Schicksalsfaden der Liebe von Zorroline ================================================================================ Kapitel 32: ------------ Die nächsten zwei Tage hielt Sesshomaru sich in der Nähe des Dorfes auf. Moroha hatte Towa mit zu Jyubei genommen, der einen neuen Auftrag für Moroha hatte und diese wollte ihre Cousine mitnehmen. Towa tat die Ablenkung gut und ihre Sorge um Aki hatte sie sogar beinahe vergessen. Immerhin wurden sie von Takechiyo begleitet und zwischen ihm und Moroha bestand eine ganz spezielle Freundschaft. Es war stets lustig mit anzusehen, wie die Beiden miteinander umgingen. Mittlerweile waren Inuyasha und Miroku ins Dorf zurück gekehrt, die von Sango über Aki´s Zustand in Kenntnis gesetzt worden waren, doch der Dämon, den sie jagten, hatte sie länger aufgehalten, als sie wollten, weshalb es gedauert hatte, bis sie wieder nach Hause gekommen waren. Inuyasha und Kagome befanden sich gerade vor ihrer Hütte, in der Aki lag, und unterhielten sich über den Dämon, den Inuyasha und Miroku vernichtet hatten. „Es wäre durchaus einfacher gewesen, wenn Aki mitgekommen wäre.“ stellte Inuyasha seufzend fest. „Vielleicht wäre sie dann den Oni nicht begegnet.“ „So, wie es sich angehört hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie Aki gefunden hätten.“ sagte Kagome. „Da hat Kagome Recht.“ kam es von Aki, die plötzlich hinter ihnen stand. „Es ist besser, dass es dort passiert ist. Stellt euch mal vor, was passiert wäre, wenn sie ins Dorf gekommen wären.“ Inuyasha und Kagome, die nicht so schnell mit Aki gerechnet hatten, sahen sie ein wenig erschrocken an. „Du bist wach.“ stellte Inuyasha verwundert fest. Aki hob eine Augenbraue und sah ihn verwirrt an. „Das bin ich.“ stellte sie fest. „Warum wundert euch das? Wie lange war ich denn weg?“ „Zwei Tage.“ sagte Kagome, die nun jedoch erleichtert klang und deshalb lächelte. „Schön, dass du wieder auf den Beinen bist. Towa wird sich freuen, wenn sie zurück kommt.“ „Zwei Tage? Das hat aber ganz schön lange gedauert.“ sagte Aki, die dann von Inuyasha zu Kagome sah. „Wieso, wo ist Towa?“ „Unterwegs mit Moroha.“ antwortete Inuyasha, worauf Aki nickte. „Klärt mich jemand auf? Das Letzte, was ich weiß ist, dass einer der Oni mich durch die Gegend geschleudert hat und dann hab ich Bakusaiga´s Attacke gesehen. Von da an war alles schwarz.“ wollte Aki dann wissen. „Sesshomaru brachte dich zu mir.“ sagte Kagome. „Was ist mit Kenji? Er war auch dabei.“ fragte Aki. „Ich denke, dass es ihm gut geht. Er hat sich um die restlichen Oni gekümmert, meinte Sesshomaru.“ antwortete Kagome wieder. Aki nickte und sah sich um. „Wo ist er?“ Inuyasha sah sie fragend und skeptisch zugleich an, als sie das fragte. Aki fiel es auf, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen, da Inuyasha das Wort erhob. „Spürst du ihn nicht?“ fragte er. „Er ist in der Nähe. Seit er dich zu Kagome gebracht hat hält er sich hier auf.“ Erneut sah Aki ihren besten Freund verwirrt an und schüttelte den Kopf. „Nein, ich spüre ihn nicht.“ sagte sie, woraufhin ihr etwas auffiel. „Ich kann nicht mal dich spüren, Inuyasha und du stehst direkt vor mir.“ „Vielleicht musst du dich einfach noch etwas erholen.“ sagte Kagome, die in Richtung Aki´s Haus deutete. „Nutze die Zeit, bevor Towa kommt. Ruh dich aus, meditiere. Vielleicht hilft es ja.“ Aki nickte. „Du hast vielleicht Recht. Diese Oni hatten es echt drauf. Ich weiß schon, wieso ich denen sonst aus dem Weg gehe.“ seufzte sie und kratzte sich kurz auf dem Kopf. „Ich danke Dir, Kagome. Und du, Inuyasha, du solltest in Zukunft gemeinsam mit Moroha losziehen. Sie muss lernen und du als ihr Vater bist dafür besser geeignet, als ich.“ „Warum hört sich das nach einem Abschied an?“ fragte Inuyasha dann skeptisch. Aki antwortete nicht. Stattdessen lächelte sie, umarmte die Beiden kurz und ging dann zu ihrem Haus. Auf dem Weg, den sie langsamer ging als sonst, sah sie sich um. Sie versuchte herauszufinden, wo Sesshomaru sich aufhielt, doch es war vergebens. Auch war ihr dämonischer Geruchssinn schlichtweg nicht mehr vorhanden, was sie Kagome und Inuyasha verschwiegen hatte, damit sie sich keine Sorgen machten. Und während Aki in ihrem Haus verschwand sahen Inuyasha und Kagome sich an. Ihnen war klar, dass Aki ihnen etwas verheimlichte und allein aufgrund der Tatsache, dass sie nicht ein Mal Inuyasha´s dämonische Präsenz hatte spüren können, sorgten sie sich. Kagome hoffte, dass sich das wieder legte. Inuyasha hingegen hatte ein ungutes Gefühl. Am Abend, die Dämmerung setzte bereits ein, kam Aki, nachdem sie erneut geschlafen hatte, aus dem Haus. Sie setzte sich auf den sandigen Boden vor dem Haus und begann zu meditieren. Doch das brach sie schnell wieder ab, denn ihre innere Unruhe störte sie so sehr, dass sie sich nicht konzentrieren konnte. Sie seufzte ein wenig genervt auf und da ihr momentan ein Teil ihrer Kräfte fehlte bemerkte sie auch Sesshomaru nicht, der am Rand des Waldes stand, ein wenig entfernt, und zu ihr sah. Er sah, dass sie genervt seufzte und stellte fest, dass scheinbar etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit war. Ihm fiel auch auf, dass sie ihn nicht bemerkte und das wiederum machte ihn skeptisch. Aki stand auf und ging zu dem Lavendel, vor dem sie stehen blieb. Sie überlegte, ob sie es vielleicht noch ein Mal versuchen sollte. Mit einer einzelnen Blume. Nur, um zu sehen, ob wenigstens diese Kräfte noch vorhanden waren. Sie fand es eigenartig, dass ihre dämonischen Sinne verschwunden waren obwohl sie lediglich durch einen Kampf gegen Oni bewusstlos geworden war. Sie blickte neben sich auf den Boden und ging in die Hocke. Dann hob sie ihre Hände, sah sich die Handflächen an und bat sie das zu tun, was sie bereits getan hatten, streckte schließlich die Arme aus und drehte die Hände um. Wie bei der Entstehung des Lavendels zeigten auch nun ihre Handflächen gen Boden und auch hier versuchte sie sich erneut zu konzentrieren. Sesshomaru beobachtete sie dabei. Und er konnte das Licht sehen, welches sie dann umgab. Auch die weiße Rose, die sie daraufhin wachsen ließ. Das war das erste Mal, dass Sesshomaru gesehen hatte, dass sie ihre spirituellen Kräfte ganz bewusst einsetzte und er war sich sicher, dass Aki zu deutlich mehr fähig war als Blumen wachsen zu lassen. Er sah, dass ihr Blick nachdenklich war und schlussfolgerte, dass sie soeben ausprobiert hatte, ob sie ihre Kräfte überhaupt einsetzen konnte. Aki stand wieder auf, ein wenig beruhigter als zuvor. Dann zog sie ihr Schwert und hielt es in der rechten Hand. Sie sah es an, zögerte, atmete dann jedoch ein Mal tief ein und wieder aus und umfasste den Griff dann auch mit der linken Hand. Sie befürchtete, dass der Feuerwirbel, der die Klinge dann stets umgab, nicht kommen würde. Was bedeuten würde, dass sie ihre dämonischen Kräfte beinahe gänzlich verloren hätte. Doch das war nicht der Fall, denn der Feuerwirbel erschien. Aki steckte das Schwert wieder weg und sah gen Himmel. Sie war sich sicher, dass Kagome wahrscheinlich Recht hatte und sie, aus welchem Grund auch immer, noch mehr Zeit benötigte, um sich zu erholen. „Was ist los?“ wurde sie dann plötzlich angesprochen und drehte sich erschrocken zu der Stimme um. Aki blickte in Sesshomaru´s Gesicht. „Wo kommst du denn her?“ fragte sie, seufzte dann jedoch und wusste, dass sie keine Antwort erhalten würde. „Ich hab ein Problem mit meinen Kräften.“ antwortete sie dann. „Was für ein Problem?“ hakte er nach. „Zum Beispiel habe ich deine Anwesenheit nicht wahrgenommen. Ich habe weder deine dämonische Präsenz gespürt noch deinen Geruch vernommen. Hätte Inuyasha nicht vor mir gestanden, nachdem ich heute Vormittag wieder zu mir gekommen bin, dann hätte ich nicht mal ihn wahrgenommen.“ erklärte sie. Er vernahm ein erneutes Seufzen von Aki. „Sonst noch etwas?“ „Was meinst du damit? Reicht das nicht schon?“ stellte sie ihm eine Gegenfrage. Aki sah, dass sein Blick auf die Rose und dann wieder auf sie fiel. „Bisher ist mir nichts aufgefallen, also Nein.“ fügte sie dann an. In diesem Moment fragte sie sich, weshalb Sesshomaru überhaupt zu ihr gekommen war. Weshalb er sich überhaupt in der Nähe aufgehalten hatte, immerhin hatte sie ihn von sich gestoßen. Und bis auf das Treffen an der Schlucht, kurz bevor Kenji gegangen war, hatten sie sich weder gesehen noch miteinander gesprochen. „Wieso tust du das?“ fragte Sesshomaru schließlich, der offenbar überlegt hatte, ob er fragen sollte. Ein wenig verwirrt sah sie ihn an. „Was meinst du?“ „Towa und Setsuna. Du hattest doch eigentlich etwas anderes vor oder irre ich mich?“ fragte er, was Aki ziemlich wunderte. Es vergingen mehrere Momente, in denen sie über seine Frage nachdachte. Schließlich war sie es gewesen, die ihre Freiheit nicht hatte aufgeben wollen und nun hatte sie sich und den Mädchen ein Zuhause geschaffen. „Ich weiß es nicht genau. Das war eine eher spontane Entscheidung. In der Nacht, bevor du zu mir kamst als ich an der Schlucht saß, sah ich Towa beim Schlafen zu. In mir kam das Gefühl auf sie beschützen zu müssen und für sie da zu sein.“ antwortete Aki schließlich, die dann zum Dorf sah. „Unabhängig davon, ob Setsuna auch hier leben möchte oder nicht und auch unabhängig von dir. Towa ist jemand Besonderes. Vielleicht liegt es daran, wie sie aufgewachsen ist, aber sie braucht einfach andere Dinge, als zum Beispiel Setsuna oder Moroha.“ sagte sie und sah Sesshomaru wieder an, der ihr zuhörte. „Ich versuche nicht Rin oder ihre Ziehmutter Moe zu ersetzen, ich möchte nur nicht, dass sie sich einsam und verloren fühlt.“ „Woher willst du wissen, ob sie sich so fühlt?“ hakte er nach. Aki hob eine Augenbraue. „Du stellst heute ganz schön viele Fragen.“ stellte sie fest. „Ich habe durchaus bemerkt, dass Towa mich als eine Art Vorbild ansieht. Und, dass sie sich zwar auch um alle Anderen sorgt, doch um mich ganz besonders. Ich weiß nicht, was genau Towa in mir sieht, aber ich möchte ihr einfach das geben, was sie braucht.“ erklärte Aki. „Was ist schlimm daran?“ fragte sie dann und Sesshomaru bemerkte durchaus den nun leicht verärgerten Unterton in ihrer Stimme. Ehe Aki sich versah wurde sie von Sesshomaru in seine Arme geschlossen. So recht verstand sie nicht, weshalb er das tat, doch nach kurzer Besinnung erwiderte sie die Umarmung. „Ich danke Dir.“ sagte er dann, was Aki erneut wunderte. Nun war ihr bewusst, weshalb er zu ihr gekommen war, sie so viele Dinge fragte und sich nun auch noch bei ihr bedankte. Sie verstand, dass ihm klar war, dass Towa jemanden wie Aki brauchte. Auch, wenn sie nicht ihre Mutter war und weder Rin noch Moe ersetzen konnte, so könnte Aki dennoch jemand sein, der Towa genau das geben konnte, was sie brauchte. Aki löste die Umarmung, sah zu Sesshomaru auf. Mittlerweile war es dunkel und die Glühwürmchen, die Aki so gern hatte, tanzten überall umher. Auch das Zirpen der Grillen konnte man hören, doch für Aki waren sie weit weg. Sie sah Sesshomaru in die goldenen Augen, er erwiderte Aki´s Blick, woraufhin sie seine Hand und ihn schließlich mit in das Haus nahm, in dem sie mit seiner Tochter lebte. Das war das erste Mal, dass er das Haus betrat, doch er achtete nicht darauf, wie es im Inneren aussah. Er folgte lediglich Aki und hatte nur Augen für sie. So, wie sie stets nur Augen für ihn gehabt hatte, seit sie sich vor vielen Jahren das erste Mal begegnet waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)