Hiroyuki von Katana ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Jeden Tag stehst du da und schaust in die Ferne, was soll das bloß. In diese unendlich Landschaft. Kein einziges Geräusch ist dort zu hören, wo du stehst, bis auf das Rauschen des Windes, des einsamen Windes. Mal kreist vielleicht ein einsamer Adler über dem Tal doch sonst, gibt es nichts. Willst du weg aus diesem Dorf, in der Einöde? Ich könnte dich ja verstehen, doch du stehst nur auf dieser Klippe und schaust in die Ferne, obwohl du schon sooft, hättest gehen können. Also was ist es das dich hier hält? Hier, in diesem kleinem Dorf, mit wenigen Häusern, in dem ist fast immer zu kalt ist, doch nie der Schnee fällt; abgeschnitten von jeglichem anderen Leben, im nichts. Ein Mädchen, nein das kann nicht sein, für dich existieren wir alle gar nicht, keiner von uns existiert für dich. Schweigend gehst du an uns vorbei, nicht mal eines Blickes würdigst du uns, warum? So viele Mädchen vergöttern dich, du bist ja auch nicht hässlich, deine nicht zu kurzen, aber auch nicht zu langen, blauen Haare, mit denen der unbeugsame Wind so gerne spielt, und deinen braunen Augen, die aber so leer und ausdruckslos scheinen. Mit diesen Augen ist das einzige was du siehst das Tal, jeden Tag, von der Klippe aus, nein, etwas anderes siehst du nicht. Mit deinen Händen in den Hosentaschen stehst du da, ohne ein Wort, vielleicht willst du die Stille nicht brechen, die an diesem Ort herrscht, doch woanders, hörte man deine Stimme auch noch nie. Manch einer dachte schon du seiest stumm, ich weiß es nicht, doch du versuchst auch nie anders mit uns zu kommunizieren. Dein Gesicht scheint weder alt noch jung zu sein, und es erzählt eine lange Geschichte, die doch nicht da ist, oder verstehe ich sie nur nicht. Gelächelt hast du auch noch nie. Macht es dich nicht glücklich dort zu stehen? Und wenn es dich nicht glücklich macht, wieso gehst du doch jeden Tag dorthin. Ist es wie eine Sucht, du willst nicht, doch musst du immer noch einmal dorthin. Wie gerne würde ich dich verstehen, doch es ist mir nicht möglich. Kapitel 1: Ich -------------- Schon lange beobachte ich ihn, Hiroyuki, wie der Dorfälteste mir sagte. Es stimmt, viele Mädchen lieben ihn, doch sie haben es schon lange aufgegeben. Nicht eine hat es geschafft von ihm eines Blickes gewürdigt zu werden, selbst dich schönsten Mädchen versuchten es vergebens. Alle hatten ihn eigentlich aufgegeben, er sei eben anders ich solle ihn einfach in Ruhe lassen, wie alle es täten, hatte mein Vater mir erzählt und auch all meine Freundinnen sagten, es hätte doch keinen Sinn mir über ihn den Kopf zu zerbrechen. Der einzige der sich noch um ihn kümmert ist unser Dorfältester, manchmal denke ich, er nimmt sich seiner an, aber manchmal kommt es mir auch nur so vor, als wenn er sich dazu, als Dorfältester, verpflichtet fühlt. Ich, werde ihn jedenfalls nie aufgeben. Aber man soll ja bekanntlich nie nie sagen, wer weiß was in der Zukunft ist, vielleicht werde ich ihn eines Tages vergessen haben und in einer der großen Städte leben, von denen alle immer reden. Ist es vielleicht das was er will, die Landschaft genießen, solange er es noch kann. Damit er sich später nicht ärgert, die Landschaft nicht beachtet zu haben; frei nach dem Motto: Was man hatte, weiß man erst wenn man es verloren hat. Ich war noch nie lange auf dieser Klippe, wenn ich mal da bin, bin ich zwar auch gefangen von der Umgebung, doch nicht so sehr, dass ich jeden Tag stundenlang dort verharren könnte. Vielleicht sollte ich mal mit ihm mitgehen, wenn er mich lässt. Es ist jetzt nicht so dass er es jemandem verbietet, wie auch, er spricht ja gar nicht, doch, man merkt doch, dass man nicht willkommen ist. Ich sollte es langsam versuchen, so wie der Kleine Prinz bei dem Fuchs in dem Roman von Antoine de Saint-Exupéry. Ja, das sollte ich mal ausprobieren. Gerade als ich dieses gedacht hatte, kam er den Weg hinunter. Wie immer mit leerem Blick, wie immer ohne Reaktion an mir vorbei. Ich ging ins Haus und legte mich schlafen. Ein seltsamer Junge, doch irgendwie faszinierend, dachte ich noch, bevor ich, schlafend, in mein Kopfkissen sank. Kapitel 2: Mein Bruder ---------------------- Am nächsten Tag wachte ich früh auf. Einige Sonnenstrahlen schienen in mein bescheidenes Zimmer und beleuchteten so meinen Kleiderschrank. Vorsichtig zog ich einen Kimono -Opa hatte mir einen aus Japan mitgebracht, als er noch weg fuhr- an. Leise schob ich dir Tür zur Seite (ja eine Schiebetür) und ging auf Zehenspitzen durch das haus. Bevor ich nach draußen ging, wo es (noch) wie ausgestorben war, trank ich noch etwas kalten grünen Tee, der am Vortag übrig geblieben war. Draußen war keine Menschenseele zu sehen, und doch hörte ich Schritte den Kiesweg entlang gehen. War das etwa schon Hiroyuki? Ich folgte dem Geräusch und erblickte ihn. Ich ging vorsichtig hinter ihm her, aber so, dass er es merkte, ich wollte ihn ja nicht verschrecken. Ich lehnte mich an einen, der Klippe etwas entfernten Baum, Hiroyuki schien, wie erwartet, keine Notiz von mir zu nehmen. Lange schaute ich auf das Tal, doch ich fand nichts, dass mich lange faszinierte. Nach einiger Weile wurde mit kalt, der Wind nagte mir an Mark und Bein. Zitternd stieg ich von dem Baum und wart noch einen letzten Blick auf Hiroyuki, bevor ich in das Dorf zurückkehrte. Was er jetzt wohl über mich denkt, dass ich die Landschaft nicht mag oder gar dass ich ihn auch auf gegeben habe? Als ich nach Hause kam saßen meine Eltern und mein Bruder, der ein Jahr älter ist als ich, am Tisch und warteten auf mich. Meine Eltern beteuerten mir, was für Sorgen sie sich gemacht hätten, doch mein Bruder lächelte und fragte mich, warum ich Hiroyuki denn nicht in Ruhe ließe. Ich antwortete ihm nicht - er hatte es auch gar nicht anders erwartet, zumal ich die Antwort selber auch nicht richtig kannte- , lächelte aber auch, dann ich liebte dieses Lächeln, immer wenn ich es sah musste ich auch lächeln, egal wie traurig ich war. (ich kenn wirklich einen Typen mit so einen Lächeln ^^) Viele der Mädchen liebten ihn, vielleicht wegen eben diesem Lächelns, vielleicht lag es aber auch an seinen langen schwarzen Haaren, von denen ihm einige Haare immer in seinem schönen Gesicht hingen und seinen haselnussbraunen Augen, seinem 3-Tage Bart UND dem Lächeln; jedenfalls belagerten die Mädchen mich immer und wollten wissen wie er sie denn fände...... Doch mein Bruder wollte nichts von den ganzen Mädchen wissen, er hatte nur Augen für sie eine, die schöne Lydia. Ich gönnte ihn ihr nicht, weil sie eine intrigante, verzeiht, Schlampe war, die schon mit vielen Männern ihre Späße getrieben hatte, doch mein Bruder glaubte an eine andere Seite in ihr. Wahrscheinlich glaubte ich genauso, an eine andere Seite in Hiroyuki, eine offene Seite, eine Seite die Freude kennt und lachen kann...... Kapitel 3: 1 1/2 Lydia ---------------------- Die nächsten Tage verliefen nicht anders, nur dass ich mehr im Haushalte helfen musst, da Mutter, sich eine Erkältung eingefangen hatte. An einem Sonntag schließ ich lange bis in den Tag hinein; mein Bruder hatte am Vortag seinen Geburtstag zu später Stunde gefeiert, also kam ich etwas spät zur Klippe. Auf dem Weg dorthin hatte ich ein ungutes Gefühl, das sich erklärte, als ich oben angekommen war, denn dort saß Lydia auf einem Felsen neben Hiroyuki und löcherte ihn mit Fragen, die ich mir zwar auch schon gestellt hatte, der Höflichkeit halber, und seines seltsamen Verhaltens wegen aber nie gestellt hatte. Hiroyuki beachtete sie nicht, bis er sich dann, viel früher als sonst, umdrehte und den Ort verließ. Mit einem ruhigen, auf gewisse Weise ehrenvollem Gang schritt er an mir vorbei. Ich schloss die Augen und hörte, wie sich seine Schritte auf dem Weg, immer weiter entfernten, bis die nahezu eintretende Stille von einer wütenden Lydia unterbrochen wurde. Wahrscheinlich konnte sie es nicht ertragen, dass es einen Jungen gab, der ihr nicht huldigte. Ach Brüderchen, was hast du dir da nur für ein Mädchen ausgesucht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)