Ein letztes Danke von Mayachan_ ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Schwer atmend lag eine alte, schwach Frau in ihrem kleinen schmalen Bett. Ihr Oberkörper hob und senkte sich mit jedem Atemzug schwer und ihre Finger langen leicht verkrampft auf ihrem Bauch. Neben ihr saß ihre Enkeltochter die sie nicht alleine lassen wollte. Sie wollte ihr auf ihren letzten Weg beistehen. Vor der kleinen Hütte hatten sich viele Menschen versammelt. Alle wollten ihr so Trost und Kraft für ihren letzten Weg mitgeben. Ein kleines Lächeln huschte auf ihre Züge als ein junger Mann in die Hütte trat. Er sah aus wie ein Mensch allerdings hatten seine Ohren die Form eines Hundes. Seine langen weißen Haare und sein rotes Gewand stachen noch immer hervor. „Hey, kann ich kurz mit Rin reden?“, erkundigte sich Inuyasha sanft. Yumi nickte und verließ kurz die Hütte. Der Halbdämon setzte sich zu Rin und nahm sanft ihre Hand. „Ich konnte ihn leider nicht finden. Tut mir leid Rin.“ Schwer drehte sie ihren Kopf zu ihm und lächelte. „Ist schon gut“, flüsterte sie. „Ich weiß das er da draußen irgendwo ist und an mich denkst. Allein das reicht mir und gibt mir Frieden. Ich bin froh das er mich nicht so in Erinnerung behalten wird. Er soll das kleine lachende Kind und nicht die alte, schwache Frau vor seinem geistigen Auge sehen.“ Inuyasha nickte und strich ihr sanft über das faltige Gesicht. „Wenn du Schmerzen hast kann dir die Miko etwas geben.“ „Nein“, hauchte sie und lächelte sanft. „Es geht mir gut. Ich weiß das meine Zeit abläuft und das ich es bald hinter mich gebracht habe.“ „Ich wünschte ich könnte etwa für dich tun“, sagte er und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Ich hab es statt alle meine Freunde sterben zu sehen und allein hier bleiben zu müssen.“ „Du bist nicht allein“, flüsterte Rin. „Deine Kinder brauchen dich. Das Dorf braucht dich. Du bist nicht allein.“ „Aber Kagome, Miroku und Sango sind schon so lange tot“, hauchte er verzweifelt. „Ich will dich nicht auch noch verlieren Rin. Wie soll ich weiterleben wenn all meine Freunde tot sind?“ „Wie konnte ich ohne Sesshoumaru weiter leben? Ich habe es gekonnt und getan und ich habe mein Leben genossen. Deine Zeit ist einfach noch nicht um und solange du hier gebraucht wirst solltest du die Zeit mit deinen Kindern genießen. Irgendwann wirst auch du diesen letzten Weg gehen und dann wirst du uns alle und vor allem Kagome wiedersehen.“ Inuyasha nickte und küsste Rin ein letztes Mal auf die Stirn. „Ich hole Yumi wieder rein.“ Bevor er die Hütte verließ drehte er sich nochmal zu der alten Frau um. Die alte Frau die damals ein süßes kleines Kind gewesen war und deren Zeit nun gekommen war. „Rin ich werde gut auf Yumi aufpassen. Das verspreche ich dir.“ „Danke Inuyasha-sama.“ Er verließ die Hütte und ihre Enkelin trat wieder ein. Schweigend setzte sie sich zu ihr und betete. Rin horchte ihrer sanften Stimme und schloss die Augen. Sie sah plötzlich ihr ganzes Leben vor sich. Wie sie glücklich sie bei ihren Eltern und wie schmerzhaft deren Verlust gewesen war. Wie sie ihren geliebten Sesshoumaru gefunden und gepflegt hatte. Wie er sie mit auf seinen Reisen genommen und wie viele Abenteuer sie zusammen erlebt hatten. Dann nach dem Entscheidungskampf gegen Naraku hatte er sie hier im Dorf gelassen. Und als sie eine junge Frau wurde beschloss sie hier zu bleiben denn sie wusste das sie nicht an die Seite eines Daiyoukais gehörte. Sie hatte einen guten Ehemann gefunden und zwei Kinder geboren. Sie hatte ein erfülltes Leben und war glücklich über jeden kurzen Besuch ihres Meisters gewesen. Als die Jahre vergingen und ihr Mann starb war sie sehr traurig gewesen. Dann starben ihre Freunde und schließlich war sie die Letzte die übrig gewesen war. Die Letzte der Gruppe die ihren Frieden finden würde. Ihre letzten Gedanken galten ihren Freunden und Sesshoumaru Danke Danke das ich bei Euch sein durfte. Danke das ich mit Euch so viele wunderbare Abenteuer und so wunderschöne Momente erleben durfte. Danke das ich bei Euch bleiben durfte. Danke das Ihr mich beschützt habt. Danke das Ihr mir die Wahl gelassen habt. Danke das Ihr mich niemals vergesst. Ihr Atem war kaum noch zu spüren. Ihr Herz schlug kaum noch in ihrer Brust. Und obwohl es unmöglich war spürte sie dennoch seine Präsenz. Sie öffnete noch einmal die Augen und sah in ein paar wundervolle goldene Augen. „Rin. Ich werde dich niemals vergessen“, sagte Sesshoumaru und legte seine Hand an ihre Wange. Hinter ihm stand Jaken und weinte bitterlich. Yumi stand etwas abseits und weinte ebenfalls. Nun konnte Rin nur noch Lächeln. „Danek,“ hauchte sie und schloss die Augen. Ein letztes Mal. Für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)