BAMM! von Centranthusalba (Ein Kickers-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 14: Kein Käpt’n ----------------------- BAMM! Krachend öffnet sich die Tür zum Clubhaus. „Hallo Leute, ich muss ganz dringend mit dem Käpt‘n sprechen. Wisst ihr wo er ist?“ Sichtlich verwundert lugt Kevin hinter seiner Spindtür hervor. Gregor steht auf der Schwelle zum Clubhaus und tänzelt nervös von einem Fuß auf den anderen. „Mario ist noch nicht da“, stellt er lapidar fest. Neben ihm nickt Tino zustimmend: „Aber das Training fängt gleich an. Es kann nicht mehr lange dauern bis er hier aufkreuzt.“ Gregor schüttelt heftig den Kopf. „Nein, nein, solange kann ich nicht warten. Ich gehe ihn suchen!“ Und noch bevor Kevin oder Tino etwas entgegnen können, rennt er über den Schulhof davon. „Käääääptääääään!“ hallt es bereits von Weitem über den Platz. „Der ist nicht da“, erklärt Kevin zum zweiten Mal an diesem Tag. Und als er Philipp und Benjamin ganz außer Atem in der Tür erscheinen, fragt er: „Was ist denn los?“ „Daniel hat sich das Knie aufgeschlagen.“ „Er wollte Gregors Fallrückzieher vor ein paar Jungs seiner Klasse vorführen und hat sich dabei voll auf die Nase gelegt.“ „Es blutet ziemlich.“ Kevin zieht fragend eine Augenbraue nach oben. „Ja und? Soll er doch zum Schularzt gehen…“ „Ja, aber Mario…“ „Was, Mario?“ Empört verschränkt Kevin die Arme vor der Brust. „Unser Käpt‘n könnte da auch nichts machen, oder meinst du er versteckt eine Krankenstation in seinem Spind.“ „Öhm, das nicht…“ Die Jungs sind sichtlich eingeschüchtert. „Na also“, Kevin dreht sich ab und geht zurück ins Innere des Clubhauses, „Ab zum Schularzt!“ Philipp und Benjamin sehen sich noch einmal an, dann nicken sie und laufen zu ihrem verletzten Teamkameraden, um ihn zur Krankenstation zu bringen. Als Kevin sich wieder auf die Bank am Tisch fallen lässt, stöhnt er: „Hoffentlich kommt Mario bald. Was nerven die denn heute alle?“ „Hey Kickers!“ Unwillkürlich zucken Kevin und Tino zusammen. Da öffnet sich auch schon krachend die Tür. „Lange her, dass wir gegeneinander gespielt haben. Wie wäre es mal wieder mit einem kleinen Übungsspiel?“ Mit hoch erhobenem Haupt erscheint der Kapitän der Teufel in der Tür. Als er seinen Blick einmal durch den kleinen Raum wandern lässt, stutzt er. „Ist Mario gar nicht hier?“ Beinahe panisch springt Tino auf. „Ähm, ähm, nein, er ist….“ Doch Kevins Augen leuchten mit einem Mal. Er legt dem aufgeregten Tino beruhigend eine Hand auf dessen Arm und räuspert sich ausgiebig. „Mario ist gerade nicht zu sprechen, aber du kannst auch mit mir reden. Ich bin schließlich so etwas wie der Vize-Kapitän.“ Viktors Augenbrauen wandern bis unter den Rand seiner Mütze. „Na“, meint er schließlich trocken, „ich schau mal, wo Gregor ist.“ Mit einem kurzem Nicken verabschiedet er sich und verschwindet aus der Tür. „Vize-Kapitän?“, staunt Tino, als sie wieder allein sind. Kevin seufzt: “Das war eine einmalige Chance.“ „Maaaaaaariooooooo“, ertönt es kurz darauf dreistimmig von der Tür, „wir wollten dir viel Glück für das Training wünschen!“ Tino fällt vor Schreck rücklings von seiner Bank. „Mädels“, Kevins Hand landet ungeduldig auf der Tischplatte, „Erstens braucht unser Käpt‘n heute kein Glück. Wir haben schließlich nur Training. Das wird er schaffen. Und zweitens ist er gar nicht da, aber wir richten es ihm gerne aus, dass ihr da wart...“ „Ohhhhhhhhhh“ Die freudigen Gesichter der drei Mädchen fallen enttäuscht in sich zusammen. Als sie sich nicht weiter bewegen, ergänzt Kevin mit einem abfälligen Winken: „… und auch dass ihr wieder gegangen seid.“ „Blödmann!“, gibt Ann noch zurück, dann schließt sich die Tür hinter ihnen. „Hoffentlich kommt Mario bald“, stöhnt Kevin, „Was wollen die denn heute alle?“ BAMM! Erneut öffnet sich krachend die Tür. Thomas steckt zuerst seinen Kopf und anschließend sein Mikrofon hinein. „Mario, was hältst du von…?“ „Mario ist nicht daaaa!“, hallt es ihm entgegen. „Schon gut! Ich verstehe ja.“ Sofort zieht der Reporter seinen Kopf und Mikrofon zurück. „Wenn hier noch einer kommt und nach Mario fragt…“, murmelt Kevin und lässt seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Dort liegt er auch noch als sich die Tür ein weiteres Mal, diesmal sanft, fast vorsichtig, öffnet. „Entschuldigt bitte, dass ich zu spät…“ „Kein Käpt’n hier!“, brummt es ihm von der Tischplatte entgegen. „Ja, aber…“ „Nichts aber! Kein Käpt’n, kein Mario! Wie oft soll ich das noch sagen?“, entfährt es Kevin wütend, ohne den Kopf zu heben. „Öhm, okay, dann … trainiert ihr heute ohne mich?“ Er zögert noch einen Moment, doch schließlich zuckt Mario mit den Schultern und schließt leise wieder die Tür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)