Bitter Sweet Fourteen von Charly89 (Der 14. Geburtstag) ================================================================================ Kapitel 1: Suprise, Suprise! ---------------------------- Die Sonne brannte heiß vom Himmel. Die Wiesen lagen verdorrt rechts und links des Weges und schrien nach Wasser, oder einer anderen Flüssigkeit. Die Bäume standen in der Mittagshitze und wirkten, als ob sie jeden Moment Feuer fangen würden. „Ich geh‘ in Flammen auf, ich geh‘ in Flammen auf …“ „Halt die Klappe, Sakura!“, fauchte Sasuke, verschwitzt und erschöpft. Ihm brummte der Schädel. Es war viel zu heiß und drückend, um auch noch dem schiefen Gesang von seiner Teamkameradin zu lauschen. „Wie wäre es mit etwas Fröhlichem?“, fragte Naruto und begann zu singen, bevor Jemand antworten konnte. „Heyyyy! Ab in den Süden!“ „Schnauze!“, brüllte Sasuke, frustriert von der Inkompetenz und Unfähigkeit des Blonden, auch nur eine einzige Note zu treffen, geschweige den, im Takt zu bleiben. „Ich stimme Sasuke zu“, meldete sich Kakashi zu Wort. „Es gibt heute leider kein Foto für dich, Naruto.“ Der Jonin schien gegen die Hitze komplett immun zu sein, ja, er schwitze nicht einmal oder roch unangenehm. Er war wie eine verdammte Katze! „Häh?“ Der Blonde drehte sich um und sah sein Team verwirrt an. Sakura winkte ab und sich anschließend Luft zu. „Vergiss es.“ Ihr Haar klebte ihr strähnig im Gesicht. „Wir müssen weiter“, erklärte Kakashi gelangweilt und trottete los. Sasuke schnaufte und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Ausgerechnet in der größten Hitze schlurften sie hier rum und … Ja, warum eigentlich? „Verraten Sie uns endlich, warum wir uns das hier antun?“, fragte er genervt nach. „Echt jetzt! Was ist das wieder für ein doofer Auftrag?“, pflichtete Naruto bei und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Hm?“, brummte Kakashi desinteressiert und lief weiter. Synchron seufzten die Kinder und ließen die Köpfe hängen. Träge und lustlos zirpte eine Zikade in der Ferne. „Kommt schon!“ Das Team zuckte zusammen und trabte stöhnend ihrem Sensei hinterher. So ein Scheiß! Sasuke kochte; vor Hitze, Anstrengung und Wut. Er hob die Spitzhacke über seinen Kopf und ließ sie mit aller Kraft auf den ausgetrockneten Boden sausen. Es stiebte und der Dreck kitzelte in seiner Nase. Neben dem Uchiha stöhnte und keuchte es angestrengt. Genervt massierte sich Sasuke die Nasenwurzel und erzeugte damit Dreckschlieren in seinem Gesicht. „Kannst du nicht leise arbeiten?“ „Das ist voll anstrengend!“, protestierte Naruto und fuchtelte mit seiner Schaufel, was eine Staubwolke verursachte und sein Genörgel in einem Hustenanfall erstickte. „Hört auf zu streiten und arbeitet“, erklang Kakashis Stimme genervt. Sasuke drehte sich um und seine Augenbraue zuckte. Ihr Sensei saß auf einem Stein, im einzigen Schatten im Umkreis von hunderten Metern, und las. Sakura riss unbarmherzig ein verdorrtes Büschel aus dem Boden und wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn. Naruto brach in schallendes Gelächter aus. Sichtlich belustigt zeigte er mit dem Finger auf sie. „Tolle Kriegsbemalung, Sakura!“ „Halt die Klappe!“, brüllte sie und schmiss das vertrocknete Gestrüpp mit aller Wucht dem Blonden ins Gesicht. Der ging daraufhin schreiend und zappelnd zu Boden. Sasuke gönnte sich ein finsteres Schmunzeln und wandte sich wieder der Arbeit zu. „Ihr sollt arbeiten“, ermahnte Kakashi seinen streitlustigen Trupp erneut. Gelangweilt sah er aus seinem Buch auf. „Die Wassergräben müssen beräumt und instandgesetzt werden, bevor der Regen kommt.“ „Regen?“ Der Uchiha sah in den Himmel. Das blau wirkte beinahe unnatürlich grell und farblos. Die Sonne schien heimtückisch herunter zu grinsen und sich daran zu erfreuen, dass sie bald sämtliches Leben vernichtet hatte. Keine Wolke, nirgends. „Klar.“ „Here come the rain again …“, summte Sakura wenig talentiert vor sich hin und riss das nächste tote Pflänzchen heraus. Sie trotteten heimwärts und Sasuke fühlte sich einfach nur furchtbar. Der feine Staub den sie ständig aufgewirbelt hatten, hatte sich mit dem Schweiß verbunden und bildete eine Kruste auf der Haut. Seine Haare fühlten sich an, als hätte er einen Helm auf und er hatte den starken Verdacht, das sich Staub und Sand an einigen Stellen gesammelt hatten, wo man ihn wirklich nicht haben wollte. „Ich bin heilfroh, wenn ich endlich unter einer Dusche stehe“, wimmerte Sakura, die noch schrecklicher aussah wie sonst. „Hört auf zu jammern“, ermahnte Kakashi, der noch so frisch und sauber aussah, wie zu Beginn ihrer Mission. „Und nachdem Duschen machen wir Party!“ Energiegeladen sprang Naruto hoch und reckte die Faust gen strahlenden Himmel. Trotz der sengenden Hitze lief es Sasuke kalt den Rücken hinunter. Oh nein! Sie hatten es nicht vergessen! Und er war sich so sicher … Nya, er hatte es zumindest gehofft. Neugierig blieb Kakashi stehen und drehte sich zu seinen Schützlingen um. „Party?“ Sakura lächelte verträumt. „Heute ist doch Sasukes Geburtstag.“ Der Sensei legte den Kopf schief und sah den Uchiha an. „Das wusste ich gar nicht. Alles Gute.“ „Ja … danke“, nuschelte Sasuke und musterte seine Teamkameraden eingehend. Hatten die Idioten wieder irgendwelchen Quatsch geplant? „Wenn ihr wieder …“ „Nein, nein“, grätschte Naruto dazwischen. „Die Anderen haben heute leider keine Zeit.“ Zum Glück! Die Beiden waren schon schlimm genug, da brauchte er nicht noch mehr. Sasuke schauderte, bei der Erinnerung an letztes Jahr. Gefeiert hatten alle, aber er war der Trottel der am nächsten Tag alles aufräumen durfte – allein! „Wenn ihr wieder in meiner Wohnung …“ „Keine Sorge“, fiel Sakura ihm ins Wort. „Wir dachten eigentlich nur an ein kleines Essen.“ Sie strahlte dabei und machte der Sonne gruselige Konkurrenz – genau wie Naruto. Irgendetwas war hier faul, dessen war sich Sasuke sicher. Der Uchiha stand fassungslos im Türrahmen zum hinteren Raum der Ramen-Bar. Das … das … Das durfte einfach nicht wahr sein! Er war bestimmt durch einen Dimensionsriss gelaufen auf dem Weg hierher. Das Bild, welches sich ihm bot, konnte nur aus einem schlechten B-Movi-Horror-Trash-Studio stammen. Das hier konnte nur ein SchleFaZ sein! So und nicht anders! Es flatterten immer noch Papierschlangen durch die Luft und Konfetti setzte sich auf den Gästen ab. Nein, nicht auf den Gästen, sondern auf deren Kostümen! Naruto sprang freudestrahlend aus der bunten Menge. Er hatte gelbe Ohren die schwarzen Spitzen hatten auf und rote Kreise auf seinen Wangen. Sein oranges Outfit hatte er gegen ein komplett gelbes getauscht. Er drückte Sasuke einen Stapel Sachen in die Hand. „Dein Kostüm, Geburtstagskind!“ Der Uchiha hatte das Gefühl, sein Gehirn würde jeden Moment seinen Dienst quittieren. Es waren noch mehr Leute wie das letzte Mal und sie waren alle verkleidet! Selbst jetzt, nach über einer Stunde, hatte er das noch nicht wirklich in sich aufnehmen können, oder wollen. Sie hatten ihn genötigt, auch ein Kostüm anzuziehen; er hatte sich zwar geweigert, aber gegen diese Horde Verrückter kam selbst er nicht an – also gab es einen Kompromiss. Irgendwo im hinteren Teil des Raums brüllte Lee laut. Er hatte sein grünes Ganzkörper-Kondom gegen ein braunes getauscht und trug eine Pappkonstruktion auf Kopf und Schultern. Es sah aus, als hätte er keinen Hals mehr und sein Gesicht befände sich direkt zwischen seinen Schultern. „Ich bin nicht mehr Rock Lee!“, tönte er. „Ich bin Kick-Lee!“ Er wirbelte herum und machte einen Kick. Irgendetwas fiel dadurch herunter und zerbrach in tausend Teile. „Lee!“, keifte Ino. Sie trug ein rotes Kleid, ihr Gesicht war dunkelviolett bemalt und ihre Lippen dick rot umrandet. „Hör auf den Raum zu demolieren! Wir mussten Kaution hinterlegen!“ Naruto sprang laut schreiend auf den Tisch. „Ich mach das schon! Donnerblitz!“, brüllte er und warf gelbglitzernde Papierschlangen auf Lee. Sasuke widerstand dem Drang seinen Kopf auf den Tisch zu hämmern bis er tot, oder wenigstens bewusstlos war. „Hey, Sasuke“, sprach ihn Sakura von der Seite an Der Uchiha drehte den Kopf und strafte seine Teamkameradin mit einem Blick, der es in sich hatte. Ihr auf niedlich gepimptes rosa Kostüm, die drei Zöpfe an den beiden Seiten ihres Kopfes und dieses merkwürdige Ei, welches sie in der Bauchtasche stecken hatte, konnten daran auch nichts ändern. Verschämt drehte sie sich weg und verschwand. „Hör auf alles in dich reinzustopfen“, ermahnte Shikamaru Choji. Beide waren komplett in schwarz gekleidet und unterschieden sich nur bei den Kapuzen; eine hatte Stacheln, die andere Ohren. „Aber ich bin Relaxo, das muss so“, nuschelte Choji mit vollem Mund, das die Krümel nur so flogen. „Du bist doch nur neidisch“, fuhr er fort, „weil du als Geist nichts essen kannst.“ „Pff. Als Gengar kann ich mich wenigstens in Luft auflösen“, antwortete Shikamaru und zuckte mit den Schultern. Gab es so etwas wie eine kollektive Spontan-Verdummung? Bestimmt! Sasuke war sich sicher, dass das die einzige logische Antwort war, auf das was hier vor sich ging. „War nett, aber wir müssen.“ Irritiert sah der Uchiha zur Seite. Neji nickte ihm zu und zerrte Hinata hinter sich her. Beide waren als Käfer-Pokémon verkleidet. Neji trug grüne Klamotten und hatte Pappsicheln an den Unterarmen sowie kurze Flügel auf dem Rücken. Hinata hingegen trug lila und hatte große Schmetterlingsflügel, ebenfalls lila. Sasuke war neidisch, nicht auf die Kostüme, sondern auf ihr Verschwinden. Er würde auch gern einfach von hier abhauen; dem Wahnsinn, der sich vor seinen Augen ausbreitete, einfach dem Rücken kehren … das wär's! TenTen, im Mini-Rock und mit Boxhandschuhen bewaffnet, stritt gerade mit Kiba, der rote Klamotten mit schwarzen Streifen trug und etwas, das wie eine Löwenmähne aussah. Shino, in gelb gehüllt mit einem Horn auf dem Kopf und einer roten Nase, saß mit Shikamaru und Choji zusammen. Lee und Naruto sprangen wie 5jährige umeinander herum und warfen sich verbale Attacken an den Kopf. Ino versuchte zu schlichten, obwohl es nichts zu schlichten gab und Sakura krabbelte über den Boden, um ihr Ei wieder einzusammeln. Sasuke seufzte, tief und schwer. Nun, zumindest hatten sie dieses Jahr nicht sein zu Hause belagert oder in Mitleidenschaft gezogen – dahingehend sollte er wohl dankbar sein. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und Jemand setzte sich neben ihn. „Was bist du denn?“, wurde amüsiert gefragt. Der Uchiha musste nicht aufsehen, er erkannte die Stimme seines Senseis. Tja, Sasuke trug zwei rote Hörner und rote Flügel – der Kompromiss, den Rest des Kostüms hatten sie ihm zum Glück nicht aufgedrängt. „Ich bin ein Glurak“, seufzte er und sah zu Kakashi. Der Schock stand Sasuke ins Gesicht geschrieben. Ungläubig starrte er seinen Sensei an. Das musste ein schlechter Scherz sein! Der Jonin trug ein rot- weises Basecap, eine blaue kurzärmlige Jacke und hellgrüne Handschuhe. „Was?“, fragte Kakashi grinsend. „Immerhin ist es eine Motto-Party.“ „Sie … Sie sind …“, stammelte Sasuke. „Ash Ketchum, aus Alabastia.“ Lachend streckt der Jonin den Daumen hoch. „Und ich schnapp sie mir alle!“ Der Uchiha konnte nicht anders, er musste Lachen. Dieser ganze Abend war so absurd und verrückt und das, setzte dem ganzen die Krone auf. „Na, komm, machen wir das Beste daraus, Glurak.“ Aufmunternd klopfte Kakashi Sasuke auf die Schulter und stand auf. „Nur, wenn ich jeden mit Feuersturm grillen darf, der mir blöd kommt“, antwortete der Uchiha und stand ebenfalls auf. Kakashi lachte. „Aber nur, wenn ich es sage, schließlich bin ich der Trainer.“ Sasuke würde sich noch lange an diese eigenwillige Party erinnern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)