Darksiders von Askar ================================================================================ Kapitel 1: Die Suche -------------------- Des Welten Himmel Gold gefärbt. Die Landschaft schier ins Unendliche reichend. Dieser Ort war voller Wunder und Geheimnisse. Und dieser Ort schien von er Vergangenheit gezeichnet: Ödlicht. Ein kleiner Ort im himmlischen Reich weit weg von der Weißen Stadt. Und dort, wo einst etwas Dunkles heimsuchte, begannen Engel und Erschaffer diesen Ort wiederaufzubauen. Doch jenseits von jenem war ein Ort, welches das Schicksal dieser Welt besiegelte. Eine riesige, schwebende Plattform, zur Hälfte zerstört und unter ihr die gähnende Leere des Nichts. Kräftige Flügelschläge eines mächtigen Vogels durchbrachen die Stille des Himmels. Ein lautes Schrillen übertönte dies. Mit einem gewaltigen Knall landete das Tier auf jener halb zerfallenen Plattform. Knurrend und aufplusternd begutachtete das Geschöpf, welches sich als Greif entpuppte, die Umgebung. Seine Panzerung, welches ihm umgeschnallt wurde, leuchtete in hellsten und edelsten Farben. Das Sonnenlicht lies das graue Gefieder samt Fell wie reines Silber glitzern. Einzig seine schwarzen Augen und sein dunkler Schnabel waren matt wie immer. Und ein weiteres Knurren kam aus dem Greif heraus. „Vilvi“, sprach eine weibliche Stimme zu ihrem Gefährten. Die Stimme klar und rein, ja fast schon betörend beruhigte sie den Greif und legte ihre gepanzerte Hand behutsam auf den weichen Hals. „Wir sind da. Dort wurde es zuletzt gesehen...“. Sie atmete leise ein und schlussendlich aus. Dann sprang sie mit einem Satz hinunter und stand nun selbst auf der Plattform. Sie war mit einer Rüstung bekleidet, welche ebenso wie die Panzerung ihres Greifen im Licht golden schimmerte. Ihre Schwingen schmal und reinweiß. Ebenso ihre langen, weißen Haare, welche sanft im Wind wehten. Ihre hellblauen, klaren Augen blickten gebannt am Horizont. Sie blickte dann nach unten. An der Stelle, wo eine Hälfte des Bodens fehlte. „Was ist hier nur geschehen...und ich hoffe, dass sie nicht...“, sie stoppte ihre Aussage und schloss ihre Augen. Sie dachte kurz nach und kam zum Endschluss, dass es nur diese eine Möglichkeit gab. Das, wonach sie suchte, war in den Tiefen des Himmels. Kein anderer Engel wagte es sich tiefer zu fliegen. Nur die schwebenden Kontinente kannten sie, doch manche munkelten, dass unterhalb des Engelsreiches eine andere Welt gab. Doch wer glaubte schon Gerüchten. Und sie war womöglich die Erste, die dieses Gerücht als Wahrheit aufdecken würde...oder es doch nur ein Gerücht blieb... Ein lautes Krächzen erhallte den Platz nach einer Weile. Der Greif schien unruhig zu sein und blickte die hin und her wandelte Frau an, welche nachzudenken schien. „Hab keine Angst, Vilvi“, fuhr sie fort. „Ich überdenke gerade wie wir am sichersten hinunterfliegen“. Sie blickte nach unten. Eine gewaltige Wolkenmasse machte einen Blick nach unten schier unmöglich. Lage schaute sie die dichten Wolken an. Und hatte sich entschieden. Überzeugt von ihrem Tatendrang und dem Auftrag vor Augen, ging sie nun zu ihrem Reittier und stieg hinauf. Kurz bäumte sich das Tier auf. Scharrte mit seinen scharfen Krallen auf den Boden herum. "Ich weiß, aber es ist unsere Pflicht es wiederzuerlangen. Es war der Befehl des Generals, den Stab zu suchen". Kurz schloss die junge Frau de Augen und dachte über das Gespräch nach... ~Rückblick~ Das Klackern von Absätzen ertönte in der Halle des riesigen Gebäudes. Am ellenlangen Gang ragten gewaltige, massive Säulen und hielten die prunkvolle Decke. Das Gebäude selbst war weiß und golden. Mit Marmor und geradezu spiegelglatt. Zwischen den Säulen hingen goldene Banner, welches am Zentrum dieser ein Symbol eingestickt war. Das Zeichen der Höllenwache. Eine gewaltige Institution von mächtigen Engeln angeführt und sich zur Aufgabe setzte die finsteren Mächte des Bösen zu trotzen. Noch immer ertönte das Klackern und verstummte rasch. Die Person stand nun vor einem vergoldeten Tor, an dem Verzierungen und Engel eingraviert und verziert wurden. Mit einem lauten Knarzen öffnete sich langsam das massive Tor und die junge Frau schritt sogleich in den Raum. Anders als in der Halle, war dieser Raum weniger... steril. Zweifelsohne waren auch hier Gold und Weiß an Wänden und Decken zu sehen, doch die wahren Farben waren die bräunlichen Möbel, die überall im Raum standen. An jeder Wand riesige Regale mit unzähligen Büchern. Zwischen ihnen und an den Ecken Kommoden mit allerlei Artefakten und Statuetten, die stolz an ihrem Platz standen und sich von seiner edelsten Seite zeigten. Am Ende des Raumes befand sich ein riesiges Fenster, welches in der Lage war selbst die kleinsten Schatten des Raumes durch das hindurchscheinende Sonnenlicht verschwinden zu lassen. Gleich davor ein großer Schreibtisch und das dazugehörige Sitzmöbelstück, auf dem jedoch niemand Platz nahm. Stattdessen stand eine Person vor dem großen, gotisch verzierten Bogenfenster und blickte hinab an einem riesigen Platz. Die junge Frau, welche den Raum betrat, ging einige Schritt auf den Schreibtisch zu und hielt abrupt inne. Sofort stand sie stocksteif vor ihr und salutierte geschwind und diszipliniert. „Ihr habt mich rufen lassen, General?“, sprach die junge Frau. Die Angesprochene lächelte und drehte sich um. Ihre Rüstung golden schimmert und schien massiv. Ihre Haare schulterlang und reinweiß, wie es wohl bei jedem Engel üblich war. Ihre Haut bräunlich. Eine sonderbare Rune thronte auf ihrer Stirn. Anders als bei der jungen Frau waren ihre Flügel nicht schmal und weiß, sondern breit und goldfarben. Ebenso wie ihre Augen, die die Frau ansahen. „Lepha ja. Es freut mich, dass du so schnell kommen konntest“. Loona nickte. „Ich habe eine Aufgabe für dich, was wichtig für mich ist“. Nachdem sie dies sagte, seufzte sie leise und setzte sich. „Dir ist sicher bekannt, dass diese Welt einst von etwas bösem befallen war?“ „Das Verderben. Ja, Ihr habt mich darüber informiert“, erwiderte sie knapp. „In Ödlicht gab es einen Kampf, wo auch eine Waffe daran beteiligt war. Ich möchte, dass du dich dorthin machst und sie mir bringst“. Die Generälin schien sehr überzeugt von ihrem Anliegen zu sein, dass sie gar einem Rekruten mit dieser Aufgabe vertraute. „Ich mache mich sogleich auf dem Weg, sobald ich mehr über diese...Waffe erfahren habe“, sprach die junge Soldatin. Die Ältere nickte nur lächelnd. „Es ist der Stab von Arafel. Einst auf der Erde aufgefunden, fiel sie dem Zerstörer in die Hände. Doch der Himmel konnte sie mit Hilfe eines…alten Freundes...wieder an sich genommen werden und wurde von ihm, laut seinen Aussagen, nach Ödlicht gebracht. Bedauerlicherweise war der Archon geblendet und verdorben von der Macht und der Stab ging durch seinen Tod verloren“. „Ich verstehe", entgegnete die Kriegerin ihr, nachdem sie aufhorchte. „Ich mache mich dann auf-“ „Nein! Noch nicht. Hör mich weiter an!“. Lepha stoppte und blickte sie an. „Dieser Stab ist...in den Tiefen gefallen“ „In... den Tiefen?“. Die Haltung des jungen Engels versteifte ein wenig und ihr Blick schien verwirrt. „Ihr wollt...dass ich hinunter fliege. In der Hoffnung, dass diese Waffe sich dort noch immer befindet. Wir wissen nicht, ob es...“ „Ich habe es mir äußerst gut überlegt ob ich diese Aufgabe wirklich...in Erwägung ziehe. Und ich habe mir gut überlegt wer dafür geeignet wäre. Und du bist derjenige, der ich dieser gewagten Aufgabe zutraue. Es wäre keine Schande, wenn deine Suche erfolglos bliebe und ich hoffe noch immer, dass du dich dieser Sache annimmst. Ich wüsste sonst keinem, der es wagen sollte sich hinunter zu begeben...“ Schweigen. Nur ein leises, dumpfes Geräusch des Windes, was durch die Hallen heulte, machte diese bedrückende Atmosphäre nicht gerade angenehmer. „Gut. Ich werde mich der Sache annehmen“. Der General lächelte leicht. Sie hatte die Aufgabe wirklich angenommen. „Ich überlasse dir die Zeit, die du benötigst. Ich möchte dich dieses Mal nicht drängen. Ich weiß selbst genau wie gefährlich das sein kann. Und wir wissen nicht was sich unten befindet. Viel Glück, Pilotin“. Lepha salutierte und der General machte es ihr gleich. So wandte sie sich um und ging zurück zum Tor ihrer Aufgabe nachgehend... ~Rückblick-Ende~ Die blauen Augen Lephas wurden geöffnet. Sie blieb ruhig und gefasst. „Vilvi. Mach dich bereit.“ Das Tier stand nun vor dem Abgrund. Leises krächzen entwich ihm und blickte nach unten. „Los!“. Die Schwingen des Tieres geweitet und mit einem Satz sprang es in die Luft. Sekunden danach schoss es hinein in die Wolken. Die Suche hatte nun begonnen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)