Schicksalshafte Begegnungen von Sakura2100 ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Meine Visite dauerte gefühlt eine Ewigkeit, aber ich konnte neue Erkenntnisse gewinnen. Zum einen merkte ich, dass die Dokumentation und Behandlung meines werten Kollegen aus dem Steinzeitalter war und so gut wie gar nichts dokumentiert wurde und zum anderen wurde mir sehr schnell bewusst, warum er mir diese Zimmer gab. Sie waren alle im höheren Alter, Therapietechnisch ist auch nicht mehr allzu viel rauszuholen und sie allesamt charakteristisch gesehen etwas, nennen wir es mal „Eigen“. Aber es half nichts. Ich bin hier und jetzt werde ich auch mein Bestes geben, damit es ihnen bald besser geht. Ich musste mir jedoch eingestehen, dass von den Krankheitsbildern alles dabei war. Für eine Internistin oder angehende Hausärztin ein super Job und sicher super lehrreich. Aber nichtsdestotrotz wollte ich Chirurgin werden. Ich musste mich hier erstmal beweisen und dann werde ich mich als Chirurgin bewerben. Aber wenn ich daran dachte hier 3 Jahre meines Lebens zu verbringen, vergeht mir mein Optimismus regelrecht. Ja ihr habt richtig gehört. 3 Jahre. 3 Jahre habe ich mich hier verpflichtet. Ihr fragt euch bestimmt warum ich mich hier so lange verpflichten ließ? Tja das kann ich euch sagen, ich habe nicht vor 3 Jahre hier als Stationsärztin zu verbringen. Ohne Vitamin B muss man sich eben beweisen und das hatte ich vor. Nur eben, dass ich jede Gelegen nutzen werde um mich um einen Assistenzarztposten auf der Thoraxchirurgie zu bewerben. Nichtsdestotrotz war ich hier, damit es meinen Patienten besser geht. Ich wurde Ärztin, damit ich den Menschen helfen konnte. Und damit ich das hinbekomme, musste ich einiges an der Therapie ändern und dafür brauchte ich das Krankenpflegepersonal. Ihr fragt euch warum? Tja, Fakt ist leider, dass ich die Hausbräuche hier nicht kannte und für Fragen stand mein Kollege ja nicht zur Verfügung, also musste ich mir die Krankenschwestern zum Freund machen. So oder so, man macht sie sich sowieso besser nicht zum Feind. Als ich einen Blick Richtung Schwesternstützpunkt warf, wurde mir klar, dass sie alle sehr gestresst aussahen. Die Frage ist: Was mache ich jetzt? Gehe ich zu ihnen und stelle ihnen Fragen oder versuchte ich ihnen irgendwie zu helfen? Ich sah auf die Uhr. Es war 15:57. Da ich heute sowieso vor hatte bis 20:00 zu bleiben , beschloss ich mich für die zweitere Variante zu entscheiden. Als ich dort ankam nahm ich einige Wortfetzen auf: …Er hebt nicht Ab… Er hat Bereitschaft….Hr. …auf 231. Sakura: „Alles okay bei Ihnen? Kann ich irgendwie helfen? Ohne Ihnen zu nahe zu treten, aber sie sehen gestresst aus.“ sagte ich zu einer der Krankenschwestern am Stützpunkt. Sie wirkte anfangs etwas verblüfft, jedoch merkte ich schnell, dass sie sehr wohl wusste wer ich war und dass sie scheinbar keine Hilfe von mir benötigte. Und wenn meine Menschenkenntnis nicht so gut wäre, wäre ich über ihre nächsten Worte wahrscheinlich entweder verblüfft oder verletzt gewesen. Schwester I: „Nein danke. Von ihnen brauche ich keine Hilfe.“ Eine andere Schwester am Stützpunkt (Schwester II): „Aaaber, sie ist Ärztin. Sie kann uns helfen.“ Schwester I: „Was soll sie uns schon helfen? Sie würde uns wahrscheinlich nur im Weg stehen.“ Sakura: „Wow. Ihr müsst meinen werten Kollegen ja sehr vergöttern. Ich sage es Ihnen genauso wie ich es ihm heute bereits gesagt habe. Ich bin hier und ich bleibe hier, also finden sie sich damit ab. Nichtsdestotrotz hat ihre Kollegin recht, ich bin Ärztin. Ich kann helfen. Also, zurück zum Punkt. Wie kann ich ihnen helfen?“ Scheinbar hatte meine Ansprache gefruchtet, denn plötzlich kam eine dritte Krankenschwester (zumindest nahm ich an, dass sie eine ist) herbei und rief völlig außer Atem: „Konntet ihr ihn schon erreichen? Er kollabiert gleich!“ Sakura: „Bringen sie mich zu ihm!“ -Völlig überfordert mit der Situation, stellte sie mir keine Fragen, sondern brachte mich zum besagten Patienten. Im Zimmer angekommen sah ich was die Schwestern meinten. Das letzte was der Patient sah, waren vermutlich wir, die im Türrahmen standen, eher er das Bewusstsein verlor. Nun rannte ich zum Patienten, ich machte mir einen kurzen Überblick über die Situation. Er sah nicht gut aus. Er hatte dunkle Augenringe, seine Haut war kaltschweißig und er hatte einige dunkle Male im Bereich der Arme. Sein Brustkorb senkte sich nicht mehr selbstständig. Na toll, er hatte einen Atem- Kreislaufstillstand. Sakura: „Ruft einen Herzalarm aus!“ Ich deutete auf die Schwester neben mir. „Sie holen den Notfallwagen!“ Ich stattdessen blendete alles aus und konzentrierte mich vollends auf den Patienten. Aber bevor ich das tat atmete ich einmal kurz tief ein und aus um mich etwas zu beruhigen, denn ich müsste lügen wenn ich sagen würde, dass mein Adrenalin gerade nicht in die Höhe geschossen ist. Der Rest verlief recht unspektakulär. Ich übernahm das Zepter über die ganze Situation und regelte den Rest situationsbedingt. Ihr fragt euch sicher was das heißt. Einfach erklärt, es gibt in einem medizinischen Notfall immer 1-2 Personen die Anweisungen geben und zusehen, dass der Notfall so geregelt als nur möglich abläuft. Heißt, einfache Regel 10 Sekunden alles ausreden und dafür 10 Minuten arbeiten. Selbst als das Notfallteam eingetroffen ist, ließ ich mich nicht aus dem Konzept bringen. Mag sein, dass ich noch nicht so viel Erfahrung hatte wie manch andere, aber das heißt nicht, dass ich einen Notfall nicht gut handeln konnte. Als der Patient schließlich halbwegs stabil war , wurde der Patient schließlich auf die Intensivstation transferiert. Arzt I: „Gute Arbeit, Miss Haruno! Ohne Sie wäre er heute gestorben. Ich erwarte Großes von ihnen.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich bei mir und begleitete das Notfallteam auf die Intensivstation. Schwester I: „Es tut mir leid. Ich hätte sie nicht unterschätzen sollen und mich Ihnen gegenüber so verhalten sollen. Ich hoffe wir können nochmal von vorne anfangen?“ Sakura: „Freut mich zu hören. Ja das wäre mir ganz recht. Ich bin Sakura und du bist?“ Schwester I: „Ich bin Konan.“ Als wir uns so ansahen und uns die Hände schüttelten, bekam ich das komische Gefühl, dass wir uns schon sehr bald viel besser verstehen würden. Wenn nicht sogar Freunde werden. Ich kann es mir nicht erklären, warum ich dieses Gefühl hatte, aber es war eben so. "Was gedenken sie hier zu tun?! Ich dachte, es sei klar, dass sie meinen Patienten nicht zu nahe kommen!" hörten wir jemanden hinter uns schreien und ehe ich mich versah, packte mich jemand am Oberarm und riss mich herum und schreite mir weiter ins Gesicht. Im ersten Moment war ich so perplex von dieser Reaktion, dass ich kurzzeitig mit der Situation überfordert war und kein Wort herausbrachte. Dieser Moment war zu meinem Glück nur einen Wimpernschlag lang, denn jetzt war ich richtig sauer. Was fällt diesem Idioten ein mich anzuschreien geschweige denn anzufassen?! Na warte!  "Sie können doch nicht.......uuh...aaaah....aaau! Lassen.... sie.... mich... los..!"  Sakura: "Wenn sie mich noch ein einziges Mal anfassen, dann brech ich ihnen die Arm! Und bevor sie mich jetzt weiter anschreien, sollte sie sich ihre nächsten Worte gut überlegen! Wir haben ihren Patienten gerade das Leben gerettet. Also seien sie gefälligst dankbar. Und warum mussten wir das gerade machen? Weil sie, trotz der Tatsache, dass sie Bereitschaft hatten nicht erreichbar waren und nach mehr als 2h mal dahergestiefelt kommen. Also die Frage die sie sich gerade stellen sollten lautet nicht was mir einfällt, sondern eher warum sie nicht hier waren!“ Mit diesen Worten lies ich seinen Arm los und blickte ihm kalt in die Augen. Wir sahen uns eine gefühlte Ewigkeit in die Augen. „Das wird ein Nachspiel haben.“ ich sah zu Konan die sichtlich überfordert zu sein schien. Ich konnte es ihr nicht mal verübeln. Für heute hatte ich jedenfalls auch genug. Sakura: „Ich geh das mal eben dokumentieren und geh dann nach Hause. Ich nehme an du brauchst heute auch nichts mehr von mir?“ Konann: „Oh… ähm,.. nein danke alles gut.“ Sakura: „Na gut dann bis morgen.“ Konan: „Oh ja. Bye.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)