Vampirfluch von Mei2001 (Blutsbande oder fesselnde Magie?) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2: Noch ein Vampir - Was wollen die denn plötzlich alle? --------------------------------------------------------------------------- Sie schloss kurz die Augen und atmete schwer. Vorsichtig zog sie ihr T-Shirt hoch und begann über die Wunde an der rechten Taille zu streichen. Doch lange war sie nicht ungestört.   Schritte kamen auf die junge Frau zu, die sich hastig erhob und ihre Waffe zückte – bereit erneut abzudrücken. »Whow whow.« Abwehrend hob der Besucher die Hände und grinste dann leicht. »Ich tue dir schon nichts, und selbst wenn ich es wollte -«   So schnell, dass Meis Augen ihm nur schwer folgen konnten, stand er vor ihr und hatte ihr rechtes Handgelenk gepackt. Er drückte fest zu. Es knackte leicht und durch die abgeschnürte Blutzufuhr verkrampfte sich die Hand so, dass ihr die Waffe aus der Hand fiel.   »-mit dieser Waffe kannst du mir nichts anhaben und die gleiche Taktik funktioniert nicht zweimal.« Grinsend hatte er sich ihr bis auf wenige Zentimeter genährt und schaute ihr direkt in die Augen.     Mit verzehrtem Gesicht ließ sie sich wieder an der Wand hinuntergleiten. Der Mann vor ihr war sicherlich kein Mensch. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit gehörte er sogar zur selben Art wie derjenige, den sie erst vor wenigen Minuten losgeworden war.   »Was willst du denn jetzt noch?« Mei wich dem Blick des Vampirs aus, der den Griff um ihr Handgelenk gelockert und sich vor sie hingehockt hatte.   »Tja. Deine Aktion eben hat mein Interesse geweckt. Wobei nicht nur das der Grund war, warum ich hergekommen bin. Du verströmst einen sehr … anregenden Duft«, sagte er und atmete mit leicht geschlossenen Augen tief ein. Unauffällig versuchte Mei sich von dem Mann zu entfernen, jedoch stieß sie gegen die kalte Mauer hinter sich und er hielt noch immer ihr Handgelenk fest.   »Nanana. Schön hierbleiben. Ich will dir helfen.« Sein Blick wanderte zu ihrer blutverschmierten rechten Halsseite. Entsetzt dreht Mei ihren Kopf nach rechts, in dem Versuch den Vampir den Blick auf ihre Wunde zu verwehren. »Kommt gar nicht infrage.« Mit wütendem Blick funkelte sie ihn an.   Leise seufzte er. »Weißt du, das war keine Frage. Aber wenn es dich beruhigt – ich werde dich nicht beißen.« »Als ob.« Ihre Stimme triefte nur so vor Hohn.   »Ich bin anders als das niedere Wesen von eben. Ich kann mich kontrollieren und werde dir nicht wehtuen.«, sagte er mit zum Ende hin gesenkter Stimme, da er sich leicht vorgebeugt hatte und die junge Frau um die Hüften packte. Er setzte sich auf den Boden, ignorierte die Arme, die sich abwehrend gegen seine Brust drückten und zog sie auf seinen Schoß.   »Lass das.«, versuchte Mei sich wenig überzeugend zu verteidigen, wurde allerdings geflissen ignoriert.   Seine rechte Hand vergrub sich in ihren Haaren, während er seinen linken Arm noch immer dazu benutzte, die Frau in seiner Nähe zu behalten. Er bemerkte, dass sich der Atmen der Frau beschleunigte, ihr Puls in die Höhe schoss, wodurch ihre Wunden stärker bluteten.   »Entspann dich.«, flüsterte er nahe ihrem Ohr und zupfte leicht an ihren Haaren, um sie dazu zu bewegen ihm einen besseren Zugang zu ihrer rechten Halsseite zu gewähren.   Tatsächlich gewährte sie ihm dies ­- ließ es zu, jedoch nicht ohne verspannt zu sein. Der Vampir ließ dies unkommentiert. Vielmehr sah er auf die Wunden, die der jungen Frau zugefügt wurden. Selten hatte er solche Brutalität gesehen. Im Normalfall biss man einmal, doch der Vampir hatte ihre ganze Halsseite und Schulter mit Bissen übersäht und oft mehrmals in eine gebissen, wodurch die Wunden größer und leicht ausgefranzt wurden.   Er zögerte kurz, sollte er es wirklich probieren? Doch der Duft war einfach zu verlockend und so atmete er nur einmal tief ein, bevor er seine Zunge langsam überall die Wunden gleiten ließ.   Mei zuckte erschrocken in seinen Armen zusammen, kniff die Augen zusammen und gab einen überraschten Laut von sich. »Wa-Was tust du?« Es fiel ihr schwer, klar zu denken.   Doch der Vampir konnte ihr nicht gleich antworten. Als das Blut seine Zunge benetzte und er es in seinen Mund bekam, überwältigte ihn der Geschmack. Feurige Magie, Unschuld, Süße, Angst, Heilung, Schmerz, Macht. Es war eine seltsame und schwer zu definierende Geschmackspalette. Kurz verlor er seine Kontrolle, seine Augen erstrahlten in einem glühenden blutrot, doch er hatte sich schnell wieder im Griff.   »Ich heile deine Wunden. Und so ist es nun mal am effektivsten.«, erklärte er ihr bereitwillig.   »Du, du willst dich doch nur selbst bereichern.«, keuchte Mei leise, während sie wieder versuchte ihn von sich wegzudrücken.   »Ich würde sagen, dass ist eine Win-Win Situation.« Er begann sein Vorhaben weiterzuführen. Langsam leckte er das Blut von ihrer Haut, über ihre Wunden und schloss sie damit langsam. »Mach ich dich nervös?« Verschmitzt grinste er sie an. »Dein Puls ist noch immer beschleunigt, du zitterst und deine Wangen sind rot – nur wenn du fragen wolltest, wie ich darauf komme.«   Vorsichtig hackte er seinen Zeigefinger in den Kragen ihres Oberteils und zog es leicht über ihre rechte Schulter um noch besser an sie heranzukommen. »Und nein, ich erwarte keine Antwort. Das war eine rhetorische Frage.«, murmelte er dicht an ihrer Haut und bemerkte mit Genugtuung, dass sich eine leichte Gänsehaut dort bildete, wo sein warmer Atem ihre Haut traf.   Mei war irritiert. Und das in sämtlichen Punkten. Was war in sie gefahren, dass sie einem Mann überhaupt erlaubte, sich ihr zu nähern und dann auch noch auf diese Weise? Noch nie hatte sie so etwas gefühlt – und das wollte sie auch nicht. Warum also hatte sie es diesem Mann erlaubt und warum lösten seine Berührungen ein solch seltsames Gefühl bei ihr aus?      Ohne es wirklich zu realisieren, hatte er begonnen mit seinen Fingern durch ihre Haare zu fahren und sie durch seine Finger gleiten zu lassen. Ihre Arme drückten nicht mehr gegen ihn, ihre Hände hielten sich an seinem T-Shirt fest. Sanft gab er ihr einen kleinen Kuss unters Ohr und zog eine Spur bis nach vorne.     Meis Kopf war in den Nacken gefallen, nur gestützt von seiner Hand. Ihr Hirn hatte ausgesetzt. Ob es an den vorhergegangenen Schmerzen, dem Blutverlust oder dem Mann lag, vermochte sie nicht zu sagen. Wobei es wahrscheinlich alles zusammen war. Konnte sie es auf die momentanen Umstände schieben, dass sie einem völlig fremden Mann mit gefährlichen Reißzähnen ihren Hals schutzlos darbot?   Er platzierte einen Kuss und bemerkte wieder, wie die junge Frau leicht zusammenzuckte und ihre Finger sich stärker in sein Shirt krallten. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er atmete leicht gegen die empfindliche Haut an ihrem Hals. Die Frau gab leise Geräusche von sich, als er mit seiner Zunge der Blutspur folgte, die von ihrem Blutspucken übriggeblieben war. Sanft hauchte er abschließend einen Kuss an ihren linken Mundwinkel und zog sich dann zurück. Amüsiert betrachtete er die Frau, die scheinbar mit gesenktem Blick versuchte wieder Herr über ihren Körper zu werden. Noch immer atmete sie schnell und ihre Wangen wiesen einen süßen Rotschimmer auf.   Mei hob ihren Blick. »Ich glaube, ich brauche eine Pause.« Ihre Stimme war nicht mehr als ein angestrengtes Flüstern. Ihr war Schwindelig geworden. Anscheinend waren die letzten Ereignisse zu viel für ihren Körper. Langsam wurde ihr schwarz vor den Augen. Bevor sie vollständig ohnmächtig wurde, fragte sie sich noch kurz, ob es wirklich so gut war, in der Gegenwart des Mannes ohnmächtig zu werden, der sie so aus der Bahn warf, doch bevor sie eine Antwort finden konnte, empfing sie vollkommene Schwärze.   Überrascht hielt er die ohnmächtige Frau in seinen Armen. Ihr Kopf war auf seine linke Schulter gefallen und er spürte ihre Wärme an seiner Haut. Er brauchte noch einen kleinen Moment, um die Situation zu begreifen, doch dann lachte er leise. Irgendwie war das alles ziemlich surreal.   Er passte auf, dass die Frau nicht auf den Boden rutschte, während er sie näher an sich heranzog. Mit einem Arm unter ihrem Hintern schob er die Frau über seine Schulter und stand dann auf. Er hielt ihre Beine fest, drehte sich um und ging mit der ohnmächtigen Frau davon. Niemals würde er sie einfach in der Gasse liegen lassen. 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