Heartbeat von Seiyna-chan (Nachtclub Matrixx) ================================================================================ Kapitel 53: Böses Erwachen -------------------------- Akt2/Part44 Böses Erwachen   Izuku ♣       Kopfschmerzen. Gigantische Kopfschmerzen war das Erste, was Izuku bemerkte, als er so langsam aus seinem tiefen Schlaf erwachte.   Sein Kopf fühlte sich an, als würde ihn jemand als Trommel missbrauchen. An jeder Stelle drückte es, sodass ihm ein gequälter Laut über die Lippen floss. Gepeinigt drehte er sich zur Seite, im selben Augenblick wo er seinen Körper bewegte, entdeckte er die nächste Schmerzensquelle. Jeder erdenkliche Muskel in seinem Körper schmerzte, brannte als wäre er einen Marathon gelaufen.   Während er seine Beine vorsichtig anzog, stellte er fest, dass er auch keine Kleidung trug. Womöglich kamen seine Schmerzen auch davon. Keine Kleidung bedeutete Sex. Also musste er Sex gehabt haben, was die Schmerzen erklären konnte, doch konnte er sich nicht daran erinnern welchen gehabt zu haben. Was ihm zudem auffiel war, dass er kein Unangenehmes ziehen spürte. Je mehr er darüber nachdachte, desto wacher wurde er. Doch als er feststellte, dass sich auch keine Flüssigkeit in seinem Eingang befand, wurden die pochenden Schmerzen wieder präsenter und lenkten seine komplette Aufmerksamkeit auf sich.   „Oh Gott“, krächzte Izuku schmerzerfüllt, versuchte seine Augen schwerfällig zu öffnen, doch stach das Sonnenlicht so bestialisch in seinem pochenden Kopf, dass er diese gleich wieder schloss. Weitere Minuten vergingen, wo er versuchte seinen Schmerzen entgegen zu wirken, doch scheiterte er und blieb schließlich reglos in dem Bett liegen.   Da jedoch sein Körper in einem erneuten Schlaf auch verweigerte, versuchte er es ein zweites Mal seine Augen aufzuschlagen. Immer wieder blinzelte er gegen die Helligkeit an, so gelang es ihm auch blinzelnd seine Augen schlussendlich zu öffnen. Izuku war sich sicher, so einen schrecklichen Kater hatte er noch niemals in seinem Leben erlebt.   Mit vorsichtigen, bedachten Bewegungen richtete sich Izuku in dem Bett auf und begann, sich in dem recht überschaubaren Raum umzusehen, in welchem er sich befand.   Er befand sich definitiv in einem Schlafzimmer, doch es war nicht die Suite. Das erkannte er sofort, jeden Quadratmillimeter hatte er sich davon eingeprägt. Dieser Raum gehörte nicht dazu. Zudem dieser Raum auf ihn wirkte, wie ein herkömmliches Hotelzimmer.   So ließ Izuku langsam - um unnötige Kopfschmerzen zu vermeiden, seinen Kopf langsam durch den Raum gleiten. Das Bett nahm den Großteil des Zimmers für sich ein, links von ihm konnte er eine angelehnte Tür erkennen, die wohl ins Badezimmer führte. So ließ er unbeeindruckt seinen Kopf weiter durch den Raum schweifen. Gegenüber von ihm stand eine Kommode mit einem Fernseher darauf, die er vorhin schon entdeckt hatte und rechts von ihm befand sich eine große Fensterwand mit dünnen Vorhängen, die das Sonnenlicht fröhlich hindurch ließ. Doch sein Blick erfasste etwas gänzlich anderes.   Vor der Fensterfront befand sich ein Sofa mit einem Tisch davor und genau dort – auf einem blondhaarigen Haarschopf, dessen Augen auf dem Laptop hangen, der vor ihm auf dem kleinen Tisch stand, blieb sein Blick hängen. Beinahe fliegend huschten seine Finger über die Tastatur, erzeugten einen leisen Klang im Raum. Es war auch das einzige Geräusch in dem stillen Raum.   Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Züge, er war nicht alleine. Kacchan war hier bei ihm. So betrachtete er eine Weile seinen blonden Freund, wie dieser an seinem Laptop zu arbeiten schien. Dabei versuchte sich Izuku an die letzte Nacht zu erinnern, wieso sie sich nicht in ihrer Suite befanden oder wann sie die Gala generell verlassen hatten. Auch die Schmerzen seines Körpers wollten ihm nicht eingehen, denn jetzt wo er saß, stellte er fest, dass ihm seine Lenden nicht schmerzten. Warum also war er nackt?     Was um Himmels Willen war am gestrigen Abend geschehen? Hatte er wirklich so viel getrunken, dass er sich nun nicht mehr daran erinnern konnte? Er musste wissen, was geschehen war und der Einzige der ihm diese Lücken füllen konnte, war dieser schöne Mann, der auf dem Sofa saß und sich seiner Arbeit widmete. „Kacchan?“, fragte er leise, seine Stimme krächzte. Sein Ton erschreckte ihn etwas, so hörte er sich selbst so fremd an. Kurz räusperte er sich, was das Pochen in seinem Kopf wieder verstärkte und ihn gepeinigt murren ließ. Allgemein fühlte er sich sehr schwach. Der Blonde hingegen sah sofort hoch, als er seine Stimme vernahm. „Izuku“, kam es überrascht über seine Lippen. „Du bist ja endlich wieder wach und unter den lebenden“, gluckste er nun, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue entgegen.   Izuku sank unter seinem strengen Blick in sich zusammen. „Was ist gestern passiert?“, nuschelte er peinlich berührt, schob dabei die Decke bis hoch über seine Nase. Seinen pochenden Kopf versuchte er so gut wie es ihm möglich war auszublenden, es war ihm peinlich.   Katsuki grunzte belustigt, schüttelte über seinen Zustand den Kopf, was Hitze in seine Wangen brachte und stand dann von dem Sofa auf und ging zu dem einzigen weiteren Raum in diesem Zimmer. Das Licht ging automatisch an, kaum dass er die angelehnte Tür nach innen schob und offenbarte das Badezimmer. Also hatte Izuku mit seiner Vermutung recht gehabt, dort befand sich tatsächlich das Badezimmer.   „Gestern ist gut. Die Gala ist einen ganzen Tag vorüber, du hast unseren gemeinsamen Urlaubstag ja verschlafen, mein Süßer. Heute ist Montag, wir fliegen heute wieder zurück“, klärte ihn der Blonde über die Lage auf, kam mit einem Glas Wasser und einer Tablette zu ihm zurück.   Beschämt quengelte der Grünhaarige auf, schloss seine Hände um sein Gesicht. Das Bett gab neben ihm nach, dann spürte er auch schon eine große Hand über seinen Kopf streicheln „Hier. Trink einen Schluck Wasser und nimm diese Tablette brav, ja? Dann geht es dir gleich besser“, kurz schielte Izuku zwischen seinen Fingern hindurch und erkannte ein Glas Wasser in seiner Hand und eine weiße Tablette in seiner anderen.   So ließ Izuku leicht nickend seine Deckung fallen und nahm das Glas an sich, mit seiner zweiten Hand griff er nach der Tablette, die offensichtlich eine Schmerztablette war. Kurz bevor seine Finger die Tablette erreichten, entdeckte er etwas Glänzendes auf seinem Finger. Schockiert riss er seine Augen auf, als die Erkenntnis seinen Kopf flutete und ihm bewusst wurde, was ein Ring auf dem Finger zu bedeuten hatte. „Oh mein Gott! Du hast meinen Zustand ausgenutzt und mich gezwungen, dich zu heiraten!“, schrie er panisch los. Vergessen war der Schmerz in seinen Kopf, er starrte regelrecht auf den goldenen Ring auf seinem Finger. Als würde sich durch dieses Schmuckstück die Hölle unter ihm öffnen.   „Wie kannst du mir das nur antun..?“   Tränen sammelten sich in seinen Augen, mit einem Mal fühlte er sich schrecklich hintergangen. „Kacchan.. warum?“, eine Träne lief bereits seinen Wangen hinab. „Izuku.. so war das nicht!“, rechtfertigte sich sein Freund, doch wie sollte es anders gewesen sein. Er war offenbar verheiratet und wusste davon nichts!   Katsuki seufzte auf, rieb sich mit dem Daumen seine Schläfe und nuschelte ein: „Das kann doch nicht wahr sein“, daraufhin drückte er ihm die Tablette einfach zwischen seine Lippen. „Schluck sie jetzt! Schluckst ja sonst auch immer alles“, sprach er streng und sah ihn auffordernd an, dass Izuku sich sofort kleiner fühlte unter seinem Blick. So führte er unterwürfig das Glas Wasser an seine Lippen und fixierte dabei den Ring mit einem tödlichen Blick.   Es war nicht fair..   Klar wollte er Katsuki auch irgendwann heiraten, doch nicht einfach in Vegas, wenn er sich nicht einmal daran erinnern konnte. Sie wohnten ja noch gar nicht zusammen, so hatte er sich das bestimmt nicht vorgestellt. Dabei hatte er doch eine genaue Vorstellung davon, wie seine Hochzeit aussehen würde. Er wollte nicht ohne seine Freunde heiraten, nicht ohne Shoto, nicht ohne Maya. Es sollte schön werden, wie in einem Bilderbuch und nicht einfach so in Vegas! „Wein jetzt doch nicht“, sanft wurde er in starke Arme gezogen. „Beruhig dich. Es ist alles ganz anders, als du denkst. An was kannst du dich denn noch erinnern? Offensichtlich an nicht sehr vieles, wenn du jetzt rumheulst“, schluchzend zog er seine Nase hoch, klammerte sich leicht an seinen Freund.   „Shht, ganz ruhig. Ich werde dir alles erzählen, aber zuerst erzählst du mir inwieweit du dich noch erinnerst in Ordnung?“, sanft streichelte seine Hand über seinen Kopf, das pochen ließ auch langsam nach. So nickte Izuku leicht „Okay“, tief zog er den Geruch seines Freundes in sich auf, welcher in zunehmend beruhigte und schmiegte sich dann an seine Brust. Seine Nähe beruhigte ihn, je mehr er an Katsuki lehnte und seine Nähe spürte, desto weniger störte ihn der Fakt mit ihm verheiratet zu sein. Er wollte ohnehin bei ihm bleiben.   „Wir waren auf der Gala“, begann er leise zu erzählen, schniefte dabei kurz auf. „Waren wir. Gut weiter, vielleicht erzählst du mir, wann du soviel getrunken hast?“, ein zögerliches nicken, dann vergrub er sich in den Armen seines Freundes, genoss die sanften Streicheleinheiten in vollen Zügen.   Izuku dachte im Stillen nach. Was war auf der Gala passiert?   Sie unterhielten sich mit vielen Fremden, Katsuki stellte ihn sehr viele Geschäftspartner, Prominente und anderen alten Kerlen vor. Dann war er kurz alleine, wo er Touya und dessen Designer Freund kennen gelernt hatte, an den er sich nicht wirklich erinnern wollte. Izuku schüttelte bei der Erinnerung den Kopf. Katsuki ließ ihn seine Zeit und kraulte bedacht durch seine grünen Locken. Leise schnurrte Izuku auf, er mochte es gestreichelt zu werden. Vorallem wenn es Katsuki war.   Nach dem Treffen mit den beiden, hatte er seinen zukünftigen Professor auf der Yuuei getroffen. Die Yuuei. „Die Yuuei geht bald los“, merkte er an, spürte wie sein Freund zustimmend brummte, sein Oberkörper hob sich dabei leicht an und ließ seinen Körper leicht vibrieren. „Du wirst Hisashi lieben. Er ist ein guter Lehrer“, sagte Katsuki sanft, seine Stimme beruhigte ihn. Nach dem Treffen mit Yamada Hisashi waren sie am Buffet gewesen, danach gingen sie zusammen in die Lobby, dort tranken sie einige Shots, diese leckeren Cocktails und dann..   „Ich war im Casino?“, stellte er unsicher fest, war sich nicht sicher, ob er es nicht doch geträumt hatte, doch widerlegte dies Katsuki recht schnell. „Oh ja das warst du“   Dabei hatte er diese Bildfetzen als einen Traum abgetan. Immer wieder sah er Bilder vor sich, wie er im Casino war. Er war dort alleine, hatte die wenigen Dollar, die er eingesteckt hatte, gegen Jetons getauscht. Es war nicht viel, so um die zehn Dollar. Mit jedem Spiel verdoppelte sich die Zahl seiner Jetons. Mit dem ersten gewonnenen Spiel wollte er immer mehr. Er hatte Geld gewonnen! „Ich habe Geld gewonnen im Casino?“, fragte er erfreut nach. „Denk weiter nach“, forderte Katsuki ihn auf, schien bei dem Gedanken daran weniger begeistert zu sein, dennoch nahmen die Streicheleinheiten nicht ab, er kraulte ihn unermüdlich weiter.   Zu den Spielen, floss eine Menge Alkohol. Viele neue Bekanntschaften schloss er, stellte fest, dass hinter jedem gruselig aussehenden Mann ein weicher Kern saß. Manche erzählten ihm von ihrem Leben, andere tranken nur auf gute Freundschaft. Es war sehr lustig im Casino.   Mit einem hatte er sich besonders gut verstanden, wusste aber seinen Namen nicht mehr. Sie hatten viele gemeinsame Spiele gespielt, gewonnen und verloren. Nach einem guten Spiel waren sie zusammen zur Bar gegangen um auf den Sieg anzustoßen. Er war übermütig geworden und wollte seinen Sieg gebürtig feiern, doch fand das die Security nicht so toll, als er damit begann auf der Theke zu.. Oh mein Gott!   „Oh mein Gott“, kam es erschrocken aus seinem Mund. Stirnrunzelnd sah Katsuki ihn an und legte fragend den Kopf schief. Izuku schluckte schwer, wusste nicht wie er es seinem Freund am Besten beichten solle, was er gemacht hatte.   Wie erbärmlich war er denn bitte? Hatte er wirklich versucht auf der Theke zu strippen, weil einer mit ihm um Jetons gewettet hatte, dass er sich das nicht trauen würde? Scheiße! Dieser Freund, wo er den Namen vergessen hatte, half ihm auf der Flucht, als die Sicherheitsleute ihn wegen Prostitution aus dem Casino werfen wollte und er fluchtartig weggerannt war.   Er wusste noch, dass er mit diversen Objekten und Pulvern handelte. Auch Dinge, die man nur im Schwarzmarkt erhielt. Als sie die Sicherheitsleute abhängen konnten, rauchten sie zusammen eine Zigarette auf einem Balkon, um ihren Erfolg zu besiegeln. Nach der Zigarette waren sie in einen Club gegangen, auch Kacchan war dort, doch danach war alles weg.   „Ich habe geraucht.. danach ist alles weg“, merkte er leise an, schielte vorsichtig zu seinem Freund. „Du hast geraucht?“, erschrocken setzte sich Katsuki auf und schubste ihn dabei fast von der Bettkante, gerade noch hielt Katsuki ihn fest und zog ihn auf seinen Schoß. Izuku drehte sich zu ihm um, setzte sich breitbeinig auf seine Beine. „Bist du jetzt böse?“, fragte er leise nach, legte seine Hände auf seine Brust und sah wieder den goldenen Ring an seinem Finger. Plötzlich blitzten Erinnerungen an die Trauung vor seinem inneren Auge auf, wie er Ringe von diesem Kerl gekauft hatte und dabei völlig zufrieden wirkte. Er verstand nicht, warum er Ringe gekauft hatte, auch seine eigenen Worte schienen ihm nicht echt vorzukommen. Handelte es sich diesmal doch um einen verrückten Traum?   „Soll ich es dir erzählen?“   Izuku nickte leicht, schmiegte sich an seinen Freund, damit er sein heißes Gesicht nicht sehen konnte. Dabei ließ der Grünhaarige seine Hand über seinen Oberkörper wandern, er brauchte einfach diesen Körperkontakt um mit den Informationen umgehen zu können. Katsuki war dazu übergegangen seinen Rücken rauf und runter zu fahren, als er damit begann seine Erinnerungslücken zu füllen.   „Nach dem Club, wo du eine Säule als Stange zweckentfremdet und an dieser getanzt hast-“, ein Ruck ging durch seinen Körper, sein Kopf wurde knallrot als er hochfuhr und seinen Freund erschrocken anstarrte „Ich hab WAS gemacht? Nein! Nein! D-Das.. das kann nicht sein!“, stotterte er fassungslos. Nein das konnte er nicht gemacht haben! Niemals hatte er einfach an einer Stange getanzt und eine Show vollführt. Doch ließ das leichte Lächeln seines Freundes ihn an seinem Verstand zweifeln. „Oh Gott es tut mir so leid!“, wieder rannten Tränen über seine Wangen „Es wird noch schlimmer..“, merkte Katsuki bloß an, drückte ihn wieder zurück auf seine Brust, als wüsste er, dass er diese Informationen nur schwer verkraften würde. „Danach sind wir wieder ins Casino, wo du mich förmlich vergessen hast und hast mit deinem Tony weitergespielt, als wäre ich überhaupt nicht mehr anwesend und Luft für dich“, grummelte der Blonde unzufrieden. Gepeinigt winselte Izuku auf, drückte sich näher an seinen Freund, um ihm zu zeigen, dass er ihm wirklich viel bedeutete, auch wenn er dies an diesem Abend nicht wirklich zeigte. „Jedenfalls floss dabei sehr viel Alkohol und jedesmal wenn-“, doch Izuku unterbrach seinen Erzählungen. „Wer ist Tony?“, sein Freund winkte seiner Frage mit einer Hand ab und erzählte weiter. Schmollend hörte er ihm weiter zu, dabei fragte er sich ob dieser Kerl mit dem er so viel Zeit verbrachte dieser Tony war.     „Jedenfalls, warst du irgendwann so bedient, dass du kaum noch laufen konntest und ich dich über meine Schulter geworfen habe, damit wir endlich ins Bett gehen konnten“, verkürzte Katsuki die ganze Geschichte. Dabei hatte Izuku das Gefühl, dass es dort noch mehr gab und wenn sie dann tatsächlich aufs Zimmer gegangen waren, wie kam es dann zu dem Ring an seinem Finger? Da fehlte doch noch etwas!   „Okay. Aber wenn wir dann ins Zimmer gegangen sind, wie kam es dann dazu!“, damit hielt er ihm die Hand mit dem Ring darauf direkt vor die Nase „Oder dazu!“, er deutete mit einer rundum Bewegung durch das Zimmer. So aufgebracht Izuku auch war, schien es seinem Freund bloß zu erheitern, dieser lachte leicht.   Sanft streichelten Finger über seine Wange. „Das ist ganz einfach erklärt, mein Engel. Ich habe dich getragen, bis wir an dieser bescheuerten Kapelle vorbei gekommen sind. Kaum hast du diese gesehen, warst du wieder völlig munter und hast dich aus meinem Griff gewunden. Naja noch bevor ich es realisiert hatte, warst du zu der Kapelle gelaufen und wolltest unbedingt heiraten. Obwohl ich deutlich Nein gesagt hatte - hattest du die Papiere bereits an dich genommen. Als ich dir dann deutlich gesagt hatte, dass ich dich nicht heiraten würde, meintest du-“, „Wie ICH wollte das? Das kann nicht sein!“, schrie er dazwischen, war völlig außer sich   Wild gestikulierte Izuku mit seinem Armen herum, doch war Katsuki die Ruhe selbst und legte ihm bloß einen Finger auf seine Lippen „Lass mich zu Ende erzählen“, sanft hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen, was Izuku sofort verstummen ließ „Du meintest dann zu mir, wenn ich dich nicht hier und jetzt heirate, dann liebe ich dich auch nicht. Daraufhin hast du angefangen zu weinen, meintest immer wieder das ich dich nicht lieben würde. Auf jeden Fall fragtest du dann plötzlich, ob ich dich heiraten würde, wenn du das alles selbst bezahlst und-„ er seufzte schwer. „Es tut mir leid Izuku. Wir hätten nicht einfach heiraten sollen, aber ich konnte dir dann nicht mehr widerstehen. Du hast mich mit so großen Augen angesehen, so flehend und ich bin dann eingeknickt und habe zugestimmt. Wirklich es tut mir leid, ich habe mir unsere Hochzeit auch anders vorgestellt“, resigniert senkte Katsuki seinen Kopf in den Nacken des Grünhaarigen und hauchte leichte Küsse auf seine Haut.   Wie erstarrt blickte Izuku starr geradeaus. Er hatte die Hochzeit bezahlt, damit Katsuki ihn heiratete? Er selbst war an dieser Situation schuld, warum hatte er seinen Freund halb dazu genötigt ihn zu heiraten? Er wollte sie, nicht sein Kacchan! Oh Gott, er war so schrecklich.   „Ist sie rechtskräftig?“, fragte er dann leise. Er wusste auch nicht, warum er das fragte. Eigentlich wollte er sie nicht rückgängig machen, doch es kam ihm so vor, als wüsste er das dies möglich war. Wie eine dunkle Erinnerung. „Die Annullierung ist noch möglich, zwar nur noch wenige Stunden aber wir können sie noch Rückgängig machen, wenn du das möchtest.“ Leicht schüttelte Izuku den Kopf „Nein. Ich möchte das. Zwar war ich anfangs überfordert damit, doch könnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir verheiratet zu sein. Ich liebe dich, Kacchan“, die letzten vier Worte hauchte er dem Blonden an seine Lippen, dessen Blick ganz von selbst auf seine Lippen fiel. Seine Worte meinte er absolut ehrlich. Diese Sehnsucht nicht mehr länger ertragen könnend, schmiegte er seine Lippen wohlwollend voller Sehnsucht auf seinen Mund. Ein Kuss der sogleich mit derselben Sehnsucht erwidert wurde.   Seine Arme legte er in seinen Nacken, wurde an seiner Taille selbst gegen den Körper gedrückt und konnte sein Glück gerade nicht in Worte fassen. Er liebte diesen Mann abgöttisch und könnte sich nichts Schöneres vorstellen, als mit ihm verheiratet zu sein. Katsuki war sein Mann, je mehr er es in seinem Kopf wiederholte, desto schöner klang es.   Lächelnd lösten sie sich voneinander, rieben ihre Nasenspitzen zart aneinander. „Ich liebe dich“, hauchte Katsuki leise, löste sich dann jedoch von ihm. Mit vorgeschobener Lippe sah er seinem Freund hinterher, der bloß zu einer Kommode ging und dort eine Mappe holte, welche er ihm hinhielt, kaum dass er wieder bei ihm war.   „Das sind die Bilder und die Dokumente unserer Hochzeit“, ein leichtes Nicken des Grünhaarigen dann nahm er die Mappe entgegen. Katsuki setzte sich wieder an die Kante des Bettes und nahm sein Handy zur Hand.   „Werde nicht sauer ja? Aber da gibt es noch etwas, was ich dir unbedingt sagen muss. Die Presse habe ich selbst nicht gesehen und wer diese Videos gemacht hat, weiß ich auch nicht“, somit reichte er ihm sein Handy, wo im Suchfeld von YouTube ein einfacher Satz stand: ‚Bakugou heiratet in Vegas‘. Schluckend starrte er auf den Bildschirm und wollte soeben auf den ersten Link tippen, als sein blonder Freund das Smartphone leicht zurück zog „Du musst es dir nicht ansehen, wenn du nicht möchtest“, stellte er noch besorgt klar, doch Izuku schüttelte den Kopf. Er musste es sehen, so schnappte er sich sein Handy und tippte schließlich auf das erste Video, das ihm angezeigt wurde.   Vor ihnen stand eine Art Priester, der auf Englisch die Zeremonie abhaltete. Er und Katsuki standen auf einem Protest vor ihm, ihre Hände lagen ineinander und hörten dem Priester zu. Sein Gesicht war leicht geschwollen und auch seine Wangen besaßen einen roten Schwimmer, was wohl vom Alkohol kam. Bis jetzt schien alles normal zu verlaufen, so schlich sich ein leichtes Lächeln auf seine Züge und Izuku lehnte sich an Katsuki, der genau hinter ihm saß und dem Video ebenso beiwohnte.   Als der Priester verkündete, dass es Zeit wurde, das Gelübde zu sprechen, schien er sofort Feuer und Flamme gewesen zu sein. Er sprang sogar von einem Bein auf das andere. Allein sich betrunken zu erleben, zuzusehen, wie sein betrunkenes Ich sich benahm, bescherte ihm eine peinlich berührte Gänsehaut.   Seine Wangen färbten sich sofort feuerrot, als er sich selbst hörte, wie er sein Gelübde aufsagte, was keinesfalls jugendfrei war und er nie einfach so sagen würde. Sofort beendete er das Video, war von sich selbst entsetzte, dass er dies in der Öffentlichkeit rausposaunte, auch wenn er seinen Worten still zustimmte.   Nach einer kurzen Verschnaufpause, wo er sich selbst für sein betrunkenes selbstloses Ich schämte und sein Freund belustigt hinter ihm gluckste, sprach er sich selbst Mut zu und öffnete ein anderes Video. Eines mit sehr vielen Aufrufen. In der stillen Hoffnung, dass es weniger peinlich war.   Doch wurde er schwer von sich selbst enttäuscht. Das erste, was er in diesem Video wahrnahm war sein unbeschwertes Kichern. Er schnappte sich die Hand von Katsuki und zerrte ihn aus dem Raum „Los los! Wir haben jetzt unsere heiße Hochzeitsnacht! Haltet eure Ohren zu, mein Kacchan kann ficken wie ein Gott“, brüllte er lallend durch den Raum, dabei schwärmte er über seine Künste im Bett. „Oh Gott“, jammerte er weinerlich los. „Wir haben also wirklich?..“, ließ diese Frage offen im Raum stehen, sah dann an sich hinab und stellte erneut fest, dass er beinahe nackt war und bis auf eine Boxershorts nichts trug.   Izuku könnte weinen und sich irgendwo vergraben. Nicht nur, dass die ganze Welt nun wusste, dass der Vize-Geschäftsführer vom Plus Ultra in einer Beziehung mit einem Mann war und diesen in Vegas geheiratet hatte. Nein, es musste natürlich noch viel schlimmer kommen und er sich vor einer Kamera grenzenlos vor der ganzen Welt blamieren! Sie hielten ihn nun bestimmt für einen notgeilen Freak, der Katsuki zu einer Hochzeit gezwungen hatte. Keiner würde ihn je an seiner Seite akzeptieren.   Das war doch schrecklich! Er war schrecklich.   „Oh Nein, keine Sorge. Wir hatten keinen Sex“, klärte ihn Katsuki auf. Das verstand Izuku jetzt nicht, warum hatten sie keinen Sex? Also lag er damit richtig, dass er keine Schmerzen hatte und keinen Sex daher haben konnte. Aber wie? Sie vögelten doch sonst auch immer bei jeder Gelegenheit, warum also jetzt nicht? Es war ihre Hochzeitsnacht! Izuku fühlte sich um eine heiße Hochzeitsnacht betrogen.   „Sämtliche Bilder und Videos werden in den nächsten Stunden gelöscht sein, das habe ich bereits veranlasst. Auch die verantwortliche Presse habe ich bereits auf Rufschädigung verklagt. Ihre Ausgabe haben sie bereits zurückgezogen“, fuhr er sachlich fort, doch Izuku war gedanklich noch immer bei seiner Hochzeitsnacht.   „Das ist doch alles schön und gut. Aber wieso haben wir nicht miteinander geschlafen! Ich habe ein Recht auf meine Hochzeitsnacht Kacchan! Außerdem bin ich nackt! Erklär mir, warum ich nackt bin, aber wir nicht gefickt haben! Du schuldest mir eine verdammte Hochzeitsnacht“, fuhr er ihn an. Es war das Einzige was ihn gerade interessierte, dass sein Ruf gerettet war und er sich keine Sorgen machen musste, wie die Welt ihn nun sah und spätestens in ein paar Wochen niemand mehr von ihrer Aktion wusste, schien ihn nicht weiter zu interessieren.   Katsuki betrachtete seinen Ausbruch schmunzelnd und musste sich offensichtlich ein Lachen verkneifen. Wunderbar, dass sich sein Freund so toll amüsierte, wenn ihre Hochzeitsnacht nicht stattfand. Beleidigt verschränkte er seine Arme vor der Brust und plusterte seine Wangen auf.   Sein Freund drückte ihm nur einen langen Kuss auf seine vollen Wangen und zog ihn sanft in seine Arme. „Das ist ganz einfach erklärt. Kaum hatten wir die Schwelle unserer Suite überquert-“, unwirsch unterbrach Izuku ihn. „Warum sind wir eigentlich nicht in unserer Suite?“, fragte er, doch Katsuki schüttelte bloß den Kopf, verdeutlichte ihn damit, dass er zuhören und nicht dazwischen reden sollte. So nickte Izuku verstehend, hörte stumm seiner Erzählung zu. Zufrieden sprach Katsuki weiter.   „Also.. du hast mich nach unserer Hochzeit durch das ganze Hotel bis in unsere Suite gezogen, warst bereits so heiß, dass du wie ein wildes Tier über mich hergefallen bist! Du hast mich förmlich auf unser Bett geworfen, dir dein Hemd vom Körper gerissen und begonnen mich heiß zu küssen. Unsere Küssen waren mehr als leidenschaftlich und es dauerte nicht lange, bis wir beide vollständig nackt waren“, verstehend nickte Izuku, also hatten sie doch eine Hochzeitsnacht?   „Du warst so übermütig und heiß, dass du gierig über meinen Körper hergefallen bist, kaum das du meinen Schwanz im Mund hattest, wurde dir jedoch so schlecht, dass du es zwar sagtest, doch konnte ich nicht mehr zeitig reagieren und du hast dich übergeben.“   Katsuki hatte dies so ruhig erzählt, als würde er über das Wetter sprechen und nicht darüber das er sich beim Blasen über sein Becken übergeben hatte!   „Was habe ich? Oh Nein. Nein. Nein .Nein. Nein!“, er flehte, dass dies nicht so passiert war. Er konnte sich doch nicht wirklich auf seinem Freund übergeben haben. „Oh doch“, sanft strich er ihm eine Strähne aus der Stirn „Du hast dich komplett über mir ausgekotzt, danach wolltest du ins Bad, hast auf den Weg dahin den Boden miteingesaut, weil du das Badezimmer nicht sofort gefunden hattest. Nachdem du über zwei Stunden durchgekotzt hast, mussten wir den Zimmerservice verständigen, weil unsere Suite nicht mehr bewohnbar war. Wir wurden in ein anderes Zimmer verlegt, ein Einfaches, da kein anderes mehr frei war. In unserem Zimmer habe ich dich dann gebadet, etwas angezogen und dich ins Bett gelegt, wo du direkt eingeschlafen bist.“   Izuku wandte sich von seinem Freund ab, legte sich wie ein Seestern in das große Bett und begann damit, laut in ein Kissen zu schreien. Tolle Hochzeit hatte er da. Nicht nur, dass er seinen Freund zur Hochzeit gezwungen hatte, Nein, er hatte ihn auch noch maßlos blamiert und die Hochzeitsnacht vermasselt. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kotzte er ihn auch noch voll! Er war einfach eine schreckliche Person.     „Du musst dich scheiden lassen. Ich bin es nicht Wert, geliebt zu werden..“, weinte er gepeinigt in das Kissen. Izuku fühlte sich einfach schrecklich.   Katsuki lachte nur, legte sich zu ihm ins Bett und strich mit zwei Fingern durch seine Haare „Doch du bist es Wert. Du bist ja jetzt ein Bakugou und mein Ehemann“, merkte er an. Verzweifelt stöhnte er in das Kissen. „Du hast die Papiere alle selbst ausgefüllt, also wolltest du so heißen. Betrunkene sagen immer die Wahrheit, Engelchen“, er wusste es nicht, was er sich dabei gedacht hatte, doch stimmte er seinem nun Ehemann im stillen zu. Betrunkene handelten selbstlos, taten das was ihnen als Erstes in den Sinn kam. So musste es einen tiefen Grund geben für seine Taten. Womöglich wollte er ihn wirklich heiraten. Reglos blieb Izuku einfach in dem Bett liegen und ließ sich weiterhin von dem Älteren streicheln. Er ertrug es nicht mehr seinen Freund in die Augen zusehen. Es war ihm einfach zu peinlich.   „Wielange habe ich geschlafen?“, fragte er vorsichtig nach, erhob sich langsam und traute sich dann doch seinen Freund wieder anzusehen. „Über einen halben Tag. Mach dir keine Sorgen“, sanft lächelte Katsuki ihm zu und versuchte ihn mit seinen Worten und Taten zu beschwichtigen.   Dies half auch.   So kuschelten sie noch eine Weile miteinander, bis Katsuki sich dazu entschloss, den Zimmerservice zu rufen. Nach einem ausgiebigen Essen und einer weiteren Schmerztablette, fühlte sich Izuku auch endlich wieder relativ gut.   „Tut mir leid, dass wir uns nichts ansehen konnten“, entschuldigte sich sein blonder Freund, dabei packten sie ihre Sachen wieder zurück in die Koffer. Izuku schüttelte nur den Kopf. „Ich mag Vegas nicht mehr“, schmollte Izuku bloß, wollte mit Vegas und dieser überaus peinlichen Nacht nichts mehr zu tun haben. So packten sie ihre Habseligkeiten zusammen und machen sich bereit für den Rückflug.   Erst im Privatjet, der am Dach auf sie wartete, entschloss sich Izuku diese Mappe die Katsuki ihm gab, genauer anzusehen. Es war ein Umschlag, der ihre gesamte Hochzeit beinhaltete. Dokumente, Urkunde, lose Bilder aber auch ein Bilderbuch war darin vorzufinden. Stumm Blätterte Izuku durch das Bilderbuch.   „Wenn du bei mir eingezogen bist und die Schule abgeschlossen hast, dann heiraten wir richtig, einverstanden?“ Ein Kuss auf seine Stirn folgte. „Das klingt schön“, merkte er an und gähnte herzhaft. Das Wochenende war kräftezehrend, auch wenn er es zur Hälfte verschlafen hatte. „Wann..“, er traute sich nicht zu fragen. „Wann du bei mir einziehst? Das liegt ganz bei dir. Von mir aus, so bald wie möglich! Ich hätte dich gerne ständig um mich“, ein sanfter Kuss traf seine Schläfe, zog einen Weg aus Küssen über seinen Kiefer, vor seinen Lippen hielt der Blonde inne. „Wie wäre es damit, dass wir mit Maya darüber reden und du nächste Woche schon bei mir einziehst? Das Wochenende nach unserem Auftritt?“, fragte er schmunzelnd nach, sein Atem streifte seine Lippen und erhöhte das Bedürfnis seine Lippen zu küssen nur noch mehr.     „Das klingt schön. Liebst du mich noch?“, murmelte er gegen die Lippen, sah von diesen kurz rauf in seine Augen und wusste, dass diese Frage hinfällig war. „Mehr denn je“, daraufhin vereinte er ihre Lippen für einen Kuss, der ihre Liebe nur noch mehr entfachte. Genießend sank Izuku gegen seinen Freund und wollte am liebsten nie wieder damit aufhören, ihn zu küssen.     ~°~•♥•~°~   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)