Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 9: " Heimlicher Verehrer " ---------------------------------- Bis in den frühen Morgenstunden hatten sich die beiden Krieger die Kante gegeben. Pumbukin und Borgos hatte es tatsächlich geschafft die jungen Damen abzuschleppen. Zu mindestens verließen die Vier gemeinsam kurz nach Mitternacht die Kneipe. Was ab dann mit ihnen geschah interessierte Bardock und Toma herzlich wenig. Die ersten Sonnenstrahlen kündigten den neuen Tag an und Bardock wollte vor erst nur noch in sein Bett, um dort seinen Rausch auszuschlafen. Am nächsten Tag … „ Es ist schon kurz nach halb eins. Ich muss langsam los. Du bist dir wirklich sicher, dass du nicht mitkommen willst, Gine?“ richtige Matelia ein letztes Mal ihre Frage an ihre Freundin, während sie bereits die Türklinke in der Hand hielt. „ Ja, ich bin mir sicher. Solange sich Bardock nicht entschuldigt hat, werde ich ihm nicht mehr freiwillig über den Weg laufen.“ antwortete die kleine Saiyajin schnippisch und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „ Du weißt, aber schon, dass ein normaler Saiyajin so etwas nicht machen würde. Schon gar nicht ein Krieger der im Rang weit über dir steht. Ihr Stolz verbietet es ihnen.“ „ Tze. Dann habe ich auch keinen Grund mich auch nur im Ansatz in seiner Nähe aufzuhalten. Zum Glück bist du nicht so wie dieser idiotische Krieger.“ „ Ha. Doch bin ich. Nur hast du das Glück, dass du meine Gorang-Schwester bist und mir viel bedeutest. Außerdem bemesse ich die Personen nicht nach ihrer Stärke wie es beim herkömmlichen Rangsystem üblich ist. Ich bewerte die Leute nach Respekt und Würde und in diesem Rang stehst du ganz weit oben. Du genießt das höchste Maß an Respekt bei mir und verdienst daher auch eine Entschuldigung von mir, wenn ich etwas falsch mache.“ Bei dieser ausführlichen Erklärung färbten sich Gine´s Wangen leicht rot. „ So … So etwas hast du noch nie zu mir gesagt.“ „ Ich weiß. Aber ich hatte in den letzten Tagen viel Zeit zum Nachdenken. Gerade die neuen Informationen über Noweck, haben mir vor Augen geführt in welchen Gefahren du damals warst und das ich dich beinahe verloren hätte. Daher habe ich beschlossen den Personen, die mir wichtig sind, mehr meine Zuneigung zu zeigen. Du und Bardock seid beide wichtige Personen für mich.“ „ Was? Er ist dir wichtig? Bedeutet das etwa du magst ihn auch?“ fragte Gine erschrocken nach. „ Nein. Jedenfalls nicht so wie du ihn magst. Ich respektiere ihn sehr. Ich denke nämlich, dass wir beide eine ähnlich Vergangenheit haben. Wir teilen uns so zu sagen das selbe Schicksal. Sind also eher so etwas wie Leidensgenossen.“ erklärte die größere Saiyajin mit einem Lächeln. Sie hoffte inständig , dass ihre Freundin verstand, dass sie kein romantisches Interesse an Bardock hatte, sondern lediglich freundschaftliches. „Wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob du für Bardock immer noch so schwärmst wie vor einigen Tagen zu vor.“ „ Äh … ähm … also … i-ich weiß es nicht.“ antwortete Gine zögerlich. „ Wenn ich so über ihn und an den Streitereien zwischen uns nachdenke, macht mich das immer wieder wütend. Ich könnte ihn am liebsten erwürgen.“ ihr Kopf lief vor Wut regelrecht rot und sie bewegte ihre Hände so als ob sie ihn gerade tatsächlich erwürgen würde. Oh weh. Da sehe ich für eure gemeinsame Zukunft aber schwarz. Wie soll man das noch wieder gerade biegen? Diese Sturköpfe müsste man ...< Plötzlich wurde sie von einem zögerlichen „Aber“ seitens Gine´s aus den Gedanken gerissen. „ Aber was?“ „ Aber … bei unserem Kampf … Da … da war irgendetwas zwischen uns. Ich kann es mir nicht erklären und auch nur schwer beschreiben, aber … aber es hat mir gefallen ihm die Stirn zu bieten. Nach langer Zeit hatte ich wieder Spaß an einem ernsthaften Kampf. Dabei wollte ich nur noch im Notfall kämpfen. … Es war ganz seltsam. Ich habe während des Kampfes … für einen Moment … ich habe einfach den Grund vergessen, weshalb wir überhaupt kämpften. Habe noch nicht mal wirklich die Umgebung wahrgenommen. Es … es gab nur noch ihn und ... mich. Nur wir zwei. … Das war alles so seltsam, aber dennoch schön.“ erklärte Gine mit einer sanften Stimme und einen leicht verlegenden Lächeln im Gesicht. All diese Gefühle waren selbst für sie unverständlich und ihr war es auch unbegreiflich, weshalb ihr eine Entschuldigung von Bardock so wichtig war. Doch Gine war reflektiert genug, um zu wissen, dass eine Entschuldigung von seiner Seite wahrscheinlich nicht kommen würde. Egal wie schön der Moment zwischen ihnen im Kampf auch war, sie würde dennoch nicht einfach so klein beigeben. So schnell wie ihr Lächeln kam, so schnell verschwand es auch wieder. „ Trotzdem. Ich bleibe dabei. Wenn er sich nicht entschuldigt, werde ich mich von ihm bewusst fernhalten.“ raunte sie wütend. Also wenn es um Bardock geht, scheinen ihre Launen regelrecht Achterbahnen zu fahren. Erst ist sie stocksauer, dann schüchtern-verlegend, fröhlich und dann wieder wütend. Würde ich sie nicht besser kennen, würde ich behaupten sie sei verrückt. Aber immerhin scheint doch nicht ganz alles verloren zu sein. … Tja, nur hängt das Zukünftige allein von Bardock ab.< dachte sich Matelia mit einem zarten Lächeln auf den Lippen und war im Begriff zu gehen. Sie öffnete die Tür und stupste mit dem Fuß an etwas. „ Nanu. Was liegt denn da?“ Vorsichtig hob die Kriegerin einen Gegenstand vom Boden auf. Gine konnte leider den Gegenstand nicht erkennen, da der Körper ihrer Freundin diesen verdeckte. Matelia drehte sich um und zeigte Gine den Gegenstand. Zum Vorschein kam ein riesiger Blumenstrauß. Der Bund des Straußes war so groß, dass die Kriegerin ihn gerade so noch mit einer Hand umgreifen konnte. Der Strauß bestand aus verschiedenen rosé- und lachsfarbenen Blumen. Zwischen den Blüten befanden sich dunkelgrüne Blätter aus Farnen und kleinere Zweige mit weißlichen Blüten. Von dem Strauß ging ein angenehmer süßlicher Blütenduft aus. „ Der ist ja wunderschön.“ bewunderte ihn Gine. „ Schön, dass er dir gefällt. Denn er scheint an dich adressiert zu sein.“ merkte die Kriegerin an und deute auf eine kleine Karte im Strauß. Die scheinbar Beschenkte nahm die Karte heraus und besah sich diese. „ Tatsächlich. Da steht mein Name. Sogar handschriftlich in Saiyan. Da hat sich wohl jemand Mühe gegeben. Aber … aber leider sehe ich kein Absender darauf. Von wem mag der Strauß wohl sein?“ mehrfach drehte sie die Karte skeptisch um. „ Muss derjenige wohl vergessen haben.“ „ Hmmm … Schade. So kann ich mich ja gar nicht bei demjenigen bedanken.“ Die Kriegerin hatte zwar eine Vermutung, wollte aber diese vorerst nicht laut aussprechen, da sie selber nicht wusste, weshalb jene Person solch ein Geschenk machen sollte. Außerdem sollte ihre Freundin am besten alleine darauf kommen. „ Tja. Dann wird sich wohl dein neuer Verehrer noch mal bei dir melden müssen. Aber ich muss jetzt wirklich los. Sonst gibt es noch ärger mit dem Boss.“ beendete Matelia das Gespräch hastig, drückte Gine den Strauß in die Hand und verschwand. Diese betrachtete den Blumenstrauß noch eine ganze Weile, bis sie dann nach einer passenden Vase suchte und den Strauß dort hineinstellte. Anschließend nahm sie noch einen kräftigen Atemzug von dem betörenden Blütenduft. Zehn Minuten später kam Matelia verspätet durch das Gespräch mit Gine am Trainingsplatz an. „ Also langsam werden deine eigentlich untypischen Verspätungen zur Gewohnheit.“ beschwerte sich Selypa. „ Ich kann nichts dafür, Gine hat mich aufgehalten. Wir beide haben nämlich heute morgen eine interessante Entdeckung gemacht. Dem mussten wir unsere Aufmerksamkeit erst mal widmen.“ „ Eine Entdeckung? Was soll das heißen?“ hakte Pumbukin nach. „ Nun ja, wie es aussieht hat Gine einen heimlichen Verehrer. Heute lag nämlich ein riesiger Blumenstrauß vor unserer Tür. Dieser war direkt an ihr adressiert. Nur wissen wir nicht wer ihn dort abgelegt hat.“ „ WIIIIIE?!“ kam es gleichzeitig erstaunt vom größten Teil des Teams. Nur einer schien seine Überraschung sehr stark zurückzuhalten. Diese nicht vorhandene Reaktion des Team-Chefs entging Matelia natürlich nicht und bestätigte ihre Vermutung. Natürlich ist er nicht überrascht. Schließlich war er es ja. Ich verstehe nur eines nicht. Wieso macht er so ein Geheimnis draus? Einerseits lässt er den Namen auf der Karte weg und anderseits gibt er sich gerade null Mühe wenigstens etwas erstaunt zu wirken. Oder zu mindestens einen blöden Spruch loszulassen. Dass er den Namen vergessen haben könnte glaube ich nämlich nicht. Bardock ist eine recht gründliche Person. Halbe Sachen gibt es nicht bei ihm. Aber wozu dieses Geschenk? Will er sich damit bei Gine einschmeicheln?< „ Und ihr wisst wirklich nicht wer es sein könnte?“ fragte Pumbukin ein weiteres Mal. „ Nein. Aber ewig kann er sich nicht verstecken. Irgendwann muss er sich zu erkennen geben. Wie sonst sollte er Gine richtig kennen lernen?“ „ Stimmt auch wieder. Wenn er sich dauerhaft bedeckt hält, wird er nie bei ihr landen können. Es sei denn er ist so eine merkwürdiger Perverser, der sein Objekt der Begierde nur von weitem beobachtet und ihr heimliche Geschenke macht.“ antworte Selypa. „ Tja. Oder er traut sich nicht wegen Matelia.“ gab Toma unbedacht seinen Senf hinzu. „ Wegen Matelia? Was hat sie denn damit zu tun?“ wunderte sich Borgos. „ Tze. Toma hat vollkommen recht. Es muss an ihr liegen. Überlegt doch mal. Der Typ muss erst mal an Matelia vorbei, um an Gine heranzukommen. Sollte er sich auch nur einen Fehltritt erlauben, wisst ihr ja was ihm blüht. Oder muss ich euch an den Vorfall vor zwei Tagen erinnern, wo Matelia auf Bardock losgegangen ist?“ erklärte Selypa belustigt. Bei der Erinnerung an dieses Ereignis wurden den Männern blass um die Nase. Das war wirklich keine schöne Erinnerung. „ Stimmt. Das könnte ein Grund für seine Zurückhaltung sein. Aber würde es nicht auch deuten, dass derjenige Matelia und Gine kennt und auch weiß wie die beiden zueinander stehen?“ gab Pumbukin zu bedenken. „ Da hast du durch aus recht, Dickerchen. Bist ja doch nicht so blöd, wie du manchmal tust. Also muss es jemand sein, der unser Team gut kennt.“ überlegte Selypa laut. Scheiße! Ich und meine große Klappt! Hätte ich keinen Hinweis auf Matelia gegeben, würden sie einfach nicht weiter darüber nachdenken. Aber jetzt … Das könnte gefährlich werden. … Da denkt man, dass diese Armleuchter nicht raffen und dann haben sie plötzlich in einem ungünstigen Moment doch eine Erleuchtung.< dachte sich Toma. „ Vielleicht war es einer aus unserer Gruppe.“ gab Borgos von sich. Verfluchter Mist! Toma, du Arsch! Wieso konntest du nicht einfach deine blöde Schnauze halten?! Jetzt haben die Idioten Witterung aufgenommen. Wie soll ich sie denn jetzt noch davon ablenken? Das du immer alles verkomplizieren musst! Du bist von allen der größte Idiot hier!!!< fluchte Matelia innerlich und versuchte ihr Pokerface aufrecht zu halten. Oh je. Wenn die jetzt auf Bardock kommen, könnte das alles zerstören, was ich gestern versucht habe aufzubauen. Bardock macht die Sache doch nur klammheimlich, damit niemand mitbekommt, dass er sich bei der Kleinen entschuldigen will. Wenn die anderen jetzt mitbekommen, könnte es sein, dass er ein Rückzieher macht und dann war alles umsonst. Was mach ich denn jetzt nur, um die Situation noch zu retten?!< dachte sich Toma panisch. „ Können wir vielleicht aufhören, uns über solche Albernheiten von fremden Personen Gedanken zu machen? Wir sind schließlich zum Trainieren hier und nicht zum Kaffeekränzchen.“ knurrt Bardock die Gruppe an. „ Was denn? Interessiert es dich etwa nicht, wer sich an unsere Köchin heranmacht?“ fragte Borgos nach. „ Wer mit wem was am Hut hat, interessiert mich nicht die Bohne! Soll die Kleine sich von oben bis unten von diesem Heimlichtuer beschenken lassen. Wenn es sie glücklich macht. Ist doch ihr Problem und nicht eures!“ antworte der Team-Chef mit einer pulsierenden Ader auf der Stirn zornig. „ Können wir denn jetzt langsam anfangen?!“ „ Jawohl, Chef!“ kam es synchron von allen Team-Mitgliedern. >Puh. Wie gut, dass Bardock so ein gutes Pokerface hat. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich ihm wahrscheinlich auch geglaubt, dass es ihn nicht interessiert. Aber mir macht er mir nichts vor. Seine fehlende Reaktion hat ihn verraten. Außerdem weiß ich durch Toma Bescheid. Bin gespannt wie es weitergeht.< überlegte Matelia im Stillen. Als sich die Gruppe zum Trainingsplatz begab, flüsterten Selypa, Borgos und Pumbukin untereinander. Sie ließen sich zurückfallen, damit Bardock nichts davon mitbekam. Dennoch waren sie noch in Hörweite von Matelia und Toma. „ Sag mal, Selypa, weißt du warum der Boss so gereizt ist? Dass ihn das Privatleben anderer nicht interessiert ist zwar nichts neues, aber irgendwie wirkt er heute besonders angespannt.“ „ Was fragst du mich das? Ihr wart doch gestern mit ihm einen Saufen. Wenn dann muss ja dort etwas vorgefallen sein.“ „Hmmm … Naja … gestern war er noch immer recht schlecht auf Frauen anzusprechen und er hat zwei hübsche Damen ziemlich heftig angegiftet. Aber ansonsten ist nichts vorgefallen.“ „ Hmmm … keine Ahnung was er heute hat. An der kleinen Gine kann es ja nicht liegen. Die ist ja nicht hier.“ „ Vielleicht hat der Boss ja einen Kater.“ warf Borgos in das Gespräch ein. „ Ja, genau. Das ist es. Bardock ist bestimmt noch ziemlich verkatert. Wir beide haben uns noch bis in die frühen Morgenstunden die Kante gegeben. Am besten wir widersetzten uns heute ihm nicht und konzentrieren uns nur auf das Training. Das mit dem komischen Verehrer von Gine und Bardock´s Verhalten ist heute echt unwichtig. Geht uns doch eh nichts an.“ mischte sich nun auch Toma hastig ein. Dieser war innerlich sehr erleichtert, dass seine Kollegen ihm so eine gute Vorlage als Ausrede gegeben hatten. „ Hmmm … Du hast womöglich recht. Wir sollten den Guten heute nicht mehr weiter verärgern.“ stimmte ihm Selypa zu. Erleichtert atmeten Toma und Matelia auf. Für einen kurzen Moment sahen sie sich an und erinnerten sich an das gestrige gemeinsame Gespräch nach dem Training. ~ * ~ Rückblick zum Gespräch von Toma und Matelia … „ Mein lieber Toma. Du weißt, dass ich keine Probleme damit habe dich auf die schlimmste Weise leiden zu lassen. Ich könnte dich hier und jetzt solange quälen bis zu mir alles sagst. Verkürzen wir die Sache doch etwas und du sagst mir sofort was ich wissen will. Erspare dir das Leid. Es sei denn du möchtest es sooo seeeehr.“ fast schon schnurrend sprach sie die letzten zwei Worte aus. Sie hatte sichtlich Spaß an dieser Situation und auch ihre Mordlust schien in ihr immer mehr zum Vorschein zukommen. Toma hatte bis dahin nie verstanden, weshalb Bardock immer Matelia mit den Verhören beauftragt hatte, doch jetzt wusste er es. Die mordlustige Aura, die von ihr ausging und langsam an Toma´s Körper hoch kroch, machten ihm Angst. „ Scho-... schon … gut. I-ich … erzähl dir alles. Aber bitte bring mich nicht um. Ich hänge an mein Leben.“ flehte er sie an. Daraufhin ließ sie sein Gesicht wieder los und setzte sich ebenfalls im Schneidersitz auf dem Boden. Die unheimliche Aura, die sie zuvor umgab, verzog sich wieder und die Kriegerin nahm eine entspannte Haltung an. „ Gut, dass du so schnell einsichtig bist. Das ist auch besser für dich. Also … ich höre.“ befahl sie ihm im strengen Ton. „ Naja, … um ehrlich zu sein bin ich mir nicht sicher ob irgendetwas dort ist oder ob ich es mir nur eingebildet habe. Es war nur eine Vermutung. Doch nach dem ganzen Streit, weiß ich wirklich nicht, ob ich nicht doch irgendwie falsch damit lag.“ „ Was für eine Vermutung? Sag schon. Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“ keifte Matelia ungeduldig. „ Hmmm … Ich denke, Bardock mag die kleine Gine irgendwie. Aber ich kann mich auch irren. Gerade wenn es um Gefühlssachen geht, ist Bardock doch eher wie ein tollpatschiges Kind. Das wiederum könnte, aber auch gleichzeitig ein Hinweis darauf sein, dass er irgendwelche Gefühl sie hat, aber sich nicht in die Karten schauen lassen will. Oder ich liege sehr weit daneben und er kann auch einfach null etwas mit ihr anfangen und benimmt sich daher so seltsam.“ grübelte Toma eher für sich selbst laut vor sich hin. Dabei vergaß er das vorher Geschehende und sein Körperwärme normalisierte sich wieder. „ Was?! Ich verstehe nichts von dem was du sagst. Kannst du mir mal genauer erklären, woran du deine Vermutung fest machst?“ „ Oh … ähm, ja … Also. Bevor die beiden sich vor ihrem ersten offiziellen Treffen vor zwei Tagen getroffen haben, konnte ich Bardock einige Male beobachten. Er hatte zum Beispiel ein paar Male leicht gelächelt, wenn Gine dich bei unserer Heimkehr freudestrahlend begrüßt hatte. Bei den letzteren Begrüßungen hatte er sogar eine verlegende Röte im Gesicht und sein Blick wurde irgendwie so seltsam weich. Doch so bald er sich beobachtet fühlte, saß er sein Pokerface wieder auf.“ „ Wie kannst du dir da sicher sein, dass es dabei um Gine ging und nicht um mich?“ hakte Matelia skeptisch nach. „ Tze. Ich weiß zwar, dass du und Bardock was miteinander hattet, aber er hat dich nie mit einem solchen Blick angesehen. Übrigens hat mir dieser Umstand wirklich sehr missfallen. Aber ihr scheint seit einiger Zeit ja nichts mehr am laufen zu haben, was mich dann doch etwas beruhigt.“ „WAS?! Wie kommst du denn auf so eine Idee?!“ brüllte Matelia erschrocken los. „ Ach, komm schon. Ich bin zwar nicht immer der Hellste, aber so blöd bin ich nun auch nicht. Meinst du nicht, dass es irgendwann mal auffällt, wenn ihr besonders auf den längeren Missionen, immer zusammen Wache schieben wollt oder gemeinsam auf Jagd geht ohne großartige Beute zu machen, dafür aber absolut entspannt seid?“ Der Kopf der Kriegerin lief rot an. Bisher dachte sie immer, dass dieses Geheimnis keiner aus der Gruppe bemerkt hat. „ Wi- … wissen die anderen auch Bescheid?“ „ Hmmm … Keine Ahnung. Sie hatten sich bisher noch nicht dazu geäußert. Also gehe ich mal davon aus, dass sie es nicht bemerkt haben oder es ihnen nicht interessiert.“ „ Weiß Bardock von deinen Beobachtungen?“ „ Jopp. Er hat mir erklärt, dass es sich nur um Stressabbau handelt und ihr kein Paar seid.“ „ So war es auch. Aber seit einiger Zeit ist ja Schicht im Schacht. Vor gut einem dreiviertel Jahr hat Bardock diese Affäre beendet.“ „ Bist du deswegen enttäuscht?“ „ Nein. Wieso sollte ich? Ich habe kein romantisches Interesse an ihm.“ „ Gut.“ „ Wieso ist das jetzt gut für dich?“ „ Ach, nur so. Aber wenn du mal einen Partner zum Stressabbau benötigst, ich stelle mich sehr gern zur Verfügung.“ „ Iirgh. Nein, danke. Da bin ich lieber gestresst.“ „ Ach, du weißt gar nicht was du verpasst.“ „ Ich verzichte auf dieses Wissen. Dennoch könntest du mir einen Gefallen tun.“ „ Oh und der wäre?“ „ Sag es Gine nicht. Ich möchte sie damit nicht verletzten.“ „ Gine? Was hat sie denn damit zu tun?“ „ Gine ist ein wenig vernarrt in Bardock. Aber ich befürchte, dass sich das ändern könnte, sollte sie erfahren, dass ich mit ihm intim war.“ „ Ach echt? Das ist aber mal eine schöne Überraschung. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Durch die Streitereien und den Kampf dachte ich eher, dass sie ihn nicht so wirklich leiden kann.“ „ Das Gleiche hatte ich über Bardock auch gedacht. Aber wem könnte man das auch verübeln. Niemand würde nach dem ganzen Theater noch daran denken, dass die beiden einander mögen würden. Da ist es eher wahrscheinlich, dass sie ab sofort eher eine Feindschaft teilen.“ „Hmm. Ja, du hast da vollkommen recht. … Aber sag mal wie lange ist denn die gute Gine in unseren mürrischen Bardock verschossen?“ „ Seit ungefähr dem Tag als sie mich vor einem Jahr das erste Mal am Raumflughafen abgeholt hatte. Dort hatte sie ihn auch zum ersten Mal gesehen, sich aber noch weit im Hintergrund gehalten.“ „ Das ist ja schon fast süß. Aber bei Bardock wundert mich ja rein gar nichts. Hahaha. Der verdreht ja öfter den Weibern die Köpfe.“ „ Tja. Er hat halt auch eine Menge zu bieten und ist auch ein ganzer Mann.“ „ Hey! Und was bin dann ich?“ „ Lass gut sein, Idiot. Du kannst nicht im Ansatz mit ihm mithalten. Bardock ist gescheit, kennt seine Grenzen genau, ist wahnsinnig ehrgeizig, hat viele Erfolge zu verzeichnen und ist durch seine schweigsame Art für viele eine faszinierendes Mysterium. Oben drein kann er auch sehr charmant und zu vorkommend sein, wenn er will. Er weiß halt genau, was Frau gefällt. Besonders im Bett. Du hingegen hast nichts der Gleichen vorzuweisen. Du bist nur ein zügelloses Kind, welches nicht weiß wann man seine Klappe halten soll. Und deine vulgären Sprüche zeugen regelrecht von deiner Intelligenz. Kurz zusammengefasst. Du bist einfach widerlich.“ „ Autsch. Das trifft mich jetzt aber. Dabei kann ich mich sehr wohl benehmen und mich intelligent mit jemanden unterhalten.“ „ Ach ja? Davon habe ich bisher nie etwas mitbekommen.“ „ Geh mit mir aus, dann beweise ich es dir.“ Für einen kurzen Moment stockte das Gespräch und Matelia überlegte, ob sie auf dieses Angebot eingehen sollte. Aber nach ihrer Ansicht wäre dies nur Zeitverschwendung gewesen. Sie hatte Toma lange genug beobachtet und konnte sich nicht vorstellen, dass sich irgendetwas an seinem Verhalten dauerhaft verändern würde. Damit dieses leidige Thema aber endlich ein Ende hatte, reagierte sie auf dieses Angebot nicht und erhob sich. „ Ich sollte besser gehen. Wie mir scheint bekomme ich von dir keine weiteren wichtigen Informationen und deine blöden Anmachsprüche muss ich mir nun echt nicht geben.“ sagte sie nur noch zum Abschluss und flog, ohne auf eine Antwort von Toma abzuwarten, davon. ~ * ~ „ Und? Denkst du auch, dass es Bardock war, der den Blumenstrauß vor meiner Tür abgelegt hat?“ „ Ich denke es nicht nur, ich weiß es. Immerhin habe ich ihn dazu überredet ihr ein Entschuldigungsgeschenk zu überbringen. Ich hatte zwar gehofft, dass er es ihr direkt gibt, aber wie es aussieht hat der Gute etwas Bammel vor ihrer Reaktion.“ „ Oder er will erst mal auschecken, was ihr so gefällt. Beides wäre möglich. In der Hinsicht ist er wirklich ein Buch mit sieben Siegeln.“ „ Das stimmt. Ich hätte nämlich wirklich nicht gedacht, dass er es machen würde. Immerhin hat er gestern noch laut beteuert, dass er sich niemals bei jemanden ernsthaft entschuldigen würde. Da kam deine heutige Nachricht selbst für mich überraschend. Nun wo du jetzt Gewissheit hast, willst du es der kleinen Gine stecken?“ „ Nein. Ich denke wir sollten uns ab jetzt erst Mal im Hintergrund halten. Kleinere Tipps sind zwar erlaubt, aber keine offensichtlichen Hinweise auf den anderen. Also solltest du nicht zu Bardock hingehen und ihm direkt sagen ' Gine steht auf dich.' oder so was. Sie müssen versuchen selber zueinander zu finden.“ „Hmm. Meinst du das klappt? Man hat ja gesehen, was für Sturköpfe beide sind. Da könnte einiges schief gehen.“ „ Auch wieder wahr. … Gut. Wir beobachten das ganze für circa zwei Wochen. Sollte sich deren Beziehung nicht bessern, schreiten wir ein. … Wobei... Lass mich das lieber alleine machen. Wenn ich es dir überlasse, gebt es nur schief.“ „ Hey!!!“ „ Was denn? Du will mir doch nicht etwa sagen, dass bei dir etwas vernünftiges bei herumkommt.“ „ Ach?! Und was ist mit meiner Idee mit dem Entschuldigungsgeschenk? War das jetzt so dämlich?“ „ Nein, das war für deine Verhältnisse sogar überraschend clever. Aber ich denke das war nur reiner Zufall. Auch ein Blinder findet irgendwann mal sein Ziel, wenn er lange genug danach sucht. Aber von Frauen hast nicht wirklich viel Ahnung. Oder hast du eine für dich finden können?“ Mehr als ein Knurren bekam Matelia als Antwort von ihm nicht. Grrr. Ich habe sehr wohl Ahnung von Frauen, aber du lässt dich ja nicht für mich erweichen. Dann könnte ich dir beweisen, dass ich deiner würdig bin. Aber aus einem unerklärlichen Grund verweigerst du dich mir. Dabei … dabei bist du ...< „ Gut. Dann haben wir das jetzt geklärt. Lass uns endlich zu den anderen gehen. Die haben schon ohne uns angefangen und ich will nicht, dass irgendwelche blöden Gerüchte aufkommen und man glaubt zwischen uns wäre irgendetwas.“ erklärte die Kriegerin und ging voraus. Wieder ließ sie ihren Kameraden im Regen stehen. Der restliche Tag verlief ohne weitere Vorkommnisse. Auch Bardock hatte sich nicht sonderlich anders verhalten als sonst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)