Soldatentränen von -Shiki- (Kai X Ray) ================================================================================ Kapitel 1: 19 + 20 August 1937 ------------------------------ Da bin ich wieder mit einer....ja, eigentlich sollte es One Shot sein. Ich war ja im urlaub und habe mein Notizbuch vollgeschrieben und das hier ist das Resultat der Stunden, wo ich nichts zu tun hatte. Ja, es ist übrigens zu lang geworden, darum teile ich sie. Ist es eben keine One Shot mehr, sondern eine Two Shot oder so, wie Devi sagte!^^ Hoffe ja, sie gefällt euch! Disclaimer: Nichts gehört mir, weder die Figuren, noch die Serie oder sonst was, nur die Geschichte ist meins....na ja, wenigstens etwas. Rechtschreibfehler will ich nicht, die schenke ich euch! Und leider kriege ich hierfür kein geld. Yuriy = Tala Rei = Ray Ich habe die Japanischen Namen der beiden benutzt, weil ich ihren nationalen Status verdeutlicht haben wollte^^ * * * ~ * Zeittafel * ~ : - Japanische Truppen haben 1931 ohne Befehl die Manschurei besetzt und durch eine Klage tritt der dortigen Bevölkerung tritt Japan aus dem Völkerbund aus, keiner der Großmächte greift ein; - Italien erobert 1935 Äthiopien, diesmal schreitet der Völkerbund ein und Italien tritt aus - 1937 beginnt Japan mit der Eroberung Chinas - Deutschland - Italien - Japan gehören nicht zum Völkerbund, sie schließen ein Bündnis und bilden die Achsenmächte Oo° ~ * -= Soldatentränen =- * ~ °oO - 19, August 1937 - Nicht gerade begeistert sah sich der Schwarzhaarige auf dem weitläufigen Gelände um. Er hatte eigentlich gar keine Lust hier zu sein, aber er hatte auch keine Wahl. Mit der japanischen Staatsbürgerschaft, die er erst vor knapp drei Jahren erworben hatte, hatte er sich auch verpflichtet seinem neuen Heimatland treu zu dienen und im Krieg zu verteidigen, und genau dieser herrschte nun. Der 2. Weltkrieg war in vollem Gange und Japan hatte sich mit Deutschland und Italien verbündet, bildetet mit ihnen die Achsenmächte, die sich gegen die Alliierten durchsetzen mussten und genau aus diesem Grund zog die japanische Regierung alle Männer ein, die verfügbar waren und für ihr "Vaterland" kämpfen konnten. Darum stand er jetzt hier, mit noch vielen anderen, vor den Baracken und der Kaserne, dem Trainingsgelände und den Versorgungsgebäuden, eine schmale Tasche in der Hand und der Aufseher musterte sie scharf, bevor er zu brüllen begann. "Hiwatari wird euch einweisen und ab Morgen durchlauft ihr eine vierwöchige Ausbildung, damit ihr danach mit den anderen Truppen eingesetzt werden könnt! Für Japan!", schrie er mit einer kräftigen Stimme, die nicht so ganz zu seiner hageren Gestalt passen wollte, allerdings passten seine lilafarbenen Haare ebenso wenig, wie Rei fand. Wenn er richtig informiert war, hieß dieser Aufseher Boris Balkov und hatte die oberste Befehlsgewalt in diesem Lager. Rei beschloss für sich, das er Boris nicht gerade sympathisch fand und ihn wohl auch in Zukunft nicht leiden könnte. Doch dieser wandte sich nun von den "Neulingen" ab und an seine Stelle trat ein junger Mann, ungefähr dasselbe Alter wie der Chinese, mit silberblauen Haaren und in der typischen Soldatenuniform, deren dunklen Farben sich deutlich von seiner hellen Haut abhob. Mit wenigen Worten teilte er alle in vier Gruppen ein und wies jeder Gruppe einen Soldaten zu, die wohl, ebenso wie er selbst, schon länger hier waren. Die Gruppe des Chinesen führte er jedoch selbst. "Hier seit ihr untergebracht, ein Bett und Spinnt pro Person, Aufstehen um 5:00 Uhr, alles aufräumen, Bett machen, Frühstück um 6:00 Uhr und danach findet ihr euch auf dem Ausbildungsplatz dort hinten ein!", wies er an und dabei klang seine Stimme kühl und gefühllos. "Wer nicht Ordnung hält, zu spät zum Essen kommt, oder gegen eine Regel verstößt, muss mit Strafe rechnen! Gemeinschaftsduschen sind zwei Gebäude weiter.", mehr sagte er nicht, sondern führte die Gruppe in eine der Baracken mit Betten, die alle in Reih und Glied standen. In regelmäßigen Abständen waren Spinnts verteilt mit Nummern darauf, Rei erhielt die 125. "Sortiert eure Sachen in die Spinnts und folgt mir dann zum Friseur, jetzt bekommt ihr erst einmal einen ordentlichen Haarschnitt.", kündigte der Soldat mit den silberblauen Haaren an, dann wartete er noch fünf Minuten und rief, das ihm alle zu folgen hatten. Dass der Schwarzhaarige mit dem Kommenden gar nicht einverstanden war, hatte er noch nicht bemerkt. Die Haare des Chinesen waren lang, reichten fast bis zum Boden und waren zum Zopf gebunden, seit er denken konnte ließ er seine Haare wachsen und er würde sie sicher jetzt nicht abschneiden lassen. Genau das sagte er auch dem "Friseur" und als dieser ihm dennoch mit der Schere zu nahe kam, nahm Rei ihm diese gekonnt ab und beförderte ihn unsanft zu Boden. Wozu wohl quälte man sich von Kindesbeinen an mit solch traditionellen Sachen wie Kung Fu, Wushu und wie das alles hieß. "Argh, verdammt!", schrie der man am Boden und zog so die Aufmerksamkeit des Silberhaarigen auf sich, der bis eben, mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand gelehnt und die Augen geschlossen hatte. "Was ist hier los?", zischte er und musterte Rei, der nur mit den Schultern zuckte, dafür richtete sich der "Friseur" wieder auf. "Er lässt mich nicht an seine Haare!", beschwerte er sich. "Meine Haare fasst niemand an!", fauchte der Chinese darauf nur. "Wildkatzen haben wir ja öfter mal.", erwiderte der Soldat nur und wollte den Schwarzhaarigen auf den Stuhl drücken. "Setz dich!", wies er an, doch Rei rührte sich kein Stück. "Fass mich nicht an!", fauchte er stattdessen erneut und wischte sich die Hand von der Schulter. "Die Haare bleiben dran.", setzte er noch hinzu, bevor er den Raum verließ und in seine Baracke zurück ging. An der Tür war eine Liste mit Regeln angebracht, die er jedoch nur kurz überflog, sich dann aber zu seinem Spinnt begab und etwas Briefpapier herausfischte. Rei wollte Mao in Nagasaki schreiben, dass er nun doch eingezogen worden war und sie ihre Briefe nun hierher schicken musste....... Etwa eine halbe Stunde später fanden sich alle in der Kantine ein, wobei Rei allen auffiel, da er als einzigster einen Zopf trug. Es dauerte auch nicht lange, da stand der Aufseher vor ihm, dieser Boris Balkov, den er nicht leiden konnte. "Was soll das Soldat? Lass dir die Haare schneiden, Mädchen können wir hier nicht gebrauchen!", brüllte er und wollte nach dem langen Zopf greifen. Doch der Chinese war abermals schneller: Bevor Boris dazu kam die schwarzen Haare zu berühren hatte Rei bereits sein Handgelenk gepackt und hielt dies eisern fest. "Ich sehe kein Mädchen! Und fassen sie meine Haare an, dann ich vergesse ihren Status." Erneutes Fauchen und ein kläglicher Versuch seitens Boris sich aus dem Griff zu befreien, doch es gelang ihm nicht. "Das wird Konsequenzen haben, so was wie dich können wir hier nicht gebrauchen.", wetterte er und der Schwarzhaarige ließ ihn endlich los. "Japan braucht jeden Mann! Allein ein Reiskorn könnte die Waage kippen.", belehrte ihn Rei nur trocken und setzte sich endlich, um zu essen. Der Aufseher sah ihn noch wenige Minuten überrumpelt an, setzte sich dann aber wieder an seinen Tisch. "Recht mutig der Kleine, sieht man ihm gar nicht an.", meinte Yuriy, der von seinem Tisch aus alles beobachtet hatte. "Fragt sich, ob da auch soviel hinter steckt, bei den großen Worten.", erwiderte Bryan nur trocken und aß weiter. "Jedenfalls ist er nicht unbrauchbar.", gab nun auch Kai zum Guten und schilderte kurz die kleine Szene beim Haare schneiden. "Lassen wir uns überraschen.", grinste Yuriy darauf und wechselte das Thema, an dem sich Kai, wie sonst auch, nicht beteiligte, diesmal jedoch nicht aus Desinteresse, sondern weil er beschäftigt war...mit Rei. Der Asiate erstaunte ihn schon ein wenig, obwohl er recht klein war und sicher nicht die 1,70 Meter Körpergröße überstieg, hatte er Mut und wusste sich durchzusetzen. Das konnte noch interessant werden und Kai nahm sich vor Rei ein wenig zu beobachten, besonders während der Ausbildung, allerdings musste er damit noch bis zum nächsten Tag warten. Die neuen hatten sich unterdessen wieder in ihren Baracken eingefunden und machten sich untereinander bekannt. Freundschaften geschlossen wurde beim Kartenspielen, bis Hiwatari reinkam und sich über den Krach beschwerte. Dann herrschte Ruhe bis zum Morgen. Als Kai um 5:00 Uhr seine Gruppe wecken ging schliefen alle noch, fast alle. Zwischen den murrenden und verschlafenen Gestalten befand sich ein Bett, das nach Vorschrift gemacht und dessen Besitzer nirgends auffindbar war. "Wo ist euer langhaariger Freund, die 125?", brüllte er deshalb durch den Raum, doch antworten konnte ihm niemand. "Die 125 heißt Reimond Kon und würde gerne hier durch.", machte sich eine Stimme hinter Kai bemerkbar und schon drängelte sich der Schwarzhaarige an diesem vorbei. "Reimond, wo warst du?", wollte Kai auch gleich wissen. "Im Wald eine Stunde joggen und dann duschen.", antwortete der Gefragte gelangweilt, verstaute seine Sachen im Spinnt und kam dann zurück zur Tür. "Wolltest du etwas Bestimmtes von mir?", fragte er den Größeren und grinste. Dieser sah ihn mit einer Mischung aus Ärgernis und Verwunderung an. "Hast du mich gerade geduzt?", fragte er noch mal nach, worauf Rei nickte. "Klar, du sagst ja auch "Du" zu mir." Jetzt musste der Schwarzhaarige fast ein wenig lachen, denn anscheinend war Kai so was zuvor nicht passiert, sein Gesicht spiegelte Unglaube wieder und das sah einfach nur komisch aus. Damit nicht alle auch noch loslachen mussten, verließ der Chinese schnell die Baracke und zog den Silberhaarigen mit sich. "Können wir schon frühstücken?", fragte er noch immer grinsend und schlug den Weg zur Kantine ein, Kai folgte ihm einfach. "Verzeih, wenn ich dich verwirrt habe, aber diese ganzen Regeln und Förmlichkeiten liegen mir nicht.", entschuldigte sich der Schwarzhaarige, nachdem der Größere mit ihm auf gleicher Höhe war. Überrascht von dieser freundlichen und unerwarteten Geste schwieg sich Kai erst mal aus, bedeutete Rei jedoch sich neben ihm an den Tisch zu setzen. Tala und Bryan hatten bereits Platz genommen und sich ihr Frühstück geholt, sie wunderten sich nicht schlecht, als mit ihnen nun auch der Asiate am Tisch platz nahm. "Haben wir was verpasst?", fragte Bryan misstrauisch und musterte den Chinesen, der sich in aller Ruhe einen Toast schmierte. "Dafür ist es noch zu früh am Morgen.", antwortete er an Kai's Stelle und grinste den Blaslilahaarigen an. "Du bist doch einer von den Neuen, freust dich so auf die "Ausbildung", dass du so früh aufstehst?", mischte sich nun auch Yuriy ein, Kai blieb wie immer stumm. "Nein, ich hasse Krieg, außerdem kann ich das meiste sowieso schon.", antwortete Rei offen. "Das meiste?", die Neugier des Rothaarigen war geweckt. "Naja, Schießen, Marschieren, Tarnen, Nahkampf und so was.", erklärte ihm der Schwarzhaarige und biss dann in seinen Erdbeertoast. "Na, dann versetzen sie dich vielleicht in unseren Trupp.", grinste Yuriy. "Wer weiss.......", war darauf Rei's einzigster Kommentar, die anderen beiden schwiegen bisher noch immer, obgleich sich jeder die wenigen Sätze genau angehört hatte und sich nun seine eigenen Gedanken machte. //Er? In unserem Trupp? Wenn er halb so gut ist wie im Haare verteidigen vielleicht......aber wer weiss.....// "Wer weiss.....", hatten alle gedacht, bis zur Mittagszeit, in der die vier wieder aufeinander trafen. Erst war Rei ein wenig unsicher, ob er sich wieder zu Kai, Yuriy und Bryan setzen durfte, Lust dazu hatte er, was aber wohl eher an Kai lag. Irgendwie gefielen ihm die rubinroten Augen und das feingeschnittene, ernste Gesicht. Yuriy war es, der ihm andeutete sich wieder zu ihnen zu gesellen. "Und wie war der erste Tag bisher?", wollte er auch gleich wissen, er war schon immer neugierig gewesen. "Wie erwartet, ein wenig langweilig, aber ich bin ja nicht hier zum Spaß haben und es wird sich ja jetzt nun ändern.", erzählte ihm der Schwarzhaarige bereitwillig, worauf von Kai nur ein ironisches "So...?" kam. "Ja, ich komme wirklich in euren Trupp, einer muss mir noch eure Baracke zeigen, ich soll schon nach dem Mittag wechseln und der Aufseher ist nicht gut auf mich zu sprechen, da sollte ich dem wohl besser Folge leisten." Kurze Zeit herrschte Ruhe am Tisch, bis Yuriy sich anbieten wollte Rei bei seinem "Umzug" zu helfen, doch mit einer einzelnen Handbewegung brachte Kai ihn zum schweigen. "Ich mach das, also iss auf und komm!", meinte er und schob demonstrativ seinen leeren Teller etwas von sich weg. Sofort begann der Chinese schneller zu essen und kaum hatte er seinen Teller geleert, stand der Silberhaarige auch schon auf und Rei konnte ihm nur noch folgen. Im Eilschritt ging es in die Baracke der "Neuen" von Trupp 3, Spinnt leer räumen und dann wieder hinter Kai her in die neue Baracke. "Wie lange bist du schon hier?", versuchte der Asiate ein Gespräch in Gang zu bringen. "Fast 2 Monate.", antwortete ihm Kai sogar. "Und bisher wurdet ihr nicht an die Front geschickt?", fragte Rei weiter, während er hinter dem Silberhaarigen eine Baracke betrat, die fast eine der letzten war. "Nein, aber Japan hat mit der provokativen Eroberung Chinas begonnen und in China leisten besonders die Kommunisten starken Wiederstand. Es wird nicht mehr lange dauern." So eine lange Antwort hatte der Schwarzhaarige gar nicht erwartet, aber er sah seine Chance darin, etwas über seinen neuen "Kollegen" zu erfahren. "Warum kämpfst du für Japan? Du bist doch kein Japaner, genauso wie die anderen beiden." Wagte er privateres zu fragen und zunächst zögerte der Silberhaarige auch, antwortete dann aber doch. "Ich...Wir sind Russen und da Russland mit Deutschland einen "Nicht-Angriffs-Pakt" hat und ich schon seit Jahren hier lebe, bin ich japanischer Staatsbürger und deshalb auch in dieser Arme." Darauf nickte der Schwarzhaarige nur. "Ja, das ist bei mir auch so.", lächelte er und schloss seinen Spinnt. "Wie, bei dir auch?" Offensichtlich war Kai nun doch interessiert, denn entgegen seiner sonstigen Art lehnte er nun nicht mehr an der Wand, sondern setzte sich auf das vorletzte Bett. Rei setzte sich ihm gegenüber, auf das letzte Bett an der Wand, das nun seines war. "Ich bin kein Japaner, nur japanischer Staatsbürger seit etwa drei Jahren.", erzählte er und beobachtete, wie der Russe eine Augenbraue hob. "Asiate bist du aber schon, ich hätte nicht gemerkt, das du kein Japaner bist.", gestand er. "Ich bin Chinese und man hört es mir schon noch ein bisschen an der Sprache an, ich spreche eben besser chinesisch.", erklärte ihm Rei und lächelte freundlich, so das der Russe ihn für einen kurzen Moment anschaute, dann leicht rot wurde und zu einer neuen Frage zur Ablenkung ansetzte. "Und du sagst du kannst schießen und so was? Woher?" Kurz sann der Chinese über die Frage nach, es wirkte wohl seltsam, so was zu beherrschen und gleichzeitig zu behaupten, dass man Krieg hasste. Aber genau das hatte er heute früh getan. "Ich stamme aus einem kleinen Dorf, dort ist es Tradition Körper und Geist zu schulen mit Meditation, Fitness und verschiedenen Sportarten. Schießen kann ich, weil wir selber jagen. Seit frühester Kindheit werden wir trainiert von unseren Eltern und den Erwachsenen des Dorfes. Es liegt eben sehr abgeschieden zur Stadt und China ist auch lange nicht so weit wie Japan, darum bin ich schließlich hierher, um zu lernen, ich wollte studieren. Und nun ist Japan meine Heimat, meine Freunde leben alle hier so wie Mao und Lee, darum werde ich auch für dieses Land kämpfen und nicht für China." Das ließ sich der Silberhaarige erst einmal durch den Kopf gehen, dann nickte er. "Dann brauche ich mich also nicht zu wundern, das du versetzt wurdest.", stellte er trocken fest. "Aber ein Mensch bist du schon, oder?" Verdutzt schaute Rei ihn an, bevor er lachen musste. Das war wohl der erste Witz, der von Kai kam. "Ja, ich bin ein Mensch, das sieht man doch!", gluckste er. "Sehe ich?", fragte der Russe erneut nach. "Na hör mal! Ich sehe aus wie einer, ich benehme mich wie einer, ich sehe, fühle, schmecke, höre und empfinde wie ein Mensch. Ich bin definitiv Mensch!", belehrte er den Größeren leicht belustigt, dieser wurde auch wieder ernst. "Wie alt bist du eigentlich?", wollte er wissen. "23 und du?", antwortete der Chinese sofort mit einer Gegenfrage. "Schon 23? Ich bin erst 21! Aber du bist so klein.....", stellte dieser verwundert fest. "Hey, ich bin ganze 1,67 Meter, das ist eine gute Größe!" Jetzt konnte sich Kai ein Grinsen nicht verkneifen. "Ich bin 1,86 Meter, also um einiges größer!", gab er seine Größe preis. "Größe ist nicht gleich Stärke.", beschwichtigte Rei. "Jeder Stein kann zum Berg werden.", lächelte er noch und stand auf, denn draußen war gerade der Signalton erschollen, der die Truppen auf ihre Übungsplätze rief. "Dann zeig dem Berg mal, was ein Stein kann.", meinte Kai trocken und stand ebenfalls auf, Rei folgte ihm nach draußen. Dass der Schwarzhaarige diesen Satz mehr als wahr machen würde, hätte sich der Russe nun wirklich nicht gedacht. Er war zwar nicht der Kleinste in der Truppe, aber mit den meisten konnte er seine Körpergröße nicht messen. Dafür war er körperlich fit, hielt die zwei Stunden Marsch durch den Wald ohne Probleme durch, beherrschte das Nahkampftraining wie kaum jemand und konnte danach noch mit ruhiger Hand schießen. Der Größere war mehr als überrascht und er hatte Spaß daran Rei zuzusehen. Schon beim Marschieren, der Chinese hatte vorne laufen müssen, hatte er einen guten Blick auf ihn und konnte ohne Probleme beobachten, wie er gekonnte die Strecke zurück legte, seine Atmung kaum zunahm und er auch nicht groß ins Schwitzen kam wie die meisten, dabei war er noch gar nicht so lange hier wie alle anderen, die sich in diesem Trupp befanden. Bis zum Ziel und damit zwei Stunden lang, lief er vorne, gerade und im gleichbleibenden Tempo voraus. Noch mehr bewunderte der Silberhaarige aber die Nahkampfkünste des Chinesen. Er selbst hatte das erst hier gelernt, welcher Russe befasste sich auch mit der Körperkunst, wie es übersetzt hieß. Aber Rei beherrschte sie fehlerfrei, konnte jede angegeben Bewegung vorzeigen, brachte dabei eine Eleganz zum Vorschein, die ihm nur wenige nachmachen konnten. Das ganze wirkte nicht wie eine Technik zum Kampf, sondern eher wie ein Tanz, so geschmeidig wie er die Bewegungen vollführte und sie mit seinem eigenen Körper in Einklang brachte. Er selbst versuchte das ganze immer etwas krampfhaft und auch bei Yuriy und Bryan wollten die verschiedenen Techniken, Schläge und Blöcke, nicht so fließend ablaufen, etwas abgehakt sah es ja bei vielen aus, aber den drei Russen lag das ganz und gar nicht. Danach war wie immer Schießen dran und durch die vorherige körperliche Anstrengung war das ruhige Zielen natürlich erschwert. Das war nun wieder etwas, das Kai beherrschte, er war körperlich gut trainiert, auch, wenn ihm manche Sachen nicht so lagen, aber ins Schwitzen brachten sie ihn deshalb nicht immer. Dem Schwarzhaarigen schien es allerdings auch nichts ausgemacht zu haben. Ohne Probleme konnte er seine Waffe laden, sie gekonnt festhalten mit beiden Händen, sein Stand war stabil und seine Hände ruhig, als er zu zielen begann und bei dem Kommando auch das Ziel traf. Yuriy und Bryan hatten das ganze ebenso wie er beobachtet. "Gar nicht schlecht der Kleine, er hält anscheinend, was er verspricht!", grinste ihn der Rotschopf an. "Hey Rei!", lenkte der Russe mit den blauen Augen den Asiaten ab, als dieser beim erneuten Kommando abdrücken wollte. "Triffst du immer?", lachte Yuriy, er war sich sicher, das der Chinese diesmal daneben geschossen hatte. "Ja, immer, wenn ich erst gezielt habe.", lachte der überlegen zurück und deutete auf sein Ziel, das er erneut getroffen hatte. "Oh man.....", stöhnte der Russe nur und wandte sich wieder seinen eigenen Schussübungen zu. Erst eine Stunde, bevor es Essen gab waren sie zurück im Lager. Zusammen mit den drei Russen begab sich der Schwarzhaarige in ihre Baracke und sammelte seine Sachen ein, die er zum duschen brauchte. Gerade wollte er losgehen, als ihn Kai am Handgelenk erwischte und zurück hielt. "Warte lieber noch eine halbe Stunde, dann ist es leerer!", meinte er und Rei setzte sich zurück auf sein Bett, stellte die Sachen neben sich ab. "Wo sind Yuriy und Bryan?" Suchend sah sich der Kleinere um, konnte die beiden aber nicht entdecken. "Das geht dich nichts an und mich auch nicht, die beiden verschwinden manchmal, weiss der Geier wohin, sie gehen aber nachher mit uns duschen! Ihre Sachen liegen noch auf ihren Betten." Und mit einem Kopfnicken deutete er auf die beiden Betten gegenüber von Rei's und seinem eigenen. Dann drehte er sich um und zeigte dem Chinesen so, das er erst mal seine Ruhe wollte. Dieser akzeptierte das und betrachtete nur den Rücken des Silberhaarigen, der anscheinend ein wenig döste oder sich erholte, wie auch immer. Nicht das der Chinese glaubte, das Kai sehr erschöpft wäre, gut, er hatte geschwitzt wie alle anderen auch, er selbst ja im nachhinein auch, meist merkte man es ja erst richtig, wenn man sich eine Weile ruhig hinsetzte, aber wenn er den Körperbau und auch die Art des jungen Mannes vor sich genauer betrachtete, gehörte er wohl nicht zu denen, die schnell erschöpft waren. Erst als die beiden Russen in die Baracke platzen wurde er aus seinen Gedanken gerissen. "Kommt ihr duschen?", grinste Yuriy zufrieden, irgendwie strahlte er über das ganze Gesicht und Bryan schien nicht minder glücklich zu sein, denn auf seinem sonst recht mürrischen Gesicht zeichnete sich ein feines Lächeln ab. "Man, seit nicht so ekelhaft fröhlich und wir kommen ja schon!", knurrte ihnen Kai entgegen, schnappte sich seine Sachen und sah auffordernd zu Rei. Dieser stand nun ebenfalls auf und folgte den dreien in kleinem Abstand zu den Duschen. Ihm ging bei dem Gedanken an die G.E.M.E.I.N.S.C.H.A.F.T.S.D.U.S.C.H.E.N. gerade einige zwiespältige Gedanken durch den Kopf, die er lieber nicht hatte, aber mehr als sie beiseite wischen ging leider auch nicht. Außerdem brachte ihn das alles mehr durcheinander als er selbst wollte, aber vielleicht lag es auch nur an diesem wirren Tag, es war ja doch recht viel passiert. Hinter den anderen betrat er das Gebäude mit den Duschen. Es war recht schmal gebaut, mit einem großen Raum zum an- und auskleiden und da hinter einen länglichen Raum mit mindestens dreißig Duschen, also immer ausreichen für einen Trupp. Die letzten verließen gerade die Duschen und Kai, Yuriy und Bryan waren gerade dabei sich ihrer Sachen zu entledigen, schien Routine bei ihnen zu sein. Rei unterdessen stand noch immer vor dem einen großen Wandspiegel und schaute auf sein eigenes Spiegelbild, teils zur Ablenkung um den anderen nicht zusehen zu müssen und teils, weil er gerade einen Spiegel brauchte. Der Chinese hatte nämlich nicht vor gehabt seine Haare heute zu waschen, das trockenen würde zu lange dauern und außerdem hatte er sich erst vor seiner "Anreise" hier gewaschen. Darum griff er nun in seinen Nacken, hielt den oberen Teil des langen weißen Bandes fest, der rot abgesetzt war und zog mit einem kräftigen Rucke das gesamte Band von seinem langen Zopf. Fast sofort vielen die langen schwarzen Haaren ihm wie ein weites Tuch locker über den Rücken und bedeckten die Ansicht auf diesen. Die anderen waren inzwischen fertig mit ausziehen und hatten sich ihr Shampoo geschnappt, als sie sich wieder zu dem Asiaten umwandten, doch mehr als ein "Wow" war von allen dreien nicht zu hören. Ohne sich daran zu stören oder um zu sehen sammelte Rei ein paar Spangen und Haarnadeln aus seiner Waschtasche und begann die schwarze Mähne nach oben zu stecken. "Die abzuschneiden wäre wirklich schade gewesen!", hörte er gerade Yuriy sagen, der neben ihn getreten war um das ganze genauer zu betrachten. "Naja, er sieht aus wie ein Mädchen von hinten.", meinte Bryan mit einem Schulterzucken und begab sich in die Duschen, wohin ihm der Rothaarige auch folgte. Nur Kai betrachtete noch einen kurzen Moment lang wie der Schwarzhaarige Stück für Stück die langen Strähnen hochsteckte, bevor auch er unter die Dusche ging. Das Bild von Rei mit offenen Haaren hatte sich aber bei ihm im Gedächtnis eingebrannt. Dieser hatte es zehn Minuten später endlich geschafft alle Haare so zu befestigen, dass sie wirklich liegen blieben und nicht nass werden konnten. Im Ganzen sah es bald aus wie bei den vielen Mädchen, die sich die Haare mit ihren bunt bemalten Haarnadeln hochsteckten, wenn sie zu einem Fest Kimono trugen. Erst jetzt befreite sich der Chinese aus seiner Uniform, legte sie ordentlich zusammen und schnappte sich dann sein Duschzeug. Nur langsam betrat er den länglichen Raum, konnte die anderen sofort unter den Duschen nahe der Tür entdecken und ging zu ihnen herüber, den Blick jedoch auf die grauen Fließen geheftet. "Auch schon fertig?", spöttelte der Silberhaarige und drehte sich zu Rei, der eine Dusche neben ihm aufgedreht hatte und das Wasser einstellte. "Ja...ich wollte nur nicht, das ich nachher ewig Haare trocknen muss." Eigentlich sprach er mehr mit der Wand als mit dem Russen, aber im Moment konnte er diesen einfach nicht ansehen. Leider schien der das anders zu sehen. "Du kannst mich auch angucken, wenn ich mit dir rede! Oder sehe ich so hässlich aus, das du es dich nicht traust?", forderte er und da blieb dem Schwarzhaarigen wohl keine andere Wahl. Seufzend drehte er seinen Kopf zu Kai, bevor er ihm antwortete. "Nein.......im Gegenteil.", gestand er und schnappte sich dann sein Shampoo um beschäftigt zu sein. Das was er kurz gesehen hatte reichte ihm vollkommen. Während Rei jeden unnötigen Blick zu den anderen und besonders auf Kai mied, musterten diese ihn erneut. "Du bist nicht nur klein, sondern auch ziemlich schmal.", gab der Silberhaarige nun zum Besten und erst jetzt bemerkte der Kleinere, das der Russe etwas näher gekommen war als vorher. Die anderen beiden hatten sich inzwischen verzogen, was er daran merkte, dass das Geräusch von zwei Duschen fehlte. "Das hat nichts zu sagen, habe ich dir doch schon bewiesen, oder?", schluckte der Asiate. Es war ihm nicht unangenehm, die Nähe des Größeren, aber gerade das machte ihn nervös. Das hatte einfach nicht zu sein und erst recht nicht dieses leichte Kribbeln, als der Russe über seine rechte Schulter strich. "Was bedeutet das?", fragte er und fuhr noch einmal über dieselbe Stelle, an der ein chinesisches Zeichen prangte. Kurz besah sich Rei die besagte Stelle. "Ach das.....es heißt "Neko" und das hat jeder in meinem Dorf.", erklärte er und strich einmal seinerseits liebevoll über das Kanji. "Warum Katze?" Der Größere hatte wieder etwas Abstand zwischen sie gebracht und drehte nun auch das Wasser seiner Dusche ab. "Dir dürfte aufgefallen sein, das meine Augen gelb sind wie die einer Katze, die Ohren leicht spitz und manche Zähne ebenfalls...na ja, untypisch sind." Zur Bekräftigung strich er ein paar Ponysträhnen zur Seite um Kai die länglichen, spitz zulaufenden Ohren zu zeigen und öffnete den Mund ein wenig, um auch die Behauptung mit den Zähnen zu bestätigen. "Das haben alle bei uns im Dorf und wie gesagt, wir legen viel Wert auf Tradition und darum bekommt jeder schon als Baby dieses Zeichen." Schnell spülte er den restlichen Schaum von der Haut und drehte dann das Wasser ab, so dass sie endlich in den Umkleideraum konnten. Man musste ja nicht länger mit einem nackten Russen in einem Raum sein, der einem gefiel, was man selbst schon als abnormal abstempelte, als nötig. "Wie macht ihr das Kanji?", fragte ihn der Silberhaarige weiter aus, es schien ihn ehrlich zu interessieren. "Mit einem heißen Stück Metall, das so ausgeformt ist wie dieses Zeichen und das auf die Haut gedrückt wird. Es wird also reingebrannt. Wenn es fertig ist wird blaue Farbe, sie ist trocken und körnig, Naturfarbe, blau, auf die Wunde gegeben und bleibt so in der Haut. Das ganze verheilt und zurück bleibt das Brandmal.", gab Rei bereitwillig preis, während er sich abtrocknete und anzog. Kai tat es ihm gleich. "Tut es nicht weh?", wollte er noch wissen und verstaute alles wieder in seiner Waschtasche. "Doch, muss es, aber ich erinnere mich nicht, Baby's sind zu klein, um sich so etwas zu merken." Gerade schlüpfte der Schwarzhaarige in seine Hose und schloss diese, als er eine Hand auf seiner Schulter spüren konnte. "Ich hab es mir anders überlegt, du bist kein Mensch!", flüsterte Kai nun nahe an seinem Ohr, im Spiegel konnte der Asiate das Gesicht des Russen erkennen und wie nahe es dem seinen war. "Du bist ein Engel......Wildkatze...", flüsterte er, bevor er sich ganz von ihm entfernte und die Duschen verließ und somit Rei allein dort stand. Seine Gesichtsfarbe machte einer reifen Kirsche Konkurrenz und fast schon schmerzhaft schlug sein Herz gegen seine Rippen. Dieser Tag nahm wirklich ungeahnte Wendungen an.....gut das er bald vorbei war. Nur den Abend musste er noch schaffen und der sollte noch ein paar Dinge für ihn bereithalten. Als er etwa eine viertel Stunde später seine Sachen in den Spinnt räumte war die gesamte Baracke voll und die meisten Tummelten sich um irgendetwas. Erst als er alle Sachen verstaut hatte besah sich der Schwarzhaarige, worum es ging. Yuriy und Bryan standen auch in der Menge und schienen nicht gerade erfreut und schnell merkte Rei auch warum. In der Mitte befand sich Kai und ein weiterer aus seinem Trupp und beide lieferten sich eine Prügelei. Zwar schien der Russe dabei die Oberhand über den kleineren Japaner zu haben, aber einige Schrammen und blaue Flecken hatte er ebenfalls, außerdem war die Lippe aufgeplatzt. "Was soll der Scheiß?", wandte sich der Chinese an Bryan, der ihm am nächsten stand. "Der Japse hat Kai einen Drecksrussen genannt, die beiden können sich nicht leiden und kriegen sich ständig in die Wolle und na ja, unser guter Hitzkopf lässt sich solch eine Beleidigung nicht gefallen und geht darauf ein. Schon gibt es mal wieder eine Prügelei, wie alle paar Wochen.", erzählte der knapp und betrachtete dann wieder das Geschehen. "Und da geht keiner dazwischen?", wunderte sich der Schwarzhaarige. "Wenn du auch was abbekommen willst, versuch es, ansonsten lass sie.", mischte sich nun auch Yuriy ein, betrachtete das ganze aber mit Argwohn, während die anderen drum herum die beiden anfeuerten. Entgeistert entfernte sich Rei wieder aus der Masse und ließ sich auf sein Bett fallen, verschränkte die Arme im Nacken. Das hier brachte doch wieder alles durcheinander. //Erst ist er so kühl und abweisend, dann kann er lächeln, wird freundlich und dann die Sache vorhin und nun prügelt er sich...muss ich diesen Menschen verstehen?// Über seine Grübelei merkte er nicht, das der Krach im Hintergrund langsam abnahm, und erst als sich Kai auf sein Bett setzte merkte Rei, das wohl wirklich endlich Schluss war. "Lass mich los Yuriy, der kriegt noch mehr auf's Maul!" wetterte der Silberhaarige, während die anderen wohl den Japaner in seine Schranken wiesen. "Du hast genug ausgeteilt für heute, lass es gut sein." Versuchte Bryan seinen Kumpel zu beschwichtigen. "Arghh....." wetterte Kai weiter und lies einige Flüche auf russisch vom Stapel. "Guck dich lieber an, so kannst du nicht zum Essen, das im übrigen in fünf Minuten statt findet!" versuchte auch Yuriy ihn zu beruhigen. Langsam wurde es Ray echt zu bunt. "Sag mal, musst du dich prügeln und nun auch noch so weiter machen wollen?" angewidert sah er den Russen an. "Man, du siehst so scheiße aus!" knurrte er Kai entgegen, der ihn entgeistert anstarrte, ebenso wie die anderen beiden Russen. "Echt man, hohl im Kopf und scheiß Fassade...." meckerte Rei weiter und kramte aus seinem Spinnt eine kleine Flasche mit Jod und ein Tuch heraus. "Musst ja nicht hingucken!" blaffte der Silberhaarige zurück, der seine Sprache wieder hatte. "Ach halt deine blöde Klappe, wenn nichts vernünftiges bei raus kommt!" leicht angesäuert ließ sich der Asiate neben Kai auf dessen Bett nieder und tat etwas Jod auf das Tuch, bevor er anfing die kaputte Lippe und die Schrammen damit zu säubern. "Außerdem will ich dich ja vielleicht angucken....." merkte er noch leise an und leichte Röte stieg ihm in die Wangen, zum Glück hatte den Satz nur Kai vernommen, dieser schwieg dazu. Yuriy und Bryan waren damit beschäftigt dem Silberhaarigen neue Klamotten aus dem Spinnt zu suchen, da seine jetzigen ebenfalls unter der Prügelei gelitten hatten. Unterdessen hatte der Schwarzhaarige gekonnt das Gesicht des Russen gereinigt, so das er wieder ganz passable aussah. "Besser geht nicht, solltest demnächst niemanden knutschen...." knurrte er vor sich hin und verstaute alles wieder in seinem Spinnt, während Kai die anderen Sachen anzog. Einen kleinen Seitenblick auf den Russen konnte sich der Chinese dabei nicht verkneifen. "Dann lasst uns endlich essen gehen, bevor sich hier noch mehr die Köpfe einschlagen...." murmelte er und drehte sich wieder den anderen zu, Kai hatte gerade sein Hemd geschlossen. "Ja, wer weiss, was sonst noch kommt." pflichtete ihm der Rothaarige bei und verließ mit Bryan die Baracke, Kai folgte ihnen und Rei bildete das Schlusslicht. Er wurde aus dem silberhaarigen Russen einfach nicht schlau. //Ach Mist, ich will ihn gar nicht verstehen, das ist wohl besser so!// beschloss er letztendlich für sich und setzte sich zu den anderen, um zu essen, denn in der Kantine waren sie inzwischen angekommen. Das Kai beim essen ab und an das Gesicht verzog lag wohl an der aufgeplatzten Lippe und brachte alle anderen zum grinsen. "Du hast doch nicht etwa schmerzen großer Held?" witzelte Yuriy und ging außer Reichweite. "Ach er doch nicht, da kann man draufschlagen, das merkt er nicht!" ergänzte Bryan. "Im Moment stimmt das echt, sieht eh schon verkorkst aus." Machte Rei mit und vom "Opfer" kam nur ein bösartiges Schnauben, sonst nichts. Dafür stand er auch sofort auf, nachdem sein Teller leer war und verschwand aus der Kantine. "Wir haben es wohl übertrieben...." sagte der Schwarzhaarige leise, doch Bryan winkte ab. "Das kann er vertragen, er ist sonst auch nicht pingelig im Austeilen solcher Sprüche!" damit war für ihn die Sache erledigt und er widmete sich wieder seinem Abendbrot. Für den Chinesen war das leider nicht so leicht zu sehen. Irgendwie mochte er Kai und deshalb brachte ihn einfach alles durcheinander, gerade weil er Kai nicht verstehen konnte. Diesen fand er jetzt auf seinem Bett sitzend vor, die Augen geschlossen und ein Buch in der Hand, das er wohl ursprünglich hatte lesen wollen. Kurz betrachtete der Schwarzhaarige den anderen, bevor er nach etwas in seinem Spinnt suchte. "Was kramst du da rum?" knurrte ihn der Größere an und öffnete die Augen. "Ich krame nicht, ich suche!" erwiderte der Asiate nur und fand endlich, was er wollte. "Musst du eigentlich immer wiedersprechen?" die Stimme des Silberhaarigen klang leicht genervt und er setzte sich auf, während Rei die Tür des Spinnts schloss und sich ihm gegenüber auf sein Bett setzte. "Nein, nur, wenn mich einer so dumm anmacht wie du!" gab er zurück und betrachtete das kleine Heft in seinen Händen. "Dumm anmacht? Was ist denn für dich "gut" angemacht?" flüsterte der Russe. Dem Schwarzhaarigen war gar nicht aufgefallen, das er sich erneut ihm genähert hatte. Nun hatte Kai seine Hände auf den Schultern des Chinesen platziert und stand so dicht vor ihm, das sich ihre Gesichter fast berührten, weil er sich nach unten beugte. Doch dabei beließ er es nicht, auch die letzten Zentimeter beugte er sich zu dem Kleineren hinunter und berührte sanft dessen Lippen mit seinen eigenen. Rei wusste gar nicht, was gerade mit ihm passierte, als sich der Druck auf seinen Lippen auch schon wieder verringerte, doch bevor er ganz verschwinden konnte, schlang er seine Arme um den Nacken des Größeren und zog ihn wieder zu sich heran. Ohne zu denken erwiderte er den zu beginn noch sanften Kuss, der an Intensität zunahm, bis der Silberhaarige um Einlass bat, mehr von dem Chinesen schmecken wollte und der ihm auch gewährt wurde. Fast andächtig und unheimlich zärtlich strich er über Zahnreihen und Gaumen, fuhr erneut über die Lippen des Kleineren und plünderte dann wieder dessen Mundhöhle. So sanft hätte Rei den Silberhaarigen gar nicht eingeschätzt, der nun seine Zunge neckte, aufforderte mit seiner eigenen zu spielen, während er den Schwarzhaarigen auf das Bett drückte. Erst die schmerzliche Luftknappheit in ihren Lungen sorgte dafür, das dieser erste Kuss abgebrochen wurde. Kurz hauchte Kai noch einen leichten Kuss auf Rei's Lippen bevor er ebenfalls endlich Luft holte. "Du bist frech, redest gegen an, bist klein, besserwisserisch und ein Junge.....ich weiss eigentlich gar nicht was ich an dir finde." Murmelte er und strich kurz durch die schwarzen Haare. "Und warum küsst du mich dann?" wollte der Schwarzhaarige entgeistert wissen. "Weil du auch verdammt hübsch bist und ich dich unheimlich süß finde." Gestand er mit leicht rauer Stimme, so das der Kleinere nun lächeln musste. "Du bist auch ungehobelt, egoistisch, ein Idiot, unterkühlt und deine Visage sieht derzeitig voll ramponiert aus!" gab der Chinese belustigt zurück. "Danke für das Kompliment, ich musste auch lange an mir arbeiten." Spielte Kai das Spiel mit, während er sich endlich wieder richtig aufsetzte und den Asiaten mit sich zog. "Ich hasse Menschen wie dich!" meinte er noch und lächelte ein wenig. "Warum?" Musste sich dieser Mensch ständig wiedersprechen? Was brütete der denn jetzt wieder aus? "Ich hab immer das Gefühl, das solche Menschen einfach in mich hineinsehen können und mich entgegen meinen Willen.....verzaubern. Ich kenn dich doch kaum, aber du gefällst mir einfach." Gestand er und Rei konnte an seiner Stimme hören, das es wirklich ernst gemeint war. Leider wurden sie unterbrochen, als auch die anderen wieder in die Baracke zurück kamen, schließlich waren sie nicht die einzigsten, die hier untergebracht wurden. "Na, wieder ausgebockt?" lachte Yuriy und kramte nach seinen Schlafsachen, um sich um zu ziehen. "Klappe sonst Beule!" grinste Kai zurück, erhob sich aber ebenfalls um auch schlafen zu gehen. Wer Tags viel leisten musste, sollte Nachts schlafen, so seine Devise und auch Rei folgte ihrem Beispiel. Doch hingegen den drei Russen, die sich wie die anderen auch schlafen legten, blieb er im Schneidersitz auf seinem Bett sitzen, die Hände im Schoss übereinander gelegt. Den ganzen Tag war er noch nicht zum Meditieren gekommen, dabei war das wichtig für ihn und seine geistige Konzentration, einfach, um alles in sich in Ordnung zu bringen und um ausgeglichen zu bleiben. Würde er eben jetzt meditieren, chaotisch genug war der Tag gewesen um sich innerlich mal wieder ein wenig in Ordnung zu bringen und Ruhe herrschte nun ja auch. * * * So, fertig für heute!^^ Das reicht, denke ich mal wieder, das sind immerhin über 8 Seiten word (schreibt Schrift 10, darum weiss sie nicht wie viel es genau war) Naja, ich freu mich über euer Feedback wie immer! Bis Bald, eure Ayan^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)