Lieben oder Leiden... von Gwen-maus (...dass ist hier die Frage) ================================================================================ Kapitel 3: Das Unheil nimmt seinen Lauf --------------------------------------- Kapitel 3- Das Unheil nimmt seinen Lauf Mühsam rappelte er sich wieder auf und schritt langsam Richtung Haus. Drinnen angekommen,... ...hörte er plötzlich mehrere Stimmen aus Aufenthaltsraum seines Vaters. Die Tür war nur einen schmalen Spalt angelehnt und man konnte deutlich hören, dass der Wirt anscheinend Gäste hatte und sich mit ihnen über geschäftliche Dinge unterhielt. Eigentlich wollte Jono so schnell wie möglich in sein Zimmer, nur ungern würde er von seinem Vater beim lauschen erwischt werden und weitere Schläge kassieren. Er wollte sich gerade in Bewegung setzten, als er auf einmal ,Jono' und ,verkaufen' in einem Satz hörte. Kurz blieb er wie angewurzelt stehen. Die Türe zum Aufenthaltsraum fixiert schlich er sich leise so nah wie möglich zum Spalt und lugte hinein. Sein Vater saß mit dem Rücken zu ihm gewandt auf einen der Sitzkissen. Ihm gegenüber zwei fremde Männer, die er zu vor noch nie gesehen hatte. Der eine hatte schwarze Haare und einen Vollbart. Er sah aus, als hätte er sich seit langer Zeit nicht mehr gewaschen. Der Blonde rümpfte die Nase. Selbst sein Vater sah besser aus als der Kerl und dass sollte was heißen. Jonos Augen wanderten zu seinem Partner, dem man lieber nicht im Dunkeln begegneten möchte. Eine riesige Narbe zierte seine linke Gesichtshälfte und auf der selben Seite war auch das Auge ganz schön rot angeschwollen. Irrte sich der Junge, oder kam da wirklich etwas Eiter aus diesem Auge heraus? Es krauste ihm vor diesen Typen. Sie waren nicht nur hässlich, sondern auch unheimlich. In ihm schlich sich eine böse Vorahnung. Aber das konnte nicht sein...Er würde alles seinem Vater zu trauen, aber dass...nein!...Oder doch? "Ich hoffe doch für dich, dass der Junge den angegebenen Preis auch wert ist!" meinte der Vollbart. "Nach deinen Erzählungen ist dieser Junge eine Seltenheit! Blonde Menschen in Ägypten! Um werden sich einige unsere Kunden bestimmt reißen," meinte Narbengesicht, wie Jono ihn heimlich getauft hatte, dreckig Grinsend. "Keine Sorge! Der Kleine ist genau das, was ihr beiden sucht! Zwar ist er körperlich nicht so stark, wie ein anderer Sklave, aber für ein bisschen Spaß ist er immer gut genug!" grinste der Erzeuger Jonos. "Ich kann ihn hier nicht mehr gebrauchen! Die Leute haben schon genug von ihm. Er ist für sie nach 11 Jahren nur noch ein nützloses Balg, dass zu nichts mehr taugt. Deshalb will ich ihn los werden. Jetzt, wo er keine Einnahmequelle mehr ist, frisst das Gör mir noch die Haare vom Kopf. Also, gilt unser Deal?" Der Wirt reichte dem Vollbart die Hand, worauf der andere mit Freuden einschlug. Irgendwie wurde dem Blondschopf schlecht. Er hätte wirklich alles geglaubt, aber das sein eigener Vater ihn an einen Sklavenhändler verkaufte, dass war zu viel. Auch wenn er es sich nie eingestehen wollte, aber in all den Jahren hat er trotz allem an das Gute in seinem Vater geglaubt und gehofft, dass dieser sich eines Tages bessern würde und er endlich seine Freiheit hatte. Stille Tränen rannen seine Wangen hinunter. Warum? Warum hassten ihn alle so sehr? Warum war er überhaupt anders, als all die anderen aus seinem Dorf? Wie sehr er sich doch wünschte, dass er genau so ein Leben führen könnte, wie die anderen Jugendlichen in seinem Alter. Aber vor allem: Er wünschte sich sehnlichst Liebe und Geborgenheit. Und endlich einen Menschen, dem er Vertrauen kann und der ihm das geben konnte, was er seit langer Zeit nicht mehr spürte. Der junge Mann schloss die Augen ganz fest zu. Eine kleine Stimme in seinem Inneren riet ihm, dass er so schnell wie möglich von hier abhauen sollte. Und das machte er auch. Aber wie alles im seinen Leben ging auch die Flucht schief, den kurz bevor er zu Türe raus rannten konnte, wurde sein Handgelenk gepackt und mit Gewalt nach hinten verdreht. Der Gefangene musste sich auf die Unterlippen beißen, damit er nicht vor schmerzen schrie. Auch der andere Arm wurde ihm auf den Rücken gebunden. Verzweifelt versuchte sich der Braunäugige aus seiner Gefangenschaft zu befreien, mit all ihm verfügbaren Kräfte, die er hatte. Doch leider war der andere zu stark für ihn. Aber Jono wollte nicht aufgeben. Er wollte nicht als Sklave enden! Er fand sein ganzes Leben ungerecht! Nur weil er blond ist, hatte er keine Rechte oder wie soll er das sehen? Warum waren die Götter so ungerecht zu ihm? Warum hatte er blonde Haare und nicht wie die anderen dunklere Haarfarben? Langsam gab Jono doch auf und ergab sich in sein Schicksal. Was sollte er schon tun? Die Worte seines Vaters kamen ihm wieder in den Sinn. Ja, vielleicht hatte der Alte doch recht. Vielleicht war er zu nichts anderem fähig, als für das Vergnügen der anderen. Auch, wenn sein inneres Stimmchen was anderes sagt, was wird sich schon verändern? Nicht!!! Aber sollte er sich wirklich so hängen lassen? Schliesslich ist er ja auch nur ein Mensch und hatte auch ein besonderen Platz im Leben! Wie die anderen! Er musste kämpfen. Um seine Freiheit! Aber wohin sollte er, wenn er frei war? Der Jüngere dachte nach....Ach, was. Darüber kann ich mir Gedanken machen, wenn ich die erst einmal los bin... Fieberhaft überlegte er, wie er am besten anhauen konnte, ohne das er gleich wieder gefangen wird.... Ich weiß, dass dieses Kapitel wieder zu kurz ist, aber ich hoffe, dass das Nächste länger wird. Bye, Gwen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)