The Deficiency von Fandalite ================================================================================ Kapitel 4: Chapter 8 -------------------- T o b i a s ------------ "Tobias?" Cassie sah erst zu mir her, dann wieder in die Runde und schüttelte halb verwirrt, halb schockiert den Kopf. "Aber wie soll ein Y i r k... Ich meine, er ist ein Nothlit und..-" "Nicht geeignet um als Wirt zu dienen. Zumindest in diesem Körper, ich weiß." Issrin sah mich immer noch mit diesem merkwürdigen Blick an als sie das sagte, genauso wie die anderen zwei Yirks im Raum. Prüfend. Skeptisch. N a c h d e n k l i c h ... Dabei zuzusehen, wie ein paar Aliens darüber nachdenken, wie einer von ihnen am besten in meinen Kopf passen könnte war, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade angenehm. S e h r vorsichtig ausgedrückt. In Wahrheit machte mir das, was Marco gerade vorgeschlagen hatte, auch wenn ich Issrin als eine von uns und als Freundin sah, wirklich richtig Angst. Wieder einmal, selten aber doch, war ich unglaublich froh darüber ein Rotschwanzbussard zu sein. Wir haben nämlich keine Mimik. Man sieht uns die Panik nicht an. Hätte aber irgendwer von den Anderen genauer hingeguckt, hätte er trotz den laschen Menschenaugen auch bemerkt, dass meine Federn etwas aufgeplustert waren und dass ich leicht zitterte. "In Ordnung." Fenya sah als Erster weg und riss mich aus meiner Starre. "An Marcos Vorschlag ist was Wahres dran, aber bis jetzt hat noch niemand von uns Tobias gefragt, was er davon hält und bevor wir einen richtigen Plan haben, brauchen wir erst einmal die Zustimmung von jedem, der an diesem Plan beteiligt ist. Immerhin ist Tobias dein Freund und du hättest die volle Kontrolle über seinen Körper. Das hat etwas mit sehr viel Vertrauen zu tun und mit Verantwortung, nicht wahr Issrin?" "Ja, denn - und das wissen wir schon seit Peter Parker, aus großer Macht folgt große Verantwortung." M a r c o . Sofort verlagerten sich die restlichen Blicke weg von mir und auf ihn. Illim zog vielsagend Mister Tidwells Augenbrauen hoch. Fenya verbiss sich ein Grinsen, schüttelte dann aber auch ein wenig ärgerlich den Kopf. Rachel tat noch etwas mehr. Sie sprang auf und boxte ihm mit der Faust gegen die Schulter, wieder und wieder und wieder. "KANNST DU NICHT EINMAL DIE KLAPPE HALTEN, DU DÄMLICHER BLÖDER IDIOT,?! DU SCHWACHMAT! DU...-" "Au, hey! Kann irgendwer hier mich von dieser übergeschnappten Furie retten? Man wird ja wohl noch was aus Spiderman zitieren dürfen, ohne gleich erschlagen zu werden. A U!" "Aufhören, alle Beide!" Joseph/Nalek gingen dazwischen und bugsierten Rachel sanft wieder auf ihren Platz zurück. "Ich verstehe zwar, dass du die Stimmung etwas heben willst Marco, aber leider ist das hier ein wirklich schlechter Zeitpunkt für Witze." Sagte er, als sie endlich wieder saß und ins Leere starrte. Überdeutlich sah ich Rachels verspannte Kiefermuskeln und die vor Wut schmalen Lippen. Das verräterische G l i t z e r n in ihren Augen. Ich wusste was sie gerade durchmachte. Was i c h durchmachen würde, wenn sie an meiner Stelle wäre und ich an ihrer. Rachel war nämlich der einzige Grund, warum ich an Tobias dem Jungen überhaupt noch festhielt. Der e i n z i g e Grund, warum ich mir immer noch vorstellen konnte, irgendwann wenn dieser Krieg endlich vorbei war, wieder als er zu l e b e n . Ein Menschenkind unter Menschen zu sein. Erwachsen zu werden. ein M a n n, zusammen mit ihr. Mir war gleichzeitig aber auch klar, dass ich sofort ihren momentanen Platz einnehmen würde, wenn ich nicht auf dieses Schiff ging, denn Tom war ihr Cousin und ihre Familie bedeutete Rachel alles. Im Gegensatz zu Tobias dem Jungen hatte sie nämlich eine: Eltern die sie liebten. Zwei kleine Schwestern, für die sie vor die Wahl gestellt, sofort sterben würde. Jake der wie ein Bruder für sie war. Gleich danach kamen ihre Freunde, i c h und ich wusste, für uns alle würde eine Welt zusammenbrechen, wenn ihr dort oben irgendetwas passierte. Tobias der Rotschwanzbussard war da wesentlich entbehrlicher. Niemand bis auf die Animorphs würde einen Rotschwanzbussard vermissen, wenn er bei dieser Mission rgendwie drauf ging und Issrin war ein Yirk, der das Imperium verraten hatte, ihr ging es ähnlich. Deswegen war es eigentlich ganz egal wie viel Angst ich allein schon bei dem Gedanken hatte, als ihr Wirt auf dieses Schiff zu gehen, wo es vor feindlichen Yirks nur so wimmeln würde, denn Marco hatte wieder einmal gesehen was keiner von uns sah und zu hundert Prozent die Wahrheit gesagt. Es gab logisch betrachtet nur einen Einzigen von uns, der sich wirklich für diesen Job eignete, eben w e i l er so entbehrlich war. Eben w e i l die Yirks nicht viel mehr mit ihm anfangen könnten, als ihn zu töten, falls sie ihn schnappten: M i c h ... Issrin antwortete nicht. Nicht die kleinste Regung huschte unter ihrer Kontrolle über Lous Gesicht, während ich redete. Trotzdem sah ich für den Bruchteil einer Sekunde die Unsicherheit ihn ihren Augen aufblitzen. Wie sie endlich nickte, sogar Angst. Ich war mir zumindest ziemlich sicher, dass es Angst war. Raubvogelaugen funktionieren einfach viel zu gut, und ihnen entgeht nichts. Wir sehen jedes noch so kleine Zucken im Gras, auch wenn wir hundert Meter über dem Boden schweben. Ich konnte ohne Probleme die zitternden Schnurrhaare einer Maus von der Spitze eines Kirchturms aus sehen und natürlich auch die kleinste Gefühlsregung im Gesicht von jemanden der mir direkt gegenüber saß, ganz egal wie gut dieser Jemand seine Gefühle verstecken wollte. L e i d e r... "TOBIAS, NEIN!" Wieder sprang Rachel auf, dieses Mal ließ sie sich aber nicht von Joseph/Nalek so einfach beschwichtigen und schob wütend ihren Arm weg, bevor sie sich vor mir aufbaute. "Das wirst du n i c h t tun hörst du?! Ich erlaube das nicht und… Und abgesehen davon, als w a s willst du bitte gehen?! Wie der Schwachkopf da drüben nämlich auch gesagt hat, kann man da nicht einfach rein und rausgehen wie man will." "Ja, das habe ich mir auch grade gedacht, aber den S c h w a c h k o p f verbitte ich mir, genauso wie die fiesen Schläge vorhin. meine sicher wird meine Schulter blauer als der Popo vom guten alten Papa Schlumpf. Nicht grade attraktiv sowas!" Marco rieb sich übertrieben die Stelle wohin Rachel ihn geboxt hatte und zog dabei eine Schnute. Versuchte sich auf die Couch zu lümmeln, als wäre er vollkommen entspannt und als ginge ihn das Ganze hier gar nichts an. Wieder einmal merkte nur ich wie aufgesetzt sein Verhalten grade war, denn er und Rachel würden im selben Boot sitzen, sobald ich mit Issrin auf das Schiff ging Die Beiden hatten etwas gemeinsam, auch wenn sie es natürlich niemals freiwillig zugegeben hätten. "Ja." Tidwell/Illim nickten. "Illim spricht gerade und das wäre auch der nächste und letzte Punkt auf unserer Liste: Wie ich schon zu anfangs sagte, hat ein Mitglied unseres Widerstandes das notwendige Wissen um den Poolcomputer zu manipulieren." "Ja und du hast auch gesagt, der Typ hat irgendwelche Bedingungen und ist noch nicht lange dabei." Von einer Sekunde zur nächsten wurde Marco plötzlich wieder todernst und saß kerzengerade auf seinem Platz. "Stellt sich hier nur die Frage, woher w i r wissen sollen, dass wir diesem Typen wirklich vertrauen können und was er von uns haben will. Ich meine w e i ß der wer wir sind?" "Nun," Illims Stimme wurde merkwürdig leise und er senkte den Blick. "Ich weiß zwar nicht inwieweit du unsere Art der Zusammenarbeit verstehst, Marco aber...-" "Illim bitte Mann, nur eine Antwort! Es geht hier nicht um die Urknalltheorie, sondern nur um zwei einfache Fragen: Wie lange kennt ihr den und w e i ß dieser Computer-Fuzzi wer wir sind?!" "Zwei Monate und ja. Er weiß alles, was wir hier auch wissen, aber du verstehst nicht, weder seine Beweggründe noch unsere. Er. ..-" "Wie bitte was?! Ihr kennt den Kerl grad mal z w e i verdammte Monate und weiht ihn quasi in alles ein? Ihr...IHR SPIELT EIN VERFLUCHTES RUSSISCHES ROULETTE MIT UNSEREN LEBEN? SEID IHR ALLE VOLLKOMMEN BESCHEUERT?! WIR...-" "Marco!" Unerwarteterweise war es Issrin die ihm den Wind aus den Segeln nahm und ihre Stimme klang ungewohnt hart, während sie ihm fest in die Augen sah. "Du bist ein Mensch und weißt so gut wie nichts über unsere Lebensweise. Nicht wie wir kommunizieren oder agieren. Auch wenn deine Bedenken verständlich sind und du mir nahe stehst, bist du nicht in der Position die Entscheidungen der Bewegung in Frage zu stellen." "Nicht in der P o s i t i o n ? Izzy, dieser...-" "Nein Marco, sie hat Recht." Fenya seufzte und warf Issrin einen merkwürdig mitleidigen Blick zu, den wahrscheinlich nur sie beide richtig deuten konnten. "Wir w i s s e n, dass Udrak die Wahrheit sagt, das steht völlig ausser Frage, ansonsten wären wir dieses Risiko ihm das nötige Wissen für diese Mission bereits nach so kurzer Zeit zu vermitteln niemals eingegangen. Da er aber heute nicht hier sein kann, will ich nicht unnötig vorgreifen. Die Zeit ist ohnehin zu knapp und die meisten von euch sind im Moment noch dazu ziemlich aufgewühlt. Ich denke, es wäre deshalb besser, wenn ihr erst einmal zur Ruhe kommt und euch danach selbst ein Bild macht." "Udrak wer zur Hölle i s t U d r a k ?!" Marco war immer noch auf hundertachtzig, als Fenya ein Visitenkärtchen aus Eileens Hosentasche zog und es Issrin in die Hand drückte. Es war ein weißes stinknormales Papierkärtchen mit unscheinbarer hellblauer Schrift:"Joey´s PC-Klinik" "Hier trefft ihr ihn heute um zwei Uhr nachmittags. Bitte seid pünktlich. Aufgrund des schmalen Zeitfensters haben wir alles wirklich auf die Minute geplant und unsere Pool-Termine soweit zusammengelegt, wie wir es nur irgendwie einrichten konnten, ohne Verdacht zu erregen. Wir werden uns nicht nochmal auf diese Weise treffen können. Udrak kann euch dann auch sagen, wie ihr auf das Schiff kommt und es gibt natürlich auch noch ein paar Einzelheiten zu klären, unter anderem welchen von unseren Leuten wir für Tom auswahlen, und wie wir diesen Yirk dann auf das Schiff schmuggeln aber das hat noch etwas Zeit deswegen...Na jbesser du nimmst es, bis sich die Lage wieder etwas beruhigt hat." "Ja." Mit einem kurzen Seitenblick zu Marco und Rachel nahm Issrin das Ding aus Fenyas Hand und nickte dann Joseph/Nalek zu, der sofort aufstand. "Fenlin hat Recht. Wir haben euch alle Informationen gegeben die wir bisher haben und je länger wir diskutieren, desto schlechter stehen die Chancen auf Erfolg. Wir werden euch natürlich auch über Udrak über alles Weitere informieren und auf dem Laufenden halten, was die Bewegung schlussendlich beschließt." "Siehst du Rach, sogar e r kennt diesen Kerl! Wahrscheinlich kennen ihn auch alle von der CYM und der halbe verdammte Yirkpool nur w i r , wir armen Schweine kennen ihn nicht, warum auch? Geht hier ja nur um unsere Familien und um unsere kleinen unwichtigen Leben!" Rachel beachtete ihn gar nicht, ich aber schon. "Stimmt." Fenya zwinkerte mir zu. "Abgesehen davon sitzen wir schon viel zu lange hier und tun gar nichts. Dabei wird es wirklich langsam Zeit, dass sich irgendjemand endlich um unseren Freund den Inspektor kümmert und dem Visser etwas bietet, worüber er ein bisschen nachdenken kann. Ihr wisst ja warum." "Ja." Rachel nickte tapfer und kaute an ihrer Unterlippe bevor sie Cassie und Marco zunickte. "Ihr wisst was Sache ist: Plan wie gehabt gleich nach der Schule.Wir drei und Ax kümmern uns drum. Tobias Lou und Issrin werden nicht dabei sein. Sie gehen zu diesem Udrak weil…Weil.., weil ich i h m diesen dämlichen Plan sowieso nicht ausreden kann. Weil ich absolut n i c h t s dagegen tun kann, dass er sein L e b e n aufs Spiel setzt." Jetzt sah sie mir direkt in die Augen. Wütend. Traurig. V e r z w e i f e l t … Ihre Stimme zitterte leicht. Ich aber sagte gar nix und starrte nur grimmig zurück. Versteckte mich feige hinter meiner Bussardmiene. Wartete, bis es vorbeiging, denn in Wahrheit war ich kein Held. Ganz im Gegenteil, ich fühlte mich klein und schwach wie schon lange nicht mehr. So als hätte ich grade eine handvoll Glasscherben verschluckt "Gut." Jetzt stand Fenya ebenfalls auf, gähnte und streckte sich dabei ausgiebig. "Aber vergesst bitte nicht, dass auch ein paar von unseren Leuten dabei sein könnten wenn ihr für Chaos sorgt und die meisten der Wirte generell unschuldig sind, also, hm... Ich will es jetzt einfach mit Eileens Worten sagen: Tut uns einfach den Gefallen und haut da draußen nicht zu sehr auf die Kacke." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)