Vampirfluch von Mei2001 (Blutsbande oder fesselnde Magie?) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Erste Begegnung mit einem "Vampir" -------------------------------------------------------- Gehetzt schaute sie sich um. Sie rannte und ihre Schritte trafen dumpf auf den Asphalt. Ihr Atem ging schnell, während sie hinter sich schaute und sich vergewisserte, dass sich hinter ihr nichts mehr befand. Doch sie durfte sich nicht ausruhen. Sie versuchte schon seit einer gefühlten Ewigkeit das Wesen, welches sie verfolgte, abzuschütteln, doch egal was sie tat – er tauchte immer wieder auf.   Mei presste ihre linke Hand auf ihre rechte Taille. Ihre Wund pochte schmerzhaft und blutete stark. Doch sie hatte keine Zeit sich darum zu kümmern – sie musste sich erst in Sicherheit bringen.   Der Gedanke, dass das Wesen dem Geruch ihres Bluts folgte, kam ihr nicht.   Sie stolperte. Irgendjemand hatte einen Schuh in der Seitenstraße liegen lassen und weil sie sich umsah, konnte sie ihm nicht ausweichen. Sie konnte sich gerade noch fangen und rannte weiter – jedenfalls wollte sie das, doch weit kam sie nicht. Das Stolpern hatte sie nur einen Bruchteil eines Momentes gekostet, doch dies war lang genug um, von ihrem Verfolger eingeholt zu werden.   Er streckte die Hand aus und packte die Haare der jungen Frau, die schon seit geraumer Zeit vor ihm weglief. Sie war ein zäher Brocken – doch das gefiel ihm. Vorher noch etwas mit seiner Beute spielen – das steigerte seinen Appetit und hob seine Laune.   Geschockt weiteten sich die Augen der Frau, als sie die Hand spürte, die ihre Haare packte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Verfolger sie so schnell einholen konnte. Doch lange Zeit zum Nachdenken hatte sie nicht, denn er hielt nicht inne, war wohl mittlerweile etwas ungeduldig geworden, riss die junge Frau mit Schwung zur Seite und knallte ihren Kopf gegen die kalte Steinmauer eines Wohngebäudes. Zu seiner Genugtuung stöhnte die Frau schmerzvoll auf. Kurz sah Mei Sterne, die vor ihren Augen tanzten. Benommen realisierte sie, dass ihr Verfolger sie eingeholt und gefangen hatte.   Er nutzte ihre Benommenheit aus, löste seine Hand aus ihren langen schwarzen Haaren und fixierte stattdessen ihre Handgelenke über ihrem Kopf. Mit ein bisschen Kraft war es ihm locker möglich, beide Handgelenke mit seiner rechten Hand zu umklammern.   Seine linke Hand fand wieder den Weg in ihre Haare, nun allerdings leicht seitlich, um ihren Kopf mit einem unsanften Ruck zur Seite zu reißen, was ein unschönes Knacken zur Folge hatte. Mit seinem Körper presste er den der jungen Frau an die Wand und raubte ihr so nicht nur jegliche Bewegungsfreiheit, sondern auch den Atem.   Sie versuchte ein Keuchen zu unterdrücken. Noch immer tanzten vereinzelt Sterne vor ihren Augen und ihre Stirn pochte. Doch der Schmerz rückte rasch in den Hintergrund, als sie ein leises Fauchen hinter sich vernahm.   Voller Vorfreude grinste der Mann diabolisch. Seine Augen leuchteten blutrot, seine spitzen Reißzähne wuchsen. Mit einem genüsslichen Fauchen rammten sich seine Zähne in den unwillentlich entblößten Hals der jungen Frau, die so verzweifelt versucht hatte, vor ihm zu fliehen.   Mei riss ihre Augen entsetzt auf – qualvolle Schmerzen durchzuckten ihren Körper. Es fühlte sich wie eine Mischung aus »am lebendigen Leibe verbrennen« und »vom Blitz getroffen werden« an. Es waren so ziemlich die schlimmsten Schmerzen, die sie jemals gespürt hatte. Sie waren so heftig, dass sie nicht einmal aufschreien könnte, sondern nur einen erstickten Laut herausbrachte.   Er hielt kurz nach seinem ersten Schluck inne, hob leicht den Kopf und grinste. »Hmm, dein Blut war das Gerenne wirklich wert.«, sagte er und stieß erneut seine Zähne in das weiche Fleisch der Frau. Er saugte genüsslich das Blut, welches ihm aus der vorherigen Wunde leicht entgegenspritze.   Ihr Körper zuckte leicht unter den Schmerzen, während Mei spürte, dass sie immer benommener wurde. Sonderte der Vampir etwa eine lähmende Substanz aus oder hatte er sie gar verzaubert?   Die Schmerzen und den stetig steigenden Blutverlust würde sie nicht mehr lange aushalten können. Es fiel ihr schwer sich zu konzentrieren, ihr Gehirn war wie leergefegt. Gepresst atmete sie durch ihren leicht geöffneten Mund, dennoch stieg ihr der Geruch der kalten Steinmauer in die Nase. Es roch feucht, der schwere Geruch von Alkohol, Urin und Kotze hing in der Luft. Unweigerlich nahm sie den Körpergeruch des Vampirs hinter ihr wahr, der muffig, leicht ungewaschen und nach Toilette roch. Zusätzlich wurde die Luft mit dem eisernen Geruch von Meis Blut durchzogen.   »Das wird unbequem.«, grummelte der Mann und ließ die Hände der jungen Frau los, die sogleich kraftlos hinabsanken. Er war sich sicher, dass sie sich nicht mehr wehren würde. Dies wurde noch bestätigt, als er sie an der Schulter packte und zu sich umdrehte. Mit halb geschlossenen Augen und glasigen Blick schien sie durch ihn hindurchzusehen.   Sie atmete schwer, versuchte sich zu erholen, hoffte, dass er jetzt fertig war – doch leider wurde sie enttäuscht. »So ist es doch um einiges einfacher.« Er grinste schadenfroh und fixierte ihre linke Halsseite, die noch unversehrt war. Das konnte er natürlich nicht so lassen – er würde sie verschönern müssen.   Mei realisierte für ihren momentanen Zustand relativ schnell, dass der Vampir noch nicht fertig war, sondern nur ihre Position ändern wollte, um leichter an ihre Haut zu kommen. Er würde sie nicht töten – zumindest nicht gleich. Doch Mei hatte langsam keine Lust mehr, sich von einem solch niederen Wesen anfassen und aussaugen zu lassen. Sie schaffte es, wieder klarer zu werden und musterte den Mann, der auf sie zukam. Er war vollkommen deckungslos, in der Annahme, dass sie sich nicht mehr wehren würde - es nicht mehr konnte.   Das musste sie ausnutzen.   Sie stieß sich von der Wand ab, an der sie noch kurz zuvor gelehnt hatte und schwer nach Luft rang, mobilisierte ihre noch verbliebenen Kräfte und holte Schwung. Ihre mit Stahlkappen versehene Schuhspitze bohrte sich in die ungeschützte linke Seite des Vampirs, der daraufhin einen Schwall Blut spuckte.   Doch sie hatte wohl nicht genug Kraft aufbringen können, denn der Mann taumelte nur leicht, hielt sich die Seite und schaute dann mit wutverzerrtem Gesicht auf. Seine Augen glühten noch mehr und seine Augenbrauen zogen sich noch weiter zusammen – wenn das überhaupt noch möglich war. »Du Miststück!«, fauchte er und ehe sich Mei versah, bohrten sich seine Finger in ihre rechte Seite – genau in ihre schon vorhandene Wunde. Nun war es an ihr, Blut zu spucken und zurückzutaumeln, bis sie gegen die kalte Steinmauer stieß. Höhnisch lachend näherte er sich ihr wieder und staunte einen kurzen Moment, als er den kampflustigen Blick in ihren Augen bemerkte, den sie ihm von unten herauf zuwarf. »Oha. Du willst also wirklich noch kämpfen.«, lachte er und schüttelte ungläubig den Kopf. »Das kann doch nicht dein Ernst sein. Sei doch einsichtig. Du bist meine Beute, also hör auf dich zu wehren.« Siegessicher grinsend näherte er sich wieder der Frau.   Die Frau konzentrierte sich, versuchte die Schmerzen ihres ganzen Körpers auszublenden. Sie hatte ihre Augen leicht geschlossen, bemerkte aber durchaus, dass der Vampir wieder vor ihr stand. Sie öffnete schlagartig die Augen und der Mann hielt überrascht inne, als kaltes Metall seine Stirn berührte. Doch ihm blieb keine Zeit um zu reagieren, denn im selben Moment drückte sie ab und die Munition der Pistole durchschlug seinen Schädelknochen und zerstörte einen erheblichen Teil seines Gehirns.   Auch als Vampir kostetet ein solcher Schuss einige Zeit um verarbeitet und regeneriert zu werden. Er taumelte zurück, sein Kopf flog in den Nacken, als die Waffenmunition ihn traf. Er ärgerte sich, dass er nicht vorher bemerkt hatte, dass die Frau Waffen bei sich trug, doch jetzt war es eh egal. Mit einem schadenfrohen Grinsen wollte er sich aufrichten und der Frau verkünden, dass es ein absolut zweckloses Unterfangen sei, ihn mit Waffen ausschalten zu wollen, doch dazu kam er nicht, denn noch bevor er sich aufrichten konnte, spürte er die heißen, leicht blutverschmierten Hände der Frau, die seinen Kopf fest umschlossen. Mit einem kräftigen Ruck brachte sie sein Genick zum Brechen.   Nun versagte sein Bewegungssystem völlig. Ein zermatschtes Hirnzentrum, dass für Bewegung zuständig war und ein zerstörtes Rückenmark bzw. Wirbelsäule waren selbst für einen Vampir zu viel. Mit einem undefinierbaren Gurgeln ging der Mann zu Boden. Mit schreckgeweiteten Augen blickte er auf die schwer atmende junge Frau, die vor ihm stand, ihren rechten Arm hob und mit ihren Fingern eine Schusswaffe formte. Leise murmelte sie die Worte »Dore nikori fuji Askari!« (Weiche von mir, Vampir!). Ein grünlicher Strahl schoss aus ihrem Finger und traf den noch immer bewegungslosen Vampir am Boden, der daraufhin geräuschlos verschwand. Nur die von ihm ausgespuckte Blutlache auf dem Boden, blieb übrig.   Mei taumelte zurück und rutschte entkräftet an der Steinmauer hinab.    Unter den Illustrationen zu dieser Geschichte oder unter diesem Link ist eine Charakterszene zum Ende dieses Kapitel zu sehen: https://www.animexx.de/fanfiction/autor/817436/392763/#p=fanfic_illus_holder Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)