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🌸 Frühlings-Challenge 2023 🌸

von

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Frühling

Ein sanfter Wind umwehte ihre Haare, die eine oder andere Kirschblüte blieb an ihren Strähnen hängen. Der helle Sonnenschein erwärmte nicht nur ihre Haut, sondern auch ihr Herz.

Mit wippenden Schritten ging Sayori die Straße entlang, in ihrer Hand die kleine Schultasche. Einzig der Anhänger in Form einer Sakurablüte sorgte dafür, dass sie aus der Masse herausstechen würde.

Je weiter sie sich der Oberschule näherte, desto Schüler bekam sie zu sehen. Sayori begann zu lächeln.

Einen neuen Club und damit neue Freunde zu finden – mit diesem Vorsatz im Herzen durchschritt sie das Schultor. Sie war bereit für das neue Schuljahr.

Frühblüter

„Sorry für die Verspätung!“

Mit diesen Worten schob Natsuki die Tür zum Clubraum auf, mit einer großen Schachtel in der anderen Hand. Ihr Blick suchte den Raum ab, fand jedoch nur Yuri. Diese schien etwas mit Kreide an die große Tafel zu zeichnen.

„Oh, die sehen ja klasse aus!“, sagte Natsuki und stellte die Schachtel auf dem Pult ab.

Erschrocken zuckte Yuri zusammen.

Neugierig fragte Natsuki nach: „Welche Art von Blumen sind das?“

„Krokusse, Veilchen und Tulpen. Ich wusste nicht, ob es erlaubt ist, hier echte Blumen aufzustellen, also dachte ich mir, ich könnte sie stattdessen an die Tafel zeichnen.“

Es wird wieder wärmer

„Ich bin ehrlich gesagt froh, dass das neue Schuljahr angefangen hat. Auch wenn ich mich auf die Abschlussprüfungen überhaupt nicht freue.“

Kopfschüttelnd nahm Monika den vorletzten Cupcake aus der Schachtel und setzte sich an einen der Tische. Sayuri sah die Clubpräsidentin fröhlich an.

„Und ich freue mich schon, wenn wir wieder unsere Sommeruniform anziehen dürfen. Die Jacken sind zwar schön, aber die hier wird mir langsam zu eng. Wenn du verstehst, was ich meine.“

„Stimmt, die kurzen Ärmel machen das viel erträglicher. Und ich verstehe genau, was du meinst.“

Sayuri lächelte in ihre Richtung, bevor sie den letzten Cupcake nahm.

Erblühende Liebe

Im Flur hängt ein Spiegel. Jeden Tag gehe ich an ihm vorbei. An ihm richte ich meine Frisur oder rücke meine Kleidung zurecht. Er hilft mir, wenn ich ein Selfie machen möchte. Ab und zu muss er geputzt werden, bevor der Schmutz überhandnimmt.

Es ist ein großer Spiegel, mit hölzernem Rand und netten Verzierungen. Vermutlich war er auch nicht sehr teuer. Die Spiegelfläche ist glatt, nicht ein Staubkorn, nicht ein Riss befindet sich darauf.

Jeden Tag sehe ich mein Spiegelbild, wie es mir in die Augen starrt.

Bis der Vorhang fällt.

 

Ich stehe vor dem Spiegel, und ich sehe hinein. Ein schlichter, langweiliger Spiegel und doch zeigt er mir mehr, als ich je für möglich gehalten hätte. Ich sehe ein Lächeln und versuche es zu kopieren.

Sehnsüchtig strecke ich meine Hand aus, doch sie wird von einer kalten, harten Mauer aus Glas aufgehalten. Ich kann es sehen, was mich erwarten könnte.

Mein Herz rast, mein Gesicht füllt sich mit Wärme und ich kann nicht aufhören, an das zu denken, was ich sehen kann. Der Flur ist mein Lieblingsplatz geworden.

Es ist mein Lichtschein, mein Rettungsanker in einer finsteren Welt, die mich nicht mehr willkommen heißt.

 

 

Endlich sehe ich wieder Farbe.

Aprilscherz

Mit glänzenden Augen betrachtete Sayori das Tablet und die farbenfrohen Cupcakes darauf. Immer wieder fiel ihr Blick auf die verschiedenen Küchlein.

„Sie alle haben eine ganz besondere Füllung“, sagte Natsuki mit einladender Geste.

Sayori schien sich dennoch nicht entscheiden zu können.

„Nimm doch den hier, mit dem gelben Topping“, schlug Monika ihr vor. Einen Vorschlag, dem Sayori sofort nachging. Lächelnd betrachtete sie den Cupcake, nahm einen großen Bissen – und riss die Augen auf.  Hustend und nach Hilfe suchend blickte sie Natsuki an.

„April, April, der ist mit Senf gefüllt. Ich sagte zwar besonders, aber ich meinte nicht unbedingt lecker damit.“

Ostern

„Was haltet ihr davon, wenn wir uns ein wenig unterhalten, um uns noch besser kennenlernen zu können? Beispielsweise, wie habt ihr Ostern verbracht?“, fragte Monika in die Runde hinein.

Natsuki antwortete sofort: „Mein Vater und ich waren im Kino. Der Film war lustiger als erwartet.“

„Wir haben auch einen Film gesehen, allerdings zuhause auf dem Fernseher“, sagte Yuri leise und bedächtig.

Sayori sah die anderen erstaunt an: „Waren wir echt die einzigen, die bei der Eiersuche im Park mitgemacht haben?“

Monika schüttelte den Kopf.

„Nein, wir waren ebenfalls auf der Suche, aber vermutlich in einem ganz anderen Park als ihr.“

Neuanfang

Neugierig wanderten Monikas Augen zur Wanduhr hinüber. Das Treffen des Debattierclub hatte vor zwanzig Minuten begonnen. Für einen kurzen Augenblick spürte sie ein Stechen, bevor sie es innerlich abschüttelte. Doch das andere Gefühl blieb.

Monika vermisste es, gemeinsam über Themen zu reden und mit ihren Freunden Spaß zu haben. Doch zurück in den Debattierclub konnte und wollte sie nicht.

Nachdenklich blickte Monika das Buch an, bevor sie es zuklappte. Wenn sie doch nur jemanden hätte, mit dem sie über den Inhalt reden könnte …

Monika atmete scharf ein.

Sie hatte eine Vision! Sie könnte ihren eigenen Club gründen, einen Literaturclub!



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  DerneueHomunkulus
2023-09-09T15:45:15+00:00 09.09.2023 17:45
Das mit senf ist witzig gemacht.
Antwort von:  KiraNear
09.09.2023 18:04
Danke schön :-)
Die Idee hatte ich mal von einem Streich, von dem meine Mutter mir mal erzählt hat. Da hat sie an mehrere Leute Krapfen verteilt - aber einer von ihnen war mit Senf gefüllt ;-)
Von:  DerneueHomunkulus
2023-09-09T15:44:42+00:00 09.09.2023 17:44
Genial! Schöne Geschichte die du erzählst, so ist also der literaturclub entstanden.
Antwort von:  KiraNear
09.09.2023 18:02
Lieben Dank für deinen Kommi :3
Ja, ich hab mich dabei auch viel an den Side Stories orientiert bzw daraus meine Ideen bekommen. Zumindest bei manchen von ihnen, die anderen sind mehr an die normale Story gerichtet. Freut mich, dass sie dir gefallen haben :-)


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