Herzen von Arinna (~Valentinstag~ 2022) ================================================================================ Kapitel 2: Der Liebesbrief -------------------------- Es war eigentlich so gar nicht seine Art den Unterricht zu schätzen. Schon gar nicht wenn es sein Lieblingsfach bzw. seine AG war. Doch leider hatte er unter den gegebenen Umständen keine andere Wahl. Er hatte nur jetzt die Gelegenheit sich den Brief von Asuma zurückzuholen, während der in seiner AG war.  Seine Sachen verstaute er in seinem Spint und schlich sich dann zu den Turnhallen in der Nähe des Sportplatzes. Noch hatte er keine Ahnung wie er in die Umkleide gelangen sollte. Zu dem wurde das anschleichen erschwert dadurch, dass heute Valentinstag war und die Kyudo-AG von Mädchen nur so umlagert war. Ungesehen kam er da nie rein.  Wie so ein Spion oder Ninja auf geheimer Mission schlich er sich von Baum zu Baum und von Busch zu Busch. Bis er nahe genug an der Anlage war. Natürlich konnte er nichts sehen. Eine Menschtraube aus Mädchen drängten sich um die Mauer und den Eingang. Jede von ihnen wollte den Star-Schützen sehen. Yugo verstand es nicht. Wie konnte man sich nur für diesen Menschen erwärmen. Er musste zwar neidvoll zugeben, dass Asuma mit einem gewissen Äußeren gesegnet wurde und in den Vergleichsarbeiten immer unter den 10 sich befand. Zu dem machte er einen soliden Job als Klassensprecher. Wobei Yugo persönlich daran glauben wollte, dass es nur an seinem Schwarm Makoto lag.  "Hey, verdammt. Was sollte das denn?" Yugo vernahm die Stimme, die brüllend über den ganzen Hof zu hören war. Genervt nahm er sich kurz die Zeit und wechselte den Blick von der Kyudo-Anlage rüber zum Fußballplatz. Yosuke schien wieder mit irgendwas unzufrieden sein. Wenn es einen Menschen auf der Welt gibt, den er noch weniger mag als Asuma, dann war es dessen bester Freund Yosuke. Dieser war arrogant, herablassend und einfach nur ein Idiot. Wann er immer sie beide sich über den Weg liefen, musste er irgendeinen Spruch ablassen und Asuma unternahm nichts dagegen. Das war der Grund war er ihn nicht mochte.  Der Fußballplatz war ebenso von Mädchen belagert wie auch sein Ziel. Er konnte sich gut vorstellen das Yosuke bei den Mädchen beliebt war. Er war Stürmer in ihrer Schulmannschaft und sah nach allgemeinen Standards nicht schlecht aus. Selbst er hatte zu Anfang Herzklopfen bekommen, bis er seinen Charakter kennen lernte. Das Gesicht eines Engel aber die Seele eines Teufels. Yugo beschloss den Idioten zu ignorieren und sich wieder ganz auf seine Mission zu konzentrieren. Es gab nur einen Weg unbemerkte da rein und wieder raus. Allerdings war dieser doch echt drastisch und er konnte gewaltigen Ärger bekommen. aber das war ein Notfall und er hatte keine andere Wahl.  Yugo schlich zu den Waschräumen des Fußballteams. Er war sich sicher, dass jetzt keiner von denen hier vorbei kommen würde. Die waren alle auf dem Feld und brachen sich gegenseitig die Knochen. Sicherheitshalber sah er sich noch mal nach allen Seiten um. Seine einzige Chance war es sich in eine Katze zu wandeln und als solche den Brief zurückzugewinnen. Keiner würde eine Katz aufhalten.  Er gehört zu den 0,01 % der Weltbevölkerung die einen Gendefekt hatte und sich in eine Katze verwandeln konnte. Keiner außer seiner Eltern und der Schulleitung wussten davon. Ihm war es auch streng verboten wurden darüber zu reden oder sich auf dem Gelände in eine Katze zu verwandeln. Yugo wusste nicht welche Strafe er erhalten würde, sollte er erwischt werden, aber es konnte nicht schlimmer sein, als das was ihn erwarten würde, sollte Asuma oder Yosuke diesen Brief lesen.  Yugo griff an den Saum seiner Schuluniform. Das weiße Hemd mit den silbernen Knöpfen.  "Was machst du denn da?" Sein Herz blieb stehen. Das Hemd hatte er bis zur Hälfte hochgezogen. Langsam drehte er sich um. An der Stimme hatte er schon erkannte, wer da hinter ihm stand.  "Kein Bock auf Kritzeln?" Yosukes hämisches Grinsen wurde nur von der Tatsache gemildert das er ihm Blut aus einer Wunder an der Stirn rann. Kurz war Yugo versucht  zu fragen ob alles in Ordnung war, aber verkniff sich die Sorge um diesen Idioten.  "Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass du dich vor weiblichen Fans verstecken muss. Oder wird eure Kunst-AG auch so belagert wie unsere?" Yosuke trat dichter an ihn ran. Das Blut begann auf sein weißes Trikot zu tropfen und vielleicht sollte er doch seine Hilfe anbieten. Anderseits, Yosuke wusste sicher am besten ob er Hilfe brauchte oder nicht.  "Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt?"  "Ich suche gerade nach einem Kunstprojekt", log er schnell und zog sich wieder ordentlich an. Yosuke verzog die Augenbraunen. Er trat an eines der Waschbecken und griff zum Hahn.  "Hier? Im Waschraum? Du bist gestörter als ich dachte." Die Bemerkung tat zwar weh, aber er schwieg. Es hatte keinen Sinn mit Yosuke zu reden. Alles an dem Kerl machte einfach keinen Sinn.  "Ist wohl besser ich gehe." Yugo drehte sich um und wollte den Waschraum verlassen. Die Letzte Spitze bekam er aber noch mit. "Hey, wenn du mal ein Aktmodell brauchst. Sag bescheid..."  Warum wusste er nicht auch, aber das war zu viel. Er drehte sich um und wollte Yosuke zum ersten Mal seine Meinung geigen, als er sah, wie sich der Star-Spieler am Waschbecken festhielt und in die Knie sank.  "Hey, alles okay mit dir?"  "Mir ist schwindlig... War wohl doch heftiger als gedacht habe."  "Warte ich hol die Schulschwester."    "Musst das immer sein?" motzte Asuma sauer. Yosuke lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Um seinen Kopf leuchtete ein weißer Verband. Yosuke wandte sich ihm zu und grinste. Asuma saß auf dem Stuhl und blätterte genervt durch eines seiner Schulbücher. Eigentlich hatte er noch Hausaufgaben zu machen, aber dafür hatte keine Lust mehr.  "Warum bist du so sauer? Ich bin wütend, weil dieser Zwerge mit helfen musste" "Es ist jedes Mal dasselbe. Immer wenn du Ärger hast, habe am Ende ich ihn." "Du bist eben mein bester Freund", grinste Yosuke. Asuma legte das Buch zur Seite und stand auf. Er trat auf sein Bett zu und setzte sich zu seinem Freund auf die Bettkannte, seines Bettes. Warum sie ausgerechnet zu ihm gehen mussten das hatte er auch nicht verstanden. Yosuke wollte aber unbedingt nicht nach Hause. Das kannte er ja auch schon und es störte ihn auch nicht besonders, aber irgendwie gerade heute, war ihm das einfach zu viel. Es wurde ihm alles zu viel. Am liebsten hätte er Yosuke rausgeschmissen, im in den Arsch getreten und ihm ordentlich die Meinung zu sagen. Es fehlt ihm aber einfach die Kraft.  "Könntest du vielleicht einfach versuchen weniger Ärger zu bekommen und diesen Junge vielleicht auch nicht zu ärgern?" "Ich Yugo nicht mehr ärgern?" Yosuke setzte sich auf "Warum das denn? Das war dir doch bisher auch immer egal?" Asuma legte sich aufs Bett und verschränkte die Hände unterm Kopf. Er blickte schweigend an die Decke und versuchte seine nächsten Worte weise zu wählen.  "Ich bin Klassensprecher und kann nicht immer so tun als würde ich das nicht mitbekommen?" "Dann geht es dir um deinen guten Ruf? Du hast doch eh keinen Bock auf den Job" Asuma sah Yosuke ernst an. Es stimmte. Er hatte keinen Bock auf den Job, aber er würde den Teufel tun und ihm sagen warum.  "Na gut. Ich verspreche dir, ich werde netter zu dem Zwerg sein." Asuma verzog einen Augenbraue. Er glaubte seinem Freund kein Wort "Aber dafür lässt du mich jetzt diesen Liebesbrief lesen"  "Liebesbrief?" Asuma musste ehrlich nachdenken was Yosuke meinte aber dann viel es ihm wieder ein. Er hatte ja immer noch diesen Brief im Rucksack. Den Brief mit der Taube drauf. "Ach den." Er stand auf und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. Nahm seinen Rucksack hoch und fing an in ihm zu suchen. Seine Finger trafen aber nicht wie erwartet auf den Brief, sondern berührten etwas weiches.  "Was ist das denn?" Er packte danach und zog einen leicht gräuliches Knolle hervor.  Zwei großen Augen starrten ihn finster an und dann fauchte das Knölle und kratzte ihn. Asuma ließ es fallen und starrte das Knöll zu seinen Füßen an, welches wütend fauchte und scheinbar bereit war ihn in fetzten zu kratzen.  "Ist das eine Katze?" Yoskue stand auf und stellte sich neben ihn. "Was macht die bei dir im Rucksack?" "Keine Ahnung."Asuma hielt sich die Hand und untersuchte diese. Schlimm hatte ihn die Katze nicht erwischt aber es brannte.  "Deine Fans werden immer verrückter."  "Du meinst mir hat jemand zum Valentinstag eine Katze geschenkt?"  "Wer weiß." Yosuke hockte sich runter. Asuma konnte sich das aber nicht vorstellen. Aber eines war klar. Die Katze musste verschwinden.  "Kannst du sie bitte rausbringen?" "Deine Katzenphobie?"  "Bring sie einfach weg." Yosuke nickte und schnappte sich die Katze. Diese kratzte ihn hefitg, aber er verzog eine Miine. Im Gegenteil. Yosuke begann die Katze im Nacken zu kraulen, bis diese sich beruhigte und sogar zu schnurren begann. Yosukes heimliches Talent. Er war ein Katzenflüsterer.  "Ich nehme sie mit nach Hause." Asuma nickte und Yosuke schnappte sich seinen Rucksack und die gräuliche Katze. "Bring morgen den Liebesbrief mit, ich will ihn lesen"  "Du weißt aber schon, dass es mein Liebesbrief ist oder?" Daraufhin sagte Yosuke nichts und verließ sein Zimmer. Erleichtert schloss er die Tür und kehrte mit dem Brief in seinen Händen zurück zu seinem Bett. Er drehte die Umschlag und betrachtete den Umschlag. Sein Blick ruhte lange auf der Taube und irgendwie kam ihm diese immer bekannter vor. Er hatte sie schon einmal gesehen, aber nur wo.  Er hatte ein sehr komisches Gefühl bei diesem Brief. Irgendwas sagte ihm, er solle ihn nicht aufmachen. Seine Briefe hatte er bisher immer Yosuke lesen lassen, weil ihn die einfach nicht interessierten. Die ganzen SMS' hatte er auch gelöscht ohne sie wirklich zu lesen. Frauen interessierten ihn einfach nicht. Dieser Brief allerdings war anders. Er wollte nicht das Yosuke ihn liest.  "So ein Schwachsinn", murmelte Asuma und setzte sich hin. Mit einem entschlossen Ruck riss er den Brief auf und zog den Brief heraus. Das erste was ihm auffiel, war das er handgeschrieben war und die Person eine sehr schöne Handschrift hatte. Keine unnötigen Schnörkel und sehr leserlich. Da hatte sich jemand echt mühe gegeben. Wer konnte sich nur so eine Mühe machen, ihm so einen aufwendigen Liebesbrief zu schreiben? Ihm fiel da echt keine ein.  Asuma begann zu lesen:  "Ohne dich ist jeder Tag nur grau und dunkel, doch durch dich kommt Sonne in mein Herz. Meine Welt kommt mir häufig so finster vor, doch wenn ich dich sehe... Dein Lachen höre... wird diese Dunkelheit vertrieben. Wenn ich dich in meiner Nähe spüre, klopft mein Herz. Es schmerzt regelrecht. Die Sehnsucht in meiner Seele..." Asuma unterbrach sich beim lesen. Die Worte die er dort las berührten etwas in ihm. Welches Mädchen könnte denn sowas empfinden? Es muss eine aus seiner Klasse sein... Asuma setzte sich hin. Er las die ersten Zeilen nochmal und er spürte wie er nervös wurde.  "Ich weiß, ich sollte solche Gefühle nicht zu lassen, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich musste dir diese Brief schreiben und zeitgleich bitte ich dich um Entschuldigung dafür. Ich bitte dich, wenn du diesen Brief gelesen hast, vernichte ihn... Ich kann aber nicht mehr schweigen... Ich bewundere dich... Es tut mir Leid... Sakai-sama" Asuma blieb das Herz stehen. Das war nicht nicht sein Nachname. Der Brief war nicht für ihn. Den Nachnamen kannte er und er wäre beinahe in lautes Lachen ausgebrochen, wenn sich nicht seine ganze Brust zusammen schnüren würde. Warum landete dieser Brief ausgerechnet bei ihm? Womit hatte er das verdient? War er nicht schon genug bestraft worden? Aber wer schrieb ihm so einen Brief? Welches Mädchen würde ihre Taschen verwechseln? Er konnte sich nicht eins vorstellen und wenn so drüber nachdachte. Das war nicht unbedingt die Handschrift eines Mädchen. Ein Mädchen würde sich auch nicht für Gefühle entschuldigen? Kam der Brief etwa von einem Jungen? Ein heftig Stich durchdrang seine Brust. Er knüllte in dem Schmerz den Brief zusammen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)