Verzeih mir, dass ich sterbe von Pragoma ================================================================================ Kapitel 7: Dem Wahn verfallen ----------------------------- Mein eigener Bruder, das hätte ich nicht gedacht oder gar vermutet. Sicher, Ivar ist, wie er ist. Wahnsinnig ein Muttersöhnchen und er hält sich neuerdings für klüger, als Björn es ist. Klar, wir haben Vater gerächt aber das haben wir vor allem dem scharfen Verstand von Ubbe zu verdanken und dem Kampfgeist von Björn. Ivar war nur dabei, hat seine eigene Rache im Kopf und daran wird er scheitern. Er ist nicht in der Lage eine legendäre Schildmaid zu töten. Schon gar nicht Lagertha. Sie ist eine Nummer zu gewaltig für ihn und er versteht ihre Beweggründe leider gar nicht. Ich schon. Mutter hat ihr nicht nur den Mann genommen, sondern ein ganzes Dorf und all ihre Freunde. Sie musste es tun und wenn ich daran denke, was Mutter alles falsches getan hat, so hat sie es nicht anders verdient. Mein Fehler war es, laut auszusprechen, dass sie Ivar nicht liebt, Mitleid mit ihm hatte und es besser gewesen wäre, sie hätte ihn den Wölfen überlassen. Sie hätte es tun sollen, hätte damit verhindert, dass Ivar zum Brudermörder wird und mit seiner Axt tötet. Sie steckt mir in der Brust, wurde quer über den Tisch nach mir geworfen und das nur aus der blanken Wut heraus. Kann ich ihm deswegen böse sein, ich denke nicht? Eher sehe ich es als mein Schicksal an, als Erlösung und Chance die kleine Siggy wiederzusehen. Ich muss nicht wütend sein auf Ivar, bin es nicht und doch schürt das Gefühl von tiefer Enttäuschung in meiner Brust. Noch vor dem Schmerz, den ich versuche, wegzuatmen. Es tut weh, mehr aber noch die Blicke meiner Brüder, die mich entsetzt ansehen und versuchen mich vom Sterben abzuhalten. Lasst es sein. Auf mich wartet Walhalla, viele Menschen, die ich lange nicht gesehen und vermisst habe. Allen voran Vater und die kleine Siggy, um die ich mich endlich kümmern kann. Aber auch Mutter, der ich sagen kann, was ich von ihr halte. Ich freue mich sogar auf Lagertha, will ihr danken, mit ihr an der tafel der Götter speisen und von meinen Schlachten erzählen. Lebt wohl, meine Brüder, ich danke euch für alles, was ihr je für mich und unsere Familie getan habt. Trauert nicht, wir sehen uns wieder und dann sind wir erneut neben Ragnar vereint, eine Familie, wie wir es immer waren. Leb auch du wohl, Ivar. Mein Mörder und Bruder, dem ich hiermit vergebe und verzeihe, dass ich übergangen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)