Der Gewinn der Liebenden von Regenbogen-Woelfin (Sprichwort-Challenge 2020 Monat März) ================================================================================ Kapitel 2: Mitte Monats ----------------------- Einige Tage vergingen. Kafei sass auf den Stuhl. Schrieb an einen Brief. Er merkte nicht, wie der Kuriositätenladenbesitzer hereinkam. Still beobachtet er den Jungen, bevor er das Wort ergriff. „Na, ein Brief für deine Verlobte?“ Erschrocken sah der Junge auf. „Erschrecke mich doch nicht so!“ Der Ladenbesitzer hob seine Schultern. „Der Raum gehört immer noch mir. Also kann ich hereinkommen, wann ich möchte.“ Kafei seufzte. Sah zum Brief. „Nein, der Brief ist für meine Eltern.“ Der Mann sah ihn an. „Und was ist mit Anju?“ Kafei packte den Brief in den Umschlag. „Ich gehe zu ihr und sage die Wahrheit. Die ganze Wahrheit.“ Langsam stand er auf. „Ich muss jetzt auch los. Heute müssten ihre Lieblingsblumen blühen.“ Obwohl Kafei etwas Mühe hatte die Wachen zu überzeugen, konnte er auf die Ebenen. Als er zurückkam, war es schon Abend. Seufzend lief er zum Gasthaus. Vor der Türe hörte er ein Streitgespräch. Anju und ihre Mutter stritten sich. „Anju! Sei doch vernünftig! Dein liebster Verlobter ist mit Cremia durchgebrannt!“ „Aber Cremia hätte mir das gesagt! Ausserdem war ich schon öfter auf der Ranch. Wo hätte sie ihn verstecken sollen.“ „Anju, ich werde dir das schon noch beweisen!“ „Mutter…“ „Und jeder erzählt sich das in der Stadt!“ Die Türe ging auf. Die Mutter lief hinaus. Anju hinterher. Wollte sie aufhalten. Doch die Mutter ging weiter. Anju sah auf den Boden. Entdeckte die Blumen. Langsam nahm sie sie hinauf. Kafei hatte diese vor die Türe geworfen. Wollte nicht glauben, was er hörte. Rannte zu der Milchbar. Wollte wissen, ob dies wahr sei. Seine Mutter und Anjus Mutter standen vor der Bar. Redeten miteinander. Auch seine Freunde hörte er reden. Wollte es einfach nicht glauben. Schnell ging er in sein Versteck. Schlug die Türe zu. Wütend sah er sein Spiegelbild an. Er nahm sein Dolch und schlug mit diesen in den Spiegel. Der Spiegel zersplitterte leicht. Mit Wut und Schmerz kniete er sich hin. Tränen liefen ihm über die Wangen. Immer wieder schlug er auf den umgefallenen Spiegel. Schnelle Schritte waren zu hören. Mit Schwung ging die Türe auf. Der Kuriositätenladenbesitzer stand fassungslos in der Türe. Er konnte mit Müh und Not Kafei davon abhalten, sich weiter zu verletzen. Nahm ihm dem Dolch weg für Kafeis und seine Sicherheit. „Junge! Beruhige dich! Was ist in dich gefahren?“ Der Ladenbesitzer drückte Kafei auf das Bett. „Was los ist? Du weisst es doch sicher auch!“ Der Ladenbesitzer zuckte mit den Schultern. „Was meinst...“ „Was ich meine! Das Gerücht, dass ich mit Cremia durchgebrannt bin und deswegen Anju verlassen habe!“ Kafei wollte sich befreien. Jedoch war er zu schwach. Der Besitzer seufzte. „Ich habe davon gehört. Jedoch wusste ich, dass du es nicht getan hast. Aber was hätte ich machen sollen? Sagen, dass du dich hier, hinter meinen Laden versteckt hältst.“ Kafei schüttelte den Kopf. „Wo ist der kleine Kafei, den ich kenne. Der nichts aus Gerüchten macht. Der jeden hilft, als ehemaliges Bombermitglied?“ Der Mann liess den Jungen los. Kafei lag auf dem Bett. Sah seine Hände an. Blickte dann zum zersplitternden Spiegel. „ich... ich…“ „Junge, ruhig. Ich versorge deine Wunden und fege die Scherben weg. Dann ruhst du dich aus. Morgen ist ein neuer Tag und dieser verläuft besser.“ Kafei nickte nur. Anju sass in ihrem Zimmer. Arbeitete an ihrer Maske. Sie wollte schnell dies erledigen. Sie seufzte. „Kafei würde mich sicher tadeln, dass ich erst jetzt mich daransetzte. Sicherlich hat er seine schon fertig.“ Sie schüttelte den Kopf. Machte weiter. Ihre Mutter schaute durch einen Spalt in der Türe hinein. „Anju, du dummes Mädchen. Er hat dich verlassen. Denke einfach nicht mehr an ihn. Männer sind doch gleich.“ Die Mutter lief weg. Die Mutter ging auf den Marktplatz. Die Vorbereitungen für den Karneval liefen auf Hochtouren. „Guten Morgen, Mina! Wie ist dein heutiges Befinden?“ Die Frau drehte sich um. Die Frau des Bürgermeisters sprach sie an. „Madame Aroma, mir geht es gut. Wie geht es Euch denn?“ Madame Aroma beobachtete die Handwerker. „Mein Befinden ist in Ordnung. Jedoch möchte ich mich mit dir Unterhalten. Gehen wir in mein Arbeitszimmer?“ Mina nickte leicht. Zusammen gingen sie Richtung Haus des Bürgermeisters. „Ich habe von den Gerüchten gehört, dass mein liebster Junge seine Geliebte verlassen hat.“ „Es sind keine Gerüchte.“ „Aroma, Liebste, ich denke, dass es immer Gerüchte gibt.“ Die Drei sassen im Büro. Die Mutter von Anju trank ihren Kaffee. „Madame Aroma, dann sagt mir, wo Eurer Sohn ist. Hat er sich bei Euch versteckt und möchte nichts mehr mit meiner Tochter haben?“ „Mina, leider wissen wir auch nicht, wo er hingegangen ist.“ Madame Aroma klopfte auf den Tisch, als Mina weiterhin behauptete, das ihr Sohn ein ungebildeter Strolch ist. „Liebste, beruhige dich.“ „Maurice! So eine Unperson wie sie ist es nicht würdig, in unsere Familie zu kommen. Nicht wahr?“ Maurice sah zu Boden. „Vielleicht sollten wir uns alle beruhigen….“ Kafei schrieb einen Brief. Er wollte Anju endlich die Wahrheit sagen. Er stand auf und holte eine kleine Kiste unter seinem Bett hervor. In diesem war ein Ring. Ein Ring mit seinem Familienwappen darauf. Oft hat er ihn poliert. Kafei packte ihn in seinen Beutel. Setzte seine Maske auf. In den Strassen herrschte Trubel. Die Leute liefen umher. Kafei wollte sich durchschleichen. Als er endlich vor dem Gasthof stand, wollte er den Brief und Ring herausholen. Jedoch stellte er fest, dass er den Ring nicht mehr fand. Er durchsuchte den Beutel und seine Taschen. Er stand wie versteinert vor dem Gasthof, bis er angesprochen wurde. Erschrocken sah er auf. Seine Geliebte kam gerade vor dem Einkaufen zurück. „Hallo. Was ist los? Hast du dich verlaufen?“ Ohne eine Antwort rannte er weg. „Warte!“, hörte er noch. Kafei rannte nur, bis er am Waschplatz war. Ich Idiot! Ich Idiot! dachte der Junge nur. Er setzte sich auf die Bank. Der Drehorgelspieler setzte sich neben ihn. Spielte mit seinen Kasten einige Lieder. Kafei lächelte. Er mochte es, wenn beim Karneval die Zirkusgruppe kam. Die Schausteller und Musiker gaben immer ihr Bestes. Er hörte der Musik zu. „Jungchen, gefällt dir meine Musik?“ Der Musiker hörte auf. „Ja, ich mag sie. Ich mag es, wenn beim Karneval ihr Schausteller eure Auftritte hinlegt und den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubert.“ Der Musiker lachte. „Dann bist du ein grosser Freund der Auftritte des Karnevals. So jung und schon voller Begeisterung.“ Kafei nickte nur. „Könntest du mir eine Bitte erfüllen? Spiele bitte weiter.“ Der Kuriositätenladenbesitzer sass im Laden. Seine “Kunden“ waren sehr beschäftigt. Durch die vielen Gäste hatten seine Kunden viel zu tun. Jedoch sein Lieblingskunde war schon lange nicht mehr hier. Er putzte eine Kristallkugel. Er sah auf, als die Türe aufging. „Hey, ich habe dich schon lange nicht mehr gesehen. Was hast du so getrieben?“ „Ach, du weisst doch, wie schwierig es ist, etwas zu finden. Aber ich hab da was.“ Der Ladenbesitzer blickte seinen Kunden an. „Was bringst du mir? Etwas Wertvolles?“ Der Kunde lachte. „Hey Coro, du müsstest mich doch kennen. Hier ist das kleine Stückchen.“ Der Kunde zog einen Ring aus seiner Tasche. Der Ladenbesitzer kratzte sich am Kopf. „Ein alter Ring?“ „Schau ihn dir doch genauer an.“ Der Mann sah das Schmuckstück an. Als er das Wappen erkannte, runzelte er die Stirn. „Für das Fundstückchen gebe ich dir 45 Rubine.“ „Was? Für das? Der Ring ist sicher mehr wert.“ „Wo hast du ihn gefunden? Weisst du überhaupt, was das für ein Ring ist?“ „Habe ihn auf der Strasse gefunden. Und was meinst du, was das für ein Ring ist.“ Der Ladenbesitzer zuckte mit den Schultern. „Der ist nichts wert. Du müsstest froh sein, dass ich dir etwas gebe. Ich bin doch nicht eine Mülldeponie.“ „Schon gut. Nimm den Ring und gib mir die Rubine.“ Der Besitzer sah den Ring an. „Ach, ich könnte ihn dem Jungen zurückgeben….“ Lachte dann. „…oder er bekommt ihn erst später zurück.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)