Vergiss mein nicht! von _Haruka_ (Die Reise des kleinen Elben.) ================================================================================ Kapitel 6: Zusammen?! --------------------- Am nächsten Morgen, sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde berührten, ging Ladriel hinaus in den Garten, um sich um seine Kräuter und Pflanzen zu kümmern wie jeden Morgen zu seiner Verwunderung stand die Stute noch immer brav an Ort und Stelle, nur das Futter, das Tinwe ihr gestern hingelegt hatte, war verschwunden. Lächelnd ging er zu der Stute und streichelte vorsichtig ihren Hals. „Danke, dass du uns gestern sicher nach Hause gebracht hast.“ Ehrlich gesagt hatte er immer noch ganz schön Respekt vor diesen großen majestätischen Tieren, doch vermutlich war ein gewisser Respekt auch immer noch angebracht. Nachdem er schließlich die Pflanzen in seinem Garten gegossen hatte, stellte er der Stute noch einen Eimer Wasser hin, ehe er sich daranmachte, Tinwe wecken zu gehen. Immerhin würde heute ein langer und aufregender Tag auf sie warten. Zu seiner Verwunderung ging der Morgen recht schnell rum, allerdings versuchte er machte Tinwe, genauso wie sich selbst auch so gut er konnte abzulenken… Zuerst hatten sie gemeinsam gefrühstückt und wahren anschließend im nahen Bach Baden gegangen, obwohl das Wasser doch noch recht frisch gewesen war, aber machte, Tinwe hatte nach seinem kleinen Abenteuer gestern ein Bad auch dringend nötig gehabt, genauso wie er, Pferde mochten ja wundervolle Tiere sein, aber ihr Geruch war dann doch manchmal etwas gewöhnungsbedürftig… Anschließend hatte er gemeinsam mit seinem Kleinen das Haus ein bisschen auf Vordermann gebracht, denn ehrlich gesagt war ihm die Unordnung gestern etwas peinlich gewesen… Überall hatten Tinwes Spielsachen herumgelegen, welche nun endlich wieder ihren angestammten Platz in einer kleinen Truhe am Ende des Bettes gefunden hatten und auch die Wäsche, um die er sich gestern eigentlich hatte Kümmern wollen, lag nun wieder fein säuberlich gestapelt im großen Eichenschrank, in dem er ihre Kleider aufbewahrte.   Am frühen Mittag, als Tinwe ihm gerade half, Kräuter zu schneiden, mit denen er später einen Tee machen wollte, hörten sie endlich das nahe Wirren mehrere Pferde. Sie, sie kamen also wirklich. Nervös strich Ladriel sich eine verirrte strähne zurück in seinen fein säuberlich geflochtenen Zopf, während Tinwe aufgeregt zum Gartenzaun rannte und auf die erste Sprosse kletterte… dieser Wildfang. „Tinwe pass bitte auf ja?! Und lass Yoran und… und Samuel gleich erst in Ruhe Absteigen! Ich möchte nicht das du zwischen den Pferden hin und herläufst, du weiß das, dass gefährlich ist.“ Ermahnte er seinen Kleinen der nur freudig „JAA PAPA“ rief, ehe er sich noch weiter über den Zaun beugte, in der Hoffnung die anderen früher erspähen zu können. Kopfschüttelnd eilte Ladriel schließlich mit dem Korb voller Kräuter zurück ins Haus und feuerte denn kleinen offen an, damit sie später warmes Wasser für einen Tee hatte. Immerhin hatte er sonst kaum etwas anzubieten, außer einem Johannisbeersaft aus Früchten, die er selbst mit Tinwe im Wald gepflückt hatte. Kaum dass er ein Paar Becher aus dem Schrank geholt hatte, betraten die anderen auch schon die kleine Hütte, wobei Tinwe zu seiner Verwunderung auf Samuels arm hing und ihm freudig irgendetwas erzählte. Jetzt, wo er die beiden so beieinander sah, hatten Tinwe wirklich etwas von, von Samuel… Sie hatten die gleichen aufgeweckten grünen Augen und die gleichen schwarzen Haare. Ob Samuel als Kind auch so aufgedreht gewesen war wie Tinwe? Schließlich betraten auch Mariella und das kleine Mädchen von gestern die Hütte, wobei es zugegebenermaßen etwas eng wurde in der kleinen Stube, doch zu Ladriel’s Erleichterung schien sich niemand daran zu stören. Während Yoran und Samuel sich setzten, blieb Mariella mit dem kleinen schüchternen Mädchen neben der Tür stehen. „Wenn du nichts dagegen hast Ladriel, würde ich mit Ladri und Tinwe spazieren gehen.“ Tinwe schien direkt Feuer und Flamme zu sein, denn er strampelte, bis Samuel ihn runterließ, ehe er freudig auf ihn rannte und an seinem Gewand zog. „Au ja Papa darf ich bitte, bittee… Ich pass auch ganz Doll auf und, und wir gehen auch nicht vom, vom Bach weg ja? Da, da können wir uns doch, doch gar nicht verlaufen.“ Ladriel war immer wieder verwundert, wie aufgeweckt sein kleiner doch sein konnte, vor allen, wenn, wenn er etwas wollte. „In Ordnung, aber pass mir ja auf dich und die beiden Frauen auf, ja Tinwe? Und sei brav wenn…“ erst jetzt bemerkte er, dass er denn Namen der Frau gar nicht wusste, oder hatte er ihn nur wieder vergessen? „Mariella“ Kam diese ihm zu Hilfe. „Wenn Mariella etwas sagt, ja Tinwe?“ Sein kleiner Schatz nickte und rannte sofort zu dem kleinen Mädchen und schnappte sich ihre Hand und zog sie bereits aus der Tür, während Mariella ihnen lachend folgte. Die restlichen Anwesenden konnten über so viel Tatendrang nur schmunzeln und schließlich war es Samuel, der zuerst etwas sagte. „Er ist ein richtiger kleiner Wirbelwind oder? Er erinnert mich an mich als ich klein war…“ Wie als wäre dies der Startschuss, wurden alle wieder ernst und Yoran räusperte sich… „Gut, da die Kinder jetzt weg sind, können wir ja unsere Unterhaltung von gestern fortsetzten, es tut mir leid, dass wir das Gespräch gestern so schnell beenden mussten, aber der Palast war eindeutig nicht der richtige Ort dafür…“ Der Palast… Welche Rolle er wohl in seiner Geschichte spielte? Yoran hatte gestern davon gesprochen, das es nicht gut war, wenn ihn und Tinwe jemand dort sah, doch wieso? Immerhin war Tinwe dort doch sogar zur Welt gekommen? Und auch er hatte davor eine Weile dort verbracht, auch wenn er sich im Palast nicht hatte frei bewegen dürfen, aber immerhin hatte er damals gedacht, auch nur ein Gast dort zu sein… Doch anscheinend steckte viel mehr dahinter, als es damals denn anscheinen gehabt hatte… Was damals wohl nur passiert war? Und würde Yoran ihm diese Frage heute wirklich beantworten? Oder würde er ihn doch wieder nur belügen?   „Ladriel…“   Erschrocken sah er zu Samuel auf, der seinen Namen so gefühlvoll und voller Sorge aussprach, dass es ihm selbst im Herzen wehtat. Schnell versuchte er seine Gedanken abzuschütteln und ging zu der kleinen Kochzeile… „Ich, ich mach uns nur schnell einen… einen Tee…“ Er wusste, dass er nur Zeit schindete, aber er war sich einfach noch nicht sicher, ob, ob er das alles überhaupt wissen wollte… Anscheinend hatte er so viel mehr vergessen, als er je befürchtet hatte, und zum ersten Mal fragte er sich, ob es nicht einen Grund dafür gab… Ob sich irgendetwas in ihm vielleicht einfach nicht erinnern wollte… Auf einmal spürte er zwei Warme, die sich wie selbstverständlich um ihn legten. „Ladriel, ich weiß das alles muss unglaublich schwer für dich sein … und wenn, wenn du glücklich bist und das alles nicht, nicht wissen willst, dann, dann musst du dir das nicht antun… Ob du dich erinnerst oder nicht, für mich zählt einzig und allein, dass du lebst, dass es dir gut geht! Das ist schon mehr, als ich mir je erhofft habe… Natürlich würde ich mir wünschen, dass du mir noch einmal die Schanze geben würdest, dein, dein Herz noch einmal zu erobern, aber ich will das, du weißt, das du dich zu nichts verpflichtet fühlen musst…“ Sein Herz? Sein Herz erinnerte sich, doch es erinnerte sich, warum sonst sollten sich Samuele warme, arme, um seinen Körper, seine Lippen auf denn seinen so, so unglaublich vertraut anfühlen?! Für einen Moment war er versucht Samuels Worten zu glauben, zu glauben, dass es in Ordnung seien würde, wenn er sich nicht erinnerte und doch war da diese innere Stimme, die ihn schon seit 5 Jahren fragte, wer er war und welche vermutlich nie verschwinden würde, wenn, wenn er es nicht erfahren würde… Wenn er jetzt nicht stark genug war, sich seiner Vergangenheit zu stellen, mit all ihren Konsequenzen…   Tief seufzend drehte er sich in Samuels armen und sah ihm tief in die Augen. „Ich, ich tue es nicht für euch, ich glaub, ich muss es für mich selbst wissen. 5 Jahre, 5 lang Jahre habe ich mich immer wieder gefragt, wer ich bin und was geschehen ist…. Nur, nur jetzt, wo die Antworten so nahe sind, da, da habe ich Angst, Angst, Dinge zu hören, die ich vielleicht lieber nicht wissen will… Dinge, die ich vielleicht aus gutem Grund vergessen hab…“ Samuel schloss seine Arme ganz fest um ihn und er, er kämpfte mit den Tränen, mit seiner Angst, bis Yorans stimme die stille um sie zerbrach. „Du erinnerst dich nicht, weil du es nicht willst, sondern weil du es nicht kannst, weil du es vielleicht nie können wirst und daran trage ich nicht minder Schuld und glaub mir, es gibt keinen Tag, an dem ich mich nicht gefragt habe, ob es damals nicht einen anderen Weg gegeben hätte, um dich und Tinwe zu retten… Doch selbst wenn es ihn geben hätte, so kann weder ich noch einer von euch etwas an der Vergangenheit ändern… Das Einzige, dass wir können, nein, das, was du kannst Ladriel ist endlich frei und selbstbestimmt zu entscheiden, was du tun willst. Zu oft habe ich oder andere dein Leben bestimmt…“ Was? Wie, wie meinte Yoran das, er ertrüge Mitschuld daran, dass er sich nicht erinnern konnte…? Und was hatte das alles mit Tinwe zu tun? Desto mehr Ladriel erfuhr, desto weniger glaubte er zu verstehen, doch vermutlich musste er dafür alles hören und, und nicht nur einen kleinen Teil… Schweren Herzen befreite er sich aus Samuels liebevoller Umarmung und versuchte ihm ein Lächeln zu schenken, ehe er sich wieder an den Tisch setzte und seinen Bruder ernst ansah. „Erzähl es mir… erzähl mir alles… Alles, was ich vergessen habe…“ Sein Bruder nickte und sofort, als Yoran zu erzählen begann, nahm Samuel zumindest wieder seine Hand. Vermutlich wollte er ihm so halt geben, ihm zeigen, dass er da war, und in der Tat war es gut zu spüren das, dass er nicht alleine war… Das, da jemand an seiner Seite war… Das, dass er da nicht alleine durch musste… Yoran schien sich ebenfalls einen Moment sammeln zu müssen, ehe er zu erzählen begann, davon, wie Ladriel, in Bachtal aufgewachsen war, darüber, wie unglücklich er immer gewirkt hatte und wie es schließlich dazu kam, dass er ihn zu Samuel gebracht hatte und wie er ihn Jahre später wieder nach Hause holen musste…  Denn Teil über seine Zeit in Adras ließ Yoran scheinbar bewusst aus, vermutlich wusste er nichts Genaueres darüber oder wollte Samuel die Gelegenheit geben, um ihm später selbst davon zu berichten… Stattdessen erzählte er ihn davon, wie schwer es gewesen war, ihn so leiden zu sehen, zu sehen, wie sehr er Samuel damals vermisste hatte… Und auch von dem Tag, an dem sich sein Lebensweg erneut gewendet hatte… Dabei konnte, nein, wollte er nicht glauben, was Yoran erzählte er, er sollte versucht haben, sich, sich und Tinwe… Nein. Nein, das konnte und wollte er einfach nicht glauben… „Du lügst…. Ich das…“ Zu Ladriels Verwunderung war es nun nicht Yoran der ihm widersprach, sondern Samuel. „Ladriel, ich, ich glaube nicht, das er lügt… Bevor er dich mit hier hergenommen hat, da, da haben wir uns gestritten, weil du nicht gehen wolltest, weil du lieber in Adras in meinen armen ster… sterben wolltest, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, das mit ihm zu gehen deine einzige Rettung sein könnte… Du, du hast sogar einmal zu mir gesagt das, wenn, wenn ich dich jäh aus welchem Grund auch immer verlassen müsste, sollte, sollte ich dich… dich lieber töten!" So, so etwas sollte gesagt haben? Hatte er ihn wirklich so sehr geliebt? Und hieß das, dass er… er wirklich versucht, sich, sich selbst das Leben zu nehmen? Nein, nicht nur sich… Auch Tinwe? Nein. Nein, das… das wollte er nicht glauben, das, das konnte er nicht glauben…   „Ladriel, ich weiß das, das schrecklich klingt und glaub mir, ich hatte damals wirklich Angst um dich… DU hast nur noch davon geredet, dass du das alles nicht mehr erträgst, das du angst hast, verrückt zu werden… Und auch heute noch bin ich der festen Überzeugung, dass du recht gehabt hast, du wärst noch völlig durchgedreht… Deswegen hast du damals auch die vergiss mein nicht Essenz getrunken, die ich dir angeboten habe. Wir haben damals beide gewusst, was der Preis für deine und Tinwes Sicherheit war, und du hast gesagt, du zahlst in gerne, wenn, wenn es nur Tinwe gut gehen wird und sie dir denn Jungen an. Er ist ein wunderbarer, glücklicher Junge geworden, so wie du es dir für ihn gewünscht hast und ja, ja du, nein, wir, wir alle haben dafür einen mehr oder weniger hohen Preis bezahlt… Aber war er das nicht wert?!“   War, war er das gewesen? Ja, ja, wenn er nur an Tinwes herzliches Lachen dachte dann ja, ja, dann war es das wert gewesen und wie viele neue Erinnerung hatte er bekommen, dafür das… das alles andere vergessen hatte? Was waren schon ein paar Erinnerungen? Immerhin konnten sie immer wieder neue sammeln, Tag für Tag die Einzigen, um die es ihm leidtat wahren Yoran und nicht zuletzt Samuel… Yoran hatte einen Bruder verloren und… und Samuel er, er hatte am meisten verloren, ohne es überhaupt zu wissen… Und doch saß er jetzt hier und hielt seine Hand ganz fest. Schien ihm nicht mal böse… Im Gegenteil… Und genau das ertrug Ladriel gerade nicht er, er hatte Samuels liebe nicht verdient… Aufgewühlt entzog er Samuel seine Hand, ehe er fast schon fluchtartig die kleine Hütte verließ… Zu seiner Erleichterung folgte ihm keiner der beiden Männer, anscheinend wussten sie, dass er einen Moment für sich brauchte, um, um das alles zu verdauen… Wenn, wen das überhaupt ging… Es klang komisch, aber auch wenn er sich nicht daran erinnern konnte, wäre er am liebsten vor all dem davon gelaufen… Ob er sich damals ähnlich gefühlt hatte? Hatte er, er vielleicht auch, auch deswegen denn Trank damals von Yoran angenommen? Und waren seine Erinnerungen damit wirklich für immer verloren? Irgendwo im Strudel der Zeit…? Würde das alles für ihn immer nur eine Erzählung bleiben? Und, und was bedeutete das alles für, für seine und, und Tinwes Zukunft…? So, so wie Yoran es erzählt hatte, musste er Samuel sehr geliebt haben, und dabei kannte er, er noch nicht einmal dessen Version ihrer, ihrer Geschichte… Alles was, was er wusste, war, dass er sich anscheinend nicht freiwillig von Samuel getrennt hatte und dass er es anscheinend nur für Tinwe versucht hatte zu ertragen… Doch, doch was war jetzt…? Sollte er Samuel wirklich eine zweite Schanze geben? Sein Herz sagte ganz klar Ja, aber würde es diese Schanze wirklich für sie geben? Das alles hatte sie doch alle unweigerlich verändert… Samuel hatte eine Frau mit, mit der er ebenfalls ein, ein gemeinsames Kind hatte und, und für die, die er da sein musste… Und er? Er hatte Tinwe. Sicher, dieser wäre, nein war sichtlich froh darüber, seinen anderen Papa kennenzulernen, aber, aber wie Würde das in Zukunft funktionieren sollen…?   Hinter sich konnte er das Klappern der Tür hören und wie Samuel ganz vorsichtig seinen Namen sagte, so, als, als habe er Angst, er, er könne weglaufen, wenn, wenn er ihn zu sehr bedrängte… und als Ladriel sich umdrehte, sah er auch seinen Bruder, der, der Samuel kurz auf die Schulter klopfte, eher auf ihn zutrat. „Ladriel, das alles tut, tu mir wirklich leid und wenn ich etwas tun kann, dann sag es mir… Aber für, für heute sollte ich euch beiden wohl die Gelegenheit geben, über das ein oder andere zu sprechen… Ihr habt euch bestimmt eine Menge zu sagen…“ Kaum das Yoran sich zum Gehen gewendet hatte, spürte Ladriel zwei starke arme, die ihn sanft bei den Schultern fassten. Samuel, ob er schon immer so gut darin gewesen war zu wissen, wann er nähe und Zuspruch brauchte? Für einen Moment erlaubte Ladriel es sich seine Augen zu schließen und sich eine Zukunft mit diesem wundervollen Mann auszumalen… Doch war dies wirklich möglich? „Glaubst… glaubst du wirklich, dass… das es eine Zukunft für… für uns beide geben kann?“ Er musste diese Frage jetzt einfach stellen, er, er wollte sich nicht Hoffnungen machen, wenn, wenn Samuel nicht, nicht auch fest davon überzeugt war und zu seiner Erleichterung nickte Samuel sofort. „Ladriel… ich weiß, dass du dich nicht daran erinnern kannst, deswegen werde ich jetzt etwas zu sagen, dass ich früher sehr oft zu dir gesagt habe, ich werde dich niemals freiwillig hergeben. Also ja, ja, ich glaube, dass es eine Zukunft für uns geben kann. Ich habe keine Ahnung, ob du das auch noch willst und, und wie diese Zukunft aussehen wird, aber ich bin sicher, dass wir egal was noch auf uns zukommen wird, gemeinsam meistern können.“ Samuels Worte waren so, so voller Zuversicht, das, das auch er nicht mehr wagte zu zweifeln. Samuel hatte recht, so lange sie es, es beide wollten und dafür kämpfen würden, würde es eine Zukunft für sie geben, wie auch immer diese aussehen würde, doch, doch das mussten sie ja nicht jetzt entscheiden. Lächelnd drehte er sich in Samuel Armen, um ihn anzusehen, um in das Gesicht des Mannes zu sehen, der, der ihre Liebe anscheinend doch nie aufgegeben hatte. Zärtlich strich er über dessen Wangen und sah ihm tief in die Augen und wollte etwas sagen, doch da küsste Samuel ihn schon wieder stürmisch und, und dieses Mal erwiderte er denn Kuss leidenschaftlich, hoffte Samuel so zeigen zu können, was, was er vermutlich nie in Worte hätte fassen können, und doch versuchte er es, als sie ihren Kuss schließlich trennten. „Ich, ich lieb dich Samuel.“ Ja, ja er liebte ihn, egal ob er sich erinnern konnte oder nicht, sein Herz, sagte ihm ganz klipp und klar, dass er diesen Mann liebte, dass er mit ihm zusammen sein wollte und, und noch mehr dieser wunderbaren und zärtlichen Berührungen und küsse spüren wollte. Schließlich war es Samuel, der erneut das Wort ergriff. „Ladriel, ich weiß, ich verlange viel, aber magst du mit mir kommen? Ich weiß, Adras ist für dich ein fremder Ort und es muss dich ängstigen, Bachtal zu verlassen, aber ich möchte, dass du und Tinwe mit mir kommt, dass wir endlich eine Familie sein können, wenn vielleicht auch eine etwas Unorthodoxe, doch wenn interessiert das schon?!“ Er, er, nein, sie sollten mit ihm gehen? Ja, ja, irgendwie ängstigte ihn dieser Gedanke und andererseits? Was hatte er zu verlieren? Samuel liebte ihn und er ihn ebenso, ja es würde nicht einfach werden, im Gegenteil, aber solange sie an einem Strang zogen, es beide wollten, würden sie das schon irgendwie hinbekommen, oder?! Also nickte er. „Ja. Ja, ich will mit dir kommen, ich will für jede einzelne Erinnerung die ich verloren habe, mit dir und Tinwe neue schaffen.“   Und so kam es, das Ladriel wenige Tage später gemeinsam mit Mariella, Ladri, Samuel und Tinwe, in einer Kutsche eine neue Reise antrat, eine Reise in ein neues, aber selbst bestimmtes Leben.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)