Heartbeat von Seiyna-chan (Nachtclub Matrixx) ================================================================================ Kapitel 21: IcyHot ------------------ Feel my Heartbeat Akt2/Teil 13 IcyHot   Katsuki ♫   Die Art, wie Kaminari sein Schnuckelchen angesehen hatte, passte ihm überhaupt nicht. Sie kannten sich definitiv, aber woher wollte ihm nicht in den Kopf. Klar war Kaminari auch einer seiner Liebschaften, wovon er aus erster Hand wusste, dass er dem männlichen Geschlecht nicht abgeneigt war.   Denki war bisexuell. Er stand sowohl auf Frauen als auch auf Männer.   Zwar war Denki vorzugsweise Bottom, doch wer sagte ihm, dass er nicht auch mal toppen wollte. Womöglich war er auch Switch, ihr Verhältnis ist schließlich auch seit einigen Monaten vorbei. In der Zeit konnte sich viel verändern. Dass er nun ein Auge auf Izuku geworfen hatte, störte ihn. Izuku war der Inbegriff eines Powerbottoms, so wie sein Schnuckelchen immer abging. Andererseits traute er es dem Gelbhaarigen nicht zu, sich einfach an seinen Freund zu vergreifen. So lebensmüde war er nicht.   Dennoch wusste er, dass er Denki im Auge behalten musste, seinen Deku bekam keiner. Er würde seinen selbsternannten besten Freund – er würde ihn niemals als solchen betiteln - wohl oder übel zur Rede stellen müssen und die Fronten klären. Wenn Kaminari dachte, er hätte bei seinem süßen Schnuckelchen eine Chance, würde er Katsuki von seiner schlimmsten Seite kennen lernen. Sollte er einmal mitbekommen, dass sich der Gelbhaarige tatsächlich an seinen Freund ranmachte - es auch nur versuchte diesen zu verführen, würde er ihm jeden Einzelnen seiner Finger brechen! Darauf schwor Katsuki und das wusste Kaminari ganz genau.   Oh der Junge wusste, wie gefährlich er werden konnte. Das traute er sich bestimmt nicht!   Eine Weile beobachtete er die beiden aus sicherer Entfernung und konnte nichts Verdächtiges ausmachen. Außer das Izuku sich eventuell unwohl fühlte. Seine ganze Körperhaltung war angespannt, sie kannten sich, das war offensichtlich. Izuku zeigte das mit seiner Körpersprache. Noch dazu wollte er partout nicht mit Denki allein gelassen werden, das zeigte schon, dass hier etwas im Busch war. Aber weiter beobachten konnte er die beiden zu seinem Unmut nicht, denn er war jetzt schon viel zu spät dran. Warum musste auch er diesen behinderten Termin übernehmen?   Das war doch zum Kotzen!   ~•~     Er parkte seinen Sportwagen in der Tiefgarage des Plus Ultra und machte sich daraufhin auf den Weg zum Aufzug. Dort legte er seinen Finger auf das Bedienfeld, um diesen zu aktivieren. Da am Wochenende nie Betrieb war, wurde dieser automatisch ab Freitag 20h gesperrt. Mitarbeiter konnten diesen selbst mittels Fingerscan aktivieren, wenn sie in das Gebäude mussten. Jedoch wurde alles protokolliert und ihm am Ende des Tages ans Handy gesendet. Die ganze Funktion diente als Rücksicherung gegen Diebstahl und Einbruch im Plus Ultra. Er war der Vize Geschäftsführer dieses Unternehmens, hatte die gesamte Verantwortung zu tragen neben dem CEO Shota Aizawa. Wobei dieser die meiste Arbeit auch auf ihn abwälzte. Im Grunde führte er das ganze Unternehmen allein, doch Shota wollte ihm noch nicht die ganze Verantwortung überlassen, so war er eben nur der Vize-Geschäftsführer. Als Bonus galt ihm 50% der Anteile, sämtliche Entscheidungsmacht insofern er sie auf sich nehmen wollte. So hatte er wenigstens eine Ausrede, falls mal etwas schief lief. Dann konnte er immer noch sagen, dass er nicht der Geschäftsführer war - sondern Aizawa Shota. Obwohl das bisher nie vorgefallen war.   Es wurde schon einmal etwas aus ihrem Unternehmen entwendet, wichtige Unterlagen geklaut und an die Konkurrenz weitergegeben. Das wollte er kein weiteres Mal erleben, daher ließ er auch dieses Sicherheitssystem anbringen. Über die Kameras, die in jedem Stockwerk angebracht waren, war kein Mitarbeiter informiert. Auch nicht darüber, dass sämtliche Informationen, die das Betreten der Anlage am Wochenende betraf, direkt an sein Handy weitergeleitet wurde. Diese Information diente dem Schutz ihres Unternehmens, kam es hart auf hart hätte er Beweise gegen den Täter zur Hand. Doch bislang hatte sich kein Mitarbeiter darüber beschwert, auch Einbrüche gab es keine mehr, seit er hier das sagen hatte. Seine Angestellten hatten Respekt vor ihm, was ihn überaus stolz machte. Sicherheit war einer seiner höchsten Prioritäten, was man schon in seinem Apartment erkennen konnte. Seit Izuku an seiner Seite verweilte, schätzte er diesen Charakterzug seiner Persönlichkeit nur noch mehr. Sein Schnuckelchen brauchte diesen Schutz, solange Shigaraki auf freien Fuß war und er keinen eindeutigen Beweis gegen ihn in der Hand hatte.   Das Bedienfeld leuchtete grün, nachdem dieses seinem Fingerabdruck gescannt hatte. Eine Stimme im Aufzug ertönte, was eine lästige Nebensache war, die Aizawa einrichten ließ. Diese Stimme ertönte nur, wenn er am Wochenende den Aufzug betrat, da der Schwarzhaarige sich einen Spaß erlaubte, um ihn zu ärgern, wenn er mal wieder am Wochenende Überstunden schob. Da fiel ihm auf, dass er dies schon lange nicht mehr tat.     „Guten Tag Herr Bakugou“, begrüßte ihn die Computerstimme. „Tsk“, zischte er angepisst. Drückte die Taste zu seinem Stockwerk, der ihn direkt in sein Büro bringen würde. Warum er den beschissenen Termin mit dem Bürgermeister machen musste, war ihm schleierhaft. Er würde seinen Chef definitiv darüber noch die Meinung geigen, zudem er wusste, dass er dieses Wochenende mit seinem Freund verbringen wollte. Natürlich wusste Aizawa über seine neue Beziehung Bescheid, so war er doch wie ein Vater für ihn und sah ihm die Neuigkeit auch direkt an. Umso mehr ärgerte es ihm, dass dieser ihn skrupellos diesen Termin aufbrummte. Dann war da auch noch dieser gefallen, den er Maya dafür schuldete. Dafür das sein schönes Wochenende mit seinem heißen Freund unterbrochen wurde, weil er diesen beschissenen Termin mit dem Bürgermeister übernehmen musste. Er könnte kotzen!   Angepisst lehnte er sich an die Wand des Aufzuges, schob seine Hände in die Manteltaschen und grummelte angepisst vor sich hin.   Als ob das nicht ein einfacher Angestellter auch übernehmen könnte. Es ging ja schließlich nur um die grobe Auswertung, wie er sich seine beschissene Amtswerbung vorstellte. Das hätte auch ein Teamleiter übernehmen können, die waren ausgebildet dafür! Aber Nein, es wurde ja speziell nach einem Geschäftsführer verlangt.   Schöne Scheiße.   Lieber hätte er sich mit seinem wunderschönen Freund auf sein Sofa gesetzt, ihn fest in seinen Armen gehalten und seine Nase in seinen wohlig duftenden Haaren vergraben. Er hätte mit ihm einen romantischen Spaziergang machen können und ihn wieder einmal auf ein Eis einladen können. Sie hätten sich stundenlang lieben können. Er hätte sich in seiner warmen, engen Höhe vergraben, sich an seinem hohen Stöhnen ergötzt. Immer und immer wieder, bis sein liebreizender Freund tatsächlich nicht mehr schmerzfrei laufen könnte.   Ob er schmerzen hatte? Ein schmutziges Grinsen schlich sich auf seine Züge, als er daran dachte, dass sie es vor noch knapp einer Stunde in seinem Bett heiß getrieben hatten. Wie anregend sein Gesicht dabei ausgesehen hatte. Generell hatten sie an diesen Morgen bereits einige Male miteinander geschlafen. Im Grunde müsste er befriedigt sein und nicht daran denken, wie es wäre, ein weiteres Mal in ihm zu kommen, doch das war nicht möglich. In seiner Gegenwart konnte er nicht anders, als notgeil über ihn herzufallen. Von Izuku bekam er nicht genug, auch wenn sein Schwanz darunter litt.   Er musste so lange auf ihn verzichten, sich solange zurückhalten. Jetzt, wo er ihn endlich ungeniert, immer und überall nehmen durfte, hielt er sich auch nicht zurück. Izuku war wie seine persönliche Droge, nach der er längst süchtig war. Süchtig nach Deku. Er bereute keine Sekunde seiner Entscheidung, den Jungen an seiner Seite haben zu wollen. Mit diesem schönen jungen Mann eine Beziehung eingegangen zu sein. Gott.. er war so grenzenlos verliebt in sein Schnuckelchen.   Allein der Gedanke an den Grünhaarigen, ließ sein Herz schneller in seiner Brust pochen. Er konnte es kaum erwarten, ihn wieder zu sehen. So verliebt war er bestimmt noch nie in seinem Leben.     ~•~     Als er endlich sein Büro betrat, wurde er schon von jemanden erwartet.     Er sah ihn nicht direkt an, schließlich kannte er den Bürgermeister. Stattdessen zog er sich seinen Mantel aus und hing diesen an seine Garderobe, dabei stellte er ihm die Frage, die ihm brennend interessierte. „Wie bist du hier reingekommen?“, fragte er also verwundert nach. Schließlich hätte er ihn anrufen müssen, damit er den Fahrstuhl freigab. „Der Geschäftsführer“, kam es desinteressiert von seinem Kunden. Seine Stimme klang anders, als er sie in Erinnerung hatte. Dennoch kam er nicht drumherum bei seiner Art mit den Zähnen zu knirschen, wie er den Bürgermeister doch verabscheute. Tief seufzend bereitete er sich mentalisch darauf vor, freundlich zu sein. Professionalität war in seiner Stellung sehr wichtig.   „Verstehe“, gab er bemüht freundlich zur Antwort, zog seine Krawatte unter der Anzugweste zurecht, kontrollierte, ob sein Hemd wohl noch in der Hose steckte, da er seinen Freund, mit dem er vor dem verlassen seiner Wohnung noch etwas rumgemacht hatte, nicht vertrauen konnte, dass er sich nicht an seiner Kleidung zu schaffen machte. Als er sich selbst für gut befand, wandte er sich vollständig seinem Kunden zu.   „Herr Todoroki, was verschafft mir die Ehre an einem Samstag? Haben sie schon bestimmte Pläne, wie Sie sich Ihre Kampagne..“, mitten in seinem Redeschwall hielt er inne, als seine Augen nun den jungen Mann in seinem Büro erfassten. Diese geteilte Haarfarbe würde er überall erkennen können! Fassungslos starrte er regelrecht in die heterochromen Augen seines angeblichen Kunden „..ausehen soll“, beendete er stockend seinen Satz. Vor ihm saß doch tatsächlich der Typ, den er immer neben seinem Deku sah!     „Wer zum Henker bist du!“, knurrte er augenblicklich los. Diesen Kerl konnte er schon nicht leiden, als er ihn das erste Mal neben seinem Schnuckelchen gesehen hatte. So konnte er es nicht verhindern, dass er den Kerl angiftete, auf seinen Schreibtischstuhl zustampfte und sich auf diesen fallen ließ. Mit Sicherheit wusste der Kerl von ihrem Wochenende und hatte deswegen nach ihm verlangt!   Keine Sekunde ließ er den Abschaum aus den Augen. „Ich hab einen Termin mit dem Geschäftsführer. Sag mir mal lieber, wer du jetzt bist?“, sah der Kerl genauso finster zu ihm zurück. Die Spannung in dem Raum war beinahe greifbar. Es brodelte regelrecht, stand kurz vor der Explosion. Katsuki verzog verärgert das Gesicht, seine Augen waren zu spalten zusammengekniffen. Seine Hände zu Fäusten geballt.   Beide blickten sich kritisch entgegen. „Das ist mein Büro, ich stell hier die Fragen!“, knurrte Katsuki auch schon zurück. Sein Gegenüber musterte ihn, gab dann ein missbilligendes Geräusch von sich. „Bist du nicht der Typ, der meinen Deku den Kopf verdreht hat?“, sein dämliches grinsen, brachte ihn zu Weißglut. „Ich bin mit ihm zusammen, klar!“, fauchte Katsuki aufgebracht, schlug seine Hände auf seinen Tisch und beugte sich zu dem Bastard näher über den Tisch. „Ahja?“, tat es ihm der Rot-weißhaarige gleich, funkelte ihm kampflustig entgegen. „Verdammte Scheiße was willst du hier!“, seine Geduld neigte sich dem Ende zu.   „Wie oft den noch, ich hab einen Termin mit dem Geschäftsführer!“, konterte dieser ihm wieder stoisch. Allen Anschein nach meinte es der Kerl wirklich ernst.     „Zum Mitschreiben Icyhot. ICH BIN DER STELLVERTRETENDE GESCHÄFTSFÜHRER!“, fauchte er ihn aggressiv an, doch zu seiner Verwunderung wich der andere nicht zurück.   „Interessant“, er setzte sich in seinem Stuhl wieder gelassen zurück, legte ein Bein über das andere und verschränkte die Arme vor seiner Brust zu einer festen Einheit. Konzentriert musterte er ihn „Weiß Izuku, das du der Geschäftsführer bist?“, kam es plötzlich kalt aus seinem Mund. Keine Mimik huschte über sein Gesicht.   In Katsuki hingegen fror sämtliches Blut ein.   Katsuki presste seine Zähne aufeinander, malte diese besorgniserregend gegeneinander. „Also nicht.“ Stellte der andere fest. Die Wut, die vorhin noch in ihm tobte, verwandelte sich nun zu einer Panik. Einer Angst, dass er es seinem Freund verraten könnte. Er bemerkte nun, in welcher Lage er sich befand. Sein Gegenüber schnalze selbstgefällig mit der Zunge, bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick. Dann erhob sich der Bunthaarige von seinem Platz, umrundete den Schreibtisch und baute sich bedrohlich vor ihm auf. Dieser Typ pisste ihn einfach an, was bildete sich dieser Lackaffe eigentlich ein?   Er war hier der Geschäftsführer! Wie sprach der überhaupt mit ihm?   „Jetzt hör mir mal ganz genau zu Bakugou. Ich kenn Izuku jetzt schon über zwei Jahre, er ist mein bester Freund und für mich, wie mein kleiner Bruder. Wenn du vorhast, ihn zu verarschen, ihn auszunutzen oder was auch immer in deiner Hohlbirne vor sich geht, wirst du mich kennenlernen! Ich schwöre dir, ich mach dir dein Leben zu deiner persönlichen Hölle!“, drohte ihm dieser plötzlich todernst. Dass er dabei keine Mine verzog, machte die Sache noch einen Tick gruseliger. Der Kerl meinte es definitiv ernst. Doch er meinte es genauso ernst und ließ es bestimmt nicht auf sich sitzen, beschuldigt zu werden, sein geliebtes Schnuckelchen schaden zu wollen. Er liebte Izuku mehr als alles andere. „Ich liebe Izuku, okay? Ich will nur sein Bestes, er hat nur das Beste verdient. Er weiß es nicht, weil ich nicht will, dass er mich anders sieht. Er soll mich so behandeln, wie er es jetzt auch tut. Ganz normal, wie jeden anderen auch. Ich habe Angst vor seiner Reaktion, kann sie nicht einschätzen. Nichts liegt mir ferner, als ihn zu verletzten. Ich werde es ihm noch sagen, aber noch nicht jetzt.“, dabei sah er starr nach oben in sein verschiedenes Augenpaar. Alles was er sagte, meinte er auch genauso. Dabei verzog Katsuki keine Mimik sowie auch sein Gegenüber. Welcher nicht so wirkte, als besitze er überhaupt Emotionen.   Katsuki atmete tief durch, versuchte wieder runterzukommen und professionell zu wirken. Wenn es um Izuku ging, kam wieder seine andere Seite zum Vorschein. Er benahm sich unangemessen.   „Ich nehme mal an, da ich einen Termin mit dem Bürgermeister habe, dass du als seine Vertretung fungierst? Tut mir leid, dass ich dich so angegangen bin. Wenn es um meinen Engel geht, sehe ich schnell rot. Wegen unserem Meeting musste ich unser Wochenende unterbrechen. Bist du damit einverstanden, wenn wir von vorne beginnen?“, fragte er sein Gegenüber. Da Shoto keine Reaktion zeigte, fuhr er einfach fort. „Ich bin Katsuki Bakugou und der Vize-Geschäftsführer vom Plus Ultra, es freut mich, dich kennenzulernen“, stellte er sich nun richtig vor. Hielt ihm sogar seine Hand hin. Der Todoroki studierte ihn eine Weile und begann dann zu lachen. Die erste Emotion, die er zeigte, seit er in seinem Büro war. Zumindest zuckte sein Mundwinkel verdächtig. „Was so lustig?“, fauchte er ihm verärgert entgegen. Da entschuldigte er sich ernsthaft und wurde ausgelacht! „Du liebst Izuku wirklich. Das sieht man dir an, mich freut das, wirklich. Dennoch kenn ich da einige Gerüchte über dich.“   „Die interessieren mich nicht“   Der Rot-Weiß haarige schmunzelte leicht, reichte ihm die Hand „Shoto. Shoto Todoroki, Sohn des Bürgermeisters und bester Freund von Izuku. Nett dich kennenzulernen. Er erzählt sehr viel über dich, tut mir leid, dass ich dir so misstraut hab. Bei meinem kleinen Bruder bin ich immer überfürsorglich. Das mit dem Wochenende tut mir leid, ich wusste ja nicht, dass du sein Freund bist. Da werde ich mich wohl bei ihm entschuldigen müssen“, der Blonde nahm die Hand entgegen und drückte sie leicht. Eine Weile betrachtete er den Sohn des Bürgermeisters argwöhnisch. Das war also Shoto, der beste Freund von Izuku. Wenn sein bester Freund, der Sohn des Bürgermeisters war, dann sollte er seine Stellung doch auch akzeptieren, oder? Ob die beiden mal was miteinander hatten, zumindest hatte er den Kerl schon oft im Matrixx bei seinem Schnuckelchen gesehen. Wollte er das überhaupt wissen?   Wobei wenn er ihn als besten Freund und sogar als kleinen Bruder betitelte, mussten die beiden eine wirklich enge Bindung zueinander haben. Wenn er die Lage richtig deutete, ging von dem Zweifarbigen keinerlei Gefahr aus. Er wollte genauso wie er, dass es Izuku gut ging. Shoto beschützte Izuku, war für ihn da, wie ein großer Bruder eben. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Dieses Wissen war wirklich schön, sein Schnuckelchen hatte in IcyHot wirklich seinen Helden gefunden. Ein Held, der er für ihn auch sein wollte.   Izukus persönlicher Held.   Katsuki deutete auf das Sofa in seinem Büro. „Setz dich“, forderte er auf. Shoto nickte und setzte sich wie aufgefordert auf das Sofa. Katsuki packte seinen Laptop aus, holte einen Ordner aus dem Schrank hinter seinem Schreibtisch und setzte sich zu dem Todoroki Sohn auf das Sofa. In dem Ordner befanden sich Grundrisse für die Kampagne, die der Bürgermeister benötigte. So unterhielten sich die beiden bei einem Glas Wasser über die Pläne und Vorgehensweise des Werbekonzeptes.     Immer wieder ging Katsuki und zeigte ihm Beispielbilder, bis sie letztendlich einen Prototyp auf seinem Laptop erstellten. Während sie an dem Projekt arbeiteten, erzählte ihm Shoto einiges über den Grünhaarigen. So erfuhr er, wie sich die beiden kennengelernt hatten, wie ihre Beziehung zueinander war und leider auch das Shoto sein erster Freund war. Eine Information, die in seinem Herzen schmerzte. Im Endeffekt war es dennoch er, der mit ihm in einer Beziehung war. Auch über die dunkle Zeit im Leben seines Freundes erfuhr er einiges, es war anders, diese Geschichte von einer außenstehenden Person zu erfahren. Er beschloss von nun an, noch mehr auf sein Baby aufzupassen. Die Erzählungen von Shoto waren anders, viel detaillierter und intensiver. Einfach grausam.   Als Gegenzug erzählte er auch seine Seite, wie er Deku kennenlernte. Erzählte davon, wie er ihre Dates empfand und teilte ihm auch seine Bedenken mit, wie Izuku ihn beschrieb, als er hier war. Shoto schien ihn zu verstehen und versprach ihm dabei zu helfen. Shoto war in Ordnung.     Nach etwa drei Stunden waren sie auch schon halbwegs fertig. „Gut. Ich werde es meinem Vater vorlegen und melde mich dann spätestens Freitag bei dir“, meinte Shoto zufrieden mit dem Ergebnis, nahm die Entwürfe, die Katsuki ausgedruckt hatte an sich. Der Blonde Geschäftsmann ging zu seinem Schreibtisch und entnahm aus einer Schublade seine Visitenkarte „Hier. Ruf mich einfach an. Bin immer erreichbar, außer am Wochenende“, zwinkerte er ihm entgegen. Shoto nahm die Karte entgegen und besah sich alle Seiten „Aber sorg dafür, das sie Izuku nicht in die Hände fällt. Ich will es ihm persönlich sagen, verstehst du?“ Shoto lächelte ihm entgegen und klopfte freundschaftlich auf seine Schulter.   „Keine Sorge. Ich werde nichts sagen. Du musst es ihm sanft beibringen, er ist, was das betrifft ziemlich.. naja schwierig“   „Ich weiß.. ich will ihn nur nicht verlieren“, seine Stimme wurde immer leiser. Plötzlich spürte er Druck auf seiner Schulter, was ihn aufsehen ließ, direkt in ein heterochromes Augenpaar „Mach dir keine Sorgen, er wird dich deswegen nicht verlassen. Er liebt dich“, ein ehrliches Lächeln kam von dem Rot-Weißhaarigen. „Ich glaub dir einfach mal..“, er erwiderte das Lächeln und war froh, in Shoto keinen Rivalen zu haben, sondern so etwas wie einen Freund. „Du bist voll in Ordnung, Katsuki“, merkte dieser noch an, trat zur Seite und zog sich seine Jacke an. „Du auch“, sie gaben sich freundschaftlich die Hände und verabschiedeten sich vom jeweils anderen.   ~•~   Nachdem Shoto gegangen war, bereitete er das grundlegendste für das Projekt ‚Werbekampagne Todoroki‘ vor. Er wusste auch schon genau, welches Team am besten dafür geeignet war. Diesbezüglich fertigte er eine Portfoliomappe an, mit den wichtigsten Notizen dazu. Mit dem passenden Team würde er am Montag ein Meeting einberufen, dort würde er alles grundlegende vereinbaren, besprechen und regeln.   Er bereitete alles sorgfältig vor, denn nach dem Wochenende mit Izuku würden ihm bestimmt die dazu benötigen Hirnzellen fortgeblasen worden sein. Wortwörtlich. Sich selbst schrieb er auch noch einige Notizen auf, denn eines war klar. Izuku würde ihm noch den Kopf leerfegen.   Nach gut einer Stunde Vorbereitung für seine Arbeitswoche machte er sich auf den Weg ins Matrixx. Die Vorfreude seinen Liebsten bald wieder in seine Arme schließen zu können, stieg immer weiter an, je näher er dem Club kam. Warum er sein Schnuckelchen wieder hier und nicht bei sich zuhause abholen sollte, war ihm noch immer schleierhaft, solange er ihn jedoch wieder mit sich nehmen konnte, war auch das Nebensache. Wenn Izuku nicht wollte, dass er erfuhr, wo er wohnte, akzeptierte er das.     Die Bar hatte noch geschlossen, doch da der Türsteher ihn mittlerweile gut kannte und wusste, dass er mit Izuku zusammen war, wurde er auch ohne große Worte durchgelassen. Jeder war stets um den Grünhaarigen besorgt, aber nach seiner Geschichte war das nicht verwunderlich. Hoffnungsvoll seinen Liebsten in seinem Tanzzimmer vorzufinden, machte er sich auf direkten Weg zu ihm, doch wurde er davon abgehalten. Im Innenraum begegnete er Maya, die ihm freudestrahlend winkend entgegenkam. Kurz fragte er sich, warum die Frau so extrem gutgelaunt in seine Richtung tanzte, dabei überkam ihm ein ungutes Gefühl der Vorahnung. Er ahnte bereits, dass er seinen schönen Freund wohl so schnell nicht sehen durfte. Was auch immer die Alte von ihm wollte, an Izuku konnte es wohl nicht liegen. Zumindest konnte er sich kaum vorstellen, dass es etwas mit ihm zutun haben könnte, so euphorisch wie das Weib auf ihn zu gehopst kam.   „Kaaaatsuki!“, rief sie ihm auch schon entgegen und zog seinen Namen unnötigerweise in die Länge. Er hielt in der Bewegung inne und seufzte schwer. So schnell würde sie ihn wohl nicht zu Izuku lassen, oder doch? Seine Bedenken sollten sich gleich bewahrheiten. Kaum war sie bei ihm angekommen, schlang sie einen Arm um seine Schultern und zog ihn weiter durch den leeren Raum. Dabei musste sie sich etwas strecken und drückte ihre Brüste gegen seinen Oberkörper, was ihn jetzt schon nervte. „Was willst du?“, kam er direkt genervt auf den Punkt. Wozu lange um die Sache herumreden? Offensichtlich wollte sie etwas von ihm, dann konnte sie auch gleich sagen, was es war. „Kannst du dich noch an das Versprechen erinnern, was du mir vor zwei Wochen gegeben hast?“, grinste sie verschwörerisch, klimperte dabei scheinheilig mit ihren langen Wimpern. Katsuki wurde nervös, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen „Ja. Ich schulde dir einen Gefallen, dafür überlässt nur mir Izuku für das ganze Wochenende, welches ich ja wegen meiner Arbeit unterbrechen musste.“   „Genau“, schnurrte sie zufrieden und drückte sich ihm weiter entgegen. „Spucks schon aus!“, er wurde langsam ungeduldig. Er wollte Izuku einpacken und mitnehmen. Dort weitermachen, wo sie aufgehört hatten!   Maya umgriff seinen Oberarm, drückte diesen zwischen ihre Brüste. Angeekelt davon verzog er das Gesicht und hielt in der Bewegung inne. Daraufhin schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich runter. Ihr warmer Atem stieß gegen sein Ohr. Zwar war er schwul, dennoch ließ ihn ihre aufdringliche Art nicht kalt. Er hatte so eine Vorstellung, wo Deku seine Verführ-Küste gelernt hatte. Da standen sie sich in nichts nach, auch wenn diese Frau weitaus aufdringlicher war. Ihre Nase stieß gegen sein Ohr, erzeugte eine kleine Gänsehaut in seinem Nacken. Ob aus Furcht oder leichter Lust, konnte er nicht sagen. Wohl eher das erste. Daraufhin ertönte auch schon ihre geraunte Stimme „Also mein hübscher, ich hab dich letztens in Dekus Zimmer tanzen gesehen mit meinem Baby. Da kam mir die Idee, dass du für mich Auftreten könntest, an der Stange versteht sich. Du wirst meine Gäste verzaubern, haben wir uns verstanden? Ich will den großen stellvertretenden Geschäftsführer vom Plus Ultra auf meiner Bühne sich rekeln sehen“, sämtliches Blut erstarrte in seinem Körper. Versuchte diese Information zu verarbeiten.   Doch Maya war wirklich eine knallharte Geschäftsfrau. Sie leckte ihm über sein Ohr und kniff einmal fest in seinen Hintern „Ich weiß welche hohe Position du hast! Lass dir - von mir aus einen Decknamen einfallen, mein Süßer“, zwinkerte sie und war drauf und dran einfach zu verschwinden. Das wollte sie also, dass er für sie tanzte! Das konnte sie vergessen.   Er griff nach ihrem Arm und zog sie mit einem Ruck zurück. Wenig beeindruckt davon zog sie ihre Augenbrauen in die Höhe „Ich werde ganz bestimmt nicht für dich tanzen! Hast du eine Ahnung, wieviel Leute mich erkennen könnten? Mein Ruf - der von der Firma könnte darunter leiden! Das geht einfach nicht, vergiss es! Unter keinen Umständen! Was soll ich bitteschön Deku erzählen? Hey ich schwing meinen Arsch jetzt auch auf der Bühne für sämtliche perversen Arschlöcher wie du früher? Nein! Auf keinen Fall“, schrie er ungehobelt durch den Laden. Gestikulierte wild mit seinen Armen in der Luft. Sie schien kurz zu überlegen, sah ihn einfach an, bis sich wieder ein böses schmunzeln auf ihrem Gesicht bildete. Katsuki wurde kreidebleich im Gesicht. Sie trat einen Schritt auf ihn zu, da Katsuki um seinen Standpunkt zu verdeutlichen einen Schritt zurückgegangen war. Sie packte unsanft seinen Kiefer, bedachte ihn mit einem eiskalten Blick, der ihm einen unwohlen Schauer beschwerte. Ihr Gesicht war nur wenige Millimeter von seinem entfernt. „Jetzt hör mir mal gut zu mein Süßer. Mir ist schon klar, was du alles verlieren könntest. Mach dir darüber mal keine Sorgen, dich wird keiner erkennen und mein hübscher Deku wird das nicht schlimm finden. Ich hab seine sehnsüchtigen Blicke gesehen, die er auf die Bühne wirft. Er brennt darauf wieder an der Pole tanzen zu können, sein können zur Schau zu stellen, doch er hat Angst wegen den Vorkommnissen. Mit Sicherheit wäre er schneller bei dir auf der Bühne, als du überhaupt seinen Namen sagen kannst. Bei dir hat er keine Angst. Entscheide dich Bakugou. Entweder du schwingst deinen süßen Arsch für mich auf der Bühne oder du verpisst dich sofort aus meinem Club und mein Dekuschatz wird nie erfahren, dass du überhaupt hier warst! Haben wir uns verstanden?“, er nickte zögerlich. Was blieb ihm auch für eine andere Wahl?     Er gab es nicht gerne zu, aber diese Frau konnte echt angsteinflößend sein. Dass er Izuku nicht mitnehmen durfte, wenn er nicht einwilligte, daran wollte er erst gar nicht denken. Die Tatsache, dass er hier gerade damit erpresst wurde, ließ er mal beiseite. „Na schön. So schlimm wird es ja nicht werden, den Decknamen teil ich dir noch mir. Gib mir dann die genauen Zeiten, wann der Auftritt sein soll - aber so, dass es Deku nicht mitbekommt. Das Lied, Kleidung und Effekte darf ich auch organisieren und selbst entscheiden! Wo ist Izuku?“, zischte er ihr aufgebracht entgegen und entriss sich ihrem Griff. Im Grunde gefiel ihm die Vorstellung für Izuku zu tanzen, so wie er es für ihn tat vor ein paar Monaten. Zudem war die Vorstellung, dass Izuku mit ihm zusammen auf der Bühne stand und er seinen heißen Feger von nahen dabei zusehen konnte, war schon sehr heiß.     „Deku wird davon nichts erfahren!“, fügte er nochmals in Rage hinzu. Die Frau nickte euphorisch und klopfte ihn begeistert auf die Schulter. Dann klatschte sie fröhlich in die Hände „Einverstanden! Wie schön, dass wir uns einig sind. Izuku ist oben in der Wohnung. Du gehst einfach in sein Zimmerchen und die Treppe nach oben“, mit diesen Worten winkte sie ihm noch entgegen und hopste vergnügt zurück zur Bar und gab ihren Kellnern ihre Anweisungen, da sie bald öffnen würden. Eines störte ihn jedoch. Sie sagte etwas von Wohnung. Welche Wohnung den ober der Bar? Davon hörte er heute zum ersten Mal.   Hatte er sich etwa gerade verhört? Anders konnte es nicht sein.     Er zuckte mit den Schultern, schob seine Hände in die Hosentaschen und machte sich auf den Weg zu dem Tanzzimmer. Der Anzug, den er noch immer trug, nervte ihn und er wollte diesen endlich loswerden! Es wurde wirklich Zeit, dass er seinen Freund einpackte und sie zurück in sein Apartment fuhren.   Angekommen vor dem ihm nur allzu bekannten Zimmer, drückte er die Klinge nach unten und öffnete die Tür. Der Raum war völlig abgedunkelt, lediglich zwei leichte Scheinwerferlichter erhellten den Raum. Was er dort zu sehen bekam, löschte seinen kompletten Gedankengang aus und erhöhte seinen Blutdruck. Sein Herz schien entschlossen zu haben, einen neuen Rekord aufstellen zu wollen. Es hörte es regelrecht in seinen Ohren pochen. Wie in Trance wankte er in den Raum, schloss leise die Tür hinter seinem Rücken.     Seine Augen klebten regelrecht auf den Menschen, der sich an der Pole um seine eigene Achse drehte.   Auf der Stange hing sein Izuku, der sich stetig im Kreis um sich selbst drehte. Seine Augen schienen geschlossen zu sein, hing in seiner eigenen kleinen Blase gefangen. An seinem Körper trug er eine enge schwarze Leggins, sein Oberkörper war von seinem etwas weiteren bauchfreien Hoodie bedeckt. Der die Sicht auf den darunter liegenden Körper freigab. Ein wunderschöner Anblick, wie Katsuki fand.   Sich auf die Lippe beißend musterte er seinen Freund, starrte regelrecht auf die nackte Haut. Zu gerne wäre er zu ihm gegangen und hätte seine Haut abgeleckt, sie mit seinen Flecken eingefärbt. Doch Katsuki stand einfach nur da, beobachtete weiterhin seinen Freund, der sich stetig um die Pole drehte und nur selten seine Position änderte.   Es dauerte, bis Katsuki von seiner Starre erwachte, ausgelöst durch den leichten erregten Schwindel, der sich in seinen Gliedern breitmachte. So setzte er sich auf das Sofa und sah seinen liebreizenden Freund weiter dabei zu, wie er sich weiter tranceartig um die Pole gleiten ließ. Der Anblick war auch zu heiß.   Zu heiß, um ihn dabei zu unterbrechen. Zu anregend, um damit aufzuhören.   Es war seine Show.   ~°~•♥•~°~   Interessante Wendung. Was hält ihr davon, dass Katsuki erpresst wird oder wollt ihr ihn auch tanzen sehen? Eine Vermutung warum Izuku so still in Gedanken sich um die Pole dreht?   Hat euch das aufeinandertreffen von Katsuki und Shoto gefallen? :D Ich wollte euch damit mal aufzeigen, wie Shoto seinen selbsternannten kleinen Bruder sieht und auch seiner Rolle gerecht wird. Sie sind nicht wirklich Brüder, aber sie haben diese Rollen eingenommen und bezeichnen sich auch dementsprechend. Shoto fühlt sich für ihn Verantwortlich und würde Izuku IMMER beschützen. Ich hoffe das ist verständlich für alle. Zumindest verstehen sich Katsuki und Shoto nun etwas besser, sie werden auch vermehrt durch das Projekt miteinander zutun haben.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)