Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 1: " Abendessen" ------------------------ Die kleine Saiyajin stand noch eine Weile an der selben Stelle und versuchte sich Matelia´s Worte noch ein Mal durch den Kopf gehen zu lassen. Ihr Gesicht nahm eine nachdenkliche Miene an. Ich soll mutig und stark sein? Ob sie sich wieder einen Scherz erlaubt hat? … Nein, dafür war ihre Stimme viel zu sanft und das ist sie nur, wenn sie ehrlich aus ihrem Herzen spricht. Wobei … Sie hat schon recht mit der Sachen von damals. Damals war ich nicht so zimperlich. Ich hatte keine Probleme Matelia anzusprechen. Wahrscheinlich, weil ich damals ihre Einsamkeit, ihre Kühle und ihr gebrochenes Herz gespürt habe und ihr unbedingt helfen wollte. Außerdem waren wir da ja noch Kinder. Doch bei Bardock ist es anders. Seine bloße Erscheinung macht mich total nervös und unsicher. Wenn ich jedoch noch länger zögere kommt bestimmt jemand, der nicht so ängstlich ist wie ich und dann habe ich das nachsehen. Ich … ich muss meinen Mut wieder finden. Genau. Ich war einst auch eine Kriegerin und habe immer noch meinen Stolz und Mut! … Na gut, nicht mehr so ganz, ... aber ein Hauch ist noch da.< Ganz in ihren Gedanken versunken, ließ sie ihre Zungenspitze über ihre Lippen unbewusst gleiten. Noch immer konnte sie Matelia´s Geschmack wahrnehmen. Wie Bardock wohl schmeckt? Und wie sich seine Lippen wohl anfühlen? Ob er auch so ein guter Küsser wie Matelia ist? Oder gar besser als sie?< In diesem Moment spielte sich vor ihrem inneren Auge ein Bild ab, in dem Bardock sie sanft küsste. Vor Schreck zuckte ihr ganzer Körper zusammen. Um Gottes Willen, was denke ich mir nur dabei?!< Mit hochrotem Kopf und rasendem Herzen setzte sie sich endlich in Bewegung. Sie wollte noch einige Einkäufe erledigen, bevor sie nach Hause ging und dort auf Matelia wartete. ~*~ Am Abend … Als Matelia nach Hause kam, war Gine noch mit den Vorbereitung für das Abendessen beschäftigt. Die tüchtige Hausfrau hatte zwar die Ankunft von Matelia bemerkt, drehte sich dennoch nicht um. Sie war noch zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt und wollte vor erst mit ihnen in Ruhe gelassen werden. Ohne ihr Gesicht zu sehen erkannte die Kriegerin sofort, dass Gine noch Zeit für sich brauchte und besah sich schweigend den Raum. Vier Monate war sie nicht Zuhause, aber es hatte sich nichts verändert. Alles war so wie immer. Das Haus hatte die Form eines Iglu´s mit zwei Etagen. In der unteren Etage befanden sich nur zwei Räume. Ein großzügiges Bad mit einer großen Wanne für zwei Personen, eine Dusche, eine durch eine Trennwand abgeteilte Toilette und einen kleinen Vorraum, in dem sich Wäschekörbe, Waschgeräte und Regale mit frischen Handtüchern und Wechselbekleidung befand. Der zweite Raum nahm fast 70% der unteren Etage ein. Er war Aufenthalts-, Wohn- und Esszimmer sowie Flur und Küche in einem. Wenn man in das Haus eintrat befand sich auf der gegenüberliegenden Seite die Küche. Sie war nicht übermäßig groß, bot aber dennoch genügend Platz für Geschirr, Kochutensilien, einem Herd mit sechs Kochfeldern und einen Ofen, der zum Backen als auch zum Heizen genutzt wurde. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer runder Esstisch aus massiven Holz. An ihm konnten bis zu acht Person Platz nehmen. Für Matelia´s Geschmack war er viel zu groß. Wann hatten sie denn schon mal so viel Besuch? Ihre Team-Kollegen wussten nicht wo sie wohnte und Gine brachte auch nie jemanden mit nach Hause. Also eine völlig nötige Platzverschwendung. Rechts, neben der Haustür, befanden sich zwei schmale Schränke mit Büchern, einigen Souvenirs, Bildern von Gine´s Eltern und ein paar Topfpflanzen. Zwischen der Küche und der Haustür befand sich die Treppe zur oberen Etage. Unter ihr hatten sich Gine und Matelia eine gemütliche Kuschelecke aus mehreren verschieden großen Kissen, Decken und einigen Fellen eingerichtet. Besonders im Winter verbrachten sie dort viele schöne Stunden. In der oberen Etage waren drei kleinere Räume. Zwei Schlafzimmer – für jeden eins – und ein kleines Handwerkszimmer für Matelia. Ihre heimlich Leidenschaft waren nämlich technische Geräte, die sie meistens von anderen Planeten mitbrachte, eingehend studierte und fummelige Handarbeiten an ihnen ausprobierte. Nach kurzer Überlegung beschloss die Kriegerin ihren Reisesack in ihr sporadisches eingerichtetes Schlafzimmer zu bringen und anschließend ein ausgiebiges Bad zu nehmen. Die Mission und die tagelangen Flüge hatten sie ziemlich ausgelaugt. Was sie jetzt brauchte war Entspannung. Vielleicht würde auch ein kleines Schäferstündchen mit Gine die gewünschte Entspannung ihr bringen. Dies wollte sie aber spontan entscheiden. Erst Mal würde sie sich ihren Reisesack entledigen und ein Bad gönnen. Nach einer kurzen Dusche, um den überschüssigen Dreck los zu werden, ließ sich Matelia in die Wanne sinken. Sie streckte noch einmal alle vier Gliedmaßen von sich, schloss die Augen, legte den Kopf am Wannenrand ab und entspannte sich mit einen tiefen Seufzer. Haaaaaa. Genau das, was ich brauche. Entspannung. Die ich nur hier in diesem Haus … nur bei ihr finden kann. … Nie hätte ich damals gedacht, dass ich ein so schönes Zuhause finden werde. Gine hat mir so viel mehr als nur ein Dach über den Kopf gegeben. Ich wünsche mir so sehr, dass Gine endlich ihrem Herzen folgt und glücklich wird. Sie ist zwar mit mir nicht unglücklich, aber mit dem richtigen Partner an ihrer Seite ist es noch mal eine andere Art von Glück. Wir sind eben keine Seelenverwandte. Sonst hätten wir den Sarang und nicht den Gorang geschlossen. Wir sind eher enge Vertraute. So unterschiedlich und dennoch gehören wir irgendwie zusammen. Ich gönne ihr dieses Glück, auch wenn es mit Bardock oder sonst wem ist. Doch so wie die Dinge gerade laufen wird das wohl nie etwas. Ich habe mir zwar geschworen mich nicht als zu sehr einzumischen, außer von ein paar Ratschlägen und Arschtritten, aber manchmal muss man die Leute zu ihrem Glück zwingen. Ich glaube ich weiß auch schon wie ich dem Ganzen nachhelfen kann. … Accccch. Immer muss ich solche Sachen klären. Aber war tut man nicht alles für die Person, die man gern hat.< Ein genervter Seufzer entfloh ihr aus der Kehle. Sich so sehr in die Gefühlswelten anderer einzubringen war nie wirklich ihre Art, aber es handelte sich hierbei um ihre Gorang- Partnerin, der sie versprach immer an ihrer Seite zu bleiben, sich um sie zu kümmern und in allen Lebensbelangen sie zu unterstützen. Dass Gine auch eine Art Geliebte war, war nur ein schöner Zusatz in ihrer Beziehung. - Saiyajins hatten halt ihre ganz einfachen Bedürfnisse und wenn sich gerade kein Partner aus dem gegenteiligen Geschlecht anbot, dann nahm man sich halt das, was man kriegen konnte. Der Gorang wurde mittels Vermischung von Blut nicht Blutsverwandter geschlossen. Daraus ergab sich auch der ursprüngliche Name Blutschwur. Im Laufe der Zeit nannte man diesen Blutschwur dann Gorang. Die normale Bevölkerung nutzte solche Schwüre um ihre Familien zu erweitern oder um Waisenkinder bei sich aufwachsen lassen zu dürfen. Waisenkinder mussten sich selber versorgen oder wurden von Vegeta-Sai fortgeschickt, wenn sie zu einer Last für die Gesellschaft wurden. Eine große Familie bedeutete immer größere Sicherheit für die Nachkommen und den Fortbestand der Rasse. Laut Gesetz waren die nächsten Verwandten für die Waisenkinder verantwortlich, aber durch das freizügige Sexualleben der Saiyajins war es oftmals schwer die nächsten Verwandten ausfindig zu machen. Außerdem kam es öfter vor, dass gerade in den höheren Kriegerklassen die Kinder von ihrer Familie, aufgrund des erzieherischen Aufwands, verstoßen wurden. Deshalb brachte man die Tradition des Gorangs ein. In seltenen Fällen wurde aber auch der Gorang zwischen Saiyajins im selben Alter geschlossen ohne, dass die Elterngeneration zustimmen mussten. Somit entstanden Gorang- beziehungsweise Blutgeschwister. Auch der Sarang wurde aufgrund des freizügigen Lebenstils vor mehreren Generation und wegen der zunehmenden Übergriffe auf die wenigen saiyajinischen Frauen zur Tradition gemacht. Dieser Schwur besagte, dass sich die Partner immer treu sein mussten und keinen weiteren Partner akzeptierten. Die Treue ging sogar über den Tod des einen Partner hinaus. Sollte man sich dennoch an eine weibliche Saiyajin vergreifen, die einen Sarang geschlossen hatte, so konnte die Rache des Sarang- Paares sehr grausam sein und sogar bis zum Tode führen. Dieser Schwur wurde aber nur selten geschlossen, da sich nur Wenige ewig binden wollten. Der Rückgang der Sarang- Paare wurde durch ein neueres Gesetz ebenso bestärkt. Dieses Gesetz schützte die Frauen vor sexuellen Übergriffe. Sollte Mann eine Frau zum Sex zwingen wurde dies seit einigen Jahren hart bestraft. Die Bestrafung reichten von hohen Geldbußen bis hin zur Verbannung oder einer Todesstrafe. - Eigentlich waren sie durch den Gorang so etwas wie Schwestern, was die Beziehung für Außenstehende noch ein mal skurriler gestaltete. Mit einem weiteren Seufzer versuchte die Kriegerin Entspannung zu finden und die Gedanken beiseite zu legen. Sie konzentrierte sich ausschließlich auf die Wärme des Wassers, welches ihren Körper umgab. Eine halbe Stunde verging und Matelia war sogar in der Wanne eingeschlafen. Das Wasser war nur noch lauwarm. Gine wollte sie gerade zum Essen holen, als sie ihre so tiefen entspannte Freundin in der Wanne liegen sah. Sie musste schmunzeln, da auch sie nicht allzu oft in den Genuss kam ein so entspanntes Gesicht von Matelia zu sehen. Meistens hatte die Kriegerin auch beim Schlafen ein mürrisches Gesicht. So wie die meisten Saiyajins. Sie ging zu der Wanne, hockte sich auf Matelia´s Kopfhöhe vor die Wanne hin und gab der Schlafenden einen zarten Kuss auf die Lippen. Anschließend betrachtete sie den Körper ihre Freundin ausgiebig. Lange kräftige Beine gingen in eine breite Hüfte mit einer dennoch schmalen Taille über. Ein wohlgeformter Busen ragte halb aus dem Wasser. Breite Schultern mit kräftigen Armen stützen sich am Wannenrand ab. Trotz ihres recht stämmigen Körperbaus war kein Gramm Fett zu viel an ihr zu erkennen. Ihre seidig-glatten langen Haare, die ihr fast bis zum Hintern gingen, bewegten sich seicht im Wasser. Durch den geraden Pony, der fast ihre Augen verdeckte, wirkten ihre Gesichtszüge um einiges strenger als sie eigentlich waren. Ein weiches Lächeln bildete sich auf Gine´s Lippen. Sie könnte noch stundenlang ihrer Freundin beim Schlafen beobachten, aber das Wasser wurde immer kühler und das Essen war fertig. Außerdem könnte sich Matelia eine Erkältung einfangen und eine erkältete Matelia war eine unausstehliche Matelia. Mit der Fingerspritze ihres rechten Zeigefingers kitzelte Gine an der Nase der Kriegerin. Diese verzog ihr Gesicht und wachte mit einem Murren aus ihrem Dornröschenschlaf auf. „ Grrrr … Gine.“ knurrte sie noch halb verschlafen. „ Du sollst das doch lassen.“ „ Hihi, komm. Steig aus der Wanne. Das Essen ist fertig.“ entgegnete Gine ihrer Mitbewohnerin mit einem freudestrahlendem Lächeln. „ Ja, ja, schon gut. Ich komm ja schon. Das Wasser wird gerade eh unangenehm kalt.“ Während die kleine Saiyajin das Bad verließ, stieg die Kriegerin immer noch etwas schläfrig aus der Wanne, nahm sich ein Handtuch und trocknete sich ab. Anschließen schlüpfte sie in eine bequeme schwarze Trainingshose und einen locker anliegendes blutrotes Shirt. Ihre nassen Haare hatte sie in ein Tuch gewickelt und verließ kurze Zeit später ebenfalls das Bad. Der Tisch war reichlich gedeckt und Gine saß bereits wartend auf ihrem Platz. Der Platz der Kriegerin war ihr gegenüber. Ihre Freundin ging an der Hausfrau vorbei und setzte sich mit einem recht entspannten Gesicht an den Tisch. Im Gegensatz zu Gine hatte Matelia – wie fast alle saiyajinische Krieger – einen hohen Energieverbrauch und mussten daher viel essen. Die kleine Saiyajin war schon längst mit ihrer „ kleinen “ Portion fertig und beobachtete nun Matelia wie sie genüsslich einen Teller nach dem anderen leerte. Immerhin schlang sie nicht so wie ihre männlichen Kollegen. Kurz unterbrach diese ihr Tun und richtete ein paar Worte an Gine. „ Und? Hast du über unser Gespräch von heute Nachmittag nachgedacht?“ Gine´s Augen weiteten sich kurz überrascht. Dann richtete sie ihren Blick verlegen nach unten zum Tisch. Sie musste bei dieser Frage unwillkürlich kurz an ihr Kopfkino, in dem Bardock sie küsste, denken. Eine leichte Röte erschien auf ihren Wangen. Um Matelia´s Frage dennoch zu beantworten nickte sie kurz. Diese zog verwundert eine Augenbraue hoch, da ihre Frage nun wirklich nichts anstößiges hatte. Aber sei es drum. Gine´s Verhalten war auch für sie manchmal unergründlich. „Und was hast du jetzt vor? Willst du ihn weiter nur noch aus der Ferne anschmachten? Und somit den anderen Weibern die Chance geben ihn wegzuschnappen? Oder was ist dein Plan jetzt?“ Plötzlich hob Gine ihren Kopf und schaute in die Augen ihrer Freundin. Ihr Blick war entschlossen und kämpferisch. „ Nein! Ich werde nicht zu lasse, dass mir eine blöde Schnepfe ihn mir vor der Nase wegschnappt!“ antwortete sie mit einer ernsten Stimme. Die Kriegerin fokussierte sich weiter auf die Augen ihres Gegenübers und verzog keine Miene. Stille verteilte sich im Raum. Nach zwei Minuten des Anstarrens fuhr Matelia das Gespräch fort. Mit der langen Pause wollte sie überprüfen wie standhaft Gine in ihrer Entscheidung war, aber diese blieb eisern. „ Dein Blick gefällt mir. Du bist wild entschlossen. So sollte sich eine saiyajinische Kriegerin auch geben. Das ist wirklich sehr gut. Aber wie willst du vorgehen?“ Eine Frage bei der sich Gine´s Gesichtszüge wieder von entschlossen zu schüchtern verwandelte. So weit hatte sie noch nicht geplant. Sie sank in den Stuhl, rieb sich unter dem Tisch ihre verschwitzten Hände und versuchte dem Blick ihrer Freundin auszuweichen. „I-ich … ich kö-könnte ...“ stammelte sie nervös los. „ Ich könnte ja … vielleicht ihn … naja .. beim nächsten Treffen … ansprechen?“ „ Ist das eine Frage oder ein Entschluss?“ entgegnete ihre die Kriegerin genervt. „ Ich will es mach?“ Plötzlich schlug ihre beste Freundin mit der flachen Hand auf dem Tisch. Das Geschirr klirrte dabei. Erschrocken starrte Gine in die erbosten Augen der Kriegerin. „Dann sag es gefälligst auch so als wenn du es ernst meinst. Eben warst du noch so entschlossen und jetzt das. Verflucht, Gine! Hör auf so ein verdammtes Weichei zu sein. Du bist auch eine Kriegerin, also steh endlich zu deinen Entscheidungen.“ brüllte sie wütend los. Getriggert durch das Wort „Weichei“ wurde auch Gine wütend und sie schlug ebenso mit beiden Händen auf den Tisch und erhob sich in dem Zuge empört. „ Ich bin kein Weichei!!!“ schrie sie zurück. „Bist du wohl, wenn du es nicht ein Mal schaffst deiner Aussage genügend Entschlossenheit beizufügen!“ „ Ich habe gesagt, dass ich Bardock ansprechen werde und das werde ich auch tun, sobald sich eine Gelegenheit ergibt!“ „ Du hast es aber als Frage formuliert und nicht als Tatsache. So was machen nur Weicheier.“ „ Ich habe es doch gerade mit Entschlossenheit sagt!“ „ Gut, dann denk morgen an deine entschlossenen Worte.“ Vor Schreck weiteten sich Gine´s Augen wieder. „ Morgen? Wieso morgen?“ „ Ich treffe mich morgen mit dem Team. Wir wollen trainieren. Nur, weil die nächste Mission noch lange hin sein wird, heißt das noch lange nicht, dass wir uns auf die faule Haut legen.“ erwähnte Matelia beiläufig ihren Plan in einem ruhigen Ton. „ Und du, meine Liebe, kommst schön mit. Keine Diskussion! Ich will dich dem Team vorstellen. Außerdem habe ich deine heimliche Schmachterei langsam satt.“ sagte sie nun doch etwas ernster. Als Gine bewusst wurde, das sie schon am nächsten Tag auf Bardock treffen wird, entglitt ihr Gesicht. Ihr empörter Ausdruck hätte Edvard Munch als Vorlage für sein berühmtes Gemälde „ Der Schrei“ dienen können. Kurz darauf sackte sie wieder in ihren Stuhl und schlug mit der Stirn auf dem Tisch auf. Nur ein kurzes „ Au“ entkam ihrer Kehle. Ihre Gedanken kreisten wirr umher. Morgen … Schon morgen.. Ich werde ihn morgen wiedersehen können … Morgen … MORGEN!!!< Unglauben und Verzweiflung machten sich in ihr breit. Was soll ich nur tun?! ... Ja, natürlich will ich ihn ansprechen, aber ich hatte gehofft, dass ich mehr Zeit zum Nachdenken bekomme. Aber nun werde ich IHN schon morgen sehen und ich MUSS ihn ansprechen, sonst wird Matelia sauer. ... Nur wie soll ich ihn überhaupt ansprechen? … Über was soll ich mich mit ihm unterhalten? … Was ist wenn er mich für dumm oder langweilig hält? Oder mich aus Prinzip schon gar nicht leiden kann? Was wenn ich er mich ignoriert oder noch schlimmer mich sogar vor seinem gesamten Team auslacht, weil mir etwas tollpatschiges passiert ist?! KYAAAAAH … DAS WÄRE EINE KATASTROPHE!!!< Ruckartig fuhr Gine´s Oberkörper hoch. Sie lehnte sich gegen die Stuhllehne, ließ ihren Kopf in den Nacken fallen, fuhr mit beiden Händen in ihre Haare und kratzte sich verzweifelt am Kopf. „ NEEEEIIN. Das Darf Nicht Passieren!!!“ rief sie verzweifelt in den Raum. Während Matelia das restliche Essen genüsslich vertilgte, beobachtete sie belustigt dieses dramatische Schauspiel von ihrer Freundin. „ Bevor du dich deiner Verzweiflung vollkommen hingibst, solltest du dir lieber etwas überlegen, wieso du morgen nicht zur Arbeit gehen kannst“ erwähnte Matelia beiläufig als sie das Geschirr vom Tisch räumte. Damit wurde Gine abrupt aus ihren verzweifelten Gedanken gerissen. Ach ja. Meine Arbeit. Ich hab ja morgen wieder eine lange Tagesschicht. Aber vielleicht kann ich das ja als Ausrede nutzen, um an dem Treffen nicht teilnehmen zu müssen. Das wäre doch die Idee, oder? Ich sage einfach, dass mein Chef nicht auf mich verzichten kann oder dass er mir gedroht hat mich zu kündigen, sollte ich nicht erscheinen.< „ Vergiss es.“ kam es lautstark aus Matelia´s Richtung. „ Ich habe gesagt keine Diskussion. Deine Arbeit lasse ich als Ausrede nicht durchgehen. Du wirst morgen an dem Treffen teilnehmen. Wie du das deinem Chef erklärst ist mir egal. Oder soll ich morgen zu dir auf Arbeit gehen und es persönlich deinem Chef erklären?“ stellte sie ihre Frage bedrohlich. „Nein, nein, lieber nicht“ antwortete ihr Gine panisch. Eine kleine Schweißperle bildete sich auf ihrer Schläfe. Um Himmels Willen, bloß nicht. Bei ihrem letzten Besuch hatte sie den Chef so sehr verbal zur Sau gemacht, dass er für ganze drei Tage kein Fuß vor die Tür setzt, aus Angst er könnte ihr noch mal über den Weg laufen. Erst als ich ihm sagte, dass Matelia abgereist war, kam er wieder zur Arbeit. Wenn sie dort nochmal auftaucht, bekommt der alte Mann noch einen Herzinfarkt und ich bin meinen Job los.< dachte sich Gine. „ Gut. Dann haben wir ja alles geklärt. Ich geh jetzt ins Bett. Wir sehen uns also morgen früh.“ Mit einem Gähner stieg die Kriegerin die Treppen hinauf und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Gine seufzte angestrengt aus und betrachtete das Chaos in der Küche. > Der Küche geht es genauso wie mir.< kam ihr spontan der Gedanke auf. Sie krempelte ihre Ärmel hoch und ging dem Chaos entschlossen entgegen. Anschließend wollte sie noch Duschen gehen und dann ins Bett. Der Tag war anstrengend genug für sie. Ob sie die Nacht ein Auge zu machen wird? Wohl kaum. Bei den vielen Fragen, die durch ihrem Kopf schwirrten, war es doch unwahrscheinlich an Schlaf zu denken. Allein, dass Bardock morgen vor ihr stehen wird und sie ansieht, machte sie nervös und unruhig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)