Grace and Disaster von Hypsilon (Haikyuu!! on Ice!!!) ================================================================================ Kapitel 8: Bonded ----------------- Das Finale in Tokio hätte nicht aufregender sein können. Am Vormittag hat sich Bokuto den Meistertitel der Einzelfahrer geholt, weil es ihn über die Maße gefreut hatte, mit Kuroo darum zu fahren. Nur dass sich Suna noch zwischen die beiden gedrängt hatte. „Sex sells“, hat Kuroo gezischt und abfällig gepfiffen. Kenma war daraufhin zusammengezuckt und überdachte seine Entscheidung noch einmal, Yamagata das Lied und sogar den Großteil des Programms ausgesucht haben zu lassen. Immerhin kannte der sich am besten mit diesen Vibes aus. Allerdings konnte er jetzt auch nicht mehr zurückrudern, denn jeden Moment wurde die Ziehung für die Reihenfolge der Paarläufer-Kür gemacht und einfach eine Alte zu fahren war unmöglich. Es wäre auch unfair und eigentlich gefiel Kenma ihre Choreographie. Weil er sie mit Yamagata fuhr und weil er sich ihm dabei noch näher fühlte, als wenn er auf dem Bett neben ihm einnickte und sich überraschend in seinem Arm wiederfand. Yamagata hat ihn nie aufgeweckt, wenn das passiert war. Er hat einfach weitergelesen, weitergelernt oder den Fernseher leiser gestellt und gewartet, dass Kenma von alleine aufwachte und auf den Gästefuton hinunter kletterte. So nah und dennoch war da mehr, wenn sie gemeinsam auf dem Eis fuhren und das sollten sie nach der Ziehung als Vorletzte machen. Den Anfang machten die amtierenden Meister mit ihrer einnehmenden Kür zu Find Me von Forest Blakk. In der Halle wurde es mit dem ersten leisen Ton still. Die musikalische Begleitung, die erst nur etwas mehr als eine Geräuschkulisse war, fing umgehend das gesamte Publikum. Als die Stimme zu sprechen begann, spürte auch Kenma die Spannung auf sich übergehen. Akaashi und Konoha hatten einen so vertrauten Stil und waren perfekt synchron, egal, ob es Figuren oder Drehungen waren, die sie parallel in der Fahrt machten. Es passierte kein Fehler. Beide waren absolut konzentriert und obwohl das Stück nicht wild oder rhythmisch auftrabend war, war das Programm unheimlich anspruchsvoll und ließ auch Kenma bei der ein oder anderen Figur die Luft anhalten. Konohas Körperspannung war musterhaft, wenn Akaashi ihn hob, drehte und um sich bewegte. Der Blick wich dafür kein einziges Mal dem Partner. Kenma sah zu Yamagata hinüber und musste feststellen, er ließ ihn während ihren Programmen auch nie aus den Augen. „Bokuto hat mal gesagt, dass Konoha gesagt hat, er würde Akaashi in jedem Universum lieben, egal ob hier und jetzt in Japan oder irgendwann in Amerika, Europa oder wenn sie Rennfahrer wären oder Ärzte oder bei der Yakuza oder wie Romeo und Julia oder wenn sie einfach nur in die Volleyball AG gegangen wären, statt sich beim Eiskunstlauf eingetragen zu haben. Süß oder?“ Kuroo war plötzlich neben ihnen aufgetaucht und sah dem Paar genauso fasziniert zu wie alle anderen. „N bisschen gar dick aufgetragen, wenn du mich fragst“, sagte Yamagata und verzog das Gesicht. „Was hat Akaashi gesagt?“, wollte Kenma wissen. „Dass es wohl schwer wäre, sowas zu behaupten und zu erwarten“, seufzte Kuroo. Das fand Kenma sogar realistisch. Es war doch eine absolut wahnwitzige Idee, davon auszugehen, dass zwei Personen immer zueinander finden würden, egal wie verändert die Umstände waren. So eine Liebe konnte es doch nicht geben. Oder? Doch Konoha schien überzeugt. „Ich werde dich immer finden“, flüsterte er am Ende ihres Programms. Akaashi sah ihn verliebt an und schüttelte lächelnd den Kopf darüber. „Du bist unverbesserlich“, sagte er und bewegte sich aus der Schlusshaltung heraus um sich mit seinem Partner zu verneigen und die Eisfläche zu verlassen. Die Paare, die darauf folgten, hatten teils gewöhnliche Programme, teils gewagte und dadurch fehleranfälligere, dass die Kür, die Yamagatas Schulkollege Kawanishi mit seiner Partnerin Yachi fuhr, eine angenehme Abwechslung war. Die beiden tanzten neben dem Eiskunstlauf auch klassisch miteinander und haben sich bei Tanzstunden kennengelernt. Da merkte man ihnen den Quick-Step richtig an, den sie zu Love You Like the Movies von Anthem Lights aufs Eis brachten. Bei dem Paar war wie bei manch anderen deutlich zu spüren, dass sie starke Gefühle füreinander hatten. Das war bei Konoha und Akaashi so, bei den Fahrern aus Hokaido und nun auch bei Kawanishi und Yachi. Bei Semi und Eri würden sie das wohl auch noch sehen, denn die beiden waren für Eris Präfektur angetreten und waren so im Halbfinale weiter gekommen und standen nun mit Yamagata und Kenma und einem Paar aus Saitama im Finale als die drei Paare für die Region Kanto. Neben den Titelverteidigern. Für die Region Kansai fuhr aus Hyogo ein Geschwisterpaar und wenn sich Kenma nicht täuschte, waren sie sogar Zwillinge – was beide aber abstritten, einer sollte adoptiert sein. „Schwachsinn“, murrte Kenma. Schwachsinnig fand er auch das Programm der Miya-Zwillinge zu Gangnam Style von Psy. „Hast du gewusst, dass die beiden nur miteinander fahren, weil sie einem anderen Läufer imponieren wollen?“, fragte Yamagata, um die Anspannung, die sich langsam aufbaute, zu lockern. Viele Paare waren nicht mehr vor ihnen und gleich würden sie sich aufwärmen. „Warum? Und wen?“, fragte Kenma willkommend der Ablenkung. „Hab gehofft, dass du fragst. Also ich hab gehört, sie stehen beide auf denselben Kerl und wollen, dass er sich bei ihrem Programm für einen entscheidet, mit dem er nächstes Jahr zu den Bewerben antritt. Dumm nur, dass Suna sich schon mehrmals gegen den Paarlauf ausgesprochen hat“, erklärte Yamagata. Kenma blinzelte ihn verdattert an. „Die beiden fahren um Sunarin?“, fragte er perplex und Yamagata lachte. „Jup und sie raffen einfach nicht, dass es umsonst ist“, sagte er amüsiert und stand dann auf. Er reichte Kenma die Hand und zog ihn hoch um im Gang zu den Umkleidekabinen ihre Dehnübungen zu machen. „Ich bin froh, dass ich um dich nicht fahren muss. Wir sind ein gutes Team, auch wenn wir Anfangsschwierigkeiten hatten.“ Es war, als hätte Yamagata die ganze Zeit darüber nachgedacht, denn am Vormittag und nun während den anderen Paaren war er für seine Verhältnisse ruhig gewesen. Was Kenma nicht störte. Er mochte es, wenn Yamagata ruhig war. Sein Bein weit und hoch an die Wand gestreckt fiel ihm darauf auch nur das einzig Wahre als Antwort ein. „Darüber bin ich auch froh. Du hättest mich mit so einem Affentheater nicht für dich gewonnen“, sagte er ob der Tatsache, dass Yamagatas Programme manchmal schon einem Affentheater ähnelten. Nicht vergleichbar mit dem, was Terushima mit Misaki versucht und die immer sofort abgeblockt hat, aber irgendwie zumindest aufmerksamkeitserregend und damit war er gar nicht so erfolglos, denn Kenma konnte sich genau an seine ersten Asia Finals von vor inzwischen zweieinhalb Jahren erinnern und an die erste ausgefallene und kesse Performance seines jetzigen Partners. Das war für ihn auch das erste Mal, dass er ihn gesehen hat und er blieb im Gedächtnis. Er war spannend und aufregend. Talentiert, aber nun mal riskant und fehleranfällig. „Na dann lass uns denen jetzt mal unsere Arena der Löwen zeigen“, lachte Yamagata als Beschreibung für ihr Programm. ❄️ Einen kurzen Moment standen sie noch in einer voneinander abgewendeten Startposition, aber kaum ging der erste Takt los- I wanna be your slave, I wanna be your master -scherten sie beide um ihre eigene Achse, I wanna make your heartbeat run like rollercoasters suchten sofort den Blickkontakt zueinander und I wanna be a good boy, I wanna be a gangster Yamagata nickte Kenma mit einem einschlägigen Blick zu und nahm mit dem Einsetzen des Basses die Verfolgungsjagd auf. 'Cause you could be the beauty and I could be the monster I love you since this morning, not just for aesthetic I wanna touch your body, so fucking electric Sie fuhren erst ein paar aufregende Runden umeinander. I know you're scared of me, you say that I'm too eccentric I'm crying all my tears and that's fucking pathetic Yamagata griff immer wieder nach Kenma, was ihm durch neckende Ausweichmanöver verwehrt wurde, aber mit einer eleganten Drehung von der anderen Seite aufgefasst wurde. I wanna make you hungry, then I wanna feed ya I wanna paint your face like you're my Mona Lisa Kenma drehte und schob Yamagata nun mit der Hand auf der Brust vor sich her. Der wilde Schlag des Herzens, gekoppelt mit diesem Funkeln in seinen Augen, ließ ihn stocken. I wanna be a champion, I wanna be a loser I'll even be a clown 'cause I just wanna amuse ya Yamagata griff nach dem Handgelenk und zog Kenma in eine kurze Hebefigur, die ihn in seine Richtung vorwärts fahrend wieder am Eis absetzte. I wanna be your sex toy, I wanna be your teacher I wanna be your sinner, I wanna be your preacher Kenma kam die Spannung diesmal so viel intensiver vor, dass er Yamagata jedes Wort des begleitenden Songs glaubte. Beunruhigend schmeichelnd. I wanna make you love me, then I wanna leave ya 'Cause, baby, I'm your David and you're my Goliath Es war ein Hin und Her der Nähe und des Abstandes. Mal durch geschickt eingesetztes Abstoßen, ein andermal durch einen Wurf, bei dem Yamagata wieder aufholen musste. Die Führung gehörte - wohl geplant - den Lauf über ihm und dennoch hing für ihn alles an Kenma. Mit dem ersten uh-huh, Mhm uh-huh zog Yamagata einen Kreis um Kenma. Umgarnend legte er ihm die Hand an den Hals, Kenma tat es ihm gleich, aber ließ die Hand hinunter streichen und stieß ihn abermals von sich. Because I'm the devil who's searching for redemption And I'm a lawyer who's searching for redemption And I'm a killer who's searching for redemption A motherfucking monster who's searching for redemption Yamgata ging schlussendlich vor ihm auf die Knie, um noch intensiver nach Erlösung zu betteln. Gespielt zwar, aber Kenma spürte jede Zeile des Liedes durch den Blick übertragen. And I'm a bad guy who's searching for redemption And I'm a blonde girl who's searching for redemption And I'm a freak that is searching for redemption A motherfucking monster who's searching for redemption Das letzte Redemption war Yamagatas Stichwort, sich wieder hochzureißen und nach Kenma zu greifen, ihn diesmal sofort zu erwischen. Kenma riss sich wie trainiert weg, aber Yamagata hob ihn hoch und warf ihn über seine Schulter. Kenma wandte sich um Yamagatas Nacken herumdrehend heraus. Er landete in seinen Armen und befreite sich genauso schnell. Hitzig wurde um Halten und Flüchten gerungen. Passend zur Musik. Die Blicke, die Yamagata ihm dabei schenkte, ließen in Kenmas Magen ungeahnte Schmetterlinge los und auch Kuroos Worte drängten sich nun in seine Gedanken. Nach dem Gitarrensolo war es an Kenma, den Part des Bittstellers zu mimen. I wanna be your slave, I wanna be your master I wanna make your heartbeat run like rollercoasters Momente aus dem Training schossen ihm wieder ein. Wo Yamagata ihn falsch berührt und er ihn abgewiesen hat. Auch, dass er sich immer entschuldigt hat und dass es beim nächsten Versuch besser war. So oft wiederholt, bis es perfekt wurde. I wanna be a good boy, I wanna be a gangster 'Cause you can be the beauty and I could be the monster Yamagata schenkte ihm auch wieder einen ganz besonderen Blick, warum er all die Sicherheit, die er sonst an den Tag legte, fallen ließ und das größte Risiko einging, das er sich vorstellen konnte. Er improvisierte. I wanna make you quiet, I wanna make you nervous Kenma nahm Yamagatas Hände, aber er glitt näher als ausgemacht. I wanna set you free but I'm too fucking jealous Er verhakte auch ihre Finger, statt die Hände einfach nur ineinander zu legen. I wanna pull your strings like you're my Telecaster Sein Blick sprach mehr als Worte und zog bereits an den unsichtbaren Schnüren. And if you want to use me, I could be your puppet Entgegen der Choreographie legte Yamagata eine Hand in Kenmas Rücken und drückte ihn näher an sich. Eigentlich sollte sich die Figur nun öffnen und Yamagata sollte Kenma mit Schwung um seine eigene Achse drehen, um einen neuen Wurf mit Drehung einzuleiten. Kenma sollte danach in seinen Armen landen. Stattdessen starrte er ihn an. “Risiko“, flüsterte Kenma und lehnte sich weit über Yamagatas Arm in seinem Rücken. Er streckte die Arme aus und sah nicht nur für Yamagata anbetungswürdig aus. 'Cause I'm the devil who's searching for redemption Yamagata zog Kenma mit einem festen Ruck wieder an sich. Begehren. And I'm a lawyer who's searching for redemption Ein Blick - “Tu alles mit mir, was du willst“ - der sich ausschließlich auf das Hier und Jetzt beschränkte. And I'm a killer who's searching for redemption Fester Halt. Dennoch weiche Knie. Herausforderung. A motherfucking monster who's searching for redemption Yamagata ließ Kenma los. Er ließ ihn fallen, aber schnappte mit dem Gitarrensolo kurz vor dem Aufschlag am Eis nach seiner Hand und zog ihn hastig wieder zurück. Ihre Blicke trafen einander fest. Kenma biss sich auf die Unterlippe. Das Herz schlug aufgeregt. Schnell, laut, unregelmäßig, weil die Eindrücke so wild waren. Yamagata zwang ihn aus der Figur in rasante, aber kontrollierte Pirouetten. Nur für den Bruchteil eines Moments ließ er von ihm ab, umrundete ihn, packte ihn mit Leidenschaft wieder eng an sich ran. Kenmas Beine versagten. Sein linker Schlittschuh riss aus, aber Yamagata schenkte ihm ein schmutziges, je zuversichtliches Grinsen. “Fall!“, las er die Aufforderung und fiel. Sanft. Im Halt von starken Armen streckte er den Rücken durch. Er überstreckte auch den Nacken und spürte das kalte Eis bereits am Schopf. Eine Hand hielt an Yamagata fest, die andere streckte er intuitiv zur Seite, um eine schöne Figur zu machen. Yamagata war mit ihm zu Boden gegangen und fuhr die Figur bis zum letzten Flüstern aus. I wanna be your slave, I wanna be your master Im Schlusstakt beugte er sich über Kenma, verband kurz ihre Blicke und trennte sie mit dem Wunsch „schau die Leute mit diesem Blick an“ wieder. Kenma sah über das Eis zum Publikum. Seine Wangen waren rot, seine Lippen geöffnet und seine Augen glasig von der Hitze zwischen ihnen. Yamagata hob den Kopf und vermittelte mit jedem Muskel seines Gesichtes den Besitzanspruch an seinem Partner. Niemand würde ihm Kenma so auch nur jemals streitig machen. An der Bande tuschelten die Trainer, Kuroo schlug die Hände vor den Mund, Bokuto auf die Augen. Das Publikum brach in Jubel aus. Gekreische. Pfiffe. Lautes Klatschen. Kenma hörte das heiße Blut, das ihm durch die Ohren rauschte. Er neigte den Kopf und traf wieder Yamagatas Augen. Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben und der Ton der Welt ausgefallen. Der Atem ging schnell. Die Realität blieb für Kenma fern. Er merkte nicht einmal, dass Yamagata ihre Position wechselte und sie mit einer schwunghaften Bewegung aufrichtete. „Verneig dich“, flüsterte er mit einem frechen Grinsen. Kenma tat es wie in Trance mit Yamagatas Arm im Rücken und der eigenen Hand in der fremden, wie es sich gehörte. Das Klatschen wurde lauter, die Jubelrufe drangen näher und beim Verlassen der Eisfläche hörte er auch Kuroos Stimme, aber die Worte nicht. Auch ihre Trainer wurden ausgeblendet, nur hektisch der Weg in den Gang zu den Kabinen gesucht. „Kenma“, hauchte Yamagata und pinnte ihn mit derselben Leidenschaft gegen die Tür, mit der er ihn gerade noch über das Eis getrieben hat. Kenma spürte Yamagata überall auf sich. Erst waren es die Lippen, die sich endlich auf seine pressten und ihm die Augen zu zwangen. Wie der Erfüllung eines langjährigen Wunsches klammerte sich Kenma an diesen Moment und mit den Fingern in den Stoff um Yamagatas Oberteil. Die Lippen ließen ab. Ein sehnsüchtiges Seufzen tönte, aber wechselte in Überraschung als Kenma die Lippen auf seinem Kieferknochen spürte und ihren Weg seinen Hals hinunter erfühlen konnte. Zeitgleich spürte er Yamagatas Hände, die ihn gierig betasteten und seinen starken Oberkörper, der sich ihm entgegenpresste, genauso wie sein- „Hayato, warte“, japste Kenma erschrocken. Er kniff die Augen fester zu. Der Atem war unkontrolliert. Yamagata hat gerade eine Hand von ihm gelöst und die Finger zitternd vor Aufregung auf die Türschnalle gelegt. Er schluckte und atmete genauso heftig. „Was?“ „Wir sollten… draußen… die warten…“ Kenma rang aufgelöst nach Worten. Yamagata hielt inne. Er sah tief in die schönen hellen Augen. Sein Blick zeigte, dass er gedanklich gerade überall anders war, nur nicht hier im Gang. Zumindest in der Umkleide. Alleine mit Kenma, aber der hielt ihn von dieser Erfüllung zurück. Yamagata schnaubte. Er hatte ja recht. Aber verdammt nochmal, er wollte nicht. Noch nie waren ihm Punkte so unwichtig. „Hey! Kommt ihr, ihr zwei Idioten? Feiert das nachher! Daheim am Besten“, rief Kuroo plötzlich durch den Gang und damit wäre die Stimmung nun wirklich für jeden versaut gewesen. Kenma sah noch immer an die Tür gelehnt in Yamagatas Augen. „Wir haben nachher Zeit und dann… lassen wir es auf uns zukommen, okay?“, fragte er. ❄️ Aber es kam anders auf sie zu. Sie kamen genau zur rechten Zeit zurück, also bevor man sie ausrufen ließ. Die Punktezahl hätte ihnen in dem Moment nicht egaler sein können. Zwischen ihnen hat sich etwas aufgebaut, das sie nicht zu kontrollieren vermochten. Die Siegerehrung ging an ihnen vorbei, wie ein in Watte gepackter Traum. Schnell. Mit vielen Beglückwünschungen. Sie konnten den Fragen der Reporter kaum antworten. Einzig, dass Yamagata durchgehend seine Hand hielt, fiel Kenma auf und daran klammerte er sich auch. Bis sie nach dem Trubel auf der Virago saßen. Eng aneinander gedrückt. Der Fahrtwind und das laute Geräusch des Motors holten sie langsam zurück ins Hier und Jetzt. Und als sie in Kenmas Zimmer waren, war der Zauber verflogen. „Kennst du das? Runners High?“, fragte Yamagata. Er saß am Boden, während Kenma ausgestreckt auf dem Bett lag. „Hmmm?“, summte Kenma und drehte sich nur mühsam zur Seite, um wieder den Blickkontakt zu erlangen. „Das ist wie ein Rausch, wenn man super angestrengt ist und immer weiter macht und sich pusht und pusht und pusht und plötzlich kommt der Moment, wo man sich unbesiegbar fühlt. Ich glaube, das hatten wir gerade beide… Es tut mir leid, Kenma“, erklärte er. Kenma schwieg. Er griff nur langsam nach seinem Arm und strich daran hinunter, um seine Hand zu nehmen. „Es war wirklich aufregend und… ich würde gerne weiter mit dir fahren, wenn das für dich in Ordnung ist.“ Yamagata schnaubte amüsiert. „Natürlich will ich weiter mit dir fahren und ich will dich wieder küssen“, sagte er und tat es nach Kenmas Zustimmung. Vorsichtiger, als er den Jüngeren jemals berührt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)