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Privatsphäre

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
**Bonkotsu = gewöhnliche Person (Typische Beleidigung von Seto für Jonouchi)
*Isono ist der echte (japanische) Name von Roland Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich konnte leider nicht genau herausfinden wie das in Japan mit dem Sorgerecht ist. Also schreibe ich nach meinen Vermutungen. Falls ihr euch da auskennt nehme ich gerne Infos an.
Ganz liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wer wissen möchte wer Hirutani ist ... (Manga-Band 2 Kapitel 11 & 12) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wollte mich noch einmal für die lieben Kommentare und für die Favoriten bedanken.

Darüber freue ich mich immer sehr<3<3<3

Ganz liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*Onii sama bedeutet großer Bruder. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bulimie ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Betroffene haben bei dieser Essstörung anfallsweise unkontrolliertes Verlangen nach Essen. Anschließend führen sie häufig gewichtsreduzierende Maßnahmen durch. Dazu gehört selbst herbeigeführtes Erbrechen (Purging). Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*Bulimie ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung. Betroffene haben bei dieser Essstörung anfallsweise unkontrolliertes Verlangen nach Essen. Anschließend führen sie häufig gewichtsreduzierende Maßnahmen durch. Dazu gehört selbst herbeigeführtes Erbrechen (Purging). Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lieben Dank noch einmal an alle Leser und danke für die Favoriten und Kommi Schreiber<3
Ich freue mich über jeden einzelnen von euch immer sehr<3<3<3

Liebe Grüße an alle!

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe herausgefunden das seit 2016 in Japan homosexuelle Paare Kinderadoptieren dürfen. Daher musste ich in meiner Geschichte eine kleine Wendung einbauen. Zum Glück, alles andere wäre ja traurig für Japan gewesen. <3
Ich hoffe die Geschichte gefällt euch noch. Was meint ihr zu dem Thema?

Ganz liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel widme ich animaedchen83, da sie sich mehr aus Mokubas Sicht gewünscht hat.<3<3<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo<3
Ich werde das ganze Wochenende unterwegs sein, ich hoffe aber eine Möglichkeit zu finden weitere Kapitel hochzuladen. Ich hoffe, ich werde einen Weg finden.

Ganz liebe Grüße an alle Leser<3<3<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich freue mich, trotz meines Wochenendausfluges, ein neues Kapitel hochladen zu können.<3<3<3

Bitte beachtet die Trigger Warnungen für dieses Kapitel!

Liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*Die paranoide Schizophrenie ist mit etwa 65 Prozent die häufigste Schizophrenieform. Die Hauptsymptome sind hier Wahnvorstellungen wie Verfolgungswahn und Halluzinationen wie das Hören von Stimmen.

**Ikebana (japanisch 生け花 auch いけばな, wörtlich „lebende Blumen“) ist die japanische Kunst des Blumenarrangierens. Die meditative Form des Ikebana wird Kadō (華道, dt. „Weg der Blumen“) genannt. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel widme ich Piajay da sie sich etwas über Setos Gedanken gewünscht hat<3<3<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
*Risperidon ist ein atypisches Antipsychotikum. Es wird eingesetzt, um Schizophrenien und mäßige bis schwere manische Episoden zu behandeln, die mit bipolaren Störungen assoziiert sind.

**Die paranoide Schizophrenie ist mit etwa 65 Prozent die häufigste Schizophrenieform. Die Hauptsymptome sind hier Wahnvorstellungen wie Verfolgungswahn und Halluzinationen wie das Hören von Stimmen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser<3

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für euch. Die gute Nachricht ist das ich mich von einer schweren Krankheit langsam wieder erhole und nach einem sehr langen Krankenschein wieder in meine Arbeit eingegliedert werden kann. Das bedeutet leider auch das ich in Zukunft nicht mehr so viel Zeit habe zu schreiben und leider nicht mehr täglich ein Kapitel hochladen kann. Mir liegt diese Geschichte sehr am Herzen und ich werde sie auf jeden Fall weiterschreiben<3<3<3


Ganz liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Krankheitsbild bei Psychosen ist sehr vielfältig. Betroffenen haben typischerweise Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sowie schwerwiegenden Denkstörungen. Diese Symptome werden oft von starken Ängsten begleitet. Zusätzlich können auch Störungen des Antriebs oder sogenannte „Ich-Störungen“ auftreten. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Euphorie  bezeichnet eine vorübergehende, subjektiv wahrgenommene überschwängliche Gemütsverfassung. Sie geht meist einher mit allgemeiner Hochstimmung (auch Hochgefühl genannt), einem Lebensgefühl größten Wohlbefindens, gesteigerter Lebensfreude, sorgloser Zuversicht und Optimismus. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Von einer psychotischen Depression spricht man, wenn im Verlauf einer depressiven Episode zusätzliche Symptome wie Wahnideen oder Halluzinationen auftreten. Eine Depression mit psychotischen Symptomen verläuft oft schwerer und dauert länger als eine Depression ohne psychotische Symptome.

Depressive Symptome bei der Schizophrenie sind mit einem schlechteren Krankheitsverlauf und erhöhter Suizidalität vergesellschaftet und müssen daher unbedingt erkannt und je nach Ausprägungsgrad behandelt werden. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Aripiprazol gehört zu den wichtigsten Medikamenten bei Schizophrenie und Manie. Als atypisches Antipsychotikum ist Aripiprazol besser verträglich als die älteren, klassischen Antipsychotika. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo<3<3<3

Ich wollte mich noch einmal bei allen Lesern ganz herzlich bedanken<3<3<3

Liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen

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Ignoranz

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht ging ich die Straße hinunter. Die Sonne schien mir ins Gesicht und es war Samstag, was bedeutete, dass ich frei hatte! Meine Laune hätte nicht besser sein können.

Bis zu dem Moment, wo ich ihn erblickte … wen?
 

Natürlich kein geringeren als Seto Kaiba. Er lief schnellen Schrittes auf mich zu, hielt den Kopf gesenkt, da er etwas auf seinem Smartphone tippte.
 

Ich sollte wohl ausweichen, so wie es alle anderen Bürger auf der Straße taten, doch irgendetwas in mir weigerte sich dies zu tun. Mein Puls beschleunigte sich um jeden Schritt, den Kaiba auf mich zu machte. Eine Armlänge von mir entfernt hielt Kaiba plötzlich an und hob langsam seinen Kopf, um denjenigen zu mustern, der es wagte sich ihm in den Weg zu stellen.
 

Ich wartete nur darauf, dass er mich beleidigte, denn heute war ich in Topform und würde ihn verbal fertig machen. Jawohl! Ich kann nicht leugnen, dass ich auch ein wenig Spaß empfand, wenn ich mich wie immer mit Kaiba anlegte.
 

Kaiba sah mich kurz an, neigte den Kopf wieder dem Smartphone zu, machte genau einen Schritt nach rechts und ging an mir vorbei. Einfach so... er ignorierte mich... MICH!
 

Das durfte doch nicht wahr sein, er ließ doch sonst keine Gelegenheit aus, um mich zu beleidigen.
 

Ich schrie ihm auf der Straße hinterher: „Ey du reicher Pinkel“, aber wieder blieb er nur kurz stehen und lief dann weiter ohne seinen Kopf auch nur zu heben.
 

Aus irgendeinem Grund war meine gute Laune nun verschwunden. Aber warum? Kaiba hatte mich nicht beleidigt, das war doch gut, oder? Warum störte mich das überhaupt? Ich verschwendete schon viel zu viele Gedanken an diesen reichen Kerl.
 

Noch den ganzen Sonntag über war ich schlecht gelaunt, und das nur seinetwegen.
 

Am Montagmorgen schlenderte ich müde in Richtung Schule. Es war ein heißer Sommertag. Ich traf mich wie immer mit Anzu, Honda und Yugi auf dem Schulhof. Da kam eine Limousine angefahren und natürlich stieg Seto Kaiba aus. Wie immer mit seinem silbernen Laptopkoffer in der Hand. Wortlos schritt er an uns vorbei in das Schulgebäude hinein. „Er hat es schon wieder getan.“ Ließ ich laut meine Empörung verlauten.
 

„Was hat Kaiba getan?“, wollte Yugi wissen? „Na er ignoriert uns.“, schrie ich schon fast vor Aufregung. Anzu schaute mich verständnislos an. „Sei doch froh“, sagte sie. Jetzt war ich wirklich sauer und sagte gar nichts mehr. Keiner schien mich zu verstehen.
 

Die Zeit verging quälend langsam, bis es endlich zur Pause klingelte. Ich ging zur Toilette und als ich die Kabine verließ, um mir die Hände zu waschen, stand kein Geringerer als Seto Kaiba vor mir. Und kühlte sein Gesicht mit klarem Wasser ab.
 

Ich blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn wütend an. Kaiba wollte gerade den Raum verlassen, da packte ich ihn wie aus einem Reflex am Arm und hielt ihn zurück. „Warum tust du das?“, wollte ich wissen. Kaiba sah mich verständnislos an. Kaiba riss sich los von mir und drehte sich zum Gehen um, da packte ich ihn wieder. „Du gehst jetzt nicht einfach so weg. „Jonouchi, was willst du von mir? Ich habe gerade andere Probleme.“ Da ließ ich ihn perplex los und er verließ den Raum.
 

Probleme? Was für Probleme hatte denn Seto Kaiba?

Das Cover

Schon am nächsten Tag war es in der ganzen Schule herumgegangen, nur an mir war es bisher vorbeigegangen. Alle Schüler starrten das Cover einer Zeitschrift an und reichten sie tuschelnd und lachend herum. Jetzt war die Zeitschrift auch bei Yugi, Anzu, Honda und mir angelangt.
 

Das Magazin trug den Namen „Gay World“ und auf dem Cover war ein Oberkörper freier Seto Kaiba zu sehen, der gerade seine Stiefel anzog. Auch der Verschluss der Hose stand gefährlich weit offen (Coverbild dieser FF).
 

Jetzt betrat Kaiba den Raum und das Getuschel der Schüler nahm noch ein wenig zu. Dann betrat der Lehrer das Klassenzimmer und schnell ließ ich die Zeitschrift in meiner Tasche verschwinden.
 

Plötzlich kamen immer mehr Autos angefahren, die vor dem Schulhof parkten und Kamerateams bauten ihre Ausrüstung auf. Bald war der Schulhof voll mit Paparazzi. Auch der Lehrer wurde langsam unruhig.
 

„Seto Kaiba, der Schuldirektor möchte gleich mit ihnen reden.“, sagte der Lehrer noch bevor er den Unterricht beendete.
 

Allen Schülern war bewusst, dass Kaiba wegen dieses Covers von der Schule verwiesen werden könnte. Aber natürlich würde es nicht so weit kommen, da es sich hier um Seto Kaiba handelte.
 

~*~
 

Nach dem Unterricht hatte Kaiba sich eine Verwarnung von dem Direktor abholen müssen wegen unzüchtigen Verhalten außerhalb der Schule. Aber vor allem ging es in dem Gespräch darum, wie Kaiba bei der Paparazzi den Schulhof verlassen wollte.
 

Da die Paparazzi auch den Hintereingang blockierten, ließ Kaiba sich von einem Hubschrauber aus der Schule abholen.
 

Auch vor der Kaiba Corporation war alles voll mit Kamerateams, alle wollte eine Stellungnahme zu der Zeitschrift "Gay World". Kaiba ignorierte alle und ließ sich von seinem Sicherheitspersonal in die Villa begleiten.
 

Er war genervt und gestresst. Wie viel Ausdauer würde die Presse wohl noch haben. Und wer hatte von ihm diesen Schnappschuss veröffentlicht.
 

In den nächsten Tagen waren alle Klatschblätter voll von Fragen wie: „Ist der junge CEO der Kaiba Corporation homosexuell“ Alle druckten wieder dieses Bild ab. Kaiba war es gewohnt wegen seiner technischen Erfindungen im Rampenlicht zu stehen oder wegen seines Freizeitparks

„Kaiba Land“, aber das war für den CEO neu. Er war sehr auf seine Privatsphäre bedacht und hasste es, wenn die Presse sie missachtete.

Das Foto

Die nächsten Tage sah es in der Schule nicht besser aus, kaum ein Schüler kam an der Presse vorbei auf den Schulhof, alles war voll mit Fotografen. Ich quetschte mich durch die Menge durch und ging zu Yugi, Honda und Anzu. „Was meint ihr?“, fragte Anzu in die Runde „Ist Kaiba wirklich schwul?“ wollte sie wissen.
 

Ich fühlte mich ein wenig unwohl bei dem Thema, da ich selber Homosexuell war und es noch niemanden erzählt hatte. Nicht einmal Yugi wusste davon.
 

Jetzt fuhr die Limousine von Kaiba vor und das Blitzgewitter der Fotografen ging schon los. Kaiba stieg aus und wurde von seinem persönlichen Assistenten, Isono*, begleitet.
 

Kaiba konnte kaum durch die Fotografenmenge laufen. „Sind sie schwul, Seto Kaiba?“ und ähnlich frech lauteten die Fragen an den jungen CEO gerichtet. Bald war er endlich in der Schule angekommen und sein PA verabschiedete sich mit einer Verbeugung.
 

Der Untericht verlief ziemich ruhig und bald klingelte es zur Pause. Ich wollte noch schnell zur Toilette gehen, als ich im Gang Kaibas Stimme hörte.“ Lassen Sie mich los“ hörte ich den Brünetten sagen und da sah ich schon einen jungen Mann mit einer Kamera, der Kaiba offensichtlich bedrängte. „Lassen sie mich durch“ Doch der Fotograf hielt ihn am Arm fest und knipste unaufhaltsam Bilder von Seto vor der Herrentoilette. Jetzt wurde es auch mir zu bunt.
 

„Hey, lassen sie ihn los“, schrie ich dem Fotografen entgegen. Dieser nahm aber keine Notiz von mir. Also lief ich zu ihnen hin und riss den Fotografen von Kaiba los, dieser schubste mich heftig gegen Kaiba sodass ich auf ihn fiel und machte noch schnell ein Foto von uns Beiden. Dann rannte er schnell davon. "Diese verdammten Fotografen." Stieß Kaiba wütend aus und richtete seine Schuluniform.
 

„Bonkotsu**, jetzt hat er ein Foto von uns gemacht.“ „Ich wollte dir nur helfen, Kaiba.“ Der Brünette rollte mit den Augen, „du hast alles sicher nur schlimmer gemacht.“
 

Erst jetzt wurde mir so richtig klar, was Kaiba meinte. Ein Foto von Kaiba in der Schule zusammen mit einem anderen Jungen vor der Herrentoilette war genau, das, was die Presse jetzt sehen wollte. Aber hieße das nun, dass auch ich jetzt im Mittelpunkt der Presse stand?
 

Den ganzen Tag ging mir nichts anderes mehr durch den Kopf. Sobald das Foto veröffentlicht wurde, glaubte die ganze Welt, ich sei mit Kaiba zusammen.
 

Und ja, schon am nächsten Morgen erschien unser Foto auf vielen Zeitschriften. Und ich war laut der Presse. Kaibas geheimnisvoller Freund.

Der Umzug

Ich machte mich an diesem Morgen früh auf den Weg zur Schule, da ich unbedingt noch beim Zeitschriftenladen vorbeimusste, um nach unserem Foto zu schauen. Und tatsächlich war das Bild wo ich auf Kaiba lag auf der Titelseite der „Gay World“ zu sehen. „Scheiße“.damit war ja zu rechnen gewesen.
 

Aber mit dem Ansturm der Presse hatte ich nicht gerechnet. Wie immer standen sie schon vor der Schule und als ich durchgehen wollte wie sonst immer hielten sie mich fest und löcherten mich der Frage, ob ich mit Kaiba in einer Liebesbeziehung stände.
 

Jetzt kam Kaiba mit der Limousine angefahren und Isono Kaibas PA zog mich mit durch die Menge bis in das Schulgebäude. „Danke Kaiba, alleine wäre ich da nie weggekommen, bedankte ich mich höflich.
 

„Hast du der Presse etwas erzählt?“, wollte er wissen. „Nein, nichts“, antwortete ich. Ich zeigte Kaiba das Magazin, das ich gerade gekauft hatte. „Das habe ich mir schon gedacht.“ Sagte er. Um uns herum war die ganze Klasse am Tuscheln.
 

„Wir gehen jetzt erst einmal zusammen zum Direktor, damit du nicht von der Schule verwiesen wirst. Sagte Kaiba und ich ging mit ihm. Auch ich bekam nur eine Verwarnung und bei Kaiba drückte der Direktor auch ein Auge zu, da wir ihm von dem Vorfall mit dem Fotografen erzählten.
 

Nach der Schule fuhr mich Kaibas PA nach Hause, doch die Presse war uns bis zu meiner Wohnung gefolgt. Jetzt wusste ich, wie sich Kaiba immer fühlen musste. Es war kein schönes Gefühl immer im Rampenlicht zu stehen und keine oder nur kaum Privatsphäre zu haben.
 

„Jonouchi kommt mit zu uns nach Hause“, sagte Kaiba plötzlich. „Bei uns bist du geschützter. Pack noch ein paar Sachen zusammen.“ Da mir nichts Besseres einfiel, nickte ich ihm zu. „Aber geben wir der Presse dann nicht genau, was sie sehen wollen?“
 

Kaiba schwieg. Nur ein leises Knurren verließ seine Kehle.
 

Bald waren wir in der Kaiba Villa angekommen und er wieß das Hausmädchen Mina an ein Gästezimmer vorzubereiten. Ich war aufgeregt, ich würde heute bei Kaiba übernachten. Plötzlich bekam ich ein Kribbeln im Bauch. Warum fühlte ich mich plötzlich so komisch.
 

Plötzlich ging die Tür auf und Mokuba kam herein. „Hallo Jonouchi“ begrüßte er mich freundlich. „Ich habe das Cover von euch beiden auch schon gesehen. Und jetzt kannst du dich auch nicht vor der Presse verstecken, richtig?“
 

„Ja, meine ganze Wohnung wird belagert. Ich muss mich auch noch bei der Arbeit abmelden, das ich heute nicht kommen kann. „Wo arbeitest du denn?“, wollte der schwarzhaarige Junge wissen. Ich arbeite in einem kleinen Supermarkt bei mir, um die Ecke um mir das Geld für die Miete zu verdienen. Kein Problem, du kannst von uns aus telefonieren. Lächelte der junge Kaiba.
 

Ich muss noch in meinem Büro arbeiten, Mokuba zeig doch bitte Jonouchi sein Zimmer. Mokuba brachte mich in ein Zimmer, das fast größer war, wie meine Wohnung, es hatte sogar einen eigenen Balkon, und einen großen Schreibtisch.
 

Jetzt war ich alleine im Zimmer. Ich dachte darüber nach, ob Kaiba wirklich auch homosexuell war und wieder bekam ich dieses Kribbeln im Bauch. Ich musste mir eingestehen, dass ich ihn auf dem Cover der „Gay World“ wirklich attraktiv fand. Ich holte die Zeitungen aus der Tasche und schaute mir die Covers noch einmal genau an. Verdammt Kaiba sah wirklich verboten gut aus.
 

Es war jetzt schon 22:00Uhr als Mokuba in das Zimmer kam und mich fragte, ob ich noch etwas mit ihnen essen wollte. „Mina unser Hausmädchen hat gekocht und Seto ist mit der Arbeit für heute fertig.“ Ich lief hinter Mokuba die Treppe herunter in das Esszimmer, wo alles angerichtet war. Ich war so nervös, so privat hatte ich Seto noch nie erlebt.
 

Mokuba erzählte aufgeregt von seinem Schultag und er fragte mich und Seto bis in das kleinste Detail aus über unser Erlebnis mit dem Fotografen.
 

Nach dem Essen begleitete mich Kaiba noch auf mein Zimmer und erkundigte sich, ob ich alles habe. „Gute Nacht, Bonkotsu“ verabschiedete er sich und verließ das Zimmer.

Paparazzi

Es war jetzt bereits 12:00 Uhr und ich war immer noch hellwach, da klopfte es an meine Tür und Mokuba trat ein. „Mokuba du bist noch wach?“ „Ja, ich konnte nicht schlafen.“ „Was ist mit deinem Bruder, wenn er weiß, dass du noch wach bist? Der nimmt meistens Schlaftabletten. Er wird uns nicht hören, plauderte der junge weiter.
 

Kaiba nahm Schlaftabletten, um schlafen zu können? Das war schon eine sehr private Information über Seto gewesen. Ob ich Mokuba auch die eine Frage stellen durfte?
 

„Mokuba darf ich dir eine Frage zu deinem Bruder stellen?“ Der junge überlegte kurz, „was willst du denn wissen“ fragte er zögerlich. Ich wagte es jetzt einfach und fragte Mokuba gerade heraus. „Ist Seto homosexuell?“ Mokuba schaute mich mit großen Augen an. „Ich weiß nicht genau, darüber haben wir noch nie geredet. Sagte er ein wenig überrumpelt.
 

„Und du, bist du homosexuell?“ wollte er von mir wissen. Ja, bin ich, aber du bist der einzige, der es jetzt weiß. Antwortete ich mit einem Zwinkern. „Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben“, versprach Mokuba. „Jetzt müssen wir aber ins Bett.“ Sagte ich zu Mokuba und wir verabschiedeten uns voneinander.
 

Mokuba wusste es also auch nicht und Seto selber konnte ich das unmöglich fragen.
 

~*~
 

Am nächsten Morgen war ich schon früh wach und ging in das am Zimmer angrenzende Bad duschen. Als ich fertig war, lief ich vorsichtig die große Treppe hinunter zur Küche, wo Mokuba bereits saß. „Wo ist Seto?“, wollte ich wissen. „Der arbeitet noch vor der Schule oder er geht trainieren. Er frühstückt nur selten“ sagte Mokuba und lud mich zum Frühstück ein.
 

Kaiba schien sehr auf sein äußeres zu achten, wenn er sogar vor der Schule noch Sport machte. Das beeindruckte mich schon sehr.
 

Doch an diesem Morgen schien etwas nicht zu stimmen, Mokuba und ich warteten bereits mit Kaibas PA in der Eingangshalle, um zur Schule gefahren zu werden, doch Kaiba kam nicht. Seto ist nie zu spät, sagte Mokuba besorgt und auch Isono wurde langsam nervös.
 

Da kam ein anruf auf Isonos Handy. „Ja, Seto sama wir holen sie da raus, wir sind gleich da. Seto sama sitzt in der Kaiba Corporation fest und wird von der Presse belagert. Wir müssen ihn abholen."
 

So schnell Isono konnte, fuhr er zur Kaiba Corporation. Auch die Limousine wurde bereits von Paparazzi verfolgt. Dort angekommen stieg Isono aus, um Kaiba abzuholen. Es dauerte eine Weile, bis die Beiden sich bis zu der Limousine an den Paparazzi vorbei gekämpft hatten.
 

Schnell stieg Seto in die Limousine ein. Er war völlig außer Atem und sah leichenblass aus.
 

„Sind sie sicher, dass ich sie in die Schule fahren soll?“ Kaiba nickte, „Es geht mir gut, das war alles nur ein bisschen viel gerade.“ In der Schule angekommen wurden wir gleich mit einem Blitzgewitter empfangen und wieder musste Isono sich mit uns durch die Menge in das Schulgebäude kämpfen.
 

Gerade als Isono wieder gegangen war, sah ich wie Kaiba zusammenbrach. Ich konnte ihn gerade noch vor einem Sturz bewahren und fing ihn auf.

Hilfsbereitschaft

Ich durfte Kaiba in das Krankenzimmer der Schule bringen. Er war leichter zu heben als ich dachte. Das alles war wohl zu viel für Seto gewesen an dem Morgen. Kein Wunder, die Paparazzi stürzten sich auf Seto wie die Aasgeier. Er konnte nirgendwo hin, ohne dass sie ihn verfolgten.
 

Nach einer Weile wurde Seto wieder wach. „Wo, bin ich?“, fragte er ein wenig benommen. „Du bist im Krankenzimmer der Schule, wo du zusammengebrochen bist. Geht es dir wieder besser? Fragte ich vorsichtig nach. „Ja, es geht mir wieder gut.“ Schnell wollte Kaiba aufstehen, doch da wurde ihm wieder schwindelig und ich hielt ihn abermals fest.
 

Für einen kurzen Moment schauten wir uns tief in die Augen und ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich half Kaiba sich auf die Liege zu setzen. „Langsam, bleib besser noch einen Moment sitzen. Riet ich ihm.
 

Jetzt kam sogar der Schuldirektor in das Krankenzimmer, um nach Kaiba zu sehen.
 

„Geht es ihnen wieder besser, Seto Kaiba?“, wollte er wissen. Sie beide sind für heute vom Unterricht befreit, ruhen sie sich aus. Das Lehrerpersonal wird alles tun, um die Presse vom Schulgelände fernzuhalten. Jonouchi Katsuya sie bleiben bei Seto Kaiba und haben ein Auge auf ihn. „Dann lassen wir uns von meiner Limousine abholen, wenn es recht ist?“ Fragte Kaiba nach und der Direktor gab sein Okay.
 

Schon bald war Isono gekommen, um uns mit der Limousine abzuholen.
 

Die Paparazzi schossen unaufhaltsam Fotos von uns und auch vor den Toren der Villa mussten wir uns zum Eingang kämpfen.
 

Kaiba sah immer noch blass und mitgenommen aus.
 

„Was machen wir jetzt?“, fragte ich. „Ich werde arbeiten, ich habe auch ein Büro in der Villa.“ Ungläubig schüttelte ich den Kopf. „Seto du bist nach Hause geschickt worden, um dich auszuruhen und nicht um weiterzuarbeiten.“ „Ich habe keine Zeit mich auszuruhen, ich habe eine Firma zu leiten."
 

~*~
 

In seinem Büro setzte Kaiba sich an den PC, er hatte immer noch starke Kopfschmerzen und konnte sich nicht gut konzentrieren. Es störte ihn, dass die Presse sich in sein Privatleben einmischte. Dieses Foto war von ihm gemacht worden, als er sich beim Training umgezogen hatte. Er hätte so ein Bild niemals von sich veröffentlichen lassen.
 

Und dann war da noch das Bild mit Jonouchi, würde er jemals einen Partner haben, würde er ihn vor der Presse schützen wollen, so wie auch Mokuba. Alles schien zurzeit schief zu laufen. So hatte er sich sei Comingout nicht vorgestellt. Kaiba war ganz in seinen Gedanken versunken, da klopfte es plötzlich an der Tür.
 

~*~
 

Ich klopfte vorsichtig an die Tür und wartete, dass Kaiba mich hereinbat.
 

Zaghaft öffnete ich die Tür und setzte mich auf einen der Sessel, die vor dem großen Schreibtisch standen. „Ich habe ein Problem, ich muss heute wieder im Supermarkt arbeiten, aber ich kann nicht riskieren, dass mich die Presse dort sieht. Wenn herauskommt, dass ich neben der Schule arbeite, könnte ich von der Schule verwiesen werden. Was soll ich tun?“ Fragte ich Kaiba.
 

„Gib mir die Nummer von deinem Arbeitgeber, vielleicht kann ich die Situation für dich erklären, ich schulde dir noch was für deine Hilfe heute Morgen.“
 

So würde ich vielleicht nicht meinen Job verlieren. Ich willigte ein und Kaiba kümmerte sich umgehend um das Problem.
 

Das war wirklich nett von Kaiba der junge CEO konnte also auch hilfsbereit sein, wenn er wollte.

In dieser Nacht

Am Abend hatte Mina san wieder etwas gekocht, und wir aßen zusammen. Wobei mir auffiel, dass Seto nur wenig aß, er schien sehr auf seine Figur zu achten. Ich bekam immer noch kaum etwas runter, weil ich so nervös war.
 

Ich lag die ganze Nacht wach und konnte nicht schlafen, es war einfach zu warm und zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Zum Glück war das Problem mit meiner Arbeit jetzt gelöst.

Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich wirklich schon die zweite Nacht bei Kaiba in der Villa übernachtete, das war alles so surreal und die Presse verfolge uns, da sie glaubte, wir wären ein Paar.
 

Das alles hörte sich an wie aus einem Traum oder ein Film, aber es passierte mir gerade wirklich. Ich musste unbedingt Yugi und den anderen davon erzählen, die würden es nicht glauben.
 

Ich bekam Durst und beschloss leise noch einmal in die Küche zu gehen. Plötzlich stand Kaiba vor mir.
 

„Ich wollte nur ein Glas Wasser haben“, sagte ich zögerlich. Kaiba gab mir ein Glas und eine kühle Flasche Wasser aus dem Kühlschrank, doch beim Übergeben des Glases berührten sich unsere Hände und wieder war da diese Spannung zwischen uns. Wir schauten uns tief in die Augen.
 

„Kannst du auch nicht schlafen?“, lenkte ich schnell ab. „Nein, ich möchte nicht schlafen, ich fühle mich irgendwie unsicher, mit der ganzen Presse um die Villa herum.“ Gab Kaiba zu. „Aber wir haben doch dein Sicherheitspersonal rund um die Villa.“ Der CEO schüttelte mit dem Kopf. „Ich traue niemandem.“ „Wir müssen uns aber ein wenig ausruhen. Sonst schaffen wir den Stress die nächsten Tage nicht.“
 

Kaiba holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank und bot auch mir ein Glas an. Jetzt saß ich mitten in der Nacht da und trank mit Kaiba ein Glas Wein.
 

„Macht es dir nichts aus, dass die Presse dich als homosexuell betitelt.“ wollte ich von ihm wissen. „Doch es stört mich, das geht niemanden etwas an. „Und was ist mit dir? Wollte Kaiba wissen. Mein Puls fing an zu rasen, sollte ich es ihm jetzt wirklich sagen?
 

„Es stört mich schon, dass die Presse sich in unser Privatleben einmischt, aber sie haben recht, ich bin homosexuell.“ Jetzt nahmen wir beide noch einen großen Schluck Wein zu uns. Kaiba war neben Mokuba die zweite Person, der ich es jetzt gesagt hatte. Und ich fühlte mich irgendwie erleichtert.

„Wie viele Läute wissen schon davon?“ Fragte Seto. „Nur du und dein Bruder. „Ich werde es niemandem sonst sagen.“, sagte Seto und trank sein Glas leer. Er begleitete mich noch bis zu meinem Zimmer. „Gute Nacht Katsuya“
 

Kaiba hatte mich zum ersten Mal bei meinem richtigen Namen benannt. Hatte das etwas zu bedeuten? Mein Herz klopfte immer noch wie wild gegen meine Brust, so langsam musste ich es mir eingestehen, ich hatte mich in Kaiba verliebt...

Das Sorgerecht

Die größte Frage, die sich Seto stellte, war die, ob es Probleme mit dem Sorgerecht für Mokuba geben würde, wenn bekannt würde, dass er wirklich homosexuell war. In Japan ist eine gleichgeschlechtliche ehe nicht anerkannt und somit dürfen sie keine Kinder adoptieren. Aber was war, wenn es wie bei ihm nicht um eine Ehe ging und er schon das Sorgerecht hatte. Würden sie ihm dieses Sorgerecht wieder entziehen können?
 

Seto war ratlos und versuchte sich im Internet darüber schlau zu machen. Jedoch gab es keine Artikel für seine Situation, weshalb er sich vor einem Coming-out in der Öffentlichkeit sträubte.

Er überlegte, ob er es nicht für Mokuba lieber leugnete und sich für immer versteckte.
 

Er beneidete Jonouchi darum, dass er es preisgeben konnte, ohne solche Sorgen zu haben.
 

Jonouchi Katsuya war schon interessant für ihn geworden in den letzten Tagen, er hatte noch nie so viel Kontakt zu einer anderen Person gehabt wie zu ihm. Doch Seto achtete sehr auf seine Privatsphäre und Jonouch war dieser erschreckend nahe gekommen in letzter Zeit. Er konnte noch nicht einschätzen, ob das gut oder schlecht war.
 

Plötzlich klopfte Mokuba an die Tür und trat ein, als Seto ihn hereinbat.
 

„Onii sama Ich kann nicht schlafen. Ich habe euch gehört und da wollte ich mal sehen, was ihr so macht.“ „Wir konnten auch nich schlafen, Mokuba, Jonouchi ist wieder in seinem Zimmer. Ihr versteht euch jetzt besser als sonst, habe ich recht, Seto?“ „Ja, wir verstehen uns den Umständen entsprechend gut.“
 

„Onii sama ich habe da noch eine Frage. „Bist du homosexuell?“ Kaiba räusperte sich auf den Schreck und musste kurz überlegen. Nach dieser ganzen „Gay World“ Geschichte wunderte ihn die Frage nicht sonderlich.
 

„Ja Mokuba ich bin homosexuell, aber weißt du, es darf nicht öffentlich werden, da ich nicht weis, ob ich dein Sorgerecht behalten dürfte. Deshalb ist es gut, wenn es zurzeit nur ein Gerücht bleibt.“ „Verstehe Onii sama. Uns wird niemand trennen können.“ Sagte Mokuba und verließ das Zimmer mit einer Verbeugung.
 

Mokuba war der beste kleine Bruder, den man sich wünschen konnte, er war für sein Alter schon so erwachsen und hatte immer für alles Verständnis. Dessen war sich Seto Kaiba bewusst. Er würde um keinen Preis der Welt riskieren, dass man sie trennen könnte. Das hatte er sich schon lange geschworen.
 

~*~
 

Ich lag noch wach im Bett als es zaghaft an meiner Tür klopfte. „Jonouchi bist du noch wach?“ Mokuba kam in mein Zimmer. „Mokuba weißt du, wie spät es ist?“ „Entschuldige, ich muss dir unbedingt noch was sagen, bevor ich schlafen gehe. Aber du musst mir versprechen, es für dich zu behalten.“ „Was möchtest du mir denn sagen?“ „Seto ist homosexuell, aber das darf die Öffentlichkeit nicht wissen, da wir nicht wissen, ob ich dann bei ihm bleiben kann. Ich wollte aber, dass du es weißt.

Ich vertraue dir, Jonouchi.“
 

„Ich verspreche dir, dass ich es für mich behalte, Mokuba.“ Der schwarzhaarige Junge verbeugte sich und verließ das Zimmer.
 

Jetzt war es also raus, Seto war ebenfalls homosexuell. Und mein Herz machte einen Sprung. Jetzt verstand ich Seto und warum ihn das alles so mit nahm, er hatte Angst um seinen kleinen Bruder Mokuba.

Mobbing

Am nächsten Morgen wurden wir von Isono in die Schule gefahren. Leider verfolgte uns die Paparazzi immer noch auf Schritt und Tritt.
 

In der Schule angekommen traf ich auf Yugi, Honda,Anzu und Bakura, die mich mit Fragen löcherten.
 

„Warum zur Hölle kommst du mit Kaiba zur Schule? Fragte Honda.
 

„Ich weiß im Moment vor Lauta Paparazzi nicht, wohin ich gehen soll, vor meiner Haustür ist die Hölle los, überall ist die Presse. Deswegen bin ich bei Kaiba untergekommen, für eine Weile. Und wo warst du gestern in der Schule?“ „Da es Kaiba in der Schule ja nicht gut ging, wurden wir nach Hause geschickt.“ Dann klingelte es zum Unterricht.
 

Ich lief in die Klasse und das Erste, was ich sah, war mein Schultisch, der mit Edding beschmiert war. Auf dem Tisch stand in großen Buchstaben „Schwuchtel“. Das hieß ich würde heute nach der Schule dazu verdonnert werden meinen Tisch sauber zu putzen, wenn das überhaupt noch ginge.
 

In der Pause wurde dann auch schnell klar, wer hinter diesen Schmierereien steckte.
 

Hirutani** und seine Gang, zu der ich vor einiger Zeit auch noch dazu gehört hatte, kamen auf mich zu gelaufen. „Hey Jonouchi, bist jetzt wohl ans andere Ufer gewandert, gut das du nicht mehr bei uns bist, so ne Pussi wie du kann sich doch nicht schlagen.“
 

„Ach haltet doch die Klappe“, erwiderte ich trocken und drehte mich zum Gehen um. „Du bist jetzt wohl die Schlampe von Kaiba dem Schulprinzen, kannst wohl nicht mehr auf eigenen Beinen stehen.“ Höhnten sie weiter.
 

„Wer fickt eigentlich wen? Fickst du Kaiba oder er dich?“ Langsam wurde es mir zu viel, ich drehte mich um und lief langsam auf Hirutani zu und dann verpasste ich ihm einen rechten Haken mitten ins Gesicht Hirutani und seine Gang schlugen zurück. Jetzt kam Honda und half mir. Das ging so lange, bis ein paar Lehrer dazwischen gingen und uns zurückhielten.
 

Ich und Honda mussten heute nachsitzen.
 

"Lass dich nicht so provozieren Jonouchi", sagte Anzu. "Wir wissen doch das du nicht schwul bist." Jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen, da ich meinen besten Freunden noch nicht erzählt hatte, dass ich homosexuell war. Das musste ich unbedingt bald nachholen.
 

Am Abend wurde ich von Isono mit der Limousine abgeholt. Mein blaues Auge war für die Presse sicher wieder ein interessantes Indiz, um eine Geschichte darum zu spinnen.
 

Mina san gab mir einen Eisbeutel für die Schwellung. Und dann musste ich Mokuba alles über die Schlägerei erzählen. Seto war wieder nicht zum Essen erschienen, er war noch arbeiten...

Beste Freunde ~ Teil 1

Ich überlegte krampfhaft, wie ich es meinen Freunden sagen sollte, man erzählt schließlich nicht jeden Tag, dass man homosexuell ist. Vielleicht sollte ich erst einmal Yugi davon erzählen. Aber ein Treffen bei Yugi war unmöglich, da die ganzen Paparazzi dann bei ihm zuhause wären. Aber konnte ich Yugi zu den Kaibas einladen?
 

Ich beschloss gleich mal zu Kaiba in das Büro zu gehen, um ihn zu fragen.
 

Als ich anklopfte, war Mokuba bei Seto im Büro, da Mokuba eine Frage zu seinen Hausaufgaben gehabt hatte.
 

„Wäre es in Ordnung, wenn ich Yugi für heute Abend einlade, ich habe etwas sehr Wichtiges mit ihm zu bereden?“, fragte ich vorsichtig nach. Kaiba war nicht sonderlich begeistert, aber Mokuba war direkt dafür gewesen. Ich versprach auch, dass wir nur in“meinem“ Zimmer bleiben würden.
 

Jetzt musste ich nur noch Yugi anrufen und fragen, ob er Zeit hatte.
 

Am Abend holte ich gemeinsam mit Isono Yugi ab und wir gingen in mein Zimmer. Yugi kam gar nicht mehr raus aus dem Staunen, genau wie ich, als ich zum ersten Mal die Villa betreten hatte.
 

„Du hast es hier zum Glück gut“, sagte Yugi und wir stellten uns ein wenig raus auf den Balkon.
 

„Yugi es gibt einen wichtigen Grund, warum ich dich heute hier her eingeladen habe. Ich habe schon seit längerem darüber nach gedacht es euch zu sagen, aber irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt. Aber jetzt, wo die Presse mich belagert, dachte ich, es ist wichtig es dir und bald auch den anderen mitzuteilen.
 

Ich rede nicht länger drumherum, Yugi, ich bin homosexuell.
 

Der bunt haarige überlegte einen Moment
 

„Das kommt jetzt überraschend, ich habe wirklich nichts geahnt. Sagte Yugi, aber es ist völlig in Ordnung für mich und die anderen werden es sicher genau so sehen. Weiß es sonst noch jemand?“
 

„Ja, Kaiba und Mokuba wissen es auch schon.“ Entschuldige, normalerweise wärst du der erste gewesen, aber es hat sich so ergeben.“ „Das ist doch nicht schlimm, ich freue mich, dass du mir dich anvertraut hast. Gibt es jemanden, den du zurzeit magst?“ wollte Yugi wissen. Mein Herz klopfte wie wild gegen meine Brust.
 

„Ja, ich glaube, ich stehe auf Kaiba.“ Jetzt verschluckte sich Yugi schon fast an seinem Wasser. „Aber bitte, Yugi behalte das für dich, du bist der einzige, dem ich das erzählt habe.
 

„Ich werde niemandem davon erzählen. Versprochen." Schwor Yugi mir.
 

Wir saßen noch lange zusammen und redeten über alte Zeiten. Bis ich ihn gemeinsam mit Isono nach Hause begleitete.
 

Yugi hatte alles zum Glück gut aufgenommen und sehr verständnisvoll reagiert. Aber das war auch nicht anders zu erwarten gewesen.

Training

Isono klopfte an die Bürotür. „Herein“ „Seto sama, die Redakteure von der „Gay World“ rufen ständig hier an und wollen eine Stellungnahme von ihnen.“ „Wimmel sie ab, ich bin noch nicht bereit für eine Stellungnahme.
 

Verzweifelt vergrub Seto sein Gesicht in die Hände. Was sollte er nur der Presse sagen. Würde er jetzt einmal leugnen, dass er schwul war, würde es nie wieder ein zurückgeben können. Aber für seinen kleinen Bruder würde er alles tun. Auch wenn das hieße sich für immer zu verstecken und zu verstellen.
 

Seto beschloss noch ein wenig in die Sporthalle der Kaiba Corporation trainieren zu gehen, um den Kopf freizubekommen.
 

~*~
 

Ich kam gerade aus meinem Zimmer als Kaiba mit einer großen Sporttasche an mir vorbeilief.
 

„Gehst du noch zum Sport?“ Seto nickte nur knapp. Kann ich mitkommen? Wieder nur ein knappes Nicken, ich schnappte mir schnell eine Jogginghose und ein frisches T-Shirt aus meinem Gepäck und rannte Kaiba hinterher zur Limousine. Wir gehen in meine Private Halle nicht, in die, wo die angestellten immer sind, sagte Kaiba und ich folgte ihm in die Umkleide Kabine.
 

Die Kaiba Corporation war eine große Firma und sie hatte sogar eine Trainingshalle für alle Angestellten, um sich nach der Büroarbeit noch sportlich auslasten zu können.
 

In der Umkleidekabine wurde mir erst bewusst, was ich gleich sehen würde, als Kaiba begann sich vor mir umzuziehen. Ich musste mich wirklich konzentrieren, ihn nicht anzustarren. Seto war sehr schlank fast dürr, aber hatte ein deutlich zu sehendes six pack. Ich zog mich auch schnell um und wir gingen in die Halle.
 

Es waren alle Fitnessgeräte da, die man sich vorstellen konnte. Kaiba ging zur Hantelbank und ich begann auf dem Laufband zu joggen. Von meinem Gerät aus konnte ich Kaiba beim Sport zugucken und er beeindruckte mich wirklich.
 

Isono stand im Eingang und achtete darauf, dass keine Paparazzi in die Halle kamen.
 

Nach einer Stunde waren wir fertig und gingen in die Umkleidekabine, um unsere Sachen zu holen. Kein zweifle das Cover Bild von Seto auf der „Gay World“ war hier geschossen worden. Also hatte man Seto bis hier her verfolgt.
 

Nach dem Duschen gab es Abendessen und dieses Mal war Kaiba auch mit am Tisch. Mir fiel auf, dass er wieder nur sehr wenig essen zu sich nahm. Ich dagegen hatte nach dem Sport einen riesigen Apatit. Auch Mokuba langte gut zu.
 

In meiner Kindheit hatte ich nicht immer etwas zu essen bekommen, daher hatte ich gelernt immer zuzulangen, da man nie wusste, wann es wieder etwas gab. Mein Vater hatte es nicht so mit der Fürsorge gehabt. Er hatte sich kaum um sich selbst kümmern können als sie sich scheiden ließen.

Das Essverhalten

An diesem Morgen hatte die Presse einen Artikel über mich veröffentlicht, sie schrieben, dass ich ein Schläger sei und dass ich aus schlechten Verhältnissen stamme. Dazu wurde ein Foto von meinem blauen Auge gezeigt. Und auch Hirutani und seine Gang fingen mich in der Schule ab und provozierten mich unaufhaltsam weiter.
 

Ich ging ihnen so gut es ging aus dem Weg. Solange sie nur mich und nicht Kaiba beleidigten, konnte ich mich zusammenreißen. Schon bald kam ein Lehrer und verwies sie vom Schulhof, da sie von der Rintamaschule einer anderen Schule, die bekannt war für Schlägertypen, kamen, nur um mich zu provozieren. Sie schwänzten bestimmt den Unterricht, wie damals so oft.
 

Mir fiel allerdings auf, dass auch viele andere Schüler mit dem Finger auf mich zeigten und tuschelten. Das war sehr unangenehm.
 

Nach der Schule bat ich Isono noch kurz bei meiner Wohnung anzuhalten, um noch ein paar neue Sachen mitzunehmen und um kurz nach dem Rechten zu schauen. Als wir wieder in der Villa ankamen, freute ich mich schon gleich wieder mit Kaiba Trainieren zu gehen.
 

Kaiba war diesmal auf dem Laufband und joggte und ich ging Gewichte mit meinen Beinen wegdrücken. Plötzlich stoppte Kaiba und hielt die Hände vor sein Gesicht.
 

„Alles in Ordnung, Seto? Fragte ich nach und lief zu ihm hin. „Mir ist nur schwindelig“, sagte er und im selben Moment sank er zu Boden. Ich fing ihn auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden. Schon bald war er wieder bei Bewusstsein.
 

Seto, hast du heute schon etwas gegessen. Der CEO schüttelte den Kopf. Vorsichtig half ich Kaiba wieder auf die Beine, er verlor wieder das Gleichgewicht und kippte gegen meine Brust und ich fing ihn auf. Jetzt sahen wir uns direkt in die Augen und da passierte es,
 

zaghaft küssten wir uns nur ganz kurz und dann noch einmal etwas länger.
 

Die Zeit schien still zu stehen und mein Herz schlug heftig gegen meine Brust.
 

Plötzlich kam Isono herein und wir gingen schnell auseinander.
 

„Seto sama, die Presse wird immer unruhiger, ich schlage vor von hier wegzufahren.“
 

Wir packten schnell unsere Sachen zusammen und fuhren zurück in die Villa. In der Limousine hielt ich zaghaft Setos Hand fest. Es schien ihm schon viel besser zu gehen.
 

Gleich würde es etwas zu essen geben und dieses Mal achtete ich genau darauf wie viel oder eher wie wenig er nur aß.
 

Langsam begann ich mir Sorgen zu machen, dieses Essverhalten war nicht mehr normal.

Ein gefährliches Spiel

Seto Kaiba lag in dieser Nacht wach im Bett, hatte er einen Fehler gemacht, als er Jonouchi geküsst hatte? Jetzt war es noch schwieriger geworden, die Presse davon zu überzeugen, dass er nicht homosexuell war. Es muss an seinem Zustand gelegen haben, dass es so weit kommen konnte.
 

Dabei hatte er von Gozaburo Kaiba, seinen Stiefvater, gelernt, dass es ein Fehler war Gefühle zuzulassen, da man dadurch nur schwach und verletzlich wird.
 

Gozaburo Kaiba der Mann, der ihn durch harten privat Unterricht alles, was er wusste, eingeprügelt hatte, und der ihn jedes Jahr einmal zu seinem Geburtstag missbraucht hatte.
 

Er hasste diesen Mann zutiefst und hatte auch heute noch, nach seinem Tod, das Gefühl ihm beweisen zu müssen, dass er stärker war.
 

Um so schlimmer fühlte er sich nach diesem Kuss, er hatte eine Schwäche zugelassen und konnte es nicht mehr rückgängig machen. Ein Teil von ihm wollte es auch nicht rückgängig machen.
 

Heute war es wieder so weit gewesen, es war Gozaburos Geburtstag gewesen und ausgerechnet heute war Seto schwach geworden. Das würde er sich nie verzeihen. Seto stand auf, ihm wurde bei dem Gedanken an die Vergangenheit mit Gozaburo übel und er übergab sich auf der Toilette.
 

Es tat gut, den Magen zu entleeren. Es war so, als könne er alle Sorgen und Gedanken loslassen und als habe er wieder alles unter Kontrolle. Die Kontrolle über sein Gewicht konnte ihm keiner nehmen, auch Gozaburo Kaiba nicht.
 

~*~
 

Ich lag wieder wach im Bett. Ich hatte das Gefühl, dass Seto mir heute so nahe war wie noch nie und doch so fern. Er erinnerte mich zurzeit an eine Puppe aus Porzellan, die zu zerbrechen drohte. Schon das zweite Mal in kurzer Zeit war er zusammengebrochen.
 

War es der psychische Stress mit der Paparazzi und die Sorgen um Mokuba die ihn so fertig machten oder steckte noch etwas anderes dahinter. Er aß definitiv zu wenig, ja fast gar nichts.
 

Ich fühlte mich so hilflos, das einzige, was ich Seto bis jetzt bereitet hatte, waren Probleme mit der Presse. Wir mussten in der Öffentlichkeit aufpassen, es würde niemals eine normale Beziehung zwischen uns geben, da das Sorgerecht für Mokuba auf dem Spiel stand. Und das war das wichtigste. Wir mussten Mokuba beschützen.
 

So schön dieser Kuss auch war, es war ein gefährliches Spiel, auf das wir uns da eingelassen hatten. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was alles noch auf uns zukam...

Beste Freunde ~ Teil 2

Am nächsten Morgen stand ich schon früh unter der Dusche und machte mich besonders schick, ich stylte meine Haare mit Haargel ein wenig und zog mir die Schuluniform an. Am liebsten hätte ich Freizeitsachen angezogen, um mich für Seto noch schicker zu machen, aber das ging ja leider nicht. Und mein blaues Auge konnte ich ja bedauerlicherweise auch nicht wegzaubern.
 

Als ich in die große Küche kam, saß Mokuba bereits am Tisch. „Du siehst gut aus heute“, bemerkte er anerkennend. Jetzt kam Seto in die Küche und machte sich einen Kaffee fertig. Bevor er sich setzte, beugte er sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss.
 

Mokubas Augen wurden immer größer, er hörte auf zu essen und starrte uns beide fragend an.
 

„Seit wann … also ihr...“ stammelte er los. Jetzt ergriff Seto das Wort, ich hoffe euch beiden ist klar, dass das unter uns bleibt. Kein Wort darüber vor der Presse oder sonst wem ist das klar? „Ja, klar.“, sagten Mokuba und ich wie aus einem Mund. „Seto ich würde heute gerne Yugi, Honda und Anzu einladen. Ist das Okay?“ „Solange ich mich euch nicht anschließen muss, ist das für mich in Ordnung.“
 

Heute sollten sie in der Schule ruhig kommen und mich provozieren, ich war so gut gelaunt, dass es mir völlig egal wäre.
 

Auch in der Schule bemerkte Anzu, dass ich heute gut aussehe und ich strahlte über das ganze Gesicht. Zumindest heute Morgen hatte ich alle Sorgen bei Seite geschoben.
 

So wie Yugi mich ansah, ahnte er vielleicht schon, dass etwas zwischen mir und Seto passiert war.
 

„Hört zu, Freunde, ich muss mit euch reden und lade euch heute in die Kaiba Villa ein. Um 20:00Uhr hole ich euch mit der Limousine ab.“
 

Am Abend war es dann so weit. Isono und ich holten alle nach einander mit der Limousine ab. Anzu hatte sogar einen Blumenstrauß für die Einladung mitgebracht und Honda hatte ein paar Flaschen Bier mitgebracht. Alle bestanden darauf, dass ich eine kleine Führung machte, wobei wir Setos und Mokubas Zimmer aus ließen.
 

Ich war schon ein wenig nervös, da ich gerade Hondas Reaktion nicht einschätzen konnte. Jetzt saßen wir alle in meinem Zimmer.
 

„Also ich habe euch heute eingeladen, um euch etwas Wichtiges mitzuteilen, ich denke, das bin ich euch schon länger schuldig.“ „Jetzt mach es nicht so spannend.“ Drängelte Honda. „Was ich euch sagen will, ist, dass ich homosexuell bin. Jetzt schwiegen alle und Yugi ergriff das Wort. „Ich finde, das ist doch mutig, dass er uns das anvertraut hat.“
 

„Bitte nehme es mir nicht übel, aber das habe ich mir schon gedacht“, sagte Anzu plötzlich. „Und du stehst auf Kaiba habe ich recht?“ Honda spuckte fast seinen Schluck Bier wieder aus. „Woher weißt du, dass ich auf Seto stehe?“ „Na eure ständigen Wortgefechte in der Schule oder wie bedrückt du letztens warst, als er dich nur einen Tag ignoriert hat oder dass du dich erst mit Hirutani geschlagen hast als er Kaiba beleidigt hat... Tut mir leid, aber das sieht doch ein Blinder.“
 

Jetzt ergriff Honda das Wort. „Also ich habe gar nichts gesehen von all dem... Ich dachte immer, du stehst auf Mai... Aber du bist nach wie vor mein Kumpel.
 

Ich war froh, dass es jetzt endlich raus war.
 

Das Seto und ich bereits ein Paar waren, verschwieg ich aber lieber noch für den heutigen Abend.

Wie ein Vogel im Käfig

Ich war zwar glücklich das meine Freunde zu mir hielten und das ich Seto näher gekommen war, aber dennoch fühlte ich mich eingesperrt und überwacht. Ich musste hier raus, und zwar jetzt gleich. Ich ging zu einem der Hinterausgänge und schaute, ob die Luft rein war und dann lief ich in den angrenzenden Park, die frische Luft tat mir gut. Und von der Presse war weit und breit nichts zu sehen.
 

Bis ich mir plötzlich beobachtet vorkam und tatsächlich war da ein junger Mann mit einer Kamera, der immer in meiner Nähe blieb. Ich fühlte mich unbehaglich und beschloss schnell zurück zur Villa zu laufen, als der Mann mich schnellen Schrittes verfolgte.
 

„Katsuya Jonouch haben sie Zeit für ein paar Fragen? Woher kommt ihr blaues Auge? Werden sie von Seto Kaiba geschlagen? Warum wohnen sie bei ihm, sind sie ein Paar? Der Mann holte mich ein und hielt mich am Arm fest. „Werden sie von Seto Kaiba geschlagen?“, wiederholte der Mann seine Frage noch einmal.
 

„Nein ich werde nicht von ihm geschlagen und ich wohne bei ihm, weil die Presse meine Wohnung belagert und ich nicht weis, wo hin. Und jetzt lassen sie mich los.“ „Sind sie mit Seto Kaiba zusammen, sind sie ein Paar?“ „Lassen sie mich los.“
 

Ich befreite mich aus dem Griff des Mannes und rannte so schnell ich konnte zum Hintereingang der Villa. Wo jetzt auch Kameraleute standen. Ich versuchte mich durch die Menge zu schieben, schaffte es aber nicht alleine. Da kam zum Glück das Sicherheitspersonal von Kaiba und half mir in die Villa.
 

„Wo warst du?“, ertönte dann Setos Stimme. „Ich musste hier mal raus, an die frische Luft“, sagte ich kleinlaut. „Bitte nehme nächstes Mal Isono mit auf deine Ausflüge“, sagte Kaiba nur und gab mir einen Kuss.
 

„Wir müssen aufpassen, einer der Kameraleute ist sehr dreist, er hat mich festgehalten und verfolgt, ich glaube, es war derselbe, der damals bis in die Schule gekommen ist.“ „Hat er dir etwas getan?“, wollte Kaiba wissen. „Nein, es ist alles in Ordnung.“
 

Ich ging auf mein Zimmer, bald würde ich schlafen gehen. Ich war so müde durch den anstrengenden Spaziergang. Doch da klopfte es an meine Zimmertür und Kaiba kam herein. „Ich habe mir den Abend freigenommen. Und ich habe Mokuba versprochen, mit ihm eine runde Duel Monster zu spielen, möchtest du dabei sein?“ „Nur, wenn ich auch gegen dich spielen kann.“
 

Und so kam es das ich mir an diesem Abend eine dicke Niederlage ein holte, aber es hatte Spaß gemacht gegen Seto anzutreten. Jedenfalls hatte Mokuba einen riesigen Spaß an unserem Duell gehabt.
 

Mokuba verabschiedete sich mit einer Verbeugung und ging zu Bett.
 

Jetzt waren Seto und ich alleine. Ich setzte mich neben Seto auf die Couch und strich sanft mit der Hand über sein Bein. Dann beugte ich mich über ihn und wir küssten uns. Der Kuss wurde immer intensiver, sodass wir beide nach Luft schnappen mussten. Jetzt griff ich unter Setos Shirt und ich fühlte jeden einzelnen Knochen, jede Rippe in meiner Hand, er war wirklich erschreckend dünn.
 

„Seto ich mache mir Sorgen um dich, du isst viel zu wenig und du bist viel zu dünn.“ „Ich arbeite nur viel, das ist alles. Gab Kaiba knapp zurück. Und jetzt lass uns schlafen gehen, wir müssen morgen früh raus.
 

Ich lag noch lange wach im Bett, und meine Sorgen holten mich wieder ein, so dünn wie Seto, war man nicht nur wegen Stress auf der Arbeit. Ich wünschte mir das er recht habe, aber ich befürchtete schlimmeres.
 

 Seto war schon lange ein Vogel im Käfig. Er musste immer aufpassen, was er sagte, darauf achten, wie er aussah. Immer im Rampenlicht und umgeben von Feinden, die ihn stürzen sehen wollten. Allen voran sein Stiefvater, bei dem er sich sogar seinen Namen hat erkämpfen müssen. Wie hielt er dieses Leben nur aus?

Das Jugendamt ~ Teil 1

Heute war Seto nicht in der Schule und auch nicht in der Firma, denn heute war wieder ein Termin mit dem Jugendamt, die sehen wollten, ob es Mokuba in seinem Zuhause noch gut ging. Diese Termine musste Seto regelmäßig wahr nehmen, um das Sorgerecht für Mokuba zu behalten , da er selber mit 19 Jahren noch sehr jung war.
 

Mina san, das Hausmädchen, hatte die ganze Villa geputzt und auf Glanz poliert.
 

Es klingelte und Isono öffnete die Tür. Seto wartete in der großen Eingangshalle, zusammen mit Mokuba. Und die Dame vom Jugendamt trat herein.
 

„Guten Tag, Herr Kaiba, bei ihnen ist ja zurzeit viel los vor der Haustür, woher kommt dieser Presseansturm“, wollte Frau Sato wissen.
 

„Kommen sie doch erst einmal in das Wohnzimmer“, bat Seto sie freundlich herein und Isono brachte für alle ein Glas Wasser.
 

„Geht er dir zurzeit auch gut hier, wegen der vielen Pressen, meine ich?“ Fragte Frau Sato an Mokuba gerichtet.
 

Mir geht es gut, die Presse belagert ja nicht mich, sondern nur meinen Onii sama*. Sagte Mokuba bestimmt, aber freundlich.
 

„Was ist der Grund für den Presserummel“ wollte die Frau wieder wissen.
 

Jetzt ergriff Seto das Wort, „Von mir ist dieser Schnappschuss gemacht worden und das Bild ist auf der Zeitschrift veröffentlicht worden.“ Er hielt ihr die „Gay World“ hin.
 

„Uns ist außerdem zu Ohren gekommen, dass hier ein gewalttätiger junger Mann aus schlechtem Hause eingezogen ist, ich nehme an, das ist auch nur ein Gerücht?“, fragte Frau Sato scharf nach.
 

„Jonouchi Katzuya ist aufgrund des Presseansturms vorübergehend hier eingezogen, aber er ist nicht gewalttätig.“
 

„Ich verstehe mich sogar sehr gut mit ihm“, sagte Mokuba und erzählte von dem Abend, wo sie zusammen Duel Monsters gespielt hatten.
 

„Nun wir vereinbaren zeitnahe einen weiteren Termin und dann möchte ich diesen Jungen Mann einmal kennenlernen“, sagte sie und verabschiedete sich mit einer Verbeugung.
 

Seto atmete tief durch, er konnte nicht sagen, ob das Gespräch jetzt positiv oder negativ ausgefallen war.
 

Beim nächsten Treffen musste Jonouchi dabei sein. Seto war nervös, hoffentlich würde das gut gehen.

Unaufhaltsam

Am Abend hatten Seto und Mokuba mir von dem Gespräch mit dem Jugendamt erzählt und dass ich bei dem nächsten Gespräch dabei sein würde. Wir besprachen es vor ihnen geheim zu halten, dass wir ein Paar waren. Auch wenn sie Seto fragen würden, ob er homosexuell sei, würde er es verneinen.
 

Damit war es klar, wir würden nie eine normale Beziehung führen können, wir würden uns immer verstecken müssen.
 

~*~
 

Nach dem Essen war Kaiba in sein Schlafzimmer gegangen.
 

Er lief so schnell er konnte in das angrenzende Bad und übergab sich viele Male, um alles, was er gegessen hatte, wieder loszuwerden. Wieder fühlte er sich danach besser. Er hatte die Kontrolle verloren über die Presse und über das Jugendamt, aber die Kontrolle über sein Gewicht konnte er behalten. Es beruhigte ihn ein wenig. Er gab es nur ungern zu, aber der Stress zurzeit war einfach zu viel für ihn.
 

Heute Abend hatte er beschlossen, bald der Presse eine Stellungnahme zu liefern. Er würde der ganzen Welt sagen, dass er nicht homosexuell war und damit alle und sich selbst belügen. Bei diesem Gedanken wurde Seto wieder übel und er würgte und würgte in die Toilette bis nichts mehr als Galle kam.
 

Er tat es für Mokuba, für ihn würde er alles tun. Er wollte, dass Mokuba eine unbeschwerte Kindheit hatte und dass er die Zeit im Waisenhaus vergessen konnte. Das war das allerwichtigste für Seto. Er hatte für Mokuba „Kaiba Land“ den Freizeitpark erschaffen und er würde noch viel mehr tun um Mokuba ein schönes Leben zu ermöglichen und um die Zeit mit Gozaburo zu vergessen.
 

~*~
 

Ich stand vor Setos Schlafzimmertür, ich wollte ihn noch einmal sehen an diesem Abend, bevor ich schlafen ging. Aber jetzt saß der Schock zu tief, ich hatte Würgegeräusche gehört, wieder und wieder hatte Seto sich übergeben.
 

Jetzt war ich mir sicher, es war mehr als nur der Stress. Seto hatte ein ernstes Problem.
 

Ich ging in mein Zimmer und die Tränen liefen unaufhaltsam hinab. Vielleicht hätte ich gerade jetzt zu ihm gehen sollen, aber ich war mit den Nerven so fertig, dass ich jetzt keine Stütze für ihn sein konnte.
 

Verzweifelt lag ich in meinem Bett, weinte mir alle Sorgen von der Seele.
 

Jetzt hatte ich gerade Setos Herz erobert und schon schien er mir wieder zu entgleiten...

Das Jugendamt ~ Teil 2

Ich hatte die Nacht kaum geschlafen, da ich mir solche Sorgen um Seto gemacht hatte und ausgerechnet heute war das Gespräch mit dem Jugendamt. Ich hatte mir extra ein schickes Hemd angezogen und die Haare gestylt, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
 

Ich war schrecklich nervös und auch Kaiba schien nervös zu sein.
 

Es klingelte,  Isono öffnete die Tür und Frau Sato kam herein.
 

Sie musterte mich von oben bis unten und ich begann direkt mich unbehaglich zu fühlen. Wir verbeugten uns höflich und gingen dann in das Wohnzimmer.
 

„Verzeihen sie mir die Frage, aber woher genau stammt ihr blaues Auge“ wollte Frau Sato direkt wissen und schob ihre Brille auf die Nasenwurzel.
 

Schon bei der ersten Frage begann ich zu schwitzen.
 

„Ich habe wegen der momentanen Situation mit der Presse ein wenig ärger in der Schule gehabt.“, antwortete ich ehrlich.
 

„Was genau wirft ihnen die Presse denn vor, Herr Jonouchi?“ Ich warf Kaiba einen unsicheren Blick zu. Dieser Nickte nur. Die Presse schreib das ich homosexuell bin.
 

„Und das ist eine Lüge?“ Hakte sie nach. „Nein, es ist die Wahrheit“, sagte ich kleinlaut.
 

Wieder schob Frau Sato ihre Brille zurecht.
 

„Und wie steht es mit ihnen Seto Kaiba sind sie homosexuell?“ Kaiba räusperte sich, dann antwortete er mit fester Stimme „Nein, bin ich nicht.“ Frau Sato hob eine Augenbraue.
 

„Und wie lange gedenken sie noch hier wohnen zu bleiben, Herr Jonouchi?“
 

„Ich denke so lange, bis der Presseansturm sich ein wenig gelegt hat.“
 

„Und Mokuba, wie geht es dir mit der ganzen Situation?“
 

„Wenn es nach mir ginge, könnte Jonouchi für immer bei uns bleiben, die Gesellschaft von ihm tut uns beiden gut.
 

„Denken sie daran Herr Jonouchi, dass sie ein Vorbild für Mokuba sind, solange sie hier wohnen. Es kann sein, dass in den nächsten Wochen noch ein unangekündigter Besuch unsererseits stattfindet.
 

Frau Sato verabschiedete sich höflich und wir brachten sie zur Tür.
 

„Ist das Gespräch jetzt gut verlaufen?“, wollte ich wissen.
 

„Ich denke, es ist alles in Ordnung nur der unangekündigte Besuch spricht nicht so sehr für uns. Sie sind ein wenig misstrauisch“, sagte Kaiba und verließ das Wohnzimmer.
 

~*~
 

Ihm war übel geworden bei dem Gespräch, jetzt hatte er es ein für alle Mal geleugnet, dass er homosexuell war. Und wieder übergab er sich über der Toilette.

Nervenzusammenbruch

Auch mich nahm die ganze Sache mit dem Jugendamt ganz schön mit. Ich wollte unter keinen Umständen, dass die Kaiba Brüder getrennt werden müssten, da ich aus eigener Erfahrung wusste, wie schmerzhaft so eine Trennung war.
 

Damals, als sich meine Eltern haben scheiden lassen, wurde ich auch von meiner kleinen Schwester Shizuka getrennt. Sie lebte weit weg bei meiner Mutter und ich lebte weiterhin bei meinem Alkohol kranken Vater, der mich bei jeder Gelegenheit grün und blau geschlagen hatte.
 

Meine kleine Schwester hatte ihr halbes Leben lang eine Sehbehinderung, weil mein Vater meine Mutter während der Schwangerschaft in den Bauch getreten hatte. Auch wenn ich damals noch ein kleiner Junge war, gebe ich mir heute noch die Schuld daran, dass ich es nicht verhindern konnte. Auch meinem Vater habe ich mit seiner Alkoholsucht nicht helfen können.
 

Umso mehr hatte ich das Bedürfnis jetzt Seto mit seiner Essstörung helfen zu wollen. Jetzt war ich kein hilfloses Kind mehr. Ich würde ihm helfen, das schwor ich mir.
 

Ich wusste nur noch nicht, wie ich auf Seto zu gehen sollte. Immer wenn ich ihm gesagt habe, dass er zu dünn sei, hatte er es auf die Arbeit geschoben.
 

Es war jetzt schon Nacht und ich sollte langsam schlafen gehen. Doch plötzlich hörte ich einen lauten Knall, der von unten gekommen war. Ich zog mir schnell eine Jogginghose an und lief leise die Treppe hinunter in die Küche.
 

Ich erschrak, auf dem Küchentisch lagen unzählige von Lebensmitteln, der ganze Kühlschrank schien leer geräumt zu sein, am Tisch saß Seto und er stopfte Unmengen an Essen in sich hinein. Völlig durcheinander und unkontrolliert, egal ob Fleisch oder Süßigkeiten, er aß alles auf einmal. Die Küche glich einem Schlachtfeld aus Nahrung.
 

Noch hatte er mich nicht bemerkt, vorsichtig machte ich ein Schritt auf ihn zu und hielt meine Hand auf seine Schulter.
 

Er wirbelte herum und zuckte heftig zusammen, als er mich erblickte. Sein Blick war verstört und der Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben, die Tränen schossen in seine Augen. Jetzt hielt er sich die Hand vor den Mund und rannte an mir vorbei zur Toilette, wo er sich unaufhaltsam erbrach.
 

Vorsichtig ging ich hinter ihm her und streichelte ihm über den knochigen Rücken, während er sich weiter übergab. Die Tränen flossen über Setos Gesicht. Nach einer ganzen Weile kam nur noch Galle und ein wenig Blut hoch und Seto atmete schwer und unkontrolliert.
 

Nach dem Übergeben sank Seto völlig in sich zusammen und er schien einem Nervenzusammenbruch nahe. Er weinte und weinte und ich hielt ihn fest im Arm.
 

„Es wird alles wieder gut, ich bin bei dir." Wiederholte ich immer wieder. Ich versuchte ihn zu beruhigen und für ihn da zu sein.
 

Dann, nach einer ganzen Weile, brachte ich Seto in sein Zimmer. Der junge CEO war vor Erschöpfung eingeschlafen.
 

Dann kümmerte ich mich um die Küche.

Der Morgen danach

Als ich die Küche wieder aufgeräumt hatte, ging ich wieder zu Seto an das Bett und schaute, ob er noch schlief.
 

Er schlief zwar, aber er war sehr unruhig und wälzte sich im Bett umher. Er schien ein Albtraum zu haben. Was mich nach dieser Nacht nicht wunderte. Er murmelte etwas von „lass mich los, ich will nicht“ und plötzlich schreckte er auf. Sein Atem ging schnell und unruhig. Dann erschrak er als er mich sah.
 

„Seto es ist alles gut, das war nur ein Albtraum.“ beruhigte ich ihn, ich wollte seine Hand nehmen, aber panisch zog er sie weg.
 

Langsam schien er wieder zu sich zu kommen und er ließ zu, dass ich seine Hand nahm. Ich reichte ihm ein Glas Wasser, was ich ihm von unten mitgebracht hatte.
 

„Katsuya du solltest mich so nicht sehen, was vorhin passiert ist, tut mir leid.“ Jetzt legte ich Seto einen Finger auf die Lippen. „Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Wir werden das zusammen durchstehen. Du bist jetzt nicht mehr alleine. Sanft küsste ich ihn auf die Stirn. Jetzt schlief er wieder ein und ich blieb die ganze Nacht über an seinem Bett.
 

Jetzt kam auch Mokuba leise in das Zimmer geschlichen und fragte müde, ob alles in Ordnung sei oder ob etwas vorgefallen war. Leise führte ich ihn aus dem Zimmer und versicherte ihm, dass es Seto wieder gut ginge und er sich ruhig wieder schlafen legen könnte.
 

~*~
 

Am nächsten Morgen wachte ich auf dem Boden vor Setos Bett wieder auf. Es war zum Glück Wochenende und nicht schlimm das es schon 9:00 Uhr war. Ich schlich mich vorsichtig aus dem Zimmer und ging in mein Zimmer um zu duschen. Doch auf halbem Weg kam mir Mokuba entgegen.
 

„Guten Morgen Jonouchi“, sag mal, ist Seto immer noch im Bett? Das ist so ungewöhnlich für ihn.“ Dein Bruder hat, hat die Nacht nicht viel geschlafen, lassen wir ihm die Ruhe.“ „Aber was war denn mit Seto, ist er krank? Wollte der jüngere wissen. „Es geht ihm zurzeit nicht so gut. Aber wir kriegen das schon wieder hin.
 

„Ist es meinetwegen und dem Jugendamt?“ wollte der kleinere wissen.
 

„Weißt du, ich glaube zurzeit treffen einfach viele verschiedene Dinge auf deinen Bruder ein, weshalb es ihm nicht so gut geht. Dich trifft da keine Schuld, Mokuba. Und jetzt lass uns schauen, was Mina san zum Frühstück vorbereitet hat."
 

Nach dem Essen mit Mokuba beschloss ich auch Seto eine Kleinigkeit zum Essen hochzubringen.
 

Vorsichtig klopfte ich an die Zimmertür. Und wartete, bis er mich hereinbat.
 

Er saß bereits angezogen und geduscht an seinem Schreibtisch und arbeitete. Vorsichtig stellte ich das Tablett mit dem Frühstück auf dem großen Schreibtisch ab und wir gaben uns zur Begrüßung einen Kuss. Doch etwas war anders als sonst, er schaute mir nicht mehr in die Augen, sein Blick wanderte immer an mir vorbei. Auch das Essen ließ er unberührt auf dem Schreibtisch stehen.
 

„Ich muss noch arbeiten“, sagte er nur und gab mir so zu verstehen, dass ich das Zimmer verlassen sollte.
 

Seto hatte sich zurückgezogen und von mir abgewandt. Es war ihm wahrscheinlich unangenehm, dass ich ihn letzte Nacht so schwach und zerbrechlich gesehen hatte.

Zurückgezogen

Er stürzte sich so gut er es zur Zeit konnte in die Arbeit. Das lenkte ein wenig von dem ab was letzte Nacht geschehen war. Aber das arbeiten wollte nicht so recht gelingen, zu sehr hatte ihn die letzte Nacht mitgenommen.
 

Das schlimmste war, das Jonouchi ihn so erlebt hatte, er hatte vor dem Blonden geweint und war regelrecht zusammengebrochen Nicht nur das, er hatte seinen Essanfall gesehen und war dabei gewesen wie er sich übergeben hatte. Schlimmer ging es nicht mehr. Seto vergrub die Hände in sein Gesicht. Er konnte Jonouchi nicht mehr in die Augen sehen.
 

Mokuba durfte unmöglich davon erfahren. Er musste doch ein Vorbild für den Jungen bleiben.
 

Jetzt bekam er auch noch Kopfschmerzen.
 

~*~
 

Ich wollte unbedingt mit Seto reden, ihm sagen, dass er mir vertrauen konnte und dass die letzte Nacht und was geschehen war unter uns bliebe. Aber Seto verkroch sich den ganzen Tag über in seinem Büro und arbeitete.
 

Da kam mir die Idee und ich beschloss etwas mit Mokuba gemeinsam zu kochen für Seto. Mokuba war begeistert von der Idee und wir bereiteten alles vor, um Onigiris zu machen.

Ich hoffte, dass Seto vielleicht etwas zu sich nehmen würde, was von seinem kleinen Bruder zubereitet worden war.
 

Ich und Mokuba hatten einen großen Spaß bei der Zubereitung und verzierten die Onigiri auch noch schön, wo bei ich einen mit einem Herz für Seto verzierte, die Füllung der Onigiri waren mit Rinderfilet Stückchen, da Seto sehr gerne Rinderfilet aß. Das hatte Mokuba mir verraten.
 

Ich klopfte bei Seto an die Tür und ein leises „herein“ ertönte. Ich ging in das Büro und schloss die Tür hinter mir.
 

„Seto ich weiß, du musst arbeiten, aber ich möchte dir noch sagen, dass ich alles was passiert ist in der Nacht für mich behalten habe, und es auch in Zukunft für mich behalten werde. Du kannst mir vertrauen. Übrigens haben Mokuba und ich heute Onigiris zubereitet. Wir würden uns sehr freuen, wenn du sie probierst.“ Ich stellte den Teller auf den Schreibtisch. Seto nickte nur knapp. Und ich verließ wieder das Büro.
 

~*~
 

Seto war sich immer noch unsicher, ob er Katsuya wirklich vertrauen konnte, so etwas brauchte schließlich Zeit. Aber er war froh, dass Mokuba noch nichts wusste von seiner Bulimie*.
 

Er wollte auch nichts ändern, da die Kontrolle über sein Gewicht momentan das einzige war, was ihm halt zu geben schien.
 

Doch in dieser Nacht hatte noch jemand ihm Halt gegeben. Jonouchi Katsuya war nicht von seiner Seite gewichen und hatte ihn fest in den Arm genommen. Eigentlich war dies eine Geste, die Seto gar nicht gut aushielt, aber in dieser Nacht hatte es gutgetan umarmt zu werden.
 

Mokuba und auch Jonouchi zu liebe biss Seto ein mal von dem Onigiri ab. Es schmeckte sehr lecker. Aber mehr würde er jetzt nicht vertragen.

Die Hilfe annehmen

Es war Sonntag. Ich saß mit Mokuba zusammen im Wohnzimmer und wir spielten ein Kartenspiel. Als Mokuba mich plötzlich ernst anschaute und die Karten bei Seite legte. „Jonouchi kann ich mit dir reden?“
 

Ich nickte Mokuba zu. „Du kannst immer mit mir reden.“
 

„Meinem Bruder geht es schon lange nicht mehr gut, ich denke, dass er krank ist. Schlafen kann er fast nur noch mit Schlaftabletten und er isst so gut wie nichts mehr. Und letzte Nacht ist doch irgendetwas passiert, dass du bei ihm am Bett warst, nicht wahr? Bitte Jonouchi wir müssen Seto helfen.“
 

Mokuba hatte also doch schon eine ganze Menge mitbekommen. Mokuba war mit seinen 14Jahren noch sehr jung, aber auch sehr aufmerksam und einfühlsam. „Wir werden deinem Bruder helfen, Mokuba. Ich lasse mir schon etwas einfallen.“
 

Jetzt ging die Tür zum Wohnzimmer auf und Seto kam herein. Hatte er etwa unser Gespräch mitbekommen?
 

„Ihr macht euch Sorgen um mich?“ Seto setzte sich zu uns an den chabudai-Tisch, an dem wir Karten gespielt hatten, auf den Boden. „Es tut mir leid, ich möchte euch keine Sorgen bereiten. Es geht mir heute schon viel besser und danke für euren Onigiri, er war sehr lecker.“ antwortete Seto mit seiner ruhigen tiefen Stimme. Jetzt kamen Mokuba die Tränen und er lief zu Seto und umarmte ihn. „Onii sama bitte lass dir helfen.“
 

Es war ein ruhiger und bewegender Moment und die Zeit schien still zu stehen. Nach einer langen Umarmung lösten sich die beiden wieder voneinander und Seto ergriff auch meine Hand und schaute mir endlich wieder in die Augen. „Ich werde kämpfen, das verspreche ich euch.
 

Gemeinsam sprachen wir über die Bulimie und darüber, wo man sich Hilfe holen könnte. Wir suchten Adressen von Beratungsstellen raus und lasen Online Artikel darüber, dass auch eine ambulante Möglichkeit bestand, die Bulimie zu behandeln. Seto beteuerte, dass er auf keinen Fall in eine Klinik wollte.
 

Das wichtigste war es jetzt Setos Magen wieder an regelmäßige Mahlzeiten zu gewöhnen, wenn auch nur mit wenig Nahrung, dafür musste ein Essensplan erstellt werden. Dafür wollten wir uns bei einer Beratungsstelle Informationen einholen.
 

Für das heutige Essen beschlossen wir eine leichte Miso Suppe von Mina san zubereiten zu lassen.
 

~*~
 

Seto hatte das Gespräch zwischen Jonouchi und Mokuba mitgehört. Er hatte die Hilfe der Beiden angenommen, da er sie nicht leiden sehen konnte. Er hatte ja nicht geahnt, wie viel sein kleiner Bruder schon mitbekommen hatte von seinen Problemen. Sogar über die Schlaftabletten hatte Mokuba gesprochen.
 

Heute würde er versuchen, die Miso Suppe zu essen.
 

~*~
 

Nach dem Essen lief Seto in seinem Zimmer auf und ab. Er war unruhig und nervös. Er spürte förmlich, wie die Kalorien ansetzten. Er drohte die Kontrolle über sein Gewicht zu verlieren, die Kontrolle, die ihm so wichtig war. Die Kontrolle, die selbst Gozaburo Kaiba ihm nicht nehmen konnte...
 

Je mehr seine Gedanken um die Kontrolle kreisten, des so mehr hatte er wieder das Bedürfnis sich zu übergeben. Er lief zur Toilette und erbrach sich letztendlich doch.
 

Jetzt plagte ihn das schlechte Gewissen gegenüber Mokuba und Jonouch und er weinte ganz alleine für sich im Zimmer.

Füreinander da sein

Ich ging nach dem Essen hoch zu Setos Zimmer und klopfte an die Tür. Ich wurde nicht hereingebeten, aber dennoch öffnete ich die Tür.
 

Ich sah Seto, wie er auf seinem Bett saß und weinte. Vorsichtig kniete ich mich vor Seto hin und hielt seine Hand fest. „Ich habe es nicht geschafft“, sagte Seto leise und hielt sich die Hände vor das Gesicht. Vorsichtig zog ich die Hände von seinem Gesicht weg, und strich ihm eine Träne aus dem Gesicht.
 

„Es ist in Ordnung, wir sind erst ganz am Anfang. Wir werden das schon schaffen. Jetzt setzte ich mich zu Seto auf das Bett und der Brünette lehnte sich an meine Schulter und weinte.
 

Ich wollte für Seto jetzt nur da sein, eine Stütze sein. Mir war klar, dass Seto mir in diesem Moment vertraute und sich mir öffnete. Was so selten bei dem sonst so eiskalten und verschlossenen CEO der Kaiba Corporation vorkam. Auch das war schon ein großer Schritt nach vorne für Seto.
 

Nach einer Weile hatte Seto aufgehört zu weinen und wir hatten uns gemeinsam auf sein großes Bett gelegt. Seto lag mit seinem Kopf auf meiner Schulter und unsere Hände waren fest ineinander verhakt. Vorsichtig strich ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken.
 

So lagen wir eine ganze Weile, und genossen die Zweisamkeit und schliefen beieinander ein.
 

Es schien schon spät in der Nacht zu sein, als ich plötzlich wach wurde. Seto drehte und wälzte sich im Bett herum und wiederholte immer nur den Satz „Ich will nicht, lass mich los.“
 

Er schien wieder einen Albtraum zu haben. Vorsichtig und behutsam rüttelte ich an Seto, um ihn aufzuwecken. Da schreckte er plötzlich hoch. Schweißperlen zierten seine Stirn und sein Atem ging hektisch und unkontrolliert. Ich legte ihm meine Hand auf die Schulter und er zuckte heftig zusammen. „Keine Angst, ich bin bei dir“, sagte ich und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seto zitterte am ganzen Körper und brauchte etwas Zeit, um zu realisieren, dass er nur geträumt hatte. „Soll ich für heute Nacht bei dir bleiben?“, fragte ich und Seto nickte nur und griff wieder nach meiner Hand.
 

Jetzt zogen wir uns unsere Schlafkleidung an und legten uns wieder zusammen in Setos Bett. Ich wollte gar nicht wissen, von welchen schrecklichen Dämonen Seto wohl in seinen Träumen verfolgt wurde. Aber der Satz „Ich will nicht, lass mich los.“ verhieß nichts Gutes zu bedeuten, ich ahnte schreckliches.
 

In dieser Nacht hatte Seto abermals diesen Traum gehabt und war noch zweimal schweißgebadet aufgeschreckt. Ich hatte ihn immer wieder beruhigt und in den Schlaf gestreichelt. Ich musste in dieser Nacht an meine eigenen Albträume denken, die ich früher häufig hatte, weil mein Vater auf mich eingeschlagen hatte. Auch Seto schien schlimmes erlebt zu haben.
 

Jetzt waren wir beide nicht mehr alleine und konnten füreinander da sein. Für immer.

Unangenehme Begegnungen

Am nächsten Morgen wachte ich neben Seto auf und ein Lächeln schlich mir auf das Gesicht als ich den Brünetten friedlich schlafend neben mir sah. Zum Glück hatten wir beide doch noch ein wenig Schlaf gefunden. Jetzt wachte auch Seto auf und ich kuschelte mich an ihn.
 

Dann ging ich in mein Zimmer, um zu duschen und mich für die Schule fertig zu machen.
 

Beim Frühstück machte Seto sich wieder nur einen Kaffee fertig. Es wurde Zeit, dass wir ihm einen Essensplan erstellten.
 

Mokuba grinste uns über das ganze Gesicht an. „Ist etwas Mokuba?“, fragte ich irritiert. „Ihr habt heute die Nacht im selben Zimmer verbracht.“ Sagte Mokuba und das Grinsen wurde noch ein bisschen breiter. Seto verschluckte sich fast an seinem Kaffee. Ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, gingen wir in die Eingangshalle.
 

Isono stand bereits in der Eingangshalle und wartete auf uns, um mit uns an den Kameraleuten vorbei bis zu Limousine zu gelangen.
 

Ich verzog das Gesicht, da einer der Kameraleute mit einem Motorrad ganz dicht an die Limousine heranfuhr und auf dem Helm war eine Kamera befestigt. Jetzt filmte er direkt in die Limousine. Kaiba hielt schützend die Hand vor sein Gesicht. Als wir an der Schule ankamen, nahm der Motorradfahrer seinen Helm ab und ich erkannte ihn sofort wieder, es war der Kameramann, der mich letztens im Park verfolgt hatte. Jetzt sah er in meine Richtung und grinste mich fies an.
 

Böse funkelte ich ihn an, wenn er es wagen würde uns zu nahezukommen, konnte ich für nichts mehr garantieren. Als ich aus der Limousine ausstieg, kam der Kameramann direkt auf mich zu gestürmt und hielt mich wieder fest. „Ich biete dir viel Geld für ein Interview.“ Doch Isono half mir sofort von dem Mann loszukommen.
 

Meine Laune war im Keller, ich hatte so gut wie nicht geschlafen und jetzt war da auch noch dieser Kerl, der mich an eine Schmeißfliege erinnerte, die man einfach nicht loswurde.
 

Der Morgen verlief zäh und langsam in der Schule. Vor allem, weil ich mit meinen Gedanken bei Seto war und wie ich ihm helfen konnte.
 

Am Nachmittag telefonierten Seto und ich mit einer Beratungsstelle für Bulimie und Magersucht. Und wir vereinbarten einen Termin bei einem Psychiater, um mit ihm die ambulante Behandlung durchzusprechen.
 

~*~
 

Seto war es unangenehm zu einem Psychiater zu gehen, doch er hatte den beiden Menschen, die er am meisten liebte, versprochen zu kämpfen und das mit allen Konsequenzen. Was er aber auf keinen Fall wollte, war ein Klinikaufenthalt, damit er seiner Arbeit noch nach kommen konnte.

Pressekonferenz

Seto saß an seinem Schreibtisch und schrieb alles auf, was er vorhatte, der Presse zu erzählen. Er würde darüber reden, dass er nicht homosexuell war und dass Jonouchi Katsuya vorübergehend bei ihm eingezogen war, um dem Presseansturm zu entfliehen.
 

In der Realität hoffte Seto, dass Katsuya auch noch bleiben würde, wenn der Presseansturm nachgelassen hatte.
 

Mit jedem einzelnen Wort, dass er aufschrieb, wurde ihm übler.
 

~*~
 

Vorsichtig klopfte ich an die Bürotür und trat herein. Ich trat zu Seto hinter dem Schreibtisch und sah, dass er an der Stellungnahme für die Presse schrieb. „Bist du sicher, dass du das der Öffentlichkeit sagen möchtest?“
 

„Ich muss es tun für Mokuba, ich habe zu große Angst von ihm getrennt zu werden.“, sagte der CEO mit leiser Stimme.
 

„Wann wirst du die Pressekonferenz halten?“ „Schon morgen Nachmittag in der Kaiba Corporation“, sagte er mit leiser, gebrochener Stimme. „Bist du sicher, dass du das momentan schaffst?“ Fragte ich ihn besorgt. Ich werde mit dir kommen und im Hintergrund auf dich warten, ich lasse dich das nicht alleine durchstehen.“ Seto nickte und gab mir einen Kuss.
 

Am nächste Tag war es dann so weit und Kaiba verkündete auf der Pressekonferenz vor Hunderten Kameraleuten, dass er nicht homosexuell wäre und dass ich nur zum Schutz bei ihm eingezogen wäre. Er hatte erklärt, wie es zu den Fotos auf der „Gay World“ gekommen war.
 

~*~
 

Seto bekam Kopfschmerzen von den vielen Blitzen der Kameras und er merkte wie er zu schwitzen begann. Er bemühte sich die komplette Rede fehlerfrei zu halten und trotz seines Zustandes schaffte er es.
 

~*~
 

Nach der Konferenz kam Seto zu mir. Und da brach er auch schon zusammen. Zum Glück war dort keine Presse anwesend. Es war einfach zu viel für den jungen CEO gewesen, die ganze Welt und sich selbst zu belügen. Wir warteten in der Kaiba Corporation bis es ruhiger wurde und bis es Seto besser ging und dann fuhr Isono uns nach Hause.
 

Zum ersten Mal fuhren wir durch das Tor der Kaiba Villa und es war keine Paparazzi zu sehen.
 

„Das hast du gut gemacht Seto“, sagte ich und auch Isono stimmte mir zu. Jetzt kam Mokuba aus dem Wohnzimmer gelaufen und sagte, dass er alles im Internet mitverfolgt habe und dass er Stolz auf ihn wäre. Die Kaiba Brüder umarmten sich.
 

Jetzt ging Seto auf sein Zimmer, er wollte alleine sein. Dort angekommen steckte er sich den Finger in den Hals, um sich restlos zu übergeben. Er würde kämpfen und er würde es schaffen, aber nicht jetzt, nicht heute.

Freiheit

Ich war froh, dass der Presserummel endlich vorbei war. Jetzt konnte ich endlich wieder meinen Job im Supermarkt antreten und das tat ich auch gleich nach der Schule. Ich wollte mich gerade auf den Weg machen, da kam Seto zu mir und fragte, wo ich hingegen wollte. „Ich muss zur Arbeit.“, sagte ich nur eilig, doch da hielt Seto mich auf. „Isono kann dich bringen.“ Doch ich winkte ab. Ich genoss es viel zu sehr, mich wieder frei bewegen zu können.
 

Wann hast du Feierabend, dann könnte ich dich mit Isono abholen. „Also gut, dann um 22:00 vor dem Laden.“
 

So gut gelaunt wie heute war ich schon lange nicht mehr zu Arbeit gekommen. Ich räumte die Regale in Rekord verdächtigen Tempo ein und mein Chef, der zu Anfang noch grummelig gewesen war wegen meiner langen Fehlzeit, war jetzt ganz beeindruckt.
 

Um 22:00 Uhr stand Seto pünktlich vor dem Laden und holten mich ab. Ich hatte noch ein paar Lebensmittel eingekauft, um die nächsten Tage für Setos Essensplan selber zu kochen, und verstaute die Tüten auf dem Rücksitz.
 

„Wie ist das eigentlich?“, fragte ich plötzlich, soll ich heute Nacht wieder bei mir in der Wohnung schlafen, jetzt wo alles ruhiger geworden ist?
 

Seto ergriff meine Hand. „Bitte bleib noch eine Weile bei mir“, bat Seto mich und ich lächelte ihm zu. Dann muss ich noch ein paar Sachen holen, sagte ich überglücklich und wir fuhren zu meiner Wohnung.
 

~*~
 

Seto begleitete Katsuya in seine Wohnung, sie mussten wieder in das sozial schwache Viertel von Domino fahren und hielten an einem großen alten Block.
 

Sie mussten mehrere Treppen steigen, um an Jonouchis Wohnungstür zu gelangen. Im Hausflur roch es ein wenig unangenehm.
 

Die kleine Wohnung war zwar nur mit alten Möbeln eingerichtet, sah aber sehr ordentlich und aufgeräumt aus. Jetzt packte er ein paar persönliche Sachen in eine Tüte, allen voran ein Bild von seiner kleinen Schwester Shizuka.
 

Es war schon spät als wir nach Hause kamen und ich wollte gerade alle Sachen in mein Zimmer bringen als Seto mich aufhielt und die Sachen in sein Zimmer brachte. „Wenn du magst, kannst du ab jetzt bei mir bleiben.“ Sagte Seto und mein Herz machte einen Sprung.
 

Ab jetzt würde ich also jede Nacht bei Seto schlafen, das war ein schöner Gedanke.

Der Vorfall

Mittlerweile hatten wir einen Essensplan für Seto erstellt und er musste Morgens, Mittags und Abends eine kleine Mahlzeit zu sich nehmen. Mal kochte Mina san und mal kochte ich mit Mokuba die Mahlzeiten. Ich hatte den Eindruck, dass Seto immer ein wenig mehr aß, wenn ich und Mokuba für ihn kochten. Und mir und Mokuba machte das Kochen immer viel Spaß.
 

Heute war ich nach der Arbeit im Supermarkt noch mit Seto vor der Sporthalle verabredet, wir wollten beide nach der Arbeit noch ein wenig trainieren gehen und trafen uns um 22:30 Uhr vor der Kaiba Corporation.
 

Es war sehr ruhig um diese Zeit in der Firma, da die meisten Mitarbeiter schon Feierabend gemacht hatten. Wir liefen in Setos private Sporthalle und gingen auf unsere Geräte.
 

Wir trainierten eine ganze Stunde.
 

Es war ganz still mitten in der Nacht in der Halle und irgendwie romantisch, hier hatten wir uns zum ersten Mal geküsst.
 

Auch jetzt lief ich zu Seto und wir küssten uns, wir wiegten uns in Sicherheit, aber genau das war ein schwerwiegender Fehler. In diesem Moment erschien ein Blitz von einer Kamera.
 

So schnell wir konnten liefen wir vor die Halle, um den Übeltäter noch zu schnappen, aber da hörte man nur noch ein Motorrad wegfahren.
 

„Dieser verdammte Mitkerl, er hat uns erwischt.“ stieß ich wütend aus.
 

Wir packten unserer Sachen zusammen und riefen Isono an, dass er uns abholen sollte.
 

Seto rührte an diesem Abend kein Essen mehr an, und auch mir und Mokuba, war nicht nach Essen zu mute.
 

Jetzt würde die ganze Welt erfahren, dass wir doch ein paar waren und keiner von uns wusste, wie das Jugendamt reagieren würde.
 

Seto und Mokuba blieben die halbe Nacht zusammen und hielten sich fest.
 

Mokuba war in Tränen ausgebrochen. Und Seto hatte versucht, ihn zu beruhigen.
 

Als wir Mokuba in sein Bett gebracht hatten, der vor Erschöpfung eingeschlafen war, war Seto in unser Zimmer gegangen und hatte sich eingeschlossen.
 

Ich hörte, wie Sachen herunter geschmissen wurden. Ich hörte ihn fluchen und weinen, Seto schien einen Wutanfall zu haben. Schlussendlich hörte ich Würgegeräusche, die aus dem angrenzenden Bad zu stammen schienen. Ich knackte das Schloss zu dem Zimmer auf und lief zu Seto der zusammengekauert vor der Toilette lag und weinte.
 

Feste nahm ich ihn in den Arm und auch ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Niemand wusste, was nun mit den Brüdern geschehen würde.

Getrennt

Es kam wie es kommen musste und das Foto auf dem wir uns Küssten erschien auf vielen Zeitschriften, es war wieder das Thema für die Presse.
 

Wieder war die ganze Einfahrt voller Paparazzi.
 

Seto, Mokuba und auch ich waren an diesem Morgen nicht zur Schule gegangen, da keiner sich im Angesicht der Lage in der Verfassung fühlte.
 

Und genau an diesem Tag kam das Jugendamt und stellte Seto zur Rede, dass er homosexuell sei und er es ihnen verschwiegen habe. Sie sagten das nicht die Homosexualität das Problem sei sondern das der Momentane Presserummel Mokuba nicht gut täte, das dies nicht der richtige Ort sei für ein Kind, um aufzuwachsen und nahmen Mokuba mit, um ihn vorübergehend in einer Pflegefamilie unterzubringen.
 

Mokuba weinte und wehrte sich mit Händen und Füßen. Er klammerte sich an seinen großen Bruder, aber auch das half nichts, sie nahmen Mokuba mit.
 

~*~
 

Seto war am Boden zerstört, er weinte und schrie, dann bekam er ein Beruhigungsmittel gespritzt. Frau Sato vom Jugendamt blieb noch eine Weile bis das Beruhigungsmittel angefangen hatte zu wirken und danach waren wir alleine.
 

Ich hielt Seto im Arm und wir beide weinten bis wir nicht mehr konnten.
 

~*~
 

Ich machte mir solche vorwürfe, wieso waren wir nur so unvorsichtig gewesen? Jetzt wussten wir zwar das es für das Jugendamt in Ordnung war homosexuell zu sein aber trotz allem wurde Mokuba woanders untergebracht.
 

~*~
 

Mokuba weinte, als er das Haus der neuen Pflegefamilie betrat. Ein junger Mann vom Jugendamt begleitete ihn. „Du wirst sehen, sie sind nett und es ist ja erst einmal nur vorübergehend.“
 

Mokuba schaute sich in dem kleinen Haus um, ein junges Ehepaar kam auf ihn zu.
 

„Hallo, wir sind Yuki Sawa und Sayaka Sawa. Sie zeigten ihm sein Zimmer, was nicht einmal halb so groß war wie sein Zimmer in der Villa. Aber all das war Mokuba egal, er wollte nur zurück zu seinem großen Bruder. Mokuba lag in seinem neuen Bett und schwor sich hier nicht eine Nacht zu verbringen. Als alle schlafen zu scheinen, schlich er sich zur Haustür und verschwand von hier.
 

Wohin er gehen würde, wusste er noch nicht so genau. Hauptsache weg von hier...

Verschwunden

Es war früh am Morgen als sich das Jugendamt per Telefon meldete, um nachzufragen, ob Mokuba bei uns wäre.
 

Seto traute seinen Ohren nicht, als sie sagten, dass Mokuba heute Nacht verschwunden war. Sofort stieg er in seine Limousine und fuhr alle Freunde von Mokuba aus der Schule ab, aber niemand hatte von ihm gehört.
 

Ich blieb in der Villa für den Fall das Mokuba nach Hause kommen würde. Ich rief auch bei Yugi, Anzu und Honda an, aber niemand wusste, wo Mokuba war.
 

~*~
 

Der 14-jährige Junge lief alleine durch die Straßen von Domino, wenn er jetzt nach Hause zu Seto gehen würde, würde ihn das Jugendamt gleich wieder mitnehmen, das wusste er. Also konnte er unmöglich nach Hause gehen. Er würde auf keinen Fall bei einer Pflegefamilie bleiben, das konnten sie alle vergessen. Zum Glück hatte er genug Geld mit, um sich etwas zu essen zu kaufen.
 

~*~
 

Es war schon spät als Seto nach Hause kam, er war leichenblass und tiefe Augenränder zierten sein Gesicht.
 

„Und gibt es was Neues von Mokuba?“, fragte ich, doch die Antwort war nur ein Kopfschütteln. Ich hatte für uns eine Miso-Suppe gekocht, aber Seto verweigerte seit dieser Nacht komplett das Essen.
 

Seto war unruhig und rastlos, er lief im Zimmer auf und ab und telefonierte noch einmal alle Freunde von Mokuba durch, leider ohne Erfolg. Jetzt blieb Seto in der Villa und ich beschloss noch eine Runde zu laufen, um nach Mokuba zu suchen.
 

Bedauerlicherweise blieb auch ich ohne einen Erfolg und kehrte nach zwei Stunden wieder zurück. An Schlaf war nicht zu denken.
 

Ich erinnerte mich an die Zeit, als ich von meiner kleinen Schwester Shizuka durch die Scheidung meiner Eltern getrennt worden war und ich erzählte Seto aus meiner Vergangenheit. Ich erzählte ihm wie auch ich mich jede Nacht in den schlaf geweint hatte als meine Schwester mit meiner Mutter fort war und ich erzählte ihm das mein Vater sich nur noch dem Alkohol hingegeben hatte und mich geschlagen hatte weil er mir die Schuld dafür gegeben hatte das sie weg waren. Jetzt war Seto für mich da gewesen. Er hatte mir ruhig zugehört und meine Hand gehalten. Ich hatte noch nie jemandem so viel von mir anvertraut.
 

~*~
 

Mokuba machte es sich auf einer Parkbank so bequem wie es nur ging und dachte an seinen großen Bruder. Der Presserummel machte ihm überhaupt nichts aus, er war es schließlich gewohnt, als Seto Kaibas kleiner Bruder auch mal im Rampenlicht zu stehen.
 

Das Jugendamt war in der Vergangenheit schon oft sehr kritisch mit Seto umgegangen, da er noch so jung war und jetzt hatten sie endlich einen Grund gefunden, warum sie uns trennen konnten. Aber das ließ Mokuba nicht zu. Er würde ihnen zu verstehen geben, dass er nur bei Seto bleiben würde.

Takeshi

Mokuba war auf der Parkbank wieder aufgewacht, als plötzlich ein Alter Mann mit Vollbart und zerlumpter Kleidung neben ihm saß. Der Mann roch auch etwas streng. Mokuba wurde es etwas unbehaglich zumute.
 

„Na kleiner, wieder wach?“, fragte der Mann mit einer ruhigen und freundlichen Stimme. Mokuba nickte etwas schüchtern. „Du wärst gerade fast beklaut worden mein kleiner, hier draußen ist es gefährlich. Aber ich konnte dein Geldbeutel noch retten. Der Mann hielt Mokuba den Geldbeutel hin. „Danke“ sagte der jüngere leise und wurde ein bisschen rot um die Wangen.
 

Der Mann drehte sich eine Zigarette und wandte sich wieder Mokuba zu. "Ich bin Takeshi und wie heißt du?“ „Mein Name ist Mokuba.“
 

„Was macht so ein Knirps wie du auf der Straße? Wollte er wissen. „Ich bin auf der Flucht vor dem Jugendamt, sie wollten mich in eine Pflegefamilie stecken und mich von meinem großen Bruder trennen.“
 

„Also hat dir dein großer Bruder etwas angetan?“
 

„Nein, Seto würde mir nie etwas antun, er ist der beste Bruder, den man sich nur wünschen kann. Es ist nur, sodass mein Bruder sehr bekannt ist und die Presse ihn momentan verfolgt. Und das Jugendamt ist der Meinung, dass mir das nicht guttut. Weshalb ich vorübergehend in eine Pflegefamilie soll.
 

„Wer genau ist denn dein Bruder, wenn ich fragen darf.“
 

„Mein Bruder ist Seto Kaiba. Antwortete Mokuba voller Stolz.
 

Da fing der alte Mann an, zu lachen. „Na so was, da habe ich ja eine kleine Berühmtheit neben mir sitzen.“
 

Jetzt kramte der Alte Takeshi in seiner Jackentasche herum und zog ein altes abgenutztes Deck Duel Monster Karten heraus und zeigte Mokuba voller Stolz sein Deck und er erzählte zu jeder Karte eine kleine Geschichte darüber, wie er sie früher in unzähligen Duellen gespielt hatte.
 

Mokuba erinnerte sich das er als kleines Kind mal eine Karte vom weißen Drachen gemalt hatte und sie Seto geschenkt hatte. Sein Herz bekam einen leichten Stich. Er vermisste Seto so sehr.
 

Nach einer Weile besorgte Mokuba etwas zum Essen für sie beide. Voller Genuss verschlang der alte Mann sein Essen. Er hatte wohl lange nicht mehr so etwas Gutes bekommen.
 

„Dein großer Bruder ist sicher schon ganz krank vor Sorge, du solltest zu ihm gehen.“ Sagte Takeshi nach einiger Zeit. „Weg laufen ist nicht die Lösung für dein Problem. Rede mit den Läuten vom Jugendamt und gib ihnen zu verstehen, dass du nur bei deinem Bruder bleiben wirst. Wenn ich darf, begleite ich dich noch ein Stück.“
 

Mokuba überlegte einen Moment und lächelte den alten Mann an. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Kaiba Villa.
 

Und Takeshi erzählte Mokuba auf dem Weg noch über viele Duel Monster Duelle, die er mal bestritten hatte.
 

Jetzt waren sie vor der großen Villa angekommen, Takeshi blieb vor den Toren zur Einfahrt stehen und verabschiedete sich von Mokuba. „Bleib noch eine Weile bei uns. Mein großer Bruder wird dich belohnen dafür, dass du mich sicher nach Hause gebracht hast.“ sagte Mokuba, aber der alte Mann winkte ab. „Geld alleine macht nicht glücklich“, sagte er. Dann klopfte er mir auf die Schulter und verschwand.
 

Mokuba kämpfte sich an den vielen Kameraleuten vorbei zum Eingang und klingelte.

Wiedersehen

Isono öffnete die Haustür und fiel Mokuba um den Arm. „Seto sama“, rief Isono laut und da kam Seto zur Tür geeilt. Mokuba fiel seinem großen Bruder in den Arm und so verharrten sie eine lange Zeit. Auch ich umarmte Mokuba fest.
 

Mokuba erzählte uns von seiner Begegnung mit Takeshi und dass sie es ihm zu verdanken hatten, dass er wieder zurückgekehrt ist. Mokuba beteuerte, dass er nicht zurück in eine Pflegefamilie gehen würde und dass er sonst wieder abhauen würde.
 

Jetzt rief Seto bei dem Jugendamt an und meldete ihnen, dass Mokuba wieder da wäre.
 

Sofort machten sie sich auf den Weg zu der Kaiba Villa.
 

Mokuba blieb stur als sie ankamen.
 

„Ich werde bei meinem Bruder bleiben“, sagte er. „Mir fehlt es hier an nichts. Ich habe ein Dach über dem Kopf, ich habe genug zu essen und ich habe einen großen, Bruder, der alles, tut, damit es mir gut geht. Jetzt habe ich sogar noch Katsuya der für mich sorgt und mir das Kochen beibringt. Und Dank Katsuya geht es meinem Bruder gut, er ist immer für uns da. Und die Presse belagert nicht mich, sondern meinen großen Bruder. Das alles spricht dafür, dass es mir hier gut geht. Ich werde hier bleiben oder ich haue wieder ab. Sagte Mokuba mit fester Stimme.
 

Auch Seto begann zu sprechen, er sagte, dass er es nicht dulden würde seinen kleinen Bruder noch einmal zu verlieren und dass es nicht hätte passieren dürfen, dass er wegläuft. Er gab zu bedenken, was hätte alles mit Mokuba passieren können auf der Straße.
 

Das Jugendamt, allen voran Frau Sato lenkte ein und ließen Mokuba bei uns. Sie sagten aber auch, dass bei der kleinsten Kleinigkeit, wo es Mokuba nicht gut ginge, sie wieder kommen würden. Und dass sie ein genaues Auge auf Seto hätten.
 

Dann verabschiedeten sie sich und wir waren wieder alleine.
 

Zur Feier des Ereignisses, dass Mokuba bei uns bleiben durfte, kochte ich mit Mokuba „Katsudon“ (Reis mit Schnitzel) und auch Seto aß an diesem Tag ein wenig mit uns. Und es blieb im Magen. Es war wie eine kleine Familie.
 

Mokuba, aber auch wir waren an diesem Tag todmüde und gingen früh ins Bett. Ich und Seto lagen gemeinsam im Bett und konnten unser Glück noch nicht fassen. Mokuba würde bei uns bleiben und dass wir homosexuell waren konnte nun ruhig öffentlich werden. Es war nicht mehr schlimm das Seto schwul war.
 

Wie wir die Presse loswerden wollten, wussten wir an diesem Abend noch nicht, aber sie war uns zum ersten Mal seit Wochen auch einfach egal.

Von Angesicht zu Angesicht

In der Schule zeigten alle Schüler mit dem Finger auf mich und Seto, wir waren anscheinend das klatsch Thema schlecht hin in der Klasse oder viel mehr in der ganzen Schule. Was klar war, nach dem unser Kuss in sämtlichen Zeitungen abgedruckt worden war.
 

Yugi, Anzu, Honda und auch Bakura erkundigten sich sofort nach Mokuba und allen fiel ein Stein vom Herz als ich sagte, dass er wieder da sei und bei Kaiba bleiben durfte.
 

Langsam wurde das Getuschel in der Klasse unangenehm. Und zu allem Überfluss sah ich Hirutani und seine Gang schon auf dem Schulhof stehen, was hieß, dass sie bis zu der Pause auf mich warten würden.
 

Und so war es dann auch, in der Pause kamen sie direkt auf mich zu und warfen mir eine Zeitschrift vor die Füße, auf der Kaiba und ich uns küssten. Sie meinten, dass das einfach nur widerlich wäre und ob ich mich nicht schämen würde, mich mit so einer Tunte wie Kaiba abzugeben. Das war zu viel, gerade wollte ich zu schlagen als plötzlich Setos Stimme hinter mir erklang.
 

Er hielt meine Faust zurück und fragte Hirutani und seine Gang, warum sie nicht mit ihm selber sprechen wollten oder ob sie Angst vor ihm hätten. Hirutani und die anderen lachten nur über Seto und machten dann einen Abgang. Keiner von ihnen hatte sich getraut, Seto direkt ins Gesicht zu sehen und ihn zu beleidigen oder gar zu schlagen. Da sie wussten, wie viele Beziehungen zur Unterwelt Kaiba hatte. Erstaunt über Setos Auftreten, blickte die ganze Schule ihn an. Jetzt ließ er meinen Arm wieder los und machte sich wortlos auf zum Klassenzimmer.
 

Mein Herz machte einen Sprung, am liebsten hätte ich ihn hier und jetzt vor der ganzen Schule geküsst.
 

„Das war so cool“ trällerte Anzu hinter mir und klopfte mir auf die Schulter. Auch Honda lachte über Hirutani und seine Gang und meinte, dass sie alle ganz schön blass ausgesehen hätten.
 

Den ganzen Unterricht lang hatte ich ein Lächeln im Gesicht und musste an meinen Seto denken, ja er war mein Freund und ich war so stolz wie noch nie.
 

Ich freute mich jetzt schon darüber Mokuba zu erzählen, wie cool sein großer Bruder heute in der Schule gewesen war.
 

Und so war es dann auch nach der Schule, ich erzählte Mokuba alles und schmückte es noch ein wenig aus und sagte das Seto mein Held gewesen wäre. Auch Mokuba strahlte jetzt über das ganze Gesicht und war mächtig stolz auf seinen großen Bruder.
 

Seto winkte nur ab und wurde sogar ein wenig rot und meinte, dass ich maßlos übertreiben würde.
 

Jetzt ging ich zu Seto rüber und gab ihm einen Kuss, um mich endlich dafür bei ihm angemessen zu bedanken.

Die Wahrheit

Die Kameraleute waren unerbittlich und standen nach wie vor, vor der Villa, sie wollten unbedingt eine Stellungnahme zu dem Foto, wo wir uns geküsst hatten.
 

Jetzt konnte und wollte Seto nicht mehr leugnen, dass er schwul war. Er saß in seinem Büro und schrieb an einer neuen Stellungnahme für eine weitere Pressekonferenz. Dieses Mal würde es ihm besser gelingen. Da er sich und die Welt nicht mehr belügen musste.
 

~*~
 

Und schon am nächsten Tag war es dann so weit, Seto hatte in der Kaiba Corporation zu einer neuen Pressekonferenz eingeladen und es wimmelte nur so von hunderten Kameraleuten. Ich stand wie auch beim letzten Mal im Hintergrund und wartete auf ihn.
 

Seto hatte seinen weißen Anzug angezogen und er sah darin verdammt gut aus.
 

Mit fester Stimme erklärte er, dass er aus persönlichen Gründen dazu gezwungen gewesen war zu leugnen, dass er homosexuell war.
 

Dass er aber hier und heute stolz verkünden konnte, dass er homosexuell sei und dass er und ich ein Paar sind.
 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, so aufgeregt war ich als Seto die Worte aussprach.

Die Presse tobte und sie schossen Fotos.
 

Jetzt kam Seto zu mir in den Hintergrund und gab mir einen Kuss lang und zärtlich.
 

Wir warteten, bis der Presserummel sich ein wenig gelegt hatte, um nach Hause zu fahren, aber ein paar Kameraleute waren immer noch vor den Toren der Villa, um von uns beiden Fotos zu schießen.
 

In der Villa angekommen stand Mokuba vor uns und strahlte uns über das ganze Gesicht an. Er hatte alles über das Internet verfolgt und war sehr stolz auf seinen großen Bruder.
 

Wir hatten angenommen, dass ab diesem Tag der Presserummel nachlassen würde, aber da hatten wir uns getäuscht. In den Nachrichten und Zeitungen waren wir nun das beliebteste Paar der Schwulenszene und wir blieben weiter in der Öffentlichkeit beliebt.
 

Seto war das gar nicht so recht, da er seine Privatsphäre eigentlich lieber schützen wollte.
 

Mir dagegen machte es weniger aus, ich genoss es jetzt sogar ein wenig im Rampenlicht zu stehen. Mokuba hatte sogar alle Artikel und Bilder aus den Zeitungen ausgeschnitten und machte uns ein ganzes Album daraus fertig.
 

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht hatte er uns das Album übergeben und meinte, dass es eine schöne Erinnerung wäre.
 

Wir könnten jetzt so glücklich sein, wäre da nicht noch Setos Bulimie und die schlimmen Albträume, die ihn jede Nacht plagten.

Trauma

Ich lag neben Seto im Bett und sein Kopf lag auf meiner Schulter gebettet. Wir gönnten uns nach dem Stress der letzten Tage ein wenig Ruhe.
 

Sanft streichelte ich ihm über die Wange und wir küssten uns zärtlich. Ich beugte mich über Seto und unser Kuss wurde inniger, wir schnappten beide nach Luft nur, um unsere Zungen danach wieder zu vereinen. Halt suchend umklammerte Seto meine Schultern und ein Wirbelsturm der Gefühle machte sich in mir breit. Mein Atem und auch mein Herz ging immer schneller und ich bemerkte, dass ich erregt war. Meine Hände glitten unter Setos Shirt und ertastete jede einzelne Faser seines Oberkörpers. Jetzt zog ich mein Shirt aus und auch Seto begann mich zu ertasten.
 

Doch als ich gerade dabei war Setos Hose zu öffnen, verkrampfte er sich plötzlich und hielt meine Hände fest. Er setzte sich auf und sein Atem ging schnell, viel zu schnell. Er schien eine Panikattacke zu bekommen.
 

„Seto ist alles in Ordnung?“, fragte ich hektisch werdend nach, aber der junge CEO reagierte nicht mehr auf mich. Völlig apathisch schaute er durch mich hindurch. Ich wollte ihn umarmen und ihn beruhigen, aber grob stieß er mich von sich. Jetzt sah ich, wie eine Träne sich aus seinen Augenwinkeln löste. Und er langsam wieder zu sich kam. „Ich kann nicht weiter machen“ kam es leise von Seto.
 

Vorsichtig legte ich meine Hand an Setos Wange und sagte ihm das wir nicht weiter machen müssten und das wir alle Zeit der Welt hatten.
 

~*~
 

Setos ganzer Körper war am Zittern, er hatte wieder die schrecklichen Bilder vor Augen, wo sich Gozaburo Kaiba, sein Stiefvater, jedes Jahr zu seinem Geburtstag an ihm vergangen hatte. Diese schrecklichen Bilder, die Seto so lange tief in sich verdrängt hatte und die er jede Nacht in seinen Albträumen sah, waren gerade wieder an die Oberfläche gelangt. Er konnte nichts dagegen tun.
 

Völlig verkrampft hielt er Katsuya auf Abstand und er merkte erst jetzt, wie eine Träne die Wange herunterlief.
 

Seto merkte, wie ihm übel wurde. Schnell sprang er auf und rannte zur Toilette, um sich dort zu übergeben. Als er das Schlafzimmer wieder betrat, stand ihm der Scham ins Gesicht geschrieben.
 

„Es tut mir leid Katsuya“, sagte er nur leise und setzte sich wieder zu mir auf das Bett.
 

~*~
 

Ich schüttelte mit dem Kopf. „Das muss dir nicht leid tun. Mir tut es leid, ich war einfach zu schnell.“
 

Ich machte mir Vorwürfe, ich hatte wegen der Albträume von Seto, die ich jede Nacht mit erlebte, ja schon eine Ahnung gehabt und diese hatte sich jetzt bestätigt.

Trauma ~ Setos Sicht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Für den richtigen Moment

Ich machte mir immer noch große Vorwürfe, dass ich so unüberlegt über Seto hergefallen war, wo ich doch in seinen Albträumen erahnen konnte, dass er missbraucht worden war. Ich wusste es zwar nicht mit Sicherheit, aber nach dem Vorfall letztens war ich mir ziemlich sicher.
 

Ich dachte darüber nach, dass Seto viel Zeit brauchen würde, um mir auf diese Weise näherzukommen. Es gab noch so viele Möglichkeiten, wie man auch ohne den typischen Sex miteinander intim werden konnte und so recherchierte ich im Internet nach schönen Ideen zu dem Thema.
 

Es war mir wichtig Seto nicht zu überfordern und ihn langsam, zärtlich und mit bedacht an das Thema heranzuführen.
 

Nachdem ich einige schöne Ideen gefunden hatte. Machte ich mich auf den Weg zu einem einfachen Drogeriemarkt, um für uns die Utensilien einzukaufen. Es brauchte keinen Sexshop, was bei der Presse auch unmöglich gewesen wäre, um die Sachen für mein Vorhaben zu besorgen. Ein Utensil bekam ich sogar in einem Bastelgeschäft.
 

Als ich wieder zu Hause ankam, verstaute ich die Sachen in der untersten Nachttischschublade, die Seto mir überlassen hatte. Wann ich die Sachen brauchen würde, wüsste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es musste einfach der richtige Moment kommen.
 

Jetzt kam Seto in das Zimmer und fragte mich, wo ich gerade so lange gewesen war. Ich winkte nur ab und meinte, dass ich noch etwas zu besorgen hatte. Seto setzte sich zu mir auf das Bett und wir gaben uns einen zärtlichen Kuss.
 

Ich werde gleich mit Mokuba zusammen kochen, sagte ich fröhlich und gab Seto noch einen kleinen Kuss.
 

Ich und Mokuba bereiteten heute leckeres Sushi zu und binnen einer Stunde sah die Küche wieder aus wie geleckt.
 

Am Abend saßen wir alle drei gemeinsam am Tisch und aßen Sushi und auch Seto hatte drei Stücke gegessen. Es war zwar nicht viel, aber erst einmal war es wichtig, dass er regelmäßig aß. Die Mengen pro Mahlzeit wurden nur ganz langsam erhöht. So gab es der Essensplan vor.
 

~*~
 

Seto kämpfte mit sich und seiner Beherrschung, Mokuba und Katsuya zu liebe wollte er das Essen unbedingt im Magen behalten.
 

Es verlangte ihm einiges ab, aber dieses Mal würde er es schaffen. Es wurde Zeit, dass er ernsthaft kämpfte, nicht nur für die anderen, sondern auch für sich selbst.

Therapie ~Teil 1

Katsuya war für Seto eine große Stütze, aber Seto wollte und konnte nicht alle Last auf Katsuyas Schultern abladen, weshalb er beschloss einen Psychiater zu besuchen.
 

Es war nicht das erste Mal in seinem Leben das er einen Psychiater besuchte. Als er ca. 13 Jahre alt gewesen war, hatte er, durch den Missbrauch, schizophrene Schübe bekommen und war damit in Behandlung bis die Symptome durch Medikamente weg waren. Danach hatte Gozaburo die Behandlung sofort abgebrochen um sich zu schützen und nicht aufzufliegen. Nach der paranoiden Schizophrenie* erfolgte dann eine Bulimie.
 

Der Raum, in dem sie sich trafen, war sehr stilvoll eingerichtet und nur dezent dekoriert. Nicht voll oder überladen. Alles strahlte eine angenehme Ruhe aus.
 

Herr Tenma war freundlich und offen und er sprach sehr langsam und ruhig. Sie sind hier wegen einer Essstörung, stellte der Mann fest. Seto nickte.
 

Als Nächstes stellte er viele Fragen zu Setos Familienverhältnissen. Und da hatte Seto schon eine Menge zu erzählen.
 

Er erzählte das er und sein kleiner Bruder im Alter von 5 Jahren und 10 Jahren adoptiert wurden und das seine leiblichen Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen seien.
 

Er erzählte, dass er seiner Mutter ähnlich sah und Mokuba seinem Vater. Er beschrieb in der ersten Sitzung nur seine leiblichen Eltern und sprach darüber, dass keiner von den Verwandten sie aufnehmen wollte, als sie gestorben waren.
 

Er erzählte das seine Mutter schon immer etwas kränklich war, aber das sie eine begabte Ikebana** Künstlerin war. Daher hatte Seto sich schon früher um seinen kleinen Bruder gekümmert. Sein Vater war früher ein reicher Geschäftsmann. Die Lieblingsblumen der Mutter waren weiße Rosen. Weshalb auch er selbst sie gerne mochte.
 

Die Erinnerungen an seine leiblichen Eltern waren schön, aber auch schmerzhaft für den jungen CEO. Doch es gelang ihm gut aus dieser Zeit zu erzählen.
 

Für diesen Tag war die erste Sitzung, die immer eine Stunde dauerte, vorüber.
 

Es ist häufig so, dass viele kleinere und größere Ereignisse aufeinander treffen und daraus entsteht dann ein großes Problem, dessen war Seto sich bewusst. So hatte es sein Psychiater erklärt.
 

Es war anstrengend und nervenaufreibend bei einem Psychiater, aber im Nachhinein auch befreiend.
 

Nach der Therapie kam er nach Hause und fühlte sich müde und ausgepowert. Er hatte jahrelang nicht mehr über seine Eltern gesprochen. 
 

Katsuya kam zu ihm, begrüßte in zärtlich mit einem Kuss und fragte, wie es war.
 

Seto beruhigte ihn und sagte, dass alles gut gelaufen wäre, aber zum genauen Erklären war er jetzt einfach zu müde.

Der richtige Moment

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gedanken reflektieren

Ich war überrascht von Katsuya, er hatte sich wohl nach meiner Panikattacke Gedanken gemacht. Gedanken über mich, Gedanken über uns beide. So sorglos wie der Blonde in der Schule immer wirkte, war er gar nicht, er trug genau wie ich in der Schule immer eine Maske. In Wirklichkeit hatte auch er eine schwere Kindheit und Jugend hinter sich, genauso wie ich selbst.
 

Er hatte mir von seinem Vater erzählt und auch von seiner Schwester und gestern habe ich zum ersten Mal jemandem von meinen leiblichen Eltern erzählt.
 

Selbst meine Bulimie war für Katsuya kein Geheimnis mehr. Ich konnte es kaum glauben, aber in so kurzer Zeit hatte ich gelernt jemand anderem zu vertrauen. Ja, ich vertraute ihm, denn auch wo er durch die Paparazzi viel Geld hätte bekommen können, wenn er über mich erzählt hätte, hatte er es nicht getan. Er hatte als das Gerücht, dass ich schwul bin, herumgegangen war, auch alles für sich behalten und somit Mokuba beschützt, obwohl es zu seinem eigenen Nachteil gewesen war.
 

Und als ich einen Nervenzusammenbruch nach meinem Essensanfall bekommen hatte, hatte er mir halt gegeben und war für mich da gewesen. Und gestern hatten wir zusammen ein wunderschönes Erlebnis, im erotischem Sinne. Und das, ob wohl ich eigentlich unfähig bin, jemanden so nahe an mich heranzulassen. Katsuya war wirklich unglaublich.
 

Es gibt zwar immer noch Dinge, über die ich mit ihm nicht gesprochen habe, zum Beispiel über Gozaburo Kaiba, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn er es schon durch meine Albträume durchschaut hätte.
 

Wir hatten in den paar Wochen schon so viel zusammen durchgemacht wie andere paare sicher in ihrem ganzen Leben nicht. Ich kann und will mir ein Leben ohne Katsuya nicht mehr vorstellen und es wird Zeit sich bei ihm für alles zu bedanken, aber wie? Geld oder Schmuck schien mir da irgendwie nicht angebracht.
 

Jetzt kam Katsuya herein und ich zuckte kurz zusammen, da ich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Ich errötete ein wenig und fühlte mich irgendwie ertappt, als er mich fragte, was mich so beschäftigt hätte, dass ich zusammen zucke.
 

„Ich habe nur über uns nachgedacht und dabei ist mir etwas klar geworden.
 

Ich möchte mich bei dir bedanken, dafür das du in letzter Zeit immer für mich da warst. Du warst da, als ich zusammengebrochen bin oder als ich meinen Albtraum hatte. Du hast mir Halt gegeben als Mokuba verschwunden ist. Du hast geholfen zu verheimlichen, dass ich homosexuell bin als es um Mokuba ging. Und du hast mich nie an die Presse verkauft. Was ich dir sagen will, ist, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann.
 

Katsuya, ich liebe dich."

Therapie ~ Teil 2

Es war so weit, heute war die zweite Therapiesitzung bei Dr. Tenma dem Psychiater. Wieder trafen wir uns in dem Stil voll eingerichteten Raum. Und mir war schon etwas flau im Magen. Letztes Mal war es schon um meine leiblichen Eltern gegangen, was würde heute auf mich zukommen.
 

„Herr Kaiba, wie ist es ihnen ergangen nach der letzten Sitzung?“ Fragte Dr. Tenma.
 

Ich überlegte kurz und antwortete, dass alles in Ordnung gewesen sei.
 

„Ich habe in ihrer Akte gesehen, dass sie mit 13 Jahren schon einmal in Behandlung waren wegen einer paranoiden Schizophrenie allerdings nur für sehr kurze Zeit. Möchten sie mir erzählen, wie sich die paranoide Schizophrenie** bei ihnen geäußert hat?“
 

Ich musste schwer schlucken und in meinem Hals bildete sich ein Kloß, der so groß wurde, dass meine Stimme nur ganz leise hervorkam.
 

Vor ca. sechs Jahren waren die Symptome zum ersten Mal aufgetreten. Ich hatte Alpträume, die mich quälten und beutelten. Aber es waren keine gewöhnlichen Träume, sondern welche die Traum und Realität verschwimmen lassen. Ich war zu dieser Zeit völlig verstört und konnte nicht mehr sagen, wann ich wach war und wann ich träumte. Ständig bekam ich Panikattacken und begann mich überall im Haus einzuschließen, besonders bei Nacht. Manchmal floh ich vor den Stimmen, die ich in meinem Kopf gehört hatte und lief haltlos in der Gegend herum, mit einem Messer bewaffnet.
 

„Kannten sie diese Stimmen und wie viele waren es? Fragte Dr. Tenma an mich gerichtet.
 

Es waren zu viele Stimmen, die ich gehört, hatte aber eine war besonders dominant. Es war die Stimme meines Stiefvaters Gozaburo Kaiba.
 

„Was hat die Stimme zu ihnen gesagt?“, wollte Dr Tenma wissen.
 

Ich bekam Bauchschmerzen, aber erzählte einfach weiter. Die Stimme hat mich erniedrigt und klein gemacht. Ich sei zu nichts zu gebrauchen, ein Niemand ohne Namen und Herkunft. Sie sagte, dass ich es nicht Wert sei ein Kaiba zu sein und dass sie mich und meinen Willen brechen würde.
 

„Wer hat sie damals zum Arzt begleitet?“ „Das war Isono heute mein persönlicher Assistent und vertrauter. Damals hatte er noch für meinen Stiefvater gearbeitet. Aber als die Symptome durch die Risperidon Tabletten* aufhörten und die Stimmen verstummt waren, brach mein Stiefvater die Therapie sofort ab.“
 

Haben Sie eine Ahnung, warum er das getan haben könnte.
 

In meinem Magen zog sich alles zusammen und mir wurde übel bei dieser Frage. Ich erkundigte mich sofort nach einer Toilette und übergab mich noch vor Ort. Das war mir so unendlich unangenehm. Nach meinem erbrechen brach Dr. Tenma die Sitzung ab und meinte, dass wir beim nächsten Mal weiter machen würden.
 

Ich war völlig fertig nach dieser Sitzung und ging sofort auf mein Zimmer und schloss mich dort ein. Ich wollte niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Ich nahm die Risperidon Tabletten in die Hand und weinte. Ich nahm sie bis heute noch und lies sie mir in der psychiatrische Institutsambulanz verschreiben, zusätzlich zu den Schlaftabletten aus Angst das die Stimmen wieder kamen. Dazu hatte ich eine Bulimie bekommen. Ich war wirklich ein Psychisches Frag. So hart ich auch nach Außen hin versuchte zu wirken, um so schwächer war ich im Inneren.

Anvertrauen

Ich hatte Seto nach Hause kommen hören, aber er war sofort in das Schlafzimmer gegangen. Ich beschloss, nach ihm zu sehen.
 

Die Tür zum Zimmer war verschlossen. Vorsichtig klopfte ich an die Tür, doch es kam keine Reaktion.
 

Ich versuchte es erneut und plötzlich ging die Tür auf. Setos Augen waren gerötet und verweint.
 

Ich nahm ihn in den Arm und fragte, ob es nicht gut gelaufen sei. Er nickte nur stumm. Jetzt sah ich die Tabletten in seinen Händen und schaute ihn fragend an.
 

„In der heutigen Sitzung ging es darum, dass ich eine paranoide Schizophrenie im Alter von 13 Jahren bekommen hatte.“ Erzählte Seto mir und er zitterte dabei am ganzen Körper. Er erzähle mir von den Wachträumen, die er gehabt hatte und von den Stimmen, die ihn niedergemacht hatten.
 

Dabei vergrub er sein Gesicht in seine Hände vor Charme. Er erzählte mir das die Sitzung für heute abgebrochen worden war und das er eine weitere Sitzung nicht durchstehen würde. Dass er Angst habe vor dem, was jetzt kommen würde.
 

Behutsam legte ich meine Hände an Setos Wange und kniete mich vor ihm auf den Boden, sodass er mich anschaute. „Du brauchst dich vor mir für nichts zu schämen. Wenn du willst, begleite ich dich bei der nächsten Sitzung gerne.“
 

Der Brünette schaute mich mit einem unsicheren Blick an. „Ich weiß nicht, ob du mich dann noch lieben und annehmen kannst“, sagte Seto mit leiser, gebrochener Stimme. Und wieder bahnte sich eine Träne den Weg, die Wange hinab.
 

„Ich liebe dich, mit allem, was zu dir gehört, ganz egal was es ist“, sagte ich leise zu ihm und wir gaben uns einen Kuss. Ja ich liebte ihn über alles und ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.
 

Dann legten wir uns noch ein wenig hin und Seto schlief vor Erschöpfung ein.
 

Ich dagegen konnte noch nicht schlafen, mir gingen noch zu viele Gedanken durch den Kopf.
 

Was hatte Seto alles durchmachen müssen, dass er mit 13 Jahren an einer paranoiden Schizophrenie erkrankt war...

Die Clique wird größer

In der Schule kam Anzu auf uns zu und sagte, dass wir uns schon lange nicht mehr getroffen hätten und auch Yugi, Honda und Bakura stimmten mit ein. Da lud ich sie kurzerhand für Freitagabend in die Kaiba Villa ein. Ich hoffte das es für Seto in Ordnung war.
 

Aber ich war der Meinung, dass es Zeit war meinen Freund und seinen kleinen Bruder mit in die Clique einzubeziehen.
 

 Bakura lief ein wenig rot an und fragte, ob er Marik mitbringen durfte, da sie jetzt ein frisches Paar seien.
 

Alle waren ein wenig überrascht, dass noch ein schwules Pärchen in der Clique zu sein schien, aber besonders mich freute diese Nachricht sehr.
 

Als ich wieder zu Hause angekommen war, überfiel ich Seto gleich mit der freudigen Nachricht und bat ihn und Mokuba sich dazuzugesellen.
 

Mokuba freute sich so sehr über die Einladung, dass er gleich plante, was es alles zu essen geben würde und welche Spiele sie spielen würden. Dann holte er noch einige Filme heran.
 

Seto war nicht so begeistert wie sein kleiner Bruder, konnte mir und Mokuba die Bitte aber auch nicht ausschlagen.
 

~*~
 

Am Freitagabend war es dann so weit und ich und Isono sammelten einen nach dem nächsten in der Limousine ein. Alle brachten ein wenig Alkohol mit, aber auch für Mokuba gab es eine leckere alkoholfreie Fruchtbowle.
 

Seto war sichtlich nervös, er fühlte sich in Gruppen immer unwohl. Besonders da noch keiner wusste, dass sie jetzt ein Paar waren. Doch als Seto den Raum betreten hatte, begrüßte ich ihn mit einem kleinen Kuss und alle schauten sich in der Runde wissend an und lächelten uns zu.
 

Auch Marik gab Bakura einen Kuss auf die Wange, der sofort ein wenig rot wurde.
 

Wir setzten uns um den Tisch und aßen erst einmal ein üppiges Festmahl, für das Mokuba höchst persönlich verantwortlich war. Der kleine strahlte über das ganze Gesicht. Und Seto aß auch eine Kleinigkeit von dem Essen mit.
 

Unter dem Tisch streichelte ich ihm beruhigend über das Bein.
 

Nach dem Essen versammelten wir uns alle in das Wohnzimmer und alle redeten angeregt über die neusten Games. Yugi war es, der Seto mit in das Gespräch einbezog und ihn über weitere Entwicklungen der Duel Disk ausfragte. Und plötzlich hörten alle gespannt zu als Seto erzählte. Alle tranken dabei ein wenig Alkohol und hatten ihren Spaß. Ich war überglücklich über diesen Verlauf des Abends.
 

Jetzt schaute Mokuba Seto mit großen, bittenden Augen an und fragte, ob er auch ein Bier trinken durfte. Nach kurzer Überlegung nickte er und ermahnte, ihn dass es bei einem Bier mit Cola gemischt bleiben würde.
 

Mokuba und auch alle anderen genossen den gemütlichen Abend, an dem noch ein Spiel gespielt und viel gelacht wurde.
 

Ich hatte die besten Freunde der Welt, sie hatten den zurückhaltenden Seto und auch den kleinen Mokuba super aufgenommen. Und auch Marik und Bakura schienen sich wohl in der Runde zu fühlen.

Straßenengel

Mein großer Bruder ist einfach der beste. Ich weiß, dass er immer vor mir stark wirken will und seine Schwächen nicht zeigen möchte.
 

Aber ich bin kein kleines Kind mehr. Mit meinen 14 Jahren bin ich durchaus in der Lage zu verstehen, dass auch er seine Sorgen und Probleme hat.
 

Ich muss zugeben, dass mich das mit der Bulimie schon etwas erschreckt, hat, aber jetzt wo Katsuya an unserer Seite ist, denke ich, dass wir es alle gemeinsam schaffen können.
 

Wir haben einen Essensplan für Seto an den wir uns halten können und Seto geht jetzt auch zu einer Therapie, was mich wirklich erleichtert. Auch wenn er sich danach häufig mit Katsuya zurückzieht.
 

Ganz besonders bei dem Abend mit der Clique ist mir eine Veränderung bei meinem großen Bruder aufgefallen. Er hat nicht nur dabei gesessen, sondern sich auch mit den anderen unterhalten. Das hätte er bis vor ein paar Wochen niemals gemacht.
 

Ob Katsuya bewusst ist, wie gut er meinem Bruder eigentlich tut? Und auch mir ist er zusammen mit Isono eine große Stütze.
 

Ich war im Inneren so froh das Seto nicht alleine war, als sie uns vom Jugendamt getrennt hatten und auch ich hatte zum Glück den Alten Takeshi an meiner Seite gehabt und war nicht ganz alleine.
 

Heute war ein sonniger Tag und ich beschloss ein paar selbst gemachte Onigiris zu Takeshi zu bringen, um mich noch einmal bei ihm zu bedanken. Ich hoffte, dass ich ihn noch einmal an der Parkbank treffen würde.
 

Und wie es der Zufall wollte, saß dort besagter alter Mann in seiner abgetragenen Kleidung und lächelte mich über das ganze Gesicht an als er mich sah.
 

„Na kleiner, du bist doch wohl nicht schon wieder ausgerissen?“, fragte er nach.
 

Ich schüttelte den Kopf und hielt ihm die Tüte mit den Onigiris entgegen. „Ich bin hier, um mich bei dir zu bedanken.“ Gab ich freundlich zurück und setzte mich neben ihn auf die Bank.
 

Während wir die Onigiris aßen, erzählte ich ihm, dass ich wieder bei meinem großen Bruder bleiben durfte, da das Jugendamt keine Chance gehabt habe zwischen uns zu kommen. Takeshi lachte laut auf und freute sich für uns. „Siehst du mein Junge, das kämpfen kann sich lohnen. Genau wie bei einer guten alten Partie Duel Monster.“
 

Jetzt begann er wieder von seinen Duellen zu erzählen und ich fragte mich langsam, ob er mal ein Profispieler wie mein Bruder gewesen war.
 

Als es dunkel wurde, verabschiedete ich mich freundlich von ihm und er sagte, ich solle ihn einmal wieder besuchen kommen.
 

Das würde ich auf jeden Fall machen, so war er doch mein ganz persönlicher Straßenengel.

Therapie ~ Teil 3

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Belohnung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Überraschung

Heute war ein schöner sonniger Tag und es war Wochenende. Also beschlossen ich und Seto heute nach dem Frühstück noch eine Runde im Park Joggen zu gehen und wir gingen noch bei meiner Wohnung vorbei, um dort die Post auszuleeren. Sofort kam mir ein roter Umschlag entgegen und auch die Schrift darauf kam mir sofort bekannt vor.
 

Überglücklich öffnete ich den Brief, der von meiner kleinen Schwester Shizuka kam und las, dass es ihr gut ginge und dass sie mich bald in Domino besuchen kommen wollte. Ich war ganz aufgeregt und als wir wieder in der Villa ankamen, schnappte ich mir gleich das Telefon und rief sie an.
 

Wir telefonierten fast eine Stunde lang und ich erzählte ihr alles über mich und Seto, sie war die einzige, die schon lange wusste, dass ich homosexuell war und sie hatte auch von meiner Schwärmerei für Kaiba schon lange gewusst. Um so mehr freute sie sich, uns bald besuchen zu kommen.
 

Sie sagte aber auch, dass sie nach unserem Vater sehen wollte, was mir jetzt schon Bauchschmerzen bereitete. Aber ich würde sie auf jeden Fall dorthin begleiten.
 

Nach der Telefonart erzählte ich Mokuba und Seto sofort von der freudigen Nachricht und fragte, ob sie auch hier übernachten könnte, wenn sie am nächsten Wochenende kommen würde. Und natürlich stimmte Seto zu, er hatte sie ja schon flüchtig im Battle City Turnier kennengelernt. Auch Mokuba war sofort aufgeregt und freute sich über ihren Besuch. Mina san, das Hausmädchen richtete ihr schon gleich eines der vielen Gästezimmer her.
 

Schon am Donnerstagabend war es dann so weit und wir holten Shizuka vom Bahnhof ab. Wir fielen uns in die Arme und begrüßten uns herzlich. Auch Seto und Mokuba begrüßte sie mit einer Umarmung, was die beiden Brüder ein wenig erschreckte. Das 16-jährige Mädchen war überglücklich, als sie zum ersten Mal in einer Limousine fahren durfte.
 

In der Villa angekommen kam sie aus dem schwärmen nicht mehr raus und meinte, dass es hier wie in einem Schloss sei. Sie verstand es gut, Setos und Mokubas Ego zu bauchpinseln.
 

Wir hatten ihr eine kleine wilkommensparty beschert und alle anderen aus der Clique eingeladen. Besonders Honda hatte sich über das Wiedersehen mit Shizuka gefreut, denn er war immer noch über beide Ohren verliebt in sie.
 

An dem Abend wurde mit allen gemeinsam gegessen und es wurden Brettspiele gespielt. Auch Seto schien an diesem Abend schon ein wenig lockerer zu sein als bei dem letzten Cliquentreffen und ich war überglücklich meine kleine Schwester wieder bei mir zu haben. Alle verabredeten sich schon jetzt für Samstag zum Eisessen.
 

Das Einzige, was mir Bauchschmerzen machte, war der morgige Besuch bei meinem Vater, an den ich nur schlechte Erinnerungen hatte. Meine Schwester konnte ihr halbes Leben lang nichts sehen, da er meine Mutter während der Schwangerschaft in den Bauch getreten hatte. Er hatte auch mich nicht nur einmal geschlagen. Aber Shizuka wollte ihn unbedingt noch einmal besuchen gehen.
 

Auch Seto hatte darauf bestanden, uns zu begleiten. Obwohl es mir unangenehm war, dass er dann sehen konnte, aus welchen Familienverhältnissen ich stammte. Es war etwas anderes, ob er es nur durch meine Erzählungen hörte, oder es mit eigenen Augen sah.

Katsuyas Alptraum

Am Freitagmorgen standen alle noch einmal zu Schule auf, nur ich hatte mich krankgemeldet und blieb in der Villa bei Shizuka. Ich redete auf sie ein, ob sie wirklich heute zu unserem Vater gehen wollte, aber sie ließ sich nicht davon abbringen.
 

Am Nachmittag kamen Seto und Mokuba aus der Schule und nach dem sie sich umgezogen hatten aßen wir noch gemeinsam, wobei ich dieses Mal fast nichts herunter bekam. Isono fuhr uns mit der Limousine in das sozial schwache Viertel von Domino wo auch ich meine Wohnung hatte, aber dieses Mal fuhren wir in die Wohnung, wo ich lange Zeit mit meinem Vater alleine gelebt hatte.
 

Als wir den Hausflur betraten, stieg mir schon der bekannte Geruch von Bier, Schnaps und Zigarettenqualm in die Nase. Mir wurde schon jetzt übel und ich hielt Setos Hand verkrampft fest. Wir klopften an die Tür und klingelten, aber es kam keine Reaktion. Also zog ich den Schlüssel aus der Hosentasche und schloss die Tür auf.
 

In der Wohnung lagen Berge von Müllbeuteln einfach auf dem Boden verteilt und überall standen leere oder angebrochene Flaschen Schnaps herum. Aus dem Wohnzimmer hörte man lau.t der Fernseher schallen. Ich ging vor in das Wohnzimmer und deutete den anderen hier zu warten.
 

Als ich die Tür öffnete, flog mir die Fernbedienung entgegen. „Wer zum Teufel ist da?“, schrie mein Vater mir entgegen. „Was machst du Hurensohn noch hier, ich dachte, ich wäre dich endlich los.“ Maulte er versoffen weiter. Jetzt kam Shizuka in das Zimmer gelaufen. Sie hatte bereits die Tränen in den Augen. „Was macht diese kleine Missgeburt hier, geh zurück zu deiner Mutter dieser Hure.“ Schimpfte er weiter.
 

Jetzt brach Shizuka in Tränen aus und lief aus der Wohnung heraus. Ich lief ihr so schnell ich konnte hinterher, gefolgt von Seto und Mokuba. Vor der Limousine blieb sie stehen und weinte bitterlich, ich nahm sie feste in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Dann nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, stiegen wir alle wieder in die Limousine und fuhren in die Villa.
 

Dort angekommen, mache Mina san für alle einen Tee. Aber ich ging mit Shizuka auf ihr Zimmer. Und wir unterhielten uns darüber, wie es mir ergangen war, als ich bei ihm zu Hause noch gelebt hatte. Shizuka konnte einfach nicht verstehen, wie unsere Mutter mich hatte bei ihm lassen können. Sie hatte Schuldgefühle mir gegenüber, weil sie bei unserer Mutter gut gelebt hatte.
 

Ich erklärte ihr das es nicht ihre Schuld war und das ich schon länger meine eigene Wohnung hatte. Dass ich mich von diesem Arschloch befreit hätte, aus eigener Kraft.
 

Bald war Shizuka müde und ging zu Bett.
 

Ich ging leise zu Setos und meinem Zimmer und wie erwartet brannte noch Licht. Ich setzte mich auf das Bett und von hinten umarmten mich zwei starke Arme und gaben mir halt.
 

„Jetzt hast du gesehen, wo ich herkomme.“ Sagte ich leise und etwas beschämt. "Du brauchst dich auch vor mir für nichts zu schämen", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange.
 

Ich erkundigte mich nach Mokuba und Seto meinte, dass er auch ziemlich aufgewühlt gewesen wäre, es ihm aber jetzt gut ginge.
 

Wir lagen noch lange wach und ich erzählte Seto noch von vielen schlimmen Erlebnissen, die ich mit meinem Vater hatte. Ich erzählte ihm, dass ich früher häufig im Park geschlafen hatte, wenn mein Vater mich wieder geschlagen hatte und dass ich mir irgendwann mehrere Jobs gesucht hatte, um mir endlich eine eigene Wohnung zu leisten. Für heute kuschelte ich mich fest in Setos Arme und schlief dort ein. 

Cliquentreffen

Am Samstag hatte sich Shizuka noch ein treffen mit der Clique gewünscht und so kam es das wir uns alle in Domino zum Eisessen trafen. Dieses Mal lag der Fokus auf Marik und Bakura da Anzu gefragt hatte, wie Marik und Bakura zusammen gekommen waren. Marik erzählte, dass er ein Auslandsstudium in Domino machte, uns somit jetzt für längere Zeit in Japan lebte.
 

Bakura und Marik hatten sich schon nach dem Battle City Turnier angefreundet und immer wieder Briefe geschrieben und hier in Domino war dann nach einigen Verabredungen plötzlich mehr als nur Freundschaft entstanden. Marik hatte den ersten Schritt gewagt und Bakura im Kino geküsst.
 

Bakura wurde dierekt ein wenig rot um die Nase und Marik gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das ist so süß, trällerten Anzu und Shizuka im Chor. Shizuka schien sich gut erholt zu haben von dem Schrecken am Tag zuvor. "Und wie lange wisst ihr schon das ihr homosexuell seit?" fragte Anzu neugierig an Marik und Bakura gerichtet.
 

Marik antwortete mit einer abwinkenden Geste, dass er schon immer wusste, dass er schwul sei und dass er noch nie Interesse an Frauen gehabt habe. Bakura antwortete schüchtern, dass es ihm erst nach den Treffen mit Marik richtig klar geworden wäre.
 

"Und ihr beide?" fragte Anzu jetzt plötzlich an mich und Seto gerichtet. Ich legte mein typisches Grinsen auf und kratzte mich ein wenig verlegen am Hinterkopf. Ich erzählte, dass ich schon seit der Oberstufe ein Auge auf Kaiba hatte, es aber damals nie zugegeben hätte.
 

Jetzt waren alle Blicke auf Seto gerichtet, der ein großen Schluck von seinem Kaffee nahm und meinte, dass er schon immer wusste, dass er homosexuell war, aber nie mit einer Beziehung gerechnet hätte. Mir war bei seiner Vergangenheit auch bewusst, warum. Liebevoll gab ich ihm ein Kuss auf die Wange.
 

Yugi schaute verträumt in Anzus Richtung und Honda in Shizukas Richtung. Marik, Bakura, Seto und ich tauschten wissende Blicke untereinander aus.
 

Wir könnten heute noch ins Kino gehen, schlug Honda vor und alle wollten den neuen Harvel Film sehen. Bei der Sitzordnung im Kino wurde genau darauf geachtet, dass Yugi neben Anzu saß und Honda neben Shizuka. So hatten die vier eine Chance, sich näherzukommen.
 

Und zumindest Honda rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her und überlegte, ob er Shizukas Hand nehmen, sollte. Er wusste, dass sie bald wieder abreisen musste und dass dies hier seine Chance war.
 

Marik und Bakura bekamen nicht einmal mehr die Vorschau zu dem Film mit und waren miteinander beschäftigt. Yugi und Anzu redeten angeregt über den neuen Harvel Film und seine Schauspieler. Und ich legte meinen Kopf auf Setos Schulter und verfolgte gespannt den Film.
 

Nach dem Film musste ich grinsen, denn meine kleine Schwester und Honda hielten tatsächlich Händchen. Er war knallrot im Gesicht und schien überglücklich zu sein. Und auch Shizuka strahlte über das ganze Gesicht.
 

Auch Mokuba war begeistert von dem Film und alle unterhielten sich angeregt weiter. Marik entschuldigte sich, er habe nicht viel von dem Film mitbekommen und Bakura lief rot an...

Unter vier Augen

Am Sonntag war es leider schon wieder so weit und der Tag von Shizukas Abreise war gekommen. Nach einem ausführlichen Frühstück brachten wir meine kleine Schwester zum Bahnhof und zu unserer Überraschung stand die ganze Clique am Bahnhof um sie zu verabschieden. Honda hatte einen kleinen Teddybären mitgebracht und übergab ihn Shizuka mit einem Kuss. Die beiden umarmten sich noch lange. Dann wurde sie von allen anderen noch einmal gedrückt. Besonders ich nahm meine kleine Schwester noch einmal in den Arm und drückte sie ganz fest an mich.
 

Nachdem der Zug abgefahren war, fragte Yugi mich, ob ich gleich noch Zeit habe für ein Gespräch unter vier Augen und ich stimmte meinem besten Freund zu. Er schlug vor, dass ich noch mit zu ihm kommen könnte und so saß ich in Yugis Zimmer und fragte ihn, was es gäbe.
 

Er stammelte ein wenig herum und meinte, dass ich zwar glücklich mit Seto aussähe, aber dass ich auch irgendwie bedrückt wirken würde. Ich war überrascht über Yugis Scharfsinnigkeit und beschloss, ihm nichts weiter vorzumachen. Ich erzählte ihm von Setos Bulimie und dass er noch wegen anderen Erlebnissen, auf die ich nicht näher einging, in psychiatrischer Behandlung war.
 

Ich erzählte ihm auch von dem Besuch bei meinem Vater und wie traurig Shizuka danach war. Und das es mir peinlich war, das Seto sehen konnte, wo ich herkam.
 

Yugi und ich recherchierten gemeinsam nach Fachbüchern über das Thema Bulimie und Psychosen für Betroffene und Angehörige. Auch der Psychiater hatte mir und Seto Titel genannt, die wir uns durchlesen sollten, um die Krankheiten besser zu verstehen und selbst professionell damit umgehen zu können.
 

Ich war froh durch Yugi jetzt einen Verbündeten zu haben, der mir helfen konnte das alles zu verarbeiten, auch wenn ich Yugi noch nicht von der Schizophrenie erzählt hatte, fühlte ich mich schon erleichtert.
 

Das Thema Schizophrenie war in der Gesellschaft nicht sehr anerkannt und war durch viele Horrorfilme stark in Verruf geraten und mir war es wichtig das Seto wusste, wenn ich jemandem davon erzählte. Ich hielt es also für besser, das Thema noch nicht anzusprechen.
 

Wir saßen an dem Abend noch lange zusammen und unterhielten uns über das Thema Bulimie. Yugi war recht geschockt von den neuen Informationen über Seto. Er hätte nicht gedacht, dass der junge CEO sich mit solchen Problemen befassen müsste.
 

Es tat gut, mal mit jemandem darüber zu sprechen. Yugi hörte mir zu und meinte, dass ich jederzeit zu ihm kommen könnte, wenn mich etwas bedrückte.
 

Als es schon spät am Abend war, verabschiedete ich mich von meinem besten Freund und fuhr zurück in die Villa. Ich war mir unsicher, ob ich Seto erzählen sollte, dass ich über ihn mit Yugi gesprochen hatte, entschied mich dann aber dafür, es ihm in einem richtigen Moment zu sagen.

Enttäuschung

Ich lag wach neben Seto und konnte nicht schlafen. Es hatte gut getan, mit Yugi über Seto zu sprechen, aber jetzt plagte mich ein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Freund. Ich drehte und wälzte mich hin und her, wovon auch Seto stutzig wurde und mich fragte, warum ich nicht schlafen konnte.
 

Ich knipste das Licht an, und ich musste schwer Schlucken, bevor ich anfing, zu erklären das Yugi mich heute angesprochen hatte, ob mit mir was nicht stimmt. Ich erzählte Seto mit leiser schuldbewusster Stimme, dass ich Yugi von der Bulimie erzählt hatte.
 

Fassungslos schaute Seto mich an. Ich wollte ihm näher kommen, aber er sprang aus dem Bett auf und machte einen Schritt rückwärts von mir weg. „Du hast ihm was erzählt?“, sagte Seto mit deutlicher Wut und Enttäuschung in der Stimme.
 

Unter Tränen entschuldigte ich mich bei Seto, aber dieser ließ nicht mehr mit sich reden. Ich zog mich an und verließ die Villa. Ich lief in den Park, wie ich es so oft tat, wenn ich Probleme hatte. Es tat mir alles so leid. Jetzt würde Kaiba sich sicher zurückziehen und nichts mehr mit der Clique zu tun haben wollen, geschweige denn mit mir...
 

~*~
 

Seto saß völlig verzweifelt auf der Bettkante und musste seine vielen Gedanken erst einmal ordnen. Yugi wusste also von seiner Bulimie. Wie sollte er jetzt ausgerechnet Yugi noch unter die Augen treten.
 

Jetzt kam Mokuba in das Zimmer gelaufen und fragte, wo Katsuya hingegangen sei.
 

„Das kann ich dir nicht sagen, kleiner Bruder.“ Sagte Seto und nahm seinen kleinen Bruder in die Arme.
 

Jetzt plagte Seto ein schlechtes Gewissen, weil er Katsuya nicht aufgehalten hatte. So schnell wie er wütend gewesen war, war er jetzt besorgt um Katsuya. „Ich werde noch einmal rausgehen und Katsuya suchen“, sagte Seto und machte sich auf den Weg in den Park, den der Blonde so liebte.
 

Im Dunkeln lief Seto durch den Park und tatsächlich saß Katsuya auf einer Parkbank und die Tränen liefen seine Wangen hinab. Seto setzte sich zu ihm auf die Bank und der braunäugige umarmte Seto fest und ließ ihn eine weile nicht mehr los. Es tut mir so leid, flüsterte er in Setos Ohr und weinte weiter.
 

„Wie soll ich jetzt Yugi noch in die Augen schauen?“, fragte Seto an Katsuya gerichtet. Dieser versicherte ihm, dass man Yugi vertrauen konnte und dass dieser alles für sich behalten würde.
 

Aber gerade anderen vertrauen konnte der CEO nur schwer, hatte er doch von Kindheit auf gelernt, dass man niemandem vertrauen konnte. Erst recht nicht, wenn man so viel Geld besaß wie er.
 

Aber er vertraute Katsuya und versuchte ihm seine Worte zu glauben.
 

Sie machten sich auf den Weg zurück in die Villa, da Mokuba sich sicher schon Sorgen machte.

Rückfall

In dieser Nacht konnte Seto nicht gut schlafen, da ihn sorgte, wie er Yugi unter die Augen treten konnte. Gerade vor Yugi seinem Rivalen bei Duel Monsters wollte er stark wirken und gerade dieser wusste nun über eine seiner Schwächen Bescheid. Seto spürte, wie er einen unglaublichen Hunger bekam und schlich sich leise in die Küche. Dort angekommen plünderte er den ganzen Kühlschrank uns aß alles, was er in die Finger bekam. Er hatte wieder einen sogenannten Essanfall und verlor komplett die Kontrolle über sein Essverhalten.
 

Schon bei dem Essen kamen ihm die Tränen vor Schuldgefühlen gegenüber Mokuba, Katsuya und sich selbst. Er hatte aber keine Kraft sich zu stoppen und schlang alles in sich rein.
 

Jetzt wurde auch Katsuya wach und bemerkte, dass das Bett neben ihm leer war. Voller Sorge lief er runter in die Küche und seine Befürchtungen wurden wahr.
 

~*~
 

Ich ging mit Tränen in den Augen auf Seto zu und legte ihm von hinten meine Arme um die Schulter und drückte ihn ganz fest. Seto begann laut zu weinen, dann begab er sich auf die Toilette, um sich dort restlos zu übergeben. Zusammengekauert, saß er vor der Toilette und weinte. Niemand darf mich so sehen, besonders Yugi und Gozaburo nicht. Wiederholte er immer wieder wie ein Mantra.
 

Ich hielt ihn von hinten fest im Arm und sein Hinterkopf lag auf meiner Brust. Auch ich weinte und entschuldigte mich bei ihm immer wieder, da ich es gewesen war, der Yugi davon erzählt hatte. Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, brachte ich Seto auf unser Schlafzimmer und räumte danach die Küche auf.
 

Ich hatte anscheinend einen großen Fehler begangen als ich Yugi von Seto erzählt hatte und machte mir große Sorgen um Seto.
 

Die ganze Nacht lag ich wach und beobachtete, wie Seto immer wieder im Traum sprach, dass Yugi und Gozaburo ihn so nicht sehen dürfen. Immer wieder versuchte ich Seto aus seinen Träumen zu wecken, aber dieser schien gerade zu gefangen zu sein in ihnen.
 

Ich holte einen Waschlappen und wischte Seto behutsam den Schweiß von der Stirn und strich ihm liebevoll über die Wange, aber auch davon wurde er nicht wach. Manchmal öffnete er die Augen, aber auch dann schien er noch in seinem Traum gefangen zu sein.
 

Am nächsten Morgen fühlte ich seine Stirn und sie war kochend heiß, Seto konnte so unmöglich in die Schule gehen und ich bat Isono uns Beide für die Schule abzumelden.
 

Ich pflegte Seto den ganzen Tag und machte ihm einen Tee, den er auch zu sich nahm, aber ansonsten lag er nur in Gedanken versunken im Bett oder er schlief. Wie konnte ich nur meine Schuld wieder begleichen.
 

Ich hatte ganz schön Mist gebaut...

Psychose

Langsam wurde Seto wieder gesund und das Fieber hatte nach einer ganzen Woche endlich nachgelassen, aber er war nicht mehr der gleiche. Er gab mir einen Kuss, aber sah mir dabei nie in die Augen und sprach auch nicht viel mit mir.
 

Es war erträglicher gewesen als er einfach sauer auf mich war, aber das Verhalten jetzt strafte mich noch mehr. Ich war heute den ersten Tag in die Schule gegangen, im Gegensatz zu Seto der immer noch zu Hause geblieben war. Alle fragten mich in der Schule, was los gewesen sei und ich antwortete nur knapp, dass Seto krank sei.
 

Ich war so niedergeschlagen, dass dieses Mal ganz sicher die gesamte Clique merkte, dass etwas mit mir nicht stimmte.
 

Als ich nach der Schule in die Limousine einsteigen wollte, hielt Yugi mich auf und fragte, ob ich reden wollte, aber ich konnte ihm unmöglich sagen, dass es Seto seinetwegen so schlecht ging, also winkte ich nur ab. Yugi lächelte mir verständnisvoll zu und meinte, wenn ich reden wollte, könnte ich jederzeit zu ihm kommen.
 

Yugi war wirklich mein bester Freund und mir tat es leid ihn jetzt stehenzulassen, aber ich hatte Angst noch einen Fehler zu begehen.
 

Als ich in der Villa ankam, kam Mokuba aufgeregt auf mich zu gestürmt und meinte, dass es Seto wieder schlechter ging und er nicht wüsste, was er tun sollte. Als ich in das Schlafzimmer kam, war Seto in einer Art Wachtraum, er hatte die Augen offen, redete aber wieder über Yugi und Gozaburo und dass er sie besiegen würde. Ich rüttelte ein wenig unsanft an Seto, um ihn wach zu bekommen und geschockt blinzelte er ein paar mal und kam richtig zu Bewusstsein. Seto zitterte am ganzen Körper und ich wollte ihn in den Arm nehmen, als er mich von sich stieß.
 

„Bitte, Seto, rede wieder mit mir.“ Gab ich verzweifelt von mir. Doch der junge CEO schwieg weiter. Ich merkte das mit Seto etwas nicht stimmte, er war seit Tagen nicht mehr er selbst und sogar Mokuba schien ein wenig Respekt vor seinem Bruder bekommen zu haben. Ich bekam es langsam mit der Angst zu tun und beschloss Dr. Tenma um einen Rat zu fragen. Ich schilderte den Essanfall von Seto und erklärte, was ich getan hatte und dass Seto sich seit dem immer seltsamer verhält.
 

Besonders das er sich zurückzieht und isoliert und das er Wachträume habe, in denen es um Rache und besiegen ginge. Dr. Tenma schaltete schnell und meinte, dass es sich um einen schizophrenen Schub handeln könnte und dass er sofort in eine psychiatrische Institutsambulanz sollte, um medikamentös eingestellt zu werden.
 

Das allerdings war die nächste Herausforderung, wie bekam ich Seto so wie er sich momentan verhielt dort hin. Ich weihte zuerst Mokuba und Isono ein und dann lief ich zu Seto in das Schlafzimmer.
 

Vorsichtig nährte ich mich Seto und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, wir müssen zum Arzt fahren, sagte ich ihm. Doch er meinte nur, dass er gesund sei und keinen Arzt brauchen würde. Jetzt redete auch Mokuba auf ihn ein, dass er uns vertrauen sollte und zum Arzt fahren sollte, doch Seto blieb stur. Ich brauche keinen Arzt, mir geht es gut, wiederholte er immer wieder mit Nachdruck.
 

Isono zog mich zur Seite und meinte, dass wir auch einen Arzt kommen lassen konnten und wir riefen in der psychiatrischen Institutsambulanz an und eine Ärztin machte sich auf den Weg in die Villa.
 

Als die Ärztin Frau Yuki dann da war, wartete sie im Wohnzimmer bis Seto endlich herunterkam und mit ihr sprach.
 

Die Ärztin stellte geschickte Fragen, aus denen sofort klar wurde, dass Seto einen schizophrenen Schub hatte und sie gab uns eine erhörte Dosis der Risperidon Tabletten. Auch sie gab uns noch einmal Tipps für Fachliteratur zu der Krankheit und meinte, dass es wichtig wäre diese richtig zu verstehen, um sie bekämpfen zu können. Die freundliche junge Ärztin verschrieb Seto einen Krankenschein über viele Wochen und verabschiedete sich und wünschte uns alles Gute. Sie sagte, dass sie in einer Woche noch einmal wiederkommen würde, um nach Seto zu schauen.

Miteinander reden

Seto legte sich, nach dem die Ärztin weg war, noch einmal hin, die Tabletten schienen ihn müde zu machen. Ich ging zu Mokuba und Isono und ich bedankte mich bei den beiden für ihre Hilfe. Die Ärztin hatte uns noch gesagt, dass es jetzt wichtig wäre, dass Seto nur Dinge machen sollte, die ihm guttun, ganz egal was es war. Er sollte viel an die frische Luft und nicht nur im Bett liegen, um einer Depression vorzubeugen.
 

Nach einer Stunde beschloss ich zu Seto zu gehen, um ihn aus dem Bett zu holen und tatsächlich stand Seto auf und folgte mir in das Wohnzimmer, wo die anderen noch saßen. Ich hatte Angst, dass er sauer auf uns war, weil wir den Arzt gerufen hatten, aber im Gegenteil, er entschuldigte sich, dass er uns Angst gemacht habe und bedankte sich für die Hilfe.
 

Mokuba nahm seinen großen Bruder in den Arm und drückte ihn ganz fest. Seto erzählte uns das er gerade wieder Albträume gehabt hatte und das die Stimmen von Gozaburo und Yugi leiser geworden waren. Er meinte, dass es wohl ein wenig brauchen würde, bis die Tabletten wirken würden.
 

Ich freute mich darüber das Seto Mokuba umarmte, aber es gab mir auch ein Stich im Herzen das er mich noch nicht umarmte. Seto bat mich Isono und Mokuba sein Rückfall für uns zu behalten und ich schaute beschämt zu Boden.
 

Jetzt sagte Mokuba das er noch Hausaufgaben machen müsste und bat Isono ihm zu helfen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er wollte, dass ich mit Seto alleine war. Mokuba war sehr einfühlsam und reagierte in solchen Situationen oft angemessen.
 

Seto schwieg eine Weile und auch ich wusste nicht, was ich sagen sollte, bis er plötzlich aufstand, zu mir herüberkam und mir einen Kuss auf die Stirn gab, ich sprang auf und ließ mich in Setos Arme sinken. Ich kam mir schon langsam doof vor, aber die Tränen liefen mir einfach die Wange herunter. Jetzt war es Seto der mich fest in den Arm nahm und ich genoss diese Geste in vollen Zügen.
 

„Ich liebe dich“, sagte ich zu Seto mit leiser Stimme und er wiederholte die Worte an mich gerichtet.
 

„Was soll ich der Clique sagen, wenn sie fragen, warum du nicht zur Schule kommst?“ Fragte ich besorgt an Seto gerichtet. „Sag ihnen nur, dass ich krank bin, nichts weiter“, sagte Seto und gab mir wieder einen Kuss.
 

„Hörst du jetzt gerade die Stimmen?“, fragte ich besorgt nach und Seto nickte und wurde ein wenig rot. „Ich kann hören, wie sie über mich lachen und sich über die Bulimie lustig machen“, sagte Seto mit einer unsicheren Stimme. „Ist Yugis Stimme dabei?“, fragte ich vorsichtig nach und wieder ein Nicken.
 

Ich versicherte Seto, dass Yugi so etwas nie tun würde und blieb bei ihm im Arm. „Jetzt hältst du mich wohl für komplett verrückt?“, zweifelte Seto. Doch ich sagte ihm, dass er nur krank sei und dass wir das gemeinsam wieder hinbekommen würden.

Fürsorge

In der Schule waren die anderen schon jetzt besorgt um Seto und alle fragten, was er denn habe, dass er nicht zur Schule kommen konnte. Ich blieb dabei, dass er einfach krank sei und hoffte, dass die anderen nicht weiter nachfragten. Aber Anzu war sehr fürsorglich und schlug vor für Seto ein schönes Medipack von der Clique aus zusammen zu stellen und alle stimmten ein.
 

Am nächsten Tag überreichte mir Anzu ein Körbchen, in dem bunte Taschentücher, verschiedene Sorten an Tee und eine Vielfalt an Hustenbonbons und Badeölen zu finden waren. Das Ganze war in Folie verpackt und mit einer großen roten Schleife zugebunden. Dabei lag eine Karte wo Gute Besserung draufstand und die ganze Clique hatte unterschrieben. Honda hatte sogar für Shizuka unterschrieben.
 

Als ich nach Hause kam, überreichte ich Seto, das Körbchen und gemeinsam mit Mokuba packten wir es aus. Alle drei mussten ein wenig schmunzeln, da Seto ja keine Erkältung hatte, aber man sah ihm an, dass er sich darüber gefreut hatte.
 

Jetzt bist du dran dich dafür zu bedanken Onii-sama meinte Mokuba und grinste über das ganze Gesicht.
 

Wir fuhren gemeinsam in die Stadt und besorgten eine Karte wo „Danke“ drauf stand und Seto schrieb ein paar Zeilen an sie zurück.
 

Als ich die Karte am nächsten Morgen mit in die Schule brachte, waren alle ganz überrascht und ganz besonders Anzu schien sich zu freuen.
 

Anzu war in ihrer Fürsorge nicht mehr zu bremsen und schlug vor, bald mit der ganzen Clique Seto besuchen zu gehen. Fragend schauten mich alle an. Ich sagte, dass ich Seto erst darauf vorbereiten würde, da fing Anzu an zu schmollen, dass es dann ja keine Überraschung mehr sei.
 

Ich beschloss trotzdem Seto Bescheid zu geben und erzählte ihm von dem Überraschungsbesuch, den die anderen sicher bald machen würden.
 

Seto war nicht sehr begeistert, da er dann ja auch Yugi wieder unter die Augen treten musste und er wusste nicht, ob er das schon schaffte.
 

Nach dieser Nachricht zog Seto sich erst einmal in sein Schlafzimmer zurück und bekam schon jetzt Bauchschmerzen bei dem Gedanken seinen Rivalen wieder zu sehen.
 

Ich lief zu Seto und umarmte ihn, „wenn dich das überfordert wimmele ich sie alle ab“ sagte ich zu ihm. Doch Seto erwiderte erst einmal nichts und verwickelte mich in einen langen zärtlichen Kuss. Was wohl heißen sollte, dass er darüber erst noch nachdenken musste.
 

Als Mokuba von dem Besuch erfuhr, freute er sich sofort und bat seinen Bruder die anderen kommen zu lassen. Dieses Mal war ich es, der Mokuba ausbremste und sagte, dass das noch nicht entschieden sei und dass er Seto für diese Entscheidung Zeit lassen musste.

Rivalen

Die Clique war nicht mehr zu bremsen, nahezu jeden Tag fragten sie, wann sie Seto in der Villa besuchen könnten und so sagte ich es auch Seto weiter.
 

Nachdem die Ärztin noch einmal da gewesen war, hatte sie die Dosis der Tabletten noch einmal erhöht sodass die Stimmen nun wieder gänzlich verschwunden waren.
 

Seto fühlte sich wieder viel besser, aber bei dem Gedanken an Yugi wurde ihm immer noch flau im Magen. Zudem hatte er Angst das man ihm die Müdigkeit und Benommenheit, die ihm die Tabletten bescherten, ansehen würde. Und Katsuya zumindest merkte ihm die Benommenheit an. Auffällig war auch, dass Seto ein wenig langsamer sprach, aber jemandem, der nicht jeden Tag mit ihm redete, würde es kaum auffallen.
 

Schließlich stimmte er einem Treffen zu. Und Mokuba sprang freudig durch die Villa. Am nächsten Tag war es dann so weit und die gesamte Clique würde am Abend vorbeikommen.
 

Wir hatten uns darauf geeinigt, nicht genau auf die Frage was er habe einzugehen und somit die Clique mit einer offenen Frage stehenzulassen. So, wie es Katsuya auch in der Schule machte. Seto war sehr nervös und lief unruhig im Zimmer herum. Ich nahm ihn fest in den Arm und sagte, dass ich den ganzen Abend an seiner Seite bleiben würde. Und dass er nur sagen bräuchte, wenn es zu viel war, dann würden wir den Abend sofort beenden.
 

Kurz bevor der Besuch kam, musste Seto sich noch einmal übergeben. Dann klingelte es und alle versammelten sich heute im Wohnzimmer. Seto beobachtete besonders Yugi heute ganz genau, um zu sehen, ob er sich anders ihm gegenüber verhielt. Doch dieser blieb freundlich wie immer und ließ sich nichts anmerken. Als Anzu die Frage in den Raum warf, wann Seto wieder zur Schule kommen würde, antwortete er nur, dass das noch eine Weile dauern konnte. Aber niemand stellte die unangenehme Frage, was er denn habe. Sie schienen alle mehr Taktgefühl zu haben als wir dachten.
 

~*~
 

Ich saß mit all den anderen in der Runde und fühlte mich recht beobachtet von Kaiba, ich ahnte das er wusste, dass ich etwas von seiner Bulimie wusste und fühlte mich deswegen ein wenig unwohl in meiner Haut. Jetzt wo ich es wusste, sah er schon ziemlich dünn, blass und kränklich aus, aber er saß mit einer geraden Haltung vor uns und hatte die Beine typisch übereinander geschlagen. Alle redeten wie immer durcheinander, aber Kaiba blieb recht schweigsam. Auch Jonouchi schien nervös zu sein, wahrscheinlich hatten sie Angst vor unangenehmen Fragen unsererseits.
 

Ich war mir unsicher, ob ich Kaiba in ein Gespräch verwickeln sollte. Entschied mich dann aber dazu und fragte ihn eine technische Frage über die neue Duel Disk. Er antwortete mit genau dem technischen Hintergrund wissen, wie ich es vermutet hatte, jedoch sprach er langsamer als sonst, ich hatte mich schließlich nicht erst einmal mit Kaiba unterhalten und war schon oft gegen ihn angetreten.
 

Ich konnte nicht leugnen, dass ich mir Sorgen um meinen Rivalen... oder Freund... machte und hoffte er würde es mir nicht anmerken. Denn das wusste, ich würde Kaiba gar nicht gefallen, wenn ich Mitleid hätte.
 

In mir kam der Wunsch auf, mich am liebsten hier und jetzt mit ihm in Duel Monsters zu messen und auch in seinen Augen sah ich plötzlich den Kampfgeist aufblitzen. Für einen kurzen Moment schien es, als würde Yami no Yugi in der Runde sitzen und die Luft knisterte förmlich, alle starrten mich und Kaiba plötzlich an, und sahen wie wir uns herausfordernd an sahen...
 

Nicht heute beschwichtigte uns Jonouchi plötzlich und da war die Magie des Moments auch schon wieder verschwunden. Ja, Kaiba gehörte schon lange in unseren Freundeskreis, wie ich fand, aber er würde auch immer mein Rivale bleiben. Egal was er für Krankheiten hatte, ich würde ihn immer ernst nehmen, das sollte er wissen...
 

~*~
 

Für einen Moment war ich fast eifersüchtig geworden, mit diesem Blick sah Seto immer nur Yugi an. Aber ich dankte Yugi dafür, dass er Seto klargemacht hatte, dass sie noch auf Augenhöhe standen, denn diese Angst hatte Seto einen Rückfall beschert. Der Abend neigte sich dem Ende zu und alle verabschiedeten sich voneinander und wünschten Seto noch eine gute Besserung.
 

Seto war nach diesem Abend wie ausgewechselt. Er schien sehr zufrieden mit dem Ausgang des Abends zu sein und schaute sich noch ein paar mal sein Kartendeck an. Jetzt wurde ich wirklich eifersüchtig, denn Seto schien ganz klar an Yugi und ihre Duelle zu denken. Ich schlich mich also von hinten an ihn heran und küsste seinen Hals und Nacken, bis er mir wieder Aufmerksamkeit schenkte und mich zärtlich küsste...

Euphorie

Seto war zwar müde und kaputt von dem Abend, aber seine Leidenschaft schien durch den Kuss in dem wir uns gerade befanden geweckt zu sein und er legte das Kartendeck, welches er sich gerade noch angeschaut hatte voller Euphorie bei Seite.
 

Er zog mich fest an sich heran und meinte, dass wir uns ja noch gar nicht richtig vertragen hätten. Ich war gerade zu geschockt über Setos Reaktion und war verwundert, wie er mich am ganzen Körper anfasste und mir meine Kleidung vom Körper entfernte.
 

So forsch hatte ich Seto noch nicht erlebt. Er küsste mich am ganzen Körper und begann auch sich auszuziehen. Heute lag ich unter dem CEO und in mir kochte das Blut förmlich. Ich ließ Seto ganz die Kontrolle und er schien es zu genießen, die Oberhand über mich zu haben.
 

Fahrig glitten seine Hände über meinen Körper, der vor lauter Lust zitterte. Gott, was auch immer in ihn gefahren war, an diesem Abend, es sollte nicht aufhören. Ich rekelte mich unter Setos Liebkosungen und konnte mein stöhnen nicht mehr unterdrücken. Er legte sich mit seinem ganzen Körper auf mich und begann sich rhythmisch hin und her zu bewegen, sodass sich unsere Glieder berührten. Wieder küsste er mich leidenschaftlich und bat mit seiner Zunge um Einlass bei mir.
 

Ich bekomme einfach nicht genug von dir, stöhnte Seto und fuhr mir mit seinen Händen durch die Haare. Ich streckte ihm meinen Körper entgegen und auch er stöhnte abermals auf. Fast zeitgleich krallten sich unsere Finger in den Rücken des jeweils anderen und wir ergossen uns gemeinsam.
 

Ich war völlig außer Atem und rang noch immer nach Luft, fassungslos darüber, was gerade passiert war. Seto lächelte mir entgegen und zog mich erneut in einen Kuss. „Wir sollten unter die Dusche“, sagte auch er völlig außer Atem und ich stimmte ihm zu. Als wir gemeinsam unter der Dusche waren bescherten unsere Körper uns eine weitere Erektion und auch hier befriedigten wir uns noch einmal weniger stürmisch.
 

In dieser Nacht nahm Seto Schlaftabletten zu sich und er schlief zum ersten Mal seit Tagen wieder in Ruhe durch. Ich war einfach noch zu aufgewühlt, um zu schlafen. Hieß das jetzt das Seto mir wieder vertraute? Oder hatte ihn einfach die Leidenschaft gepackt?
 

Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber ich hatte das Gefühl, dass Yugi nicht ganz unschuldig an Setos guter Laune und seinem Energieüberschuss gewesen war und wieder packte mich das Gefühl von einer leichten Eifersucht.
 

So stürmisch und erregt wie der junge CEO gerade gewesen war, wollte ich ihn öfters erleben und als ich mich an ihn kuschelte und die Augen schloss, träumte ich erneut von uns beiden.
 

Endlich hatte ich ihn wieder, meinen Seto...

Der Brief

Am nächsten Morgen in der Schule viel ich Yugi einmal kurz um den Hals und umarmte ihn kurzerhand einmal fest, dieser wusste gar nicht wie ihm geschah. Aber ich meinte nur, dass er gestern alles richtig gemacht habe und strahlte ihn über das ganze Gesicht an.
 

Dieser wurde nur ein wenig rot und meinte, dass es ihn freuen würde. Auch bei den anderen bedankte ich mich für ihren Besuch und ging überglücklich in den Unterricht. So gut gelaunt wie heute war ich schon seit Tagen nicht mehr gewesen und ich beschloss heute nach der Schule etwas Schönes mit Seto und Mokuba zu unternehmen.
 

Ganz in der Nähe war heute ein kleines Duel Monsters Turnier und die ganze Clique beschloss heute dort hinzugehen. Als ich zu Hause ankam, erzählte ich Mokuba und Seto von dem Turnier und wir beschlossen uns dort mit den anderen zu treffen.
 

Es waren sogar ein paar bekannte Gesichter unter den Duellanten und es machte viel Spaß ihnen zuzuschauen. Wir unterhielten uns angeregt über die Strategien der einzelnen Spieler und ich, Mokuba und Yugi kauften uns ein paar neue Karten und tauschten sie untereinander aus.
 

Hier war es dann so weit und Seto forderte Yugi ebenfalls zu einem Duell neben dem Turnier heraus. Beide hatten wieder diese Kampfeslust in den Augen und bemerkten gar nicht, wie sich alle Turnierteilnehmer um sie scharrten, um ihnen bei dem Duell zuzusehen. Auch Anzu war ganz aufgeregt und feuerte Yugi lauthals an. Seto war ein wenig wackelig auf den Beinen, aber sein Verstand war scharf wie immer.
 

Es war ein spannender Kampf und die ganze Menge jubelte als der blauäugige weiße Drache dem Schwarzen Magier gegenüber stand. Nur knapp verlor Seto gegen Yugi und alle waren glücklich über das spannende Duell gewesen. Seto knirschte ein wenig mit den Zähnen, aber auch ihm hatte es einfach mal wieder von all den Krankheiten abgelenkt.
 

Die beiden mussten sogar ein paar Autogramme an andere Spieler verteilen.
 

Ich war überglücklich, dass unser kleiner Ausflug heute so gut verlaufen war, auch wenn Seto den ganzen restlichen Tag damit verbrachte sein Deck zu verbessern.
 

Am Abend saß Seto an seinem Schreibtisch und schrieb den Brief für Dr. Tenma an Gozaburo gerichtet:
 

~*~
 

Ich bin Seto Kaiba dein Stiefsohn und habe dich in den Tod getrieben.
 

Dich den großen Gozaburo Kaiba.
 

Ich habe dich um deinen Verstand gebracht, ich habe dich besiegt!
 

Und doch bist du in meinem Kopf fest verankert.
 

Du bist wie eine Schmeißfliege, die man nicht loswird, die man wieder und wieder aus den Gedanken verscheucht...
 

Aber du kommst immer wieder zurück und vergiftest meinen Verstand.
 

Egal wie hoch und groß der Turm ist, den ich baue, um dir meine Macht zu demonstrieren, es reicht nicht aus.
 

Ich drohe unterzugehen, zu ersticken.
 

Ich leide Qualen, jede Nacht träume ich von dir.
 

Jede Nacht.
 

Wieder und wieder.
 

Ich bin nicht Noah, nicht dein wahrer Sohn. Aber ich bin ein Kaiba.
 

Diesen Namen habe ich mir erkämpft.
 

In einem unfairen Spiel um Macht.
 

Ich war 10 Jahre alt, als ich dich zum ersten Mal besiegt habe.
 

Mit 10 Jahren habe ich dich geschlagen in deinem eigenen Spiel.
 

Und doch bist du die Schlinge um meinem Hals.
 

Das Messer an meiner Kehle.
 

Ich werde nicht aufgeben.
 

Ich werde immer mächtiger und größer, bis du in meinem Schatten verschwunden sein wirst.
 

Werde dich besiegen.
 

Ein für alle Mal!
 

~*~
 

Seto wusste nicht, ob diese Art von Brief richtig war, aber er hoffte, es würde Dr. Tenma ausreichen.

Therapie ~ Teil 4

In der nächsten Therapiesitzung erkundigte sich Dr. Tenma nach Setos Rückfall sowohl in der Bulimie als auch dem Rückfall bei der Schizophrenie, wo von er ja durch Katsuyas Anruf wusste. Er notierte sich die neuen Fakten über die neue Dosierung der Tabletten und über den Krankenschein.
 

Dann begann er mit Seto über den geschriebenen Brief zu reden, der an seinen Stiefvater Gozaburo Kaiba gerichtet war. Auch ich war heute wieder mitgekommen und hörte aufmerksam zu.
 

Der Therapeut stellte fest, dass Seto seit seiner Kindheit immer noch versuchte seinem Vater zu beweisen, dass er stärker war wie er und schilderte, dass dieses Verhalten durch die lange Unterdrückung und die Qualen, die er erlitten, hatte so ausgeprägt war. Auch seine Erziehung, die immer nur auf Erfolgserlebnisse in den Noten abgezielt hatte, spielte dabei eine große Rolle.
 

Das gleiche Verhalten legte er bei Yugi an den Tag, wo es sich in Duellen ausdrückte.
 

Dr. Tenma meinte, dass die schizophrenen Schübe und die Bulimie eine Art Überreizung von Stress seien, den Seto sich selbst machte. Der Druck immer alles zu 100 % unter Kontrolle zu haben wäre zu groß und er meinte, dass es wichtig wäre zurzeit jede Art von Stress zu vermeiden.
 

Seto erzählte unter Tränen, wie er mit einer Gärte oder einem Schlagstock früher immer wieder bedroht und gezüchtigt wurde, wenn er nicht die entsprechenden Leistungen im Privatunterricht erbrachte. Noch heute trug er Narben aus dieser Zeit auf seinem Oberkörper. Auch erzählte er das er oft zu stundenlangem Hinknien gezwungen oder mit Dunkelhaft bestraft wurde. Dr. Tenma war ein sehr einfühlsamer Mann und hörte Seto ruhig und gelassen zu.
 

Für heute war die Sitzung wieder beendet und wir fuhren gemeinsam nach Hause.
 

Zu Hause angekommen wartete Mokuba schon an einem gedeckten Tisch und es gab Rinderfilet Setos Lieblingsessen. Er aß zwar nur wieder kleinere Portionen, aber auch darüber waren wir sehr glücklich. Nach dem Essen hatten wir uns noch einen Spaziergang durch den Park vorgenommen und auch Mokuba kam freudestrahlend mit.
 

Es war schön so frei ohne Paparazzi und ohne Stress Spazieren zu gehen. Seto schien die Ruhe nach der Therapie auch gutzutun.
 

Mokuba fragte wie es heute gelaufen wäre und Seto erzählte ihm das es um Gozaburo gegangen wäre. Der 14-jährige Junge hörte aufmerksam zu und war augenscheinlich auch ein wenig erstaunt darüber, dass Seto sich ihm gegenüber jetzt öffnete und mit ihm über die Therapie sprach.
 

Die Therapie schien Wirkung zu zeigen und Seto schien offener zu werden, was auch mich ganz besonders freute.

Freizeit genießen?

Ich hatte jetzt so viel Zeit für mich wie noch nie, sonst zerrte die Arbeit an mir oder die Schule, aber jetzt war da einfach nichts. Alle Ärzte und Psychologen hatten mir nahe gelegt nur etwas zu machen, was mir guttut, aber was war das eigentlich? Das hörte sich für Außenstehende sicher gut an, aber für mich war es schwer zu bewältigen.
 

Ich verbrachte meine Zeit gerne mit Mokuba und Katsuya, aber sie gingen zur Schule. Sonst war da eine große Leere in mir. Ich versuchte wieder mein Duel Monsters Kartendeck aufzupolieren, aber auch damit war ich recht schnell fertig gewesen.
 

Ich beschloss also Sport machen zu gehen und joggte eine Runde im Park, eine Routine, die ich mir durch meine Bulimie angeeignet hatte. Ich merkte allerdings wie die Tabletten meine Kondition einschränkten und das deprimierte mich. Ich ging nach Hause und bemerkte erst jetzt, wie sehr ich mich an die Anwesenheit von Katsuya und Mokuba gewöhnt hatte.
 

Ich wurde müde und legte mich in mein oder viel mehr unser Bett und begann über die schizophrenen Schübe und Albträume nachzudenken. Genau das, was ich vermeiden sollte, aber das erlebte war einfach noch zu präsent für mich. Die Stimmen waren zwar wieder verstummt, aber das, was sie gesagt hatten, hatte sich fest in meine Gedanken verwurzelt.
 

Man vergaß schließlich nicht, wenn einem den ganzen Tag gesagt wurde, wie erbärmlich man sei und dass die anderen ohne einen besser dran wären. Diese Gedanken an die Stimmen, die mir sagten, ich sei ein Versager, oder die sich vor mir wegen meiner Bulimie ekelten. Die meinten, ich sei schmutzig und unrein, weil sich jemand an mir vergangen hatte. Die Stimmen, die mir gesagt hatten, ich sei selbst schuld daran, dass ich missbraucht worden war.
 

Es war eine schlimme Woche gewesen, in der ich Katsuya ignoriert und von mir gestoßen hatte, weil ich mich selbst nicht mehr ertragen hatte. Viele Menschen mit meiner Krankheit waren Suizid gefährdet und das wunderte mich nach dieser Woche nicht mehr. Ich zwang mich, meine Gedanken zu stoppen und zog tief die Luft in meine Lunge. Ich durfte nicht weiter darüber nachdenken.
 

Ich lief in der Villa hin und her und hoffte, dass bald jemand nach Hause kommen würde, um mich von meinen Gedanken abzulenken, aber die Zeit wollte nicht vergehen. Und meine Gedanken kreisten wieder nur um die Stimmen, die meinten, ich sei schmutzig und unrein und obwohl ich heute schon geduscht hatte, ging ich mich noch einmal abduschen. Dieser Zwang nach Reinlichkeit schien sich auch schon lange in mein Leben verfestigt zu haben, so wusch ich mir ungewöhnlich häufig am Tag die Hände oder ging mehrmals am Tag duschen.
 

Erst jetzt, wo ich so viel Zeit hatte, vielen mir selbst diese ganzen Zwänge auf, die meinen Alltag bestimmten.
 

Endlich hörte ich die Tür und Mokuba kam herein und unterbrach meine Gedankenspirale, wofür ich ihm unendlich dankbar war in diesem Moment.
 

Er fragte wie mein Tag war und ob ich die freie Zeit genossen habe...
 

Ich schluckte nur und meinte, dass es ein schöner Tag war, es war mir peinlich, dass ich die freie Zeit nicht genießen konnte, so wie es jeder andere getan hätte.

Sorgen

Ich machte mir Sorgen, um Seto er war zwar wieder stabil durch die Tabletten, aber ihn den ganzen Morgen alleine zu lassen in seinem Zustand bereitete mir doch noch Sorgen. Er sagte zwar immer, dass es ihm gut ginge, aber sein Blick, wenn wir die Villa verließen, zeigte etwas anderes.
 

Meine Gedanken in der Schule kreisten nur um Seto, von dem Unterricht bekam ich nur wenig mit. Ich hatte in einem der Bücher über Psychosen gelesen, dass betroffene oft Suizid gefährdet sind und nach dem Rückfall von Seto machte ich mir meine Gedanken. Er hatte mir schon grob erzählt, dass die Stimmen, die er gehört, hatte sich über seine Bulimie lustig gemacht hatten und ich ahnte, dass da noch mehr fiese Dinge gesagt worden waren.
 

Mir war aufgefallen, dass Seto sich in letzter Zeit nach dem Rückfall häufig entschuldigte für Dinge, die völlig irrelevant waren. Der Rückfall schien stark an Setos Selbstbewusstsein gezerrt zu haben. Um so dankbarer war ich Yugi, dass er Seto bei dem letzten Besuch bestärkt hatte.

Ich hatte wohl unterschätzt, dass Yugi als Setos Rivale eine sehr wichtige Rolle in seinem Leben spielte. Wie er es in meinem Leben als mein bester Freund auch tat.
 

Die Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken und Yugi fragte mich, ob er mich ein Stück nach Hause begleiten durfte. Ich sagte Isono, das ich heute zu Fuß nach Hause ginge. So machten wir uns zu zweit auf den Weg.
 

Yugi erkundigte sich nicht wie erwartet nach Seto, sondern er fragte nach mir und meinem Befinden. Er meinte, dass ich in letzter Zeit so abwesend gewesen sei. Ich erzählte ihm das bei uns viel los gewesen sei in letzter Zeit und das ich mir Sorgen um Seto machte. Yugi meinte, dass er sich Sorgen um mich machen würde.
 

Und er meinte, dass er alles, was in seiner Macht stehen würde, tun würde, um mir und auch Seto zu helfen. Er hatte sich einen Ratgeber für Bulimie erkrankte durch gelesen und fragte ob Seto schon regelmäßige Mahlzeiten einnahm um sein Sättigungsgefühl wieder zu erlangen. Was ich zum Glück bejahen konnte.
 

Yugi erzählte mir das er sich auch schon die Lebensmittelpyramide angeschaut hatte um einen Ernährungsplan erweitern zu können. Wir beschlossen uns bald zu treffen um diesen neuen Plan für Seto aufzustellen.
 

Auch machte er mich darauf aufmerksam das Seto nach dem essen am besten Ablenkung brauchte um den drang sich übergeben zu müssen zu vermindern. Er erzählte auch das das Völlegefühl ca. 30 Minuten anhält und dann abflacht.
 

Ich war ihm unendlich dankbar für sein Angebot uns zu helfen aber nun mussten wir uns an der nächsten Weggabelung trennen.
 

Als ich nach Hause kam, traf ich auf Mokuba und Seto und fragte sie wie ihr Tag war.
 

Mokuba erzählte gleich von einem Test, den er geschrieben hatte und meinte, er sei ganz gut gelaufen. Seto schaute nur ein wenig traurig und meinte, dass sein Tag gut gewesen sei.
 

Wieder merkte ich, dass es Seto gar nicht gut ging. Also fragte ich ihn, ob wir gleich noch eine Runde joggen gehen wollten, aber er winkte ab und meinte, dass er das schon getan habe.
 

Ich lief zu Seto und gab ihm erst einmal einen innigen Kuss und diese Geste zauberte ihm ein Lächeln auf das Gesicht, was mich wieder zufriedener stimmte.
 

Wir verbrachten den Abend zu dritt und Mokuba zeigte uns noch ein paar Tricks auf der Spielekonsole.
 

Seto schien unsere Nähe zu genießen, aber was war mit der viele Zeit, die er noch alleine sein würde...

Die Lage spitzt sich zu

Auch heute war ich wieder den ganzen Morgen alleine zu Hause. Katsuya hatte mich schlafen lassen als er zur Schule gegangen war. Ich spürte in mir nichts, da war vollkommene Leere, nachdem ich aufgewacht war. Ja ich hatte nicht einmal den Antrieb das Bett zu verlassen. Sofort kreisten meine Gedanken um das, was die Stimmen von meinem Stiefvater und Yugi mir gesagt hatten. Ich sei schmutzig und unrein. Und sie hatten recht.
 

Ich ekelte mich vor mir selbst. Mein Stolz über meine Gewichtskontrolle war einem Ekel über die Essensanfälle gewichen. Und die Scharm über meine Schizophrenie und die Misshandlungen war riesengroß geworden. Was machte ich jetzt nur, ich war alleine in der Villa und bekam eine riesengroße Angst vor dem, was da draußen auf mich wartete.
 

Ich rannte in das Bat und übergab mich viele Male über der Toilette. Ich schaute in den Spiegel und ertrug mein eigenes Bild nicht mehr. Eine unheimliche Panik machte sich in mir breit und ich beschloss wieder in das Bett zu gehen. Aber in meinem Kopf hallten nur die Gedanken an die Stimmen, die eigentlich nicht mehr da waren.
 

Wenn ich einschlief, sah ich Gosaburo wie er sich meines Körpers bemächtigte und ich, sah wie Yugi über mich lachte und mich einen Versager nannte. Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn und mein Körper schien schwer wie Blei zu sein. Ich begann zu weinen und wusste nicht, woher dieses Gefühl von Wertlosigkeit kam. Hilflos wie ein kleines Kind lag ich zusammengekauert in meinem Bett und konnte nicht mehr aufstehen.
 

Hilflos rief ich Katsuyas Namen, aber er war nicht da, er war in der Schule. Ich musste mich zusammenreißen, aber es ging nicht, ich lag den ganzen Tag im Bett und hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
 

~*~
 

Am Nachmittag kam ich aus der Schule fast zeitgleich mit Mokuba und wir beide wollten Seto begrüßen, doch er war nirgendwo zu sehen. Vorsichtig lief ich die Treppe zum Schlafzimmer hoch und öffnete die Tür. Seto lag im Bett. Hatte er das Schlafzimmer den ganzen Tag nicht verlassen?
 

Vorsichtig strich ich ihm eine Strähne aus der Stirn, seine Haare waren durchgeschwitzt und seine Kleidung klamm.
 

Katsuya du bist wieder da, hauchte Seto leise und richtete sich zum Sitzen auf.
 

Ich war geschockt ihn so zu sehen und auch Mokuba war wieder besorgt um seinen großen Bruder. Ich wollte schnell einen Arzt rufen, aber Seto hielt mich auf.
 

Es geht wieder, ich habe mich nur unwohl gefühlt, sagte er und stieg unter die Dusche.
 

Ich war mir nicht sicher, was ich jetzt tun sollte, aber ich rief keinen Arzt und beschloss mich diesen Abend um Seto zu kümmern, auch Mokuba wich nicht von Setos Seite.
 

Ich fragte Seto am Abend, ob er wieder Stimmen hörte, aber er schüttelte nur mit dem Kopf und meinte, es würde ihm schon besser gehen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass etwas mit ihm nicht stimmte...

Alleine

Und wieder war ich einen Morgen alleine in der Villa, ich verließ das Bett heute gar nicht mehr, ich fühlte mich wieder so leer und hoffnungslos. Ich hatte die Nacht kaum geschlafen und wenn doch, wurde ich wieder von Albträumen geplagt. Ich wurde geschlagen und misshandelt, gedemütigt, wo es nur ging. Gozaburo schien mich auch im Wachzustand noch zu verfolgen. Ich war durchgeschwitzt und meine Kleidung klebte förmlich an mir.
 

Der Ekel vor mir selbst wurde immer größer und hing wie ein Schatten über mir. Ich wusste nicht mehr, warum ich überhaupt noch hier war.
 

Waren Mokuba und Katsuya nicht besser dran, ohne mich. War ich nicht bloß noch eine Last für sie, mit all meinen Krankheiten. Mir wurde plötzlich Schwarz vor Augen und mein Kopf begann zu schmerzen. Mir wurde übel und ich musste mich augenblicklich übergeben, schaffte es nicht ein mal aus dem Bett heraus. Nur Magensäure kam heraus, immer und immer wieder.
 

Die Zeit schien still zu stehen und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit zerrte an mir. Neben mir lag die Tablettenbox mit den Schlaftabletten und ich wusste eine Überdosis davon würde mich von diesem schrecklichen Zustand erlösen...
 

Würde Katsuya und Mokuba von mir befreien...
 

~*~
 

Ich saß in der Schule und wieder bekam ich nicht viel von dem Unterricht mit, gestern war Seto so komisch gewesen, als wir von der Schule wiederkamen. Er hatte wieder so krank ausgesehen und war augenscheinlich nicht aus dem Bett gekommen.
 

Heute Nacht hatte er wieder Albträume gehabt, weshalb auch ich nicht habe schlafen können. Ich wünschte ich könnte Seto alles Leid abnehmen, wenn es ihm dadurch besser ginge, aber ich konnte nur für ihn da sein.
 

Endlich klingelte die Schulglocke und wir konnten nach Hause gehen.
 

Doch die Limousine stand nicht da um mich abzuholen, ich wollte Isono anrufen uns stellte mein Handy an, als ich mehrere Anrufe in Abwesenheit von Isono auf dem Handy sah. Ich rief ihn zurück und er erzählte mir, was passiert war. So schnell ich konnte, rannte ich von dem Schulhof in Richtung Domino Klinik.
 

Den ganzen Weg über rannten mir die Tränen nur so über die Wangen. Ich hätte nicht zur Schule gehen dürfen, ich hätte bei Seto bleiben müssen, wieso nur habe ich ihn alleine gelassen.
 

Als ich in der Klinik ankam, stand Isono bereits am Eingang und sagte mir, dass er Mokuba aus der Schule abholen würde, bevor dieser nach Hause käme und alleine war. Ich nickte Isono zu und rannte zu der Zimmernummer, die er mir genannt hatte.
 

Nur zögerlich öffnete ich die Tür...

Klinik

Ich öffnete die Tür und in dem großen weißen Bett lag Seto, seine Haut machte dem Bettlaken Konkurrenz, so bleich war er. Jetzt kam eine Schwester zu mir und meinte, dass er ein Beruhigungsmittel bekommen hätte und Schlaf bräuchte.
 

Er hatte wirklich versucht sich das Leben zu nehmen und eine Menge Tabletten geschluckt, Isono hatte ihn zum Glück noch rechtzeitig gefunden.
 

Ich saß bei Seto am Bett und hielt seine Hand, an der ein Schlauch befestigt war. Und plötzlich kamen auch Mokuba und Isono in das Zimmer.
 

Mokuba schluchzte und weinte bitterlich und blieb mit Abstand vor dem Bett stehen, so als traue er sich nicht seinem Bruder zu nahezukommen. Ich lief zu ihm hin und nahm ihn in den Arm. Mokuba zitterte am ganzen Körper. Isono hielt eine Hand auf Mokubas Schulter und eine Hand auf meiner Schulter und so standen wir eine ganze Weile da, bis Seto sich im Bett regte.
 

Nur langsam schlug er die Augen auf und blinzelte ein paar mal und atmete ganz ruhig ein und aus. Mokuba lief zögerlich zu seinem Bruder und umarmte ihn, dabei weinte er wieder bitterlich und auch ich umarmte Seto und die Tränen liefen mir nur so herunter.
 

Auch Seto begann zu weinen und er entschuldigte sich immer wieder dafür, dass er sich das Leben nehmen wollte.
 

Jetzt kam eine Ärztin und untersuchte Seto noch einmal. Dann sagte sie uns, dass Seto nach drei Tagen, wenn sein Zustand stabil blieb, in eine psychiatrische Klinik überwechseln würde.
 

Und so war es dann auch. In der psychiatrischen Klinik begrüßte uns freundlich die junge Ärztin Dr. Yuki und verschrieb Seto ein anderes Medikament mit dem Namen Aripiprazol welches zur Ausgeglichenheit und Stimmungsaufhellung führt gegen die psychotische Depression. Zusätzlich bekam er noch das Medikament Quetiapin verschrieben, welches er nur bei Bedarf von Schlafstörungen einnehmen sollte.
 

In der Klinik selber erwartete Seto 3 Wochenlang ärztlich-psychologisch geleitete psychotherapeutische Einzel- und Gruppentherapie so wie Bewegungs- und Beschäftigungstherapie sowie Kunsttherapie als auch die Beratung in sozialen Belangen.
 

Ich Mokuba und Isono kamen ihn jeden Tag dort besuchen und machten lange Spaziergänge durch den Park, der zur Klinik gehörte.

Sich für alles bedanken

Mokuba hatte Setos Suizidalität noch nicht verarbeitet und war in den vergangenen Nächten oft von Alpträumen geplagt worden, von denen er mir dann am nächsten Morgen erzählte. Er merkte zwar, dass es Seto seit dem Klinikaufenthalt wieder besser ging, aber trotzdem konnte er es nicht vergessen.
 

Ich schlug ihm vor, sich auch einmal bei einem Psychiater vorzustellen. Mokuba hatte mich zuerst nur mit großen Augen angeschaut, hatte sich dann aber dazu bereit erklärt.
 

Zu seiner ersten Sitzung hatte ich den schwarzhaarigen Jungen begleitet und sogar mitgemacht. Auch mir tat es gut, über den Vorfall zu reden.
 

Auch Seto war stolz auf uns, dass wir diesen Schritt gewagt hatten.
 

Die Zeit in der Klinik neigte sich dem Ende zu und Seto war wieder zu Hause angekommen. Auch wegen der Bulimie hatte er dort Therapiesitzungen erhalten und konnte nun seinen Essensplan mit Nahrungsmitteln erweitern, die er sonst immer vermieden hatte.
 

Ich machte mir Sorgen Seto wieder alleine zu lassen, wenn ich in der Schule war, aber er versicherte mir, dass er stabil war.
 


 

Als ich am Nachmittag wieder nach Hause kam, stand Seto bereits vor der Haustür und fing mich direkt ab, er meinte das Mokuba heute bei einem Schulfreund übernachten würde und führte mich mit einem lächeln in das Esszimmer, wo bei Kerzenschein ein Tisch für zwei gedeckt worden war und im ganzen Haus roch es lecker nach Essen.
 

Seto forderte mich auf, mich an den Tisch zu setzen und genau im richtigen Moment kam Mina san und brachte uns das Essen an den Tisch.
 

Ich war überrascht, wie groß die Portion für Setos Verhältnisse war, die er sich auf den Teller lud und Stolz verkündete er, dass er das alles aufessen würde. Das alleine brachte mich schon zum Strahlen, aber wie aus Zauberhand erklang plötzlich romantische Musik aus den Boxen und Seto öffnete eine Flasche Wein.
 

Ich spürte, dass Seto nervös war und seine Hände zitterten leicht, aber das machte ihn irgendwie so liebenswert in dem Moment. Auch ich war ein wenig nervös und nahm einen Schluck Wein zu mir. Zum ersten Mal seit Wochen waren wir alleine für uns.
 

Und wirklich Seto hatte seinen Teller leer gegessen uns suchte nicht die Toilette auf. Ich war jetzt schon alleine dadurch der glücklichste Mensch auf Erden, aber dann zog Seto ein kleines schwarzes Kästchen heraus und überreichte es mir.
 

Ich öffnete das Kästchen und in ihm waren zwei schlichte silberne Ringe, in denen jeweils unsere Namen graviert waren. Ich war sprachlos und viel Seto einfach um den Hals. Wir küssten uns zärtlich und dann legte er mir den Ring an und ich ihm seinen. Seto sprach, dass er sein Leben mit mir verbringen wollte und dass er erkannt habe, dass es noch so viele Dinge gab, die er mit mir erleben wolle und dass er mich nie wieder verlassen wollte.
 

Jetzt liefen mir Freudentränen die Wange herab und ich konnte nur ein Nicken hervorbringen, ehe ich ihn wieder in einen Kuss verwickelte.
 

Dann fragte ich nach, wie er das alles mit den Ringen organisiert hätte, er sei doch in der Klinik gewesen und Seto meinte nur, dass er seine Wege und Mittel hatte.
 

Dann zog er mich die Treppe herauf in unser Schlafzimmer und das ganze Bett war mit roten und weißen Rosen bedeckt. Vorsichtig sammelten wir die Rosen ein und stellten sie in eine dafür bereitgestellte Vase.
 

Jetzt forderte Seto mich auf, den Oberkörper freizumachen und massierte mich mit wohl riechendem Massageöl.
 

Es war einfach ein wundervoller Abend...

Fortschritte

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Leben lang

Ich saß wieder alleine zu Hause und jetzt hatte ich mich wieder im Griff. Der Klinikaufenthalt hatte mir gutgetan und so wie jetzt auch hatte ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt.
 

Ich bin krank, habe eine Schizophrenie und eine Bulimie und gegen beides kämpfe ich noch an, jeden Tag.
 

Ich weiß das ich eine Belastung für Katsuya und Mokuba, ja, und wohl auch für Isono bin. Jedoch bin ich zu dem Schluss gekommen, dass sie mich lieben und es ihnen ohne mich wohl doch nicht besser geht. Sie schauen mich immer noch mit großen traurigen Augen an, selbst wenn sie lächeln kann ich ihnen ihre Sorge um mich anmerken.
 

Ich habe mich bei Katsuya mit zwei Ringen und einem schönen Abend bedankt. Aber das Vertrauen werde ich erst nach langer Zeit wieder genießen dürfen. In meiner psychotischen Depression habe ich dieses Vertrauen sicher verspielt und auch wenn es nichts ändert, es tut mir von ganzem Herzen leid.
 

Ich habe viele Therapiesitzungen mitgemacht und mich mit dem Thema Suizid auseinandergesetzt.
 

Mir isst bewusst geworden das ich mein ganzes Leben mit Katsuya und Mokuba zusammen sein möchte und das es noch so viele Dinge gibt, die ich miterleben möchte. Ich möchte sehen wie Mokuba sich zu ersten Mal verliebt, möchte sehen wie er seinen Schulabschluss absolviert und wünsche mir zu sehen, wie er eine eigene Familie gründet.
 

Und Katsuya, mit ihm möchte ich gemeinsam alle Höhen und Tiefen erleben, die es zu erleben gibt. Ich wünsche mir, mit ihm gemeinsam alt und grau zu werden und auch dann werde ich ihn noch lieben wie am ersten Tag.
 

Ich kann meinen Suizidversuch nicht rückgängig machen und die Schizophrenie so wie die Bulimie werden mich ein Leben lang begleiten. Leider liegt die Rückfallquote sehr hoch, und das macht mir Angst.
 

Aber ich bin nicht mehr alleine und habe sogar in den letzten Wochen so etwas wie Freunde gefunden. Ich bin zuversichtlich, dass ich noch eine Zukunft habe. Auch die Kaiba Corporation werde ich weiterhin erfolgreich leiten, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen.
 

Es wird kein sorgenfreies Leben mehr sein, so wie ich es vor langer Zeit Mokuba versprochen habe.
 

Aber es wird ein schönes und lebenswertes Leben werden, mit den Menschen an der Seite, die ich liebe. Vertrauen ist der Schlüssel, für diese erwünschte Zukunft und ich werde sie erreichen und mir viel Zeit nehmen. Schließlich habe ich noch ein ganzes Leben vor mir.

Unerwartet

Gerade zeigte ich noch allen aus der Clique meinen Ring den ich von Seto bekommen hatte als ich Isono mit der Limousine vorfahren sah. Endlich war die Schule aus und ich konnte freudestrahlend zu Seto zurück kehren.
 

Auf dem Weg zurück in die Villa waren gerade zu alle Ampeln auf rot gestellt und wir mussten ständig anhalten und warten. Es war einfach zu Mäusemelken. Als wir der einfahrt näher kamen waren hunderte Reporter bereits zu sehen und ich fragte mich was die schon wieder hier wollten, wo es doch endlich ruhiger geworden war.
 

Die Reporter waren aufdringlich und stellten Fragen aber es waren zu viele um einzelne Fragen zu verstehen. Es war schwer an ihnen vorbei zu kommen, selbst Isono hatte Schwierigkeiten sich durch die Menge zu kämpfen.
 

Als wir es endlich geschafft hatten sah ich Mokuba auf der Treppe sitzend. Er hatte den Kopf auf den Schoß gelegt und war am weinen. Ich ließ mich vor Mokuba auf die Knie fallen und strich ihm sanft über den Kopf.
 

Mir wurde flau im Magen und ein ungutes Gefühl überkam mich.
 

Wo war Seto?
 

Isono kümmerte sich weiter um Mokuba und sprach ihm ruhig zu als ich die schier endlos langen Treppen hinauf hechtete und den langen Gang zu unserem Schlafzimmer hinunter rannte.
 

Das Zimmer war verschlossen. Ich hämmerte fast schon dagegen aber es kam keine Reaktion. Jetzt rief ich seinen Namen lauthals aber wieder rührte sich nichts in dem Zimmer.
 

Panik machte sich in mir breit und ich beschloss das Schloss zu knacken aber es war ein widerspenstiges seiner Art und wollte sich nicht öffnen lassen. Vielleicht lag es auch an meinen zitternden Händen...
 

Als ich die Tür dann endlich auf bekam, lag Seto neben seinem Bett, leblos auf dem Boden und er war weiß wie Schnee. Aus seinem Mund lief Schaum und neben ihm lag eine leere Tabletten Dose...
 

~*~
 

Ich schreckte auf und war schweiß gebadet. Ich brauchte einen Moment lang um zu realisieren das ich in unserem Schlafzimmer lag und Seto schlief ein wenig unruhig neben mir im Bett. Ich war froh das alles nur ein Albtraum war. Leider hatte ich diese Art von Träumen ziemlich häufig in letzter Zeit.

Vertrauen schaffen

Es war klar, dass nach so vielen Vorfällen in letzter Zeit unser Vertrauen ineinander stark gelitten hatte. Sei es bei meinem Gespräch mit Yugi oder bei Setos Suizid versuch.
 

Darüber machte ich mir in letzter Zeit viele Gedanken. Unsere Beziehung war einerseits so innig, da wir ohne unsere selbst auferlegten Masken vor uns standen und den anderen so annahmen, wie er war, mit allen Fehlern. Und dennoch hatte die Beziehung Brüche bekommen, die wohl nur die Zeit heilen konnte.
 

Seto meinte, dass unser Vertrauen, je mehr wir miteinander durchgemacht hätten, immer mehr wachsen würde und ich hoffte, er hatte recht.
 

Mir fiel ein, dass Seto Spaß und Interesse an allen, was mit fliegen und Flugzeugen zu tun hatte und so, kam mir eine Idee, wie wir unser Vertrauen mit einem unvergesslichen Erlebnis stärken konnten. Ganz euphorisch klickte ich mich durch das Internet und kam schnell auf die passenden Seiten zu meiner Suche.
 

Jetzt kam Mokuba in das Zimmer gelaufen und sah, wonach ich suchte. Ich fragte ihn ein wenig unsicher, ob das Seto gefallen könnte und der jüngere war sofort überzeugt davon, dass das eine gelungene Überraschung sei.
 

So buchte ich die Überraschung für uns und freute mich jetzt schon auf sein Gesicht, wenn er sie bekam.
 

Seto betrat das Zimmer und schnell stellte ich den PC wieder aus, und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Nur Mokuba saß noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht da.
 

Seto fragte, ob es Geheimnisse gab, denn er kannte seinen Bruder gut. Mokuba wurde rot im Gesicht.
 

„Nichts, was du jetzt wissen musst“, entgegnete ich ihm schnell und verwickelte ihn in einen innigen Kuss.
 

Den Rest des Abends war ich ganz mit den Gedanken bei der Überraschung und überlegte mir, wann und wie ich ihm davon erzählen wollte. Schließlich sollte auch der Abend der Verkündung ein schöner romanischer Abend werden.
 

Ich hatte den ganzen Abend ein Grinsen im Gesicht, sodass Seto schon etwas ahnte. Aber ich verriet ihm nichts, egal wie oft er mit einem zärtlichen Kuss darum bat mir zu sagen, was los sei.
 

Ich sollte Seto öfter überraschen, wenn dieser bei einer Vorahnung immer so handzahm war...

Sonnenuntergang

Ich freute mich schon den ganzen Tag aus der Schule zu kommen, denn heute hatte ich vor, Seto seine Überraschung zu übergeben und ihn somit in meinen Plan einzuweihen.
 

Als es endlich klingelte und die Schule aus war, beeilte ich mich nach Hause zu kommen.
 

Und als es endlich so spät war, dass die Sonne unterging, schnappte ich mir einen Korb, den ich vorher sorgfältig zusammen gestellt hatte und ging damit zu Seto.
 

Dieser war ganz überrascht, dass wir heute noch einen Ausflug machen würden und folgte mir freudestrahlend.
 

Ich führte Seto zu meinem Lieblingsplatz im Park nahe am See und breitete dort eine Decke aus und dazu hatte ich eine Flasche von Setos Lieblingswein mitgebracht und zwei Gläser bereitgestellt.
 

Wir genossen den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein und ließen es uns einfach mal gut gehen.
 

Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo ich Seto das Ticket für einen Tandemflug vorhielt und er war sofort Feuer und Flamme für das Vorhaben und freute sich riesig darüber.
 

Er zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss und so verharrten wir eine ganze Weile.
 

Jetzt war es an mir ein schwieriges Thema anzusprechen, welches mir aber schon länger auf dem Herzen lag.
 

„Meinst du nicht Seto, wir sollten die Clique darüber informieren, was alles bei uns los war in letzter Zeit. Ich fürchte, sie ahnen auch schon was, so wie ich mich in der Schule verhalten habe. Ich habe während der Klinikaufenthalte nie Zeit für sie gehabt, weil ich dich besuchen gegangen bin und musste sie immer mit ausreden vertrösten.

Und sie fragen immer nach dir und wollen wissen, wie es dir geht.“
 

Seto, überlegte kurz und blieb ganz ruhig. „Ich kann verstehen, dass sie langsam misstrauisch werden und wissen wollen, was los ist. Aber ich fühle mich dabei unwohl. Ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen kann.“
 

Ich nickte nur verstehend und sagte ihm, dass es okay wäre, wenn er es noch für zu früh hielt.
 

Aber Seto meinte, dass er darüber nachdenken würde und wir nahmen uns fest in den Arm.

Ein unvergessliches Erlebnis

Bald war der Tag gekommen und Seto und ich machten uns auf den Weg zum Flugplatz, wo der Tandemflug stattfinden sollte. Ich war schon tierisch nervös, aber die Vorfreude auf den Flug war größer. Ich konnte gerade zu platzen vor lauter Aufregung. Seto schien die Ruhe selbst zu sein, im Gegensatz zu mir.
 

Was aber nicht verwunderlich war, da er so etwas in der Art schon einmal gemacht hatte.
 

So kam es, dass ich nicht mit einem Fluglehrer zusammen fliegen würde, sondern mit Seto, er war der erfahrene hierbei und schenkte mir das Vertrauen, was ich brauchte.
 

Wir stiegen in das Flugzeug, aus dem wir gleich springen würden und mein Herz fing jetzt schon an zu rasen wie verrückt.
 

Ich glaubte es kaum, die Wiese, auf der wir gleich landen würden, sah von oben nur so winzig aus.
 

Fest klammerte ich mich an Seto und jetzt hatten wir die richtige Höhe erreicht und
 

Sprangen....
 

Es war einfach ein geiles Gefühl, ein besseres Wort fiel mir in dem Moment, in dem wir durch die Luft glitten nicht ein. Ich schrie vor lauter Freude laut auf und sagte Seto, dass ich ihn liebte.
 

Es war einfach ein unbeschreiblich schönes Erlebnis und Seto brachte uns sicher wieder auf den Boden.
 

Ich war so unglaublich glücklich und wenn man eines für den Flug gebraucht hatte, dann war das Vertrauen gewesen, welches ich voll und ganz in meinen Freund gehabt hatte. Ich war so überwältigt, dass ich nach dem Flug Seto um den Hals fiel und ihn bat, das irgendwann unbedingt noch einmal zu wiederholen.
 

Auch Seto schien der Flug sehr gut gefallen zu haben und er schien stolz zu sein, dass er uns sicher durch die Situation geführt hatte.
 

Innig küssten wir uns mitten auf dem Flugplatz und die anderen Leute um uns herum, hatten wir voll und ganz ausgeblendet.
 

Dieser Tag war einfach unvergesslich schön.

Vertrauen zulassen?

Ich war stark verunsichert. Einerseits hatte Katsuya recht, der Kindergarten wie ich sie immer noch nannte oder die Clique wie Katsuya sagte, waren in letzter Zeit sehr engagiert, wenn es um mich ging. Sie hatten mir einen Krankenbesuch erstattet und mir sogar einen Korb mit allen möglichen Gesundheitsutensilien geschenkt und wenn es stimmte, was Katsuya sagte, fragten sie jeden Tag nach mir und meinem Befinden.
 

Dazu kommt das ich jetzt schon mehrere Wochen nicht zur Schule gekommen war und das alles ohne eine genaue Erklärung ihnen gegenüber. Sie konnten sich also sicher schon denken, dass es was Psychisches war, weshalb ich fehlte. Und Yugi wusste schon zumindest über die Bulimie Bescheid.
 

Aber dennoch, war ich der Meinung, dass es ein Fehler war, ihnen alles anzuvertrauen.
 

Auch wenn ich damit Katsuya eine Last aufbürde, mit niemandem über meine Schizophrenie oder meinen Suizidversuch zu reden, halte ich es für besser, diese Vorfälle für mich zu behalten. Nicht auszudenken, wenn dies an die Presse kommen würde...
 

Vielleicht konnten wir sie über meine Bulimie informieren, jetzt wo Yugi schon etwas wusste. Damit hätten sie dann auch eine Erklärung, warum ich so lange fehle.
 

Aber konnte ich ihnen allen das wirklich anvertrauen?
 

Würden sie wirklich vertrauensvoll damit umgehen?
 

Ich hatte schon immer ein Problem damit anderen zu vertrauen, da ich in meiner Kindheit gelernt hatte, dass man niemanden vertrauen kann. Immer wurde mir nur Misstrauen entgegengebracht. Und durch die Misshandlungen habe ich das vertrauen wohl gänzlich verlernt.
 

Zumindest dachte ich das, bis ich Katsuya begegnet bin. Er ist mein Fels in der Brandung geworden und ist für mich da und gibt mir Halt, wenn ich am Boden bin.
 

In so kurzer Zeit habe ich das Gefühl ohne ihn nicht mehr leben zu können, so sehr liebe ich ihn.
 

Ja, wenn ich Katsuya vertrauen kann, dann kann ich ihm auch in Bezug auf die Clique vertrauen und ihnen von der Bulimie erzählen. Ich werde es wagen, der Entschluss ist gefasst.

Das Eis brechen

Seto hatte mir von seinem Entschluss der Clique von der Bulimie zu erzählen berichtet und ich war unendlich stolz auf ihn, dass er ihnen dieses Vertrauen entgegenbringen wollte.
 

Ich war mir bei Freunden wie ihnen sicher, dass sie vertrauensvoll mit dieser schwierigen Situation umgehen würden.
 

So kam es dass wir alle einluden, und alle nach und nach mit der Limousine abholten. Ich und auch Seto waren sehr nervös an diesem Abend. Wir hielten uns fest an den Händen und ließen uns fast den ganzen Abend nicht mehr los.
 

Ich bemerkte wie Seto leicht zu zittern begann als alle im Wohnzimmer der Villa Platz nahmen.
 

Jetzt saßen alle gespannt da und schauten uns erwartungsvoll an, da wir ihnen mitgeteilt hatten, dass es an diesem Abend um was Ernstes ging.
 

Seto begann zu erzählen, dass er ja jetzt seit ein paar Wochen in der Schule fehlte und ihnen einen der Gründe dafür nennen wollte.
 

Setos Körper fing gänzlich an zu zittern und er konnte es auch nicht unterdrücken, als er ihnen sagte, dass er Bulimie hatte.
 

Ich hielt immer noch fest seine Hand als alle betroffen in der Runde saßen und uns anschauten. Jetzt ergriff Yugi das Wort und erkundigte sich, ob es immer noch akut war oder ob er schon auf dem Weg der Besserung war.
 

Seto erzählte allen, dass er im Moment große Fortschritte gemacht hatte und sich seit einem Klinikaufenthalt sehr viel besser fühlte.
 

Alle nickten verstehend.
 

Jetzt stand Seto auf und verließ den Raum. Schnell eilte ich ihm nach, in die Küche. Seto stützte sich an der Theke ab und atmete tief durch. Ich nahm ihn von hinten in den Arm und flüsterte ihm ins Ohr, dass er das gut gemacht habe.
 

Ich fragte ihn wie er sich fühle und er antwortete einerseits verletzlich und peinlich berührt und andererseits befreit.
 

Nach dem Seto sich wieder etwas gefasst hatte, gingen wir zurück in das Wohnzimmer und setzten uns wieder zu den anderen, die sich gerade über alle möglichen Krankheiten unterhielten.
 

Vorsichtig fragte Bakura, wie es in der Klinik gewesen wäre. Und Seto erzählte, dass er dort viele Leute mit dem gleichen Problem kennengelernt hatte, was ihm sehr geholfen hatte.
 

Er erzählte, dass er besonders von einer jungen Frau, die er dort kennengelernt hatte, beeindruckt gewesen war und dass sie ihm gute Tipps gegeben hatte, wie man gegen die Bulimie vorgehen konnte, obwohl sie selber betroffen war. Ich war überrascht und stolz, wie sehr Seto sich an diesem Abend öffnete.
 

Anzu lockerte die Stimmung etwas auf und fragte, ob sie noch einmal unsere Ringe sehen dürfe und fragte wie genau Seto die Ringe überreicht hatte.
 

Begeistert fing ich an von dem Abend zu erzählen und nun war das Eis gebrochen. Und die Stimmung wurde heiterer. Besonders als ich von unserem Tandemflug erzählte.
 

So ging auch dieser schwierige Abend bald zu Ende und die Clique verabschiedete sich. Alle wünschten Seto noch eine gute Besserung.

Zwölf Monate später

Es waren bereits ein Jahr vergangen und ich hatte meine Arbeit in der Kaiba Corporation wieder aufgenommen. Ich hatte jetzt schon seit dem Klinikaufenthalt keine Rückfälle mehr gehabt sowohl bei der Bulimie als auch bei der Schizophrenie. Unsere Beziehung war durch diese schwere Zeit so fest geworden, dass ich mir ein Leben ohne Katsuya nicht mehr vorstellen konnte.
 

An diesem Abend holte Isono mich aus der Firma ab und wir kamen in der Villa an, doch es brannte kein Licht, es schien so, als sei niemand zu Hause. Katsuya war sicher noch im Supermarkt arbeiten. Aber wo war Mokuba?
 

Ich schloss die Haustür auf und plötzlich riefen alle in der Eingangshalle aus einem Chor „Überraschung“
 

Die ganze Clique war da und auch Mokuba, Katsuya und Isono waren da. Aber ich hatte doch kein Geburtstag?
 

Jetzt kam Katsuya zu mir und erklärte mir das mein Klinikaufenthalt nun genau ein Jahr her war und das wir feiern, sollten das es keine Rückschläge seit dem gegeben hatte. Anzu hatte einen Kuchen gebacken und tatsächlich konnte ich ein Stückchen Kuchen auch wieder genießen.
 

Ich freute mich über die kleine Party sehr. Es war eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. Ich wurde ein wenig nostalgisch und dachte über alles nach, was wir in unserer Beziehung schon alles erlebt hatten.
 

Sei es die Zeit mit der Paparazzi oder der Tag an dem Mokuba verschwunden war, aber auch an unsere schönen Tage konnte ich mich erinnern, wie unser erster Kuss oder unsere erste sexuelle Erfahrung mit der Feder …
 

Es gab allen Grund zu feiern und das taten wir auch, es floss wie immer ein wenig Alkohol und wir unterhielten uns mit allen angeregt über die neusten Games auf dem Markt. Der Abend war so schön, dass ich mir vor nahm Katsuya noch an diesem Abend die Frage zu stellen, die ich jetzt schon so lange mit mir herumtrug.
 

Ich zog Katsuya in unser Zimmer auf den Balkon und holte eine kleine Schachtel hervor, die ich ihm auf den Knien überreichte und ihn ganz offiziell fragte, ob er mich heiraten wollte. In der Schachtel funkelten zwei Eheringe, die erst noch graviert werden mussten für den richtigen Tag der Hochzeit. Ich zitterte leicht und wartete angespannt auf die Antwort.
 

~*~
 

Meine Antwort lautete ja und ich fiel Seto um den Hals und wir küssten uns inniglich.
 

Ich war überglücklich, heute vor einem Jahr hatte Seto mir schon die Verlobungsringe überreicht, aber seit dem hatten wir nicht mehr über die Hochzeit gesprochen, da es in Japan unter Homosexuellen Paaren nicht erlaubt ist.
 

Und als hätte Seto meine Frage schon erahnt, meinte er das in Las Vegas jeder heiraten dürfe und das wir mit allen unseren Freunden dort hinfliegen würden, um dort zu heiraten und zu feiern.
 

Mit Freudentränen in den Augen kam ich wieder unten an und alle Blicke waren auf uns gerichtet ...
 

Ich erklärte stolz, dass es noch einen Grund zum Feiern gab und erzählte allen von der Hochzeit, die bald in Las Vegas steigen würde.
 

Alle umarmten uns und freuten sich über die schöne Nachricht. Der Abend war somit noch schöner geworden als ich gedacht hatte und Seto hatte all meine Erwartungen gesprengt mit seinem Antrag.
 

Ich wünschte, dieser Tag würde nie zu Ende gehen...

Hürden überwinden

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Für immer

Ich freute mich schon unendlich auf unsere Hochzeit, Morgen war es so weit und ich und Seto würden mit der ganzen Clique einschließlich Shizuka, Mokuba und Isono nach Las Vegas fliegen.
 

Heute holte ich meine kleine Schwester vom Bahnhof ab und zu meiner Überraschung war noch jemand mitgekommen. Vor mir stand meine Mutter, die ich jetzt seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
 

Vorsichtig machte ich einen Schritt auf sie zu, sie hatte die Tränen in den Augen. Jetzt kam sie auf mich zu, umarmte mich und fing an zu weinen. Sie weinte bitterlich und bat mich um Verzeihung, dass sie so viele Jahre nicht für mich da gewesen war.
 

Auch ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten, einerseits Tränen der Enttäuschung und andererseits Tränen der Freude. Shizuka umarmte uns beide und war auch zu Tränen gerührt.
 

Gemeinsam fuhren wir mit der Limousine zu der Villa, und ich war mehr als nur aufgeregt meine Mutter, Seto vorzustellen. Wir betraten die Villa und Mokuba und Seto warteten auf uns bereits in der Eingangshalle.
 

Zuerst verbeugte sie sich höflich vor Seto, und stellte sich als meine Mutter vor. Seto tat es ihr gleich, auch Mokuba verbeugte sich höflich, bis Shizuka das Eis brach und sowohl Seto als auch Mokuba in den Arm nahm.
 

Am Abend kam auch Honda zu uns und er und Shizuka begrüßten sich mit einem innigen Kuss.
 

An diesem Abend aßen wir alle gemeinsam, meine Mutter und ich redeten viel über die Vergangenheit, wo bei sie sich immer wieder bei mir entschuldigte.
 

Es war ein seltsames Gefühl, sie so aufgelöst zu sehen, aber wir teilten auch viele schöne Erinnerungen an früher, die ich schon beinahe vergessen hatte.
 

Ich zeigte meiner Mutter und Shizuka den Anzug, den ich auf der Hochzeit tragen würde und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich in ihren Augen, dass sie Stolz auf mich war. Sie half mir dabei, die Krawatte zu richten und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
 

In dieser Nacht konnte ich vor lauter Aufregung nicht gut schlafen, mir gingen zu viele Gedanken durch den Kopf. Einerseits das Treffen mit meiner Mutter und andererseits die Hochzeit, die mich und Seto endgültig miteinander verbinden würde.
 

Auch Seto schien bereits nervös zu sein und so redeten wir noch viele Stunden miteinander über gute und schlechte Zeiten aus unserer Vergangenheit.
 


 

Am nächsten Morgen war es dann so weit und wir versammelten uns mit der ganzen Clique am Flughafen.
 

Der Flug nach Las Vegas von Japan dauerte in etwa 3-4 Stunden und alle stießen schon hier mit einem Glas Sekt an. Alle waren gut gelaunt.
 

Als wir in Las Vegas ankamen, brachten alle ihre Sachen in die Hotelzimmer und machten sich schick für die Trauung, die bald sein würde.
 

Ich trug einen schwarzen Anzug mit einem roten Seidenhemd und einer passenden Krawatte. Meine Mutter half mir wieder diese zu binden und Shizuka stylte meine Haare. Während Isono und Mokuba in einem anderen Zimmer Seto halfen, sich für die Hochzeit schick zu machen.
 

Jetzt war es so weit, ich stand bereits vorne am Altar während Seto gerade den Raum betrat und alle Blicke auf sich zog. Er trug einen Blauen Herrenkimono, mit weißen feinen Stickereien verziert. Langsamen Schrittes kam er, in der westliche Kirche, den langen roten Gang entlang gelaufen. Seine Erscheinung raubte mir jeden Atem. Zum Altar begleitet wurde Seto von Mokuba, der sein Trauzeuge war. An meiner Seite stand Shizuka meine Trauzeugin.
 

Die Hoheitszeremonie war westlich gehalten, da wir in Las Vegas waren.
 

Der Priester hielt seine Rede und bat auch mich und Seto unser Ehegelübde aufzusagen. Jetzt steckte ich Seto den Ehering an und er tat es mir gleich. Ganz offiziell gaben wir uns das Ja Wort und waren nun für immer miteinander verbunden. Wir küssten uns zärtlich und ich war gerade der glücklichste Mann auf der Welt. Wir verließen die Kirche und alle Gäste gratulierten uns zu unserer Vermählung.
 

Dann ließen wir uns von einem Fotografen ablichten, mal alleine, dann mit der Familie und mit Freunden. Es entstanden wunderschöne Bilder für unser Hochzeitsalbum.
 

Anschließend feierten wir mit allen in einem großen pompösen Saal und schnitten eine große Torte gemeinsam an.
 

Jetzt kam der Hochzeitstanz, vor dem ich unheimlich nervös war, aber ich führte Seto dennoch geschickt über die Tanzfläche und alle Gäste schlossen sich uns nach dem ersten Tanz an. Allen voran Yugi und Anzu, die sich schon bald darauf küssten. Auch Bakura und Marik und Shizuka und Honda betraten die Tanzfläche.
 

Schon bald wurde ein Feuerwerk gezündet und alle bewunderten es draußen vor dem Saal. Es war ein wundervoller Abend und ich wünschte mir, er würde nie zu Ende gehen.
 

Wir hatten so viel zusammen durchgemacht und all die Zeit erschien vor meinem inneren Auge, es war schwer in Worte zu fassen, aber ich wusste das uns nichts mehr auseinander bringen konnte, egal was die Zukunft noch für uns bereithielt.
 

Es war für immer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer gerne mehr zu dem Thema Bulimie lesen möchte, dem empfehle ich die FF Thin von Dragon1
Link: https://www.animexx.de/fanfiction/192721/

Oder den Manga Vitamin von Keiko Suenobu

Liebe Grüße
Blanche7<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel wird, dieses Kapitel aus Setos Sicht beschreiben und wegen der Handlung auf adult gesetzt. Wer aber keine 18 Jahre ist kann es einfach überspringen.

Ganz liebe Grüße

Blanche7 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank noch einmal an alle Leser, ich freue mich besonders über Favoriten und Kommentare immer sehr.
So macht das Schreiben doppelt Spaß<3<3<3

Liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie immer interessiert mich eure Meinung sehr.
Ich würde mich sehr über Kommentare freuen<3<3<3
Auch Kritik ist erwünscht.

Vielen Dank an die fleißigen Kommi Schreiber und auch vielen Dank für alle Favoriten<3<3<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Noch einmal Vielen Dank an alle Leser, Kommi-Schreiber und vielen Dank für die Favoriten<3<3<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Brief könnte euch von einer weiteren Geschichte von mir bekannt vorkommen, aber der Text kam mir für den Brief einfach geeignet vor, also habe ich ihn hier noch einmal verwendet.

Ich danke euch allen fürs lesen<3

Liebe Grüße

Blanche7<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Leser<3<3<3

Ich wollte mich noch einmal ganz herzlich bei euch bedanken.
Ich habe mich über Jeden Kommentar und jeden Favorit immer sehr gefreut, und hoffe ich konnte den ein oder anderen zum Nachdenken anregen. Diese Geschichte liegt mir ganz besonders am herzen und ich hoffe sie konnte jemanden genau so bewegen<3<3<3

Vielleicht liest man sich ja in einer anderen Geschichte wieder<3

Ganz liebe Grüße
Blanche7 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (112)
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Von:  Yui_du_Ma
2023-12-01T22:13:29+00:00 01.12.2023 23:13
Der Kampfgeist ist geweckt, ich drück die Daumen. ^.^
Wie einfühlsam Katsuya ist, finde ich super.
Schön geschrieben.
Antwort von:  Blanche7
05.01.2024 14:49
Hallo,

ja ab jetzt wird Seto kämpfen und Katsuya ist wirklich ein Engel<3
Ich danke dir sehr für den Kommi<3<3<3

Liebe Grüße
Blanche7<3

Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:28:33+00:00 03.09.2023 21:28
Das Kapitel hast du gut geschrieben, auch wenn das Thema an sich nicht schön ist.
Mir tut Seto sehr Leid.
Hoffentlich kann er es verarbeiten.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:39
Hallo<3<3<3

Dieses Kapitel lag mir sehr am Herzen, deswegen freut es mich das es dir gefallen hat<3<3<3
Seto kann einem wirklich Leid tun.

Danke für deinen Kommi ;)
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:24:44+00:00 03.09.2023 21:24
So etwas dauert, bis man etwas derartiges verarbeitet hat. Vergessen kann man so etwas nicht.
Hoffentlich schaffen sie es.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:35
Hallo<3<3<3
da hast du recht, es braucht viel Zeit so etwas zu verarbeiten.

Vielen Dank für deinen Kommi<3<3<3
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:21:09+00:00 03.09.2023 21:21
Die Pressekonferenz ist gut verlaufen, jetzt muss noch das nächste Problem gelöst werden.
Aber das werden die beiden sicherlich schaffen. ^.^
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:31
Hallo<3<3<3
Da kommt zwar noch einiges auf die beiden zu, aber sie werden das schon schaffen ;)

Liebe Grüße und danke für deinen Kommi<3<3<3
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:17:53+00:00 03.09.2023 21:17
Wie sich alles entwickelt, klingt gut.
Seto ein Held. *grins*
Interessant.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:27
Hallo<3<3<3
Jetzt konnte Seto zum Glück alles regeln.

Dankeschön für den lieben Kommi<3<3<3
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:14:21+00:00 03.09.2023 21:14
Wiedersehensfreude ist einfach super schön. ^.^
Wieder genial.
Bin gespannt wie es bei den dreien weiter geht.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:23
Hallo<3<3<3
Ja, jetzt sind sie zum Glück wieder miteinander vereint<3

Danke für deinen Kommi, ich freue mich sehr<3<3<3
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:11:10+00:00 03.09.2023 21:11
Das war ein schönes Kapi. ^.^
Wie lieb Takehsi ist. Zum Glück hat Moki so einen getroffen.
Einfach schön.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:16
Hallo<3<3<3

Ja, zum Glück ist Mokuba an so jemanden geraten<3

Vielen lieben Dank für deinen Kommi<3<3<3
Von:  Yui_du_Ma
2023-09-03T19:04:49+00:00 03.09.2023 21:04
Ach je, wie schlimm ist das für beide Brüder.
Hoffentlich können sie eine Einigung mit dem Jugendamt schließen.
Wünschenswert wäre es.
Mal sehen, was weiter passieren wird.
Antwort von:  Blanche7
03.09.2023 21:13
Hallo<3<3<3

Ja, das ist wirklich schlimm für die beiden, hoffen wir das alles gut wird;)

Danke für deinen Kommi, ich freue mich immer so sehr darüber<3
Von:  Lunata79
2023-08-28T21:01:35+00:00 28.08.2023 23:01
Oioioi! Also, ... ich habe die FF gleichmal in einem Rutsch gelesen und habe einige Kritikpunkte anzumerken.

Die einzelnen Kapitel wirken wie hingeklatscht, obwohl sie sehr, sehr kurz sind.
Die Rechtschreibung ist so eine Katastrophe, dass man die Sätze öfters im Kopf richtigstellen muss, ehe man weiterlesen kann.
Das Gesagte ist fast immer ohne Anführungszeichen aufzufinden und man muss immer raten, ob das jetzt als Gesagtes gemeint ist, oder nicht.
Dann befinden sich zeitweise Zeitsprünge in der Handlung, die nicht nachvollziehbar sind. Besonders bei den ersteren Kapiteln, die die Handlung einfach abrupt unterbrechen, obwohl man meinen sollte, dass die Handlung eine Weile anhält und nicht abrupt endet. (zB. Katsuya kuschelt sich an Seto im Bett und plötzlich verlässt er Setos Schlafzimmer.)

Mir ist allerdings aufgefallen, dass du dich mit der Thematik auseinandergesetzt hast und gut in der Story umgesetzt hast. Die Story selbst hast du auch gut aufgebaut.

Deine Beschreibung, wie Seto getriggert wird, klingt allerdings nicht glaubwürdig. Wenn er stets von vorne vergewaltigt wurde, wird er immer getriggert, sobald er in so eine Situation gerät. Das kann man nämlich gar nicht bewusst beeinflussen, selbst, wenn man therapiert ist. In dieser Situation wäre es besser gewesen, dass Katsuya sich von Seto hätte nehmen lassen und nicht umgekehrt.

Deine Story ist auf jeden Fall verbesserungswürdig. Die Idee zur Story selbst ist nämlich richtig gut.
Gib dir in Zukunft etwas mehr Mühe und lass dir die Zeit, um auch dafür zu sorgen, dass man den Text gut lesen kann. Du schreibst den Text hier nämlich nicht nur für dich, sondern auch für uns Leserlinge. Lass uns sehen, dass du dir Mühe gibst, um uns zufriedenzustellen. ;))

Bis zum nächsten Mal.

Lg
Lunata79
Antwort von:  Blanche7
29.08.2023 16:26
Hallo, erst einmal danke für so einen ausführlichen Kommentar. Ich nehme mir deine Kritikpunkte sehr zu Herzen und werde es versuchen besser zu machen.

Liebe Grüße
Blanche7

Von:  Yui_du_Ma
2023-08-26T16:42:22+00:00 26.08.2023 18:42
Oh je, die Armen.
Aber was Mokuba da macht ist auch nicht gut.
Mir tut es Leid, dass es nur durch die Presse soweit gekommen ist.
Wie kann man nur so unglaublich sensationsgeil sein.
Antwort von:  Blanche7
26.08.2023 20:41
Hallo<3<3<3

Ja, das ist wirklich schlimm, was da passiert ist auch Mokuba bringt sich in Gefahr!

Danke für den Kommi<3<3<3


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