Eclipse † Prequel von Jayle (Wie alles seinen Anfang nahm....) ================================================================================ 01. Kapitel ----------- Im Jahre 2683 streifte die Erde ein Meteorit. Niemand erwartete es – zumindest nicht offiziell, jedoch traten ungeahnte folgen auf.   Die Erdplatten verschoben sich. Viele Menschen kamen dadurch ums Leben. Unwetter und Naturkatastrophen suchten die Erde heim.   Doch das war bei weitem nicht alles. Bis heute wusste niemand, was das eigentlich für ein Meteorit gewesen war. Jedoch erweckten dessen Kräfte Wesen zum Leben, von denen die Menschen dachten, sie seien der Fantasie irgendwelcher Autoren entsprungen.   Die Gene einiger Menschen veränderten sich – wodurch sie zu dem wurden, was den Menschen als Blutsauger – oder auch Vampiren bekannt war. Andere wiederum erhielten magische Kräfte. Und wieder Andere bekamen die Fähigkeit, einen Drachen zu beschwören. Genannt wurden sie Drachenmenschen und waren die Erzfeinde der Vampire, da sie Kräftemäßig gleich auflagen.   Jedoch veränderten sich nicht nur die Gene der Menschen. Auch die Tierwelt war betroffen, wodurch dämonische Wesen entstanden. Die einen Zahm – die Anderen darauf aus, Verwüstung anzurichten.   Die Erdplatten, die sich beim streifen des Meteoriten verschoben, bildeten nun einen großen Kontinent. Lediglich der Nord- und Südpol bewegten sich nicht von der Stelle. Jedoch konnten auf diesen nur noch Lebewesen überleben, die unmenschliche Minusgrade überlebten.   Im Laufe der letzten Jahrhunderte, bekriegten sich die neu entstandenen Rassen. Viele fanden den Krieg sinnlos, da er nur unnötig viele Leben kostete, jedoch war das den führenden Vampirclans gleichgültig. Die Drachenmenschen waren – zu aller Überraschung, ein sehr friedliches Volk. Dennoch mischten sie sich letztlich in den großen Kampf ein und wurden – bis auf ein paar Wenige – ausgelöscht.   Es war unklar, wie es den Vampiren gelang, die mächtigen Drachenmenschen, auf ein paar Wenige zu reduzieren.   Im Jahre 3400 begann schließlich die ‚Herrschaft‘ der Vampire.   [LEFT]Frühjahr 3400. Am Rande eines Dorfes, das sich am Grenzland zwischen Westen und Norden befand.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Eine junge Frau, mit glatten und weißen Haaren – die ihr bis zu ihrer Brust reichten und zum Schluss leicht wellten – wischte sich etwas Schweiß von der Stirn.[/LEFT] [LEFT]Im Augenwinkel bemerkte sie einen kleinen Teil ihres Drachenmals, der unter ihrer kurzen Hose – auf dem rechten Oberschenkel – hervorblitzte. Schnell zupfte sie den Stoff wieder zurecht und seufzte tief. Anschließend ließ sie ihre blutroten Augen über ihre Umgebung schweifen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Vereinzeln standen Holzhäuser, in weiten Abständen zueinander. Es war ein kleines Dorf, dass sie vor knapp zwei Jahren, mit ihrem kürzlich verstorbenen, älteren Bruder aufbaute. Dort lebten alle möglichen Wesen. Sie machten keinen Unterschied zwischen ihnen. Was in dieser Zeit so selten war, wie Gold in einem Fluss zu finden.[/LEFT] [LEFT]Man könnte sie auch als Flüchtlinge der momentan aufkeimenden Wirtschaft bezeichnen. Die Vampire waren dabei die Macht an sich zu reißen und derzeit wurden Clanoberhäupter, für die verschiedenen Himmelrichtungen ausgewählt – soweit sie wusste. Schließlich sollten diese selbst geheim bleiben. Den Sinn dahinter verstand sie zwar nicht, aber es war ihr auch gleich. Die Vampiren taten ohnehin, was sie wollten – wie sie es wollten. Ohne Rücksicht auf Verluste.[/LEFT] [LEFT]So wie ihr Clan, der bis auf sie selbst, vollkommen ausgelöscht wurde….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie schloss ihre Augen und öffnete sie schlagartig, als ihr wortwörtlich, jemand vor die Füße fiel oder viel mehr aus dem Gestrüpp neben ihr herauspurzelte. Sie zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe »Was in aller Welt….« Wo kam dieser Typ so plötzlich her? Und weshalb lag er auf dem Bauch, alle Viere von sich gestreckt?[/LEFT] [LEFT]Sie hockte sich neben ihn und beäugte ihn genauer. Er sah aus, als hätte er eine lange, beschwerliche Reise hinter sich. Allerdings zeigte ihr seine Kleidung, dass er adelig war.[/LEFT] [LEFT]Seine grünen Haare, lagen zerzaust und kraus über seinem Körper. Sie dürften ihm beinahe bis zur Mitte seines Oberkörpers reichen.[/LEFT] [LEFT]»Hey, hier und jetzt wird nicht geschlafen.«[/LEFT] [LEFT]Sie legte sachte eine Hand an seine Schulter und drehte ihn anhand dieser vorsichtig auf den Rücken. Ihre Augen ruhten auf seinem Gesicht. Es war von vielen, kleinen Kratzern gezeichnet. Scheinbar rannte dieser junge Mann eilig durch den Wald. Wie jemand, der auf der Flucht war.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Allerdings beschlich sie ein ungutes Gefühl, weshalb sie die Farben seiner Augen überprüfte und deren Lider sachte nach oben zog.[/LEFT] [LEFT]»Verschiedenfarbige Augen. Wie ich befürchtet habe. Er ist ein Reinblüter.«[/LEFT] [LEFT]Sie verzog ihr Gesicht verärgert. Von den Vampiren empfand sie diese als am schlimmsten. Die Reinblüter glaubten, sich alles erlauben zu können.[/LEFT] [LEFT]Ihre blutroten Augen bekamen einen traurigen Schimmer.[/LEFT] [LEFT]Am liebsten würde sie diesen Kerl einfach liegen lassen. Aber er meinte, halb auf ihrem Feld, ein Nickerchen machen zu müssen. Das war nicht nur nicht gut für ihre Ernte…[/LEFT] [LEFT]Und ihn zurück in den Wald zu schieben, kam ihr auch falsch vor. Denn sollte er tatsächlich ein Flüchtiger sein….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie schnalzte verärgert. »Ach, verdammt!« Anschließend hievte sie seinen Arm über ihre Schulter und schleppte ihn auf diese Weise in ihr kleines Holzhäuschen. Dort verfrachtete sie ihn vorerst in dem ehemaligen Bett ihres verstorbenen Bruders.[/LEFT] [LEFT]Sie musterte den Reinblüter fraglich »Aya….was hast du dir da nur ins Haus geschleppt? Mit deinen vierundzwanzig Drachenmenschenjahren solltest du es doch besser wissen. Sind immerhin sechsundsechzig Menschenjahre….«[/LEFT] [LEFT]Bei sowohl Drachenmenschen, wie auch Vampiren, alterten sie ab dem einundzwanzigsten Lebensjahr erst alle fünfzehn Jahre weiter. Zweitere wurden sogar erst mit siebenundzwanzig, also hundertelf Menschenjahren, fruchtbar.[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter vor ihr, sollte ungefähr diesem Alter entsprechen. Nicht, dass es sie interessierte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie machte auf ihrem Absatz kehrt und verschwand durch den Türrahmen – dessen Tür fehlte – aus dem Zimmer. Die Türen in ihrem Haus, wurden bei dem letzten Angriff zerstört. Nur die Tür von ihrer kleinen Toilette und dem Eingang blieb verschont. Immerhin etwas….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya stoppte vor ihrer Küchentheke, die nicht breiter, wie knapp sechzig Zentimeter war. Sie überlegte kurz, woraufhin sie nach einem Glas, sowie Messer griff und sich ohne zu zögern in die Handfläche schnitt. Das herausquellende Blut des Schnittes, ließ sie in das Glas tropfen, bis es circa halb gefüllt war. Danach griff sie nach einem Tuch und stoppte damit die Blutung, indem sie es in ihrer linken Hand zusammen presste.[/LEFT] [LEFT]Ihre Augen ließ sie derweil auf dem blutgefüllten Glas ruhen.[/LEFT] [LEFT]Diese Menge sollte locker ausreichen, um vorerst den Blutdurst des Reinblüters zu stillen, dessen Kratzer und eventuellen anderen Verletzungen zu heilen.[/LEFT] [LEFT]Sie verengte ihre Augen. Menschen- oder Tierblut würde in der Menge dafür nicht ausreichen. Menschenblut ließ die Verletzungen von Vampiren zwar schneller heilen – aber gegen Drachenmenschenblut war das gar nichts.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nach ein paar Minuten, verband sie ihre Hand, schnappte sich das Glas und stellte es auf den Nachttisch, welcher neben dem Bett stand, in dem dieser Reinblüter momentan vor sich hin schlummerte.[/LEFT] [LEFT]Sie runzelte ihre Stirn. Wie erschöpft musste dieser Kerl sein, wenn ihn sogar der Geruch von frischem Blut kalt ließ?[/LEFT] [LEFT]Sie beugte sich etwas zu ihm herunter und pikte mit ihrem Zeigefinger, gegen seine Wange »Aufstehen. Hier wird jetzt nicht friedlich geschlafen.« Seufzend schloss sie ihre Augen. Was hatte sie nur erwartet?[/LEFT] [LEFT]Doch sie riss ihre Augen schlagartig wieder auf und starrte somit in ein nachtblaues und grasgrünes Auge – welche sie ebenso verwirrt und geschockt musterten. Sie stolperte reflexartig ein paar Schritte zurück.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter erhob sich, allerdings zu schnell, wie er schmerzhaft feststellen musste. Er kniff ein Augen zusammen und gab ein entsprechendes Geräusch von sich. Anschließend richtete er seine Aufmerksamkeit unsicher auf Aya, welche diesen Blick gleichermaßen erwiderte.[/LEFT] [LEFT]Als ihr auffiel, dass sie sich anstarrten, wandte sie ihren Blick trotzig und verlegen zur Seite. Zudem stemmte sie eine Hand an ihre Hüfte. »Bist du also auch endlich wach? Wenn du das nächste mal schlafen willst, tu das bitte nicht auf meinem Feld.«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene blinzelte verdutzt, ehe er sich unschuldig lächelnd, am Hinterkopf kratzte »Verzeiht. Aber ich habe eine lange Reise hinter mir…..glaube ich zumindest. Auf jeden Fall überkam mich plötzlich diese starke Müdigkeit.«[/LEFT] [LEFT]»Und dann bist du einfach umgefallen?«, hob Aya skeptisch ihre Augenbraue – welche jedoch schnell wieder sank »Warte...du glaubst?«[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter nickte, wobei er erneut lächelte »Ich erinnere mich nicht mehr.«[/LEFT] [LEFT]»Hast du etwa alles vergessen? Woher du kommst? Wer du bist?«[/LEFT] [LEFT]»Nein. Meinen Namen kenne ich. Ebenso wie die Geschichte dieser Welt. Aber alles andere….«[/LEFT] [LEFT]Aya beäugte den Reinblüter mit Skepsis. Sollte sie ihm das glauben? Oder war das wieder ein Trick dieser Vampire?[/LEFT] [LEFT]Eines stand auf jeden Fall fest. Blutrünstig war dieser Typ nicht. Er hatte das Glas, mit ihrem Blut, nicht mal angesehen. Seine Augen wirkten ebenso wenig wie die, eines ‚normalen‘ Reinblüters….sie hatten irgendwie etwas sanftes an sich. Solch einen Blick hatte sie bei einem Reinblüter zuvor noch nie gesehen.[/LEFT] [LEFT]Wer war dieser Kerl?[/LEFT] [LEFT]Er wirkte so vollkommen anders wie all die Vampire, die sie kannte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie hielt kurz inne. »Das mit deinem Gedächtnisverlust tut mir leid.« Sie deutete auf das Glas »Trink das am besten erst einmal aus, danach wird es dir besser gehen.«[/LEFT] [LEFT]Der Angesprochene sah zu dem Glas, wie ihm gezeigt wurde. Er betrachtete es einen Augenblick lang schweigend. »Seid Ihr sicher? Es war nicht meine Absicht, dass Ihr Euch für mich verletzt.« Erneut richtete er seine Augen auf die Jüngere.[/LEFT] [LEFT]Jene sah erstaunt zu ihm – konnte sich jedoch ein belustigtes Schmunzeln nicht verkneifen. Eine Tatsache, die ihn sichtlich verwirrte.[/LEFT] [LEFT]»Was bist du bitte für ein Reinblüter? Ich habe es noch nie erlebt, dass euch derartige Dinge interessieren.«[/LEFT] [LEFT]»Ist es denn falsch, andere Lebewesen zu respektieren?«[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya weitete ihre Augen. Hatte sie sich verhört?[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter zog verzweifelt seine Augenbrauen zusammen und lächelte weiterhin »Habe ich etwas komisches gesagt? Verzeiht.«[/LEFT] [LEFT]Aya massierte sich ihre Nasenflügel, ehe sie seufzend lächelte. Das konnte doch nicht wahr sein. War der Typ wirklich ein Reinblüter?[/LEFT] [LEFT]Sie rechnete ja mit vielem.[/LEFT] [LEFT]Das sie sich gegen ein blutrünstigen Vampir durchsetzen müsse.[/LEFT] [LEFT]Sich einen ungehobelten Mistkerl ins Haus holte – oder vielleicht sogar in eine Falle der Reinblüter tappte.[/LEFT] [LEFT]Aber DAS erwartete sie sicher nicht.[/LEFT] [LEFT]Schon alleine wegen seines zerstreuten, verdreckten und krausen Aussehens, konnte sie ihn nicht ernst nehmen. Seine Art machte diesen Eindruck nicht besser.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie lachte ironisch auf. Ob das Schicksal ihr nun doch einen Streich spielen wollte? Sie hasste Reinblüter, weil diese ihr ihre Familie nahmen.[/LEFT] [LEFT]Und nun tauchte dieser Kerl auf und schmiss ihr gesamtes Weltbild über Reinblüter über den Haufen. Warum musste er auch ausgerechnet ihr vor die Füße fallen?[/LEFT] [LEFT]Sie schmunzele »Entweder bist du ein hervorragender Schauspieler, oder miserabler Reinblüter.« Nachdem sie das sagte, ging sie zwei Schritte auf ihn zu, nahm das Glas in die Hand und reichte es ihm. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Es war ehrlich und diese Tatsache überraschte sie selbst am meisten. Immerhin wusste sie nicht mehr, wann sie das letzte mal auf diese Weise lächelte.[/LEFT] [LEFT]»Trink. Es wäre schade drum.«[/LEFT] [LEFT]Scheinbar bemerkte nun auch der Reinblüter, dass sie es ehrlich meinte, lächelte erneut und nahm das Glas dankend entgegen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Wenn du es ausgetrunken hast und dich besser fühlst, solltest du baden gehen. Du bist vollkommen verdreckt. Ich werde das Wasser aufheizen.« Aya wollte gerade gehen, da wurde sie angesprochen.[/LEFT] [LEFT]»Entschuldigt, dass ich Euch so viele Umstände bereite. Auch das Bett habe ich total verschmutzt. Bitte sagt mir, wie ich mich revanchieren kann.«[/LEFT] [LEFT]Die junge Frau erwiderte den Blick des Älteren. Seine verschieden farbigen Augen wirkten ruhig – jedoch fokussierten diese sie förmlich. Ein heißeres Lachen trat über ihre Lippen, welches im Unterton verzweifelt klang. »Das gibt es doch nicht…. Werde erst einmal wieder fit. Dann überlege ich mir etwas.«[/LEFT] [LEFT]Der Reinblüter lächelte erleichtert »In Ordnung.« Danach blinzelte er plötzlich und sah zerstreut zu ihr »Verzeiht, wo sind meine Manieren? Zumindest meinen Namen sollte ich Euch verraten. Wenn es schon das Einzige ist, an das ich mich erinnere.«[/LEFT] [LEFT]Aya schmunzelte »Schon gut. Immer mit der Ruhe. Du brauchst mir gegenüber nicht so förmlich zu sein. Ich bin schließlich nichts weiter….als eine junge Frau, die alleine in einem versteckten Dorf lebt.« Sie musste aufpassen. Beinahe wäre ihr ihre wahre Identität heraus gerutscht. Kein Wunder also, dass der Reinblüter sie nun musterte – bei diesem merkwürdigen Hänger. Sie hoffte nur, er ging nicht weiter darauf ein.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Die Mundwinkel des Reinblüters wurden von seinem üblichen, freundlichen Lächeln geziert »Kein Wesen ist wertlos. Jeder sollte mit Respekt behandelt werden.«[/LEFT] [LEFT]Aya war sich sicher, dass er es verbergen wollte, aber seine Mimik wirkte kurz nachdenklich und besorgt. Dennoch lächelte er schlagartig wieder. Komischer Kauz….[/LEFT] [LEFT]»Mein Name lautet Ren von Hagedorn. Es freut mich sehr, Euch….dich kennen zu lernen.«[/LEFT] [LEFT]Aya hob belustigt eine Augenbraue »Ich bin noch nicht sicher, ob ich diese Freude teile. Aber ich bin Aya. Aya Feeney.«[/LEFT] 02. Kapitel ----------- [LEFT]Aya wusste nicht recht, ob es eine gute Idee gewesen war, diesen merkwürdigen Reinblüter bei sich aufzunehmen. Wenn auch nur vorübergehend.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Seit einer Woche stiftete er nun schon Chaos in ihrem kleinen Häuschen.[/LEFT] [LEFT]Zuerst versuchte er neue Türen zu beschaffen und in die leeren Türrahmen einzuhängen. Leider lief das nicht ganz so ab, wie es sollte und Ren begrub sich selbst unter einer der Holztüren. Dafür bekam er einen satten Tadel von Aya – ebenso wie eine Beule am Kopf.[/LEFT] [LEFT]Natürlich hätte Aya dem Kerl ihr Blut geben können, damit die Beule verschwand, jedoch war sie der Ansicht, dass ihm das ganz recht geschah. Ganz zu schweigen davon, hinterließ dieser unbeholfene Reinblüter jeden Tag ein riesiges Chaos. Und wer durfte es dann aufräumen? Mit Sicherheit nicht dieser Chaot.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Zudem fiel ihr auf, wie bedacht Ren darauf war, sein rechtes Auge hinter seinen Haaren zu verbergen. Sie fragte sich, was es damit auf sich haben könnte? Warum versteckte er sein nachtblaues Auge?[/LEFT] [LEFT]Immer wenn sie auf dieses Thema zu sprechen kommen wollte, blockte er auf seine freundliche Art und Weise ab.[/LEFT] [LEFT]Auch saß er oft Nachts draußen, an ihren Holzzaun gelehnt und betrachtete sehnsüchtig die Sterne am Himmel. Es kam ihr beinahe so vor, als Suche er etwas oder jemanden am Himmelszelt. Aber darauf ging er ebenfalls nicht weiter ein, wenn sie ihn ansprach.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya seufzte schwer, da sie gerade erneut dabei war, das Chaos im Häuschen zu bereinigen. Sie räumte ein paar Dinge in eine Kommode, da stach ihr seitlich etwas ins Auge, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richtete. Sie ging ein paar Schritte auf die Ablage zu und betrachtete das Blatt Papier, welches darauf lag. Ihre Augen wurden etwas größer. Dort lag eine wundervolle Skizze von dem Blumenbeet, dass sie hegte und pflegte. Sie wusste nicht, dass Ren so künstlerisch begabt war.[/LEFT] [LEFT]Sie nahm die Skizze in die Hand und seufzte ironisch »Er ist der größte Chaot den ich kenne, aber das kann er.« Sie stemmte ihre freie Hand an ihre Hüfte »Aber wenn er künstlerisch begabt ist, warum läuft er dann manchmal herum wie ein Clown? Modegeschmack ist da null vorhanden.« Häufig kam sie sich vor, als hätte sie sich ein kleines Kind ins Haus geholt. Vermutlich entging ihr deshalb oft, dass sie es mit einem jungen Mann zu tun hatte. Eine Tatsache, die sie in der letzten Woche schon häufiger in unangenehme Situationen brachte...[/LEFT] [LEFT]Sie betrachtete die Zeichnung noch einen Moment, ehe sie sie in den Rahmen eines anderen Bildes steckte und ihre Aufräumarbeiten fortsetzte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ren betrat das Häuschen und sah Aya im Wohnraum auf der Couch sitzend, ein Buch lesend. Er lächelte ihr freundlich entgegen »Guten Abend.«[/LEFT] [LEFT]Aya hob ihren Blick, während ein verhaltenes Lächeln ihre Mundwinkel zierte »Hey….erzählst du mir heute, wo du dich den ganzen Tag herumgetrieben hast?«[/LEFT] [LEFT]»Ich finde es erstaunlich, wie viele verschiedene Personen in diesem kleinen, versteckten Dörfchen leben.«, lenkte Ren gekonnt vom Thema ab, was Aya natürlich nicht entging. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Zeilen ihres Buches »Deine heutige Blutration steht auf der Ablage in der Küche. Es ist Rinderblut.«[/LEFT] [LEFT]»Vielen Dank.«, lächelte Ren anerkennend und verschwand daraufhin im besagten Raum, wobei er von Ayas Augen verfolgt wurde.[/LEFT] [LEFT]Wieder einmal, war der Chaot vollkommen verdreckt. Was trieb er nur den ganzen Tag? Und weshalb erzählte er ihr nichts davon? Warum interessierte sie überhaupt, was dieser Reinblüter den Tag über tat?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie hörte, wie seine Schritte auf dem kleinen Flur stoppten. Sie glaubte, dass es genau die Stelle war, an der sie seine Skizze zuvor fand. Ob es ihn störte, dass sie diese in den Rahmen schob?[/LEFT] [LEFT]Sie blickte von ihrem Buch auf und wartete auf eine Reaktion. Aber es geschah nichts weiter. Sie hörte wenig später lediglich seine Schritte, die von ihr wegführten. Was sollte sie nun davon halten?[/LEFT] [LEFT]Sie seufzte schwermütig. Sie verstand diesen Kerl nicht. Wie konnte ein Mann nur so kompliziert sein? Nie wusste man, was wirklich in dem Kopf dieses Chaoten vorging. Oft ließ er sie einfach mit irgendwelchen unwillkürlichen Aussagen in der Luft hängen.[/LEFT] [LEFT]Frustriert widmete sie sich wieder ihrem Buch. Sollte dieser Reinblüter doch machen was er wollte. Irgendwann verschwand er ohnehin wieder, was interessierte es sie also? Es war ja nicht so, das sie befreundet waren oder dergleichen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya zuckte unentspannt mit ihrer Augenbraue. Das konnte doch wohl nicht wahr sein…. Sie klappte ihr Buch zu und legte es auf den Beistelltisch neben der Couch. Anschließend erhob sie sich und rannte nachdenklich vor der Couch auf und ab. Es ging ihr unfassbar auf die Nerven, dass dieser Kerl in letzter Zeit so häufig ihre Gedanken bestimmte. Sie raufte sich ihre Haare, nur um sie daraufhin murrend wieder zu richten.[/LEFT] [LEFT]»Stimmt etwas nicht?«[/LEFT] [LEFT]Aya fuhr heftig zusammen, als sie Rens Anwesenheit auf einmal hinter sich bemerkte. Sofort drehte sie sich verärgert zu dem Älteren um, der ein paar Meter hinter ihr stand, aber inzwischen wieder sauber war.[/LEFT] [LEFT]»Wie oft noch, schleiche dich nicht so an! Irgendwann sterbe ich noch an einem Herzinfarkt!« Sie hielt inne und musterte ihn skeptisch »Du trägst das Shirt verkehrt herum, Ren. Außerdem tropfst du mit deinen nassen Haaren den ganzen Boden voll.«[/LEFT] [LEFT]Ren sah an sich herunter »Oh. Verzeih. Aber ich habe mir sorgen gemacht, weil du die ganze Zeit so geflucht hast.«[/LEFT] [LEFT]Aya blinzelte verlegen. Das hatte er gehört? Warum mussten Reinblüter auch so scharfe Sinne besitzen!? Sie zog verzweifelt ihre Augenbrauen zusammen und lächelte ironisch »Was sollt´s. Wir sollten uns um deine nassen Haare kümmern. Setzt dich auf den Stuhl.« Sie deutete auf den Holzstuhl, vor dem kleinen Tisch im Wohnraum, der auch als Esstisch diente.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ohne etwas zu erwidern, tat Ren, was ihm gesagt wurde und setzte sich auf den Stuhl. Aya kam mit einem Handtuch, Bürste und Haargummis bewaffnet wieder und begann seine Haare zu trocknen. »Das brauchst du wirklich nicht zu machen, ich könnte auch selbst...«[/LEFT] [LEFT]»Schon gut. Wenn ich es mache weis ich, dass es nicht im Chaos endet.« Nachdem sie seine Haare zu ende trocken rubbelte, bürstete sie die widerspenstigen, welligen, grünen Haare. Leider neigten diese dazu, zu machen, was sie wollten. Deshalb war sie schon beinahe stolz auf sich, als sie die Haare in einem Pferdeschwanz gebändigt hatte. Auch den Pony, welchen Ren immer vor seinem Augen hängen ließ, verstaute sie in diesem Zopf.[/LEFT] [LEFT]Sie betrachtete den Reinblüter fraglich, als er die Haare dennoch wieder vor sein rechtes Auge zupfte. Sie seufzte, ging um ihn herum und sah zu ihm herunter, weshalb ihre Blutroten Augen, auf sein Grasgrünes trafen. Anschließend beugte sie sich zu ihm vor, wobei sie sich mit einer Hand an ihrem Oberschenkel abstützte. Mit der Anderen strich sie behutsam, schon beinahe liebevoll, die Haarsträhnen vor seinem nachtblauen Auge zur Seite und hinter sein Ohr. »Was hast du nur gegen dieses Auge, Ren?« Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen »Ich finde es wirklich schön. Es ist genauso außergewöhnlich, wie deine Haarfarbe. So ein tiefes blau.« Erst nachdem sie diese Worte von sich gab, wurde ihr bewusst, was sie da eigentlich sagte. Sie spürte, wie ihre Wangen warm wurden und wandte ihren Blick schnell von dem des Älteren ab, der jenen bis eben erwiderte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Danke. Aber das ist eine jahrelange Angewohnheit von mir.«, lächelte Ren ruhig.[/LEFT] [LEFT]Aya beschloss nun doch wieder zu ihm zu sehen. Seine Stimme wirkte gerade irgendwie traurig. »Angewohnheit? Warum?«[/LEFT] [LEFT]»Das….weiß ich nicht mehr.«, meinte er und erhob sich von dem Stuhl, weshalb er wieder über einen Kopf größer war, als die Jüngere. »Danke fürs Haare machen.«, lächelte er weiter und ging an ihr vorbei, nach draußen. Wie jede Nacht.[/LEFT] [LEFT]Aya sah ihm nach, wobei Sorge in ihr aufkeimte. Etwas, das ihr gar nicht gefiel. Schließlich hatte sie nicht vor, diesen Reinblüter in ihr Herz zu schließen. Und sie glaubte, dass er das wusste. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ein Bild von ihrem verstorbenen Bruder. Was würde Aaron ihr wohl in dieser Situation raten? Sie lächelte bitter. So wie sie ihn kannte, wahrscheinlich das sie nicht auf ihren Kopf, sondern ihr Herz hören sollte. Denn obwohl Ren nicht viel über sich sprach, wusste sie inzwischen, dass das mit der Amnesie nicht ganz der Wahrheit entsprechen konnte. Aber warum behauptete er das?[/LEFT] [LEFT]Sie schmunzelte »Nagut, okay. Mein Helfersyndrom schlägt scheinbar wieder zu. Zumindest würdest du das jetzt sicher sagen, Aaron.« Sie schnappte sich eines der übrig gebliebenen Haargummis und wickelte ihre Haare zu einem lockeren Dutt.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie sah sich noch einmal kurz in dem Häuschen um, ehe sie das Licht ausmachte und Ren nach draußen folgte. Wie immer lehnte er an ihrem Holzzaun und sah zum Nachthimmel empor. Da sie momentan Sommer hatten, konnte man auch Nachts raus, ohne zu frieren. Sie ging auf Ren zu und griff beim vorbeigehen nonchalant nach seiner Hand, woraufhin sie ihn hinter sich herzog. Der Reinblüter stolperte kurz und betrachtete den Rücken der Jüngeren überrascht »Was ist los?«[/LEFT] [LEFT]»Ich werde dir jetzt etwas zeigen. Vielleicht kann ich dir damit ja endlich ein paar ehrliche Worte entlocken. Denn auf Dauer werden wir so nicht weiter kommen.«, entgegnete Aya, blickte aber weiterhin geradeaus. »Ich habe inzwischen begriffen, dass du mit den anderen Reinblütern nichts gemein hast. Und auch, wenn ich es ungern zugebe, sehe ich ein, dass du es scheinbar auch nicht leicht in deinem Leben hattest.« Sie spürte deutlich den beharrlichen Blick des Älteren auf ihrem Rücken. Und sie fluchte innerlich, weil es sie nervös machte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ….. [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nach einigen Minuten kamen die Beiden zum stehen. Vor ihnen erstreckte sich eine Blumenwiese, die mit einem Abhang endete. Über den Blumen schwebten viele kleine Lichter und führten Tänzchen auf.[/LEFT] [LEFT]»Hier war ich oft mit meinem Bruder. Aaron brachte mich immer her, wenn es mir nicht gut ging. Er sagte, jedes der Glühwürmchen steht für die Hoffnung einer Person.« Aya lächelte »Und es sind im laufe der letzten Monate tatsächlich mehr geworden.«[/LEFT] [LEFT]Ren richtete seinen Blick warm von der Wiese, auf Aya neben sich »Dein Bruder schien eine sehr weise Person gewesen zu sein.«[/LEFT] [LEFT]Die Angesprochene lachte heißer »So würde ich das jetzt nicht sagen. Er war ziemlich stur und ließ sich nichts vorschreiben. Aber er war auch sehr mächtig. Er wusste was er wollte und handelte dementsprechend.« Sie zog ihre Hand von Rens zurück und ging ein paar Schritte über die Blumenwiese. »Seine letzten Worte an mich waren, dass ich nicht sterben dürfte und auf jeden Fall am Leben bleiben solle. Und obwohl er dem Tode nahe war, strahlten seine Augen eine Entschlossenheit aus, die mir beinahe unheimlich war. Bis heute verstehe ich nicht, warum er einfach vor den Angriff gesprungen ist, der mir galt. Ich bin immer noch der Meinung, dass sein Leben wertvoller für diese Welt wäre, als das meine.« Zwei Glühwürmchen tänzelten um ihre Hand, welche sie lächelnd dabei beobachtete.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ren hörte ihr schweigend zu. Aus den zwei Glühwürmchen wurden immer mehr, die um Aya herum schwebten. Scheinbar fühlten die kleinen Wesen sich bei der jungen Frau wohl. Und sie schien sich auch sichtlich darüber zu freuen, was ihm ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Vielleicht war es die Ausstrahlung und das Wesen Ayas, was die Glühwürmchen anzog. Er könnte sich das zumindest gut vorstellen. Sie war immerhin eine Kämpferin und besaß gleichermaßen ein großes Herz, obwohl sie das vermutlich niemals zugeben würde. Alleine, dass sie ihn bei sich aufnahm, obwohl sie Reinblüter und Vampire im allgemeinen hasste. Gerechtfertigt, wie er in der letzten Woche erfuhr. Immerhin wurde ihr großer Bruder von Reinblütern umgebracht.[/LEFT] [LEFT]Er verengte seine Augen, während er sie weiter beobachtete. Schon als er sie nach seinem erwachen sah, wusste er, dass sie eine besondere, junge Frau war. Jeder Andere hätte ihn seinem Schicksal überlassen. Doch sie nahm ihn trotz ihrer Verachtung bei sich auf.[/LEFT] [LEFT]Und das ehrliche Lächeln, welches sie ihm hin und wieder schenkte, verursachte jedes mal aufs neue, eine angenehme Wärme in seiner Brust. Nach seinem Vater war sie die Erste und Einzige, die ihm so entgegen trat.[/LEFT] [LEFT]Aber genau dort lag das Problem. Er konnte und wollte sie nicht in seine Angelegenheiten mit hinein ziehen. Das verdiente sie nicht. Sie war ohnehin schon mit einem grausamen Leben gestraft, weil sie ein Drachenmensch war. Eine Tatsache, die sie zwar versuchte zu verbergen, hinter die er aber schnell kam. Dazu war er leider zu aufmerksam. Ihm entging so schnell nichts. Etwas, dass nicht unbedingt ein Segen war. Es war Segen und Fluch zugleich.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er blinzelte verdutzt, als Aya plötzlich vor ihm stand und ihn genau betrachtete. Sein Herz machte einen Satz und er war gerade froh, der Vampir von ihnen zu sein. Denn wieder, lächelte sie ihm so warm und ehrlich entgegen, wie es sonst nur sein Vater getan hatte.[/LEFT] [LEFT]»Wie ich mir dachte. Dein Auge ist wirklich schön und wirkt jetzt wie ein zweiter Sternenhimmel.«, erhob Aya ihre Stimme freundlich.[/LEFT] [LEFT]Ren blieb die Luft im Hals stecken. Er dachte niemals mal erleichtert zu sein, dass es dunkel war. Aber gerade schon. Denn er spürte deutlich, wie seine Wangen an Wärme gewannen. So etwas passierte ihm zum ersten mal in seinem Leben. Auch das Hämmern seines Herzens, gegen seine Brust, war ungewohnt für ihn.[/LEFT] [LEFT]Er lachte bitter, was Aya fragend drein schauen ließ.[/LEFT] [LEFT]»Alles in Ordnung, Ren?«[/LEFT] [LEFT]Er legte eine Hand in den Nacken und wich ihrem Blick aus. »Ja, sicher.« Wieso war ihm bloß entgangen, welch wundervolles Wesen Aya war? Hatte er sie überhaupt bewusst einmal als Frau wahrgenommen? Weshalb wurde ihm dies erst jetzt bewusst?[/LEFT] [LEFT]So eine Schande.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Aya zog skeptisch eine Braue hoch. Sie wusste ja nicht recht. Irgendwie benahm Ren sich noch merkwürdiger als sonst. Sie beugte sich vor, pflückte eine der Blumen und steckte sie dem Reinblüter hinters Ohr, woraufhin sie zufrieden lächelte. »Dachte ich mir, dass es dir stehen würde.« Dennoch kam sie nicht darum herum, etwas zu lachen. Der verdutzte Blick des Älteren war herrlich und passte zum Gesamteindruck.[/LEFT] [LEFT]Ren betrachtete sie beinahe wie in Trance. Seine Lippen, von einem ruhigen und warmen Lächeln geziert. »Ich danke deinem Bruder dafür, dass er dir das Leben gerettet hat.« Diese Worte von ihm, ließen Aya sofort inne halten. Er hörte, wie ihr Herz schneller schlug und sah wie ihre Wangen in zartes Rosa getaucht wurden. Das war seine Bestätigung, dass sie genau wusste, was er damit sagen wollte. Aus diesem Grund bekam sein Lächeln zufriedene Züge. Eine Tatsache, die sie noch mehr auf die Palme zu bringen schien.[/LEFT] [LEFT]»Rede nicht so ein komisches Zeug! Was interessiert dich das überhaupt?«, murrte sie trotzig und sah verlegen zur Seite.[/LEFT] [LEFT]»Es sind genau solche Personen wie du, die dieser Welt Hoffnung geben. Letzten Endes, waren wir alle einmal Menschen.« Ren hob seinen Kopf und sah zu den Sternen auf »Mein Vater sagte als Kind zu mir, dass die Verstorbenen als Sterne über uns wachen.«[/LEFT] [LEFT]»Betrachtest du deswegen jede Nacht aufs neue die Sterne am Himmel?«[/LEFT] [LEFT]»Da hast du mich wohl erwischt.«[/LEFT] [LEFT]Aya schmunzelte ironisch. Das war nun auch nicht mehr besonders schwer. Aber sie erwartete nicht, dass er sich ihr wirklich etwas öffnen würde. Außerdem…[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]»Du leidest gar nicht unter Amnesie, habe ich recht?«, schloss Aya bedacht ihre Augen, ehe sie Ren entgegen lächelte, der ihren Blick schweigend erwiderte. »Ich erwarte nicht von dir, dass du mir irgendetwas über deine Vergangenheit erzählst. Aber ich würde gern den jungen Mann kennen lernen, der vor mir steht. So wie er jetzt ist. Denn du bist alles andere, als ein normaler Reinblüter. Mich würde interessieren, warum du diese Einstellung besitzt.«[/LEFT] [LEFT]Ren musterte die Jüngere ruhig. Normalerweise wäre es ihr unmöglich gewesen, seine Notlüge zu enttarnen – wenn er es wirklich gewollt hätte. Sein Vater brachte ihm schon im Kindesalter bei, seine Gedanken für sich zu behalten und seine wahren Gefühle nicht nach außen zu tragen.[/LEFT] [LEFT]Sein übliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel »Ich respektiere lediglich jedes Lebewesen. Wir unterscheiden uns schließlich nur durch unsere Fähigkeiten und Teile unserer DNA.«[/LEFT] [LEFT]Aya ließ ihren Blick auf dem seinen ruhen. Sie schmunzelte verzweifelt. Allmählich überkam sie das ungute Gefühl, dass dem jungen Mann vor ihr, schreckliche Dinge angetan wurden. Doch viel schlimmer war, dass sie sich ihm hingezogen fühlte. Dem Kerl, den man als Reinblüter nicht ernst nehmen konnte und der Chaot schlechthin war. Ganz zu schweigen davon, sollte sie diese Gefühle für ihn nicht entwickeln. Sie war ein Drachenmensch. Und wenn sie recht behielt und er schon so viel in seinem Leben litt, wollte sie dieses Leid nicht noch mehr vergrößern.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie drehte sich zu dem wunderschönen Bild, welches sich vor ihnen erstreckte »Was denkst du, das ist doch ein schönes Bild, welches man malen könnte, oder?«[/LEFT] [LEFT]»Ja, gewiss.«[/LEFT] [LEFT]»Dann kommen wir das nächste mal mit deinen Malutensilien her...die wir zuerst noch besorgen sollten.«, lachte Aya heißer, wobei sie Rens Blick, der auf ihr ruhte, nicht bemerkte. Daher war ihr auch nicht klar, dass sie gerade von zwei völlig unterschiedlichen Motiven sprachen.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)