The Shortest Distance von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 9: ★ 9 ★ ---------------- Kiyoomis Augen hafteten auf seinem Gast. Er folgte ihm, wie er geboten hatte, auf die schwarze Ledercouch, die sich an der Wand entlang erstreckte. Davor stand ein glänzender Glastisch und auf der anderen Seite vis-a-vis etwas versetzt zwei passende Hocker. Für die Gläser hatte er sogleich Untersetzer parat, dessen Ablage Konoha abgewartet hat. Eine Handlung, die Kiyoomi gefiel, regelrecht imponierte, weil er sonst immer tadeln musste. Auch wenn es selten vorkam, dass er Besuch hatte. Konoha rutschte beim Abstellen näher heran und blieb etwas nach vorne gebeugt. Kiyoomi musterte ihn mit neugierigen Augen. Er erkannte: Konoha war sauber und reinlich, aber er war auch unordentlich und chaotisch. Kiyoomi mochte Unordnung nicht. Aber er mochte Hygiene und Konoha war hygienisch. Und Kiyoomi mochte Konoha. Diese Nähe zu diesem Mann gefiel ihm auch. “Wie lange wohnst du schon hier?”, wollte Konoha wissen, noch bevor Kiyoomi das Gespräch starten konnte. “Etwas mehr als zwei Jahre”, war die Antwort. Nachdem er im Nationalteam aufgenommen wurde, war es für ihn wichtig, auch in Tokio zu wohnen. Für die MSBY Jackals hatte er in Osaka eine Ausweichwohnung, wenn sich die Fahrt nach Tokio nicht mehr rechnete. Konoha wohnte seit dem Studium in dem Viertel seiner aktuellen Wohnung, die Kiyoomi bereits kannte. Davor hatte er mit Bokuto eine Wohngemeinschaft geführt. “Ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen”, sagte Kiyoomi. Er meinte ganz allgemein das Konzept einer Wohngemeinschaft. Damit konnte er sich nicht anfreunden. Und dann auch noch Bokuto? Der Spiker, der in der Umkleide schon immer seine Klamotten und das klitschnasse Handtuch am Boden liegen ließ? Allein bei der Vorstellung lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. “Ach, ich glaube, das kommt auf den Partner an”, sagte Konoha und legte seinen Arm auf der Rückenlehne der Couch ab. Seinen Unterarm ließ er langsam absinken und streifte dabei wie berechnet an Kiyoomis Oberarm. Der Schauer, der ihm nun über den Rücken lief, war angenehm. Heiß sogar, als er Konoha in die Augen sah und ein Funkeln erkannte, das er nur erwidern konnte. Action Réaction Kiyoomis Hand wanderte hoch. Konohas Finger schnellten in Kiyoomis Nacken. Druck. Ein Zug. Ein Kuss. Die Erkenntnis. Kiyoomi mochte Konoha nicht nur, er wollte ihn. Er begehrte ihn. Ihn und seine Perfektion, die er spürte, als ihm seine Finger über den Hals strichen und sich in seinem Haar vergruben. Die er auch spürte, als sich seine Lippen auf seine pressten und der angenehme Geruch von Konohas After-Shafe in seine Nase drang. Unaufdringlich. Anders als der Mann, der es trug. Konoha trumpfte mit mehr Nähe, weiteren Berührungen und dem Kuss, der drohte, Kiyoomi die Kontrolle verlieren zu lassen . Drohte! Denn er behielt sie. Kiyoomi griff Konoha an den Rücken, schob ihn mit einem herrischen Ruck näher an sich, beinahe auf den Schoß nur um ihn zu kippen und sich über ihn zu stemmen. “Du wirst doch kein unverschämter Gast sein?”, fragte er mit bereits rauer Stimme. Die dunklen Augen fixierten. Konoha schüttelte den Kopf. “Ich bin ein Vorzeigegast”, sagte er, lud aber dafür mit herausforderndem Blick und anregenden Kraulen im Nacken zwischen seine Beine ein. Kiyoomi folgte, drängte sich gegen ihn und nahm den heißen Kuss wieder auf, der ihnen die Bedeutung von Gast, Gastgeber aber auch von Gastfreundschaft schwinden ließ. Finger stahlen sich unter Stoff und über heiße nackte Haut. Ein erstickter Laut folgte dem Geräusch eines aufgezogenen Reißverschlusses. “Nicht hier”, raunte Kiyoomi und eröffnete den Weg in sein Schlafzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)