Unverhofft kommt oft von kessM (Und dann meist dicke^.~) ================================================================================ Kapitel 26: Kapitel 23 ---------------------- Hey Leuts! Lang nicht gesehen und dennoch trau' ich mich auch mal wieder lang^^° Entschuldigt bitte die enorm lange Wartezeit diesmal... aber vor meiner Offline- Zwangspause im März habe ich es einfach nicht mehr geschafft, dass Kapitel on zu stellen und als ich den letzten Rest fertig schreiben wollte, nachdem ich wieder zu Hause- und somit wieder „online"- war, hat sich das komplette Kapitel auf Nimmerwiedersehen in die Ewigen Jagdgründe verabschiedet, da mein Laptop und ich verschiedener Meinung waren. Leider hat sich der Laptop durchgesetzt*seufz* und ich durfte alles noch mal schreiben. Dazu gesellte sich ein überaus hartnäckiges kreaTief und meine Handgelenke waren der Meinung auch noch ihren Senf dazugeben zu müssen... Jetzt kann ich eigentlich nur noch hoffen, dass überhaupt noch jemand den Weg hierher findet... Vielen lieben Dank an alle, die mir Kommis dagelassen und zwischendurch immer mal wieder ne Mailgeschickt haben. Das hat mir gezeigt, dass trotz meiner langen Abwesenheit immer noch Interesse besteht^___^DANKE*alle Kommisschreiber, Mailer und Leser in Grund und Boden knuddel* Hiernach kommen noch ein, zwei Epiloge und die Geschichte ist beendet^.^ Hoffe es gefällt und wünsche Viel Spaß bei Kapitel 23 (the final chapter^.~) Statt sich auf ihre Hausaufgaben zu konzentrieren, beobachtete Hermine den Tisch, der nahe eines der großen Fenster stand und an dem Draco Malfoy, Neville Longbottem und Harry Potter über ihre Pergamente und Bücher gebeugt saßen. An sich ein ganz alltägliches Bild. Schließlich befanden sie sich in der Bibliothek. Und jeder der hier eintrat, kam, um entweder seine Hausaufgaben zu erledigen, in eigener Sache etwas zu recherchieren oder ganz einfach in der behaglichen Stille ein gutes Buch zu genießen. Aber an diesem Bild war nichts normales. Zum einen war da die Tatsache, dass ausgerechnet DER Slytherin schlechthin- Draco Malfoy- eine Bindung mit einem Gryffindor und dann auch noch Neville Longbottem! eingegangen ist. Neville Longbottem, der vergessliche, tollpatschige, schüchterne Neville. Aber das war nicht mehr Neville. Neville ist im vergangenen Jahr gewachsen. Nicht nur körperlich hat er sich weiterentwickelt- von dem Jungen, der nicht so recht wusste, wie er seinen Körper im Einklang koordinieren konnte, war rein gar nichts mehr übrig- sondern auch geistig ist er um einiges reifer geworden. Wo er früher zu schüchtern war seinen Mitschülern bei einem einfachen Gespräch ins Gesicht zu schauen, konnte er heute in Gegenwart der versammelten Klasse und eines Professors flüssig und verständlich referieren. Zum Leidwesen aller denen die Veränderungen ebenfalls nicht entgangen sind und fanden, dass sich der Gryffindor zu einem Leckerbissen entwickelt hatte, reagierte Neville auf etwaige Flirtversuche mit einem amüsierten Lächeln und dem Verweis, dass er bereits glücklich gebunden war. Draco hat sich in dem einen Jahr ebenfalls geändert. Wo er früher kühl, beherrscht war, kaum eine Gefühlsregung zugelassen hatte, sah man ihn heute öfter mal lächeln oder hin und wieder auch aus vollem Halse lachen. Zudem machte er sich einen Riesenspaß daraus Neville in aller Öffentlichkeit in den Arm zu nehmen oder ihm ein Küsschen auf die Wange oder Nasenspitze zu drücken. Anfangs ist es dem Gryffindor noch ein wenig unangenehm gewesen die Zärtlichkeitsbekundungen seines Gefährten vor der gesamten Schule anzunehmen, aber im Laufe der vergangenen Wochen hatte er gelernt, nicht mehr zu erröten, sondern stattdessen auch mal auf seinen Partner zu zugehen. Wenn ihr jemand vor drei Jahren gesagt hätte, Malfoy und Longbottem würden jemals so ein süßen Pärchen abgeben, den hätte sie hochkant ins St. Mungos einliefern lassen. Aber den Vogel hatte mal wieder Harry abgeschossen. Der Beweis stand neben ihm auf dem Tisch, sodass er ab und zu seinen Kindern über den Kopf streichen oder den Schlangen unter dem Kinn kraulen konnte. Sie konnte immer noch nicht so recht glauben, dass der Schwarzhaarige bereits seit über einem Jahr gebunden war und aus dieser Bindung sogar Kinder hervorgegangen sind. Was hat Harry dazu getrieben, alles dermaßen weit gehen zu lassen? Warum hat er zugelassen, dass er nach Slytherin wechseln musste? Wie hat er sich nach den letzten Jahren mit Draco anfreunden können? Warum hat er ihnen verschwiegen, dass er an ihren VgDK- Professor gebunden ist? Glaubte er, dass sie ihn verraten würden? Aber da müsste er sie doch besser kennen... Wie hat er zulassen können, dass sie dermaßen weit auseinander trieben? Es war nicht so, dass er ihnen gegenüber je ein böses Wort gesagt hätte. Er war ihr und Ron gegenüber immer freundlich und höflich. Aber leider auch distanziert. Seit dem Gespräch am See letztes Jahr, bei dem Harry ihnen klar gemacht hatte, dass er über die Geschehnisse noch nicht mal mit ihnen reden könne, hatten sie sich voneinander entfernt. Als wenn er wusste, wie sehr sein Schweigen sie verletzte. Als wenn er schon beinahe mit etwas ähnlichem gerechnet hatte... Aber die Veränderungen waren zu radikal. Neville und Draco waren auch gebunden, aber diese hatten sich nicht von heute auf morgen dermaßen verändert. Bei ihnen war die Entwicklung über das vergangene Jahr zu beobachten gewesen. Die beiden sind zusammen gewachsen. Aber bei Harry... Seit die beiden Paare am Anfang des Schuljahres öffentlich ihre Bindungen bekannt gegeben hatten, hatte sie sich aus lauter Neugier auf Magische Bindungen in der Bibliothek auf alles gestürzt, was mit diesem Thema zu tun hatte. Dabei war sie auf die eine oder andere interessante Tatsache gestoßen, zum Beispiel können homosexuelle Paare zwar Kinder bekommen, aber es war ein sehr zeitaufwendiges und vor allem kostspieliges Unternehmen, da viele Zutaten für den Trank nur zu bestimmten Zeiten zu bekommen und mitunter sehr selten waren. Sie hatte alles nachgeprüft und erkennen müssen, dass im letzten Jahr auf keinen Fall ein Fruchtbarkeits- Trank gebraut werden konnte, da der nächste Zyklus erst wieder in zwei Jahren wäre. Aber welche andere Magie wäre stark genug in einem Mann neues Leben entstehen zu lassen? Und wie passte Malfoy- Junior in das Gesamtkonzept? Ihr waren durchaus nicht die Reaktionen entgangen, als Harry und Professor Slyter von einem „kleinen magischen Unfall" gesprochen hatten. Draco hatte eindeutig schuldig gewirkt. Konnte sie die Aussage für bare Münze nehmen und davon ausgehen, dass das Ganze ein Zufall gewesen ist? Mit großer Wahrscheinlichkeit: ja, kam sie nach kurzen Überlegen zum Schluss. Denn warum sollte Harry mit Voledmort im Nacken eine Familie gründen? Warum sollte er unschuldige Kinder in den Krieg hineinziehen? Es war doch selbst dem Dümmsten klar, dass Voldemort alles angreifen würde, was Harry auch nur das geringste bedeutete. Und eigene Kinder... das würde Harry umbringen... da war sie sich sicher. Das Zweite, was sie verwunderte, war eine mögliche Erklärung die rapiden Veränderungen Harrys betreffend. Falls es stimmte, was sie da gelesen hatte, wäre das die perfekte Erklärung für a) alle Veränderungen und b) Harrys Schweigen die Angelegenheit betreffend. Sah denn nur sie diese Zusammenhänge? Sie, eine Muggelgeborene, die noch nicht den rechten Durchblick in den Traditionen der Zaubererwelt hatte? Sie, die sich was solche Sachen anging, erst belesen musste? Oder waren alle anderen einfach nur... blind? Sahen nur das, was sie sehen wollten, weil sie vielleicht diese Möglichkeit einfach als zu unmöglich einstuften? Aber hey, sie sprachen hier von Harry Potter! Wenn ihr eines im Laufe ihrer langjährigen Freundschaft mit dem Schwarzhaarigen klar geworden war, dann, das mit und um Harry viele unglaubliche Sachen geschahen. Aber sie würde um ihrer alten Freundschaft willen schweigen. Schweigen und abwarten, ob die Zeit ihr mit ihrem Verdacht recht geben würde. Denn sie wusste nicht, was Harry geplant hatte. Inwieweit sie diese Bindung im Kampf gegen den Dunklen Lord zu nutzen, beziehungsweise durch das Schweigen Harry und seine Familie zu schützen gedachten. Ein Ellenbogen in ihre Rippen holte sie aus ihrer Versunkenheit. Ron deutete mit dem Kopf zum Eingang, wo Hermine Professor Slyter ausmachen konnte, der zielstrebig den Tisch mit seiner kleinen Familie anstrebte. Als er ankam, beendete Harry mit einer schwungvollen Bewegung den Aufsatz, an dem er gearbeitet hatte, legte ihn beiseite und holte sich einen kurzen Begrüßungskuss von dem Älteren ab, bevor er sich erhob. „Professor! Sie müssen Ihren Gefährten zurechtweisen. Er schummelt.", beschwerte sich Neville eindeutig mit einem humorvollen Unterton. Dieser zog lediglich eine seiner perfekt geschwungenen Augebrauen hoch, während er fast schon mit einer unbewussten Bewegung den Mini- Basilisken über den Kopf strich: „Ach?" Harry zuckte nonchalant mit den Schulter und sammelte seine Hausaufgaben ein: „Ich habe lediglich davon gesprochen, dass ich keine Hilfe von dir annehme. Von Schlangen ist nie die Rede gewesen." Professor Slyther lachte leise in sich hinein, während er das Körbchen mit den Zwillingen aufnahm: „Tut mir leid, Neville. Aber Harry hat recht. Von Schlangen ist tatsächlich nie die Rede gewesen." Hermine beobachtete, genau wie alle anderen Besucher der Bibliothek, voller Faszination, wie der schlanke Professor zu seinem Gefährten aufschloss, der seine Hausaufgaben in der Zwischenzeit bei Madame Price abgegeben hatte und einen Arm um dessen Hüfte schlang. Diese Geste hatte überhaupt nichts besitzergreifendes an sich. Im Gegenteil, es wirkte eher... natürlich... Ein weiterer Beweis für Hermines Theorie. Und wie jeder andere in der Bibliothek war sie der Meinung, dass die kleine Familie einfach nur süß zusammen aussah. Ein Bild des Friedens und für viele auch der Hoffnung. Eine solch feste Bindung in solch finsteren Zeiten... das harmonische Zusammenspiel dieser beiden... es musste da draußen einfach Hoffnung geben... diese kleine Familie durfte einfach nicht in den Wogen des Krieges untergehen... „Verehrter Professor Dumbledore, voller Aufrichtigkeit bitte ich Sie hiermit um ein friedvolles Treffen, um mit Ihnen über ein Ende dieses vermaledeiten Krieges und ein paar Missverständnissen zu diskutieren. Auch wenn Ihnen das sicherlich wenig bedeuten wird, schwöre ich Ihnen bei meiner Ehre, dass es zu keinerlei Kampfhandlungen während der Verhandlungen kommen wird. Ich bitte lediglich um freies Geleit für mich und meine Begleiter- egal was für Ergebnisse dieses Treffen in sich bergen wird. Um Ihnen genügend Zeit für Ihre Vorbereitungen zu geben, schlage ich als Zeitpunkt den letzten Schultag vor, wenn die Kinder das Schloss verlassen haben und als Ort die Große Halle. Solange werde ich mich, wie bereits die vergangenen Monate, ruhig verhalten. Ich versichere Ihnen, dass meine Absichten aufrichtig und ohne Fehl sind. Teilen Sie mir Ihre Entscheidung bitte über Severus Snape mit. Tom Marvolo Riddel" Zu sagen, dass Albus Dumbledore geschockt war, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Um ehrlich zu sein: er saß vollkommen paralysiert auf seinem Stuhl. Das Pergament in seinen kraftlosen Händen. Unzählige Analyse- Zauber hatten ihm gezeigt, dass es sich bei diesem Brief keinesfalls um eine Fälschung handeln konnte. Folglich stammte diese höflich formulierte Bitte tatsächlich von Voldemort höchstpersönlich. Was, beim Großen Merlin, bewog den Dunklen Lord zu einem solch drastischen Schritt? Von welchen Missverständnissen sprach er? Aber was konnte man an den letzten 30 Jahren missverstehen? Konnte er den Brief für voll nehmen? Durfte er auf die vorübergehende Waffenruhe hoffen? Oder vielmehr, durfte er hoffen, den Krieg beenden zu können ohne gezwungen zu sein, seinen Enkel zu opfern? Oder war der Preis für den entgültigen Frieden, Harry an Voldemort auszuliefern? Musste er seinen Ur- Enkeln ihren Vater nehmen? Lag denn auf seiner Familie ein Fluch, der besagte, dass alle ihr Leben Dunklen Lords zu opfern haben? Er wusste es nicht. Aber wenn es nach ihm ginge, würde er alles in seiner Macht stehende tun, um die Prophezeiung, welche sich um Harry rankte, an ihrer Erfüllung zu hindern. Er konnte einfach nicht zu lassen, dass sich sein Enkel in einen Kampf stürzte, an dem schon weitaus erfahrenere Zauberer gescheitert waren. Und Voldemort bot ihm jetzt solch eine Chance- oder? Albus wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als das die Elben bereits ihre Stellung in diesem Krieg bezogen hätten. Am liebsten an seiner Seite. Denn dann hätte er jetzt die Möglichkeit, jemanden der um vieles älter und weiser als er wäre, um Rat zu fragen. Aber die Elben hatten sich immer noch nicht wieder bei ihm gemeldet. Inzwischen fragte er sich, ob es wirklich so klug gewesen war, sich auf diese Wesen zu verlassen. Seine Hoffnungen auf sie zu setzen. Schwer seufzend rief er nach seinem Tränke- Meister. Verzweifelte Zeiten erforderten verzweifelte Taten. „Ich hätte nicht gedacht, dass Albus so schnell zu sagt.", überlegte Harry laut. „Und ich hätte nicht gedacht, dass er dem Treffen überhaupt zustimmt.", konterte Alex nachdenklich, während er Lil auf den Rücken klopfte, damit sie ihr Bäuerchen machen konnte. „Na, so höflich wie du ihn darum gebeten hast, konnte er ja wohl schlecht ablehnen.", foppte der Schwarzhaarige seinen Dunkel- Elben liebevoll und legte Sal bereits gesättigt in den Korb zurück. Erntete dafür jedoch einen säuerlichen Blick. ##Sind wir heute aber wieder witzig## Als Beschwichtigung bekam er einen Kuss auf die Lippen gehaucht, während Harry ihm die sichtlich satte und schläfrige Lil aus den Armen nahm und sie neben ihren Bruder in den Korb legte. Danach setze sich Harry breitbeinig auf den Schoß seines Gefährten. Kuschelte sein Gesicht in die Kuhle zwischen Hals und Schulter. Sog tief den vertrauten Geruch nach frischer Luft und Gras, den sein Gegenpart immer umschmeichelte, in sich ein. ##Schnüffelst du etwa?##, fragte Alex lachend. #Kann ich was dafür, wenn du so gut riechst?#, verteidigte sich Harry schmollend. Mit einem lachenden ##Friede.## verstärkte Alex die Umarmung um seinen Kleinen. Genoss wie der Jüngere die traute Zweisamkeit. Die ruhigen gleichmäßigen Atemzüge ihrer Kinder verstärkten die ruhige entspannte Stimmung eher noch. #Glaubst du, dass wir es jetzt endlich schaffen? Das endlich Frieden und Vernunft einzieht?# ##Ich hoffe es...## „Wie um alles in der Welt, haben Sie dem zu stimmen können?", schritt Minister Fudge in seinem Büro aufgebracht hin und her. In der Hand den Brief Voldemorts, in dem dieser um Friedensverhandlungen bat. „Anders formuliert: wie haben Sie ohne mein Wissen der ganzen Angelegenheit zu stimmen können?" Abrupt stoppte er direkt vor dem Direktor Hogwarts und blickte diesem geradewegs in die Augen. Augen, die wie er bemerkte, müde wirkten. Alt und müde. „Glauben Sie mir, Minister. Leicht habe ich mir diese Entscheidung nicht gemacht. Aber die Schüler werden zu diesem Zeitpunkt bereits im Hogwarts- Express sitzen und somit aus seiner Reichweite heraus sein. Lediglich der Lehrkörper und Sie werden bei diesem Treffen anwesend sein." „Und das soll mich beruhigen?" „Er lässt durch Severus ausrichten, dass Sie selbstverständlich aus Gründen der Sicherheit ein paar vertrauenswürdige Unaussprechliche mitbringen können. Zudem bittet er Sie, etwas Veritas- Serum mitzubringen, damit man eine Einmischung seinerseits ausschließen kann." „Wozu braucht er das Wahrheitsserum?" „Er hat in dem Brief von ein paar Missverständnissen gesprochen. Sicherlich damit wir ihm glauben schenken können, wenn er die Wahrheit spricht.", versuchte Albus abgespannt zu erklären. Wenn es Voldemort mit diesem Treffen ernst war, brauchte er den Minister, damit der Vertrag, falls denn einer zustande kommt, seine Richtigkeit und Gültigkeit hat. Leider... „Ja, SEINE Wahrheit!", spie der Minister aus. Albus erhob sich aus seinem Sessel und verbeugte sich tief vor dem Jüngeren: „Minister, ich bitte Sie in aller Form an diesem Treffen teilzunehmen. Wenn wir hier die Möglichkeit haben, den Krieg ohne weiteres Blutvergießen zu beenden, dann brauchen wir Ihren Segen. Wenn es sich nur um eine weitere grandiose Falle Voldemorts handelt, übernehme ich die volle Verantwortung und begebe mich in Ihre Hände." „Äh...", sprachlos schaute Fudge auf den alten Mann. „Äh... ja... also... in dem Fall... auf Ihre Verantwortung..." Langsam richtete sich der Direktor auf: „Danke, Minister." Wie gesagt, er würde alles tun, um Harry aus der Prophezeiung zu holen. Selbst vor dem Minister in die Knie gehen. Er wird nicht zulassen, dass seine Urenkel ohne eigene Familie aufwachsen. „Ob wir jetzt endlich Erfolg haben werden?", trat der Licht- Elb neben den Dunkel- Elben. „Ich weiß es nicht, Godric. Ich weiß es wirklich nicht." Gemeinsam blickten die Clan- Führer vom Balkon in die Elben- Stadt. Am Horizont zeichnete sich der Sonnenaufgang mit einem lebendigen orange ab. Tauchte den nachtschwarzen Himmel nach und nach in die kräftigen Farben eines erwachenden Tages. „Aber ich hoffe es. Ich hoffe so sehr, dass sie uns zu hören und glauben werden... denn sonst sehe ich schwarz... für uns alle..." In der Stille des anbrechenden Tages lauschten sie den Atemzügen von Mutter Erde und fragten sich, wie lange sie solch friedvolle Momente genießen konnten, bevor die Ignoranz der Menschen das einstmalige Gleichgewicht vollkommen zerstörte und ihnen allen die Lebensgrundlage entzog. Hermine wusste, dass heute etwas wichtiges passieren würde. Schon seit Tagen lag diese Spannung über dem Schloss. Und die hatte überhaupt nichts mit den Prüfungen oder der erleichterten Entspannung wenn die Prüflinge alles hinter sich hatten zu tun. Ihr waren weder die nervösen Blicke zwischen den Professoren entgangen, noch die Auroren oder die schwarzen Umhänge der Unaussprechlichen. Und heute, auf dem Abschlussfest, war die Spannung auf dem Höhepunkt. Nicht nur sie hatte es bemerkt. Auch viele andere Schüler hatten sich unbehagliche Blicke zugeworfen und immer wieder zu dem Tisch auf der Empore geschaut. Nur die Slytherin schienen eine Ruhe auszustrahlen, die sich fast schon drastisch vom Rest der Halle abhob. Neville, der wie immer neben seinem Gefährten saß, bildete da keine Ausnahme. Harry und Draco, jeweils mit einem der Zwillinge auf dem Schoß und dabei sie mit Apfelmus zu füttern, beziehungsweise sie davon abzuhalten jeden in der näheren Umgebung mit selbigen einzuschmieren, unterhielten sich entspannt über die Köpfe der Kleinen. Professor Snape schien ebenfalls nicht von der Nervosität seiner Kollegen befallen zu sein, sondern war in eine angeregte Diskussion mit Professor Slyter verstrickt. Zumindest hatte es den Anschein. Und wenn Hermine sich nicht täuschte, dann schaffte es ihr VgDK- Lehrer dem Tränke- Meister ab und zu ein ehrliches Lächeln abzuringen. Professor Dumbledore hatte wie immer seine Abschiedsrede gehalten und die Schüler waren danach wie immer zu den Kutschen, um sich zum Hogwarts- Express bringen zu lassen. Einige, um ein vollkommen neues Leben anzufangen, als vollausgebildete Zauberer und Hexen, andere lediglich um in den zwei Sommermonaten Kraft für das nächste Schuljahr zu sammeln. Und jetzt saß sie hier in einem Abteil des Zuges. Die Landschaft rauschte an ihr vorbei. Das Gefühl, dass sich gerade jetzt etwas Großes in Hogwarts ereignete, wurde immer stärker und stärker. Verstärkt wurde dieses Gefühl noch durch die Tatsache, dass sie weder Draco, noch Harry, noch Neville bei den Kutschen oder später an der Station hatte ausmachen können. Was auch immer heute passieren würde, die Drei würden mitten im Geschehen stehen. Hautnah dabei sein, wenn Geschichte geschrieben wird. „Ron?", fragte sie dünn in die geballte Stille des Abteils. „Haben wir Harry verraten?" „Nein.", schüttelte der Rotschopf langsam den Kopf. „Er hat einen Weg beschritten auf dem wir ihm nicht mehr folgen konnten... Er hat sich für diesen Weg entschieden, in dem Wissen, das unsere Freundschaft aller Wahrscheinlichkeit nach der Preis dafür sein wird... Er ist ihn trotzdem gegangen und wird ihn weiterhin gehen... Wir haben ihn verloren... Wir hätten ihn nicht halten können... Es hat mich zwei Jahre gekostet, das zu erkennen- jämmerlich- oder?" Mit einem stummen Kopfschütteln lehnte sie ihren Lockenkopf gegen die Schulter des Weasley- Sprosses. Etwas nervös geleitete Albus die Professoren, den Minister und ein paar der Unaussprechlichen zu der geschlossenen Tür der Großen Halle. Selbstverständlich sah man ihm diese Nervosität nicht an. Von außen wirkte er gefasst. Wie ein Mann, von dem man trotz seines hohen Alters noch einiges erwarten durfte. Aber innen drinnen war er nervös. Diese Nervosität grenzte fast schon an Angst. Schließlich ging es hier nicht nur um die Zukunft der gesamten Zaubererwelt, sondern auch um den weiteren Verlauf von Harrys Leben. Egal, was heute hier entschieden werden wird, es wird das Leben seines Enkels einschneidend verändern. Er musste nur alles daran setzen, dass es sich zum positiven entwickelte. Mit einem lässigen Schwenk seines Zauberstabes öffnete er die massive Flügeltür. Und die gesamte Gruppe blieb mitten auf der Schwelle stehen. Der Anblick war aber auch ein wenig zu... surreal. Statt der vier Haustische wurde die Gruppe von zwei halbrunden Tischgruppen begrüßt. An dem Tisch, der der Tür gegenüberstand, saßen bereits links und rechts je zwei Elben. Die Plätze in der Mitte sind vorerst noch frei geblieben. Hinter den Elben stand jeweils ein anderer Elb des anderen Geschlechts. Etwas weiter hinter dem Tisch konnte die Gruppe Wachen mit einem Gefangenen ausmachen. Auch die üblichen Flaggen der vier Häuser fehlten. Lediglich der sommerblaue Himmel, das Abbild von draußen, war noch der gleiche. „Was...?", brachte Fudge stockend raus. Einer der männlichen Elben stand auf und verbeugte sich knapp: „Bitte nehmen Sie doch Platz. So lässt es sich wesentlich leichter reden." Noch leicht unter Schock stehend, kamen die Menschen der Aufforderung nach und setzten sich an dem der Tür nahestehenden Tisch. „Direktor Dumbledore trat vergangenen Sommer mit der Bitte um Hilfe in diesem Krieg an uns heran.", erklärte der Elb weiter. „Ich möchte mich an dieser Stelle im Namen aller Clan- Führer bei Ihnen entschuldigen, Direktor, dass wir Sie solange hingehalten haben.", neigte er kurz den Kopf. Albus winkte ab. „Ist ja nicht so, dass es die letzten Monate viel zu tun gab.", lächelte er schwach. Der Elb nickte kurz und strich unbewusst eine blaue Strähne seines Haares nach hinten: „Wir sind hier, weil wir Ihnen helfen wollen, uns zu helfen." Nach dieser kryptischen Aussage setzte er sich und überließ den Menschen ihrer Verwirrung. Nach ein paar Minuten traten die Wachen mit ihrem Gefangenen in die Mitte, zwischen die Tische. Wie aus dem Nichts entstand ein Stuhl auf den sie den Mann drückten. Dann nahmen sie links und rechts neben dem Stuhl Haltung an. „Haben Sie das Veritas- Serum dabei?", erkundigte sich eine der Elben- Frauen mit ruhiger Stimme. Auf Fudges Nicken trat einer der Unaussprechlichen, die Stellung auf ihrer Seite der Halle bezogen hatten, aus den Schatten hervor und ging direkt zu dem Gefangenen. Respektvoll blieb er wenige Schritte vor den Wachen stehen und wagte sich erst auf ein Nicken des bewaffneten Elben weiter heran. Soweit er beurteilen konnte, befand sich der Gefangene in guter körperlicher Verfassung. Nicht, dass er den Elben nachsagen wollte, sie würden sich nicht gut um ihre Gefangenen kümmern. Nachdem er dem Gefangenen nach ein wenig Gerangel, dass erst endete, als die Elben den Mann eisern festhielten, die drei Tropfen verabreicht hatte, zog er sich auf seinen vorherigen Posten zurück. Der Elb mit dem blauen Haar begann mit der Befragung: „Wie lautet dein Name?" Monoton erfolgte die Antwort: „Peter Pettegrew." „Eine infame Lüge.", brauste der Minister auf. „Pettegrew kam vor fast neunzehn Jahren ums Leben." Der Elb verlegte seine Konzentration auf den Mann, der die politische Macht von Englands Zauberern darstellte. Spöttisch hob er eine seine Augenbrauen: „Vertrauen Sie Ihrem eigenen Serum nicht?" „D-doch, aber...", stotterte Fudge verlegen. Unter dem stechenden Blick aus den violetten Augen würde selbst der stärkste Magier Magengrimmen bekommen. „Minister,", brachte der Elb ruhig hervor. „Das ist einer der Hauptgründe, warum wir Sie darum gebeten haben, Ihr eigenes Serum mitzubringen. Damit Sie uns nicht unterstellen können, wir hätten es mit irgendetwas versetzt." „Aber die Bitte kam doch von Du- weißt- schon- wer! Steckt Ihr etwa mit diesem... Ungeheuer unter einer Decke?" Mit einer müden Bewegung fuhr sich der Elb übers Gesicht: „Wir stecken mit niemanden unter einer Decke. Können wir bitte mit der Befragung fortfahren?" „Natürlich, Herr.", nickte der Minister. „Aber was hat das mit Du- weißt- schon- wer zu tun?" „Das werden Sie im Laufe der Befragung schon noch erkennen." Fragend blickte der Elb auf Fudge und fuhr nach einem resigniertem Seufzer des Ministers mit der Befragung fort: „Wer war der Geheimniswahrer der Potters?" „Ich." Wieder kam es zu einer kurzen Unruhe, die jedoch schnell von Albus unter Kontrolle gebracht wurde. „Warum hast du die Familie dem Tod preisgegeben?" „Weil ich James... gehasst habe. Ihn und Sirius... alle beide..." „Warum?" „Sie konnten und wussten immer alles. Egal was war, sie wussten auf alles eine Antwort. Und die Magie flog ihnen nur so zu. Wo andere sich dumm und dämlich übten, schafften sie es mit einer lockeren Handbewegung. Sie waren arrogant und überheblich. Sie brauchten eine Abreibung." „Und die gedachtest du ihnen mit Hilfe von Voldemort zu erteilen?" „Ja.", selbst das Veritas- Serum konnte das manische Glimmen in den Augen nicht unterdrücken. „Als Voldemort auf meine Lügen hereinfiel und die Potters angriff, war das der beste Tag meines Lebens." Grabensstille. Auf beiden Seiten. Der Elb räusperte sich, ehe er weiter fragte: „Warum hast du dich Voldemort angeschlossen?" „Weil ich in ihm das einfachste Mittel sah, Potter und Black loszuwerden." „Was sind nach Voldemorts Aussagen seine Ziele?" Der ehemalige Gryffindor antwortete mit einem abschätzigen Schnauben: „Seiner Aussage nach will er versuchen, das Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel wiederherzustellen. Beziehungsweise die Menschen zumindest soweit aufrütteln, dass sie selber das Ungleichgewicht erkennen und dagegen angehen." „Warum?" „Seiner Aussage nach muss sich alles im Gleichgewicht befinden. Die Menschen jedoch haben sich von diesem einfachen Prinzip mit ihrer Furcht vor der Dunkelheit abgewandt und somit alles ins Wanken gebracht. Wenn nicht etwas dagegen unternommen wird, wird „Mutter Erde" bald nicht mehr in der Lage sein alles zusammenzuhalten." Erneut entstand Unruhe unter den Menschen. Erneut war der Elb gezwungen die Befragung abzubrechen und seine Aufmerksamkeit der anderen Seite zu zuwenden. „Verdammt!", brauste Fudge auf. „Wir sind hier, um uns mit Voldemort zu treffen, nicht, um uns mit dieser Scharade zu befassen. Es weiß schließlich jedes Kind, dass nichts gutes aus der Schwarzen Magie hervorgeht." Die Anderen auf seiner Seite nickten zustimmend und gaben ihre eigenen Kommentare zu der ganzen Angelegenheit ab. Nur Albus blieb ruhig. Nachdenklich strich er sich über seinen Bart und schlug schließlich mit seiner flachen Hand auf den Tisch. Augenblicklich kehrte Ruhe ein. Alle Augen auf ihn gerichtet. „Wir sind keine kleinen Kinder mehr. Benehmt euch dementsprechend. Herr, fahrt bitte fort.", neigte der Direktor seinen Oberkörper. Annerkennend nickte der Elb dem alten Mann zu, ehe er sein Wort erneut an den Gefangenen richtete: „Warum eskalierte das Ganze schließlich in einem Krieg?" „Weil ich aktiv daran gearbeitet habe, dass es zu Missverständnissen zwischen der Seite Tom Riddels und der des Phönix- Ordens kam. Vielen Missverständnissen.", lachte der Ratten- Animagus vergnügt in sich hinein. „Warum?" „Weil es nicht für meine Interessen gearbeitet hätte, wenn Riddel verstanden worden wäre." „Warum?" „Weil ich ihn dann nicht für meinen Schlag gegen Potter und Black hätte benutzen können." „Du gibst also zu, unzählige Leben geopfert zu haben, nur um einen ultimativen Schlag gegen deine ehemaligen Hauskameraden zu führen?" „Ja." „Was ist mit Harry Potter?" Erneut das abfällige Schnauben des Animagus': „Das Balg ist genauso lästig wie sein Vater. Ich habe nie verstanden, warum Riddel so darauf versessen war, mit dem Gör in Verbindung zu treten." „Also hast du auch hier wieder alle Bemühungen sabotiert?" „Natürlich!", kicherte Pettegrew in sich hinein. „Ihr hättet das Gesicht des Balges sehen müssen, als ich entgegen jeden Befehls das Diggory- Gör mit dem „Avada Kedavra" um die Ecke brachte." „Wie lauteten die Befehle das Trimagische Turniers betreffend?" „Egal wer es schafft den Portschlüssel zu berühren, er galt als unantastbar." „Warum hast du dich nicht daran gehalten?" „Es war eine weitere Möglichkeit, dem Potter- Balg etwas von seiner Arroganz zu nehmen und den Keil zwischen Riddel und dem Orden zu vertiefen." Der Elb fasste jetzt Albus und Fudge ins Auge und fragte ruhig: „Sind noch von Ihrer Seite Fragen?" Albus nickte: „Ja." Nach dem aufmunternden Nicken des Elben fuhr er fort: „Also hast du die Muggel getötet und es Sirius angehängt?" „Ja." „Wie?" „Ich wusste, dass Black hinter mir her war. Stinkwütend. Mir war klar, dass ich in dem Zustand, in dem er sich befand nicht die geringste Chance haben würde. Also lotste ich ihn in eine mit Schlammblütern überfüllte Gasse, jagte diese in die Luft, schnitt mir den kleinen Finger ab und verwandelte mich in meine Animagus- Form. Danach kam ich bei den Weasleys unter, bei denen ich jahrelang die Hausratte spielte." „Wenn es Riddel lediglich darum ging... uns aufzurütteln, wieso kamen dann immer wieder Muggel ums Leben?" „Nachdem klar wurde, dass sie nicht um Konfrontationen mit der sogenannten Seite des Lichts herum kamen, hatte er sich mit den Hellen Magiern seiner Seite zusammengesetzt, um mit ihnen Lösungen auszutüfteln, die verhindern sollten, dass Nichtmagische Wesen, wie zum Beispiel die Schlammblüter, bei den Kämpfen unbeschadet davon kamen. Zu dieser Gruppe gehörte auch ich. Von allen unbemerkt war ich in der Lage kleine Fehler in die Formel zu schmuggeln, so dass die Schilde letztendlich immer auf jene zurückfielen, die sie schützen sollten." „Warum hast du das getan?" „Warum nicht? Ihre Tode halfen das falsche Bild, welches ich geholfen habe über Riddel zu formen, zu untermauern." „Du hast gerade gesagt, dass er auch Hellmagische Zauberer auf seiner Seite hat- warum?" „Seinen Überzeugungen nach braucht es ein Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel. Warum sollte er jene, die sich seinen Überzeugungen anschlossen und bereit waren dafür zu kämpfen, davon jagen? Zudem kann man vieles nur mit Hilfe von Hellen Magiern erreichen, wie zum Beispiel stabile Schutzzauber. Er als reiner Dunkel Magier war nie dazu in der Lage dermaßen stabile Zauber zu weben." „Danke. Minister, haben Sie noch irgendwelche Fragen an den Gefangenen?" Der Minister schüttelte sprachlos den Kopf. Irgendwie nahm das alles eine ganz andere Wendung als er sich ausgemalt hatte. Und irgendwie gefiel ihm die Richtung nicht, in der dieser Weg zu deuten schien. Sollten denn 30 Jahre Terror, Kampf und Verlust tatsächlich nur auf Irrtümern basieren, die durch eine kleine verräterische Ratte hervorgerufen worden sind? „Gestatten Sie?", erkundigte sich Minerva mit wackeliger Stimme. Albus nickte ihr beruhigend zu, woraufhin sie sich dem ehemaligen Gryffindor zuwandte: „Wie bist du in die Gewalt der Elben gelangt?" „Ich habe Voldemort nie Anlass gegeben an mir und meiner Treue zu ihm zu zweifeln. Erst die... Kapriole mit dem Diggory- Balg auf dem Turnier brachte ihn dazu meine Motive etwas genauer zu „hinterfragen".", schnaubte Pettegrew abfällig. „Statt mich zu töten, übergab er mich den Elben." Blass lehnte sich die Professorin in ihren Stuhl zurück. Gab somit den Wachen das Signal, dass sie ihrem Gefangenen das Anti- Serum verabreichen konnten. Danach zogen sie sich wieder an die Stelle nahe der Wand hinter dem Tisch der Elben zurück, wo sie niemanden weiter im Weg standen. Kaum hatten sie ihre Posten bezogen, erschienen wie aus dem nichts hinter dem Tisch sechs weitere Personen, die in weite Umhänge gehüllt waren. Zwei von ihnen schritten zu den zwei letzten freien Stühlen in der Mitte, während jeweils zwei von den anderen Aufstellung hinter je einem von den Neuankömmlingen nahmen. „Direktor,", wandte sich Fudge stotternd an einen blassen Albus. „Ich denke auf Hogwarts- Gelände kann man nicht apparieren." „Kann man auch nicht.", bestätigte er dem Minister unter Schock. Was um alles in der Welt wurde hier gespielt? Aus den Augenwinkeln sah er, wie Poppy mit den Zwillingen im Körbchen die Halle durch den Lehrereingang betrat. Warum beim Großen Merlin brachte Poppy die Kinder in eine solche Gefahrenzone? Ihr musste doch klar sein, dass Voldemort, sollte er sich nicht an die vorrübergehende Waffenruhe halten, die Chance wahrnehmen und die Kinder des Jungen- der- immer- noch- lebt- und- ihm- bereits- seit- siebzehn- Jahren- ein- Dorn- im- Auge- war in seine Gewalt bringen konnte. Egal, was Pettegrew vorhin über die Motive des Dunklen Lords enthüllt hatte. Es war einfach zu gefährlich. Aber ehe er die Heilerin zur Rechenschaft ziehen konnte, blieb ihm jedes weitere Wort sprichwörtlich im Halse stecken, da die Kapuzen zurückgeschlagen wurden. Auf den Stühlen zwischen den Elben hatten Harry und Professor Slyter Platz genommen. Hinter dem VgDK- Lehrer standen Lucius und Narcissa Malfoy. Und hinter Harrys Stuhl hatten Neville und Draco Aufstellung genommen. Alle trugen einen sehr entschlossenen Gesichtsausdruck. Vermittelten den Eindruck, als würden sie heute den Kampf ihres Leben bestreiten. Poppy war inzwischen angelangt und stellte das Körbchen mit den fast ein Jahr alten Zwillingen zwischen Harrys und Professor Slyters Stuhl in Höhe der Tischplatte ab, sodass die Zwillinge in der Lage waren mit ihren wachen Augen alles zu verfolgen, ehe sie sich an die Wand zurückzog, die den Wachen und der verräterischen Ratte gegenüberlag. Erst jetzt fand Albus die Kraft eine Frage zu formulieren: „H-Harry? Was...?", hilflos deutete er auf die Szene vor sich, die den gesamten Tisch samt Elben einschloss. Harrys Lächeln wirkte nicht so strahlend wie sonst, sondern eher melancholisch, ehe er entschuldigend den Kopf neigte: „Professoren, Minister, bitte verzeihen Sie, aber Alex und ich waren in den vergangenen Jahren mehr als einmal gezwungen die Wahrheit zu verschleiern." Entsetzte Blicke wurden zwischen ihm und seinem groß gewachsenen Gefährten hin und her geworfen. „Als wir Ihnen Anfang des Schuljahren mitteilten, dass wir gebunden sind, war das zum Beispiel zu die halbe Wahrheit." Gleichzeitig lösten die beiden Seelenpartner ihre Armreifen und gaben den Blick auf die ineinander gewundenen Schlangen frei. „I-Ihr...", schluckte Albus trocken. „... ihr seid Seelengefährten..." „Das ist ja hochinteressant, aber was hat das mit Du- weißt- schon- wer zu tun?", schaffte es der Minister dazwischen zu blaffen. Harry warf ihm einen kühlen Blick zu, der den Mann verstummen ließ und fuhr dann fort: „Wir sind Seelengefährten, die ihre Seelen zum verschmelzen gebracht haben." Erstaunte Japser gingen durch die Reihen der Menschen. Das sich Seelengefährten finden ist an sich schon ein Rarität, aber dass sie es auch noch schaffen ihre Seelen komplett zu verschmelzen war ein kaum dokumentiertes Phänomen. „Des weiteren sind verschiedene Anwesende und ich gezwungen gewesen verschiedene Siegel über uns zu legen, da man uns sonst längst Hogwarts... verwiesen hätte." Kaum hatte Harry diesen Satz beendet, zwang ein helles Licht die Anwesenden kurz die Augen zu schließen, ehe sie erkennen konnten, dass die gesamte Familie Malfoy sowie Alex Slyter die Gestalt von Elben angenommen hatten. Lucius' und Alex' Haut hatte einen tiefen bronzenen Ton angenommen, während Narcissas Haut eher weißen Porzellan glich. Draco hingegen schien eine perfekte Kombination aus seinen Eltern zu sein. Und den Zwillingen schließlich sah man jetzt endlich an, dass sie ebenfalls nicht ganz so menschlich waren, wie bisher angenommen. Die Augen und Ohren zeigten bereits Zeichen der Elben. Außerdem fiel den Anwesenden auf, dass sich das Energiepotential in der Halle enorm erhöht hatte und blickten voller Faszination auf die Seelengefährten, die sich keine Mühe gaben ihre Magie in irgendeiner Form zu unterdrücken. Auch bei Sal und Lil schien irgendwas nicht in Ordnung zu sein. Aber da die Zwillinge so nahe beieinander saßen, konnte man nichts mit Bestimmtheit sagen. „Harry, du hast Dunkle Magie in dir!", keuchte Minerva erschrocken auf. Wie konnte das sein? Sie war sich sicher, dass Harry immer ein Paradebeispiel für einen Hellmagischen Magier gewesen ist. Woher kam dieses ganze Schwarzmagische Potential? Auch Albus war das bereits aufgefallen. Und er war sich zu hundert Prozent sicher, dass weder in seiner, noch in der Familie der Potters irgendwelche Dunkel- Magier zu finden waren... Woher also...? „Die Seelenverschmelzung...", brachte er überrascht hervor. Harry nickte lediglich. Da Albus merkte, dass seine Leute ihm nicht ganz folgen konnten, erklärte er: „Seelengefährten als solche können ohne weiteres auf die Energiereserven ihres Partners zurückgreifen, sollte dies von Nöten sein. Jedoch verfügt jeder für sich noch über seine eigene Magie und Seele, auch wenn sie so tief miteinander verbunden sind, dass sie den Tod ihres Gefährten nicht überleben würden. Bei einer Seelenverschmelzung hingegen, verschmelzen Seele, Geist und Magie. Das bedeutet, was vorher zwar trotz aller Nähe immer noch separat war, ist jetzt eins. Wenn Harry also wie wir alle mit Sicherheit sagen können, Weißmagischer Natur war, dann kann das Dunkle Element nur durch Professor Slyter...", hier stockte der alte Mann und seine Augen weiteten sich unweigerlich. Er hatte alles Puzzelteile an ihren Platz gebracht. „Du bist Voldemort...", flüsterte er tonlos. Fassungsloses Entsetzen machte sich unter den Menschen breit als sie ihre Blicke erst auf den Direktor, dann auf den Elben an Harrys Seite richteten, der vollkommen ruhig zurückschaute. Albus wusste nicht mehr was er denken sollte. Da bemühte er sich verzweifelt seinen Enkel vor Voldemort zu retten und dann war dieser bereits seit zwei Jahren an jenen gebunden. Spielte Heile Welt mit ihm und gründete sogar eine eigene Familie. All die Sorgen die kleine Familie betreffend: UMSONST!!! Denn Harry, die Zwillinge oder auch Alex Slyter sind nie der Gefahr ausgesetzt gewesen von Voldemort in dieses verdammten Krieg hineingezogen zu werden, da der Dunkle Lord selber dieser Familie angehörte. Alle Sorgen und durchwachten Nächte umsonst... „Das kann nicht sein...", wisperte Minerva, die Hand fassungslos vor den Mund geschlagen. Ihre sonst so strenge Miene vollkommen aufgelöst. Sowohl die Malfoys als auch Neville und Draco traten näher an die Lehnen der Stühle ihrer Herren. Wie, als wenn sie damit sagen wollten, egal was passieren wird, sie würden ihnen treu zur Seite stehen. Diese Bewegung schaffte es den Minister aus seiner Starre zu reißen, der erneut aufbrauste: „Das ist unerhört! Harry Potter, der Junge- der- lebt macht gemeinsame Sache mit dem Feind! Das... das ist VERRAT!" Bei dem letzten Wort überschlug sich die Stimme Fudges'. Erneut richtete Harry kalte Smaragde auf den Minister und erklärte mit ausgesuchter Höflichkeit: „Minister, ich habe niemals darum gebeten von der Bevölkerung auf einen Sockel gestellt und von ihr in einen Krieg geschickt zu werden, den alle anderen bereits aufgegeben haben." Die anwesenden Menschen besaßen zumindest den Anstand zusammenzuzucken. Im Grunde genommen hatte der Junge recht. Nur weil er in der Lage gewesen ist den Todesfluch zu reflektieren, haben ihn alle zu einem Helden hochstilisiert und ganz selbstverständlich angenommen, dass er sie, nach der „Auferstehung" des Dunklen Lords erneut von dieser Plage befreien würde. „Der „Avada Kedavra", den Alex auf mich geschleudert hat, konnte nichts ausrichten, weil wir Seelenpartner sind. Das ist die ganze Erklärung. Zudem kann ich Ihnen versichern, dass alles, was heute hier besprochen wurde und noch besprochen werden wird, der Wahrheit entspricht. Denn aufgrund der engen Bindung zwischen uns, ist es Alex nicht möglich zu lügen. Das würde ich sofort merken." „Das heißt aber noch lange nicht, dass das alles die Wahrheiten sind, die stimmen. Kann doch sein, dass der Dunkle Lord die Bindung zwischen euch benutzt hat dich umzukrempeln, damit die ganze Geschichte, wenn DU sie uns bestätigst, an Glaubwürdigkeit gewinnt.", gab der Minister trotzig zurück. „Da kann ich nur die Frage wiederholen, die mein Schwiegervater bereits gestellt hat: vertrauen Sie Ihrem eigenen Wahrheits- Serum nicht mehr?" Wieder konnte der Mann nur ein jämmerliches: „D- doch, natürlich..." stottern. Denn auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, aber die Präsenz der Elben schüchterte ihn ein. Und das Potter einen von ihnen so selbstverständlich mit Schwiegervater ansprach ohne das der angesprochene Elb aufbegehrte, flößte ihm auf gewisse Art und Weise Respekt ein. Zudem war die Ehrfurcht vor diesen Wesen viel zu tief in ihm verwurzelt, als das er tatsächlich irgendwas an dem was heute hier gesagt wurde zweifeln würde. Was hätten jene Wesen davon, wenn sie den Menschen die Köpfe mit Lügen über irgendwelche Helle und Dunkle Magie verdrehten, wenn sich unter Umständen doch etwas ganz anderes hinter allem verbarg? „Minister.", ergriff Alex das erste Mal das Wort und brachte alle Anwesende dazu halb ängstlich, halb trotzig zu ihm zu schauen. „Wenn ich es auf eine Eroberung Hogwarts oder auch, wie Sie es mit Sicherheit von Voldemort erwarten, einem Schlachtfest zwischen den Schülern ausgewesen wäre, meinen Sie nicht, dass ich es da einfacher haben könnte, als jetzt mit diesen Treffen? Wie Sie sicher mitbekommen haben, ist es mir ein leichtes innerhalb Hogwarts zu apparieren." Von den Implikationen dieser Worte ein wenig blass, nickte Fudge ein wenig blass. Brachte aber nicht die Kraft auf zu fragen, warum er dazu in der Lage war. „Was ist mit der Prophezeiung?", wechselte Albus gefasst das Thema. Schließlich war das eine echte Vorhersage. Sonst hätte sie niemals in der Abteilung für Mysterien in Sicherheit gebracht werden können, da die Banne über diesen Räumen keine unechten Prophezeiungen akzeptieren. „Welche Prophezeiung?", schoss Minister Fudge zurück. „»Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran... jenen geboren, die ihm dreimal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt... und der Dunkle Lord wird ihn als seinen Ebenbürtigen zeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt... und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt... der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt...«", hallte Harrys Stimme dumpf durch die Große Halle. Und nicht nur den Menschen rann eine Gänsehaut über den Rücken, als sie diese Worte zu hören bekamen. Der Dunkle Lord legte eine Hand über die seine Gefährten, welche auf dem Tisch lag, drückte sie sanft und ließ sie auch nicht mehr los. Es war auch für ihn das erste Mal, dass er die Prophezeiung an einem Stück hörte. „Mir wurden die ersten zwei Zeilen mitgeteilt, als der... Schaden bereits angerichtet war.", erklärte der Dunkel- Elb sanft. „Nach dieser Prophezeiung kamen zwei Kandidaten dafür in Frage: Neville Longbottem und Harry Potter. Durch Pettegrews Verrat stürmte ich zu den Potters und die dritte Zeile wurde erfüllt. Der zurückgeschleuderte Todesfluch hinterließ bei Harry jene berühmte blitzförmige Narbe, welche ich bereits im vorletzten Sommer entfernte. Unsere Vermutung ist, wenn ich Neville gewählt hätte, würde es wortwörtlich auf einen Kampf um Leben und Tod hinauslaufen..." Draco trat dichter an seinen Gefährten und schlang beschützend einen Arm um dessen Hüfte. Vertrauensvoll ließ Nev seinen Kopf auf die Schulter des Grau- Elben sinken, schloss seine Augen und genoss den Komfort, dem ihm sein Partner vermittelte. Allein der Gedanke, dass er Alex in einem ernstzunehmenden Duell gegenüber stehen könnte, verursachte ihm Magenschmerzen. Er würde nicht mal die ersten fünfzehn Sekunden überstehen. „... dadurch, dass ich jedoch meinen Seelengefährten dafür auswählte, sorgte das Schicksal stattdessen dafür, dass wir einander nicht nähren konnte, bis die Zeit dafür reif war und es zu einem sinnbildlichen Tod kam." Man konnte die Verwirrung der Menschen fast mit den Händen greifen. Deswegen sah sich Harry bemüßigt die Erklärung noch ein wenig weiter zu führen: „Wenn jetzt einer von uns stirbt, folgt ihm der andere unweigerlich nach. Die Prophezeiung hätte also keinerlei Sinn mehr. Auf der anderen Seite, wie viel von dem Harry, wie er nach dem fünften Jahr in die Ferien gegangen ist, ist noch übrig? Die vollendete Bindung strebte danach alle meine menschlichen Schwächen den Stärken der Elben anzupassen- im Grunde genommen also ein körperlicher Tod, wenn Sie so wollen." Unweigerlich musterten ihn die Professoren und mussten zugeben, dass sich ihr Schüler körperlich tatsächlich massiv von dem schmächtigen Jungen unterschied, den sie nach dem fünften Jahr in die Ferien entlassen hatten. Ihnen waren schon die massiven Veränderung an ihm aufgefallen, als er zurückgekehrt war. Aber jetzt, wo er ganz offen und ohne jedes Siegel neben seinem ebenso unversiegelten Gefährten saß, waren die Zeichen an sich nicht zu übersehen: um einiges größer, wenn auch noch ein wenig kleiner als sein Gefährte, die schlanke, hochgeschossene Gestalt, die nur mühsam die Energie und Kraft bändigen konnte, die in ihr ruhte, die langen schwarzglänzenden Haare, seine Augen, die schwelenden Smaraden glichen und mit Sicherheit hatte sich seine Sinne ebenfalls denen der Elben angepasst. Wenn sie es ganz genau überlegten, dann mussten sie zugeben, dass ihnen vorher gar nicht aufgefallen war, dass Harry bereits seit zwei Jahren keine Brille mehr trug... „Da ich im Sommer durch die Auszeit Alex' von sich selbst, die er mit einem feinen aber effektiven Gedächtnisbann unterstrich, nicht wusste, dass er im Grunde genommen der jenige ist, gegen den ich angeblich im Namen der gesamten magischen Bevölkerung antreten sollte, konnte der Bund seinen Job tun. Wir konnten einander ohne Vorbehalte annähren, kennen lernen und schlussendlich der Bindung nachgeben und den Bund vollenden. Da traf es mich natürlich um so härter als ich dann Anfang des sechsten Schuljahres durch einen dummen Zufall mitbekam, dass es sich bei ihm um Voldemort handelte." „Die Zeit, in der du so abgebaut hast...", warf Albus leise ein. Die Sorgen von damals wieder überdeutlich vor Augen. Harry nickte lediglich und führte weiter aus: „Ich verweigerte mich der Bindung und hätte uns damit beinahe in den Tod getrieben, wenn ich es mal so dramatisch ausdrücken darf. Erst Alex' Vater, der es schaffte mich aus meiner Starre zu reißen, brachte mich soweit, Alex wenigstens die Möglichkeit zu geben sich zu erklären. Ich hörte mir seine Erklärungen an. Und da ich durch unsere Seelenbindung sagen konnte, dass er definitiv bei der Wahrheit blieb, konnte ich meine Prioritäten und Ziele ebenfalls neu ordnen. Und zusätzlich durch die Seelenverschmelzung kann man von einem „Seelentod" reden. Im Grunde genommen ist der Harry Potter wie Sie ihn die ersten fünf Schuljahre kennen gelernt haben, durch die Vollendung der Bindung gestorben und neu auferstanden. Die Prophezeiung ist erfüllt." „Wenn Sie es so sehen...", murmelte Professor Sinistra leise. „Nachdem das jetzt alles geklärt ist, können wir bitte zu dem eigentlichen Zweck des Treffens kommen?", erkundigte sich Harry höflich aber bestimmt und machte so jedem klar, dass er nicht gewillt war, weiter über seine Beziehung mit dem Elben zu diskutieren. Im Grunde genommen hatten sie sich nur soviel Zeit genommen das alles auseinander zu setzen, damit den Anwesenden klar wurde, dass zum einen nichts und niemand die Bindung zwischen Harry, dem gottverdammten Jungen- der- lebt, und Alex, dem gottverdammten Dunklen Lord trennen konnte, da sonst unweigerlich der Tod des Anderen nachfolgte und zum anderen, hofften sie, dass die ganze Wahrheit helfen würde, den Menschen die Wichtigkeit der ganzen Angelegenheit nahe zu bringen. Das die Menschen die hier saßen und den meisten Einfluss auf die Geschicke der Zauberer- Welt hatten, die Wahrheiten über das Gleichgewicht für voll nahmen und bereit waren mit ihnen gemeinsam dagegen anzugehen. #Alex? Machst du bitte weiter?#, fragte Harry Alex ein wenig ausgelaugt. Der Dunkel Elb drückte kurzzeitig die Hand seines Gefährten, welche immer noch unter der seinen ruhte, ehe er seinen Blick über die Menschen, die ihnen gegenüber saßen schweifen ließ. Einzig Albus Dumbledore war in der Lage seinem Blick länger als ein paar Sekunden standzuhalten. Alle anderen wandten sich fast sofort unbehaglich ab. „Warum begleiten Sie mich nicht auf einen kurzen Ausflug in die elbische Geschichte?", erkundigte er sich entspannt. Unterbrach den aufkeimenden Protest Fudges' mit einem kalten Blick. Nach einem auffordernden Nicken Albus' fuhr Alex ruhig fort: „Seit Anbeginn der Zeit existieren Licht und Dunkelheit nebeneinander. Ohne Licht kann kein Schatten existieren und ohne die Dunkelheit kann man das Licht nicht erkennen. Das eine kann ohne das andere nicht leben. Dieses Prinzip ist auch bei der Erschaffung der Elben angewandt worden. Unser Volk teilt sich in Licht- und Dunkel- Elben auf. Die frühe Geschichte der Elben versinkt in Blutbädern, weil eine Elben- Art über die andere herrschen und ihre Magie aufzwingen wollte. Es dauerte eine Weile, ehe sie realisierten, dass das eine Volk nicht ohne das andere existieren kann. Das sie beide wie zwei Seiten einer Münze waren und sich zusammen perfekt ergänzten. Sie lernten, dass Licht und Dunkelheit sich gegenseitig stützten. Was das eine nicht konnte, konnte das andere vollbringen. Sie mussten sich gegenseitig in Waage halten, da es nicht gut war, wenn eine Magie- Art die Überhand gewann." Alex sah, wie sich in einigen der Menschen Wiederstand breit machte, als sie diese Worte hörten. Sei es, weil sie nicht an die Fehlbarkeit der Elben glauben konnten oder weil sich in ihnen alles dagegen sträubte auch der Dunklen Seite der Magie einen sinnvollen Nutzen zu zugestehen. „Glauben Sie mir,", fuhr Alex bitter fort. „Auch wenn ich damals nicht gelebt habe, weiß ich doch, dass beide Völker einen hohen Blutzoll für diese Erkenntnisse bezahlt haben. Sie können noch nicht mal im Ansatz nachvollziehen welche Grausamkeit, Niedertracht, Kälte und welcher Verrat damals geherrscht hat, da Sie nicht einschätzen können, zu was wir Elben fähig sind. Ich kann es. Zudem habe ich genügend Schilderungen über die Großen Kriege gelesen. Und allein bei der Vorstellung läuft es mir eiskalt den Rücken runter und ich danke den Gestirnen, dass ich im hier und jetzt lebe." Wenn selbst jener, den sie als grausamsten und dunkelsten aller Dunklen Lords kannten, davon sprach, dass ihm bei den Gräueltaten seiner Vorfahren übel wurde, dann konnte einem schon Angst und Bange werden. Zudem schienen die verschlossenen Gesichter der Elben die Geschichte zu bestätigen. Als könnten die Menschen die Scham über jenen Teil ihrer Vergangenheit am eigenen Leib spüren. „Nach und nach eroberten die Menschen den Planeten und somit auch die Magie. Seit Anbeginn betrachten die Menschen uns Elben mit einer Mischung aus Respekt, Ehrfurcht, und Vertrauen. Wann immer es darum ging, zu komplizierten Problemen einfache und klare Ratschläge zu bekommen, kamen die Menschen zu uns und vertrauten unseren Lösungen. Daher war es für sie eine Selbstverständlichkeit die Gesetze, die wir ihnen die Magie betreffend mit auf den Weg gaben, zu akzeptieren und zu respektieren. Der Mensch ist jedoch ein Geschöpf, welches sich seit Anbeginn der Zeit instinktiv vor der Dunkelheit fürchtet. Es hat ihn schon immer zum Licht gezogen, weil jenes in der Lage ist, die Schatten der Nacht zu vertreiben und ihnen den Weg zu leuchten. Und diesen Instinkt haben sie irgendwann auf die Magie übertragen. Sie fürchten die Dunkle Seite ihrer Gaben. Denn der Mensch ist durchaus in der Lage sich beider Magie- Arten zu bedienen. Nur weil jemand nicht in der Lage ist einen Hellmagischen Zauber vernünftig auf die Reihe zu bekommen, heißt das noch lange nicht, dass er in der Dunklen Magie ebenfalls vollkommen unbegabt ist. Aber Furcht gebiert Ignoranz und Ignoranz führte zu dem Kampf zwischen Hell und Dunkel. Doch satt die Menschen ihren Fehler die Magie betreffend irgendwann wie die Elben selbst erkannten, folgten sie ihrem Weg der Selbstzerstörung weiter. Sie sind wie Kinder, die mit dem Feuer spielen, obwohl sie wissen, dass sie sich daran verbrennen können. Sie sehen nur, dass das Licht die Dunkelheit bannt. Aber nicht, dass die Dunkelheit das Licht auch schlucken kann... Die Elben haben sich jedoch im Laufe der Zeiten immer mehr von den Menschen abgegrenzt, sodass uns dieser Wandel in der Gesinnung der Menschen nicht von Anfang an auffiel und wir nicht dagegen angehen konnten. Im Laufe der Zeit jedoch fiel uns das Ungleichgewicht zwischen Hell und Dunkel schlussendlich doch auf. Anfangs war es kaum wahrnehmbar. Doch im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wurde die Diskrepanz immer deutlicher und die Elben wurden zum Handeln gezwungen. Selbstverständlich konnten wir nicht mit Paukenschlag und Trompeten einfach so hier einfallen. Selbst damals fielen wir schon in den Bereich der Legenden. Und wenn wir mit unseren Forderungen aufgetaucht und sie womöglich auch noch eindrucksvoll „unterstrichen" hätten, hätte das nur in einem Krieg zwischen Elben und Menschen geendet, der beiden Seiten mehr geschadet als genützt hätte. Deswegen haben die Elben immer wieder subtil versucht Einfluss auf den Glauben der Menschen zu nehmen. Der letzte Versuch artete unter anderem darin aus, das die Clan- Führer sich dazu herabließen eine Schule zu gründen und ihre Namen zu Verfügung zu stellen.", an dieser Stelle war das Amüsement in der Stimme des Elben einfach nicht mehr zu überhören. Es dauerte eine Weile ehe bei den Lehrern und ihrem Direktor der Groschen fiel. „Moment mal, sprecht Ihr etwa von... Hogwarts?", verschluckte sich Minerva fast. Unbewusst sprach sie „Lord Voldemort" ebenso respektvoll an, wie sie es bei jedem anderen Elben getan hätte. Vielleicht weil ihr Unterbewusstsein bereits registriert hatte, dass von dem Gefährten Harrys keine Gefahr ausging, wenn man das Gesagte des heutigen Tages für voll nahm? Belustigt nickte Harry und deutete mit seiner freien Hand auf den Elben ganz außen des Tisches: „Gestatten? Lord Godric Gryffindor mit seiner Lady, Licht- Elbenclan. Neben ihm Lady Rowena Ravenclaw mit ihrem Lord, Dunkel- Elbenclan. Auf der Seite neben Alex Lady Helga Huffelpuff mit ihrem Lord, Licht- Elbenclan und das Schlusslicht bildet Lord Salazar Slytherin nebst seiner bezaubernden Gemahlin Ceylin, Dunkel- Elbenclan.", zwinkerte Harry seinen Schwiegereltern zu. Jedes mal, wenn Harry den Namen eines der Gründer nannte, rollte sich ein Banner mit dem Wappen der einzelnen Clans an der hinteren Wand genau hinter den Elben ab. „Ganz Hogwarts ist durchtränkt von Elben- Magie.", ergriff der Elb, der ihnen als Salazar Slytherin vorgestellt wurde das Wort. „Und damit meine ich sowohl von der Hellen als auch der Dunklen. Diese Tatsache ermöglicht es uns Elben auf dem gesamten Gelände trotz Apparations- Schutz zu apparieren." Godric Gryffindor führte die Erkläungen weiter: „Anfangs verlief alles nach Plan. Die Schule wurde gut angenommen. Sowohl von den Kindern, als auch von ihren Eltern. Trotz ihres unkonventionellen Umganges mit der Dunklen Magie. Aber die Art und Weise wie wir das Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel nahe brachten, sowie unser respektvoller Umgang mit jeglicher Magie war für alle einleuchtend und sie nahmen das Konzept an. Wir Gründer mussten uns jedoch einer nach dem anderen nach und nach zurückziehen. Schließlich galten wir als menschlich und Menschen starben irgendwann mal." Helga Huffelpuff nahm den Faden der Geschichte auf: „Leider verliebte sich einer der Hogwarts- Abgänger unsterblich in eine Frau, die ihn nicht eines Blickes würdigte und jeden Versuch seines Werbens abschmetterte. Um sie schließlich doch für sich zu gewinnen, bediente er sich stark Dunkelmagischer Sprüche um sie unter seine Kontrolle zu zwingen. Ihr Geist war jedoch stärker als er gedacht hatte. Sie wehrte sich mit allem was sie besaß und ging schließlich elendig zugrunde." „Nachdem diese Geschichte bekannt geworden war...,", erzählte Rowena Ravenclaw weiter. „... kam die Angst, welche wir gerade erfolgreich eingedämmt hatten, mit voller Kraft zurück. Es wurde ein Dekret gegen die Dunkle Magie erlassen und dem damaligen Direktor Hogwarts' ist gar nichts anderes übrig geblieben, als diesem nachzukommen. Schließlich handelte es sich bei dem Täter um einen Hogwarts- Abgänger. Als wir das alles mitbekamen, war es bereits zu spät und der Schaden angerichtet." Erneut war es Salazar der das Wort ergriff: „Wir waren jedoch in der Lage Kontakt mit anderen Schulen aufzunehmen und sie dazu zu bringen, die Dunkle Magie nicht komplett aus ihren Lehrplänen rauszunehmen. Einzig diesen Schulen und einigen wenigen Menschen, die das Gleichgewicht als solches von allein erkannt haben, ist es zu verdanken, dass noch nicht alles verloren ist. Mutter Erde ist unser aller Lebensgrundlage. Und sie ist durchzogen von Magie. Magie ist es, das alles zusammenhält. Aber durch die Furcht des Menschen gerät unser Lebensraum immer mehr in Bedrängnis." „Was Salazar damit meint, ist...,", meinte Ceylin im selben Moment, in dem sie ihrem Gemahl eine Hand auf die Schulter legte. „... Mutter Erde sendet uns schon seit langer, langer Zeit Signale, dass es so nicht weiter gehen kann. Haben Sie sich nicht schon einmal gefragt, was es mit den vermehrt Magischen Stürmen auf sich hat? Oder mit den verstärkt auftretenden Naturkatastrophen, die jedes Maß überschreiten? Das sind alles Hilfeschreie unserer Großen Mutter, die ihren tauben Kindern endlich Vernunft einbläuen möchte." An dieser Stelle stoppten die Elben vorerst mit ihren Erklärungen und ließen den Menschen die Möglichkeit das Gesagte zu verdauen. Ein paar Minuten später fing Alex erneut mit sprechen an: „Es war für uns ein herber Rückschlag, als dieses Dekret erlassen wurde. Es dauerte Jahrhunderte ehe wir uns erneut zu einer Aktion durchringen konnten. Es wurde ausgelost, welcher Clan diesmal den Oberbefehl dabei führen sollte und innerhalb des Clans fiel das Los auf mich. Für mich schien es das einzig logischte zu sein, nach Hogwarts zurückzukehren und dort anzusetzen. Auch wenn ich erst ein Jahr nach der Fertigstellung geboren wurde, kenne ich jeden einzelnen Zauber oder Bann, der darauf liegt. Elben hatten es erbaut und es würde mir dadurch ein zusätzliches Maß an Sicherheit gewähren. Drei Jahre brauchte es, um mir eine lückenlose Tarnidentität aufzubauen und einen Siegelzauber zu finden, der meine wahre Herkunft dauerhaft und effektiv verbarg. Ich kam mit dem Ziel nach Hogwarts meine Mitschüler vorsichtig an das Gleichgewicht heranzuführen, talentierten Schülern Unterricht in Dunkler Magie zu geben und nach und nach meine Kreise weiterzuziehen. Das Einzige, was ich schaffte, war, Slytherin noch weiter von den anderen Häusern abzugrenzen und mich selber im fünften Jahr hinaus zu komplementieren.", lächelte der Dunkel- Elb bei dieser Erinnerung fast ein wenig spöttisch. Jedoch war dieser Spott gegen ihn selber gerichtet. Das konnte selbst der unsensible Fudge erkennen. „Und das aus dem ganz einfachen Grund, weil wir bei unserer Planung vergessen hatten zu berücksichtigen, dass seit dem Fall Grindelwalds erst elf Jahre vergangen waren. Grindelwald passte wunderbar auf die Definition eines grausamen Schwarz- Magiers. Machtgierig. Rechthaberisch. Tyrannisch. Dieses Bild hatte die Menschen jener Zeit geprägt und sie standen der Dunklen Magie noch ängstlicher gegenüber als zuvor. Doch jene, die begriffen hatten, dass ich nicht plante in die Fußstapfen Grindelwalds zu treten, sondern stattdessen darauf aus war, das verlorengegangene Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel wieder herzustellen, beziehungsweise der ganzen Angelegenheit einen Schubs in die richtige Richtung geben wollte, folgten mir auch weiterhin und leisteten in den nachfolgenden Jahren wahre Schwerstarbeit... Nun ja...,", zuckte Alex hilflos mit den Schultern. „... da selbst ich nicht gegen Verrat gefeit bin, eskalierte alles auf bereits bekannte Art und Weise- entwickelte eine Eigendynamik gegen die ich einfach nicht mehr ankam- und der Rest ist Geschichte... und führt uns zum heutigen Tag...", verlor sich der warme Bariton des Dunkel- Elben. Wieder vergingen ein paar Minuten schweigend. Alle saßen in Gedanken versunken auf ihrem Platz. Versuchten die Geschichte zu verarbeiten und mit allem anderem in Einklang zu bringen. „Nur noch mal um wirklich die letzten Zweifel zu zerstreuen...", erhob Albus nach einer ganzen Weile nachdenklich seine Stimme. „... Ihr seid weder auf die Weltherrschaft aus, noch habt Ihr etwas gegen Muggel, Muggelgeborene oder allgemein dem Menschen. Alles was Ihr wollt, ist, das die Dunkle Magie erneut in den Lehrplan aufgenommen wird, damit langsam aber sicher das sogenannte Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel wiederhergestellt und dadurch die Heilung von Mutter Erde eingeleitet werden kann." Alex lachte befreit auf: „Wunderbar auf den Punkt gebracht. Außerdem kann ich nichts gegen Menschen haben, da sowohl mein Gefährte als auch Neville ja wohl dieser uneinsichtigen Spezies angehören." Bei dem Wort „uneinsichtig" hat es Alex nicht sein lassen können, dem Direktor zu zuzwinkern. Harry schüttelte über diese Kapriole seines Partners lediglich den Kopf, sagte aber nichts. ##Sorry.##, kam es leicht schuldbewusst über ihre Verbindung.##Aber die Erleichterung, dass ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr Verstecken brauche, sowie die Tatsache, dass bald nicht mehr über die Hälfte der Zauberer- Welt hinter meinem Kopf her ist, macht mich ein wenig übermütig.## Alex spürte das warme Lachen Harrys tief in sich, als jener antwortete: #Schon gut. Bin selber erleichtert, dass die Gefahr eines weiteren Kampfes soweit gebannt ist und unsere Kinder nicht weiter in der Gefahr schweben als Waisen aufzuwachsen. Deine Eltern können selber kaum ein Lächeln zurückhalten.# Der Dunkel- Elb nahm sich die Zeit, sich einmal an ihrem Tisch umzusehen und stellte erleichtert fest, dass alle Clan- Führer sowie ihre Gefährten weitaus entspannter wirkten, als am Anfang der... Verhandlungen. Und seine Mutter traf sogar Anstalten auf ihn und Harry zu zugehen. Kaum war sie bei ihnen angetroffen, beugte sie sich zu ihnen hinab und gab erst ihm und dann Harry einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Dann nahm sie den Korb mit den Zwillingen, drehte ihn zu sich und wuschelte den Kleinkindern liebevoll durch ihre Mähnen. „Ihr könnt wahnsinnig stolz auf eure Väter sein. Die Beiden haben heute Nachmittag mehr erreicht als der Rest von uns in Jahrhunderten." Als sie sich umdrehte, um an die Seite ihres Gemahls zurückzukehren, geschahen mehrere Sachen gleichzeitig: Pettegrew riss sich mit einem wütenden Schrei von seinen Wachen los- in Richtung Sal und Lil- Lucius und Draco zogen ihre Schwerter und die Basilisken schnellten zum Schutze ihrer kleinen Schützlinge um Ceylin herum. Und die verräterische Ratte sank von vier Schwertern durchbohrt und zwei Basilisken gebissen endlich tot zu Boden. Wenige Meter vor dem Korb, in dem die Kinder des verhassten Potter- Balges lagen. Die Wachen, sowie die Malfoys zogen schnell ihre Schwerter zurück. Säuberten die wertvollen Klingen ungerührt an der Kleidung des Toten, ehe sie die Schwerter wieder in ihre Ruhepositionen zurück „legten". Silk schlängelte nach dem sie die Ratte losgelassen hatte zu Harry und Basil zu Alex, wo sich die Basilisken, inzwischen wieder auf ihre kleine Größe geschrumpft, um den Hals des jeweiligen legen ließen. Dort nahmen sie erleichtert die dargebotenen Früchte an, um den Geschmack des Verräters loszuwerden und genossen die Streicheleinheiten, die ihnen die erleichterten Väter als Belohnung zukommen ließen. Alex und Harry mussten den Schlangen nicht erst sagen, wie dankbar sie ihnen waren, dass sie sich zum Schutz der Zwillinge nach vorn geworfen hatten. Sie spürten es und wussten, dass die wirkliche Belohnung später folgen würde. Der ganze Vorfall hatte nicht mehr als dreißig Sekunden gedauert. Dreißig Sekunden in dem alle anderen wie versteinert da standen oder saßen. Voller Schrecken erkannten die Menschen mit welche tödlicher Präzision und Schnelligkeit Dunkel- Elben in der Lage waren zu reagieren. Von den zwei Silber- Basilisken, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten Lil und Sal zu beschützen und jetzt um die Schultern der Väter drapiert lagen, ganz zu schweigen. Dieser Vorfall zeigte den Menschen, dass sie den Elben nicht gewachsen waren. Nie und nimmer. Wenn die Elben es darauf anlegen würden, ihre Überzeugungen mit Gewalt durchzusetzen, würden es die Menschen sein, die ihr Blut der Erde opfern würden. Sie wären vielleicht in der Lage den einen oder anderen Elben mitzureißen, aber der Vorteil würde ganz klar bei den Elben liegen. Und mehr als einer der anwesenden Menschen dankte den Göttern dafür, dass die Elben zum einen dermaßen zurückgezogen lebten, sich zum großen Teil aus dem Geschehen ihrer menschlichen Nachbarn zurückgezogen hatten und zum anderen, dass sich diese Wesen dazu entschieden haben, ihnen die Augen auf friedfertige Art und Weise zu öffnen. Sie wussten, dass in den Worten der Elben Weisheit lag. Wenn die Elben versucht hätten, den Respekt und die Ehrfurcht der Menschen ihnen gegenüber dazu zu benutzen, ihnen ihr Glauben über das Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel aufzuzwingen, dann wären sie auf Wiederstand gestoßen, der unweigerlich irgendwann in einem gewaltigen Krieg ausgeartet wäre. Die jetzige Situation war zwar auch nicht gerade erquicklich, wenn ein jeder an die Opfer dachte, die die letzten dreißig Jahre gefordert hatten, aber selbst Elben waren, wie Alex bereits so schön festgestellt hatte, nicht gegen Verrat gefeit. Zudem hatte sich der Verräter eben selbst ins Aus katapultiert. Ceylin löste sich aus ihrer Starre und erkundigte sich sanft: „Alle in Ordnung? Irgendwelche Verletzte?" Leise Verneinungen schlugen ihr entgegen. Erneut wandte sie sich um. Strich erst ihren Enkeln, dann den Basilisken über den Kopf: „Bei euch auch?" Als Antwort züngelten die silbernen Schlangen sanft über ihre Hand. Zeigten so jedem, dass sie in Ordnung waren. Harry, der wusste, dass die Frage auch ihn und Alex einschloss, antwortete schief lächelnd: „Nur der Schreck, der uns noch in den Knochen steckt. Aber wer rechnete auch mit solch einer Aktion? Danke an alle." Knappes Nicken der beteiligten Elben zeigte an, dass sie seinen Dank zur Kenntnis genommen und akzeptiert hatten. Um sich selbst zu überzeugen, dass mit ihren Kleinen auch tatsächlich alles o.k. war, hoben die Väter die Kinder aus ihrem Korb und setzten sie sich stattdessen auf den Schoss. So fand Lili einen Platz bei Alex und Salazar bei Harry. Vergnügt quietschend, da sie merkten, dass die Spannungen, die vorher noch geherrscht hatten, verflogen waren, machten sich die beiden daran, Strähnen aus den ordentlich nach hinten gebundenen langen Haaren ihrer Väter zu ziehen und mit ihnen zu spielen. Lachend bestätigte Alex, während er versuchte eine seiner blauen Strähnen aus der Faust seiner Tochter zu retten: „Die beiden erfreuen sich ebenfalls bester Gesundheit." „Ja.", lachte Harry befreit auf. „Seit die beiden ihren Greifreflex entdeckt und es sich zur Aufgabe gemacht haben einen Weg zu finden, wie sie am besten und schnellsten unser Haar verfilzen oder verknoten können, bin ich beim Überlegen, ob ein Kurzhaarschnitt nicht die bessere Alternative ist." Erschrocken blickte Alex auf und fasste seinen jüngeren Gefährten ernst ins Auge:##Wenn du das wagst, Kleiner, dann mach' dich auf was gefasst!## #Ist das ein Versprechen?#, schoss Harry eine Augenbraue nach oben ziehend zurück. Daraufhin konnte Alex eigentlich nur noch augenrollend mit dem Kopf schütteln. „Keine Angst,", beruhigte Harry seinen Gefährten, als er sich vorbeugte und diesem einen Kuss auf die Nasenspitze gab. „Die Haare bleiben dran." Und es war an Draco das Intermezzo der beiden Seelengefährten grinsend zu unterbrechen: „Hat euch noch niemand gesagt, dass es an Unhöflichkeit grenzt in Gegenwart andere Gespräche zu führen, die der Rest der Anwesenden nicht folgen kann?" „Doch, du. Und das mehrmals.", erfolgte die trockene Antwort Harrys. Alex' Mutter hatte sich, nachdem sie sichergestellt hatte das es ihrer Familie soweit gut ging, dem anderen Tisch zugewandt, der das kleine Zwischenspiel zwischen Harry und Alex mit großen Augen verfolgte. „Direktor, ist auch bei Ihnen auch alles soweit in Ordnung?", fragte sie erneut mit sanfter Stimme. Wackelig nickte der alte Mann: „Lediglich alte Glaubensstrukturen bis in die Grundfesten erschüttert. Aber ansonsten alles bestens." Die Dunkel- Elbin lachte daraufhin leise in sich hinein. „Können wir also davon ausgehen, dass Sie uns helfen werden mit den alten Vorurteilen aufzuräumen?" „Mir bleibt ja gar nichts anderes übrig.", wedelte er fast schon hilflos in Richtung Harry und seiner kleinen Familie. „Jeder für sich vereinen sie bereits ein gewaltiges Potential an Glaubwürdigkeit. Aber kombiniert sind sie einfach unschlagbar.", seufzte der alte Mann geschlagen auf. Schien wohl so, als ob er sich mit dem Gedanken abfinden musste, dass Harry der Familie Slytherin angehörte- schließlich war die Ähnlichkeit zwischen Alex und dem Clan- Führer nicht zu leugnen- und um dem ganzen die Krone aufzusetzen auch noch an seinen eigentlichen Erzfeind mit Leib und Seele gebunden war, wie die Frage Dracos ihm eben bewies. Deutete diese doch darauf hin, dass die Seelengefährten in der Lage waren sich telepatisch zu verständigen. Skeptisch zog Albus seine Augenbrauen zusammen und fragte streng: „Ich kann doch davon ausgehen, dass Sie von dieser Verbindung weder während Ihrer Hausaufgaben, noch während der Abschlussprüfungen Nutzen gezogen haben?" Verblüfft lenkte Harry seine Aufmerksamkeit auf seinem ehemaligen Direktor: „Selbstverständlich nicht. Das hatte ich Ihnen doch Anfang des Schuljahres versprochen." „Ich war zwar mehr als einmal versucht, meinen Kommentar abzugeben, hielt mich aber zurück. Er hat die Verbindung lediglich bemüht, um mir mitzuteilen, wann er mit den Hausaufgaben fertig sei, damit ich ihn in der Bibliothek einsammeln konnte. Ehrenwort.", zwinkerte der ehemalige Professor belustigt. Seufzend verlegte der Direktor seinen Blick auf die hochgewachsene Dunkel- Elbin: „Wenn wir die Dunkle Magie erneut in den Stundenplan aufnehmen sollen, brauchen wir aber vernünftige Lehrer." „Daran soll es wahrlich nicht scheitern.", schaltete sich Rowena lachend in das Gespräch ein. Sowohl die Elben als auch so langsam die Menschen ließen sich von der entspannten und fröhlichen Stimmung, welche von den Seelengefährten ausging, anstecken. „ So wie ich Salazar und Alex einschätze werden sie sich gern zu Verfügung stellen. Harry ist ebenfalls ein begnadeter Lehrer und meinereiner ist auch bereit wieder den Professor zu mimen. Zudem bin ich mir ziemlich sicher, dass in unseren Clanen noch der eine oder andere zu finden sein wird, der sich die Anfangsjahre gern als Lehrmeister zu Verfügung stellt. Und damit meine ich nicht nur in England sondern auf der ganzen Welt." „Wir würden unsere Hilfe die ersten Jahre, bis sich alles eingependelt hat, zu Verfügung stellen und uns dann langsam aber sicher wieder zurückziehen. Allerdings würden wir immer erreichbar sein, falls irgendwelche Fragen oder Schwierigkeiten auftauchen sollten. Können Sie damit leben?", fragte Godric, schaute dabei aber Minister Fudge fest in die Augen. Jener schluckte, ob der Kraft und der Stärke, die ihn in diesem Blick gefangen hielt, fand aber dennoch die Kraft zu nicken: „Dafür wären wir Euch zutiefst verbunden. Wenn Ihr gestattet, würde ich mich jetzt gern zurückziehen. Über die Einzelheiten eines Vertrages nachdenken und wie wir die anderen Nationen von diesem Kurs der Dinge überzeugen können. Bevor ich jedoch gehe, möchte ich Euch bei meiner Magie schwören, dass wir an dem bereits Beschlossenen zumindest hier für Großbritannien und Irland nichts weiter ändern werden- bei meiner Magie." Ein leiser Windhauch umwehte kurz die gedrungene Gestalt des Ministers und zeigte so an, dass die Magie seinen Schwur durchaus vernommen hatte und es nicht ganz so schöne Konsequenzen nach sich ziehen wird, falls er jemals daran denken sollte diesen Schwur zu brechen. „Ihr versteht sicherlich, dass ich nicht für andere Nationen sprechen kann, aber ich werde mich nach Kräften bemühen, den anderen Ministern die Wichtigkeit und Notwendigkeit nahe zu bringen. An dieser Stelle wäre eine Hilfestellung von Eurer Seite ebenfalls Herzlich Willkommen." Damit erhob sich der Minister Großbritanniens, verneigte sich respektvoll vor Wesen, von denen er bis vor kurzem noch angenommen hatte, dass diese nur in den Märchen für kleine Kinder existierten und rauschte gen Ausgang. Die Auroren und Unausprechlichen folgten ihm leise und unauffällig. Was auch immer sie heute hier erwartet hatten, das was sie die vergangenen Stunden gehört und gesehen hatten, gehörte mit Sicherheit nicht dazu. Aber sie konnten sich jetzt ruhigen Gewissens zurückziehen. Die Menschen die sie zurückließen, befanden sich in Gegenwart der Elben in keinerlei Gefahr, solange sie diese nicht reizten. Denn sonst wären die Elben in der Lage mit der Schnelligkeit eines Basilisken zu reagieren. Wie sie heute eindrucksvoll an einer verräterischen Ratte demonstriert hatten. Hinter sich ließ der Minister eine Menge Leute, die tief beeindruckt von dem Schneid, den er einer Situation wie dieser bewiesen hatte und dem sie ihm ehrlich gesagt auch nicht zugetraut hätten, seinem Abgang folgten. Nach und nach verabschiedeten sich auch die anderen Professoren von der Runde und zurück blieb nur noch Albus Dumbledore. Es überraschte den alten Mann überhaupt nicht, als sich Severus Snape mit einem respektvollen: „Mylord." und dem Neigen seines Oberkörpers von Alex Slytherin verabschiedete. Dieser reagierte mit einem ebenso respektvollen Nicken und zu aller Überraschung einem ebenso respektvollem: „Danke." Severus wusste, dass dieses Danke nicht nur die letzten zwei Jahre beinhaltete, als es darum ging Harry in Slytherin zu integrieren, sondern auch die ganzen Jahre davor, als er sich als Doppelspion zur Verfügung gestellt und dadurch mehr als ein Leben auf beiden Seiten gerettet hat. Um seine Verlegenheit zu überspielen, vertiefte der Slytherin- Hausvorstand lediglich seine Verbeugung und verließ die Halle mit einem kunstvollen Schwung seines Umhanges. „Theatralisch wie eh und je.", seufzte Harry auf. „Aber das mit seinem Umhang kann er.", gab Salazar lächelnd zurück. „Wenn wir ebenfalls welche tragen würden, würde ich ihn sogar glattweg fragen, wie er das hinbekommt.", zwinkerte er seinem Schwiegersohn vergnügt zu. Das brachte Godric dazu in gutmütiges Lachen auszubrechen: „Ein Glück für den Mann, dass wir dieses unnütze Stück Mode in unserer Kleiderordnung nicht beachten. Denn ich glaube, wenn du ihn das fragen würdest, würdest du dem Guten den Schock seines Lebens vermachen." Gutgelaunt stimmten die anderen Elben in das Gelächter mit ein. Albus, der die Gesellschaft vor sich fast schon wehmütig betrachtete, erkannt mit Staunen, mit welcher Leichtigkeit Harry und sogar Neville in der Gemeinschaft aufgenommen wurden. Den Elben machte es nichts, dass es sich bei den beiden um Menschenkinder handelte, die nach ihren Maßstäben immer noch blutjung waren. Im Gegenteil, sie behandelten die beiden Jugendlichen mit dem selben Respekt, mit dem sie sich begegneten. Bei Harry könnte er das ja noch nachvollziehen. Schließlich war dieser der Seelengefährte Alex Slyterhins und somit der Schwiegersohn von einem der Clan- Führer. Würde also später einmal, wenn Salazar jemals zurücktreten sollte, in eine sehr wichtige Position aufrücken. Neville hingegen konnte nichts dergleichen aufweisen. Er war „lediglich" an einen jugendlichen Elben gebunden, der sich außergewöhnlich gut mit Harry verstand. War da die Antwort zu suchen? Akzeptierten sie Neville nur in ihrer Mitte Harry zu liebe? „Also, was möchtet ihr jetzt machen, nachdem der ganze Ärger zu einem guten Ende gefunden hat?", erkundigte sich Helga neugierig bei den noch Anwesenden. Harry und Alex tauschten einen kurzen Blick über die Köpfe ihrer Kinder, ehe Alex für sie beide antwortete: „Wie vorhin gesagt, werden wir die Anfangsjahre unser Wissen an Lernwillige weitergeben. Und danach? Mal schauen... vielleicht ein wenig reisen, etwas von der Welt sehen...", zuckte der Dunkel- Elb unentschlossen mit den Schultern. Darüber würden er und Harry sich die Köpfe zermatern, wenn es soweit war. „Wenn es gestattet ist, würde ich gern eine Lehre als Heiler beginnen.", warf Neville mit einem Anflug von Schüchternheit ein. Helga und Godic wechselten ebenfalls einen kurzen Blick, ehe Godric aufmunternd meinte: „Selbstverständlich kannst du das. Es spricht nichts dagegen, wenn du das Wissen unserer Schule in Anspruch nimmst." Sprachlos blickte Neville auf den Clan- Führer. Hatte er das eben so verstanden, wie er das verstanden hatte? Durfte er in Echt und Wirklichkeit die Heiler- Schule der Elben besuchen? Draco holte seinen Gefährten mit einem Schmatzer auf der Wange zurück in die Realität. „Keine Sorge...", beruhigte Draco den Braunhaarigen, da er ganz genau wusste, was in dessen Kopf vor sich ging. „... du hast das schon richtig verstanden. Lord Gryffindor und Lady Huffelpuff bieten dir tatsächlich eine Heiler- Ausbildung in der Schule der Licht- Elben an." „Aber warum?", fragte Nev immer noch neben sich zurück. „Ich meine..." Draco unterbrach den Jüngeren, indem er ihm einen Finger auf die Lippen drückte: „Nichts meinst du.", lächelte er sanft auf seinen Gefährten hinunter. „Du bringst ausgezeichnete Voraussetzungen dafür mit. Und lass Dir von niemanden etwas anderes einreden- hast du verstanden?" Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Nevilles Gesicht aus, als ihm klar wurde, dass es sich hierbei tatsächlich um keinen Traum handelte und er hellwach an der Seite seines Gefährten stand. Überglücklich schlang er dem Grau- Elb die Arme um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen der sich gewaschen hatte. Danach wandte er sich freudestrahlend zu Godric: „Danke. Vielen, vielen Dank, Eure Lordschaft." Dieser lächelte lediglich in sich hinein und zwinkerte Helga verschmitzt zu. Ihm und Helga waren bereits während der Besuche des Jungen bei seinen Eltern die ungewöhnliche Begabung mit Pflanzen aufgefallen. Sowie das Verständnis für Krankheiten und welche Pflanze am besten in welcher Situation welche Wirkung tat- ein geborener Heiler mit einem stark ausgeprägten Talent für Pflanzen aller Art; egal ob giftig oder nicht. Demnach war dieser Wunsch keine Überraschung für sie und sie wären über kurz oder lang selber an den Jungen herangetreten, um ihm dieses Angebot zu unterbreiten. Gespräche mit Draco und Harry hatten ihren Beschluss eher noch verstärkt. Aus den Augenwinkeln konnte Godric erkennen, dass sie es geschafft hatten Albus Dumbledore erneut sprachlos zu machen. Mit Sicherheit ging er davon aus, dass sie als Elben und langlebige Geschöpfe die sie nun einmal waren, nicht in der Lage waren sich in Menschenkinder und ihre Träume und Wünsche hineinzuversetzen, geschweige denn sie in ihrer Mitte vorbehaltlos zu akzeptieren und zu respektieren. Der Gute vergaß, dass sie es auch geschafft hatten eine Schule aufzubauen und jahrelang in ihr zu unterrichten. Zudem zerrte Hogwarts immer noch von den großen Namen ihrer Gründer. Das würde sie mit Sicherheit nicht, wenn sie als Lehrer vollkommen versagt hätten. Aber um als Lehrer Erfolg zu haben, musste man jene verstehen können, die man unterrichtete und den Lehrstoff und wie man ihn den Kindern rüberbrachte danach ausrichten. Außerdem hatten sie nichts gegen Menschen. Nur gegen ihre Ignoranz dem Gleichgewicht gegenüber. Selbstverständlich tat es weh, wenn man sich an einen Menschen band, so wie es der junge Malfoy getan hatte und sah sie dann in für Elben verschwindend kurzer Zeit dahin welken. Aber sowohl Draco als auch Neville waren all diese Risiken bekannt gewesen als sie sich in die Hand des anderen begeben hatten. Sie hatten es riskiert und für diese Entscheidung respektierten die anderen Elben das Paar. Elben behandelten die menschlichen Gefährten anderer Elben mit dem selben Respekt, mit denen sie allen Elben begegneten. Sie wussten, dass die Zeit die diesem Paar blieb nur von kurzer Dauer war. Deswegen wollten sie diese Zeit nicht mit unnötigen Reibereien und Verfeindungen füllen. Davon ganz abgesehen fiel es nicht schwer Neville zu mögen. Er besaß eine unkomplizierte Natur, die es ihm leicht machte, sich auf jeden einzustellen. Ein weiteres Plus für die Heiler- Ausbildung. Aber all diese Punkte waren Albus selbstverständlich unbekannt und somit machte er sich natürlich Sorgen um seine ehemaligen Schüler. Harry hingegen war ein ganz anderes Kaliber. Dieser junge Mann war vom Zeitpunkt seiner Geburt durch seine Seele an einen Elben gebunden. Da sie sich gefunden und die Bindung vollendet haben, machte das Harry zu einem vollwertigen Mitglied ihres Volkes. Mit allen Vor- und Nachteilen. Er war sich ziemlich sicher, dass den beiden Seelengefährten die Meinung anderer zu ihrer Beziehung eh egal war. Hauptsache sie hatten sich und ihre Familie. Da konnte ihnen der Rest der Welt sprichwörtlich den Buckel runter rutschen. Godric wurde durch Dracos amüsiertes Lachen aus seinen Überlegungen gerissen, als dieser Antwort auf Helgas Frage gab: „Ich werde meine Zeit wohl zwischen meinem Gefährten und meinem Herrn aufteilen müssen. Da ich jedoch Harrys Talent kenne ohne weiteres Zutun in irgendwelche Schwierigkeiten zu gelangen...", an dieser Stelle wurde er von dem Schwarzhaarigen unterbrochen, der ihm spielerisch auf den Arm klopfte. „Hey! Bis die Zwillinge aus dem Gröbsten raus sind, habe ich nicht vor, in irgendwelche Abenteuer zu „rutschen"...", verteidigte sich Harry schmollend. „Jepp.", amüsierte sich Draco köstlich über den Jüngeren. „Nur leider ist es nun mal so, dass die Abenteuer DICH finden..." „Und wir werden uns für die nächste Zeit auf unseren Grund und Boden verkriechen und uns von den Strapazen der letzten dreißig Jahre erholen.", unterbrach Lucius die Kapeleien zwischen den Jugendlichen. „Draco, pass auf...", warnte Alex gespielt entsetzt. „... das könnte darauf hinauslaufen, dass du am Ende noch ein Geschwisterchen dazu bekommst." Verlegenheit machte sich unter den Malfoys breit, welche sich in einem wunderschönen Rotton zeigte, der über die Wangen der beiden erwachsenen Elben lag. Draco, ganz der halbwüchsige Sohn feixte ruhig in sich hinein. Nach und nach machten sich auch die Elben auf zurück zu ihren Heimen. Zurück blieben Familie Slytherin, Draco und Neville. „Wollt ihr nicht auch schon los?", erkundigte sich Harry stirnrunzelnd bei seinen Schwiegereltern. Doch jene winkten ab. „Schon gut. Wir bleiben solange, bis ihr alles zusammen gepackt habt und spielen solange Babysitter für die Kleinen." Diese Aussage unterstrich Salazar, indem er mit einer schwungvollen Geste, die seinen jungen Namensvetter zum giggeln brachte, vom Schoss seines Vaters hob und sich in den leeren Stuhl neben eben diesem fallen ließ. Ceylin nahm sich ihrer Enkeltochter an und setzte sich in den Stuhl neben ihren Sohn. „Scheint, als wäre für deine Eltern bereits alles geklärt.", lächelte Harry. „Tröste dich, uns bleiben ja immer noch Basil und Silk.", zwinkerte Alex zurück, während er Basil gutmütig den Schädel tätschelte, welches mit einem ebenso gutmütigen Zischeln beantwortet wurde und jeden anwesenden Parselmund in ebenso gutmütiges Lachen ausbrechen ließ. „Was für ein Glück für uns, das sie uns sympathisch finden.", erwiderte Harry trocken. Albus nutzte diesen Moment, um laut in die Behaglichkeit hinein zu sinnieren: „Wenn man alles, was heute erklärt wurde unter dem Aspekt des Gleichgewichtes betrachtet, dann fällt einem auf, dass es sich immer einen Weg zu bahnen scheint... Es gibt je zwei Licht- und zwei Dunkel- Elbenclans. Davon werden beide sowohl von einem weiblichen, als auch einem männlichen Führer geleitet. Das Gleichgewicht innerhalb der Magie ist wieder hergestellt. Harry und Alex… der eine vollkommen Hellmagisch, der andere vollkommen Dunkelmagisch veranlagt, vereinen sich. Und obwohl es zwei Männer sind, schaffen sie es ein Gleichgewicht herzustellen, indem sie eine Seelenverschmelzung herbeiführen, die jedem das gleiche Maß an Heller und Dunkler Magie zu Verfügung stellt. Dann die Zwillinge. Kinder dieser an sich vollkommen unmöglichen Verbindung. Wieder ein Junge und ein Mädchen. Wieder etwas, dass sich gegenseitig ausbalanciert. Aber um das Gleichgewicht perfekt zu machen, vereint der Junge nur Helle Magie in sich, während die Schwester lediglich Dunkle Magie in sich trägt. Zudem teilen sie wunderbar unter sich die markanten Merkmale ihrer Väter auf: Sal die grünen Augen von Harry, aber das tiefblaue Haar von Alex. Lil besitzt die violetten Augen ihres Elben- Vaters, aber das pechschwarze Haar des menschlichen. Ebenso verhält es sich mit den Silber- Basilisken. Silk ein weiblicher Basilisk will sich an den männlichen Zwilling binden, während Basil als männlicher Basilisk dem weiblichen den Vorzug gibt. Alles wunderbar ausbalanciert..." Ruhig blickte ihm die kleine Gruppe entgegen, als er aus seinen Überlegungen auftauchte. Verlegen lächelnd entschuldigte sich Albus: „Verzeiht einem alten Mann das laute Überlegen. Ist eine alte Angewohnheit von mir." Da aber keine negativen Gefühle von der Familie die ihm gegenüber saß, rüber kam, lehnte er sich wieder entspannt in seinen Sessel zurück. Die entspannte Schwere, welche er immer nach einem angefüllten Tag spürte, verflüchtigte sich mit einem Schlag, als Harry nach Dobby rief und den Hauselfen bat, die Lilien aus dem Gewächshaus zu holen. Hatte der Junge tatsächlich den Samtbeutel gefunden? Hatte ihn geöffnet? Geöffnet und die Notiz gefunden? Die Notiz, die besagte, dass die Dursleys nicht von seinem Blut waren? Das würde natürlich das seltsam distanzierte Verhalten erklären mit dem Harry auf gewaltsamen Tod seiner „Verwandten" reagiert hatte. Er merkte selber gar nicht, wie er die Luft anhielt. Erst als Dobby drei tiefviolette Lilien eingepflanzt in ganz simplen Töpfen vor Harry abstellte, atmete er wieder aus. Und schaffte es so, dass Harry, der mit ein wenig Wehmut auf diese Pflanzen geblickt hatte, seine Konzentration auf ihn verlagerte. Sofort hatte sich wieder eine gewisse Spannung aufgebaut. „In Hogsmeade bin in meinem sechsten Schuljahr während eines Regenschauers in den „Eberkopf" gestolpert.", erzählte Harry mit neutraler Stimme. Albus' Herz klopfte hingegen, als wolle es zerspringen. „Dort entdeckte ich ein verblichenes Wappen mit drei violetten Lilien. Abberforth erklärte mir auf meinen verständlich geschockten Blick hin, dass es sich dabei um das Wappen der Familie Dumbledore handle. Augusta bestätigte die Geschichte, sowie die Tatsache, dass du mein Großvater seiest." Albus war kalkweiß geworden. Der Junge wusste bereits über ein Jahr bescheid und war nicht zu ihm gekommen? Beim Großen Merlin, er hatte nicht gewusst, dass das Vertrauen zwischen ihnen dermaßen zerrüttet ist. „Harry...", brachte er gebrochen heraus. Wollte erklären. Sich entschuldigen. Doch seine Stimme versagte. Milde lächelnd unterbrach Harry seinen Versuch sich zu erklären: „Es ist nicht so, dass ich deine Gründe nicht nachvollziehen könnte. In der selben Situation hätte ich wahrscheinlich nicht anders gehandelt. Aber..." Harry ließ den Rest unausgesprochen. Und dieser Rest hing wie ein Damoklos- Schwert über dem Haupte Albus'. Denn Albus wusste ganz genau, was Harry verschwieg: die Demütigungen und den Hass, welche er durch seine Zieh- Familie erfahren musste. Und das Albus nicht genug Schneid gehabt hatte, nachdem er auf diese Umstände hingewiesen worden war, seinen Enkel, sein eigen Fleisch und Blut, dort heraus zu holen. Aus dem ganz einfachen Grund, weil ihn die Angst eines eventuellen Verlustes bis ins Mark gelähmt hatte. Lieber hatte er den Jungen jedes Jahr aufs neue dorthin geschickt. Immer mit der Gewissheit, wenn er nach den Ferien zurückkehrte, würde er einen sicheren Unterschlupf haben, sollte Voldemort die Jagd offiziell auf ihn eröffnen. Albus musste schwer schlucken. Es wunderte ihn, dass er immer noch am Leben war, wenn er bedachte, durch welche Hölle die Dursleys gegangen sein mussten, dass selbst gestandenen Auroren bei der Besichtigung des Tatortes speiübel wurde. Immerhin war er derjenige gewesen, der Harry in dieser Hölle abgesetzt hatte. Aber als er den Blick wieder hob, traf er in den Augen der Familie vor sich nicht auf Abscheu oder Hass. Es war ganz einfach Mitleid, was ihn dort entgegen spiegelte. „Ich kann dich als meinen Professor und Direktor akzeptieren. Aber ich glaube nicht..." Schnell unterbrach Albus seinen Enkel, bevor dieser gezwungen war die nächsten Worte auszusprechen: „Schon gut... das ist mehr als ich jemals zu erlangen hoffte..." Und in diesem Moment, in dem er wirklich und tatsächlich Harry an der Seite seines Gefährten sah, umrahmt von seinen Schwiegereltern, die ihre Enkelkinder auf dem Schoss zu sitzen hatten, wurde ihm klar, dass die Folgen für sein Handeln schwerwiegender waren, als er wahrscheinlich in der Lage sein könnte zu tragen: er würde nie ein Teil dieser Familie sein. Er könnte nie dermaßen sorglos und unbeschwert mit seinen Urenkeln umgehen, wie es die Elben taten. Denn sie saßen gemeinsam an dem einem Tisch, während er immer noch ganz allein an dem seinen saß. Gebeugt erhob er sich aus seinem Stuhl. Wünschte der Familie noch einen schönen Abend und ein paar schöne Wochen, ehe die Welt da draußen mit den Ergebnissen des heutigen Nachmittags konfrontiert werden würde. Traurig blickte Harry seinem Urgroßvater hinterher. Spürte, wie Alex in sowohl mental, als auch wirklich in eine Umarmung zog. Ohne darüber nachzudenken verringerte Harry den Raum zwischen sich und seinem Seelengefährten und saß schlussendlich auf dessen Oberschenkeln, das Gesicht in der Halskuhle vergraben. Selbst der gerechteste Sieg beinhaltet eine bittersüße Note. Das musste nun nach dem Fall Grindelwalds vor mehr als vierzig Jahren nach dem Großvater auch der Enkel am eigenen Leib erfahren... *verlegen nach oben schiel* upps, das ist ja mindestens das Doppelte vom ursprünglichen (gelöschten^^°) Kapitel. Aber zum Schluss ist es einfach mit mir durchgegangen... Hat es überhaupt jemand geschafft sich da durch zu wühlen??? Dann wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du mir noch einen abschließenden Kommentar da lässt*die Kommischreiber schon mal prophylaktisch in den Arm nehm und einen dicken Schmatzer auf die Wange drück*^___^ Falls ich irgendwas vergessen habe sollte aufzuklären, also für Euch noch irgendeine Frage offengeblieben ist, dann schickt sie mir und ich werde versuchen sie in den Epilogen abzuklären... Ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle, die mich jetzt wirklich schon fast zwei Jahre so toll, geduldig und vor allem auch treu bei dieser Story begleitet haben. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie schön und vor allem auch immer wieder aufbauend es war, Eure Reaktionen auf diese Geschichte zu lesen, da es auch für mich das erste Projekt war, dass solche Ausmaße angenommen hat. Fühlt Euch alle ganz dolle durchgeknuddelt und bei dieser Hitze von einer kühlen Wassertusche erfrischt kessM Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)