Lieben oder Leiden... von Gwen-maus (...dass ist hier die Frage) ================================================================================ Kapitel 6: Eifersucht ist eine gefährliche Sünde ------------------------------------------------ Kapitel 6 - Eifersucht ist eine gefährliche Sünde Es sind einige Tage vergangen, seit Seth Jono vor diesen schmierigen Typen gerettet und sich anschliessend um ihn gekümmert hatte. Als der 18-jährige am darauf folgenden Tag erwacht war, verkündete der Braunhaarige ihm, dass er von nun an der Sklave des Hohepriesters sei. Zuerst war der Blondhaarige überrascht, verwandelte sich jedoch dann in Wut. Was fällt dem ein! Vielleicht hatte Jono überhaupt keine Lust, den Sklaven für den anderen zu spielen!!! Hat der schon mal daran gedacht? Aber dann kamen ihn die Wörter einer der Diener in den Sinn und sein Zorn auf den anderen verblasste. Er wäre sowieso sinnlos gewesen, dem Älteren zu widersprechen. Und so ergab er sich in sein unausweichlichem Schicksal und diente seitdem dem Blauäugigen. Am Anfang war der Braunäugige gegenüber seinem neuen Herren sehr skeptisch, da er jeden Tag damit rechnete, dass Seth ihn mal nur für sein Vergnügen in seiner Nähe haben will, doch nichts geschah. Stattdessen behandelte Seth ihn steht's gerecht, ohne jemals ein Word des Spottes über den Blonden zu sagen. Und das verwirrte den 18-jährigen von Tag zu Tag sehr, wodurch sich auch seine Gefühlswelt veränderte. Er misstraute dem Braunhaarigen nicht mehr, er fing an ihm zu vertrauen! Er wurde nervös, wenn der Hohepriester in seiner Nähe war, sein Herz fing an zu rasen, wenn sein Herr in nur für einen Moment in die Augen sah. Er sah in nicht so an wie er es bei den anderen tut: kalt, verachtend und drohend. Nein, wenn er ihn sah, dann sah er mehr freundlicher, ja fast schon sanft und liebevoll an. Doch sein Verstand holte ihn jedes mal in die Wirklichkeit zurück. Wer würde sich schon in jemanden verlieben, der seit seiner Geburt nur verachtet und gehasst wurde? Er war ein Nichts, ein wertloses Stück Dreck, dass man am liebsten weg machen möchte! Jono machte sich da keine Hoffnung, seine Liebe zu den Hohepriester würde für immer unerwidert bleiben! Aber trotzdem fragte sein Herz immer wieder, warum dann Seth so nett zu ihm ist, wenn er ihn eigentlich egal wäre? Versuchte ihm Hoffnung zu machen. Hoffnung, dass es doch jemanden gab, dem er nicht egal war... Hoffnung auf ein besseres Leben mit einem Menschen, der ihn zu Seite stand und ihn unterstützte... Sein Verstand aber zerbrach diese Hoffnung wieder. Wahrscheinlich kann sich Seth in seine Situation hineinversetzten und sich vorstellen, wie es ist, wenn man wegen seinem Aussehen gemieden wird. Denn auch Seth war anders als die anderen mit seinen blauen Augen...die einzigen blauen, jedoch schönsten Augen in ganz Ägypten! Sie sind so schön Blau wie das Wasser, wie das Blau des Nachthimmels, wenn die Sterne leuchteten. Verträumt wischte Jono mit einem Tuch in den Händen den Boden auf. Je weiter sich der Blondhaarige in seine Tagträumerei vertiefte, um so langsamer wischte er, bis er einfach stoppte und nur noch vor sich hinstarrte. Der Hohepriester war zur Zeit nicht im Raum, da er sich mit anderen Priestern auf seine Ernennung zum Hohepriester vorbereiten musste und dem 18-jährigen den Auftrag erteilt hatte, den ganzen Raum zu putzen bis er wieder da war. Somit konnte sich Jono die Zeit für seine Träume erlauben, denn nachdem der 19-jährige gegangen war, hatte es nicht lange gedauert und der Jüngere war mit den Möbelputzen fertig. Nur noch der Boden fehlte. Das hatte der Blonde sofort in Angriff genommen. Und das vor Stunden. Wie immer fällt er bei dieser Arbeit in seine Tagträumerei. Auch wenn er dann später traurig werden würde, dass es nicht wirklich passierte, was er sich alles erträumte, so konnte er das nicht abstellen! Plötzlich erinnerte er sich an die Geschichten, die seine Mutter erzählt hatte, wenn sie Sayuri und ihn zu Bett brachten. Mit ganzer Aufmerksamkeit und Begeisterung hatte er ihr Stimme gelauscht. Hatte geweint, wenn es traurig wurde. Hatte gelacht, wenn es lustig wurde. Hatte sich in dünne Decke gekrallt, wenn es zum Kampf kam. Und es wurde nie langweilig bei ihren Geschichten. Er konnte sich auch daran erinnern, wie Sayuri sich ängstlich an ihn gepresst hatte und er ihr immer beschützerisch den Arm um sie legte. Früher hatte er immer geträumt, in einer der Erzählungen zu leben, wo die Menschen alle gleich behandelt wurden, egal wie oder was sie waren. Unwillkürlich musste er an Seth Worte denken, die ihn davor warnten, jemals das Zimmer in seiner Abwesenheit zu verlassen. Den Grund braucht Jono gar nicht erst zu wissen, den das konnte er spüren, dass nicht nur die anderen Diener nicht gut auf ihn zu sprechen sind, sondern auch die Priester sahen ihn als eine Art Entweihung ihres geliebten Tempels! Aber es gab auch bei den Priestern welche, die glauben, dass Seth in nur für körperliche Befriedigung zu sich genommen hatte. Und einige wenige glauben, dass sie sich an ihn ran machen dürfen, so nach dem Motto: Was der Hohepriester darf, dürfen wir erst recht. Zwar versuchte der Blondhaarige so gut es geht, den anderen im Tempel aus dem Weg zu gehen, aber manchmal hatte er Pech und einer diese Lustmolche kam ihm entgegen. Noch bevor der aufdringlich zu Jono wurde, war jedes Mal Seth zufällig in der Nähe und blickte drohend auf denjenigen, der seinem Sklaven zu nahe kam. Bei den ersten Malen, wo ihn irgendeiner aus dem Tempel bedrängt hatte, fragte er sich immer wieder in Gedanken, woher sein Herr plötzlich kam und dann noch im richtigen Moment... Ein krachendes Geräusch holte ihn aus seinen Gedanken heraus. Erschrocken drehte er seinen Kopf in Richtung Tür, wo einer der Dienerschaft stand und ihn gleichgültig ansah. Schnell senkte Jono seinen Kopf und stand auf. Seth hatte ihm eingeprägt, dass er als Sklave keinem in die Augen sehen darf, der über ihn steht, wenn er nicht unbedingt versessen drauf ist, hart bestraft oder getötet zu werden. Nur dem Hohepriester durfte er in die Augen sehen, dass hatte dieser ihm erlaubt. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Aus irgendeinen Grund hatte Angst ohne den Hohepriester, der den unerwarteten Besucher kalt anfunkelte. Der 18-jährige war so in Gedanken versunken, als er plötzlich mit voller Wucht gegen die Wand hinter ihm gepresst wurde. Sein schmerzhafter Laut entwich seiner Kehle, die zugleich fest zugedrückt wurde. Schweratmend durch den Mund versuchte der Jüngere, seine Augen ein Spalt zu öffnen, die er durch die Schmerzen geschlossen hatte. Nur mit Mühe konnte er die Person als einer derjenigen indefiniteren, die ihn seelisch fertig gemacht haben. Einen kurzen Blick zu dem Grund, warum er die nächsten Tag Halsschmerzen haben würde, und versucht dem Arm des anderen von seinem Hals zu schieben. Leider ohne Erfolg, stattdessen wurde der Druck nur noch stärker, dass Jono zu husten anfängt. Verdammt, was war jetzt wieder bei dem kaputt? Hatte es den nicht gereicht, dass er beim letzten Mal Jono fast vergewaltigt hätte? Sein Kopf, sein Hals, seine Lunge, alles begann plötzlich wie verrückt zu stechen! Sein Adamsapfel wurde so fest in sein Hals hineingedrückt, dass er das Gefühl hatte, er müsste gleich brechen. Wehren half dabei nichts, der andere hatte ihn fest in der Hand, was nicht gerade Jono beruhigte. Doch versuchte er so gut es geht sich aus diesem Griff zu bewegen, dass er einiger Maßen wieder gut Atmen konnte. "Na, was ist, Kleiner? Tu ich dir etwas weh?" fragte der andere mit verstellter unschuldiger Stimme, doch sein Grinsen verrät etwas ganz anderes. Es gefiel ihm, dass der Sklave des Hohepriesters so hilflos vor sich sah. Bis jetzt hatte er keine Gelegenheit gehabt, den Blondhaarigen mal zu zeigen, wie der Hase läuft. Er hatte es beobachtet, wie Seths Aufmerksamkeit ganz allein Jono galt und das durfte nicht sein! Der Braunäugige bekam es nicht mit, wie der unbekannte Diener seine Hand zum Gürtel wandern liess und einen Dolch aus dessen zog. Mit einem unheilvollen Grinsen hielt er die Waffe vor dem Gesicht des jungen Sklaven, der mit einen Mal wie erstarrt auf das Ding vor seinem Gesicht starrte. "Nein, bi...bitte...nicht! Bitte!" Es war nur ein Flüstern, doch sein Gegenüber hatte es gehört, machte jedoch keine Anstalten, der Bitte zu gehorchen. Viel eher beflügelte ihn das, um noch weiter zu gehen. Von der Angst gepackt, nahm Jono den erneuten Versuch, sich zu wehren. Er wollte nicht...Nein! Er wollte nicht, das sein Leben so endet! Er wollte noch bei Seth bleiben...Seine Augen immer wieder auf neue sehen, die schönen braunen Haare wieder berühren, wenn er schlief und einfach nur in seiner Nähe sein, die Wärme und Geborgenheit spüren, die er gegenüber Jono ausstrahlte. Und vielleicht... Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr seine Brust. Die weiche und samtige Haut der Brust wurde von der Spitze des Dolches durchschnitten und hinter liess eine blutige Spur quer über Jonos Oberkörper. Nachdem der Dolch und der Arm am Hals entfernt wurden, fiel der Blondhaarige kniend auf den Boden, seine Arme um die Brust verschlungen. Stockweise ging sein Atmen, den anders ging es nicht. Bei jedem Atemzug hatte er das Gefühl, die Wunde würde noch weiter aufreisen. Auf wenn dieser Schnitt nicht sehr tief war, so versuchte er mit seinem zerrissenen Gewand die Blutung zu stoppen. Ein teuflisches Lachen erklang im Raum und der Blutende sah auf. "Na, Kleiner! Das geschieht dir ganz recht, den keine Missgeburt hatte es jemals gewagt, uns unserem Hohepriester auszuspannen. Dafür musst du nun bestraft werden!" Und damit wollte er dem Jüngeren den Gnadenstoss geben, als... "Wer wagt es, meinen Sklaven zu verletzten!" Eine eiskalte Stimme durch brach die Stille und bewirkte damit, dass der Angreifer erstarren liess. Langsam, fast wie in Zeitlupe drehte sich der Kopf des Verrückten zu der Türe und abrupt fiel der Dolch aus seiner Hand auf den Boden. Auch Jono starrte auf die Person, die vor ihnen standen und mit wütenden Augen auf den Diener blickte. Da der Angesprochene noch immer nicht reagiert hatte, rief Seth zornig nach den Wachen, die daraufhin auch kamen. Nur kurz gab er den Befehl, den einen zu verhaften und ging anschliessend zu seinem Sklaven, blieb jedoch vor ihm stehen und drehte sich mit einem gleichgütigem Gesichtsausdruck zu den Wachen, die den sich wehrenden Gefangenen unter geringerem Kraftaufwand hinaustransportierten. Als die Tür geschlossen war, galt seine volle Aufmerksamkeit seinen verletzten Sklaven und betrachtete sich das Werk dieses Verrückten. Jono hingegen fühlte sich durch diesen durchdringenden Blick mehr als nur unwohl, weshalb er sich im Zimmer umsah. Erst jetzt bemerkte er, dass der Boden unter ihm voller Blut war...sein unwürdiges Blut, wie es jeder sagen würde. Zögernd, nur nicht den Schmerz provozierten, stand er auf und versuchte so gut es geht, sich seine schmerzen nicht an sehen zu lassen. Leicht verbeugte er sich vor seinem Herren, wobei er sich auf die Unterlippe beissen musste, den die Wunde tat höllisch weh. "Es tut mir leid, Meister Seth, dass der Boden noch immer nicht sauber ist. Ich werde mich gleich darum kümmern." Er wollte sich zu dem Eimer drehen und die Blutlacke weg wischen, als er plötzlich zum zweiten Mal an diesem Tag wieder gegen die Wand gedrückt wurde, wobei es dieses Mal mehr als sanft war. Vor Verwunderung weiten sich seine Augen und als er das Gesicht seines Herren vor sich ganz nah sah, schlich sich eine verräterische, leichtrötlicher Schimmer über seine Wangen. Links und Rechts stützte sich der Hohepriester mit seinen Händen ab, also kein Entkommen. "Du wirst überhaupt nichts machen, Jono! Immerhin bist du verletzt und in einem solchen Zustand lass ich dich bestimmt nichts machen!" Jetzt war Jono wirklich nicht mehr ganz dicht oder seine Tagträume haben sich so gut weiterentwickelt, dass sie Seth schon echt hinbekommen. Oder das Obst, dass er zu Mittag gegessen hatte, war verfault...? Der Braunhaarige konnte sich ein leichtes Lächeln nicht mehr verkneifen. Der Jüngere sah aber auch verboten süß aus, bei diesem verwirrten Gesichtausdruck, als hätte ihn ein Kamel geküsst! Bei dem Gedanken fing er an zu glucksen. Vielleicht bring ihn der Kuss eines Kamels wieder aus seiner Trance.... Nun war es Offiziell, Jono war verrückt! Wie sonst kam man auf die Idee, seinen Schwarm in seiner Phantasie lachen zu sehen, obwohl das ihm gut stehen würde, aber in der Praxis nicht so leicht zu sehen ist. Gott sei dank war der vor ihm nicht echt, sonst würde er jetzt einen Herzkasparl bekommen. Aber gleichzeitig ist es auch unheimlich...Lachen und Seth in einem Satz...Nie und nimmer...Eigentlich schade... Verdammt, warum ist er nur so durcheinander, dass er keinen klaren Gedanken zustande brachte?...Ähm...was tut seine Phantasie jetzt... Seth hatte sich etwas beruhig und lächelte leicht den anderen an. Dass Jono aussah, als sähe er einen Geist, konnte er sehr gut verstehen. Noch nie hatte der Braunhaarige ehrlich gelacht, nicht einmal gelächelt gegenüber anderen. Aber heute hatte ihn sein hübscher Sklave eine andere Seite in ihn heraus gelockt und es war einfach herrlich! Und das verdankte er nur Jono, seinem Jono! Von aussehen her kannte er den Blondhaarigen sehr lange, aber richtig Kennen erst seit einigen wenigen Tagen. Obwohl der 18-jährige durch seine Vergangenheit still, fast schon ohne Lebensmut, wurde, so sagte ein kleines Stimmchen in seinem Kopf, dass der andere noch strotz vor Leidenschaft, Energie und Tatendrang, die sich aber sehr tief versteckt hielten und nur darauf warteten, entdeckt und befreit zu werden. Aber alleine würde er das nicht schaffen... Jono schreckte aus seinen Gedanken, als er einen leichten Druck gegen seine Stirn spürte. Seine Gesicht sah im nächsten Moment so aus, als hätte die Sonne ihn Stundenlang geküsst. Wie erstarrt sah er in die Augen vor sich, die so nah wie noch nie waren. Das tiefe Blau dieser Augen zog ihn in ihren Bann, selbst wenn er gewollt hätte, er konnte den Blick nicht vor den anderen nehmen. Jonos Hand wandert zu seinem Arm, jedoch brach er nicht den Blickkontakt, und zwickte sich, worauf ein kurzer Schmerz durch seinen Körper strömte. Also kein Traum! Der vor ihm war also der reale Seth, der sich um ihn gesorgt , ihn angelächelt und nun zu ihm gebeugt hatte, Stirn an Stirn. Und der jetzt so nah war, dass sein Herz zu rasen begann. Irgendwie wollte diese rötliche Farbe nicht aus dem Gesicht des Braunäugigen weichen, oder? Auf jeden Fall nicht in nächster Zeit, wie es aussah... "Mund zu, es zieht!" flüsterte der Blauäugige lächelnd dem anderen zu, da dieser, seit er sich in den Arm gekniffen hatte, den Mund nur noch offen hatte, jedoch nach dem Seth ihn darauf hingewiesen hatte, sofort wieder zuklappte. Irgendwie konnte der Hohepriester nicht wiederstehen und berührte zögerlich mit seinem Zeigefinger die Wange seines Gegenübers. Der bekam nichts von dieser Aktion nicht mit, wie gebannt starrte er in die Augen des anderen. Die Welt um ihn herum existierte nicht mehr, nur noch der andere vor ihm. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. Ein unbekanntest, aber angenehmes Gefühl, was nur der Braunäugige vor ihm auslösen kann. Was um ihn herum war, war ihm egal. Für ihn zählten die wunderschönen, braunen Augen des anderen. Braune Augen, die sehr viel leid erdulden mussten, keine Aussicht auf Rettung. Ein Stich spürte Seth bei den Gedanken, was der Jüngere alles aushalten musste, die ganzen Demütigungen, das ganze Leid und die Qual, der Hass der Bewohner Ägyptens... Er nahm sich vor, ihn vor dem ganzen so gut es geht zu beschützen! Unerwartet spürte Jono etwas warmes an seiner Wange, worauf er merklich zusammen zuckte. Doch als er erkannte, dass es sich dabei um Seths Hand handelt, schmiegte er sich an diese und genoss die ungewohnte, angenehme Berührung. Glücklich schloss er seine Augen und liess die Hand seine Wange streicheln. Ein leichtes, eher zaghaftes Lächeln legte sich über seine Lippen. Noch nie hatte jemand ihn so sanft berührt. Alles was er bekommen hat, waren Schläge und unangenehme, gierige Berührungen von seinen Kunden. Aber keiner hat in ihm dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelt wie die jetzige... Nachdem der Blondhaarige zusammen gezuckt war, wollte Seth seine Hand so schnell wie möglich seine Hand weg ziehen, da er die Befürchtung gehabt hatte, dass er damit den anderen verschreckt hatte, aber als sich im nächsten Moment das Gesicht des anderen gegen seine Hand schmiegte, entspannte er sich schnell. Trotz allem noch nervös streichelte er mit ein paar Fingern über die Wange. Als der Blonde sogar die Augen schloss und leicht vor sich hin lächelte, verflog auch der Rest seiner Unsicherheit und betrachtete weiterhin den Jüngern. Unbewusst blieb sein Blick auf den verlockenden Lippen hängen, die einluden, sie zu küssen. Lange starrte er auf sie, war versucht, seine Mund auf den des anderen zu pressen, zu kosten wie er schmecken könnte... Irritiert machte Jono die Augen auf. Ein kurzen Moment brauchte er zum Verstehen, dass Seth sich gerade etwas von ihm entfernt hatte und seine Augen auf den Boden gerichtet waren. "Wieso habt Ihr aufgehört, Hohepriester?" Er war etwas enttäuscht, als die hauchzarten Berührungen verschwunden waren. Überrascht hob der Angesprochenen den Kopf. Noch nie hatte ihn der Jüngere ,Hohepriester' zu ihm gesagt. Aber was ihm sein Herz bis in seinen Hals hinaufklopfen liess war, dass sein süßer Sklave auch noch auf ihn zu ging. Doch bevor dieser ihn noch erreichen konnte, wurde die Türe geöffnet und eine Person trat herein. Verbeugte sich kurz und sah dann wieder auf. "Hohepriester Seth, wir sind zur Abreise bereit." "Ich werde gleich kommen. Und bringt jemanden der anderen Sklaven, die sich um meinen kümmern, während ich weg bin!" befahl er, worauf die Antwort ein Nicken des Beauftragten war und er das Zimmer wieder verliess. Während des Gespräches hatte sich Seth halb von Jono weggedreht, da er mit dem Rücken zu der Türe stand. Dann wandte es sich wieder dem 18-Jährigen zu, der ihn traurig ansah. Seine Hand, die er vorhin nach dem Braunhaarigen greifen wollte, senkte sich wieder und auch seine Schultern liess er hängen. Also heißt das, dass der Hohepriester ihn alleine lassen würde, mit all den anderen, die ihn hassten? Als könnte der andere Gedanken lesen, schüttelte er seufzend den Kopf. "Hör gut zu, Jono! Auf dieser Reise darfst du mich leider nicht begleiten, den die muss ich alleine durchstehen. Mir wäre es zwar auch viel lieber, wenn ich bei dir bleiben kann, aber um ein Hohepriester zu werden, muss ich auch diese Aufgabe hinter mich bringen...aber ich verspreche dir, wenn ich wieder komme, lass ich dich nie mehr allein. Und wenn ich reisen muss, dann nur mit dir, mein süßer Sklave!" Die letzten Worte hatte er beinahe geflüstert, doch Jono hatte sie verstanden und wurde wieder rot im Gesicht. Aber trotz dieses Versprechens konnte der Blondhaarige die Tränen in seinen Augen nicht mehr zurück halten. "Wie lange bleibt Ihr weg, Meister Seth?" Wie lange würde er sich in diesem Zimmer verkriechen, bis seine heimliche Liebe wieder zu ihm zurück kehrte? Wie lange würde es dauern, bis die anderen wie hungrige Wölfe sich auf ihn stürzten? Unaufhaltsam rannten die Tränen über seine Wange. Der einzige Mensch, den er jemals vertraut hatte musste weg, wenn auch vielleicht nur kurz. Zwei warme Hände legten sich auf seine Wangen und strichen somit seine Tränen weg. Als er in das Gesicht des anderen sah, der einen halben Kopf größer war als er, fasst er den Entschluss. Er würde ihm etwas geben, was noch keiner vor ihm hatte. Wie in Trance nahm er das Gesicht des Älteren in die Hand und zog es zu sich hinunter. Noch einmal sah er ihm in die Augen, bevor er seine schloss und ihn...küsste. Überrascht weiten sich Seths Augen. Der Blondhaarige küsste ihn gerade aus freien Stücken! Vor lauter Freude schloss er ebenfalls seine Augen und erwiderte den Kuss mit seinen ganzen Gefühlen für den anderen. Ihre Herzen hämmerten so stark, als wollen sie zu den jeweiligen anderen springen und in Besitz nehmen. Tausende Schmetterlinge flogen genau in den Moment durch ihren Magen und überall kribbelte es, als würden duzende von Ameisen durch ihren Körper marschieren. Aber wie heißt es so schön: Wenn es am schönsten ist, dann soll man aufhören... So auch bei den beiden Frischverliebten. Noch einmal küsste Seth kurz die begehrten Lippen, dann die Nasenspitze seines Geliebten, bevor er sich von ihm löste und auf die Türe zu ging. Noch einmal drehte er sich um und lächelte seinem traurigen Schatz zu. "Ich werde bald wieder bei dir sein, Jono! Dann trennt uns nichts und niemand mehr!" Und mit diesem Versprechen liess er Jono allein... "Hast du den Trank?" "Ja, hab ich!" "Gut, dann gib ihn in den Becher!" Wie befohlen tat der andere das und leerte den Inhalt des kleinen Fläschchens in den genannten Becher. "Wenn er das getrunken hat, dann heißt es ,Auf nimmer Wiedersehen, Jono!" Böses Lachen hallte durch den winzigen Raum, wo nur ein kleine, fast verbrannte Kerze stand, die nur ein schwaches Licht von sich gab und somit die Gesichter der beiden Männer nicht beleuchten konnte. Aber eins stand fest: Ihr Lachen verheißt nichts gutes! ENDE Jepp, dass war der letzte Teil dieser Story... kein Scherz... Aber... Es geht unter einem anderem Titel weiter, weil dieser nicht mehr für die nächsten Kapitel passen würde... Der nächsten Teil wird ,My only Love' heißen und späterstens zu Weihnachten im Internet stehen oder besser gesagt, zu lesen sein. Lg, gwen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)