Auf Probe von Nala (Alternatives Universum, Midoriya x Bakugo) ================================================================================ Kapitel 10: Tag 32 ------------------ Es waren mehrere Tage vergangen und Bakugo hatte kein Wort mit Midoriya gesprochen. Er war auf Arbeit an ihm vorbei gegangen, als würde er nicht existieren und falls Midoriya ihm geschrieben hatte, hatte er seinen Chat auf stumm geschaltet und ihn ignoriert. Hätte Midoriya ihn in der Woche danach angesprochen, hätte er ihm vermutlich eine gescheuert. So wütend war er seit der Schule nicht mehr gewesen, als sein Testosteron noch dafür gesorgt hatte, dass er wegen jeder Kleinigkeit in Sekunden an die Decke gegangen war. Es waren nun jedoch mehr als zwei Wochen verstrichen und die erste Wut war verblasst. Er saß Samstag früh in seinem Bett und starrte einfach die Wand gegenüber an, als plötzlich sein Handy klingelte. Er sah auf das Display und starrte einfach nur darauf. Es hörte nicht auf zu klingeln. Was auch immer man von ihm hielt, Midoriya Izuku war erstaunlich hartnäckig in den unpassendsten Momenten. Bakugo nahm ab, sagte aber nichts. Es war eine Weile einfach Stille. "Es tut mir leid", hörte er dann leise die Stimme auf der anderen Seite. Bakugo blieb stumm. Sekunden vergingen und fühlten sich wie Stunden an. "Es tut mir leid", sagte Midoriya erneut, seine Stimme gebrochen. Wieder sagte Bakugo nichts. "Es tut mir leid-" - "Fuck, hör auf damit, das nervt, Loser, Nichtsnutz". Es war still. "Scheiße", fluchte Bakugo nur. Er legte seinen Ellenbogen auf sein angewinkeltes Knie und fuhr mit seiner Hand durch die Haare. "Lass uns treffen", sagte Midoriya leise. Bakugo war eine kleine Weile stumm. "Wo?" "Ich komme vorbei. Heute Abend". "In Ordnung. Ich schick dir meine Adresse". Damit legte er auf. Kurz verharrte er einfach, dann öffnete er Midoriyas Chat. Er hatte ihm tatsächlich in den letzten zwei Wochen nicht geschrieben. Er hatte wahrscheinlich gewusst, dass das nichts bringen würde. Er schickte ihm die Adresse und warf das Handy von sich. Den Rest des Tages duschte er, machte Sport, räumte auf und kochte sich etwas. Es nervte ihn, bis abends warten zu müssen und ging einkaufen, ging für zwei Stunden in die Kletterhalle und duschte wieder, bis irgendwann der Abend anfing. Schließlich klingelte es. Bakugo hämmerte ohne zu fragen auf seine Anlage, um ihm die Tür zu öffnen. Es dauerte eine kleine Weile, dann sah er Midoriya die Treppe hochkommen. Sie sahen sich einen Moment lang an, ohne etwas zu sagen. Allein der Anblick des kleineren ließ Wut in ihm hoch kriechen. Dennoch trat er beiseite, um ihn einzulassen. Midoriya betrat die Wohnung und zog seine Schuhe aus. Er verschaffte sich einen Überblick über das, was er sehen konnte, während Bakugo ihn in sein Wohnzimmer führte. Bakugo setzte sich nicht und auch Midoriya blieb stehen. Stille umhüllte sie. Es hatte nichts mehr mit den vorherigen Momenten zu tun, in denen das Schweigen sich angenehm und aufgehoben angefühlt hatte. Das hier war eine schwere, drückende Stille. Schließlich erhob Bakugo das Wort. "Wieso hast du meine Wohnung vorgeschlagen? Damit du gehen kannst, wenn es dir nicht mehr passt?", fragte er höhnisch. "Nein. Ich wollte nicht, dass du einfach gehen kannst. Denn ich werde nicht gehen". Bakugo sah ihn nur missmutig an. Das war eine Ansage gewesen. Er wartete. Midoriya öffnete den Mund. "Ich... ich habe das gesagt, weil... ich Angst hatte, dass du mich hasst und mich verlässt, wenn du feststellst, dass dir eine Tochter doch wichtiger ist und mit mir aber keine haben kannst. Ja, das... war sehr egoistisch von mir". Bakugo sah ihn einfach nur an. Einen scheiß würde er tun und ihm irgendwie kommunikativ helfen. Aber er merkte, wie seine Wut wieder abnahm. Denn trotz dieser Wut hatte er immer noch seine Gefühle zu ihm klar. "Es ist die ganze Zeit in mir präsent gewesen. Ich will nicht, dass du den Traum einer Familie aufgeben musst. Und sicherlich fragen deine Eltern schon, warum du noch keine Frau hast". Midoriya sah zu ihm hoch, so verzweifelt, so traurig, so... verliebt. "Dabei will ich... wirklich bei dir sein... um jeden Preis". "Izuku". Midoriyas Augen weiteten sich erschrocken und selbst in dieser ernsten Situation wurde er dennoch rot angesichts dieser plötzlichen, intimen Anrede. "Liebst du mich?" "Ja. Ich liebe dich". Midoriya hatte es ohne zu Zögern gesagt. "Bitte... Bitte gib mir noch eine Chance". Bakugo atmete schwer aus. Das gab es doch nicht. Erst fragte er selbst, ob sie zusammen sein konnten. Dann fragte Bakugo es nach dem Testlauf. Dann gab ihm Midoriya einen Korb, nur um ihn jetzt erneut zu fragen. Als wäre er eine verfluchte Puppe. "Du bist echt lästig". "Ich weiß. Tut mir leid". "Und dein Entschuldigen ist auch lästig". "Mh". "Und dein Gesicht ist lästig. Und deine Sommersprossen sind lästig. Alles an dir ist wirklich lästig, meine Fresse". Midoriya sah nach unten. "... Mh". Bakugo griff in den Kragen von Midoriyas Shirt und zog ihn an sich heran. Midoriya sah erschrocken zu ihm, ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. "Und am lästigsten sind deine Augen. Du siehst mich einfach ständig an, als wäre ich der einzige auf der ganzen fucking Welt". Einen Moment sahen sie sich einfach nur in die Augen, dann senkte Bakugo seinen Blick zu Midoriyas Lippen und küsste ihn schließlich. "Wage dir, dass sich das jemals ändert". ~ Fin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)