Tausend Mal berührt von Rebi-chan ================================================================================ Kapitel 3: Berührung #3 ----------------------- Titel: Tausend Mal berührt Teil: 3/4 Autor: Rebi Serie: Boku no Hero Academia Rating: P12-Slash Genre: Shônen-Ai Pairing: Katsuki x Izuku Disclaimer: Leider gehört nichts mir außer die Idee. Inhalt: Eine kleine unscheinbare Berührung ändert Izukus und Katsukis Leben grundlegend. Kommentar: Ich musste einfach... diese Idee aus meinem Kopf bekommen! Des weiteren beziehe ich mich auf den Anime! Zeitlicher Spielraum: Etwa eine Woche nach Folge 25 der dritten Staffel! -Tausend Mal berührt- Eine ungewohnte Bewegung neben ihm gepaart mit einigen Sonnenstrahlen, die seine Nase kitzelten, weckten Izuku am nächsten Morgen aus seinen Träumen. Wie immer blieb er noch ein paar Augenblicke mit geschlossenen Augen liegen, spürte wieder die Bewegung neben sich zusammen mit einer Hitze, die nicht von ihm selbst stammte und einem angenehmen Gewicht auf seinem Bauch. Dazu kam ein Geruch, der nicht sein eigener war. Es roch dezent nach Minze und Zitrone, eine Mischung, die ihm vertraut war. Er blinzelte gegen das Licht und erkannte einen blonden Haarschopf. Die Erinnerungen an den vergangenen Abend holten ihn ein und ließen ihn gleichzeitig erröten und strahlen. Katsuki hatte sich noch enger an ihn geschmiegt. Sein Arm lag weiterhin über seinem Bauch, die Hand auf seiner Seite. „Wie süß...“, hauchte der grünhaarige. Der Blick auf die Uhr sagte ihm, dass sie noch etwa eine Stunde hatten um zu frühstücken und sich für den Unterricht fertig zu machen. Sein Arm, den Katsuki als Kissen missbraucht hatte, war eingeschlafen. Das hinderte ihn jedoch nicht, die Fingerspitzen über den Nacken des anderen gleiten zu lassen. Langsam kam Bewegung in den älteren. Er verzog das Gesicht und öffnete dann verschlafen die Augen. Izuku strahlte ihn an. „Guten Morgen, Kacchan“, flüsterte er. Einen Moment sah Katsuki ihn nur an, vergrub dann erneut sein Gesicht an dem anderen. „Weck mich wieder, wenn du weniger gute Laune hast. Das ist ja unerträglich“, grummelte er, musste innerlich aber lächeln. „Keine Chance“, lachte der jüngere und schob den anderen sanft von sich. „Wir sollten aufstehen.“ „Vergiss es...“, knurrte Katsuki und zog ihn wieder an sich. Er wollte das schöne Gefühl noch länger spüren. Seine Lippen glitten über die weiche Haut an Izukus Hals. „Kacchan...“, gluckste dieser, drückte ihn aber entschlossen von sich. „Wenn wir zu spät kommen gibt’s Ärger.“ „Ach man...“, seufzte der blonde, rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. „Du machst mich wirklich fertig...“, wiederholte er seine Worte vom vergangenen Abend. Izuku massierte seinen Arm, der nun wie verrückt kribbelte und langsam wieder zum Leben erwachte. Er grinste mit einem Funkeln in den Augen. Der blonde setzte sich auf und sah ihn an, betrachtete das Muskelspiel unter dem zerknitterten T-Shirt des anderen und fragte sich, warum ihm das nicht schon viel früher aufgefallen war. Es sah verdammt gut aus. Er erhob sich und blieb unsicher hinter dem grünhaarigen stehen. „Also... wegen gestern Abend...“, begann er und schluckte. Er wusste nicht, wie er es sagen sollte, aber er hatte nicht vor etwas an die große Glocke zu hängen. Zumal er nicht wusste, was es genau war, was sie verband. Izuku hielt inne, drehte sich dann lächelnd um. „Das bleibt vorerst unser kleines Geheimnis?“, schlug er vor. Katsuki blickte ihn an. Als hätte der jüngere genau gewusst, was in ihm vorging, sagte er genau das, was er hören wollte. „Wenn du damit einverstanden bist“, nickte er schließlich. Izukus Lächeln verstärkte sich. „Ja, das ist okay.“ Der jüngere wollte nicht sagen, dass es mehr als okay war, erst einmal nichts zu sagen. Er musste zuerst selbst herausfinden, was er erwartete und was er bereit war zu tun. Er brauchte Zeit um das Geschehene richtig einordnen zu können um darauf vielleicht aufzubauen. Katsuki kam näher, blickte ihm immer noch direkt in die Augen, ehe er sich zu ihm beugte und einen schüchternen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen hauchte. „Was nicht bedeutet, dass ich mich zurück halte, wenn wir alleine sind“, warnte er und strich mit dem Daumen über die erneut geröteten Wangen seines Gegenübers. Izuku schluckte. Er hatte nicht damit gerechnet, noch einmal geküsst zu werden. Es kam vollkommen unvorbereitet und riss ihm fast den Boden unter den Füßen weg. „Warum?“, wollte er leise wissen. „Hm... lass mich überlegen...“, begann Katsuki und grinste. „Weil deine Reaktion darauf einfach zu niedlich ist.“ Hatte er sich gerade verhört? Hatte Katsuki – DER Katsuki – ihn gerade als niedlich bezeichnet? Izuku blinzelte erneut. Daran würde er sich jetzt wohl gewöhnen müssen. Ungeachtet dessen, dass Izuku noch im Zimmer stand, sammelte Katsuki seine Kleidung zusammen und begann sich umzuziehen. Wieder einmal lief der jüngere rot an, sein Kopfkino fabrizierte gerade das, was man als einen handfesten Softporno bezeichnen würde, und drehte sich schnell zur Tür. „Ich geh mich dann mal umziehen...“, stotterte er und verließ erneut fluchtartig das Zimmer. Katsuki grinste in sich hinein. Die Reaktion war eindeutig gewesen. Vermutlich konnte sich Izuku ziemlich genau ausmalen, was zwischen ihnen am vergangenen Abend hätte passieren können, wenn er nicht viel zu müde und Izukus Nähe so angenehm gewesen wäre. Und so wie es aussah, gefiel dem jüngeren, was er gerade zu sehen bekommen hatte. Zwei Minuten später hämmerte es an seiner Zimmertür. „Hey, Bakugô! Raus aus den Federn!“, rief Eijirô so laut, dass er wohl das komplette Haus damit weckte. „Schnauze! Ich bin schon wach!“, brüllte Katsuki zurück und riss die Tür auf. Vor ihm stand der rothaarige und grinste ihn breit an. „Was?!“, fuhr er seinen Zimmernachbarn an, schnappte sich seinen Rucksack und verließ sein Zimmer. „Nichts. Es wundert mich nur, dass Midoriya noch lebt, nachdem er gestern nicht mehr aus deinem Zimmer gekommen war“, grinste Eijirô und fing einen Fausthieb mit seinem Unterarm ab, den er wohlweislich verhärtet hatte. Katsuki rieb sich leise fluchend über die geschundenen Fingerknöchel. „Es ist nichts passiert...“, knurrte er. „Er hat mir nur mit meiner Schulter geholfen“, beharrte der blonde. „Aber sicher. Dafür sah er ziemlich zerknautscht aus...“, lachte Eijirô und stieß Katsuki mit dem Ellbogen an. „Er ist hier eingeschlafen. Was dagegen?“, knurrte der blonde. Eijirô hob abwehrend die Hände. „Nicht im Geringsten. Ist eure Sache“, erwiderte er und lächelte. Katsuki ließ es darauf beruhen. Er musste sich vor niemandem rechtfertigen. Gemeinsam gingen sie hinunter um ein kurzes Frühstück zu sich zu nehmen. Izuku war mit hochrotem Kopf die Treppen hinunter zu seinem Zimmer gestürmt und zog sich nun an. Schnell warf er sich seinen Rucksack über die Schulter. Als er gerade das Zimmer verlassen wollte, fiel sein Blick auf die Salbe, die er auf den Tisch gelegt hatte und verstaute sie ebenfalls in seinem Rucksack. Nun war er bereit fürs Frühstück, hatte natürlich einen Bärenhunger. Das ausgefallene Abendessen machte sich nun bemerkbar. Als er im Gemeinschaftsbereich ankam, suchte er mit den Augen die Anwesenden ab, blieb an einem blonden Haarschopf hängen. Er lächelte, als er hörte, wie Katsuki sich mit den anderen unterhielt und immer wieder anfauchte oder aufzog. „Guten Morgen, Deku-kun“, begrüßte ihn Ochako und winkte ihm zu. Er winkte zurück und gesellte sich zu dem Mädchen. Dieses musterte ihn. „Du strahlst ja richtig. Ist was schönes passiert?“, wollte sie neugierig wissen. Izuku lächelte nur. „Könnte man so sagen“, antwortete er geheimnisvoll und begann zu frühstücken. ~*~ Der Unterricht an diesem Tag bestand aus Rettungsübungen in verschiedenen Terrains, ganz so wie sie es auch schon während der Prüfung zur vorläufigen Lizenz gehabt hatten. Es wurden Gruppen von je fünf Schülern gebildet. Jede Gruppe sollten ihre Mitschüler aus Gefahrensituationen retten. Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit zu fördern. Aber auch das Einfühlungsvermögen in die Verletzten wurde geschult. Der Unterricht machte viel Spaß und zeigte jedem, wo er noch an sich arbeiten konnte. Zugleich kristallisierten sich auch etwaige Anführer der Gruppen heraus, die die Situationen überblickten und klare Anweisungen gaben. Das Ganze lief koordiniert unter den Blicken von All Might ab.. Als sie endlich in die Mittagspause entlassen wurden, suchte Izuku den Blick von Katsuki und fand ihn. Dieser legte fast zufällig seine Hand auf seine Schulter und nickte ihm zu. Nur Eijirô wusste bisher davon. Katsuki hatte herausgefunden, dass der rothaarige wirklich einmal seine Klappe gehalten hatte. Sie trafen sich wenige Minuten später in der Umkleide und Izuku begann wieder einmal die Schulter mit der Salbe einzuschmieren. Das alles verlief in einem angenehmen Schweigen. „Danke“, lächelte Katsuki schließlich und zog sich wieder an. Izuku strahlte ihn an. Gemeinsam verließen sie die Umkleide und begaben sich zum Mittagessen. Am Nachmittag sollte mit weiteren Rettungsmissionen gefüllt werden und jeder brauchte Kraft. Gleichzeitig ließ die Aufgabe aber auch keine Zeit um über andere Dinge nach zu denken. Daher geschah es auch, dass sich Izuku am Abend auf dem Sofa wieder fand, neben ihm Katsuki sitzend. Eijirô und Denki hatten sich zu den beiden gequetscht und es wurde eng auf dem Möbelstück. „Verzieht euch!“, fauchte Katsuki die beiden an, die nur grinsten und den Kopf schüttelten. „Vergiss es. Das Sofa ist für alle da!“, bekam er postwendend die freche Antwort von Denki. Von dem Schlagabtausch animiert wollte Izuku aufstehen und den dreien etwas mehr Platz verschaffen, wurde aber sofort festgehalten und wieder auf das Polster gedrückt. „Bleib, wo du bist, Deku“, grummelte Katsuki und funkelte ihn an. Izuku blinzelte und war sich plötzlich der Blicke der in der Nähe befindlichen Mitschüler bewusst, die nicht ganz wussten, was sie von dieser Situation halten sollten. Es war ihm etwas unangenehm soviel Aufmerksamkeit zu bekommen, doch die leichten Berührungen von Katsuki, der sich nun wieder mit Eijirô und Denki unterhielt, machten das ganze wieder wett. Ten'ya ließ sich in den Sessel neben Izuku fallen und begann nun ein Gespräch mit ihm. Auch Shôto und Mezô schlossen sich an, sodass er etwas abgelenkt war und sich wieder entspannen konnte. Ob absichtlich oder zufällig berührten sich Izuku und Katsuki immer wieder mal. Bei beiden blieb ein angenehmes Kribbeln an den Stellen zurück. Ochako bedachte die beiden mit einem zufriedenen Lächeln. Harmoniebedürftig wie sie war konnte sie es nicht sehen, wenn sich jemand in ihrer Nähe ständig zoffte. Als es draußen bereits dunkel war, stand Katsuki schließlich auf. „Kirishima! Dreh später den Porno nicht zu laut auf, ich will schlafen“, raunzte er. Minoru und Denki bekamen große Ohren. „Porno?!“, sagten sie wie aus einem Mund und belagerten den rothaarigen sofort. „Bakugô?!“, rief dieser entsetzt und versuchte die beiden anderen Jungen von sich weg zu bekommen. Katsuki grinste fies, warf dann Izuku einen Blick zu und ging dann hinauf in sein Zimmer. Izuku belächelte das Geplänkel und hatte schon fast Mitleid mit Eijirô, der Minoru und Denki immer noch nicht losgeworden war. Er gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Ich denke, ich gehe dann mal schlafen“, meinte er zu Ten'ya, winkte den anderen zu und lief dann auch in sein Zimmer. Dort angekommen sammelte er frische Kleidung zusammen und verschwand im Waschraum, um dort den Schweiß des Tages los zu werden. Eine halbe Stunde später betrat er wieder sein Zimmer und hielt inne, als er jemanden auf seinem Bett sitzen sah. Leise fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. „Dass du hier überhaupt ruhig schlafen kannst...“, meinte eine bekannte Stimme ruhig. Izuku musste lächeln. Er wusste, sein Zimmer war vollgestopft mit All Might in Form von Postern und Figuren. „Spricht da der Neid aus dir?“, wollte er wissen und knipste das Licht an. Katsuki schirmte seine Augen einen Moment ab, bis diese sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten und grinste dann breit. „Nein, die Eifersucht.“ Glucksend räumte der grünhaarige sein Waschzeug weg. „Und was sollte ich wohl deiner Meinung nach dagegen tun?“ Der ältere nahm dies als Herausforderung, stand auf und war mit zwei großen Schritten bei Izuku. „Beweis mir, dass ich keinen Grund habe, eifersüchtig zu sein“, hauchte er. Wieder wurde Izuku rot. „War das gestern nicht Beweis genug?“ „Nicht mal annähernd“, winkte Katsuki ab. Sein Gesichtsausdruck wurde sanft, als er den jüngeren in seine Arme zog. „Ich weiß nicht, was du mit mir machst, aber es macht süchtig nach mehr“, hauchte er in dessen Ohr. Izuku bekam weiche Knie und krallte seine Finger in Katsukis Oberarme, spürte die Muskeln durch den Stoff des T-Shirts. Er vergrub das Gesicht an dessen Hals und atmete tief ein. Wie gut Katsuki doch roch wurde ihm gerade wieder bewusst. Er schlug die Augen auf und das erste, was er erblickte war ein Poster von All Might. Er zuckte zusammen und drückte Katsuki von sich weg. Dieser blinzelte verwirrt. „Was ist los?“ „Ich kann das hier nicht...“, flüsterte der jüngere betroffen. Der blonde lachte leise auf, schnappte sich einfach Izukus Hand und die Salbe, die auf dem Tisch lag und zog ihn zur Tür. „Dann gehen wir eben zu mir“, bestimmte er, machte das Licht aus und die Tür auf. Auf dem Flur sahen sie gerade Kyôka die Treppe hinauf gehen. Vom Gemeinschaftsbereich waren immer noch die Stimmen der anderen zu hören. Widerstandslos ließ Izuku sich die beiden Stockwerke hinauf ziehen direkt in Katsukis Zimmer. „Jetzt besser?“, wollte der blonde wissen und sah den anderen an. Izuku hatte den Kopf gesenkt. „Ich weiß nicht...“, meinte er unsicher und blickte den anderen schließlich an. Wieder waren seine Wangen sanft gerötet. Katsukis Herz setzte einen Schlag aus. Damit hatte er nicht gerechnet. Allgemein warf ihn der jüngere ständig aus der Bahn. Er verstand nicht, warum dieser solche Emotionen bei ihm frei setzte. Bisher hatte er nie körperliches Interesse an jemandem gehabt, außer es ging um einen Kampf um zu beweisen, dass er der Stärkere war. Von einem romantischen Interesse wollte er erst gar nicht anfangen. Aber dieser Junge, den er schon von klein auf kannte, weckte beides in ihm. Er war wirklich auf dem allerbesten Wege sich in ihn zu verlieben – wenn es nicht bereits geschehen war. „Kacchan... ich...“, begann Izuku schließlich leise. Seine Hände zitterten genauso wie seine Stimme. „Ich... ich...“ Katsuki gab ihm die Zeit, die er brauchte, auch wenn er nicht der geduldigste Mensch war. Er blickte ihn ruhig an und wartete ab. Es war ersichtlich, dass dies in Izukus Augen sehr wichtig für ihn sein würde. „Ich... will nichts kaputt machen...“, begann der grünhaarige wieder und schluckte. „Du... verwirrst mich...“, fuhr er fort. Izuku kämpfte mit sich. Die Worte, die Katsuki ihm vorhin ins Ohr geflüstert hatte, hatten wieder sein Herz zum Stolpern gebracht. Sein Schwarm Schmetterlinge im Bauch war zu neuem Leben erwacht und hinterließ wieder das bereits bekannte Prickeln in seinem gesamten Körper. „Was ist... wenn... wenn ich mehr möchte?“, fragte er schließlich. Katsuki horchte auf. „Mehr?“, fragte er leise. Ein Hoffnungsschimmer! „Ja... mehr... aber nicht körperlich... also... nicht nur...“, brachte er hervor. Der ältere lächelte sanft. „Dann verlieb dich in mich“, forderte er. Izuku stockte der Atem. Er sollte... was? Sich in ihn verlieben? Und es wäre okay? Er überlegte, sein Kopf arbeitete auf Hochtouren und er ging noch einmal alles durch, was in den letzten drei Tagen passiert war. Sein Körper kribbelte wie verrückt, wenn er Katsuki nahe war und sie sich berührten. Sein Herz rannte einen Marathon nach dem anderen und der Schwarm Schmetterlinge, wenn er nur an den älteren dachte, war zum Verrückt werden. War er vielleicht schon... verliebt? War es möglich? „Und wenn ich es schon bin?“, fragte er ganz leise. Irgendwie hatte er Angst vor der Reaktion. Katsukis Augen weiteten sich. Hatte er gerade wirklich richtig gehört? Hatte Izuku ihm gerade wirklich versucht zu sagen, dass er vielleicht in ihn verliebt war? Er hatte es sich natürlich schon durch den Kopf gehen lassen, wenn er und Izuku wirklich zusammen kommen würden. Sie wären nicht nur auf dem Schlachtfeld ein perfektes Team. Auch sonst ergänzten sie sich inzwischen nahezu perfekt. „Dann müsste ich dich jetzt küssen...“, gab er zu. Die Augen des jüngeren begannen zu leuchten. Kleine Tränen bildeten sich, als die Erleichterung über ihn herein brach. „Hör auf zu heulen, Deku...“, lächelte Katsuki, hob seine Hand und strich sanft die Tränen weg. Erst dann zog er den anderen an sich und verschloss dessen Lippen mit einem Kuss. Izuku seufzte auf, schmiegte sich in die starken Arme. Zum ersten Mal war er nicht verwirrt über seine Reaktion. Er wusste nun, was es sein konnte und ließ sich darauf ein. Der Kuss war zärtlich, sanft, tastend, erforschend. Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten, strich Katsuki über Izukus gerötete Wangen. Auch seine eigenen Wangen waren rot geworden, doch es war ihm in diesem Moment egal, dass der jüngere ihn so sah. Dennoch war es ihm Augenblicke später schon wieder fast peinlich und so senkte er den Blick. Izuku lächelte ihn an, grinste dann schelmisch und ließ seine Hände unter Katsukis T-Shirt wandern, schob es langsam nach oben. „Wa-!“ Erschrocken wich der blonden einen halben Schritt zurück. Sein Gesicht glühte förmlich, als er Izuku ansah. Dieser legte ein unschuldiges Lächeln auf. „Ich kann deine Schulter nicht eincremen, solange du noch so viel an hast.“ Ein Moment verging, in dem sich Katsuki fasste. „Dann sag das doch und erschreck mich nicht so!“, knurrte er und zog sich dann eigenständig den Stoff über den Kopf. Izuku kicherte leise, begab sich zum Bett und hockte sich darauf, sah dann den anderen auffordernd an. Katsuki sah ihn an. Er hatte ihn noch nie so kichern hören und fand, dass es sich ungewohnt, aber auch schön anhörte, so schön, dass es ein erneutes Kribbeln in ihm auslöste. „Du machst mich echt fertig...“, murmelte er, schüttelte den Kopf und setzte sich dann, ihm den Rücken zu drehend, vor den jüngeren. Izuku sagte nichts, sondern begann einfach, die Salbe wieder auf der Schulter zu verteilen. Die Haut schillerte nun in allen Farben, wobei allerdings grün dominierte. „Es sieht schon besser aus. In ein paar Tagen dürfte man nichts mehr sehen“, meinte er leise und ließ weiterhin seine Finger über die weiche Haut gleiten, obwohl er bereits fertig war mit dem eincremen. In einem Anflug von Übermut beugte er sich vor und hauchte einen sanften Kuss in den Nacken des blonden, welcher daraufhin erst erschauderte und dann erstarrte. „Kacchan?“, fragte Izuku, als keine Reaktion kam. Immer noch reagierte der andere nicht. Izuku kletterte neben ihn und sah ihm ins Gesicht. Dieses machte in Farbe und Intensität gerade seinen Augen Konkurrenz. „Süß...“, flüsterte Izuku ganz leise und zog den anderen einfach in eine Umarmung. „So was zu tun ist gefährlich...“, brummte Katsuki und vergrub sein Gesicht an Izukus Hals, schlang seine Arme um den jüngeren. „Ich bin mit der Gefahr aufgewachsen“, erinnerte dieser ihn und strich ihm durch die blonden Haare am Nacken. Wieder erschauderte Katsuki und seufzte sogar ganz leise. Izuku hingegen freute sich diebisch. Er hatte an dem anderen eine Stelle gefunden, an der er empfindlich war. „Diese Art Gefahr besteht nicht mehr für dich...“, brummte Katsuki wieder. „Jetzt gibt es eine andere... eine viel schrecklichere“, grinste er, hob den Kopf und blickte in zwei große, erschrockene, grüne Augen. Der blonde lachte auf, befreite sich aus Izukus Umarmung und strich ihn zärtlich durch die Haare. Erst dann stand er auf, zog sich sein T-Shirt wieder an und überlegte. Sein Blick fiel auf die Kekse, die er am vergangenen Abend mit in sein Zimmer genommen hatte. „Der Abend ist noch jung... Magst du einen Film anschauen?“, fragte er schon fast schüchtern. Immer noch etwas schockiert antwortete Izuku nicht sofort. Sein Kopf malte sich schon wieder die schlimmsten Szenarien aus. Er wusste nicht, was er von dieser Drohung halten sollte. Aber war es wirklich eine Drohung? Das konnte nicht sein. Katsuki hatte ja gesagt, dass von ihm keine Gefahr mehr ausginge... Zumindest keine Gefahr, an die er – Izuku – gewohnt war. „Deku!“ Unwillkürlich zuckte Izuku zusammen und blickte in die roten Augen seines Gegenübers. „Hör auf zu murmeln!“ „Tut mir leid...“, stammelte er, ließ den Kopf hängen und kniff die Augen zu. Er hatte es schon wieder getan! Er hörte Katsuki seufzen, spürte dann, wie sich die Matratze bewegte. Eine sanfte Berührung an seiner Wange hob seinen Kopf. Erst als er eine hauchzarte Berührung auf seinen Lippen wahrnahm, blinzelte er. Katsuki küsste ihn so sanft er nur konnte und löste sich Augenblicke später schon wieder von ihm. Mit roten Wangen sah Izuku den älteren an. „Glaubst du wirklich, ich könnte dir jetzt noch etwas tun?“, wollte Katsuki wissen. „Vertrau mir... bitte...“ Er wusste, es war viel verlangt, nach allem, was in ihrer beider gemeinsamer Vergangenheit geschehen war. Doch er wusste auch, dass es ihn innerlich zerreißen würde, wenn er dem jüngeren gegenüber wieder einmal so fies sein würde. Sein Herz hatte, ohne dass er es wirklich bemerkt hatte, bereits die Führung übernommen. „Okay...“, hauchte Izuku mit einem aufrichtigen Lächeln. Katsuki nickte und stand wieder auf, ließ dabei noch einmal seine Hand durch die grünen Locken des anderen gleiten. „Magst du mit mir einen Film anschauen?“, wiederholte er seine Frage. Izuku nickte. „Gern, solange...“, begann er und verstummte. „Solange?“ „Solange ich nicht nerve...“, kam die ganz leise Antwort. Katsuki lächelte. „Nerv mich ruhig, so viel du magst. Es ist okay... wenn du es bist...“, meinte er mit roten Wangen und durchstöberte seine kleine DVD-Sammlung. Er hörte hinter sich Schritte, spürte dann zwei Hände auf seinem Rücken und Izukus Körperwärme nah bei sich. „Was möchtest du schauen?“, lenkte er das Thema zurück auf den Film. „Egal, solange es kein Horror ist...“, erwiderte Izuku. „Eine Actionkomödie?“ Er spürte ein Nicken an seinem Rücken und lächelte. Schnell hatte er einen passenden Film gefunden, den Izuku noch nicht kannte. Er holte die Schachtel mit den Keksen und setzte sich gemeinsam mit dem jüngeren aufs Bett. „Hast du immer Kekse im Zimmer?“, wollte der grünhaarige irgendwann wissen. „Normalerweise nicht. Die waren gestern für dich, weil du ja nichts gegessen hattest... Aber irgendwie hab ich sie komplett vergessen...“, antwortete Katsuki mit leicht roten Wangen. Sie sahen sich den Film an, knabberten nebenher von den Keksen. Irgendwann lehnte sich der jüngere zur Seite, legte seinen Kopf an Katsukis Schulter und lächelte zufrieden. Ihre Hände fanden sich, hielt sich gegenseitig fest, spielten miteinander. Weder Izuku noch Katsuki hätten es je für möglich gehalten, dass sie einmal so beieinander sitzen würden, ohne sich direkt in die Haare zu bekommen, sondern in trauter Zweisamkeit einen Film ansahen und dabei auch noch kuschelten und Händchen hielten. „Das ist schön...“, hauchte Izuku mitten im Film und schmiegte seine Wange an Katsukis Schulter. Dieser lächelte, wie so oft in den letzten beiden Tagen, seit sich so vieles geändert hatte. Das Lächeln wurde trauriger und Katsuki drückte die Hand Izukus. „Ich war so dämlich...“, meinte er schließlich leise. „Wenn ich nur früher...“ „Shhhh... Wir haben beide Fehler gemacht...“, erwiderte der grünhaarige genauso leise. „Ich wollte dir damals nach unsrem ersten Übungskampf schon alles erzählen... Aber All Might meinte, das Geheimnis birgt eine große Gefahr... Und... ich wollte dich da nicht mit reinziehen...“ Ruhig hörte der blonde zu, nickte dann leicht. „Aber jetzt weiß ich alles... Und ich bin froh darüber...“ Er lächelte. „Weil es mich dir näher gebracht hat und weil es mir endlich gezeigt hat, was ich wirklich fühle...“ „Kacchan...“ Izuku sah ihn an. Er freute sich, auch weil er in Katsuki wohl einen Verbündeten gefunden hatte. Sie schauten weiter den Film bis zum Ende an. Izuku wurde dabei immer schläfriger, aber auch verschmuster. Während der Abspann durchlief hing er an Katsukis Arm und versuchte krampfhaft wach zu bleiben. „War der Film so langweilig?“, wollte dieser amüsiert wissen. „Nein...“, gähnte Izuku. „Aber hier ist es so gemütlich... und außerdem ist es schon spät.“ Ein Blick auf die Uhr bestätigte, dass es bereits nach Mitternacht war. „Dann sollten wir schlafen gehen“, schlug Katsuki vor, befreite seinen Arm aus der Izukuumklammerung und stand auf. Schnell hatte er den Fernseher ausgeschaltet und die DVD wieder weggeräumt. Izuku grummelte, als er keinen Arm mehr zum Klammern hatte, krabbelte aber vom Bett und streckte sich, bevor er die übrig gebliebenen Kekse nahm und auf den Tisch stellte. Er rieb sich die Augen, gähnte noch einmal und ging dann zur Tür. „Wo willst du hin?“, wollte der blonde wissen und folgte ihm. „In mein Bett?“, blinzelte Izuku und sah den anderen an. „Sicher, dass du nicht hier bleiben willst?“ Izuku überlegte kurz und nickte dann. „Ja, ich kann mich schließlich nicht in deinem Zimmer einquartieren. Außerdem ist das Bett doch recht klein für zwei...“ Er lächelte verlegen. Katsuki nickte ebenfalls. Es stimmte, sein Bett reichte für eine Person. Bei zwei Personen wurde es eng. „Dann gute Nacht“, lächelte er, beugte sich vor und hauchte wieder einen Kuss auf Izukus Lippen. Dieser wurde prompt rot. „Gute Nacht, Kacchan.“ „Ich nehme es zurück...“, murmelte der ältere. „Hm?“ „Gewöhn dir das Rotwerden bloß nicht ab. Das ist wahnsinnig süß...“, hauchte er. „G-gar nicht w-wahr!“, stotterte Izuku, fing sich aber direkt wieder und schlang seine Arme um Katsuki. „Schlaf gut“, flüsterte er in dessen Ohr und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er sich von ihm löste, die Tür hinter sich öffnete und aus dem Zimmer verschwand. Katsuki sah ihm hinterher und schüttelte den Kopf. „Dieser kleine...“ Wie gerne hätte er ihn jetzt immer noch bei sich. Er würde ihm zeigen wollen, was Izuku bei ihm auslöste. Sein Herz hatte wieder angefangen zu rasen, als er dessen Stimme direkt an seinem Ohr vernommen hatte, dazu der fast schon keusche Kuss auf die Wange. 'Er hat mich wirklich ganz und gar um den kleinen Finger gewickelt...', dachte er, als er sich umzog und schlafen ging. Izuku ging leise hinunter in sein Zimmer und versuchte seinen eigenen Herzschlag zu kontrollieren. Er hatte niemals für möglich gehalten, so etwas von Katsuki zu hören. Nicht in einer Millionen Jahren! 'Aber... ich war ihm doch schon immer verfallen...', dachte er bei sich und lächelte glücklich. Er gähnte wieder, machte sich schnell für das Bett fertig und krabbelte dann unter seine Decke. Wenige Minuten später war er auch schon eingeschlafen. ~*~ Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)