Vorsicht, Ansteckungsgefahr! von Tasha88 (Elsa x Mario) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Nervös stand Elsa vor der Apotheke von Marios Familie. Über ihrer Schulter trug sie ihre Tasche, gefüllt mit Schulunterlagen. In den Händen hielt sie eine Stofftasche, in der sich die Unterlagen für Mario befanden. Sie trat abwechselnd von einem Fuß auf den anderen. Die Frage heute Morgen am Telefon, ob sie ihm die Unterlagen bringen sollte, war ihr einfach so herausgeplatzt. Auf der einen Seite war sie gewissenhaft - Mario war krank, er brauchte jemanden, der ihm die Aufgaben brachte. Warum also nicht sie? Zudem konnte sie ihn so sehen, was sie schön fand. Und dann kam der Punkt, wegen dem sie unglaublich nervös und aufgeregt zugleich war. Ihn gleich zu sehen, vielleicht sogar mit ihm allein zu sein, ließ ihr Herz schneller schlagen und sie einfach nur angespannt werden. Was, wenn er sie gar nicht sehen wollte? Aber dann hätte er nicht gesagt, dass er es schön finden würde, wenn sie ihm die Hausaufgaben bringen würde. Es hatte sie viel Überwindung gekostet, in der Schule bekannt zu geben, dass sie die Unterlagen für Mario mitnehmen würde. Und es hatte ihr auch einige Blicke und Getuschel eingebracht. Ebenso viele Sprüche in Richtung “Traumpaar”. Also alles wie gehabt. Doch nun in die Apotheke einzutreten, das kostete sie viel mehr Überwindung. Sie stand hier schon einige Minuten und musste sich nur noch überwinden. Sie schloss ihre Augen und holte tief Luft, ehe sie sich endlich einen Ruck gab. Als das kleine Glöckchen ertönte, das über der Türe der Apotheke angebracht war und beim Öffnen den Eintretenden ankündigte, zuckte Elsa zusammen. “Guten Tag, was kann ich für Sie tun?”, erklang eine hohe Stimme. Gleich darauf stand eine Frau vor Elsa, Marios Mutter. Diese sah sie an, ehe ein Lächeln auf ihren Zügen erschien. “Oh, bist du nicht in Marios Klasse?” Sofort nickte Elsa und verbeugte sich anschließend. “Ja. Mein Name ist Daichi Elsa und ich bin hier, um Ihren Sohn die Schulunterlagen zu bringen.” “Das ist aber lieb von dir. Er ist oben in unserer Wohnung. Ich bringe dich kurz hoch und …” Da ertönte erneut das Klingeln des Glöckchens, das einen weiteren Kunden ankündigte. “Oh.” Frau Hongo sah in die Richtung der Eingangstüre. “Einen Moment bitte, ich bin gleich bei Ihnen”, rief sie dem Neuankömmling zu, ehe sie sich Elsa zuwandte. “Kannst du vielleicht selbst schon mal hochgehen? Ich komme dann nach, sobald ich den Kunden bedient habe.” “W-was?” Ungläubig starrte Elsa die Mutter ihres Klassenkameraden an. “Sehr schön, Liebes. Einfach ein Stockwerk höher, den Namen siehst du an der Türe. Mario war vor vorher im Wohnzimmer. Und falls er das nicht ist, das Zimmer ganz hinten ist seines.” Schon schob die Ältere sie zu einer Tür am anderen Ende der Apotheke und im nächsten Moment stand Elsa in einem Flur und starrte leicht panisch auf die Türe, die sich hinter ihr wieder geschlossen hatte. Was sollte sie jetzt nur machen? Verunsichert huschte ihr Blick durch den Flur. Eine Glastüre, durch die man wohl ebenfalls nach draußen gelang und eine Treppe, die nach oben führte. Mehr war nicht zu sehen. Ihre Hände umklammerten die Taschenhenkel fester, was sie wieder an den Grund ihres Besuches erinnerte. Die Hausaufgaben. Und diese Erinnerung brachte sie dazu, dass sie die Treppe hinaufging. Dort gab es eine Türe, in der ein Schlüssel steckte, sodass man sie öffnen konnte. Sie streckte ihre Hand aus und stockte. Aber sie konnte ja auch nicht nur hier stehen bleiben und warten, dass Marios Mutter auftauchte. Diese würde sie sicherlich verwundert ansehen und fragen, warum sie sich nicht hinein getraut hatte. Und Frau Hongo sagen, dass sie ihren Sohn mochte und deshalb zu schüchtern war, konnte sie nicht einfach. Wieder streckte sie ihre Hand aus, doch dieses Mal klopfte sie ans Holz der Türe. Erst dann griff sie nach dem Schlüssel und drehte ihn mutig herum, um gleich darauf einzutreten. Und kaum dass sie den Flur von Marios Wohnung betreten hatte, kam eine weitere Person aus einem Raum heraus. “Elsa?” ~~~[enter Fassungslos starrte Mario das Mädchen an, das etwas verloren im Flur stand. Im Flur seiner Wohnung! “Hallo Mario”, brachte sie leise hervor, drehte sich und zeigte zur Wohnungstüre. “Deine Mutter hat mich schon mal hochgeschickt. Sie hat gerade noch einen Kunden bekommen.” Mario blinzelte verunsichert. Das war typisch seine Mutter. “Du hast die Hausaufgaben dabei?”, krächzte er mit seiner heiseren, kaum vorhandenen Stimme. Das war doch der Grund, dass sie gekommen war, oder? Seit sie heute Morgen am Telefon gesagt hatte, dass sie ihm diese bringen würde, war er aufgeregt gewesen. Er hatte es sich wieder und wieder vorgestellt, wie sie hier wäre, bei ihm. Wie sie Zeit miteinander verbringen würden. Und irgendwann hatte er sich eingeredet, dass sie vielleicht gar nicht kommen würde sondern es doch einem ihrer Klassenkameraden mitgeben würde. Doch sie war nun tatsächlich hier - und nickte gerade auf seine Frage. “Ja. Ich habe alles dabei. Soll ich es dir vielleicht zeigen?” “Magst … magst du mit ins Wohnzimmer kommen?”, fragte Mario aufgeregt und hoffte darauf, dass sie ja sagen würde. Und schon nickte sie wieder. Sie beide waren wirklich Meister der nonverbalen Kommunikation. “Dann … dann hier entlang.” Er ging vor ihr ins Wohnzimmer, wo er bis gerade auf dem Sofa gelegen hatte. Elsa folgte ihm, sah sich neugierig um. Kaum dass Mario den Raum betreten hatte, fiel ihm erst wieder das Lager ein, das er sich auf dem Sofa gerichtet hatte. Mit roten Wangen trat er schnell dorthin, faltete die Decke, in die er sich bisher eingewickelt hatte, zusammen und legte sie auf das Sofa. Auch sein Buch legte er zur Seite, räumte den Couchtisch ein wenig zusammen. “Setz dich”, murmelte er und deutete auf das nun freigeräumte Sofa. Sie tat, wie er gesagt hatte, sah sich immer noch neugierig um. Nur ihn versuchte sie nicht anzublicken. Das war ihm ganz recht. Er sah schrecklich aus. Er versuchte, sich die Haare ein wenig zurechtzustreichen, ohne dass es ihr groß auffiel. Zudem hatte er einen schlabbrigen Pullover und eine alte Jogginghose an. Kleider, die bequem zum Herumliegen waren, dementsprechend aber nicht sonderlich schick. “Willst … willst du vielleicht was zu trinken?” Nun sah sie wieder zu ihm und schüttelte ihren Kopf. “Nein. Setz dich doch auch, Mario. Du bist schließlich krank.” Schon blinzelte er unsicher und ließ sich ebenfalls auf das Sofa sinken, mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Er blickte zu ihr, bemerkte, dass ihre schönen braunen Augen immer noch auf ihn gerichtet waren. Es war, als wäre er unfähig, wegzusehen und schon wurden seine Wangen rot. Sie blinzelte. “Hast du Fieber? Du bist so rot”, fragte Elsa leise. Und plötzlich streckte sie ihre Hand aus, legte sie auf seine Stirn. Schon nahm Marios Herzschlag zu. Er nickte langsam. “Ja …” Wobei ihm bewusst war, dass die Röte seiner Wangen gerade nicht nur mit dem Fieber zusammenhing. “Du siehst auch nicht gut aus. Und deine Stimme ist immer noch so kratzig.” Schon sprang sie auf. Verwirrt sah Mario ihr zu, wie sie sich umsah. “Hast du noch heißen Tee?”, fragte sie, als sie nur eine leere Tasse auf dem Couchtisch erkannte. “Ich, nein, hab ich nicht, aber …” “Okay.” Schon griff Elsa entschieden nach der Tasse. “Wo ist der Tee?”, fragte sie und sah ihn fragend an. “Elsa, du musst nicht …” Er richtete sich ebenfalls auf. Etwas änderte sich in ihrem Blick und er war sich sicher, dass sie ihn jetzt liebevoll ansah. Sie legte ihre Hand, nach einem kurzen Zögern, auf seine Schulter und drückte ihn wieder hinunter. “Bleib sitzen. Weißt du”, ihre Wangen wurden ebenfalls so rot, dass er sich sicher war, dass manche Leute davon ausgehen würden, dass auch sie Fieber hatte, “ich will eigentlich nur, dass du bald wieder gesund bist und in die Schule kommen kannst. Also lass mich dir einen Tee kochen, ja?” Er nickte und ließ sich wieder aufs Sofa sinken. Kurz erklärte er Elsa noch, wo sie die Zutaten für einen Tee finden würde, ehe sie sich auf den Weg in die Küche machte, den er ihr ebenfalls erklärt hatte. “Mario?” Auf die Ansprache schreckte er auf. Er musste tatsächlich eingenickt sein. Aber wundern tat es ihn nicht, es ging ihm wirklich nicht besonders gut. Aber dass sie hier war, bei ihm, munterte ihn auf. Es tröstete ihn auch ein wenig darüber hinweg, dass er nicht Fußball spielen konnte. “Hier, dein Tee”, erklärte sie mit immer noch roten Wangen und stellte die frisch gefüllte Tasse auf dem Couchtisch ab. “Vielen Dank”, flüsterte er leise und richtete sich peinlich berührt auf. Unsicher ließ sie sich erneut neben ihn sinken. “Gerne.” Sie wippte mit ihren Beinen hin und her, als ihr Blick auf die Taschen fiel, die sie vorher neben das Sofa gestellt hatte. “Soll ich dir zeigen, was heute in der Schule gemacht wurde?” Am liebsten würde Mario Nein sagen, aber so blieb sie noch ein wenig bei ihm. Daher nickte er und hörte das erleichterte Ausatmen, das Elsa entkam, die im nächsten Moment nach ihrer Tasche griff und diese zu sich holte. Das Geräusch einer sich öffnenden Türe ließ die beiden aufsehen. Gleich darauf stand Marios Mutter im Wohnzimmer. “Oh Liebes, es tut mir leid, dass es doch noch länger gedauert hat. Es kamen noch drei weitere Kunden. Aber”, sie blickte Elsa an und hielt ihr etwas entgegen, “vielleicht ziehst du das hier besser an. Mario ist sehr ansteckend und wir wollen ja alle nicht, dass du dich ansteckst, richtig?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)