The Shortest Distance von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 16: ★ 16 ★ ------------------ Manchmal, da machte sich Sakusa immer noch rar und dann gab es diese Nächte, wo er einfach allgegenwärtig war. Seine Hände nahmen ihn vollkommen ein. Der feste Griff ließ ihn nicht entkommen, wollte er auch nicht. Seine Lippen bauten eine Sucht auf, Akinori hing mehr an ihnen als er es je an einer Zigarette danach getan hatte. Und Sakusas Einsatz seiner Zunge war eine regelrechte Frechheit. Wie sie sich um seine Brustwarze tastete, sie hart neckte und kurz darauf wieder von ihr abließ, nur um das Spiel zu wiederholen. Akinori hätte nie gedacht, dass er jemals unterwürfig winseln würde, aber Sakusas Blick zeigte ihm, dass dieser es genau darauf abgesehen hatte. Als könnte er damit irgendetwas hinauszögern klammerte er sich in das Laken von Sakusas bequemen Bett. Er kniff die Augen zu, versuchte seinen Atem zu regulieren, damit dem Unausweichlichen entgegenzuarbeiten. Er wollte nicht. Noch nicht. “Kyioomi warte”, keuchte er heißer, aber würde ihn nicht mehr entgegenbringen können, als diese Worte. Er war ihm gegenüber zu schwach. Ausgeliefert. Sakusa hielt inne. Sein Blick suchte nach Akinoris Augen, die verloren hoch sahen, gegen die dunkle weiße Wand. Kein aktives Licht, nur, was von der Straße beim Fenster durch den schmalen Schlitz beim Vorhang herein trat. Akinori konnte ihm nicht in die Augen sehen. “Was ist los?”, fragte Sakusa. Er wich ihm weiter aus. “Ich will… noch nicht”, er stockte und schluckte. Sakusa löste sich von ihm und Akinori bereute es sofort, etwas gesagt zu haben. “Du musst nicht. Wir können eine Pause machen”, sagte Sakusa ungeahnt sanft und baute Abstand auf. “So meinte ich es nicht… Ich will dann noch nicht… gehen” Akinori griff nach Sakusas Hand und baute wieder Nähe auf. “Dann bleib”, hörte er es nicht wie Nachgeben. Es klang wie ein ernst gemeinter Vorschlag. Fast wie ein heimlicher Wunsch. Ein Wunsch, der mit dem darauffolgenden Kuss offensichtlich und deutlich gemacht wurde. Akinori ließ locker, aber nur um die Arme kurz darauf fest um Sakusa zu schlingen und sich erneut mit ihm zu vereinen. Annehmend des Vorschlages. Erfüllend den Wunsch, den auch er so sehnlichst hegte. - Am nächsten Morgen wachte er alleine in dem großen Bett auf. Keine Restwärme war mehr da, wo er hätte spüren können, dass Sakusa erst aufgestanden war, nur kurz auf der Toilette war aber vor allem wieder zurückkommen würde. Akinori seufzte. Es war leise in der Wohnung. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und er schloss die Finger fest um das obere Ende der Bettdecke. Sakusa musste es in der Nacht zu viel geworden sein. Akinori war eindeutig zu aufdringlich. Zu bedürftig nach Nähe und Zuneigung. Er schnaubte über sich selbst. Aber nicht zu laut. Sakusa sollte nicht merken, dass ihm das gerade so sehr zusetzte. Wütend auf sich selbst und seine Gefühle, die gerade mehr mit ihm durchgingen, als ihm lieb war, zog er die Decke über seinen Kopf versuchte, die Sehnsucht zu ersticken. “Du bist so dumm”, flüsterte er zu sich selbst. Sakusa hat doch deutlich gemacht, dass er nicht mehr wollte. Nicht weniger zwar… aber nun leider auch nicht mehr. Einer Panikattacke nahe riss er die Decke wieder weg und sprang aus dem Bett. Seine Klamotten hingen feinsäuberlich auf einem Kleiderhaken am Herrendiener. Es wunderte ihn nicht, dass es so war, er wunderte sich nur, wann Sakusa es wohl gemacht hatte, denn Akinori war es nicht. Schnell war er in seine Sachen geschlüpft und huschte dann aus dem Schlafzimmer direkt ins Vorzimmer. Ohne dabei ins Wohnzimmer zu sehen und sich zu bestätigen, dass Sakusa auf die Couch geflüchtet war, doch kaum griff er zu seiner Jacke und zur Türschnalle hörte er auf der anderen Seite einen Schlüssel drehen. Er schreckte hoch. War das etwa der Freund? Der, von dem Akinori nichts wissen durfte? Der besser war als er? In allen Belangen? Der nicht aufdringlich war und nicht anhänglich wurde und der nicht über Nacht bleiben wollte, weil es ihm langsam schmerzte, alleine einzuschlafen? Mehr noch, alleine aufzuwachen? “Gehst du schon?”, fragte Sakusa, der anstatt eines unbekannten Freundes zur Tür hereinkam. In Sportklamotten. “Ich wollte dich nicht wecken”, sagte er noch und trat zur Wohnung herein. “Aber ich dachte, wir könnten gemeinsam duschen”, ergänzte er und Akinori sah vor seiner Antwort erst noch ungläubig zurück und so tief ins Wohnzimmer, wo er die leere Couch vorfand. Kein Polster darauf, keine Decke. Niemand hat darauf geschlafen. “Können wir gemeinsam ausgehen? Nicht jetzt gleich. Aber… irgendwann?” Akinori wollte mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)