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Valentinspläne, und dann …

Valentinstags-Shuffle 2021
von
Koautor:  Erenya

Vorwort zu diesem Kapitel:
Setting nach Vorgabe der Gottheit:
»Es ist ein Tag vor Valentinstag und du führst mit Ikki, Shin und Kento den Abschluss einer Spätschicht. Kento ist mehr als Gast denn wegen der Küche da. Doch ihr habt, trotz mauen Besuch, noch einen weiteren Kunden: Ukyo.«

Soo~, mit diesen Jungs dürfen wir also das Shuffle bestreiten. Nicht gerade die beste Zusammenstellung. Aber schauen wir mal, was das ergibt. Lustig wird es auf jeden Fall, das hier ist nur der Einstieg! ê.e Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Zur Vorwarnung: Dieses Kapitel enthält keinerlei Action. Nada. Null.
Stattdessen lehn dich zurück und lausche dem Geplauder der Jungs. :) Komplett anzeigen

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Vorspiel

„Soldaten, ihr habt euch da draußen wacker geschlagen“, ruft uns Waka nach Ladenschluss zur letzten Kriegsbesprechung zusammen. „Bereinigt das Schlachtfeld, danach seid ihr entbunden. Ikki, ich möchte, dass du für euren Rückzug die Verantwortung übernimmst. Ich habe noch einer dringenden Angelegenheit nachzugehen. Ihr alle, gut gekämpft!“

Waka entlässt unsere Runde, kurz darauf ist das Klacken der Personaltür zu vernehmen. Ikki verteilt derweil die übrigen Aufgaben. „Ihr wisst ja Bescheid. Shin, du übernimmst die Küche. Shizana, du das Café. Ich kümmere mich um den Papierkram. Wenn wir uns beeilen, sind wir in zehn Minuten hier raus.“

Ich bezweifle, dass ich diese Vorgabe erfüllen kann. Die letzten Stunden waren sehr anstrengend gewesen, seit Hanna in den frühen Feierabend gegangen war. Mir schmerzen die Füße und ich bin ein wenig erschöpft. Nach Hetzen ist mir wahrlich nicht.

Ikki, der meinen Unmut bemerkt hat, lächelt aufbauend zu mir herüber. „Nur keine Sorge. Es reicht, wenn du grob zwischen den Stühlen wischst. Wir machen das morgen gründlicher.“

Ich nicke und gebe mir einen letzten Ruck. Motiviert, die Arbeit möglichst schnell zum Abschluss zu bringen, suche ich mir Eimer und Wischer zusammen.
 

Ich bin gerade im Cafébereich mit allem fertig geworden, als ich die Tür im Personalflur klacken höre. Verwundert drehe ich mich herum und erwarte, Waka im Café zu erblicken. Doch die hohe Gestalt, die durch den Türbogen tritt, ist nicht mein Boss.

„Bist du fertig?“

„Ken.“ Ikki hebt nur flüchtig den Kopf, bevor er sich wieder den Mappen zuwendet, die vor ihm auf dem Tresen verteilt liegen. „Auf die Minute, nehme ich an. Ich brauche noch eine Sekunde.“

Ich grüße ihn höflich und Kento erwidert es mit einem Nicken. Kurz hake ich nach, warum er hier ist, obwohl er keine Schicht hat. Er erklärt, dass er Ikki abholen will, wie es zwischen den beiden besprochen war.

„Das ist ja nett“, kommentiere ich lächelnd und gehe wieder meiner Arbeit nach. Der lederne Duft von Kentos Mantels begleitet mich bis in den Waschraum, wo ich mich des dreckigen Wischwassers entledige.

Ich gönne mir eine kurze Verschnaufpause, gehe an meinen Spind und hole mein Handy hervor. Wie erwartet blinkt eine neue Nachricht auf dem Display. Sie ist von Luka: »In Ordnung. Warte morgen nach Schichtende auf mich. Ich hole dich von der Arbeit ab. Ich freue mich darauf.« Ich bestätige es einsilbig und lege das Handy nach erfolgreichem Versenden in meine Tasche zurück. Ich überlege, ob ich mich umziehen soll, und warte noch einen Moment. Da niemand nach mir ruft, beschließe ich, dass es nicht schaden kann. Kurzerhand suche ich all meine Sachen zusammen und ziehe mich in den Nebenraum zurück.

Als ich zurückkehre, hat lediglich Shin seinen Weg in den Pausenbereich gefunden. Er trägt noch immer seine Kochuniform. Wir wechseln wenige Worte, in denen ich erfahre, dass Ikki nach wie vor vorne bei Kento ist. Ich beeile mich, mein Maidkostüm zu verstauen, um die beiden an unseren Feierabend zu erinnern.

„Das musst du mir erläutern“, fordert Kento in diesem Moment. Er hat seine Stimme kaum merklich erhoben, dennoch klingt sie für seine Verhältnisse seltsam erregt. „Nach meinem Verständnis zu urteilen, macht dieses Anliegen an mich keinen Sinn. Ist dein Vorhaben nicht etwas widersprüchlich?“

Ikki seufzt und streicht sich entnervt eine silberne Strähne zurück. „Es geht nur um eine Stunde. Wieso führen wir diese ausschweifende Diskussion deswegen?“

„Was ist los?“, möchte ich wissen. Mittig der Jungs bleibe ich stehen und sehe abwechselnd zwischen ihnen hin und her.

„Ikkyu ersucht meine Unterstützung darin, ihn seiner größten Pein auszuliefern.“

„Bitte was?!“ Mein Blick wechselt entsetzt zu Ikki.

„Ken übertreibt“, meint er und lächelt mir beschwichtigend zu. Seine Miene wird wieder ernst, als er zu Kento sieht. „Ich habe lediglich angemerkt, dass ich mich morgen früher von der Arbeit entschuldigen werde. Morgen ist Valentinstag. Rika hat mich gebeten, ein wenig Zeit für die Mädchen im Club einzuräumen. Ich nehme an, dass sie etwas mit mir unternehmen möchten.“

„Ach so“, sage ich und sehe zu Boden. Ich spüre, wie meine Brust sich schmerzhaft zusammenzieht. Nicht aus Eifersucht, sondern aus Abneigung gegenüber dem bloßen Gedanken, Ikki inmitten dieser selbstsüchtigen Gruppe scheinheiliger Mädchen zu sehen.

„Wieso ist es dir wichtig, dieser Bitte nachzukommen?“, erhebt Kento und ich bemerke aus dem Augenwinkel, wie er die Arme vor dem Körper verschränkt. „Korrigiere mich, wenn ich dich in dieser Hinsicht missverstanden habe. Ich erinnere mich an ein Gespräch, in dem du zu mir sagtest, du wolltest Abstand zu diesen Mädchen gewinnen. Wenn ich mich zudem richtig entsinne, wurden sämtliche Clubaktivitäten vor längerer Zeit eingestellt. Oder bin ich falsch informiert?“

„So einfach ist das nicht“, meint Ikki ausweichend. Ich sehe auf, um zu erkennen, dass er Kentos Blick meidet. „Die Mädchen trifft keine Schuld. Rika versucht wicklich ihr Bestes“, fügt er nach kurzem Zögern hinzu.

„Wie dem auch sei.“ Kento löst seine Haltung und rückt seine Brille zurecht. „Du wirst deine Gründe haben, wie immer. Es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren. Aber wenn du früher gehen willst, musst du das nicht mit mir, sondern mit dem Boss abklären. Vielleicht kann er deine Beweggründe besser verstehen als ich.“

„Worüber sprecht ihr?“, gesellt Shin sich dazu. Gerade kommt er, einen Rucksack geschultert, aus dem Personalflur auf uns zu. Höflich nickt er in Kentos Richtung. „Kento-san, guten Abend.“

„Guten Abend“, erwidert dieser. „Wir unterhalten uns über den morgigen Tag.“

„Was ist morgen?“

„Der Tag der Liebenden“, meint Ikki verwegen. „Valentinstag, natürlich.“

Shin runzelt die Stirn. „Ikki-san, morgen werden viele weibliche Gäste in das Café kommen. Du hast hoffentlich niemanden eingeladen, deiner Schicht einen Besuch abzustatten?“ Selbst ich höre den Vorwurf heraus, der Shins Worte unterschwellig begleitet. Ich überlege, ob es nicht gar einer Warnung entspricht.

„Du musst mich für sehr egozentrisch halten, wenn du das annimmst“, meint Ikki.

„Bei allem Respekt, Ikki-san. Genau das tue ich.“

„Bist du mies drauf?“, rüge ich ihn, doch Ikki winkt meinen Einsatz beiseite.

„Ist schon okay. Er hat recht, ich bin egozentrisch. Ich bin der größte Egoist von allen. Nichtsdestotrotz ...“ Er zaubert ein Lächeln hervor, provokant und ohne Zweifel überheblich. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir etwas ganz anderes damit sagen willst. Shin, kann es sein, dass du eifersüchtig bist?“

Shins finsterer Ausdruck wandelt sich in Verwunderung. „Eifersüchtig? Worauf?“

„Du hast keine Freundin“, stellt Ikki fest. Es liegt kein Vorwurf in seinem Ton, sein Schmunzeln wird zudem etwas weicher. „Das muss deprimierend sein, ganz besonders an Tagen wie diesen. Nur keine Sorge. Ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Kundin etwas für dich im Gepäck haben wird. Du gehörst zu unserem festen Stammpersonal und du bist recht populär unter den weiblichen Gästen, wenn du dich denn mal vorne im Café blicken lässt. Möglicherweise stehen deine Chancen gar nicht so schlecht, dieses Jahr ein Geschenk zu erhalten von einer Dame, die eher deinen Vorstellungen entspricht.“

„So etwas kümmert mich nicht“, weist Shin zurück. Er klingt beherrscht, doch ich vermute, mehr Farbe auf seinem Gesicht zu erkennen. „Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir über so einen Unsinn Gedanken zu machen“, unterstreicht er. „Sind wir hier fertig? Ich möchte nach Hause, wenn dem nichts entgegenspricht.“

„Da fällt mir ein“, wirft Kento ein. Er wendet sich Shin zu. „Ich habe mir deinen letzten Test angesehen.“

„Und?“ Shin ist mit einem Mal hellwach. „Wie ist deine Einschätzung?“

„Nun, ich bin überfragt. Noch nie habe ich gesehen, dass man derart von einem einschlägig vorgesehenen Rechenweg abkommen kann. Ich habe versucht, deinen Gedankengang nachzuvollziehen, aber es erscheint mir komplizierter, als ich zuerst angenommen hatte. Du wirst mir deine Absichten erklären müssen.“

Zum zweiten Mal schleicht eine rötliche Färbung auf Shins junges Gesicht. Während er versucht, für Klarheit zu sorgen, beginnt Ikki irgendwann, neben den beiden zu lachen. „Das kann noch eine ganze Weile so gehen. Was haltet ihr davon, wenn wir noch weggehen? Ganz in der Nähe hat eine sehr gute Bar geöffnet.“

„Ich bin noch minderjährig“, merkt Shin an.

Ikki winkt den Einwurf beiseite. „Auf das eine Jahr wird niemand schauen. Schon gar nicht, wenn alle anderen volljährig sind. Aber du siehst wirklich sehr jung aus, möglicherweise werden wir kontrolliert ... Dann lasst uns etwas essen gehen. Ich bin am Verhungern, ihr nicht?“

Mein Herz macht einen freudigen Hüpfer, doch im nächsten Moment fällt mir siedend heiß ein, dass das nicht geht. Ich muss nach Hause, Ukyo wartet bestimmt schon auf mich. Ich kann nicht verantworten, dass er sich Sorgen macht.

Gerade als ich etwas sagen will, klopft es aus dem Flur. Keinen Atemzug später hören wir Ukyo über den Gang rufen: „Hallo, noch jemand da? Bitte entschuldigt die Störung.“

Ich wirble herum. Es ist, als hätte Ukyo meine Gedanken gelesen! Ich will um jeden Preis als Erste bei ihm sein und bezahle, indem ich in ihn hineinrenne.

„Schön langsam“, lacht er und hält mich bei den Schultern, damit ich nicht falle. „Bist du schon fertig? Sehr schön! Dann können wir gehen.“

„Ukyo-san“, macht sich Ikki bemerkbar. „Gutes Timing. Zwar etwas unerwartet, aber du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt.“

Ukyo blinzelt ihn überrascht an. „Oh, wirklich? Tue ich das?“

Ikki nickt. „In der Tat. Wir wollten gerade aufbrechen und uns in der Gegend etwas Nettes zum Ausklingen suchen. Wir hätten noch Platz in der Runde, wieso kommst du nicht mit uns?“

„Ihr wollt mich wirklich dabeihaben?“ Ukyo klingt, als könne er es nicht glauben.

„Wozu?“, wirft Shin ein. „Es ist noch gar nicht entschieden, dass wir noch ausgehen. Schließe bitte nicht schon wieder von dir auf andere.“

„Die Gelegenheit ist günstig“, überlegt Kento. „Wenn du nach der Arbeit noch genug Konzentration aufbringen kannst, könnten wir deine Aufgaben besprechen. Ich habe einige Fragen an dich.“

„Sicher ...“, gibt Shin geduckt zurück. „Ich habe meine Bücher dabei, einige zumindest. Wenn du dich mit mir so spät noch auseinandersetzen magst?“

„Sehr schön“, jubiliert Ikki an meiner Seite. „Dann sind alle sich einig. Ich gehe mich schnell umziehen, danach können wir los. Mich interessiert da eine Sache ganz brennend.“ Er sieht zu mir und ich vermute, da ich seinen direkten Blick meide, dass ein neugieriges Funkeln in seinen Augen liegt. Auf jeden Fall lächelt er leicht, oder ist das nicht eher ein Schmunzeln?

Er verlässt das Café und ich frage mich, während Ukyo aufgeregt neben mir redet, ob Ikkis ‚brennende‘ Ansprache mir gelten soll. Was könnte er von mir wissen wollen?

Hauptakt

Das Café ist verschlossen und nachdem sich unsere Gruppe lange beraten hat, folgen wir Ikki, der sagt einen Laden zu kennen, der allen Ansprüchen genügen sollte. Er liegt nur wenige Straßen von hier. Mir schwirrt noch immer der Kopf von der zehnminütigen Diskussion, in der es ausschließlich darum ging, was wir essen sollen. Viel unterschiedlicher könnten die Geschmäcker nicht sein.

Ikki hatte sich entschieden gegen Fast Food ausgesprochen, womit sämtliche Pizza- und Burger-Ketten mit einem Schlag weggefallen sind. Gegen Sushi hätte an sich nichts gesprochen, doch ich habe Ukyo angesehen, wie er bei der Aussicht auf rohen Fisch auf klebrigem Reis ein unglückliches Gesicht gezogen hat. Mein Vorschlag rief Chinesisch auf den Plan, und aus irgendeinem Grund haben sich am Ende alle auf Soba geeinigt. Mir soll es recht sein, solange mein Magen bald etwas zu futtern bekommt. Im Idealfall schmeckt es noch gut und ich werde satt.

Das Restaurant macht, bis auf seinen traditionell anmutenden Anstrich, von außen nicht besonders viel her. Doch kaum, dass wir es betreten, strömen die köstlichsten Düfte an uns heran. Eine junge Serviererin führt uns an einen Tisch, den einzigen freien, wie mir scheint. Es geht ziemlich laut zu, ich bin nicht einmal sicher, ob irgendwo Musik spielt. Die Gespräche der zahlreichen Gäste sind heiter, ich entdecke Paare und Gruppen verschiedenster Größen. Es ist, als stünde ich inmitten einer anderen Welt, die in keiner Weise mit dem »Meido no Hitsuji« zu vergleichen ist.

Uns werden heißer Tee, stilles Wasser und die Speisekarte gebracht. Nach etwas Beratschlagung bestellt jeder sein Essen und ein Getränk nach Wahl. Wir unterhalten uns in der Gruppe, es geht größtenteils um die Arbeit, bis uns nach recht kurzer Zeit die Gerichte serviert werden. Die unterschiedliche Zusammenstellung der uns gereichten Tabletts macht noch einmal deutlich, wie verschieden die Geschmäcker am Tisch sind.

Ich bin von meinem Set überfordert. Vor mir steht eine ovale Schale voll Nudeln, daneben warten kleinere Schälchen mit gegrilltem Gemüse, einigen Shrimps und dünngeschnittenen Lauchringen, alles fein säuberlich getrennt. In einer weiteren Schüssel schwappt eine dunkle Flüssigkeit. Ich bin nicht sicher, ob es sich um eine Suppe oder sehr wässrige Brühe handelt. Nach einem verstohlenen Blick in die Runde folge ich dem Beispiel der Jungs und probiere davon, indem ich die Schüssel mit beiden Händen umschlossen an meinen Mund führe. Das Zeug darin schmeckt etwas fischig, herausstechend salzig, sonst aber sehr würzig. Es scheint nicht als Vorspeise gedacht zu sein, dafür ist es zu kräftig. Ich nehme die beiliegenden Essstäbchen zur Hand, hebe einen Großteil der Nudeln ab und gieße ein wenig der Suppe sorgsam darunter.

„Was wird das?“, werde ich von der Seite gerügt. Shin, der links von mir sitzt, starrt auf meinen Teller und legt die Stirn sichtlich in Falten. Ich weiß sofort, dass ich etwas falsch gemacht habe.

„Ist es das erste Mal, dass du traditionell Soba isst?“ Ikkis Schmunzeln ist nicht zu überhören. „Die Brühe ist dazu da, dass du die Nudeln hineintunkst, bevor du sie isst. Ich muss sagen, ich habe noch nie gesehen, wie jemand sie unter die Nudeln mischt.“

„Frag das nächste Mal, wenn du dir nicht sicher bist“, kritisiert Shin. Und als sei das nicht demütigend genug, belehrt er mich ausführlich, wie korrektes Soba-Essen richtig auszusehen hat.

Ich wage nicht, irgendeinen von ihnen anzusehen. Das Ganze ist mir unsagbar peinlich. Ich bin so verunsichert, dass ich mich nicht traue, meinen ersten Bissen zu nehmen. Dabei knurrt mein Magen so laut, dass jeder im Raum es hören müsste. Kurz frage ich mich, wie viele der Gäste sich bereits wundern, warum das ausländische Mädchen mit den vier hübschen Jungs vor ihrem üppigen Teller verhungert.

„Gute Idee!“, meint Ukyo zu meiner Rechten und macht mir nach, was ich idiotisch verzapft habe. Wenig zimperlich kippt er sich die gesamte Brühe über die Nudeln, langt nach einem der Schälchen und verteilt die eigenen Shrimps wahllos darüber. Gemüse und Lauchringe folgen. Geradezu enthusiastisch wälzt er die Zutaten zusammen, bis alles zu einer bunten Masse vermischt ist. „Das macht es viel einfacher, nicht?“, grinst er mir breit ins Gesicht.

Shin stößt einen Laut aus, als hätte man ihn mit einer gusseisernen Pfanne geschlagen. Ikki erlaubt sich einen Spaß an der chaotischen Szene und Kento schiebt sich nur interessiert die Brille nach oben. Ich selbst bin erleichtert, Ukyo an meiner Seite zu haben, und ausgesprochen dankbar für seine selbstlose Aktion. Da es schlimmer nicht werden kann, mische ich ebenfalls alles zusammen und ignoriere die gaffenden Blicke, die man uns zuwirft. Ob nun gesittet oder nicht, die Nudeln sind traumhaft. Ich lasse sie mir schmecken und denke nicht weiter darüber nach, ob es japanisch-korrekt ist oder nicht.

 

Zur Feier des Abends lassen wir uns Sake kommen. Shin und Kento haben sich über irgendwelche Schulbücher gebeugt und sinnieren über Matheaufgaben. Eine Weile versuche ich, ihnen zu folgen, aber Mathe war nie meine Stärke gewesen und das hier klingt sehr kompliziert. Ich gebe es schnell auf, ihr Kauderwelsch verstehen zu wollen, und wende mich lieber Ikki und Ukyo zu. Bei ihnen habe ich wenigstens nicht das Gefühl, für jedes Wort studiert haben zu müssen.

Ikki hält Ukyos Digicam in der Hand, vermutlich sieht er sich einige Fotos darauf an. Mir fällt auf, dass ich selbst noch keinen Blick auf die letzten Errungenschaften geworfen habe. Ich will sie mir ebenfalls ansehen, und um mir die Zeit totzuschlagen, gieße ich mir etwas von dem lau servierten Sake nach.

„Die sind gut“, stellt Ikki fest. „Wann hast du die gemacht?“

„Vor einigen Tagen“, erklärt Ukyo. „Ich versuche, jeden Tag ein paar Fotos zu schießen, auch wenn es nur ganz alltägliche Dinge sind.“

„Das Meido solltest du Waka-san zeigen. Vielleicht könnte er es für eine Broschüre benutzen.“

Ich werde ungeduldig, während ich ihnen zuhöre. Ein paar Bilder weiter fängt Ikki an, leise zu lachen. „Ach, die hatte ich ganz vergessen! Ich habe mich erst neulich gefragt, was aus diesen Fotos geworden ist.“

Damit ist mein Interesse geweckt. „Worum geht es?“

„Ich war doch vor einiger Zeit bei euch“, dreht sich Ukyo mir zu und tippt sich verlegen gegen die Wange. „Na ja ... Ich habe an dem Tag einige Fotos gemacht.“

„Von uns?“, platzt mir heraus. Jetzt will ich nicht länger warten! „Darf ich sehen?“

Ikki reicht mir die Kamera über den Tisch und ich betrachte das angezeigte Bild. Es zeigt Sawa und Hanna, die fröhlich posieren. Beide tragen ihre Maid-Uniform, und im Hintergrund ist der Caféraum des Meidos sehr gut zu erkennen.

Das nächste Foto zeigt Ikki, wie er gekonnt ein befülltes Tablett auf seiner Hand balanciert. Dann sehe ich Toma, wie er gerade vor einem Mädchentrio eine Bestellung aufnimmt. Und dann entdecke ich mich, wie ich zwischen Sawa und Hanna einen Gast in leicht vorgebeugter Haltung empfange.

„Ich habe mir selbst noch nicht alle angesehen“, gesteht Ukyo, doch ich höre kaum zu. Es ist das erste Mal, dass ich Fotos von mir bei der Arbeit zu Gesicht bekomme. Ich weiß nicht zu sagen, was dieser Anblick in mir auslöst. Es ist befremdlich ...

Es folgen weitere Bilder von mir bei der Bedienung. Auf einem stehe ich zwischen Ikki und Toma, sie scheinen mir irgendetwas zu erklären. Ich gebe zu, das Motiv zeugt von einer gewissen Eleganz. Die beiden sehen einfach umwerfend aus in ihrer Butler-Uniform. Die Kombination aus weißem Hemd, schwarzer Hose und Weste mit rotem Kontrast verleiht ihnen etwas Royales. Ich sehe ebenfalls nicht schlecht aus in meinem Kostüm, das farblich zu ihnen passt. Ich verweile bei diesem Foto. Versuche, es mir in jedem Detail gut einzuprägen.

„Was siehst du dir an?“ Ukyo beugt sich seitlich zu mir herüber, derweil fordert Ikki die Digicam zurück. Ich reiche sie ihm und gewinne sofort das Gefühl, etwas sehr Kostbares fortgegeben zu haben.

Der Ausdruck auf Ikkis Gesicht erhellt sich. „Oh, ja, daran erinnere ich mich.“ Verdeutlichend tippt er aufs Display und schmunzelt in meine Richtung. „Du hattest Pancakes mit Waffeln verwechselt. Es war nur ein Ausrutscher gewesen, aber du hast lange gebraucht, um darauf zu kommen.“

Ich spüre, wie meine Wangen heiß werden bei der Erinnerung. „Ich habe mich nur versprochen“, nuschle ich.

Ikki lacht kurz, dann geht er die weiteren Fotos durch. Nach einiger Zeit stoppt er, hebt den Apparat näher heran und betrachtet, was immer es ist, äußerst interessiert.

„Von wann ist das?“, möchte er wissen. Auf Ukyos Nachfrage präsentiert er das Display, ohne das Gerät aus der Hand zu geben.

Ukyo fegt es direkt aus der Spur. „Oh, das, das ...“

„Ist das bei ihr zu Hause?“

Jetzt werde auch ich neugierig. Ich verlange, das Foto zu sehen, und wieder hebt Ikki lediglich das Display. Auf die Distanz erkenne ich gut, dass ich das Motiv bin. Es ist ein ganz alltägliches Bild. Der Hintergrund erinnert verdächtig an eine Wohneinrichtung. Unsere Wohneinrichtung.

Ukyo stammelt eine Erklärung zusammen. Dass es sich um einen Besuch handelt und dass nichts dabei sei. Ikki geht derweil einige Aufnahmen weiter, und ich bete inständig, dass auf keiner davon Orion auftaucht.

„Ich unterschätze dich“, meint Ikki schließlich und reicht die Kamera an Ukyo zurück. Mir fällt ein Stein, nein, ein ganzer Steinbruch vom Herzen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du es bis in die Wohnung eines Mädchens schaffst. Man könnte annehmen, ihr steht euch viel näher, als es den Anschein macht.“

„Wi-wir sind wirklich nur Freunde!“, beteuert Ukyo. Seine Stimme überschlägt sich dabei, und er hält die Hände vor sich in eine abmildernde Geste. Wenigstens sieht er davon ab, noch mehr zu sagen, denn schon jetzt wirkt sein Verhalten äußerst verdächtig.

Ikki mustert ihn eingehend, als schätze er ab, wie viel Gefahr tatsächlich von Ukyo ausgeht. Nach einem langen Moment entspannt er die Schultern und schenkt Ukyo und sich von dem Sake nach. „Hast du eigentlich eine Freundin? Mir fällt eben erst auf, dass ich nahezu nichts über dich weiß. Und das, obwohl du schon so lange ins Café kommst“, spricht er wie beiläufig.

Ukyo lacht erst verlegen, dann legt sich ein trauriger Ausdruck auf sein Gesicht. „Nein“, meint er nach kurzem Zögern, „ich habe keine Freundin.“

„Verstehe.“ Ikki holt Kento hinzu und gemeinsam stoßen wir an. Nachdem jeder seinen Winzigbecher geleert hat, wendet sich Ikki wieder unserem Gespräch zu. „Na ja, zumindest was den morgigen Tag anbelangt, dürfte das für dich kein Problem sein.“ Grinsend deutet er auf mich. „Ich bin mir sicher, da ihr euch so gut versteht, wird sie dich nicht ohne Geschenk lassen. Ihr wisst ja vermutlich, Freundschaft und Romanze zu trennen?“

Ich überdenke seinen Vorschlag. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir noch keine Gedanken über den Valentinstag gemacht. Dieser Tag war mir, abgesehen von meinen jüngeren Teenietagen vielleicht, nie wirklich wichtig gewesen. Aber in Japan sieht man das ein klein wenig anders, schätze ich.

„Ich fürchte, das könnte zu Missverständnissen führen“, spricht Ukyo leise. Im nächsten Moment zuckt er zusammen, als habe ihn etwas gestochen, und er dreht sich mir zu. „Also nicht, dass ich mich nicht freuen würde! Ich mag Schokolade“, ergänzt er schnell.

Ikki lacht unterhalten. „Unter guten Freunden spricht nichts dagegen. Rika schenkt mir seit der Hochschule jedes Jahr ihre Honmei-Schokolade, obgleich ich ihr mehrfach gesagt habe, dass sie es nicht muss. Hm, ich verstehe jedoch, dass die Situation womöglich eine andere ist, wenn jemand bereits in einer Beziehung ist. Mir würde der Gedanke auch nicht gefallen, wie meine Freundin einem anderen Mann etwas zu Valentinstag schenkt, und selbst wenn es nur unter Freunden ist.“

Nachdenklich blinzle ich ihn an. Mir ist irgendwie klar, dass es um mich geht. Dass im Augenblick die Rede von Luka und mir ist, leuchtet mir später ein. „Ich denke nicht, dass das das Problem ist“, überlege ich laut.

„Siehst du ihn morgen, deinen Freund?“, will Ikki wissen. Seine Sonnenbrille erlaubt es, dass sich unsere Blicke begegnen.

Ich deute ein Nicken. „Er holt mich morgen von der Arbeit ab.“

„Ich bin neugierig“, lehnt sich Ikki nach vorn, über den Tisch mir entgegen. „Sag, hast du eigene Schokolade gemacht? Nicht, dass das zwingend notwendig wäre, aber ein Mann freut sich immer darüber, wenn sich ein Mädchen extra für ihn bemüht hat.“

Ich schüttle den Kopf. Ich bin versucht zu verraten, dass ich mir noch gar nichts für irgendwen überlegt, geschweige denn organisiert habe. Das würde vermutlich nicht sonderlich gut über mich sprechen, deswegen weiche ich aus. „Ich bin nicht gut darin, Schokolade selber zu machen. Ich habe das zwar mal versucht, zwei Mal sogar, aber es war jedes Mal ein Desaster. Wenn ich leckere Schokolade haben will, egal ob für mich oder jemand anderen, dann kaufe ich sie. Bevorzugt Lindt oder Milka.“

„Hm, schade. Immerhin hast du es versucht“, schmeichelt mir Ikki. Ich vermute, dass mich das trösten soll, aber es führt mir nur schlimmer vor Augen, wie unfähig ich bin. „Habt ihr etwas Bestimmtes morgen vor? Führt er dich schick zum Essen aus?“

„Ich weiß nicht“, sage ich mutlos. Allmählich halte ich es für besser, wenn ich doch noch ein Last-Minute-Geschenk für Luka beschaffe. Irgendwas Kleines zumindest.

„Hm. Ich wüsste, was ich tun würde, wenn ich ein Mädchen zum Valentinstag ausführe. Möchtest du es gern wissen?“, fragt er provokant. Die Art, wie er lächelt, lässt meine Wangen verräterisch kribbeln.

Ukyo versucht, ihn in einem leisen Ausruf zu stoppen, doch Ikki ist längst in Plauderlaune. „Ich würde sie fragen, was sie gern unternehmen möchte. Natürlich würde ich es bevorzugen, wenn ihre Wahl auf ein romantisches Candle-Light-Dinner fällt. Aber auch jede andere stimmungsvolle Umgebung sollte mir recht sein. Nachdem wir in Ruhe gegessen und eine gute Zeit miteinander verbracht haben, würde ich sie zu mir auf ein ausklingendes Glas Wein einladen. Und dann ...“

Etwas stößt gegen meine Hüfte und lässt mich erschrocken hochfahren. Am Rande höre ich dumpf, wie etwas raschelnd auf dem Boden aufschlägt.

„’tschuldige“, sagt Shin, gleitet von seinem Platz und lässt sich neben mir in die Hocke sinken. Vor den anderen verborgen sieht er zu mir hoch. „Was machst du da?“, mahnt er mich zischend. Sein vorwurfsvoller Blick aus tiefroten Augen brennt sich in mich hinein. „Du hast einen Freund, oder nicht? Lass dich nicht einlullen, Dummkopf.“

Ich schlucke ertappt. Erst jetzt wird mir bewusst, wie intim die Szene zwischen Ikki und mir eben war. Ich habe noch seine Stimme im Ohr, die letzten Worte, das verheißungsvolle Raunen darin ...

Ich nicke stumm und drehe mich kommentarlos zur Seite. In Windeseile hat Shin seine Sachen zusammengesucht und sitzt wieder auf seinem Platz. Derweil hat sich die Lage normalisiert. Ikki plaudert mit Kento und Ukyo scheint in Gedanken versunken.

Ich lehne mich zu meinem Mitbewohner hinüber. „Sag mal, möchtest du denn, dass ich dir morgen etwas schenke?“, flüstere ich.

Er besieht mich erst fragend, dann lächelt er schwach. „Ich würde mich freuen.“

Schweigend lese ich in seinem Gesicht. Mir ist, als sei das nicht, was er eigentlich sagen möchte. Ich denke nicht, dass er lügt, aber vermutlich gibt es da etwas, das ihm noch lieber wäre. Ließe es sich nicht irgendwie einfädeln, dass ihm Hanna statt mir etwas schenkt? Ich denke, das würde ihn mehr freuen.

Die Tischplatte vibriert und es ist Ikki, der nach seinem Handy greift. Er entschuldigt die Störung und überfliegt das leuchtende Display. Kurz darauf seufzt er, schaltet es aus und verstaut das Telefon in seinem Mantel.

„Alles okay?“, hake ich nach, nachdem Ikki bei einer vorbeigehenden Bedienung neuen Sake bestellt hat. Die Flasche wird wenig später serviert und Ikki gibt sich postwendend nach.

„Was meinst du?“, tut er nichtswissend.

Ich lasse mich davon nicht beirren und deute mit dem Finger in seine Richtung. Auf seine Tasche, in die er das Handy gesteckt hat. „Schlechte Nachrichten?“

„Nur Rika. Es ist nicht so wichtig“, meint er und lächelt gezwungen. Mir kommt es vor, als ob er mir ausweicht. Missfallend sehe ich zu, wie er trinkt.

„Warum triffst du dich morgen mit dem Fanclub? Wenn du es doch gar nicht möchtest“, bricht es aus mir heraus. Noch im selben Moment bereue ich, dass ich nicht taktvoller bin. Diese Sache geht mich nichts an.

„Weil ich keine Freundin habe“, antwortet er, zu meinem Erstaunen. Nach einem Moment lacht er verlegen, wohl weil ihm klar wird, wie nichtssagend das ist. „Das muss dir seltsam erscheinen? Ehrlich gestanden, mir würde es reichen, das eine Mädchen zu sehen, das ich aufrichtig liebe und das meine Gefühle erwidert. Es braucht kein Geschenk. Einfach Zeit mit ihr zu verbringen, wäre mir mehr als genug.“ Er schwelgt eine Weile in diesen Worten, dann wird er ernst. „Ich habe Rika zugesagt, die Mädchen zu treffen unter der Bedingung, dass sie alle Anstalten unterlassen, mir Avanchen zu machen. Es gibt nichts, was ich mir von ihnen wünsche. Ich verbringe Zeit mit ihnen, das ist alles.“

„Wirst du gerade melancholisch?“, mischt sich Kento dunkel dazwischen. Es klingt, als sei er nicht sicher. Er mustert den Freund prüfend. „Ich muss gestehen, ich habe diesen Ausdruck lange nicht mehr an dir gesehen. Möglicherweise irre ich mich?“

„Ich denke, du liegst ganz richtig damit“, stimmt Shin zu, während er die Lehrbücher in seinem Rucksack verstaut. „Aber Ikki-san, merkst du nicht selbst, wie viel Unbehagen du hier verbreitest? Bei allem gebührenden Respekt, aber es sieht dir nicht ähnlich, dich vor versammelter Runde so hängen zu lassen.“

„Ich schätze, du hast vermutlich recht“, meint Ikki und fährt sich in einem müden Seufzen mit einer Hand durch sein Haar. „Das sieht mir nicht ähnlich, richtig? Das klingt absolut nicht nach mir ... Vielleicht kommen wir lieber auf etwas zu sprechen, das schon eher nach mir klingt?“ Langsam kehrt ein verschmitztes Grinsen auf seine Züge zurück. Er richtet den Blick auf mich, wach und interessiert. Mir ist, als gingen seine nächsten Worte ausschließlich an mich: „Ich sagte ja nun bereits, wie ich einen Valentinsabend gestalten würde. Angenommen natürlich, es handelt sich bei ihr um meine Freundin. Was mich nun interessiert, wie das wohl andere sehen?“

Etwas an seiner Art sorgt dafür, dass ich schlagartig nervös werde. Meine Wangen fühlen sich heiß an, weswegen ich zur Seite ausweiche. Ich komme nicht umhin zu vermuten, dass seine Frage vorrangig mir gilt. Was will er um Himmels willen jetzt von mir hören? Ich kann nicht verhindern, dass mir die sinnlichsten Bilder in den Kopf schießen ...

„Ich denke, das ist kein Thema unter Arbeitskollegen“, weist Shin ihn zurecht. „Es gibt Grenzen auf sozialer Interaktionsebene. Ich wäre dir verbunden, wenn du dich daran hältst.“

„Dem stimme ich zu. Ich sehe keinen Grund, dieses Thema in einer Gruppe näher zu erörtern.“ Kento hebt seinen Becher an seinen Mund und leert den verbliebenen Rest. Kaum, dass er wieder steht, schenkt Ikki ihm nach.

„Ach komm, trink noch etwas. Danach denkst du anders darüber“, flötet er, Kentos Protest geflissentlich ignorierend. „Ich denke, wir kennen uns nun lange genug. Ich muss sagen, es verletzt mich ein wenig, dass ihr so über unsere Beziehung zueinander denkt. Sind wir nicht langsam über den Kollegenstatus hinaus?“

„Und was stattdessen? Freunde?“, gibt Shin skeptisch kund.

„Toma sehe ich durchaus als Freund. Bei Ken steht das ganz außer Frage. Shin, ich weiß, du siehst mich eher als Vorbild ...“

„Ich bezweifle es. Mit jeden Tag mehr.“

„... Doch nichtsdestotrotz, schadet es, einander ein wenig mehr Aufgeschlossenheit entgegenzubringen? Wie sieht das unsere Dame?“

„Ich denke, ich halte mich da besser heraus“, entgegne ich nach einigem Zögern. „Ich meine, ich bin als Letzte zum Team dazugestoßen. Generell sehe ich es wie Shin, aber da es um euch geht, sehe ich es nicht ganz so verbissen.“

„Du bist ja auch ziemlich leichtgläubig, was?“, stichelt Shin von der Seite. Ich quittiere es mit einem Ellenbogenstoß in seine Rippen.

„Shin, bist du nicht längst in dem Alter, wo dich das Thema insbesondere interessieren müsste? Ich meine Sex, selbstverständlich“, lenkt Ikki das Gespräch zurück.

Shins Blick schnellt zu ihm hin, gleichermaßen entsetzt wie perplex. „Das geht dich nichts an. Was hat mein Alter bitte damit zu tun?“, grollt er widerwillig. Obwohl er als Einziger nichtalkoholisch trinkt, hat er den rötesten Kopf von uns allen.

Ikki, den das nicht schreckt, lacht amüsiert. „Deiner Reaktion nach zu urteilen, bist du noch Jungfrau? Ich verstehe. Das erklärt in der Tat einiges. Bist du nicht neugierig? Du musst doch sicherlich platzen vor jugendlichem Triebsinn.“

Shin verkneift sich jeden weiteren Kommentar und trinkt von seiner Limo. Mir fällt auf, als ich ihn eine Weile studiere, dass er Ikkis Blick ausweicht.

„Geht das nicht ein bisschen zu weit?“, springe ich ein. Normalerweise halte ich wenig davon, Partei für Shin zu ergreifen, der sich gut selbst zu verteidigen weiß. Doch diese Situation lässt ihn mir irgendwie hilflos erscheinen. Ich sehe es in meiner Pflicht, ihn als die Ältere zu beschützen. „Ich denke, diese Sache geht uns wirklich nichts an. Das ist zu intim.“

„Möglicherweise hast du recht. Es lag nicht in meiner Absicht, dir zu nahe zu treten. Ich entschuldige mich dafür.“ Ikkis Einsicht bleibt ohne Antwort, was ihn nicht weiter zu bekümmern scheint. Munter greift er nach seinem Becher und schwenkt ihn einige Male vor sich in der Luft. Es macht den Anschein, als würde er nachdenken. „Womöglich geht man mit solchen Themen offener um, je vertrauter man mit ihnen ist. Ich frage mich, ob ich der Einzige in dieser Gruppe mit gewissen Erfahrungen bin. Bei Ken kann ich es mir denken, wir stehen uns nah genug dafür, will ich behaupten. Aber was den Rest von euch anbelangt ...“

„Ich verstehe deine Faszination hinsichtlich diesen Themas nicht,“ spricht Kento. Auf halber Höhe hält er seinen Becher vor sich, den Blick darauf als überlege er, ob er trinken will oder nicht. „Was ist interessant daran, welchen sexuellen Erfahrungsstand eine Person hat? Es wäre mir neu, wenn sich daraus andere relevante Informationen ableiten ließen, beispielsweise was die Fähigkeiten jener Person in anderen Bereichen anbelangt. Beim besten Willen, ich kann es nicht nachvollziehen.“

„Das mag daran liegen, dass du generell kein Interesse an solchen Themen hast. Wann haben wir je offen darüber gesprochen?“, meint Ikki. „Hast du dich zumindest schon mit der Theorie befasst? Du wirst hoffentlich wissen, dass neue Menschen nicht aus der Erde entspringen. Wenn zwei Menschen sich mögen –“

„Ich weiß, wie sich Menschen reproduzieren“, fährt ihm Kento dazwischen. Er besieht den Freund mit einem strafenden Blick. „Danke, du brauchst mir die Grundlagen nicht zu erklären. Ich weiß wohl, was Sex ist und zu welchem Zweck Paare ihn praktizieren. Unverständlich ist mir dabei, was an einer so grundlegenden Sache, die ursprungsgemäß den Fortbestand einer Art sichern soll, und sowohl im Sinn als auch der Ausführung rein zweckdienlich ist, so faszinierend sein soll.“

„Sex ist mehr als ...“ Ikki seufzt mitten im Satz und schüttelt den Kopf. „Weißt du, manchmal wundert es mich nicht, dass kein Mädchen auf dich anspringt. Wenn du so mit einer Frau über Sex redest, kann keine Stimmung entstehen. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie du mit einem Mädchen intim wirst. Oder nein, ich fürchte, das kriege ich noch hin. Aber ich schätze, jegliche Form der Leidenschaft sucht man in deinem Schlafzimmer vergebens.“

Kento zieht die Augen zusammen. „Ich kann leidenschaftlich sein.“

„Ach, kannst du?“, zweifelt Ikki mit gehobener Braue.

„In der Tat, das kann er.“

Alle Blicke huschen zu Ukyo. Er selbst scheint nicht zu bemerken, dass ihm sein Gedanke lautend entfleucht war. Als ihm einleuchtet, weswegen jeder ihn ansieht, weicht ihm alle Farbe aus dem Gesicht. „A-also, ich meine ... Man kann ja nicht immer vom Äußerlichen auf die sexuellen Vorlieben einer Person schließen“, druckst er und gestikuliert wild durch die Luft. „Vielleicht schätzt du ihn ja ganz falsch ein. Ich meine, wer weiß das schon? Ich weiß, ihr seid Freunde ... Richtig, Leute?“ Sein verzweifeltes Lachen klingt hilflos.

Eine Weile herrscht Unschlüssigkeit in der Runde, bis Ikki das Schweigen bricht. „Ich bin überrascht. Ukyo-san, hinter deiner bescheidenen Art scheint also doch mehr zu stecken, als du zeigst. Das würde befürworten, was du gerade gesagt hast. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet du fremde Menschen so einschätzt. Möglicherweise bist du selbst gar nicht so unschuldig, wie ich bis zu diesem Moment angenommen hatte?“

„Nein, nein, du missverstehst mich! Es ist nicht so, dass ich so über andere denke ...“ Ukyo versucht, sich aus diesem Dilemma herauszuwinden, das er selber geschaffen hat. Leider ohne Erfolg. Als er keinen Ausweg mehr weiß, schnappt er nach seinem Becher und kippt sich gleich zwei Ladungen Sake hinunter.

Ikki lacht amüsiert, sichtlich erfreut, Ukyo als einen Gleichgesinnten identifiziert zu haben. Shin rügt ihn dafür und beschuldigt am Ende auch Kento und mich, keinen Deut besser zu sein. Da wir nichts unternommen haben, um dieses leidige Thema zu beenden, sind mir mindestens genauso beteiligt und schuld an dieser Entwicklung. Er nennt uns eine ‚Herde notgeiler Schafe, die von dem schlimmsten Wolf aller Zeiten‘ angeführt wird, was Ikki entgegen der Absicht als Kompliment zu werten scheint.

„Ich kann leidenschaftlich sein“, nuschelt Kento gegen den Rand seines Bechers. Er leert ihn in einem Zug, und Ikki schenkt nach, bevor er ihn richtig abgestellt hat.

„Ich nehme an, mehr Einsicht in die Details möchtest du deinem besten Freund wohl nicht geben“, seufzt er wehmütig. Da Kento sich lieber seinem Getränk zuwendet, richtet sich Ikki an mich. „Wie sieht es bei dir aus? Gibt es irgendetwas, das du mit uns teilen möchtest? Deine Vorstellungen für den morgigen Abend, zum Beispiel?“

Prüfend halte ich seinem Blick stand. Mir ist klar, was er versucht, und ich gebe zu, dass ein Beitrag aus Frauenperspektive dieses Thema gewiss bereichern würde. Aber was genau möchte er wissen? Erwartet er wirklich, dass ich meine intimsten Geheimnisse vor versammelter Mannschaft preisgebe?

„Es wird nichts passieren“, entgegne ich vielsagend.

Ikki schenkt mir nach und schiebt auffordernd den randgefüllten Becher in meine Richtung. „Und falls doch, von wem müsste die Initiative ausgehen? Bist du jemand, der sich gerne umwerben lässt? Und vermögen es nur Worte, oder gibt es auch etwas auf physischer Ebene, das dich umstimmen kann?“

„Können wir dieses Thema bitte beenden? Es gibt Dinge, die muss man nun wirklich nicht wissen“, funkt Shin mir dazwischen, bevor ich zu einer Antwort ansetzen kann. Er leert den Rest seiner Limo und schielt anschließend zu mir, weicht meinem Blick aber sofort wieder aus. „Ich will mich dir so nicht vorstellen“, erklärt er unwillig, so dass nur ich es hören kann.

„Dann tu’s nicht“, erwidere ich ruhig. Im selben Moment brummt Ukyo von meiner anderen Seite, den Kopf derweil auf den Armen auf der Tischplatte vergraben, wie froh er wäre, weniger Dinge zu wissen. Ich bezweifle, dass es sonst jemand hört. Mitfühlend sehe ich zu ihm und überlege, ob ich etwas tun kann, um ihm zu helfen. Spontan will mir nichts einfallen, weswegen ich ihn sich selbst überlasse und mich wieder an Shin wende. Ich frage mich, was ihm durch den Kopf geht ...

„Würdest du aufhören, mich so anzustarren?“, holt er mich harsch aus meinen Gedanken. Erst da bemerke ich, dass ich ihn auffällig mustere. „Ist dir eigentlich klar, wie unhöflich das ist? Was geht dir da bitte durch den Kopf? ... Ich ertrage das hier nicht länger.“

Shin langt nach seinem Rucksack und wühlt eine Weile in ihm, bis er eine Geldbörse zu fassen bekommt. Ohne groß auf die Scheine zu achten, holt er ein paar hervor und legt sie in die Mitte des Tisches. „Es ist schon spät, ich gehe nach Hause. Minderjährige sollten nach 23 Uhr nicht mehr auf offener Straße unterwegs sein.“

„Es ist doch erst kurz nach zehn“, meint Ikki erheitert. Seine sonst klare Stimme hat einen ausscherenden Klang angenommen. „Lass uns alle noch in Ruhe austrinken und zahlen, dann gehen wir zusammen. Du bist hier doch unter Erwachsenen.“

„Diesen Eindruck habe ich nicht.“ Shin betrachtet jeden im Einzelnen und runzelt die Stirn. „Könnte mich dennoch einer von euch bis aus der Innenstadt begleiten? Ich war in dieser Gegend nicht oft.“

„Ich mach‘ das!“, meldet sich Ukyo überraschend als Erster. „Ich kenne mich aus und ich – wuaah!!“ Ein lautes Rumpeln und Scheppern folgt, das sämtliche Blicke der anwesenden Gäste in unsere Richtung lenkt. Ukyo derweil liegt verdattert am Boden, den umgekippten Stuhl unter sich begraben. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht reibt er sich den Rücken.

„Alles in Ordnung?“, springe ich auf und knie an seine Seite. Ein junger Kellner kommt mir zur Hilfe und gemeinsam versuchen wir, Ukyo zurück auf die Beine zu ziehen. Zum Dank schlägt er unsere Hände beiseite und faucht uns an, ihn in Ruhe zu lassen.

Shin entlässt ein hörbares Stöhnen. „Ich halte das für keine sehr gute Idee ...“

„Dann hilft es nichts“, meldet sich Kento zu Wort. Er erhebt sich ein wenig wankend, wobei er von Ikki gestützt wird. „Ich werde Shin-kun begleiten.“

„Bist du denn überhaupt in der Verfassung dazu?“, bezweifelt Ikki.

Auch Shin mustert unseren Ältesten mit Skepsis. „Immer noch besser als die Alternative, nehme ich an. Kento-san, wenn es dir wirklich nichts ausmacht?“

„Ich mache das schon.“ Aus seiner Manteltasche holt Kento ein kleines, praktisches Portemonnaie hervor und legt einige Geldscheine auf den begonnenen Haufen. „Lass uns am besten gleich gehen. Frische Luft erscheint mir gerade das Beste zu sein ...“

„Du hast ganz schön getrunken“, stellt Shin fest. Doch er widerspricht nicht und schultert seinen Rucksack, einen letzten Blick in unsere Runde werfend. „Du solltest auch besser gehen. Oder willst du den ganzen Tag verschlafen, bis du wieder auf Arbeit musst?“, sagt er zu mir. Ich bin nicht sicher, aber bilde mir ein, dass er es sorgenvoll meint.

Ich nicke und will etwas sagen, als Ukyo gepeinigt neben mir stöhnt. Mit einer Hand stützt er auf dem Tisch, die andere liegt an seinem Kopf. Sein brummendes Fluchen scheint nicht seinem Rücken zu gelten. „Verdammt ... Er sollte wissen, dass er dieses Zeug nicht verträgt ...“

Shin spricht ihn an, doch bevor er sein Anliegen komplett formuliert hat, unterbricht ihn Ukyo und schlägt hart mit der Faust auf der Tischplatte auf. Er stößt einen Fluch aus, dann entdeckt er in all dem Chaos zwischen Gläsern, Bechern und Flaschen seine Mütze und reißt sie an sich. Während er sie sich aufsetzt, stürmt er bereits durch die erschrockene Zuschauermenge und verlässt das Lokal, ohne sich noch einmal nach uns umzudrehen.

„Ich bezahle für ihn mit“, seufze ich, mich meinem Schicksal ergebend. Ich kann nicht fassen, dass Ukyo mich eiskalt zurückgelassen hat. Resigniert und niedergeschlagen hebe ich meine kleine Pentagramm-Tasche auf den Schoß und krame mein motivbesticktes Portemonnaie hervor. Ich bete, dass das Geld darin noch ausreichend ist, um eine Rechnung für zwei begleichen zu können.

Die Jungs diskutieren einige Zeit über Ukyos merkwürdiges Verhalten, bis Kento zum Aufbruch aufruft. Shin und er verlassen kurz darauf das Lokal, ich bleibe allein mit Ikki zurück.

„Möchtest du wirklich schon gehen?“, raunt Ikki mir zu und lächelt über den Tisch. Ich bemerke den bittenden Klang, der seine vom Alkohol heisere Stimme begleitet.

Ich zögere einen langen Moment. Zugegeben, das Angebot ist verlockend. Der Abend ist schön, wir sind allein, es könnte kaum besser sein. Ich bin versucht, meinem inneren Wunsch nachzugeben, doch ich schüttle bedauernd den Kopf.

„Shin hat recht“, sage ich und bereue meine Worte sofort. „Es ist schon spät und ich muss morgen wieder arbeiten. Außerdem werde ich langsam müde.“

„Dann komm mit zu mir“, scherzt er, oder zumindest denke ich, dass es ein Scherz ist. „Du kannst gern bei mir übernachten, ich hätte absolut nichts dagegen einzuwenden. Mich stört auch nicht, dass du betrunken bist. Im Gegenteil, wenn dich das auf irgendwelche Gedanken bringen sollte, nur raus damit. Ich stehe dem vollkommen aufgeschlossen gegenüber.“

Wir sehen uns an und ich weiß nicht zu sagen, auf welche Antwort er hinter seiner Sonnenbrille lauert. Mir gehen gefühlt tausend Dinge durch den Kopf, wodurch mir schwindelig wird. Auf einmal denke ich, dass ich mich übergeben muss, wenn ich weiter so angestrengt grüble.

Irgendwann – ich weiß nicht, wie viel Zeit bis dahin vergangen ist – entlässt mich Ikki aus meiner Qual. Sein helles Lachen verrät bereits alles, bevor er nur ein Wort gesagt hat.

„Tut mir leid, das war nur ein Spaß. Natürlich war das ein Spaß. Ich weiß doch, dass du einen Freund hast. Du würdest so etwas nicht machen. Vermutlich würdest du mein Angebot auch unabhängig dieser Umstände noch ausschlagen, nehme ich an? ... Na komm, gehen wir. Nur keine Sorge, ich begleite dich lediglich sicher nach Hause. Um diese Zeit lauern noch ganz andere Wölfe dort draußen. Und glaube mir, die sind mit Abstand noch viel gefährlicher als ich.“

 

Spürbar heruntergekühlt streift der Wind mein erhitztes Gesicht, als wir draußen vor dem Soba-Restaurant stehen. Von unseren Freunden ist weit und breit niemand zu sehen, vermutlich sind sie längst jeder für sich daheim angekommen.

Kurz frage ich mich, wo Ukyo jetzt steckt. Ob er wohl schon zu Hause ist? Ob er dort auf mich wartet? Ich denke an seinen Abgang und stelle mit Verbissenheit fest, dass ich insgeheim doch noch gehofft hatte, ihn vor dem Lokal wiederzufinden.

„Wollen wir?“, spricht Ikki an meiner Seite. Er hält meine Tasche im Arm, angeblich um sie vor nächtlichen Dieben zu schützen. Ich nehme an, das geht in Ordnung, so genau will ich nicht darüber nachdenken.

Ich nicke und geselle mich fröstelnd an seine Seite. Gemeinsam kehren wir dem feiernden Treiben den Rücken zu und gliedern uns ein in den gemütlichen Trott der müden Spätheimkehrer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Aufgabe der Göttin:

1. Da ihr unter euch seid, plaudert ihr über den kommenden Tag. Du wirst natürlich gefragt, wem du deine Schokolade schenkst, wobei man vermutet, dass es wohl Luka sein wird.
2. Dabei kommen die Jungs auch auf das Thema „White Day“, reden über Frauen von Interesse und plötzlich – du weißt nicht, wie es zu diesem Themenwechsel kam – erklärt Ikki, dass es nicht einmal Schokolade für ihn sein müsse. Er würde sich auch über die körperliche Nähe seiner "Süßen Liebe" freuen.
3. Das führt dazu, dass die Jungs plötzlich über Sex reden und du natürlich irgendwie mittendrin statt nur dabei bist.

Jaha, es gab Aufgaben! Und das sind noch längst nicht alle, die mir gestellt wurden. Denn ein wichtiger Teil fehlt noch: der Erotikpart.
Irgendwie hatten die Jungs echt keine Lust, miteinander ihre Fantasien zu tauschen … und irgendwie kann ich's ja verstehen. Man soll ja niemanden zwingen. Aber können wir die Geschichte so stehen lassen? Ist die Shuffle-Aufgabe damit erfüllt?

Ein Teil kommt noch, also seid gespannt! >♥< Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  fie_fy
2021-02-15T00:05:36+00:00 15.02.2021 01:05
Wow, also mir ist klar, dass Ikki nicht er selbst war wegen seinem Treffen mit dem Fanclub und dem Alkohol den er getrunken hat, trotzdem war ich unerwarteter weise ziemlich sauer auf ihn. Seine Stichelei gegen Shin hat unschöne Erinnerungen an meine Schulzeit geweckt. *böses schnauben* (die flashbacks kommen -.-)
Ich weiß wieder wie es damals war von Klassenkameraden damit "gehänselt" zu werden, dass man ja "noch" Jungfrau wäre obwohl das gefühlt 99% der Klasse sowieso war. Ich wünschte ich hätte damals die Erfahrung von heute gehabt, einfach in dem Wissen zu sein, dass es (zumindest bei mir) keinen Unterschied macht ob man Jungfrau und Single oder Nicht-Jungfrau und Single ist xD.


Okay, weiter gehts xD
Die Soba-Szene war extrem nachvollziehbar. Ich hätte auch nicht gewusst wie man das isst. o.O


Nach Ukyos Fotos, die ich auch gerne sehen würde v.v, wurde ja schon auf die Privatsphäre gezielt xD. Immer faszinierend für mich, wenn ich im RL Leuten begegne, für die ist der Jungfrauen-Status einer Person direkt ein Charakterzug und spielt eine große Rolle. xD Und wenn man nicht darüber reden will, ist man automatisch Jungfrau oder verklemmt, so als ob es sowas wie Trauma nicht gäbe. (großes Uff) Oder ich bin mit meinen introvertierten 21 Jahren einfach zu kindisch das nachzuvollziehen. xD

Das Trara um den Valentinstag ist für mich auch eher etwas, das mich noch als Teenie gekümmert hat.
Ich werde zum nächsten Teil auch noch ein Kommentar da lassen und über die ganze FF reden. <3 ^.^


~Fy
Antwort von:  Shizana
15.02.2021 08:58
Hallo Fy! ♥

Du bist so schnell mit Lesen, wie machst du das nur? ;__;
Ich freue mich, dass du da bist!

Nicht wahr? Ich denke auch, dass Ikki hier ein wenig zu weit geht. Ich denke einerseits, dass er es nicht böse meint, er ist vermutlich einfach nur neugierig. Aber ja, ich halte auch wenig davon, wenn man Rückschlüsse darauf zieht, ob jemand noch Jungfrau ist oder nicht. Ich meine, wen kümmert's? Das sagt nichts über die Person aus. Wenigstens hat Ikki dann beigegeben und sich auch entschuldigt. Ich denke, damit kann man ihm wieder verzeihen. .__.

Ukyos Fotos! Es geht einfach nicht ohne. ♥
Ich würde sie auch zu gerne sehen. Erinnerst du dich, dass einige Fotografien in ZdW in der Wohnung hängen? Ich stelle mir das schön vor. Ukyo muss noch ganz viele Fotos machen, unbedingt!

Whut, jetzt muss ich bis zum nächsten Upload warten, bis du mehr mit mir fachsimpelst? Wie soll ich das nur überstehen? Warum tust du mir das an? ;^; Jetzt muss ich mich ja ranhalten und ganz schnell nachliefern … Ich bemühe mich, versprochen.

Jetzt noch etwas Privates: Es tut mir leid, dass die FF dich getriggert hat. .__.
Hältst du es für sinnvoll, eine Triggerwarnung vorwegzusetzen? Ich weiß, dass solche Jungfrauenthemen manch einem negativ aufstoßen. Ich kann nur nicht beurteilen, wie schlimm es ist, und ob es Betroffenen im schlimmsten Fall die gesamte Lust am Lesen nehmen kann. Würdest du mir dazu deine ehrliche Einschätzung geben?


Ich habe mich sehr über deine Rückmeldung gefreut.
Wie immer vielen Dank dafür. ♥

Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche.
Shizana


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