Tachyarrhythmie von Goetterspeise (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: 25.04.2014 --------------------- Sakura seufzte bereits zum vierten Mal, seit sie in Inos Wagen eingestiegen war. Sie wusste noch immer nicht, wie sie das, was gerade geschehen war, in Worte fassen sollte. Spürte aber die neugierigen Seitenblicke ihrer besten Freundin auf sich. „Es war der Horror“, sagte sie schließlich kurz angebunden, während sie aus dem Fenster schaute und mit großem Interesse die vorbeiziehenden Laternen betrachtete. „Ach wirklich? Dabei wirkte er mit diesen Badezimmer-oben-ohne-Selfies so intelligent.“ „Haha.“ „Komm schon. Dass das ein mieses Date wird, war mit Ansagen.“ Sakura gab es nicht gerne zu, aber Ino hatte recht. Sie wusste selbst nicht, was sie geritten hatte, dem Typen eine Chance zu geben. Wenn sie sich gleich in einem Hotel getroffen hatten, um miteinander zu schlafen, okay. Aber warum hatte sie sich eingebildet, dass es eine gute Idee wäre, mit ihm essen zu gehen? Ach ja, weil sie nicht gut in One-Night-Stands war. „Manchmal überraschen Menschen einen eben“, erwiderte sie deshalb achselzuckend. „Menschen in einer Dating-App überraschen? Seit wann?“ Sakura verdrehte die Augen. „Wir sind nicht alle so zynisch wie du, Ino.“ Bei diesen Worten lachte ihre beste Freundin laut auf. „Ich bin nicht zynisch. Ich bin realistisch. Etwas, das du dir eigentlich selbst ganz gern auf die Fahne schreibst.“ Sakura öffnete den Mund, um ihr zu erklären, dass sie sich das nicht nur auf die Fahne schrieb, sondern wirklich war. Aber dieser Satz klang hohl in ihrem Kopf, also blieb sie stumm und starrte weiterhin aus dem Fenster, beobachtete die leuchtenden Straßenlaternen, an denen sie vorbeifuhren. Sie hatte sich nur für Onlinedating entschieden, weil es in ihrem Umfeld immer mehr Leute gab, die damit die perfekte Person fanden. Auf große Verkuppelungsabende, auf die ihre Eltern sie immer schicken wollten, hatte sie keine Lust mehr, aber anders als Ino lag ihr das Singleleben nicht. Nicht, weil sie nicht wusste, was sie mit sich anfangen sollte. Als Ärztin hatte sie bei Weitem genug zu tun. Aber in stressigen Situationen zu wissen, dass zuhause niemand war, bei dem sie sich über Patienten und Kollegen aufregen konnte oder der sie nach einer heftigen Schicht einfach mal in den Arm nahm, war für sie kein schöner Gedanke. Und nachdem ihr gebrochenes Herz sich nun endlich dazu bereit erklärt hatte, dass es Platz für einen neuen Menschen darin hatte, war sie erpicht auf neue Dates gewesen. Bisher hatten sich aber alle Männer, mit denen sie sich verabredet hatte, als Nieten herausgestellt. Nicht, dass nicht gute Kerle dabei gewesen wären, aber es hatte einfach nicht gepasst. Und wieso sollte man sich mit einem falschen Deckel aufhalten, wenn es für diese irgendwo anders doch noch den passenden Topf gab? „Was ist denn mit diesem Typen von neulich? Ihr habt euch doch super verstanden. Wie hieß er noch gleich?“ „Naruto. Und nein. Definitiv nicht. Es war lustig und er ist echt nett. Aber ich glaube, ich wäre eher seine Mutter als seine Freundin.“ Ino schwieg einen Moment, bevor sie erwiderte: „Nett ist sowieso der kleine Bruder von scheiße. Aber schade.“ Ja, das war es wirklich. Naruto hatte vieles an sich, was einer Frau gefallen könnte. Sein lustiger und charmanter Charakter war in einer durchaus gutaussehenden Hülle verpackt, aber er war ihr leider zu stressig. „Schade. So wie er klingt, ist er auf jeden Fall gutes Material.“ „Ich werde ihn dir sicher nicht zum Fraß vorwerfen“, erwiderte Sakura sofort. Ino lachte kurz. „Zu Recht. Wahrscheinlich wäre ich eh zu viel für ihn“, sagte sie schließlich, während sie in die Parkbucht vor dem Hochhaus einbog, in dem Sakura wohnte. „Danke fürs abholen.“ „Kein Problem. Ich bin doch gerne deine Notfallgeschichte. Aber das nächste Mal überleg dir was Spannenderes. Eine Tante, die die Treppe hinuntergefallen ist, hat er sicher schon x-Mal gehört, wenn sein Date verschwinden wollte.“ Sakura warf ihr einen bösen Blick zu, bevor sie antwortete: „Das nächste erzähle ich einfach, dass ich zur Sicherheitspolizei gehöre und gerade eine Spur zu einem Yakuzaboss reingekommen ist. Besser?“ „Aber würdest du als Mitglied der Sicherheitspolizei zugeben, dass du eins bist?“ Manchmal wollte Sakura ihre beste Freundin erwürgen – hippokratischer Eid hin oder her. Ein zweiter böser Blick und dann stieg Sakura aus dem Wagen aus. „Schlaf gut. Wir sehen uns am Montag!“, rief Ino ihr hinterher. Sakura drehte sich nun doch noch einmal zum Auto um und wollte gerade zu ihrer Frage ansetzen, also Ino bereits ausführte: „Dein Geburtstag, du Dummerchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)