Be my One and Only - 私の唯一無二になりなさい von Mina_Tara (**KageHina**) ================================================================================ Kapitel 2: Akt I: Part II – no way?! ------------------------------------ Seit dem missglückten Therapieversuch waren inzwischen weitere vier Wochen vergangen. Immer wieder hatte man versucht auf den jungen Mann einzugehen, doch Tobio erwies sich weiterhin als Sonderfall und tat alles, um die Therapiestunden zu sabotieren. Ihm war es egal auf welche Art und Weise. Sei es durch Auslösen vom Feuermelder oder Umstellen der Uhren. Er war sogar schon so dreist und ist während der Gruppensitzung einfach eingeschlafen – sehr zum Missfallen von dem Psychoheini, der ihn so oder so schon auf dem Kicker hatte. Tobio war alles recht – Hauptsache man ließ ihn endlich in Ruhe! Die Rebellion, die er hierdurch zur Geltung bringen wollte, kam nach langem hin und her endlich bei der obersten Chefetage an. Wenn die Deppen immer noch nicht verstehen wollten, dass er keinen Bock auf die Scheiße hatte, war auch der Schwarzhaarige mit seinem Latein am Ende. So hinterbelichtet und verblödet konnte doch echt niemand sein!   In den letzten Tagen hatte man ihn auch in Ruhe gelassen, aber für Tobio kam es vor wie die Ruhe vor dem Sturm. Gerade lag er auf seinem Klappbett und starrte die Decke über sich an. Eigentlich müsste er sich als Sieger fühlen – tat er aber nicht. Warum war das bloß so? Nachdenklich legte der Schwarzhaarige seine Stirn in Falten und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Ein leises Klopfen riss ihn schließlich aus seiner Gedankenwelt.   „Herein?“, er klang so monoton wie immer – sehr gut.   Die Tür ging daraufhin auf und sein Bewährungshelfer betrat die Zelle. Als er über die Türschwelle getreten war, schloss er die Tür hinter sich zu, schritt nach vorne und zog sich einen Klappstuhl bei, auf dem er Platz nahm. Seufzend rieb sich der Rothaarige daraufhin die Stirn. Der junge Mann ahnte bereits, was sein Nachbar wollte.   „Tobio… was sollen wir bloß mit dir machen? So kann das doch nicht weitergehen…“   Der Schwarzhaarige hingegen ignorierte sein Gegenüber und sah aus dem Fenster. Wollte dieser wieder das Gespräch mit ihm suchen? Ernsthaft jetzt? Erst als Tobio ein Rascheln hörte und mit seitlichem Blick dabei zusah, wie der Rothaarige seufzend ergebend eine Packung Zigaretten aus der Hosentasche zog, lag seine volle Aufmerksamkeit auf dem Kippenpäckchen.   „War mir klar, dass du nur darauf reagierst. Pass aber auf, dass keiner der Gefängniswärter es in die Finger bekommt, klar soweit?“, nach diesen Worten warf der Ältere dem Schwarzhaarigen das Päckchen rüber. Schnell zog Tobio eine Zigarette heraus, zündete sich diese an und nahm einen tiefen Zug. Endlich – genau das hatte ihm die ganze Zeit gefehlt. Wohlig seufzend atmete er den Nikotinrauch aus und umwarb sich damit.   „Schieß los, Kota, was willst du?“, der Schwarzhaarige hielt den monotonen Ton weiterhin bei. Der Angesprochene rieb sich währenddessen die Schläfe.   „Die Gefängnisleitung beratschlagt sich gerade im Moment wie sie mit dir weiterverfahren soll. So ein Sonderfall wie du sei ihnen noch nie untergekommen.“   Irritiert hob Tobio daraufhin eine Augenbraue und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. Egal was sie auch versuchten, es würde sich nichts ändern.   „Und weiter?“   „Mensch, Tobio! Nimmst du aktuell überhaupt deine Lage ernst? Du schlägst auf keine Therapiemaßnahme an! Findest du das etwa komisch?“   Daraufhin konnte der Schwarzhaarige sich tatsächlich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Idioten hatten es also immer noch nicht aufgegeben – war ja klar. Es war einfach zu amüsant. Der Ältere hingegen sah seinen Schützling mehr als verstört an.   „Warum lachst du jetzt bitte? Im schlimmsten Fall wird man dich zwangseinweisen, willst du das etwa?“   „Wenn ich dadurch endlich vor euch Deppen meine Ruhe habe, ja! Ich sage es noch einmal Kota! Mich braucht man nicht zu retten, klar? Von mir aus kann ich hier verrecken! Das interessiert mich nicht…“, nach diesen Worten schaute Tobio wieder aus dem Fenster und nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette. Seine Augen jedoch strahlten eine andere Sprache aus.   „…nicht mehr.. zumindest…“   Fassungslos sah der Ältere seinen Schützling an. So schlimm stand es also um ihn schon? Er hatte sich tatsächlich komplett aufgegeben. Daraufhin krallte der Rothaarige seine Finger in seine Kniekehle. Es war aussichtslos.   „Wenn dem so ist, kannst du dich freuen. Ich werde ab nächster Woche zwangsversetzt. Da ich noch in Ausbildung bin, ist meine Zeit hier leider zu Ende. Also wird zukünftig jemand anderes für dich zuständig sein. Wer es allerdings sein wird, steht noch in den Sternen.“   Nach diesen Worten erhob sich der Ältere und sah traurig auf den Schwarzhaarigen herab, der weiterhin gedankenverloren aus dem Fenster schaute. Der Jüngere reagierte erst gar nicht auf die eben gesagten Worte. War es ihm wirklich so gleichgültig? Der Rothaarige wusste, dass in Tobio eigentlich ein ganz anderer Charakter steckt. Er war nett, zuvorkommend – eigentlich das komplette Gegenteil von dem, was er hier zur Show stellte – genau, es war eine Art Showeinlage, mehr nicht. Sein Schützling hatte den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen. Vielleicht konnte ihm jemand anderes helfen. Der Rothaarige hoffte inständig, dass die Geschäftsleitung eine sinnvolle Lösung finden wird.                     [einige Tage später]   „WAS?? VERARSCHEN SIE MICH NICHT!!“   Der Gefängnisleiter saß an seinem Schreibtisch und rückte sich die Brille zurecht, die soeben von seinem Nasenrücken nach unten gerutscht war. Gleichzeitig hatte er sich bis eben noch beide Ohren zugehalten. Unbeeindruckt widmete sich dieser dem Papierstapel, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag.   „Wie ich eben schon erwähnt habe, Herr Kageyama. Sie lassen uns keine andere Wahl. Wenn Sie hier auf keine Therapie anschlagen, dann muss es auf die harte Art und Weise sein. In Ihrem Fall wird es die bittere Realität sein – anders kommen wir Ihnen nicht bei. Das haben Sie sich selbst vorzuschreiben!“   Tobio sah sein Gegenüber fassungslos an. Das war nicht deren Ernst, oder? Das musste ein übler Scherz sein. Genau dieses Szenario wollte er doch durch seine Rebellion verhindern. Sie mussten ihn doch gerade übelst auf die Schippe nehmen – anders konnte es sich der junge Mann nicht erklären.   „Sie wissen schon, dass Sie einen Schwerverbrecher auf die Straße lassen? Was sollen denn die Einwohner hier von Ihnen denken!“   „Herr Kageyama, bei Ihnen sprechen wir von Sachbeschädigung und Brandstiftung in geringem Ausmaß. Dachten Sie ernsthaft, dass wir Sie Ihr Leben lang hier festhalten? Eigentlich war nur geplant, dass Sie hier Ihre Therapie durchziehen - aber da diese leider nicht bei Ihnen anschlägt, ziehen wir härtere Geschütze auf.“   Tobio saß da wie angewurzelt – unfähig etwas zu sagen. Er konnte es immer noch nicht realisieren. Was soll dieser ganze Mist hier überhaupt? Ehe der Schwarzhaarige weiter darüber nachdenken konnte, klopfte es an der Tür.   „Ah, da ist er ja schon. Herein“, daraufhin erhob sich der Gefängnisleiter und schritt zum Fenster. Als die Tür sich öffnete, trat ein junger Mann herein. Er besaß braunes lockiges Haar und trug zudem eine eckige Brille. Tobio drehte sich um und sah den Braunhaarigen eindringlich an. Was war das denn für einer? Fragend hob er daraufhin eine Augenbraue.   „Sie hatten nach mir rufen lassen, Herr Ido?“   „Ah, Herr Takeda. Schön, dass Sie sich die Mühe gemacht haben.“   Der Gefängnisleiter schritt an Tobio vorbei und reichte dem jungen Mann die Hand, der sich daraufhin verlegen am Hinterkopf kratzte. Irgendwie wirkte er hier verloren im Raum. Kurz darauf sah der Braunhaarige zu Tobio hinunter.   „Ist er das?“   Irritiert runzelte der Schwarzhaarige die Stirn.   //Hat der es gerade mit mir?!//   „Ja, das ist er. Herr Kageyama, darf ich vorstellen, der junge Mann hier ist Herr Takeda. Er ist Vertrauenslehrer an der Karasuno Oberschule in der Präfektur Miyagi.“   Sofort hielt Tobio den Atem an. Karasuno? Miyagi?   „Ehm..“, ehe der Schwarzhaarige darauf etwas erwidern konnte, wurde ihm auch schon eine Hand zum Gruß gereicht. Der Vertrauenslehrer lächelte den Jüngeren herzlich an.   „Hallo, ich habe schon einiges über dich gehört. Freut mich, dich kennenzulernen, Tobio.“   //Toll… mir doch egal…und warum dutzt du mich bitte???//   Spielerisch legte Tobio daraufhin ein Grinsen auf und erwiderte die Geste. Machte er eben gute Miene zum bösen Spiel – war ihm doch egal. Das war der nächste Trottel, der auf ihn hereinfallen würde.   „Die Freude ist ganz meinerseits~“   //Bäh… ist ja ekelhaft…//   Der Gefängnisleiter hingegen nahm wieder Platz und Herr Takeda gesellte sich zu ihm.   „Nun denn, Herr Kageyama. Sie werden auf Bewährung freigelassen. Allerdings ist die Bedingung, dass Sie Ihren Schulabschluss nachholen. Wir dachten hier an das letzte Abschlussjahr. Da wir allerdings allesamt der Meinung sind, dass Sie am besten außerhalb Tokios auf die Menschheit losgelassen werden, haben wir die Karasuno High um Hilfe gebeten. Ihr Schulleiter dort ist bereit Sie aufzunehmen. Sie werden somit Tokio verlassen und Miyagi wird ihre neue Heimat werden. Es wird ein kompletter Neuanfang für Sie werden – von daher nutzen Sie gefälligst diese einmalige Chance. Sollten Sie wieder Mist bauen, landen Sie wirklich im Gefängnis und werden zudem zwangseingewiesen … und glauben Sie mir, dass wollen Sie nicht! Sie gehören dort nicht hin!“   Fassungslos starrte Tobio die beiden Männer vor sich an. Er soll wieder die Schulbank drücken?! Wie stellen diese Deppen sich das bitte vor? Er war nicht in der Lage etwas zu erwidern. Ihm fehlten die Worte.   „Außerdem bekommen Sie einen neuen Bewährungshelfer an Ihre Seite gestellt.“   //Hä? Neuer Bewährungshelfer??//   Plötzlich erinnerte sich der Schwarzhaarige an die letzten Worte von Herrn Kota. Fluchend klatschte er sich daraufhin die Handfläche an die Stirn. Verdammt, dass hatte er ja ganz verdrängt! Aber wer soll denn nun seinen Posten übernehmen? Wo sollte er außerdem wohnen? Kam er in eine Wohngruppe oder soll er auf der Straße leben? Tobio kannte niemanden in diesem Kaff! Währenddessen griff Herr Ido nach dem Hörer.   „Schicken Sie ihn rein!“   Nachdem der Gefängnisleiter den Hörer aufgelegt hatte, ging die Tür erneut auf und ein weiterer junger Mann betrat den Raum. Seine blonden Haare waren durch einen Haarreif nach hinten gekämmt und ein freches Grinsen lag auf seinen Lippen. Lässig trat er an den Schreibtisch heran – seine Hände befanden sich in den jeweiligen Hosentaschen.   „So hier bin ich, wo ist mein kleiner neuer Schützling~“   Allein diese Stimme jagte Tobio schon einen Schrecken ein. Sie klang so siegessicher. Was war das bitte für eine Aura? Langsam drehte sich der Schwarzhaarige zur Seite um und erstarrte augenblicklich. Funkelnde braune Augen sahen auf ihn herab. Wie ein Raubtier – das seine Beute im Blick hatte. Dann die Tatsache, dass der Blondhaarige eine Zigarette im Mund hatte, wirkte auf den ersten Blick surreal. Auch sein Outfit – er trug einen normalen roten Trainingsanzug. Trugen die Bewährungshelfer nicht spezielle Uniformen? Aus welcher Gosse kam der denn bitte her?   Herrn Ido ist die Reaktion des Schwarzhaarigen nicht entgangen und lächelte diesen freundlich an. Auf Tobio hatte es allerdings den Anschein, als ob er ihn gerade auslachen würde.   „Also …. Das hier ist Herr Keishin Ukai. Er ist vor wenigen Tagen aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt und wird nun hier wieder seiner Arbeit nachgehen. Demnach ist er härteres Kaliber gewohnt und er schreckt auch nicht davor zurück auch mal leicht handgreiflich zu werden. Herr Kota war leider noch zu jung und unerfahren. Herr Ukai hier wird Sie allerdings nicht mit Samthandschuhen anfassen, soviel kann ich Ihnen schon einmal versprechen.“   Die Worte kamen nur sehr langsam bei Tobio an. Was war das bitte für ein Monster? War das deren beschissener Ernst? Wieder sah der Schwarzhaarige zu seinem neuen Bewährungshelfer hoch, der ihn frech angrinste. Was war das bitte für ein Typ?!   Ehe Tobio etwas auf die Worte erwidern konnte, spürte er schon eine Hand auf seiner Schulter. Der Druck, der ausgeübt wurde, ließ den jungen Mann noch mehr im Sitz einsinken.   „Ach was, Herr Ido. Ich passe auf den kleinen Fratz hier schon auf! Der wird nichts Unartiges anstellen! Dafür werde ich schon sorgen – er wird auch schön brav die Schule besuchen und keinen Ärger bereiten“, daraufhin lächelte der Blondhaarige den Jüngeren freundlich an.   „- nicht wahr, Tobio-kun?“   Nun war das Maß endgültig voll. Was nahm sich dieser Penner eigentlich heraus? War er noch bei Sinnen? Nicht mit ihm! Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.   „SAG MAL WAS FÄLLT DIR E-“, genau in diesem Moment spürte Tobio einen harten Schlag auf seinem Hinterkopf. Ungläubig hielt er in seinen Worten inne. Hat dieser Penner ihm gerade wirklich eine runtergehauen? Entsetzt sah der Schwarzhaarige zu dem Älteren hoch. Blaue Iriden trafen auf dunkelbraun. Die Miene des Blonden hatte sich innerhalb von Sekunden verfinstert. Ein eiskalter Schauer lief über Tobios Rücken.   „Was ist denn los, Kleiner? Hat es dir die Sprache verschlagen? Wie bereits schon erwähnt, ich fasse dich nicht mit Samthandschuhen an. Wenn du mir auf die Tour kommst, können wir das auch wie richtige Männer regeln, findest du nicht auch?“, dabei knackte der Blonde grinsend seine Fäuste.   Tobio hielt sich seinen Hinterkopf fest. War das denn überhaupt legal? Was ist das bitte für ein Irrer? Sollte dieser nicht hier eingesperrt sein? Die Blitze, die zwischen den beiden Augenpaaren hin und her schlugen, sprachen Bände.   Der Gefängnisleiter hingegen beobachtete das Szenario und lachte amüsierend auf, während Herr Takeda beschämt zur Seite sah und dabei den Kopf schüttelte. Zu allem Überfluss setzte Herr Ido dem Ganzen noch endgültig die Krone auf.   „Ach ja, ehe ich es vergesse – Herr Ukai hat im Übrigen angeboten, dass Sie während Ihrer Bewährungszeit bei ihm wohnen können. Seine Familie besitzt einen kleinen Laden, also wird Ihnen hier keinesfalls langweilig werden.“   Der Blitz traf genau ins Schwarze. Tobio spürte wie er nach und nach fiel. Er fiel zu Boden – zumindest kam es ihm so vor. Das war doch nicht deren beschissener Ernst? Er soll auch noch zusammen mit dem Irren unter einem Dach wohnen?! Ihn 24 Stunden am Tag um sich haben?   „Ihr… verarscht mich doch….“, seine Stimme klang zittrig und war auch um einige Oktaven höher als sonst. Kalter Schweiß lief an seiner Schläfe hinunter. Die Erkenntnis traf den jungen Mann innerhalb von Sekunden. Das hier war die schlimmste Folter, die man ihm antuen konnte!!   All seine Mühe – all die Pläne, die er wochen- wenn nicht sogar monatelang geschmiedet und umgesetzt hatte – alles war umsonst.               „WAHHHHHHHHH!!!!!! WAS IST DAS HIER FÜR EIN SAFTLADEN !!!!!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)