Schicksalsfaden der Liebe von Zorroline ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Hoch oben in den Wolken sah Inu no Kami zufrieden aus. Sie beendete die Verbindung, in der sie ihren Sohn beobachten konnte und blickte zum Mond. „Unser Sohn scheint zur Vernunft zu kommen.“ sagte sie und richtete diese Worte an ihren verstorbenen Ehemann Taisho. Hiroki, der nach Aki gesucht hatte, hatte zwar nicht viel gesehen, doch was er gesehen hatte, das reichte ihm. Nun wusste er auch, weshalb sie Entwarnung gegeben und sich selbst auf die Suche nach ihm gemacht hatte. Er begab sich zurück zum Schloss und befürchtete, dass sie es sich anders überlegen würde. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder, sie würde von Sesshomaru ab lassen und über ihr Land regieren oder sie würde ihren Platz wieder an Hiroki übergeben. Hiroki würde sich niemals darauf einlassen, dass er Sesshomaru unterstehen würde und Befehle von ihm entgegen nehmen musste. Ihm war bewusst, egal, wie Akira-sama sich entscheiden würde, entweder fügte er sich dem Willen seiner Herrscherin oder er verließ sie. Letzteres würde einem Verrat gleich kommen. Die Wege von Aki und Sesshomaru trennten sich erneut an diesem Abend. Sesshomaru verschwand gemeinsam mit Jaken und Ah-Uhn, während Aki sich auf den Weg zu Bokuseno machte. Sesshomaru ahnte davon nichts. Hätte er etwas geahnt, so hätte er sich ihr gegenüber sicher nicht derart geöffnet. Doch sie hatte noch Fragen. Fragen über ihr vermeintliches Schicksal und über ihre Familie. Bokuseno musste etwas wissen, denn auch ihre Schwertscheide war aus dessen Holz gefertigt. Ihr Weg führte sie vorbei an dem Ort, an dem Inuyasha und die Anderen lebten. Doch diese bekamen von ihrer Durchreise nichts mit. Einzig und allein Setsuna, die sie unterwegs gesehen hatte, als sie von einer Dämonenjagd auf dem Weg zu Towa war, hatte es bemerkt. Sie verabschiedete sich kurzerhand von Hisui und folgte der Geliebten ihres Vaters. Auch Setsuna hatte mittlerweile alles von Towa und Moroha erfahren. Setsuna hatte auch mitbekommen, dass Aki nun die Herrscherin über den Süden war und wunderte sich, weshalb sie mitten in der Nacht allein unterwegs war. Und so folgte sie ihr in einen Wald, in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Und sie hörte Stimmen. „Bokuseno.“ sprach Aki den weisen, dämonischen Baum an, der daraufhin aus seinem Schlaf erwachte. „Hm?“ kam zuerst nur von ihm, als er die Augen öffnete. „Wer stört mich in meiner Nachtruhe?“ wollte er dann wissen. „Akira. Tochter von Neko no Raidon.“ antwortete Aki und versuchte so respektvoll wie möglich zu klingen. „Ah.“ sagte er langgezogen und lächelte kurz. „Was verschafft mir die Ehre? Wie läuft es mit deinem Erbe?“ „Woher wisst Ihr das?“ wollte sie dann wissen, woraufhin er lachte. „Ich bin Bokuseno. Ich weiß einiges.“ antwortete er dann. „Was ist der Grund für deinen Besuch?“ „Sesshomaru erzählte mir von unserem Schicksal. Aber nicht so ausführlich, wie ich es mir gewünscht hätte.“ antwortete Aki, während Setsuna alles vorerst unbemerkt mit anhörte. „Das hat aber äußerst lange gedauert.“ stellte Bokuseno fest, woraufhin sie ihn fragend ansah. „Ich habe es ihm bereits vor vielen Jahren gesagt. Dass er dich treffen und sich in dich verlieben wird. Dass ihr verbunden seid durch ein Band geknüpft vom Schicksal. Ähnlich wie das Band zwischen Inuyasha und Kagome.“ „Was?“ brachte Aki zuerst nur hervor. „Er wusste es schon bevor wir uns das erste Mal trafen?“ „In der Tat. Dass es so lange dauern würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber das passt zu Sesshomaru. Er war schon als junger Dämon so. Alles, was Gefühle betraf, wurde unbeachtet von sich geschmettert.“ erklärte er kurz, wand sich dann jedoch mit einer Frage an Aki. „Was genau hat dich veranlasst mich aufzusuchen? Ich spüre, dass dich noch mehr quält als das.“ „Wie Ihr ja sicherlich wisst sind meine Eltern vor langer Zeit im Kampf gefallen. Doch was ist mit meinen Großeltern? Sind sie ebenfalls tot? Ich weiß von ihnen rein gar nichts. Und ich denke, wenn ich eine wirkliche Herrscherin sein und meiner Familie Ehre bringen will, dann muss ich einfach mehr erfahren.“ antwortete sie. „Nun, ich bin ein wenig verwundert darüber, dass dir niemand davon erzählt hat. Aber nun gut.“ sagte er. „Vor tausenden Jahren, als noch die Großeltern von Inuyasha und Sesshomaru geherrscht haben, herrschten gleichzeitig deine Großeltern sowie die Vorfahren der Pantherdämonen und den ganzen Anderen. Neko no Benjiro, dein Großvater, Neko no Ikuto, sein Bruder und deine Großmutter Neko no Hiko waren nicht gerade gut befreundet mit den Vorfahren von Inuyasha. Im Gegenteil. Das Land war in vier Reiche geteilt und alle versuchten die anderen Reiche zu übernehmen. Es gab Kriege und viele sind gefallen. Ursprünglich wollten Neko no Benjiro und Inu no Masao Frieden schließen, doch Ikuto, der Bruder deines Großvaters ertrug diesen Gedanken nicht und löste einen weiteren Krieg aus. Dein Großvater tötete seinen eigenen Bruder und bewies somit die Stärke, die nötig war, um die Kriege zu beenden. Denn seither hatten sich die Pantherdämonen und auch die Anderen zurück gezogen. Inu no Masao und Neko no Benjiro schlossen Frieden, der so lange währte, bis Inu no Taisho und Neko no Raidon, die dieses Friedensabkommen erneut besiegelten, im selben Krieg fielen. Seither herrschte wieder Chaos und ein Dämon nach dem Anderen versuchte, wie du ja selbst auch gesehen hast, die Welt noch tiefer ins Chaos zu stürzen und gar zu vernichten.“ erklärte er. „Du und Sesshomaru, ihr seid dafür vorherbestimmt, euch zu vereinen und den Frieden, wofür eure Vorfahren gekämpft haben, wieder her zu stellen. Und die Freundschaft zwischen euren Vorfahren erklärt auch, weshalb du dich mit Inuyasha so verbunden fühlst. Und umgekehrt.“ Aki wusste zuerst nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie so eine ausführliche Antwort von Bokuseno erhalten würde. Doch offensichtlich war dieser weitaus gesprächiger, als Sesshomaru. „Lebt noch jemand aus meiner Familie?“ wollte sie dann zum Schluss noch wissen. „Es tut mir leid, meine Liebe, aber laut meinen Informationen bist du die Letzte, die noch übrig ist.“ sagte er und sie hörte, dass sein Mitgefühl echt zu sein schien. Setsuna konnte nicht glauben, was sie da gehört hatte. Sie wollte schon längst verschwunden sein, doch sie traute sich nicht aus ihrem Versteck heraus. „Tritt hervor, junger Halbdämon.“ sprach Bokuseno sie dann plötzlich an. Aki fuhr erschrocken um und schließlich entdeckte sie Setsuna, die sich offenbar ertappt fühlte jedoch so tat, als würde sie das nicht interessieren. „Ah, ich sehe schon.“ sagte Bokuseno weiter. „Eine der Halbdämonen-Prinzessinnen. Du bist Setsuna, richtig?“ hakte er nach, worauf sie nickte. Sie blickte kurz zu Aki, doch von ihr erhielt sie nur einen bösen Blick und sie verschränkte die Arme unter der Brust. „Nun, wenn sonst nichts weiter anliegt, dann würde ich meine Nachtruhe nun fortsetzen.“ sagte er, woraufhin sein Gesicht auch schon wieder in dem dicken Baumstamm verschwand. Aki´s Blick fiel erneut auf Setsuna. „Warum folgst du mir?“ wollte sie wissen und blickte sich kurz um. „Es gibt keinen besonderen Grund dafür.“ antwortete Setsuna knapp und Aki ging wieder den Weg zurück, den sie gekommen war. Aki seufzte, als sie bemerkte, dass Setsuna ihr folgte. „Ich werde dich zu deiner Schwester bringen.“ „Ich brauche keinen Schutz.“ sagte Setsuna. „Ich bin mir durchaus bewusst, dass du keinen Schutz brauchst. Aber erstens bin ich nun zu Inuyasha unterwegs und zweitens kann ich mir dann sicher sein, dass du mir nicht weiter folgst.“ sagte Aki. „Du folgst mir nicht das erste Mal, Setsuna.“ „Ich sagte bereits, es gibt keinen besonderen Grund.“ sagte sie, woraufhin Aki stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. „Doch, den gibt es.“ sagte Aki. „Ich bin mir im Klaren darüber, dass du um deinen Vater und mich Bescheid weißt. Und wie jedes Kind möchtest auch du wissen, was das zu bedeuten hat. Wer dein Vater eigentlich ist und wer ich bin.“ fügte sie an und ging weiter. „Aber dafür brauchst du mir nicht heimlich folgen. Du hast einen Mund, also benutze ihn auch.“ Setsuna wusste nichts weiter darauf zu sagen und folgte ihr nun stumm. Weder Aki noch Setsuna ahnten, dass Sesshomaru Aki doch gefolgt war. Er hatte sich alles angehört und die Informationen, die er ebenfalls von Bokuseno erhalten hatte, waren auch ihm in gewisser Weise nützlich. Er beschloss seiner Mutter einen Besuch abzustatten. „Ich bringe euch die Neugierige der Zwillinge zurück.“ sagte Aki zuerst, als sie Stunden später bei Inuyasha angekommen waren. Inuyasha stand vor der Hütte und blickte die Besucherinnen verwirrt an. Setsuna rollte nur mit den Augen, während Kagome den Kopf aus der Hütte steckte. „Na nu?“ kam es von ihr. „Was ist los?“ wollte sie dann wissen. „Könnte ich dich kurz sprechen?“ fragte Aki, deren Blick auf Inuyasha lag, worauf dieser wortlos nickte und mit ihr ein Stück spazieren ging. Sie erzählte ihm alles, was Bokuseno ihr gesagt hatte. Gerne hätte sie die Sache mit dem Schicksal bezüglich Sesshomaru und sich selbst ausgelassen, doch das gehörte dazu, also sagte sie es ebenfalls. „Und er konnte dir nicht sagen, ob du noch lebende Verwandte hast?“ fragte Inuyasha nachdenklich nach. Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Selbst, wenn es jemanden geben würde, ich wüsste nicht wo ich mit der Suche anfangen sollte. Und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich es überhaupt möchte.“ „Hm.“ kam von ihm, woraufhin sie stehen blieb und ihn dann schuldbewusst ansah. Sie umarmte ihn und diesmal spürte er, dass es wieder die Aki war, die er kannte. „Es tut mir leid, Inuyasha. Ich war ein riesiger Idiot.“ sagte sie, während er die Umarmung erwiderte. Er vernahm den Geruch von salzigen Tränen und ihm war klar, wie sehr es ihr leid tat. Kagome beobachtete das Geschehen und auch Towa und Moroha, sowie Sango und Miroku, die ebenfalls die Köpfe aus den Hütten gesteckt hatten, sahen das. „Macht dich das gar nicht eifersüchtig?“ wollte Moroha von ihrer Mutter dann wissen. Kagome blickte sie fragend an. „Wieso sollte es das?“ stellte sie ihr eine Gegenfrage. „Keine Ahnung, ich mein ja nur.“ antwortete Moroha. Kagome konnte sich ein kurzes Schmunzeln nicht verkneifen und ging zurück in die Hütte. Setsuna, Towa und Moroha folgten ihr. „Schon in Ordnung, Aki.“ sagte Inuyasha dann, der die Umarmung löste und sie ansah. Sie wischte ihre Tränen weg und schluchzte kurz. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. In den Jahren, in denen er sie kannte, war das nun gerade erst das dritte Mal, dass sie vor ihm geweint hat. Es ehrte ihn, denn es zeigte das große Vertrauen, welches sie zu ihm hatte. Und es machte ihn froh, dass sie immer noch seine beste Freundin war. „Alles wird gut. Ich bin für dich da.“ sagte er und nahm ihre Hand. „Das sind wir alle.“ Sie sah ihn an und nickte. Und nachdem sie sich beruhigt hatte kehrte sie nach einem kurzen Abschied wieder zurück in ihr Schloss. Dort kam sie in den nächsten Wochen sehr gewissenhaft ihren Pflichten nach, bis sie ein Brief erreichte. Diesen hatte Hiroki ihr gebracht, der den Raum dann auch gleich wieder verlassen hatte, damit sie ihn in Ruhe lesen konnte. Hiroki hatte sich Aki gegenüber nicht anders verhalten, nachdem, was er gesehen hatte. Er hatte es auch nicht angesprochen, denn er wollte, dass es so blieb, wie es war. „Hiroki.“ rief Aki ihn dann doch wieder herein, als sie den Brief zu Ende gelesen hatte. „Ja, Akira-sama?“ fragte er, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Wer hat den Brief gebracht?“ wollte sie wissen. Ihre Stimme klang ernst und auch ihr Blick strahlte dies aus. „Ein Bote.“ antwortete Hiroki. „Was genau war das für ein Bote? Kanntest du ihn?“ hakte sie weiter nach, woraufhin Hiroki nun hellhörig wurde. „Nein, ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.“ antwortete er. „Dürfte ich fragen von wem dieser Brief stammt?“ Aki überlegte kurz. „War der Bote ein Mensch?“ Hiroki nickte. „Ja, das war er.“ sagte er. „Befinden wir uns in Gefahr?“ „Nein, keine Sorge. Dieser Brief betrifft nur mich.“ sagte sie, woraufhin sie aufstand und ihr Schwert nahm. „Ich muss etwas erledigen, Hiroki. Du vertrittst mich bitte.“ sagte sie noch, ehe sie noch den Brief einsteckte und schließlich aus dem Schloss verschwand. 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