Angst vor der Liebe von Ginger (Oder: Warum kann ich's dir nicht einfach sagen?) ================================================================================ Kapitel 16: Angst um Kai ------------------------ Hi Leute ^__________^ Na, habt ihr mich vermisst? XD~ ... Wohl eher nicht -.-° Naja, aber ich würd mich ja selbst auch nicht vermissen... O.ô Egal jetzt ^-^° So, und hier ist (schon *unschuldig pfeif*) Kapitel 16 ^______^ Boah, kaum zu fassen wie lang diese FF schon geworden ist O.ô Tja, kann mich halt nicht kürzer fassen XD~ @Hino-chan: wie jetzt? Bist du schon tot oder warum hast du mir nicht die Hölle heiß gemacht, weil dieses Kapitel mal wieder etwas... öh... lange?... gebraucht hat? O.ô Naja, soll mir nur recht sein -hab ich noch ein bisschen länger zu leben ^-^° Tja, was gibt's zu sagen? Ja, also im großen und ganzen besteht dieses Kappi praktisch nur aus einem großen Flashback -nähere Erläuterungen folgen im Nachwort des Kapitels ^_____^ Tja, sonst gibt's nichts zu sagen außer: Enjoy it! Viel Spaß mit Kapitel 16! Cu, Ginger *~* Rays PoV *~* Als wir endlich das Hotel erreicht haben, machen wir uns sofort auf den Weg nach oben. Kai sieht ziemlich fertig aus und ich will, dass er sich jetzt -zumindest für den Rest des heutigen Tages- ausruht. Zwar hat der Arzt nichts davon gesagt, dass das erforderlich wäre, aber ich möchte, dass Kai möglichst schnell wieder gesund ist und da ist Schonung nunmal der beste Weg. Mal davon abgesehen bin ich selbst auch ziemlich erledigt. Der Weg hierher war doch länger, als ich gedacht hatte und der heutige Tag war, dank Kais wundervollem Training, bisher auch nicht gerade sehr erholsam... Jetzt will ich nur noch eins: entspannen! Als wir die Suite erreichen, befreie ich meine Hand aus Kais sanfter Umklammerung und schließe die Tür auf. Ich muss leicht schmunzeln, denn mir kommt die Szene von gestern wieder in den Sinn, wie Kai hier stand und zu nervös war um die Tür aufzubekommen und dann, als ich das für ihn getan habe, betreten und peinlich berührt da stand und versucht hat, meinen Blick zu meiden. Gott, war das niedlich! Wenn der Grund für seine Nervosität ein anderer gewesen wäre, würde ich ihn nun darauf aufmerksam machen, aber unter diesen Umständen, verzichte ich darauf. Schließlich ist er auch so schon fertig genug. Ein kurzer Seitenblick, während ich den Schlüssel im Schloß herumdrehe, bestätigt mir nochmal, dass ich auf irgendwelche Bemerkungen dieser Art verzichten sollte: Kai umklammert seinen linken Arm und auch wenn er versucht sich nichts anmerken zu lassen, bemerke ich, dass er zittert; vermutlich lässt nun allmählich die Wirkung der Schmerzmittel nach. Er schwankt leicht, kaum sichtbar, von einer Seite zur anderen; ich vermute, er versucht sich durch diese leichten Bewegungen von seinen Schmerzen abzulenken -ich bezweifle, dass das funktioniert... Der Schweiß, der ihm auf der Stirn steht, bestätigt mir diesen Verdacht. Als wir den Wohnbereich betreten, schlägt uns sofort die unnatürliche Stille entgegen, die hier die Luft erfüllt. Ich schaue mich um. Entgegen meiner Erwartung, sind hier Personen anwesend. Zwei, um genau zu sein. Nämlich Kenny und Tyson. Beide sitzen sie um den gläsernen Wohnzimmertisch herum, Tyson auf dem Sofa und Kenny auf einem der zwei dem Sofa gegenüberliegenden Sessel. Irgendwie sehen sie... geknickt aus. Und scheinbar haben sie Kai und mich noch nicht bemerkt, obwohl sie den Schlüssel im Schloß knacken gehört haben müssten. Sie müssen wirklich tief in ihren eigenen Gedanken versunken sein... "Ich geh mich etwas hinlegen!", ertönt plötzlich Kais Stimme schwach nahe meinem Ohr. Ich mustere ihn kurz. Er sieht blass aus, eine Runde Schlaf wird ihm bestimmt gut tun. Ich nicke. "Ja, mach das!", antworte ich und, da ich mir sicher bin, dass keiner der Anwesenden auf uns achtet, hauche ich ihm einen zarten Kuss auf die Lippen. Kurz darauf macht sich mein Kai auf den Weg zu unserem gemeinsamen -ich bin immernoch dankbar für diese Zimmereinteilung!- Zimmer um sich die Erholung zu gönnen, die er sowohl verdient als auch bitternötig hat. Ich sehe ihm nach bis er aus meinem Blickfeld verschwunden ist und die Tür hinter sich geschlossen hat. Etwas enttäuscht bin ich schon, denn ich habe mich sehr an seine Anwesenheit gewöhnt; ich bin schließlich nicht eine Minuten des bisherigen Tages von seiner Seite gewichen. Aber es ist ja nicht so, dass wir jetzt lange getrennt sein werden, also verdränge ich diese Gedanken einfach. Mein Blick fällt wieder auf die beiden hier sitzenden, in sich zusammengesunkenen Gestalten, die mich offensichtlich noch immer nicht bemerkt haben. "Was ist denn hier los? Hier ist ja ne Stimmung wie auf einer Beerdigung!", verkündige ich Kenny und Tyson gegenüber meine Feststellung und stemme meine Fäuste in die Hüften. Beide zucken synchron zusammen. "Ach, du bist das, Ray! Aber wieso bist du hier? Ich denke, du wolltest bei Kai bleiben?" Kenny sieht mich verwirrt an. "Ich bin ja auch bei ihm geblieben!", erwidere ich mit einem wissenden Lächeln, auf das Kenny mich nur weiter verwirrt anschaut und den Mund wie ein Fisch auf und zu bewegt, als wolle er etwas sagen, aber könne kein Wort über die Lippen bringen. "Er ist hier!", erkläre ich immernoch grinsend und weise auf die Tür, hinter der Kai eben verschwunden ist. Es dauert eine Weile bis der Chef sachte nickt um deutlich zu machen, dass er verstanden hat. Trotzdem bekommt er seinen Mund nicht zu und starrt mich an. Jetzt erst bemerke ich, dass auch Tyson mich so komisch ansieht und wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, dass seine Gesichtsfarbe, als er mich bemerkt hat, von käseweiß zu kreidebleich gewechselt hat. Eine Weile stehe ich unbeweglich da und mustere die beiden, die dasselbe bei mir tun. Schließlich entscheide ich mich, nicht nachzufragen, was sie haben, zucke demonstrativ mit den Achseln und lasse mich auf einen der vier um den Tisch angesammelten Sessel, von denen, wie bereits erwähnt, zwei dem Sofa gegenüberstehen, fallen. >Vermutlich haben sich die beiden nur erschrocken, als ich sie angesprochen habe... Oder sie wundern sich, dass Kai schon wieder hier sein soll... Irgendwas in der Art zumindest...<, rede ich mir selbst in Gedanken gut zu. Kurz schließe ich die Augen. Ich bin müde, aber will gleichzeitig nicht schlafen -zumindest jetzt noch nicht. Als ich meine Augen wieder aufschlage, muss ich feststellen, dass mich meine beiden Freunde noch immer mit diesem entsetzten Gesichtsausdruck bedenken. So langsam wird mir das echt zu blöd! Warum starren sie mich so an? "Was guckt ihr denn so? Ihr seht ja aus, als hättet ihr einen Geist gesehen!" Meine Stimme klingt gereizter, als ich es beabsichtigt hatte. Wird wohl an diesem viel zu aufregendem Tag liegen, dass ich nicht umhinkomme, meine Stimmung Kund zu tun, und die ist nunmal im Moment nicht sonderlich gut. Der ganze Stress hat offensichtlich sehr an meinen in letzter Zeit sowieso schon überstrapazierten Nerven genagt. Statt einer Antwort zeigt Tyson nur mit zitternd erhobenem Zeigefinger auf mich. Stirnrunzelnd schaue ich Tyson an, entschließe mich dann aber, seiner stummen Anweisung Folge zu leisten und an mir herabzusehen. ... "Oh!", ist mein einziger Kommentar dazu. Mein schönes dunkelblaues Shirt weist einen riesigen, dunkelroten Fleck auf und der aufgestickte, silberne Drache hat nun einen roten Kopf. Auch meine Hose hat etwas abgekriegt, aber da sie schwarz ist, ist das nur bei näherer Betrachtung erkennbar. "Ich glaub, ich sollte mich besser umziehen...", murmle ich, während ich schon aufstehe und meinem Zimmer zustrebe. Bisher hatte ich noch gar nicht daran gedacht, dass Kais und meine Klamotten einen herrlichen Anblick abgeben müssen... Aber wen wundert's? Wer achtet schon bei so etwas auf seine Klamotten? Dieser Gedanke lässt die Erinnerung in mir emporklettern... *~* Flashback *~* Wie versteinert stehe ich da und kann nur hilflos mitanschauen wie Kais eigener Blade eine tiefe Schnittwunde an seiner Wange hinterlässt und anschließend mit voller Wucht gegen die Wand prallt und dort wie ein Spielzeug zerschellt. Bis zu diesem Moment dachte ich wirklich noch, dass das ein Unfall war, aber ich wurde nur wenige Augenblicke später eines besseren belehrt... Während Kai noch immer ins Leere starrt, verändert Max plötzlich seine Gesichtszüge von einigermaßen gleichgültig zu böswillig indem er die Augen zu schmalen, funkelnden Schlitzen verengt und seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammenpresst. Sein Blade, das bis vor einigen Sekunden noch still in der Mitte des Stadiums gekreiselt hat, bewegt sich wieder. In rasender Bewegung schnellt es auf den Rand der Bowl und direkt auf den noch immer unbeweglich stehenden Kai zu. Es schießt über den Rand hinweg und verfehlt sein Ziel nicht... Mit voller Wucht prallt es gegen Kais Schulter. Trotzdem schreit dieser nicht auf, dafür aber geht er keuchend zu Boden. Als ich dann auch noch das Blut seinen Arm heruntergleiten sehe, befreie ich mich aus meiner Lähmung und stürme auf ihn zu und knie mich neben ihn. "Kai? Kai, alles in Ordnung?" Ich könnte mich beinahe selbst für diese dumme Frage ohrfeigen! Sieht er denn so aus als wäre er in Ordnung? Nein! Warum stelle ich ihm dann diese dämliche Frage? Vermutlich weil ich sonst nichts anderes zu sagen gewusst hätte... Wie erwartet gibt mir Kai keine Antwort. Nur anhand einer Geste kann ich erkennen, dass er meine Frage sehr wohl gehört hat. Trotzdem will mir diese Art der Antwort nicht gefallen, denn während er mit dem Kopf zu nicken versucht, stöhnt er vor Schmerzen auf. Plötzlich hebt er den Kopf und lässt seinen Blick suchend durch den Raum schweifen. >Er wird doch wohl nicht auf Rache aus sein?<, stelle ich mir stumm eine berechtigte Frage. Wie zur Bestätigung springt Kai auf und läuft zur Tür hinaus. "Kai!", bringe ich noch heraus, obwohl ich weiß, dass er nicht darauf reagieren wird. Und selbst wenn er darauf reagiert hätte, dann wäre seine Reaktion bestimmt nicht die gewesen, dass er sich hätte aufhalten lassen. Einige Sekunden...? Minuten...? Ich weiß nicht wie lange... bleibe ich unbewegt auf dem Boden hocken und schaue die Tür an, durch die sowohl Max als auch Kai verschwunden sind, als würde ich hoffen, sie beide -oder zumindest Kai- würden wieder zurückkommen. Dann erst begreife ich, dass ich handeln muss... Ich springe auf und strebe sprintend auf den Vorraum der Halle zu, in dem sich die beiden nun aufhalten müssten, wenn sie nicht das Gebäude verlassen haben -und ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie das nicht getan haben, denn dann würde ich sie ganz sicher nicht allzu bald finden. Ich vernehme eine laute Stimme, die sich ganz nach der von Max anhört bzw. nicht nach der von Kai. Dass es nun wirklich Max' Stimme ist, kann ich nur vermuten, denn ich habe ihn noch nie herumbrüllen gehört -er ist schließlich normalerweise ein fröhlicher Typ, der nie irgendwelche anderen Gefühle als Freude zu empfinden scheint- und kann deshalb nur mutmaßen, ob er sich dann SO und nicht anders anhört. Aber was er sagt bzw. schreit, kann ich nicht verstehen, denn irgendwie scheint mein Hirn durch dieses Erlebnis eben überlastet zu sein und keine neuen Informationen mehr aufnehmen zu können. Und mal davon abgesehen, müsste ich mich schwer anstrengen um es zu verstehen, denn meine übereilten Schritte, mein rasender Herzschlag und mein rasselnder, keuchender Atem, übertönen die durch die Tür und Wände bereits abgedämpfte Stimme. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, als ich endlich die Tür erreiche, die ich sofort aufreiße. Doch statt wie erwartet zwei sich streitende oder im schlimmsten Fall sogar sich prügelnde Personen vorzufinden, kann ich nur Kai sehen, der sich mir den Rücken kehrend an der Wand abgestützt hat und den Ausgang anstarrt. "Kai?", frage ich vorsichtig, als ich meine Stimme wiedergefunden habe, aber abermals erhalte ich keine Antwort. Nicht dass ich das erwartet hätte, aber einen Versuch war's wert, oder? Plötzlich beginnt Kais Körper regelrecht zu beben. Seine Beine sacken weg und er geht unendlich langsam und doch viel zu schnell und unvorhergesehen zu Boden. Vor Schreck rufe ich noch einmal wie so oft an diesem Tag seinen Namen. Ich stürze auf ihn zu und mache mir noch im gleichen Augenblick Vorwürfe, nicht eher bei ihm gewesen sein um ihm den harten Aufprall auf dem Boden zu ersparen. Ich werfe mich neben seinem leblos wirkendem Körper auf die Knie. Als erstes drehe ich ihn zu mir herum und ziehe seinen Oberkörper auf meinen Schoß. Er ist blass. Schrecklich blass. Als wäre all sein Blut... >Blut!?< Hart trifft mich der Schlag der Erkenntnis. Kai ist verletzt und blutet stark. Wenn er nicht bald ärztlich versorgt würde, dann könnte er doch tatsächlich... Ich beende meinen Gedanken nicht, denn sonst wäre ich nicht mehr in der Lage, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber genau den bräuchte ich jetzt unter allen Umständen! Etwas umständlicher als es nötig, schiebe ich meine Arme unter den erschlafften Körper und versuche mit diesem aufzustehen, was mir erst beim dritten Versuch gelingt, denn Kai ist nicht gerade der leichteste... Alles Muskeln, versteht sich! Nachdem diese Hürde dann erst einmal überwunden ist, mache ich mich schwankend auf den Weg zurück in die Halle. Nur gut, dass ich die Tür vorhin nicht geschlossen und ich daher nicht das Problem habe, irgendwie die Klinke herunterdrücken zu müssen. Als ich die Halle betrete, kommen mir schon Tyson und Kenny entgegen, aber als sie mein "Gepäck" sehen, bleiben beide ruckartig stehen und werden noch ein ganzes Stück bleicher als sie sowieso schon sind. "Was steht ihr hier noch rum? Los Kenny! Schau mal im Erste-Hilfe-Raum nach, ob du einen Druckverband findest! Und du, Tyson, gehst mit und rufst von da aus einen Krankenwagen!", schicke ich die beiden los, die sich sofort auf den Weg machen, "Und beeilt euch!" füge ich noch hinzu. Ich bin von mir selbst überrascht, dass ich noch so klare Instruktionen geben kann... Vorsichtig lasse ich mich auf der Bank nieder um Kai nicht mehr als unbedingt nötig zu bewegen, der nun auf meinem Schoß sitzt und dessen Oberkörper an meine Brust gelehnt ist. "Oh, Kai, wie schaffst du das nur immer? Wie kann man nur so viel Pech haben wie du? Immer muss dir so etwas passieren...", flüstere ich ihm zu um die Zeit des Wartens zu überbrücken, während ich ihm sanft über die kalkweiße Wange streiche. Endlich kommt Kenny zurück. Er hat einen Erste-Hilfe-Kasten dabei. Erleichtert atme ich aus. Wenigstens etwas Glück scheint Kai doch noch zu haben... Kenny kniet sich vor mich und beginnt, unter Dizzys Anweisung, einen Druckverband anzulegen. "Ich glaub, der ist nicht fest genug...", murmelt der Chef, als der Verband angebracht ist. "Und wenn ich ihn festhalte?", frage ich nach kurzer Überlegung. "Hm, ja das könnte reichen... Oder was meinst du, Dizzy?", wendet er sich an das Bitbeast in seinem Laptop. "Ich bin kein Arzt, noch nicht mal ein Mensch, aber ich denke, dass das wohl geht! Wichtig ist ja nur, dass nicht noch mehr Blut ausströmen kann!", antwortet sie. Ich versuche sofort eine Position zu finden, in der ich die Blutung möglichst gut stillen kann. Schließlich entscheide ich mich, Kai einfach enger an mich heranzudrücken, sodass seine Schulter an meinen Brustkorb gedrückt ist. "Was meinst du, geht das so?", versichere ich mich nochmal bei Kenny, der daraufhin nickt. "Ja, das reicht bestimmt!" Er lächelt leicht und nickt mir zu. Er scheint versuchen zu wollen, mich aufzumuntern bzw. zu beruhigen. Aber das kann er nicht... In diesem Moment kommt Tyson zurückgerannt. "Der Krankenwagen ist auf dem Weg!", ruft er uns noch im Laufen zu. "Wie geht es ihm?", fragt er, als er bei uns angekommen ist. Keiner von uns gibt Antwort. Wir haben Angst es auszusprechen. Angst zu sagen, dass es ihm nicht gut geht... dass er sterben könnte, wenn er nicht bald von einem Fachmann behandelt wird... "Hörst du, Kai? Der Notarzt ist gleich hier! Du brauchst also keine Angst zu haben! Dir kann nichts mehr passieren!", spreche ich dem Ohnmächtigen in meinen Armen gut zu, während sich stumme Tränen in meinen Augen bilden. Ich glaube meinen eigenen Worten nicht, fürchte, dass er es nicht schaffen könnte... habe Angst, ihn für immer zu verlieren... "Es wird alles gut... Hörst du? Alles wird gut...", flüstere ich mit tränenerstickter Stimme, während ich seinen leblosen Körper fester an mich presse. "Du wirst nicht sterben... Du darfst nicht sterben... Ich brauche dich doch... Ich brauche dich doch...", schluchze ich, ohne auf die Blicke der anderen beiden zu achten. Meine Gefühle sind nun, da es nichts mehr gibt, das ich machen könnte, stärker geworden und haben die letzen klaren Gedanken von mir einfach überrollt. Soviel zum Thema "einen kühlen Kopf bewahren"... Aber das alles ist mir egal, solange Kai nur überlebt... Sollen doch alle sehen wieviel Kai mir bedeutet! So sehr ich mich auch zuvor davor gefürchtet habe, das zu zeigen, jetzt ist mir das völlig gleichgültig... Sekunden ziehen sich zu Minuten hin... Wirken auf mich wie die Ewigkeit... Viel zu lange dauert es, bis ich endlich das erlösende Heulen der Sirenen hören kann, die dem Krankenwagen vorauseilen. "Sie sind da, Kai! Jetzt ist es überstanden! Jetzt kann nichts mehr passieren! Alles wird jetzt wieder gut!" Ein tränenreiches Lächeln begleitet meine Worte. Die Tür wird aufgestoßen und zwei Männer in orange-weißer Kleidung kommen auf uns zugeeilt. Ohne auf uns zu achten begutachten sie den Verletzten, werfen irgendwelche Fachbegriffe in den Raum, von denen ich die meisten nur aus dem Fernsehen kenne. Der eine der beiden läuft wieder hinaus; verwirrt schaue ich ihm nach. Der andere zückt indessen eine Spritze, füllt sie mit einer klaren Flüssigkeit und verabreicht sie anschließend Kai. Schließlich kommt der andere Arzt in Begleitung eines dritten zurück, sie haben eine Trage bei sich, die sie dann zu meinen Füßen auf dem Boden abstellen. "Bei drei! Eins, zwei, drei!", zählt einer von ihnen laut vor und im selben Moment wird mir Kai aus den Armen gerissen. Sie legen ihn auf die Trage und bringen ihn hinaus. Aus einem Reflex heraus folge ich ihnen. Sie bringen ihn gerade im Wagen unter, als ich leise meine Frage stelle: "Darf ich ihn begleiten?" Der Arzt mustert mich kurz und scheint zu überlegen. "Ja, gut! Steig ein!" Erleichtert klettere ich in den Wagen. Kurz darauf setzt sich das Fahrzeug mit heulenden Sirenen auf den Weg ins Krankenhaus, wo ihm hoffentlich eine fachgerechte Behandlung zukommen wird. >Ich hab dir doch gesagt, Kai: ich lass dich nicht mehr allein! Nie mehr...< denke ich und lasse mich erschöpft tiefer in den Sitz sinken. Der Schlaff zerrte an mir, aber ich lasse es nicht zu. Der feste Wille bei Kai zu bleiben und über ihn zu wachen, gibt mir die nötige Willensstärke um die Augen offen zu halten und auch geistig bei ihm zu bleiben. >Ich werde bei dir bleiben -jetzt und auch in Zukunft...< *~* Flashback End *~* Über meine Gedanken hinweg, bin ich an der Zimmertür angekommen. Kurz zögere ich, dann aber drücke ich doch die Klinke herunter und schiebe die Tür so leise es geht auf um Kai, falls er schon schlafen sollte, nicht zu wecken. Vorsichtig schleiche ich in das abgedunkelte Zimmer, immer bangend, eine unvorhergesehene und schmerzliche Begegnung mit irgendwelchen, in der Dunkelheit nicht zu sehenden, umherliegenden Gegenständen zu haben. Schließlich habe ich meinen Weg zum Kleiderschrank heil und ohne jegliche Zwischenfälle hinter mich gebracht. >So weit, so gut...<, geht es mir durch den Kopf, als mich mein Glück auch schon wieder verlässt: die Schranktüren lassen sich nur unter Ächzen und Stöhnen der alten Scharniere öffnen. Entsetzt drehe ich mich zu Kais Bett um, nur darauf wartend, dass dieser sich aufsetzt und mir vorwirft, ich hätte ihn aus einem schönen Traum gerissen. ... Aber... ... ...nichts dergleichen geschieht. Im Zimmer ist es genauso still wie zuvor. Erleichtert stoße ich meinen über diesen Schock angehaltenen Atem wieder aus, ehe ich in das große Holzungetüm greife um mir auf gut Glück irgendwelche Kleidungsstücke aus dem Schrank zu fischen. Denn selbst wenn Kai trotz meines gerade veranstalteten Lärms noch schlafen sollte, dann würde ihn das grelle Licht der Lampen garantiert wecken. Ebenso verzichte ich aus verständlichen Gründen darauf, den Schrank wieder ordnungsgemäß zu schließen, denn ich bezweifle, dass ich noch einmal so ein Glück wie eben haben werde. Was bin ich auch für ein Unglücksrabe! Während ich den Raum schon wieder verlasse, versuche ich nochmal mit einem letzten Blick über die Schulter, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich Kai wohl wirklich nicht geweckt habe -aber wirklich fassen kann ich das trotzdem nicht... Kaum bin ich aus dem Raum heraus, verschwinde ich auch schon im Bad. Dort drehe ich rasch den Duschhahn auf und während sich das Wasser allmählich erhitzt, entledige ich mich der blutdurchtränkten Kleidung, die noch teilweise an meiner Haut klebt. Zu meinem Leidwesen muss ich feststellen, dass die rote Flüssigkeit sich ihren Weg durch den Stoff gebahnt und eigenwillige Muster auf meiner Haut hinterlassen hat, wo sie dann schließlich getrocknet ist um für längere Zeit zu halten und ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen. Es war also die richtige Entscheidung ERST zu duschen und mich DANN umziehen zu wollen... Die restliche Zeit des Wartens nutze ich, indem ich einen Blick auf das Wäschebündel, welches ich dem Schrank entnommen habe, zu begutachten. Zufällig habe ich mein Ersatzdress erwischt (Anm. d. A.: Wir erinnern uns: das wollte er ja schon heute morgen anziehen, hatte sich ja dann aber wegen Kai-Chan doch anders entschieden. Deshalb lag dieses Teil eben ganz oben auf dem Kleiderstapel, weswegen es kein >Zufall< war, dass er genau das erwischt hat ^o^). Endlich ist das Wasser warm genug, sodass ich mich unter die prasselnde Brause stellen kann. Ein angenehmes Gefühl, das ich so lange wie möglich genießen will. Demnach lasse ich mir genug Zeit mit dem Einseifen und wieder Abspülen des entstandenen Schaums. Genieße die Wärme und das Gefühl der Frische. Erst etwa eine halbe Stunde später beende ich das ganze und klettere aus der Kabine. Nachdem ich mich einigermaßen abgetrocknet habe, gehe ich zu dem kleinen Hocker, der nebem dem Waschbecken steht. Diesmal war ich nämlich intelligent genug, meine Sachen darauf und nicht wieder in Reichweite des Wassers abzulegen. Ich staune nicht schlecht, als ich dort auf dem Kleiderstapel ein zusammengefaltetes Blatt Papier ausmache. Als ich es auseinander gefaltet habe, fällt mir sofort die ungewöhnlich saubere, geschwungene Handschrift auf; demnach kann dieser Brief unmöglich von Tyson oder Max geschrieben sein, es sei denn, sie hätten heimlich einen Schönschriftkurs belegt, was ich allerdings für äußerst unwahrscheinlich halte. Auch Kennys Steno scheint dies nicht zu sein. Lieber, Ray! Bitte komm, sobald du fertig bist, direkt in unser Zimmer! Ich muss unbedingt sofort mit dir reden, bevor ich es mir wieder anders überlege! Dein Kai Wieder und wieder lese ich mir die Zeilen durch. Und bei jedem Mal entdecke ich etwas Neues; so fällt mir das "dein" bei der Unterschrift erst beim dritten mal Lesen auf und das "sofort" erst beim fünften Mal. Dieses Wort ist auch der Anstoß für mich, statt weiter über die möglichen Bedeutungen der einzelnen Worte zu philosophieren und die mich von der wirklich schönen Handschrift hypnotisieren zu lassen, mich endlich so schnell es eben geht anzuziehen und meine Haare zu einem festen Knoten zusammenzuraffen; um die kann ich mich ja auch noch später kümmern. Doch während ich mich so fertig mache, stelle ich mir immer und immer wieder dieselbe Frage: >Was könnte Kai mir nur so Dringendes sagen wollen?< Endäää für heut ^__________^ Was könnte Kai Ray nur mitteilen wollen? *in die Runde smile* Tja, wenn ihr das erfahren wollt, dann wird euch wohl oder übel nichts anderes übrig bleiben, als das nächste mal wieder dabei zu sein ^_____________^ Aber jetzt mal was anderes: wie hat's euch gefallen? Ich hab eeeeeeeeeeeewig lange überlegt, ob ich das Flashback nicht doch rauschmeißen sollte, aber zum einen wollt ich unbedingt Rays Gefühle in dieser Situation schreiben und zum andern bin ich gerade voll auf dem Flashback-Trip XD~ Ich find die Teile voll suuuuupaaaaaaaa ^_________^ (Schleichwerbung: Kennt ihr "Flashback - Was geschah am letzten Abend?" von RavenCrow? Solltet ihr unbedingt mal lesen ^_____^ Schleichwerbung-Ende) Würd mich (wie immer) seeeeeeeeeeehr über Kommis freuen ^_________^ Cu, Ginger Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)