über Fehler' heißen. Bitte schreibt mir wieder viele Kommis! Lieblingsszenen bitte nicht vergessen^^! Kuss, eure Maru^-°! PS: Vergesst bitte nicht mir Ideen für den Scherzepilog per ENS zu schicken! (Seht unter Abschlusskommi des siebzehnten Kapitels nach!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)