Ich werde dich nicht sterben lassen! von Kenren (Final Fantasy VII) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Titel: Ich werde dich nicht sterben lassen! Teil: 2/? Autor: immernoch ich...also, nich der ich aus der ff...ich meine...egal! ihr wisstschon...^^° email: Kenren@blubb.at Warnungen: depri, dark, death?, lime/lemon (vielleicht...)...ka, irgendsowas Disclaimer: die FFVII-charas gehören mir nicht...aber meine Klone wachsen und wachsen! -_^ Pairing: Ich x Du, Du x Ich tatsache, ich hab einen kommentar! O.O also, danke @redSkye! und was die fehler angeht: sorry, hab kein rechtschreibprogramm mehr... also, hier kommt teil 2! um feedback wird weiterhin gebeten... ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: ""Ich werde dich nicht sterben lassen!!", das hattest du gesagt, wahrscheinlich war es freundlich gemeint, aber mir kam es damals vor wie eine Drohung. Als würdest du mich nicht von den Qualen, die ich selbst im Leben hatte befreien wollen, mich ewig gefangen halten. Eine ganze Weile hallten deine Worte in meinem Kopf wieder, dann erst verspürte ich den Schmerz, den der Schlag verursacht hatte. Mühsam erhob ich mich vom Boden und wankte zu meinem Bett, auf welches ich mich sofort fallen ließ, da mir schwindelig war. Die Kissen waren weich und nicht im geringsten zu unangenehm steril wie die, die es im Krankenhaus gab. Ich hüllte mich in meine Decke ein, denn mir wurde schon wieder kalt. Aeris hätte wahrscheinlich wieder gemeckert, dass ich so friere weil ich nichts esse, aber sie war nicht hier. Ich war allein in meiner "Zuflucht", dem einzigsten Ort, an welchem ich manchmal im Schlaf alles vergessen konnte, doch leider zerstörten Träume über die Vergangenheit diese angenehme Ruhe hier. Jemand klopfte an die Tür, ich erkannte Clouds gedämpfte Stimme, aber ich bat ihn nicht herein. Was er sagte drang nicht an meine Ohren, andere Dinge beschäftigten mich zu sehr...vorallem Du. Tief in Gedanken versunken spürte ich etwas feuchtes auf meiner Wang. Ungläubig stellte ich fest, dass es eine Träne war. Ich weinte? Wie lange war es nur her, dass ich das letzte mal Tränen vergossen hatte? Ich erinnerte mich nicht mehr genau, aber ich glaubte, es wäre Lucretias Todestag gewesen, an welchem ich meine letzten Tränen für jemanden vergossen hatte. Ich wusste nicht, was ich nun denken sollte. Verwirrt versuchte ich endlich zu schlafen, auch wenn ich dann die ganze Nacht wach sein würde. Wenigstens hätte ich so meine Ruhe vor allen gehabt..." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Es dauerte nicht lange, bis Aeris mich aus meinem Zimmer holte. Während sie noch alle anderen zum Essen holte, ging ich schon nach unten in die Küche und setzte mich an den Tisch. Außer mir waren nur Cloud und Zack da, was sie taten dürfte wohl klar sein. Sie bemerkten mich erst, als ich mich auffällig räusperte. Cloud stieß den Dunkelhaarigen sofort von sich weg und wurde hochrot. "Also...ähm...das ist so...", stotterte Zack drauflos, nicht weniger rot als sein Freund. "Hm?", machte ich und schaute sie fragend an, "Ist was? Lasst euch von mir nicht stören..." Daraufhin wurden beide noch röter. Wie sie es immer noch schafften Aeris und Tifa davon zu überzeugen, dass sie hetero waren ist mir bis heute ein Rätsel. Jedenfalls war mir klar, dass sie den beiden Frauen noch nichts verraten hatten, auch wenn sie es *eigentlich* wollten. Ohne weitere Worte setzen sich die beiden auf ihre Plätze, Zack neben Aeris' Platz, Cloud neben Tifas Platz. Ich saß neben deinem Platz, aber so wie ich dich kannte würdest du sowieso nicht zum Essen kommen, musstest ja schließlich auf deine "Figur" achten, obwohl es bei dir Linie mittlerweile besser getroffen hätte. Ein Seufzen kam über meine Lippen, worauf mich der Blondschopf am Tisch fragend ansah. "Alles in Ordnung?" "Ja verdammt!", gab ich bissiger als gewollt zurück. Du färbtest wirklich auf mich ab. "War doch nur eine Frage! Musst ja nicht gleich so giftig sein!", Zack nahm seinen Liebling in Schutz, zumindest kam es mir so vor. Und genau das war es, was das Fass für mich zum Überlaufen brachte. Wahrscheinlich war es einfach purer Neid, Eifersucht auf diese Beziehung, aber es brachte mich dazu mit einem Ruck aufzustehen und den Raum zu verlassen. Auf Tifas Frage, die sie stellte, als ich ihr entgegenkam, antwortete ich nicht. Im Gehen nahm ich noch meine Jacke und verschwand dann aus der Haustür. Es war, wie als würde man in eine andere Welt eintauchen, als ich die Villa verließ. Die Lautstärke, die da drin immer während anhielt war wohl bei zehn Leuten nicht zu vermeiden, aber manchmal wurde sie mir eben zuviel. Ich ging ein wenig im nahegelegenen Wald spazieren, es war erst früher nachmittag und doch senkte sich die Sonne langsam gen Horizont. Es war so angenehm, dir hätte es sicher auch gut getan durch den Wald zu gehen, aber wärst du allein gegangen, hätten wir dich wahrscheinlich am Abend schon wieder ins Krankenhaus verfrachten können. Als ich am anderen Ende des Waldes, welches eine hohe Klippe war, ankam, färbte sich der Himmel schon langsam rot. Mir war es gar nicht bewusst, wie schnell doch die Zeit vergangen war! Ich ließ mich auf den Boden unter einem Baum sinken um den Sonnenuntergang zu beobachten. Dieses strahlende rot erinnerte mich an deine wunderschönen Augen, wie Rubine sahen sie aus. Nur leider waren sie immer so glanzlos, als hätte sich deine Seele schon von deinem Körper verabschiedet und nur diese Hülle zurückgelassen. Es war vielleicht eine Herausforderung, aber ich wollte deine Seele wiederfinden und zu neuem Leben erwecken um endlich wieder Glanz in deinen Augen zu sehen. Irgendwie würde ich das schon schaffen! Ein Knirschen neben mir riss mich aus den Gedanken. Es klang so, als wäre jemand vom Baum gesprungen - mir war sofort klar, wer nun neben mir stand. "Yuffie...", stöhnte ich, da ich hier war um allein zu sein. "Ich hab' mir Sorgen um dich gemacht!", rief das Ninjamädchen und ging Rand der Klippe, um hinab zu sehen, "Boar! Da bist du gestern für Vincent 'runtergesprungen?! Na, da musst du aber ganz schön verschossen in ihn sein!" "Ich habe das gemacht um Vincent zu retten, nicht weil ich in ihn verliebt bin!", gab ich trotzig zurück, auch wenn Yuffie recht hatte. "Natürlich!", sie setzte sich neben mich, "Du magst ihn genauso wenig wie Cloud Zack mag, ist es nicht so?" Ich schüttelte den Kopf. "Haben die beiden es Tifa und Aeris gestanden?", meine ich und lenke vom Thema ab. "Nö...", kam es zurück. Ich verstand das nicht. Schließlich konnte es doch gar nicht mal so schwer sein, jemandem in die Augen zu schauen und die Wahrheit zu sagen! Nagut, zwei kalten, roten Augen schaffte ich es auch nicht, die ganze Wahrheit zu sagen... "Du denkst an ihn!" "An wen?", die Dunkelhaarige verwirrte mich. Sie grinste mich an, als sie sagte : "Na, an Vinc! Du bekommst immer so einen verträumten, glasigen Blick, wenn du das machst!" Sie mal einer an, dachte ich, die kleine war also eine gute Menschenkennerin. Dummer Weise musste ich besorgt sein, dass sie dir nichts sagt... "Komm, gehen wir zurück!", meinte ich und stand auf, zu Yuffes Kommenta über meinen Blick sagte ich nichts. Auf dem Rückweg wollte sie mich noch ein wenig ausfragen, so kam es mir vor, aber nachdem sie fünfmal die gleiche Frage gestellt und ich sie fünfmal angeschwiegen hatte, ließ sie mich doch in Ruhe. ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Es war dunkel in meinem Zimmer, als ich erwachte. Blinzelnd versuchte ich mich an die Dunkelheit zu gewöhnen, wobei ich mich aufsetzte. Stille. Wohl wahrscheinlich der einzige Grund, wegen dem ich freiwillig so schlafen ging, dass ich nachts wach war. Ein Flüstern vor meiner Tür ließ mich aufhorchen. Die Stimme gehörte definitiv zu Zack, der wahrscheinlich grad von einem "nächtlichen Ausflug" zu Cloud zurück auf sein Zimmer ging. Mich störte das nicht. Sollten sie doch so viel Spaß, wie sie wollten mireinander haben - vielleicht würden Aeris und Tifa sie dann auch endlich inflagranti erwischen - solange sie mir damit nicht auf die Nerven gingen. Die Geräusche vor meiner Tür verstummten und ich war wieder von dieser undurchdringlichen Stille umgeben, de durch nichts zerstört werden sollte. Ich besaß weder eine Uhr, die Tickte, noch ein Handy, welches irgendwelche Töne von sich geben konnte, somit war bei mir nichts zu hören. Na ja, sagen wir fast nichts. Mein Magen knurrte ziemlich laut und machte mir bewusst, dass ich immer noch nichts nach meinem Krankenhaus Aufentalt gegessen hatte. Was solls, dachte ich mir und erhob mich von meiner Bett, auf welchem noch immer Blutspuren zu sehen waren. Fröstelnd stellte ich fest, dass ich immer noch den dünnen Pullover und die Hose vom Vortag trug. Dennoch zog ich mir nichts weiter über, als ich aus dme Raum auf den Flur trat. Lautlos ging ich an den Zimmertüren vorüber, auch an deiner, mit dem Gefühl, dass hinter jeder jemand schlief, und kam dann über die Treppe nach unten bis zur Küche. Ich tat grade meinen ersten Schritt in den Raum, als ich am liebsten schon wieder gegangen wäre. Unauffällig versuchte ich wieder zu gehen, doch da vernahm ich schon deine Stimme. "Ich beiße nicht, außerdem hab' ich dich schon gesehen." Du saßest am Tisch mit einer Tasse heißem Tee, wahrscheinlich weil du nicht schlafen konntest. Unsicher betrat ich nun doch die Küche und holte mir ein Glas Milch aus dem Kühlschrank. Das würde nicht lange dauern, verspeist zu werden und trotzdem seinen Zweck erfüllen. Wortlos setzte ich mich an de Tisch und starrte in die weiße Flüssigkeit. Die ganze Zeit über spürte ich deine grünen Augen auf mir ruhen, doch ich traute mich nicht, den Blick zu erwidern. Wir schwiegen eine ganze Zeit in der nur jeder von uns ab und zu an seinem Getränk nippte. Nebenbei betrachtete ich dich aus den Augenwinkeln. Du trugst Boxershorts, wahrscheinlich dein Schlafanzug, und hattest über den Schultern ein schwarzes Hemd hängen, so dass ich freien Blick auf deinen Oberkörper hatte. Zum Glück schienst du es nicht zu bemerken, wie intensiv ich diesen musterte. Du warst es, der das Schweigen brach. "Seit wann trinkst du eigentlich Milch?" Ja, seit wann eigentlich? Ich hasste dieses Zeug schon immer und auch in dieser Nacht schmeckte es mir nicht, aber es wäre mir einfach zu doof gewesen, in diesem Moment eine Stulle zu schmieren. Als Antwort auf deine Frage zuckte ich mit den Schultern und schaute dich dann zum ersten mal in dieser Nacht richtig an. "Warum schläfst du nicht?" "Das gleiche könnte ich dich auch fragen...", du nahmst einen größeren Schluck von deinem Tee und leertest so die Tasse, "Aber wenn du es unbedingt wissen willst: ich hatte mir Sorgen um eine Person gemacht und konnte deshalb nicht schlafen. So wie es aussieht waren die Sorgen bisher glücklicher Weise umsonst. Wenn du also vor hast, heute noch ins Krankenhaus zurück zu kommen, musst du das nur sagen, dann bleib' ich gleich wach!" Auf dieses Kommentar erwiderte ich nichts, unter anderem auch, weil ich noch immer etwas Angst wegen dem vergangenen Nachmittag hatte. Du gingst aus der Küche, ich blieb sitzen und starrte weiter in mein Glas, aber es war plötzlich alles so anders. Noch vor Minuten kam es mir so vor, als könnte ich Stunden, ja die ganze Nacht, dort sitzen bleiben, doch nun war alles düster und kalt, die Dunkelheit, welche auch in meinem Zimmer herrschte, schien mich zu erdrücken. Ich wäre dir gern gefolgt, hätte meinetwegen auf dem Boden in deinem Zimmer geschlafen, nur um nicht allein in der Küche oder einem anderen Raum sein zu müssen. Deine Schritte auf der Treppe waren verklungen und es herrschte wieder Stille um mich herum. Hunger hatte ich keinen mehr, also schüttete ich den rest aus meinem Glas in den Abfluss und ging dann hoch mit der Hoffnung, schnell Schlaf zu finden. Schlaf zu finden, um nie wieder zu erwachen..." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Mit dunklen Augenringen war ich am nächsten Morgen gekennzeichnet, aber du schienst auch nicht besser geschlafen zu haben, denn auf eine Gewisse Weise sahen wir uns sehr ähnlich. "Partnerlook?", kam auch sogleich der Spruch von Tifa, welche sich zu uns an den Tisch setzte. "Hmpf", hattest du darauf nur gemacht, aber ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Tja, Tifa, wir gehen nunmal mit der Mode!", meinte ich und musterte die junge Frau, welche ihren neuen Minirock trug. "Hast du was vor?" "Natürlich!", antwortete die Brünette prompt und lehnte sich etwas vor, "Unzwar mit euch beiden hübschen!" Du wolltest schon aufstehen und gehen, aber sowohl Tifa als auch hielten dich zurück. "Vinc, komm schon! Ich fänd' es schön, wenn du beim Ostersachenkaufen dabei wärst!", meinte sie und lächelte. "Nimm doch Yuffie mit", sagtest du kalt wie immer. "Die soll doch extra nicht mit! Schließlich feiern wir Ostern vorallem für sie!", sie wollte nicht nachgeben, schließlich gabst du dich mit einem kaum merklichen Nicken geschlagen. "Wenn's sein muss..." Eine gute Stunde später waren wir in Midgar, wo Tifa uns gleich zu der großen Einkaufspassage führte. Nebenbei erklärte sie uns, wo sie vorhatte hinzugehen. "Süßigkeiten bekommen wir bei den Lebensmitteln, in den Buchladen muss ich auch noch und vorallem ins Haustiergeschäft!" "Was willst du denn da?", ich schaute sie fragend an. "Yuffie ist doch der Meinung, zu Ostern gehören Hasen. Und ein Haustier will sie auch unbedingt haben! Das passt doch zusammen!" fröhlich schleifte sie uns mit sich mit. Mir machte das ganze sogar Spaß, aber du schienst wieder mit deinen Gedanken woanders zu sein. Dein trauriger Blick machte mir Sorgen, die sich bald bestätigen würden. Das Zoogeschäft war das erste, was wir besuchten. Bevor alle Hasen an Ostern ausverkauft sind wollte Tifa unbedingt noch einen kaufen. Während sie mit dem Inhaber sprach ärgerte ich ein paar Meerschweinchen, du hattest dich zu den Fischen verzogen. Als mir die kleinen Viecher langweilig wurden folgte ich dir, schließlich wollte ich auf dich aufpassen! Was ich dann sah, als ich bei den Aquarien ankam, machte mich stutzig, ja irgendwie schon traurig. Du hattest dich auf den Boden gekniet um besser einen Fisch zu betrachten, einen sehr schönen Fisch. Er hatte dunkle Schuppen und lange, Schleierartige Flossen auf welchen rote streifen verliefen. Dazu hatte er noch rötliche Augen, in die du mit den deinen die ganze Zeit sahst. Ihr wart euch ähnlich, nicht nur, weil auch der Fisch schön war und rote augen hatte, vielmehr glich sich euer Blick. Das Becken war für den großen Fisch viel zu klein, er sah traurig aus, wie ein Gefangener an einem Ort, an den er nicht gehörte. Genauso wie du. Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Mein erster Gedanke war, ihn da raus zu holen, aber im Fluss oder im Meer würde er sterben. Doch dann kam mir die Idee und ich ging den Ladenbesitzer suchen." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Tifa zog mich weg von den Aquarien in den Buchhandel, du bliebst noch im Zoogeschäft. Warum wusste ich nicht, aber so wirklich interessierte es mich auch nicht... "Was meinst du mag Cid für Bücher?", fragte sie mich und untersuchte die Regale. "Tifa, das ist Ostern, da kriegt man 'nen paar Ostereier und das war's. Außerdem glaube ich kaum, dass Cid überhaupt liest!" "Ach Vinnie!", sie knuffte mich in die Seite und ließ mich so zusammenzucken. Es war wirklich unangenehm, da sie gleich an meine Rippen stieß. "Kauf ihm doch nen Playboy oder sowas...", ich wandte mich zum Gehen, "Wenn du mich suchst, ich warte draußen!" Damit ließ ich sie allein und setzte mich an den Springbrunnen in der Mitte der Passage. Von dort aus konnte ich die vorbeigehenden Leute gut beobachten: Jeder schien in Eile, keiner wollte zuviel Zeit seines Lebens mit diesem Einkauf verbringen, allen lief ihre Zeit davon. Und was war mit mir? Ich war schon über sechzig Jahre alt, alterte aber trotzdem kein bisschen und würde es wahrscheinlich nie tun, daher nie von allein sterben. Und so lang meine "Freunde", manchmal wusste ich nicht, ob ich dich und die anderen so bezeichnen konnte, lebten würde ich auch nie den Schlaf der Gerechten schlafen. Unwillkürlich begann ich, mich mit meinen Fingernägeln in den Arm zu ritzen. Mir viel es erst auf, als eine warme, rote Flüssigkeit darüber lief. Ich ließ es geschehen, auch wenn das sinnlos war. An so einem Kratzer *konnte* man nicht verbluten... "Ist das so ein Hobby von dir?", deine Stimme ließ mich von meinen mittlerweile roten Armen aufblicken. "Seid ihr fertig?", kam es genervt von mir, als ich euch beide mit ziemlich großen Paketen beladen sah. "Wie viele Viecher habt ihr denn gekauft?" "Nur eins, einen Hasen", erklärte Tifa und zeigte mir das Tier in dem großen Käfig. "Und was ist das?", ich zeigte auf das eingepackte Paket, welches du mit Mühe trugst. "Ein Ersatzkäfig", meintest du und gingst schon voraus, "Kommt ihr dann? Das Teil ist schwer!" Ich fragte gar nicht erst, ob ich euch etwas abnehmen sollte, ihr hättet sowieso nur wieder eine Ausrede gebraucht, damit ich nichts schweres trug. Schließlich war ich ja eurer Meinung nach viel zu schwach dafür... Wir stiegen in die Highwind, mit welcher Cid auf uns wartete. Was aus den Süßigkeiteneinkäufen werden sollte fragte ich gar nicht erst. Du, Tifa und Cid unterhieltet euch angeregt, ich beobachtete nur stumm die Landschaft, welche sich wirklich nicht veränderte. Na gut, seit meiner Kindheit hat sich einiges verändert, aber das war ja nun auch sehr lange her... Gegen Abend zogen Regenwolken auf, doch das hielt mich nicht von meinem Vorhaben ab. Was sollte so ein kleiner Regenschauer auch großartig bei einem Waldspaziergang anrichten? Damit mir niemand aus Sorge nachrannte unterrichtete ich Aeris davon, wohin ich ging, und ehe sie etwas erwidern konnte, war ich aus der Tür. Zum Glück warst du mit irgendetwas beschäftigt, genauso wie Tifa, so konnte ich sicher sein, dass du mir nicht so schnell nachlaufen würdest... Der Wald roch angenehm feucht durch den Schauer, der wenige Minuten zuvor niedergeprasselt war. Es war kühl, ein seichter Wind wehte, ließ die jungen Triebe der Baüme leise rascheln und der nasse Waldboden machte teilweise schmatzende Geräusche, wenn man darüber hinweg lief. Es war wirklich schön, aber alles schon so vertraut. Wieder wurde ich mir bewusst, wie müde ich dieses Lebens schon war und wieder stieg diese Wut in mir auf, weil ich es nicht beenden konnte. Ohne es wirklich zu bemerken, ging ich zu der Klippe, an welcher ich vor zwei Tagen versucht hatte, mir das Leben zu nehmen. Erst hier hielt ich an, erst zu diesem Zeitpunkt bemerkte ich, dass es regnete und ich bis auf die Haut durchnässt war. Das Wasser war wirklich schön, vorallem durch den Nebel, der Federleicht darauf lag. Ich sah nach unten und erblickte viele spitze Felsen, mehr, als an der Stelle, von der ich gesprungen war. Sollte ich es tun? Ich ging noch näher an den Rand dieser Klippe... Diesmal würde es klappen, oder? Langsam schloss ich meine Augen... Die Steine werden mein sicheres Ende, ganz sicher. Ich ließ mich nach vorne fallen, doch zwei Arme schlangen sich um meinen Körper und zogen mich weg, weg vom Rand der Klippe, weg von der Gefahr, weg vom entgültigen Tode." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Sephiroth erzählt: "Ich wollte dich in dein Zimmer holen, um dir etwas zu zeigen, als ich von Aeris erfuhr, wohin du gegangen warst. Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen, denn ich ahnte, was du wieder tun würdest. Ohne mich mit dickerer Kleidung vor dem strömenden Regen zu schützen, rannte ich aus dem Haus in den Wald hinein, zu dem Ort, an welchem ich dich vermutete. Und leider auch fand. Ich sah nur noch, wie du hinab auf das dunkle Wasser schautest, dann deine Augen zu machtest und dich fallen ließest. So schnell ich konnte spurtete ich das letzte Stück zu dir, legte meine Arme von hinten um dich und zog dich zurück, so dass wir beide rückwärts in eine Schlampfütze flogen. Ich ließ dich noch immer nicht los, auch als sich deine roten Augen, in welchen sich eine Mischung aus Wut und Verzweiflung wiederspiegelte, auf mich richteten. "Warum...?", fingst du an, aber ich unterbrach dich. "Das habe ich dir schon einmal gesagt, erinnerst du dich nicht mehr?" "Lass mich los!", kam darauf von dir, was jedoch keine wirkliche Veränderung in mir auslöste. "Nein. Ich lass dich da nicht noch einmal runterspringen." "Soll ich dich bis dahin mitzerren und dann mit dir als Anhängsel springen?", in den Rubinen in deinem Gesicht glitzerte es gefährlich. "Versuch es doch. Wenn wir zusammen springen werde ich dich notfalls mit meinem Leben beschützen", bei diesen Worten stand ich auf, dich noch immer festhaltend. Wir waren beide vollkommen durchnässt, unsere Kleidung schlamverschmiert, wodurch wir froren. Selbst wenn du es gewollt hättest, es wäre dir nicht möglich gewesen, das zu leugnen, da du zittertest wie Espenlaub. "Kommst du freiwillig mit zurück oder müssen wir die ganze Nacht im Wald verbringen?", wollte ich wissen und ließ es zu, dass du dich von mir losreißen und vor gehen konntest. Wenigstens gingst du freiwillig zurück nach Hause." ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Vincent erzählt: "Aeris sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, als sie uns beide sah. Nicht, dass sie etwas gegen schmutzige Kleidung hatte. Vielmehr schien sie etwas anderes zu stören... "Ihr seid ja vollkommen durchnässt! So werdet ihr euch noch den Tod holen!" "Gut...dann hat das wenigstens einen Sinn...", meinte ich emotionslos und ging die Treppe hinauf, schließlich wollte ich nicht den Rest des Abends in nasser Kleidung verbringen. Du gingst mir hinterher. "Sephiroth...", begann ich und drehte mich zu dir um, "Du weißt hoffentlich, dass dein Zimmer da ist..." Ich zeige auf die Tür, hinter welcher du meistens schliefst. Wie es dahinter aussah wusste ich gar nicht, wie mir auffiel. "Es gibt da etwas, das haben Tifa und ich in dein Zimmer gepackt", du machtest einfach ungefragt die Tür auf, "Keine Sorge, gleich bist du mich wieder los!" Verwirrt folgte ich dir. Was sollten du und Tifa schon großartig an meinem Zimmer gemacht haben? Vorallem ungefragt... "Das ist es", du standest vor einem großen Glaskasten, in welchem es merkwürdig blubberte. Von meinem Standpunkt aus reflektierte das Glas das Deckenlicht, somit konnte ich den Inhalt nicht erkennen. "Was...", meine angefangene Frage blieb unfertig im Raum hängen, denn als ich näher kam sah ich, was in dem Kasten war. Rote Augen blickten in die meinen, doch sie spiegelten nicht mehr diese Trauer wieder. Der Fisch, welchen ich in der Tierhandlung so wundert und gleichzeitig bemitleidet hatte, schwamm frühlich in seinem neuen zu Hause umher. Das neue Aquarium war geradezu riesig, wenn man es mit dem alten verglich. Und es gab meinem vorher so toten, eigentlich fast leerem Zimmer Leben. "Und? Gefällt er dir?" "..." "Hier ist sein Futter, wir dachten, du sollst ihn gleich von anfang an als einziger füttern." "Ich dachte, ihr wolltet Yuffie einen Hasen kaufen...?" "Sie bekommt ja auch einen, und du eben diesen Fisch. Hast du dir schon einen Namen überlegt?" "Hmm...", machte ich, während ich etwas Futter ins Becken streute, "Es ist doch sinnlos, jemandem einen Namen zu geben, der sowieso nicht kommt, wenn man ihn ruft..." Daraufhin schütteltest du nur den Kopf. "Ich geh dann mal...", leise öffnetest du die Tür, ich wandt mich nicht vom Aquarium ab, "Gib ihm einen schönen Namen, ja?" "Mal sehen..." Es klackte und ich wusste, dass ich wieder allein war. Doch die Einsamkeit war nicht mehr so schmerzhaft. Ich saß noch eine ganze Zeit in meinen feuchten Kleidern vor dem Glaskasten und beobachtete den Fisch beim Schwimmen. Irgendwann kam kaum hörbar ein Wort über meine Lippen. "Azrael...", der Name des biblischen Todesengels. Vielleicht war es aufgrund der fast vollig schwarzen Schuppen des Fisches, vielleicht war es auch eine Art Hoffnung, dass mir der Todesengel helen möge, aber ich empfand diesen Namen als passend. Und langsam kam es mir so vor, als würde mich der Mut zu sterben verlassen, warum auch immer. ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** ** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)